A good piece of work von ChiaraAyumi ================================================================================ Kapitel 1: A good piece of work ------------------------------- Stille im Raum. Scorpius hatte die Bombe einfach fallen gelassen, in der Hoffnung, dass es nicht noch schlimmer werden konnte, als es bisher war, doch die Reaktionen zeigten, dass er sich geirrt hatte. Es ging noch viel schlimmer. Sein Vater war wie vom Donner gerührt, seine Mutter völlig verblüfft, sein Großvater lief vor Wut rot an und seine Großmutter sah seltsam ruhig aus, als hätte sie damit schon länger gerechnet. Rose neben ihm drückte sich auf dem Stuhl und er griff automatisch ihre Hand, um ihr zu signalisieren, dass es ihm Leid tat, das es so gelaufen war. Sie drückte dankbar seine Hand und lächelte ihm zu, auch wenn er sah, dass ihr der Abend zu schaffen machte, was sie aber nie zugeben wollen würde, denn sie hatte vorgeschlagen, als erstes mit seiner Familie zu sprechen. Dann war es vorbei mit der Stille. „Ihr werdet was?“, entfuhr seinem Großvater. „Heiraten“, erwiderte Scorpius mit etwas Nachdruck in der Stimme, um deutlich zu machen, dass er sich längst entschieden hatte. „Ich habe Rose gestern den Antrag gemacht und sie hat Ja gesagt.“ „Das ist ja schön. Ich freue mich für euch“, warf seine Mutter ein und lächelte ihm zu bevor sein Großvater oder sein Vater ihre Meinung dazu loslassen konnten. Scorpius hatte von Anfang an gewusst, dass es nicht leicht werden würde die beiden von seinem Glück zu überzeugen, aber er würde sicher nicht kampflos aufgeben. „Sie ist nicht reinblütig“, regte sich Lucius weiter auf. „Wer ist das schon?“, meinte Narcissa sachlich und legte ihrem Mann eine Hand auf den Arm, um ihn zu beruhigen. „Die zwei sind glücklich. Das ist doch alles was zählt.“ „Übrigens sitzt Rose dir gegenüber“, zischte Scorpius wütend, weil sie nicht damit warten konnten bis Rose gegangen war, was er als ziemlich unfreundlich empfand. Rose war schon tiefrot geworden und das sicher nicht, weil sie sich schämte, sondern weil sie wütend war und er wollte wirklich vermeiden, dass seine Verlobte auf seine Familie losging oder andersherum. Anscheinend besaß zumindest sein Vater genug Manieren, um seine Meinung hinter dem Berg zu halten und das restliche Weihnachtsessen schweigend zu verbringen. Auch Lucius hielt den Mund, während seine Mutter Rose fragte, wie sie sich die Hochzeit vorstellte und wohin sie in den Flitterwochen gerne wollte. Das lockert zwar nicht die Stimmung am Tisch, aber Rose wurde wieder etwas zutraulicher und ruhiger. Immerhin war nicht seine ganze Familie so schrecklich, aber er konnte es auch kaum abwarten den zweiten Weihnachtstag bei den Weasleys zu verbringen und Roses Vater zu erklären, dass er seine Tochter heiraten wollte. Aber sie musste hier durch und er musste morgen durch. Doch er würde alles für Rose tun und sie genauso für ihn, denn das war der Grund, warum er den Rest seines Lebens mit ihr verbringen wollte. Sie schafften das Essen ohne weitere Katastrophen hinter sich und Rose entschloss sich zu gehen, damit Scorpius in Ruhe mit seinen Eltern und seinen Großeltern reden konnte. „Das schaffst du“, sagte sie zum Abschied zu ihm und gab ihm einen langen Kuss bevor sie sich zum Gehen umwand und er alleine mit seiner Familie war. Alle saßen am Kaminfeuer und Scorpius blieb stehen, weil er unsicher war, ob er hören wollte, was nun kam, aber andererseits musste er dadurch und danach wurde es hoffentlich nur besser. Sein Großvater drehte sich um und sah ihn im Türrahmen stehen, damit blieb ihm keine andere Wahl als sich dazu zu setzen. Zumindest schienen die Nerven nicht mehr blank zu liegen. „Bist du dir ganz sicher, dass du dieses Weasley-Mädchen heiraten willst?“, fragte sein Vater etwas hilflos und überfordert mit der Situation. „Rose“, verbesserte Scorpius. „Und ja ich will sie heiraten. Ich bin mir zu 150 Prozent sicher.“ „Sie ist eine Weasley und dazu noch die Tochter von dieser Granger“, ereiferte sich sein Großvater weiter. „Sie ist nicht dafür geeignet den ehrwürdigen Namen der Malfoys zu tragen!“ Scorpius funkelte wütend. „Mir ist völlig egal wessen Tochter sie ist und wie ihr Nachname ist. Das hat schließlich nichts mit ihrer Persönlichkeit zu tun.“ „Da hat der Junge ganz recht“, fuhr seine Großmutter dazwischen. „Die Jugend sollte ihren eigenen Weg gehen und nicht mit unseren Vorurteilen belastet sein.“ „Mir ist am aller wichtigsten dein Glück“, unterstützte ihn auch seine Mutter und strich ihm durchs Haar. „Und wenn sie die Richtige ist, dann werde ich mich dem nicht in den Weg stellen.“ Scorpius lächelte dankbar. Wenigstens zwei Menschen waren auf seiner Seite. „Natürlich ist mir das Glück meines Sohnes auch wichtig, aber es geht hier um die Familie“, warf sein Vater beleidigt ein. „Der Familiename ist alles was uns geblieben ist und wir sollten ihn ehren“, kam wieder von Lucius und Scorpius wollte am liebsten die Augen verdrehen. Warum konnten sie sich nicht einfach für ihn freuen und mussten alles so kompliziert machen? „Der Familienname wird doch geehrt, das hat doch nichts mit dem Blut zu tun. Niemand ist reinblutig und wir müssen nicht so tun, als wären wir es. Es wird Zeit mit dieser Tradition zu brechen und uns auf etwas Neues einzulassen. Außerdem ist das doch genau der Grund, warum man in uns immer noch die sieht, die auf der Seite von Du-weißt-schon-wen waren. Wir sollten uns ändern, damit man uns wieder akzeptiert. Also murrt nicht so rum, sondern freut euch für mich, denn ich werde mich nicht umstimmen lassen! Und damit basta!“ Damit hatte Scorpius endlich etwas Dampf abgelassen und fing verdutzte Blicke ein. Sein Vater räusperte sich. „Ich freu mich für dich“, gab er mit etwas belegter Zunge zu. „Und du hast eigentlich Recht.“ Sein Großvater ließ zwar den Kopf hängen und sah immer noch nicht begeistert aus, aber immerhin kam erstmal nichts mehr von ihm. Scorpius wusste, dass er noch ein gutes Stück Arbeit vor sich hatte bevor Rose in dieser Familie akzeptiert wurde, aber das würde er noch schaffen, denn er war ein wahrer Sturkopf. Aber erstmal reichte ihm dieser Teilsieg und er genoss es bei seiner Familie zu sein, die hoffentlich bald größer wurde. Und dann würde er mit allen am Kaminfeuer sitzen und sie würden sich mit viel Glück alle verstehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)