Addicted von Hiraethy (Fortsetzung zu A Virtual Reality) ================================================================================ Prolog: Lebenseinsätze / "It hurts 'til you come back" ------------------------------------------------------ Chasing these shadows Around this darkened room I've laid here so long I don't even want to move I need a minute now to heal I need a minute now To remember how to feel   Die dunklen Wolken am Nachthimmel, verdeckten den Mond, der vielleicht ein bisschen Licht auf den Gehweg geworfen hätte. Kühle Luft und der Geruch nach dem Erwachen des Frühlings stieg ihm in die Nase. Die erleuchteten Laternen hatte er schon lange hinter sich gelassen, es folgte ein Stück in dem schon seit gefühlten Monaten die Birnen kaputt waren. Aber das mache nichts, er kannte diese Strecke sehr gut. Beinahe jeden Abend ging er hier spazieren. Es war ein Spiegelbild seines Lebensweges. Eine unbeschwerte Kindheit mit all ihren Vorzügen der Unschuld lagen in dem Licht. Dann folgte eine Strecke der Einsamkeit und des Schmerzes, nicht sehnlicher als ein paar ehrliche und loyale Freunde hatte er sich gewünscht, doch dieser Wunsch blieb lange Zeit im dunkeln verborgen.   Whenever you're gone away, The darkness hides the day Whenever you're gone, The bleeding won't stop It hurts 'til you come back Everything goes black Everything goes black Dann eines Tages wieder ein kleiner Lichtschimmer in Form eines goldenen Puzzles . Die Laternen unter denen Yugi entlang ging flackerten auf und ab, genau wie das Leben, das ihm das Puzzle damit schenkte. Er erinnert sich an die ganzen wunderbaren Momente, die er seit dem Zusammensetzten erlebt hatte. Er fand Freunde und nicht gerade wenige und es sollten die besten sein, die man sich im Leben eines Menschen vorstellen konnte. Das mit diesem Erfüllen des Wunsches aber auch eine große Aufgabe vor ihm lag in der sich auch Schatten zeigten war nicht mehr ganz so schmerzhaft. Es gehörte für ihn einfach dazu. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Beides kann nicht ohne einander existieren. Aber alle Prüfungen haben sie gemeinsam gemeistert und sie sind bis heute befreundet, viel mehr eine Familie. Alle bis auf ihn…   Yugi blieb stehen und sah sich selbst unter einer erloschenen Laterne stehen. Sein Schatten war verschwunden. Wie passend. Auch seinen besten Freund, Bruder, Mitstreiter, Gegner, ein ganzer Teil seines Ichs war an dem Tag verschwunden als er stark genug war um sein Leben und die Aufgaben, die damit kamen alleine zu meistern. Und auch wenn er in ein schwarzes Loch gefallen war und Yami schrecklich vermisste, so gab es dann doch wieder Licht in seinem Leben.   I reached out for you when I needed you to be there (All alone, chasing these shadows) I don't want the pain, but, I'd rather hurt then not care (Its so long, You've been away from here) I need a reason now to heal (I need something to believe in) I need a reason now To remember how to feel Er ging weiter betrat den Lichkreis, den die Laterne auf den Boden warf. Und hier befand er sich nun. In diesen 7 Jahren hatte er sein Studium in Geschichte beendet, war gewachsen, hatte all das mitgenommen und in sich aufbewahrt, was ihm sein Yami gegeben hatte und fühlte sich einfach gut. Seit einem Jahr war er sogar stellv. Direktor der High School an der er unterrichtete. Und auch wenn er ein sehr seriöses Leben führte so galt seine ganze Leidenschaft immer noch dem einen Spiel: Duell Monsters. Und auch wenn er es immer noch liebte sich zu duellieren und weiterhin der unangefochtene Champion zu sein, so genoss er es mittlerweile sein Wissen weiter zu geben, als Mentor für junge Mädchen und Jungen, die ebenfalls seinen Traum teilten.   Whenever you're gone away, The darkness hides the day Whenever you're gone, The bleeding won't stop It hurts 'til you come back Everything goes black Er betrat den zweiten Lichtkreis und es kam ein heftiger Wind auf. Fast schon eisig für eine Nacht im April. Er sah auf und sah, wie die Wolken das Licht des Mondes wieder freigaben.   Give me something to believe in, I still believe in you „Endlich begegnen wir uns.“ Yugi schreckte auf und sah vor sich. In der Dunkelheit konnte er nur die Silhouette einer Person erkennen. „Wer ist da?“ Yugis Augen strengten sich an und das Bild wurde mit jeder Sekunde klarer. „Nun…“ Das glimmen einer Zigarette war zu erkennen und der Rauch den die Person ausstieß. Achtlos wurde sie zu Boden geworfen in den Lichtkegel der vor Yugis lag. „Ich bin…“ Ein dunkler Lederschuh trat in den Kegel und zerdrückte das glimmen. Yugi hielt den Atem an und konzentrierte sich auf die Stimme, die ihm wie ein Blitzschlag so vertraut vor kam. Dann ein Geräusch, dass ihm ebenfalls so vertraut war wie das zuschlagen einer Tür. Die aufblinkenden Leuchten einer Duelldisk bestätigten seinen Gedanken. „Dein nächster und dein letzter Gegner in Duell Monsters“ ein fast herablassender Ton lag in dieser Stimme. (But if you're never here, and I'm left all alone, Tell me what am I supposed to do?) Die Person trat ins Licht. Ein unglaubliche Aura strahlte dieser junge Mann aus. Seine amethystfarbenen Augen fixierten ihn und schien zu glühen. Ein diabolisches Lächeln umspielte die Lippen. Yugi kannte diesen Blick. Der Blick absoluter Entschlossenheit, diesen Blick konnte nur einer. „Yugi Muto ich fordere dich heraus und wenn du verlierst gehört dein Meistertitel mir.“ „Das hört sich nach einer Wette an“ „Viel mehr als das, es ist ein Versprechen, aber gut wenn du Wetten willst. Dann Wette ich, dass ich dich besiege und fordere dafür deinen Titel und deine drei Ägyptisches Götterkarten!“ Yugi grinste in sich hinein, das hier war doch schon fast Komik. Dieser Typ, wie auch immer er hieß, erinnerte ihn nicht nur äußerlich an den Pharao, nein auch seine verspielt aggressive Art erinnerte ihn an die Anfänge. Yugi griff hinter sich in seine Gürteltasche und zog sein Deck heraus. Das Klicken seiner Dualdisk ertönte. Es baute sich eine vertraute Atmosphäre zwischen ihnen auf. Die seinen Gegenüber faszinierte. „Wie sieht es aus? Was ist dein Einsatz?“ Yugi überlegte und er erinnerte sich an Yamis Worte. //Nur weil mein Körper wieder in seine Zeit zurückkehrte, heißt das noch lange nicht, dass ich diese Welt verlassen habe. Meine Seele weilt noch immer unter euch, oder vielmehr die, die meinem Alten-Ich gehört. Suche sie…suche sie und sorge dafür, dass dieses Ich auch das erleben und fühlen darf wie ich es jetzt durfte. Deine Reise ist noch nicht zu Ende mein Freund, wir werden uns wieder sehen, das verspreche ich dir.// „Wenn ich gewinne…wie ist dein Name eigentlich? Ich weiß gerne mit wem ich mich duelliere“ „Ich dachte schon du würdest nie fragen. Mein Name, präge ihn dir gut ein, denn er wird dich lange in deinen Alpträumen verfolgen: Atemu Rachjida!“ //Gut Atemu also, seinem Aussehen, dem Dialekt und dem Namen nach zu urteilen kommt er tatsächlich aus Ägypten. Yami ich erinnere mich an deine Worte und wenn du vorhergesehen hast, dass wir uns begegnen, dann werde ich alles daran setzten auch diese Aufgabe zu erfüllen. Außerdem…// Yugi dachte an seine Freunde. //Fehlst du in unserer Mitte, nicht nur mir besonders…auch wenn dich jemand vergessen hat, so werde ich dafür sorgen, dass dies eine bessere Gegenwart und Zukunft für euch beide wird.//   Whenever you're gone away, The darkness hides the day Whenever you're gone, The bleeding won't stop It hurts 'til you come back (Whenever you're gone) Everything goes black „Mein Einsatz: Wenn ich gewinne, wirst du für mich arbeiten“ Atemu zog eine Augenbraue hoch und wusste nicht so recht was er davon halten sollte. Aber gut, das Spiel hier war wichtiger und er konnte einfach nicht verlieren. Das wird sehr viel Spaß machen. „Bist du bereit Yugi?“ rief er ihm zu. „Bereiter kann ich nicht mehr werden“ Und das Spiel um eine neue Zukunft begann. Kapitel 1: Das blaue Höschen ---------------------------- Als Atemu Anfang der nächsten Woche zu der Adresse auf dem Zettel ging, mehr schlendern, als gehen, ging er nochmal jeden Zug in Gedanken durch. Er konnte sich nicht erklären, wie Yugi Muto ihn besiegen konnte. Es war fast so, als wenn er genau wüsste was er tun musste. Nicht mal die drei mächtigsten Karten des Spiels hat er eingesetzt und das ließ seine Laune auch nicht besser werden. Aber gut, Wett Schulden sind Ehren Schulden – dennoch es war seit langer Zeit das erste Mal, dass er verloren hatte und bei weitem auch der merkwürdigste Einsatz den es je gab. „Ich habe gewonnen, komm zu der Adresse auf diesem Zettel und du wirst ohne viel gezicke das tun, was ich verlange“ //Seine Stimme war zwar stark, aber ein kleines Zittern habe ich dennoch mitschwingen hören, es hätte mich auch gewundert, wenn meine Wirkung fehlgeschlagen hätte. Gott ich hatte schon Angst dieser Umzug hätte mir meine Männlichkeit genommen. Dafür habe ich mich aber anschließend mit einer reizenden Blondine getröstet, auch wenn sie nicht kapieren wollte, dass sie nicht bei mir schlafen kann. Ich hasse Löffelchen liegen und gemeinsames frühstück. Irgh// Die Nacht war lang und dafür der Morgen ziemlich kurz. Atemu hatte seinen Wecker wieder einmal gegen die Wand gedonnert und der war dementsprechend hinüber. Blöd nur, dass er dann wieder eingenickt war. Er gähnte herzhaft und zündete sich noch eine Zigarette an. Da schmeckte die Süße des Morgens doch gleich viel besser.   Nach ein paar Metern sah er nochmal auf den Zettel und suchte die Nummer die darauf stand. Aber alles was Atemu sah war ein riesiges Gelände, mit einem noch größeren Gebäude und etwas was ihn noch mehr störte. Die ganzen Balgen in ihren schicken Uniformen, die durch das große Tor einmarschierten. Allem Anschein nach wohl eine Schule. Atemu wollte schon weiter laufen, als er sich den Torbogen genauer ansah und was er dort erblickte ließ seine eben gewonnene gute Laune wieder in den Keller sinken. //Sag mir bitte, dass das ein Scherz ist!// Die Adresse stimmte mit der auf dem Zettel überein. Wieso zum Teufel, hatte ihn dieser Yugi Muto an eine Schule bestellt? Es half nichts – abgemacht ist abgemacht. Als er den Hof betrat sah er sich dann doch neugierig um. Für eine High School, war es hier verdammt schick und gepflegt. Die Uniformen ließen so manch schmutzige Phantasie aufblühen. Atemu blieb nicht unbemerkt. Eine gruppe Mädchen, die um einen Brunnen standen warfen ihm verstohlene Blicke zu. Leises Kichern vernahm er, was ihn schon fast belustigte. Er hatte sich daran gewöhnt, dass er auffiel durch sein exotisches Aussehen und seine wohl geformten Moleküle – und er liebte es. „Megumi schau mal“ „Was für ein Traummann“ „Ob das ein neuer Lehrer ist?" „Oh gott, da geht man ja gerne zur Schule“ Atemu strich sich lassiv durch die Haare und schmunzelte diabolisch, was den Mädchen ein verliebtes Hauchen entlockte. //pff…Als wenn ich jemals der Bespaßer von Teenagern werden würde. Obwohl es definitiv etwas für sich hätte// Einen kräftigen Zug nahm er von seiner Zigarette. Der süße Qualm zog durch seine Lungen und sorgte für einen Moment des Friedens. „Oh Gott nicht mal vor Studenten kannst du dich benehmen, wie ein Erwachsener“ Atemu sah auf und blickte in das durchaus verärgerte Gesicht seines Rivalen, der auf seine Uhr sah und ungeduldig darauf herum tippte. „Und Pünktlichkeit scheint auch keine Stärke von dir zu sein.“ „Mag sein, dass ich 5 Minuten zu spät bin.“ „5? Häng nochmal 40 Minuten dran!“ korrigierte ihn Yugi barsch. „Aber gut, du bist gekommen. Komm einfach mit und mach das Ding da aus!“ Yugi drehte sich um und ging durch die Eingangstür. Atemu zuckte mit den Schultern und warf seine Zigarette vor sich auf dem Boden um sie direkt danach auszutreten. Yugi fasste sich an die Stirn. //Es ist ja nicht so, dass wir hier keinen Mülleimer mit Aschenbecher stehen hätten. Gott, Yami was hast du da nur auf die Welt gebracht. Was soll ich mit diesem Typen bloß anfangen// Atemu sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, er solle doch endlich weiter gehen. Also ging Yugi durch die Hallen der Schule. Atemu sah wieder mal, dass diese Schule irgendwie anders war, als die 0-8-15 Schulen, die er kannte – und er kannte viele. Alles war hochmodern, aber gleichzeitig auch elegant und klassisch. Die Studenten wirkten nach außen hin diszipliniert und es war ruhig für eine Halle voll mit Menschen. In einem Seitenflügel gingen sie an mehreren Glastüren vorbei, auf denen Namen geschrieben standen. Wahrscheinlich die Büros für die feinen Oberlehrer. //Hemingway….Washington….Hatori…..Rhode…..Direktor Matsumoto…. Katsuragi…..McPherson…..McCansy…..ziemlich viele ausländische Namen// Vor einer Glastür mit der Aufschrift Muto kamen sie zum stehen, diese schloss Yugi auf und führte seinen Gast hinein. Yugis Büro war praktisch eingerichtet, ein Schreibtisch mit Computer, viele Regale mit Büchern, Bilder an der Wand. Atemu entdeckte auch viele Pokale auf den Regalen. Er sah sich um – natürlich alle von Turnieren von Duell Monsters. „Setz dich“  wies Yugi ihn an und bot mit einer entsprechenden Geste einen Platz an. Atemu nahm die Einladung dankend an und machte es sich in einem der Stühle vor dem Schreibtisch gemütlich. Seine Füße fanden schnell den Weg auf den Tisch. „Dann erzähl mal warum ich hier her kommen sollte. Dein komischer Wetteinsatz steht noch aus.“ Yugi setzte sich in seinen Stuhl und schloss kurz die Augen, er atmete tief durch. //Also Yami….ich habe ihn gefunden….ich glaube ich weiß, was du mir als Aufgabe gegeben hast…. auch wenn es mir dieser Esel nicht leicht machen wird…// „Also?“ Atemu wurde ungeduldig, auf bedeutungsschwangere Pausen konnte er gut verzichten, was haben die Leute nur damit immer? Wirkt dadurch etwa alles dramatischer? „Ich habe einen Job für dich. Ich weiß, dass du noch auf der Suche bist und biete dir eine Festanstellung an.“ „Wo?“ Atemu war skeptisch. „Hier“ war die knappe Antwort. „Wo hier? Hier an dem Kinderkabuff?“ „Das Kinderkabuff ist eine renommierte High School, die hoch angesehen ist.“ Atemu lachte auf, das konnte doch nur ein Scherz sein. „Du hörst dich an wie ein Moral Apostel, richtig niedlich.“ Yugi konnte nicht fassen was er hier tat, so jemanden hätte er schon lange vor die Tür gesetzt. Aber das Versprechen, was er Yami gegeben hatte hielt ihn zurück, auch wenn es ihm schwer fiel. „Ich habe recherchiert“ Yugi tippte etwas auf seinem Computer ein. „Wenn es stimmt was ich lese, bist du ein begabter ITler hast sogar für die ägyptische Regierung gearbeitet. Hast ihr Netzwerk neu aufgebaut. Scheinst ja was drauf zu haben“ Atemu lehnte sich genüsslich zurück und sonnte sich im Glanze der Komplimente. Er wusste, welche Taktik Yugi da fuhr, mach dem Arsch Komplimente, dann wird er schon Ja sagen. Er spielte mit. „Und wie genau soll mein Job hier aussehen?“ Yugi sah auf die Füße von Atemu, der machte aber nicht mal anstallten sie runter zu nehmen. Und dieser arrogante Blick machte Yugi wahnsinnig. //Cool bleiben Yugi// „Du sollst dich um die IT bei uns kümmern, die PC´s, das Netzwerk, Homepage, Technischer Support, Kurse für die Studenten, die in dem Bereich arbeiten wollen.“ „Und warum genau sollte ich das machen?“ Atemu wurde schlagartig ernst. „Nun ja, du hast keinen Job so wie ich das sehe, die Stelle wäre unbefristet, wir arbeiten mit der Kaiba Corporation zusammen und beziehen von dort unsere Computer und….andere Produkte ….du hättest unbegrenzten Zugang zu den neuesten Technologien.“ Atemu hörte zu, aber wirklich attraktiv war es noch nicht. Yugi musste einen Zahn zu legen, da er in seinem Gesicht lesen konnte, dass das Gespräch bald beendet war. „Wir bilden außerdem die Duellanten von morgen aus. Du könntest ihnen Unterricht geben und kommst durch mich und die Fördergelder der Schule leichter an neue Karten.“ Das klang schon besser, aber dennoch, Atemu erhob sich. „Pass mal auf Kleiner, deine Wette ist für´n Arsch. Ich hab doch nicht gegen dich verloren um mich hier als Babysitter einstellen zu lassen.“ „Ate…“  Yugi wurde unterbrochen. „Shhht! Ich hab keinen Bock auf so einen Kram! Bye Bye!“ Er winkte ihm demonstrativ zu und damit marschierte er Richtung Tür. //Yugi lass dir was einfallen// „Warte!“ Atemu hatte die Tür aufgerissen und stieß direkt mit jemandem zusammen. „Oh Verzeihung Sir“ „Man können sie nicht aufpassen?“ fuhr er direkt die Person vor sich an. Das erste was er erblickte waren braune Haare, gleich darauf ein hübsches Gesicht. Die Dame vor ihm wirkte eingeschüchtert, aber gleichzeitig auch fasziniert von ihm. Sie schüttelte den Kopf und richtete ihre Brille zu Recht. „Professor Muto, hier sind die Unterlagen, die sie benötigt haben, der Direktor hat sie bereits unterschrieben.“ „Danke Miss Rhode“ Yugi nahm die Papiere entgegen und legte sie auf seinen Schreibtisch. Die Dame machte aber irgendwie nicht den Eindruck, dass sie bald gehen würde. Also dann etwas deutlicher. „Wenn das dann alles war, ich bin mitten in einem Gespräch und sie haben doch gerade Vertretungsdienst, wenn ich mich nicht irre“ „Ja Sir.“ Sie machte auf ihren hohen Absätzen kehrt und Atemu hatte nun perfekte Sicht auf ihre Kehrseite. //Alter Schwede….arbeiten hier noch mehr von solcher Fra….// Und da kam direkt die nächste an ihm vorbei gedüst, sogar zwei auf einmal. „Professor Muto!“  riefen sie im Chor und drängten sich in das Büro, die eine, langes Blondes Haar und die andere kurze schwarze. „Sie müssen hier noch eine Unterschrift drunter setzen.“ „Die Klausuren müssen noch überprüft werden“ „Der Vertretungsplan für meine Urlaubswoche ist noch nicht fertig!“ „Haben sie daran gedacht, eine neue Duellanten Liste auszuhängen?“ Yugi wurde gerade zu überschüttet von Fragen und Anforderungen. Offenbar hatte er hier eine Leitende Position. Atemu nahm kurz den Blick von der delikaten weiblichen Kehrseite, die sich ihm da anbot und sah nun genauer auf die Schrift auf der Tür.                       Yugi Muto           Professor für Geschichte Stellv. Direktor & Leiter der Duell Abteilung //Sieht man ihm gar nicht an, dass er so ein hohes Tier ist. Aber seine Leidenschaft am Duellieren hat sich wohl nun zu einem Mentor-Dasein entwickelt// Atemu blickte zurück, konnte er da den Ansatz von Strapse bei der Blondine erkennen, die sich da gerade so über den Schreibtisch beugte? //Ein Mann kann sich ja glücklich schätzen hier zu arbeiten. Welch angenehme Atmosphäre und immer genug Auswahl. Aber dennoch…//   „Also Kleiner, viel Spaß noch. Ich mach mich vom Acker!“ Atemu hob die Hand „DU HAST NOCH NICHT DAS GEHALT GEHÖRT!“ schrie Yugi nun aus Leibeskräften, sodass seine beiden Kolleginnen direkt verstummten. Atemu sah über seine Schulter, mit seinem typischem Pokerface. „Wie viel?“ „Viel!“ beruhigte sich Yugi. „Ich glaube du hast nicht verstanden, ich fragte WIE viel?“ Yugi hielt Atemu ein paar Papierblätter hin. Atemu hob die Augenbraue und überflog das, was darauf geschrieben stand. Ein Arbeitsvertrag. Seine ganze Aufmerksamkeit galt aber den Zahlen, die sich unter „Arbeitslohn und Aufwandentschädigungen“ fanden. Es war viel, es war sogar sehr viel. „Und, was sagst du?“ „Wo soll ich unterschreiben?“   Als Atemu am Anfang der nächsten Woche auf dem Parkplatz der Lehrer einbog hätte er nie gedacht, dass er sich mal so über seinen Namen an einer Parkbucht freuen würde. Diese Schule hat einfach was. Er ließ sein schnurrendes Baby geschmeidig auf seinen Platz rollen und ließ den Motor aus. Wer will schon ein Auto, wenn er eine Suzuki GSX-1000 haben kann? Atemu liebte es nachts auf der Straße ein paar Runden zu drehen und sich auch regelmäßig ein Rennen mit den Herren von der Polizei zu leisten. Gegen sein Baby kamen die Karosserien von der Stange aber nicht an. Es war einfach der Kick, manchmal auch besser als Sex. „Da bist du ja endlich!“ „Was willst du denn ich bin Pünktlich“ „5 Minuten mehr Zeit würden aber dem Start in deine Arbeitsalltag nicht weh tun.“ „Hör auf zu meckern du klingst, wie eine verzweifelte Hausfrau, die mehr von ihrem Göttergatten im Bett will“ Atemu fuhr sich durch die Haare und ignorierte das Unwetter, dass sich da vor ihm aufbaute. Yugi wurde rot. Dieser Typ hatte doch jedweden Anstand und Sitte verloren auf dem Flug hier her. „Ich zeig dir dein Büro und wenn du möchtest geb ich dir auch was zum anziehen“ „Nicht nötig“ Atemu hob die Tasche in seiner Hand in den Augenwinkel Yugis. „Glaub mir, ich will auch nicht den ganzen Tag in meiner Kluft herum laufen. Deine Studenten sollen ja schließlich noch was lernen“ zwinkerte er ihm zu. Yugi schüttelte den Kopf und beließ es dabei. Er führte ihn wieder durch den Gang mit den Glastüren. Atemu sah, wie ein Mann im Overall an einer Tür wartete. „Das wird dein Büro. Das ist unser Hausmeister, er wird deine Tür beschriften.“ Der Hausmeister nickte ihm zu. Er war schon sehr alt, hatte weiße Haare und seine Hände waren gezeichnet von Altersflecken. Aber seine Augen wirkten wach und jung. Atemu nickte zurück. „Was soll er denn auf deine Tür schreiben? Die meisten haben ihren Bildungsgrad und Fachbereich drauf. Wie sieht es bei dir aus?“ „Wie wäre es mit. Atemu Rajchida, Dr. Sommer der High School, Wollen wir zusammen Geographie lernen? Wie können Erhebungen und Vertiefungen erforschen und sehen, was bei einem Vulkanausbruch passiert?!“ Der Hausmeister grinste in sich hinein, während Yugi mit offenem Mund da stand. „Ich nehme das als ein ja, bitte in großen Buchstaben, wenn sie verstehen, was ich meine!“ Der Hausmeister nahm tatsächlich seine Folie und den Pinsel in die Hand. „NEIN DAS WERDEN SIE NICHT!“  mit hochrotem Kopf unterbrach Yugi das Treiben der beiden. Der Hausmeister war Atemu schon jetzt sympathisch. Yugi schob Atemu nun in das Büro. Es war…kahl. Angewidert sah sich Atemu um. „Sag mal bleibt das so?“ „Wie es hier aussehen soll, bleibt dir überlassen, du hast hier freie Hand. Aber! Keine Pornos oder sonstiges die bleiben zu Hause!“ „Du bist ganz schon verklemmt weißt du das?“ Atemu zog den Reißverschluss seiner Kluft auf und packte die Kleidung aus seiner Tasche. „Wie dem auch sei“   //Das ist doch einfach zu herrlich. Ich verliere ein Duell und bekomme dafür einen genialen Arbeitsplatz mit herrlichem Ausblick auf das weibliche Geschlecht, ein eigenes Büro und ein Luxusgehalt. Wenn das ein Traum ist, weck mich bloß nicht auf// „Atemu hallo?“ „Huh? Was?“ Atemu hasste es in seinen Gedanken unterbrochen zu werden. „Hier ist dein erster Arbeitsauftrag.“ //Okay Yugi, jetzt bleib ganz ruhig. Ich habe einen Plan und den werde ich nun umsetzten.// „Du sollst im Büro von Miss McPherson mal nach dem Computer sehen. Mir wurde gesagt, dass er immer wieder ausgeht und langsamer in der Leistung wird.“ „Und ich dachte schon es wird etwas anspruchsvolles“ Atemu lachte auf. Solche Kleinigkeiten sollte er erledigen. Aber gut, es ist sein erster Tag. Er zog sich noch das weiße T-Shirt über und knöpfte seine Hose zu. „Hier ist dein Ausweis, mit dem kommst du in alle Bereiche der Schule“ Ach dafür hat er das Foto benötigt. Nicht gerade das schönste, aber es ist ja auch nur ein Ausweis. Obwohl es eher einem Fahndungsfoto ähnelte, so grimmig wie er darauf kuckte. „Okay, dann mache ich mich mal an die Arbeit.“ Atemu band sich einen Ledergürtel um, an dem eine kleine Tasche befestigt war. Yugi sah ihn fragend an. „Mein Arbeitsmaterial, ich glaube kaum, dass ihr genau das da habt, was ich brauche.“ Er folgte Yugi auf den Flur und suchte Blickkontakt zu dem Hausmeister. „Schreiben Sie einfach Atemu Rajchida, IT Leiter oder sowas langweiliges.“ Der Hausmeister nickte ihm wieder freundlich zu. Langsam wunderte er sich. Yugi beseitigte direkt die Unklarheiten. „Er ist stumm“ „Hier ist das Büro, was ich meine“ Sie kamen wieder vor einer Glastür zum stehen.   Massayo L. McPherson     Sozialarbeiterin //Oh weh eine Pädagogin. Direkt ein K.O. Kriterium, die meisten sind entweder ungepflegt oder so verklemmt, dass der Stock schon wieder aus dem Arsch kuckt. Nein danke.// Atemu betrat das Büro der ihm unbekannten Frau, über die er sich schon ein Urteil gebildet hatte. Das Büro hatte einen anderen Stil als Yugis. Die Wände waren in einem Sandton gestrichen. Neben dem üblichem weißem Regal mit Büchern und dem Schreibtisch, was er auch aus Yugis Büro kannte, entdeckte er eine Ecke mit einer Couch und zwei Sesseln. Jede Menge Bilder hingen an der Gegenüberliegenden Wand, aber die konnte er gerade nicht genauer betrachten. Es interessierte ihn auch nicht weiter. Während Yugi seinen anderen Aufgaben nach ging und ihm noch einen Pieper da ließ, begab sich Atemu an die Arbeit. Er fuhr den PC hoch und loggte sich als Admin ein. Sein geschultes Auge arbeitete sich durch die Hardware und entdeckte den Fehler. Seine schlanken Finger huschten elegant und schnell über die weiße Tastatur des Computers. Nach 45 Minuten war das System gereinigt und Atemu begab sich unter den Schreibtisch. Das Netzteil wollte er nun austauschen. Er schraubte unter dem Tisch herum und hörte auf einmal wie sich die Tür öffnete. „Gott diese verdammten Schuhe bringen mich um“ Er vernahm eine weibliche Stimme, wahrscheinlich die von der verklemmten Pädagogin. Die Stimme klang reif, sanft und etwas tiefer, er schätze also, dass es sich um jemand älteres handelte, also erst recht nicht sein Interesse. Er wollte sich gerade bemerkbar machen, da wurde auch schon der Stuhl vom Tisch weggezogen und jemand lies sich schnell auf diesem nieder. //Ehm…sieht die mich etwa nicht?// Er musste schnell seine Hände wegziehen, da sie die Schuhe unter den Tisch pfefferte. Atemu konnte sich erinnern, als er einmal die 12 cm Absätze seines Betthäschens auf der Handfläche abbekommen hatte, das brauchte er nicht nochmal. „ehm…“ Aber irgendwie schien er ignoriert zu werden, denn nun rückte die Person auch noch richtig an den Schreibtisch, sodass er nun die Beine direkt vor der Nase hatte. „Was für ein Tag…und gleich noch ein Elterngespräch mit meiner Lieblingsfamilie. Oahr wie kann man nur so ignorante Eltern haben“ //Ts ts ts, auch noch Lästern, keine guten Manieren die Dame// Atemu betrachtete die Beine nun etwas genauer, angefangen bei den Füßen. Sie waren schlank, gepflegt und die Nägel waren in einem nudeton lackiert. Die Beine wirkten, auf den eingeschränkten Blickwinkel, den er nun mal hatte lang und traniert. Und dabei hatte er doch eine schwäche für schöne lange Beine. Ihm stieg ein angenehmer Duft in die Nase, sinnlich und frisch. Als sie sich bewegte, wich er zurück, ein wenig wollte er die Situation noch ausnutzen, egal ob das Gesicht zu den Beinen mit einer Papiertüte überzogen werden sollte. Und seine Geduld sollte belohnt werden, als sie sich lockerer hinsetzte, wichen ihre Beine auseinander. //Na sieh mal einer an, heute tragen wir also blau// Und gerade als er sich das Höschen genauer ansehen wollte gab es einen lauten Knall, wie wenn ein Kopf auf eine Tischplatte trifft. Ein stechender Schmerz durchzog Atemu. Er rieb sich den Kopf und fing an zu grinsen. GErade jetzt wo es interessant werden sollte, musste er ja gegen den Tisch knallen. Sein gegenüber zuckte zusammen und rutschte direkt mit dem Stuhl zurück. Zwei amüsierte Amethyste trafen auf überraschte Rubine. „Was zum Teufel machen Sie unter meinem Schreibtisch?“ Kapitel 2: Geliebter Gegner --------------------------- Zwei amüsierte Amethyste trafen auf überraschte und zugleich zornige Rubine. „Was zum Teufel machen Sie unter meinem Schreibtisch? RAUS DA!“
 Atemu blies ein zorniger Wind entgegen, der ihn unter dem Schreibtisch hervor krabbeln ließ. Merkwürdig normaler Weise gehen die Frauen vor IHM auf die Knie und krabbeln auf allen vieren. Er richtete sich auf und strich sich seine Kleidung wieder glatt. Die Frau erhob sich nun auch mit ihren ganzen 1, 74 m, nicht gerade klein, er lag mit seiner Einschätzung also richtig, wie immer. „Ich frage noch einmal, was suchen Sie unter meinem Schreibtisch?“ „Ihnen auch einen angenehmen guten Tag“ antwortete er locker. „Ich werde mich nicht noch einmal wiederholen!“ Atemu beobachtete wie sich der nach außen hin zarte Körper mit jedem Muskel anspannte. „Schätzchen, mach mal Piano!“ //Was erlaubt sich dieser Typ eigentlich?// „Ich habe deinen PC wieder auf Vordermann gebracht“ 
„Ich kann mich nicht entsinnen, dass wir uns duzen!“ Sie fuchtelte mit dem Finger zwischen ihnen beiden hin und her um ihren Satz zu untermauern. Atemu ließ das kalt. „Du hast ziemlich viel Müll darauf gehabt, ich hab ihn gereinigt und das Netzteil ausgetauscht“
 //Ignoriert er mich etwa gerade völlig?// 
Atemu musterte sein Gegenüber nun genauer. Er hatte sich nur darin geirrt, dass sie wohl schon älter wäre, sie war sogar eine ganze Ecke jünger als er, vielleicht gerade Mitte 20. Ihre Haare waren zu einem Dutt gebunden, er hasste Frauen, die ihre Haare so trugen. Wie die alten Frauen in Bibliotheken. Die Brille verstärkte den Eindruck noch mehr. Obwohl sich dahinter wohl zwei sehr hübsche Augen verbargen. Ihren trainierten Körper konnte er unter dem schwarzen Rollkragenpullover und dem passendem Rock erahnen. Etwas zu zugeknöpft für seinen Geschmack und auch der Rock könnte kürzer sein. Aber irgendwie…irgendwie regte es ihn an, sowas unschuldig verhülltes hatte doch auch etwas für sich. //Mir gefällt nicht wie der Typ mich ansieht// „Ich nehme mal an Sie sind dann unser neuer IT Leiter von dem Prof. Muto gesprochen hat.“ 
sie beruhigte sich anscheinend, zu Atemus Unwillen. „Hätten sie sich nicht irgendwie bemerkbar machen können?“
 Atemu blickte sie an, mit einem undefinierbaren Blick. Es bereitete ihr Gänsehaut. Innerlich grinste er.
Er ging zur Tür, seine Arbeit war hier getan. „Dann hätte ich auf das Vergnügen dieser reizenden Aussicht verzichten müssen“ Massayo überlegte kurz was er meinen könnte….dann wurde es ihr bewusst. „Sie…argh….RAUS!“ Atemu streckte ihr die Zunge raus. „Was ist denn hier los? Miss McPherson?“ Atemu sah sich einem Elternpaar gegenüber.
 „Ach das sind also die Rabeneltern, die uneinsichtig sind.“
 Massayo zog scharf die Luft ein und eilte zur Tür. Sie lachte schrill und packte Atemu unsanft am Arm. „Entschuldigen Sie mich noch eine Minute, mein Kollege und Ich haben noch einen Disput zu regeln! Nehmen Sie sich doch einen Kaffee!“ Sie schlug die Tür wieder zu und zog ihn wieder ins Büro. „Sag mal spinnen Sie eigentlich?“ Atemu zuckte mit den Schultern, er wusste selbst dass er speziell war. „Sie können doch nicht vor den Eltern eine derartige Aussage machen!“ 
„Manchmal hilft es mehr eine direkte Wahrheit zu sagen, als eine durch die Blume gesagte.“ 
Sein Gegenüber sah ihn fassungslos an. Es belustigte ihn. Sie erhob den Finger. „Hast du schon mal daran gedacht, dass du den Vater vielleicht vögeln solltest, damit er etwas an seiner Erziehung ändert? So wie seine alte aussah, wäre das wohl nicht sehr schwer.“ „da…da….ehm….“ Ihr fehlten die Worte. „Wohl schon drüber nachgedacht was?“ provozierte er sie weiter. Sie spannte sich weiter an und ballte die Hände zu Fäusten. „Oder hast du etwa schon?“
 „Das reicht!“ Sie holte mit der flachen Hand aus und wollte ihm sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht wischen, doch er fing sie für sie unerwartet auf und hielt sie fest in seiner Hand. Sein harter Griff umschloss ihr schmales Handgelenk und drückte es unangenehm zusammen. „Na, na, na was soll denn das werden?“
 „Wie…“ Sie konnte es nicht fassen und es kam ihr auf merkwürdige Weise bekannt vor. „Solche halb herzigen Versuche kannst du dir sparen. Weshalb machst du so einen Job überhaupt?“ „Wir sind immer noch nicht beim DU! Jetzt hören Sie mir mal zu! Ich will den Jugendlichen hier helfen ihr Leben auf die Reihe zu bekommen, auch wenn ich dafür den Eltern in den Arsch treten muss“ 
„Wenn du meinst“ Er ließ von ihr ab und ging erneut zur Tür. „Dieser argh….“ Massayo wurde innerhalb weniger Minuten so oft aus der Fassung gebracht, dass sie es selbst nicht mehr geordnet bekam
. „Bitte sehr die Herrschaften, sie ist nun bereit für sie.“ Er klang auf einmal so nett und höflich, professionell. Sie blickte die beiden Eltern an, die so unsicher auf einmal wirkten, anders als die andere male. „Bitte setzten Sie sich“ //Ich kann kaum fassen, dass sie wirklich ihre Zustimmung für das Förderprogramm gegeben haben. Ich renne ihnen seit 3 Jahren deswegen hinterher und nun klappt es auf einmal.//
 Massayo ging durch die Flure der High School, begrüßte hier und da ihre Studenten und fand schließlich ihren Weg zum Teamzimmer. Es war wie immer ziemlich laut dort. Als wäre dies der einzige Ort wo die Lehrer und Sozialarbeiter ausgelassen reden konnten. Sie legte ihr Gesprächsprotokoll in der Ablage des Direktors ab und wurde direkt von Susanne Rhode eingefangen. Ein Sektglas wurde ihr in die Hände gedrückt. „Habe ich irgendeinen Geburtstag verpasst?“ flüsterte sie ihr zu. „Nein Nein, wir haben etwas zu feiern. Unser neues Teammitglied hat eine Runde Sekt spendiert.“
 Massayo verzog das Gesicht. „Was schaust du denn so? Kennst du ihn etwa schon? Sieht er nicht traumhaft aus?“
 //Mehr wie ein Alptraum im Schafspelz// „Er hat so etwas exotisches, diese braune Haut, diese leuchtenden Augen“ 
„Und dann noch dieser hinreißende Hintern“ es gesellte sich noch Megumi Katsuragi dazu. Sie warf ihre langen blonden Haare über die Schultern. Sie hatte wieder ihren »Der Typ gehört mir, ich werde ihn vögeln« Blick drauf, der keine Widerworte erlaubte. Massayo ließ sich in einem der Sessel nieder und nippte an ihrem Glas. //Zugegeben, das Zeug schmeckt// „Und was hältst du von dem neuen?“ fragte sie Rick Washington. //Mir fallen spontan die Worte arrogant, eingebildet und total von sich überzeugt ein// 
„Anders“ sagte sie stattdessen „Sehr viel sagend. Hast du ihn etwa noch nicht analysiert?“
 „Was soll das denn heißen?“ „Das weißt du ganz genau“ zwinkerte er ihr zu. „Liebe Kollegen, wenn ich einmal um ihre Aufmerksamkeit bitten dürfte.“
 Die tiefe und grollige Stimme des Direktors erhob sich. „Oh da kommt seine Hoheit mit einer großen Verkündung“ scherzte Rick, woraufhin Massaro grinsen musste. Ihr Direktor erfüllte das Rollenklischee perfekt, er war ziemlich hoch gewachsen, hatte kaum noch Haare auf dem Kopf und wirkte durch seine pummelige Statur erst recht einschüchternd. „Ich möchte ihnen unseren neuen Mitarbeiter vorstellen. Er ist gerade aus Ägypten zu uns gekommen und wir können uns über diesen Zuwachs wirklich glücklich schätzen. Wenn ich vorstellen darf Atemu Rajchida.“ 
Er zeigte auf den attraktiven Mann neben sich und wieder ging dieses verliebte Hauchen durch die Menge. Es wurde angestoßen und Atemu ging durch die gesamte Kollegschaft und stellte sich vor. Als er vor der Dame ankam deren Höschen, aber den Namen offiziell nicht kannte, setzte sich wieder das Grinsen in seinem Gesicht durch, kein freundliches, sondern ein dreckiges Grinsen. Er gab ihr die Hand, zögernd nahm sie sie an, sie wollte dennoch guten Willen zeigen, vielleicht war es nur ein schlechter Start. Als sie ihre Hand in seine legte, zog er sie mit einem Ruck hoch. Sie hatte Mühe ihm nicht in die Arme zu fallen. In diesem Moment durchzuckte es Massayo. Es rasten Bilder durch ihren Kopf. Ein Dachboden…..eine verregnete Nacht und wieder diese verschwommene Gestalt….. sie, wie sie mit einem Kaffeefleck auf dem Hemd eine Treppe hoch rannte….. ein Handball Match…… Massayo wich einen Schritt zurück. //Nicht schon wieder….diese komischen Blackouts….// Er hielt sie aber weiterhin fest, lies sie nicht weiter zurück weichen. „Keine Angst, ich beiße nicht, zumindest nicht jetzt“ „Nein es….vergiss es…“
 „Ah du beginnst mich also auch zu duzen“
 Massayo sah ihn entrüstet an. „Bringen wir es hinter uns“ -__-
 „Also dann meine Ansprache: Atemu Rajchida, 27, ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen schöne Frau. Können wir uns duzen, bla bla bla“
 Massayo rollte mit den Augen, auf so etwas albernes hatte sie gerade wirklich keine Lust. Atemu bemerkte ihren Blick und seine Laune veränderte sich wieder schlagartig. Er sah sie wieder so durchdringend an. „Verrat mir deinen Namen“ Es war weniger eine Bitte als mehr ein Befehl und zu ihrer eigenen Überraschung gehorchte sie ihm. „Ich bin Massayo. Massayo McPherson…25…“ „Also doch…“ „Was denn?“ Sie verstand nicht. „Ich habe dich sogar noch für etwas jünger eingeschätzt, aber gut, ist wohl bei euch Frauen nur gut“
 „Ich sehe es mal als ein verstecktes Kompliment“ sie rollte erneut mit den Augen, konnte der Typ nicht einfach mal höflich sein? „Lass das“ 
„Was?“ fragte sie überrascht und blinzelte ihn an.
 „Das weißt du ganz genau“ Er zog sie wieder dichter an sich heran. Seine Hand hatte ihr Handgelenk fest im Griff. Ihr stieg ein angenehm aromatischer Duft in die Nase. Sein Duft strahlte Selbstsicherheit und zugleich etwas Geheimnisvolles aus. Es erinnerte sie an eines ihrer Lieblingsparfüme bei Männern,aber sie kam nicht drauf. Sie hielt seinem Blick nicht lange Stand. Seine Augen waren Ungezähmt und Dominant. Sie blickte sich um, suchte nach einem Punkt im Zimmer um sich aus dieser Situation zu befreien. Atemu ging ihr gehörig auf die Nerven, aber warum schaffte sie es nicht sich gegen ihn durch zu setzten? „Wenn ich dann mal stören dürfte!“ Atemu wurde abrupt zurück gezogen und ließ endlich wieder Blut durch Massayos Gelenk fließen. Er sah sich einem hochgewachsenem Mann Ende 20 entgegen, der ihn missbilligend ansah. „Darf ich fragen, warum sie ihr Handgelenk so malträtieren?“ seine Stimme war fest und selbstsicher. „Geht es dich etwas an?“ blökte der jüngere zurück.
 „Kenji ist okay, wir haben uns nur unterhalten“
 „Es sah mir eher so aus, als wenn er dich bedrängen würde“
 „Ich sagte doch es ist okay!“ Massayo hasste es wenn er so war. //Ich bin kein Baby mehr!//
 „Ich wollte dich eigentlich abholen, wir haben einen Termin wie du weißt“ Er sprach zu Massayo, ließ Atemu aber nicht aus den Augen. Dieser ließ sich von dem „bööösen“ Blick aber nicht beirren und hielt ihm locker stand. „Oh Mist das habe ich ja völlig vergessen, ich hol schnell meine Tasche, dann können wir.“
 „Ich warte auf dich am Parkplatz“ Als Massayo davon huschte, blickte Atemu ihr belustigt hinter her. //Was ein hübscher Arsch//
Kenji ging an Atemu vorbei, nicht ohne ihn anzurempeln und ihm einen Blick schenken sollte, den er schon öfter gesehen und jedes Mal ignoriert hatte. »Lass die Finger von ihr« Atemu streckte ihm die Zunge raus, als wenn er sich jemals hatte abbringen lassen würde von seiner Jagd. „Wer ist das Massayo?“
 „Ein neuer Kollege“ Massayo sah zum Fenster hinaus. Kenji ließ mal wieder den großen Bruder raus hängen. „Was macht er bei euch?“
 „Er macht die IT bei uns“ „Wie lange ist er schon da?“
 „Gott Kenji, wir sind hier nicht bei einem deiner Verhöre! Können wir den Typen nicht einfach vergessen?“
 „Sis...“ Kenji sah sie eindringlich an, belies es dann aber dabei. „Im Handschuhfach ist die Mappe. Steven meinte du sollst das Muster für die Tischkarten aussuchen.“ 
//Hach ja die Mappe, mein wohl einziger Lebensinhalt momentan. Ich hätte nie gedacht, dass sowas schönes wie eine Hochzeit, zu einer Beerdigung dritter Klasse werden kann. Mein Leben dreht sich gerade nur um Schnittmuster, Blumenarrangements und Sitzplatzkarten. Es ist furchtbar…Gott sei dank sind es nur noch ein paar Monate. 
Und jedesmal, wenn mich meine Mutter anruft um mich zu fragen, ob mein Hochzeitskleid noch passt, ich hinein schlüpfen muss, damit sie ruhe gibt verliere ich immer mehr die Lust es zu tragen. Es soll doch etwas besonderes sein und ich hatte es mittlerweile mehr an als manche Unterhosen von mir// 
„Und?“ Kenji riss sie aus ihren Gedanken. „ehm…ich finde das hier ganz hübsch.“ Sie berührte die Prägung. 
Kenji seufzte. „Du weißt doch, dass sich das mit dem Rest der Farben beist.“ 
„Du klingst so weibisch“ 
„Ich habe bereits eine große Hochzeit hinter mir, wie du weißt“
 „Ja…Carrie sah so wunderschön aus.“
 „Und sie wird mit jedem Tag schöner.“ 
„Kenji, sie ist nicht hier, du kannst aufhören zu schleimen“
 „Shhht, die Wände haben Ohren!“ Dazu machte er die passende Geste. Das liebte Massayo an ihrem großen Bruder, manchmal kam doch sein Humor durch die ernste Haltung des Profilers. Er war viel zu erwachsen für sein Alter. „Soll doch Steven alles aussuchen, ich habe bei dieser Hochzeit eh kein Befehlsgewalt, zumindest nicht so, wie ich es aus Filmen kenne, wo alle der Braut die Füße küssen.“
 „Das ist doch gar nicht wahr“ „Kenji, ich durfte mir nicht mal das Kleid aussuchen was ich wollte. Es ist wunderschön ja… aber ich hätte mir wohl doch etwas anderes ausgesucht. Stevens Mum, ist ziemlich genau gewesen mit ihrer Vorstellung, was ich tragen soll. »Massayo Kindchen, du kannst doch keinen Ausschnitt nehmen der zu tief ist, sieh ja zu, dass du bei deiner Figur bleibst, denk doch mal über ein Bleaching nach, damit dein Kleid nicht weißer ist als dein Lächeln.« Die Frau macht mich fertig.“ „Ich weiß gar nicht was du hast. Schwiegermütter sind schwierig ja, aber die drehen nun mal bei Hochzeiten durch, so wie Frauen in der Schwangerschaft“ „Ah dann ist also meine Hochzeit nicht der einzige Grund warum du früher hier her gekommen bist. Soll ich das Carrie etwa petzten?“ ^^
 „Untersteh dich!“ ò.ó In den nächsten zwei Wochen versuchte Massayo Atemu aus dem Weg zu gehen. Dieser Flegel hatte es doch nach nur ein paar Tagen gewagt zu fragen in welcher Stellung sie es denn wohl am liebsten machen würde. Er hatte einfach überhaupt kein Schamgefühl und brachte sie regelmäßig zur Weißglut. Und da sie jedes Mal das Bedürfnis hatte ihre Faust mit seinem, zugegebener maßen, hübschem Gesicht bekannt zu machen, ging sie ihm eben aus dem Weg, dafür war ihr Job ihr einfach zu wichtig. Doch wie es nun mal immer ist, wenn man jemanden ignoriert, führt das nur zu mehr Problemen. Massayo betrat gerade die Duell Arenen der Schule. Wie fast alle Lehrer war auch sie Mentorin für ein paar Studenten. Als sie in den Gang einbog, der die verschiedenen Arenen miteinander verband sah sie Atemu mit einer der Getränke-Lieferantinnen, offenbar in einer Intimen Unterhaltung. Er hatte beide Arme links und rechts neben sie gestemmt und hauchte ihr über den Hals. Sie wirkte entspannt und erregt zu gleich. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Augen waren geschlossen. Massayo wusste nicht recht ob sie lachen oder kotzen sollte. Noch mehr störte sie aber, dass sie genau an ihnen vorbei musste. //Was solls Augen zu und durch//
 Sie hob ihr Kinn an und schritt mit schnellen Schritten auf sie zu. Ihre Absätze erzeugten ein durchdringendes Klackern auf dem Gang. Als sie sich ihnen näherte wurde ihr noch mehr übel, als sie sah, wie sich diese Frau an ihm zu reiben schien. //Hats wohl besonders nötig//
 Sie blieb nicht lange unbemerkt, da sie auch noch genau durch die Tür neben ihnen musste. Atemu öffnete seine Augen zur Hälfte und sah sie durch die Halsbeuge der Frau vor ihm an. Sein Blick erinnerte Massayo an den eines Tigers, der seine Beute ansah. Und was ihr viel weniger gefiel, war, dass sie offenbar die Beute war. „Hey Baby ich muss wieder arbeiten“ hauchte er seiner Bekanntschaft verführerisch zu. „Okya, ich muss wohl auch langsam wieder auf Tour. Sehen wir uns wieder?“ „Aber na klar Baby“ er schubste sie verspielt von sich weg und gab ihr zum Ansporn einen Klaps auf den Hintern, ihr entlockte das ein aufjaulen. Atemu sah ihr nur kurz nach und wandte sich dann wieder seiner Beute zu. Wieder dieser Blick des Tigers. Diesmal blieb Massayo aber cool und gelassen. Er war in ihren Augen nur eine Männliche Hure. „Wenn ich dann mal dürfte“ sie ergriff die Türklinke, doch er hielt die Tür zu. Sie sah ihn gelangweilt an, seine Spiele gingen ihr langsam auf die Nerven. Atemu gefiel dieser Blick ganz und gar nicht, sie rebellierte gegen ihn und er hasste das. „Darf ich fragen was du Püppchen hier willst?“ 
„Meine Studenten warten auf mich“
 „Jetzt sag nicht du bist eine Mentorin?“ 
„Warum nicht?“
Atemu lachte auf. In all den Jahren war er vielen Duellantinnen begegnet und jedesmal hatte er die Feststellung gemacht, dass sie allen Falls fürs Bett gut waren und auch da hatte er so manche Enttäuschung erlebt. „Sei mir nicht böse Schätzchen, aber ich finde ihr Frauen solltet die Finger von Duell Monsters lassen“
 „Und ich finde du solltest deine Finger aus so mancher Muschi lassen. Meiner eingeschlossen!“
 Massayo war so überrascht über sich selbst, dass sie die Flucht nach vorne ergriff und schnell durch die Tür verschwand. Atemu stand da wie angewurzelt. Was hatte sie da gerade gesagt? //Was für ein freches kleines Miststück// „Okay Hitomi, deine Strategie ist nicht schlecht, aber lass mich mal in dein Blatt sehen.“
 Massayo stand hinter ihrer Schülerin und sah sich ihr Blatt an. „Pass auf du…“ Massayo gab ihr ein paar Anweisungen und ließ sie ihren Zug ausführen. „McPherson, wie lange sollen wir denn noch warten?“ Ihr gegenüber beschwerte sich mit seinem Studenten schon. „Gut Ding will Weile haben, zeigs ihm Kleines!“ Hitomis Strategie ging auf und kostete ihren Gegner den Sieg. „Danke Miss McPherson!“ Hitomi machte Luft Sprünge. „Dein Spiel hat sich um einiges verbessert, mach so weiter und wir können dich bald beim Stadtturnier anmelden“
 „Glauben Sie wirklich?“ 
 „Aber sicher doch und jetzt sei ein guter Gewinner und reich deinem Gegner die Hand. Respekt voreinander gehört dazu.“
 Hitomi nickte ihr zu und folgte ihrem Rat. Yugi beobachtete von einer Empore die verschiedenen Duelle und machte sich Notizen auf seinem iPad. Er suchte die Talente von morgen und er hatte einfach ein Auge dafür. Seine 5 letzten Talente waren alle samt in der Regionalliga. Sein Blick fiel auf das Duell, dass Atemu anleitete. Er erkannte so viele Parallelen zu Yami, seine Strategie und sein teilweise aggressives Verhalten spiegelte sich in seinem Mentor Dasein wieder. Er brachte seinen Schülern bei alles zu tun um zu gewinnen, aber auf faire Art und Weise. Es war zwar nicht die Art die Yugi an den Tag legte um ihnen Durchhaltevermögen und Ehrgeiz zu vermitteln, aber gut, Atemus Schüler waren auch spezielle Jungs, die eine harte Schule brauchten. „Was machst du denn da? Du hättest ihn schon in diesem Zug besiegen können. Achte verdammt nochmal auf deine verdeckten Karten!“ „Tut mir leid Sir“ sagte Koji.
Atemu klatschte sich die Hand an die Stirn. Yugi musste über sein Verhalten lachen, es erinnerte ihn an den Anfangs-Yami, der auch so verbissen aufs Gewinnen war und keine Gnade walten ließ. Er ließ das Signal ertönen, dass die Duellanten ein Feld weiter rücken sollten. Hitomi stand nun Koji gegenüber. Sie lächelte ihn an, aber er schaute sie missbilligend an. //So kenne ich Koji gar nicht. Normalerweise ist er höflich und zuvorkommend. Oh…jetzt weiß ich was los ist//
Sie blickte auf seinen Mentor, das Grauen schlecht hin und sie überkam wieder diese Übelkeit. Er sah sie belustigt an, aber auf eine herablassende Art und Weise. Sie sah wie er Koji etwas zuflüsterte, wahrscheinlich noch mehr herablassende Herangehensweisen. „Okay Hitomi, das wird wahrscheinlich nicht gerade einfach werden. Aber lass dich davon nicht beirren.“ 
„Ich versuchs“
 „Na bist du bereit oder brauchst du noch ein paar drittklassige Tipps?“ 
„Lass uns anfangen“
 Hitomi und Koji lieferten sich ein heißes Duell. Koji hatten einen aggressiven und offensiven Stil, er ließ Hitomi keine Chance sich etwas aufzubauen, daher versagte ihre Strategie kläglich. Massayo knirschte mit den Zähnen. //Koji spielt unerbittlich, zwar gut, aber meiner Meinung nach etwas zu offensiv. Es ist kein schönes Duell//
 „Was ist denn los Massayo, vielleicht hättest du sie nicht mit Samthandschuhen anfassen sollen. Ich sagte doch, dass ihr Frauen hier nichts zu suchen habt“
 „Sei still sie lernt doch noch“ 
„Und sie lernt gerade was es heißt zu verlieren“
 „Sei einfach ruhig und lass sie spielen“ 
„Ich hab eine Idee, wie wäre es mit einer Wette?“
 „Vergiss es“ 
„Och hast du etwa Angst?“ 
„Das nicht, aber ich finde es nicht fair zu wetten, wenn das Duell bereits im vollem Gange ist und Hitomi sowieso nur noch ein paar Lebenspunkte bleiben“ 
„Okay abgemacht“ 
„Bitte was?“ Massayo blinzelte ihn an und sah erst jetzt richtig zu ihm hinüber. „Wir beide werden uns duellieren“ 
„Wer sagt das?“ „Na du“ 
„Ehm ich habe nicht…“
 „Naja wenn man es genau betrachtet, klang es so, als wenn sie sagen würden, ich duelliere mich nicht über andere“ 
„Das ist doch lächerlich, ich duelliere mich nicht mit dir“ „Wie ich es mir dachte, du bist feige“ Hitomi verlor den Rest ihrer Lebenspunkte und damit das Duell. „Hey Kleines, ist nicht so schlimm, eine Niederlage gehört genau so zum wachsen, wie ein Sieg.“
 „Es war furchtbar, er hat mir überhaupt keine Chance gelassen“ 
„Ich weiß, aber das wird schon wieder“ 
„Ich weiß nicht, vielleicht ist das Duellieren doch nichts für mich.“ Hitomi verließ mit gesenktem Kopf die Arena. Massayo sah ihr besorgt nach. „Vielleicht sucht sie sich jetzt eine passendere Beschäftigung“ „Halt die Klappe“ 
„Wie bitte?“ Atemu hoffte sich verhört zu haben. „Ich sagte: Halt die Klappe!“ sie sagte es diesmal laut und deutlich. Sein Verhalten ärgerte sie bis aufs Blut. Wie konnte man nur so gemein zu einem Kind sein.
 Massayo stand auf und verließ eiligen Schrittes den Duell Platz.
 //Dieser Arsch, wie kann man sich nur so herrisch und daneben benehmen, ich könnte ihn umbringen.// Sie konnte ihre Wut nicht zurück halten. Sie stieß mit der Faust gegen die Luft, wechselte den Arm, streckte ihn komplett aus, als wenn er vor ihr stehen würde. „Woah, vorsichtig!“ Ihr Gegenüber konnte gerade noch zurück weichen. „Oh, tut mir leid Steven“
 „Keine Panik Liebling, ich kenne dich doch. Harter Tag was?“
 „Die Hölle“
 Steven kam auf sie zu und umfasste ihre Hüften. Er gab ihr einen zärtlichen Kuss.
 „Dann komme ich ja gerade richtig um dich aus deiner Pädagogischen Hölle zu befreien.“
 „Steven ich hab noch zwei Stunden“
 „Kannst du nicht vielleicht früher gehen, ich hab meinen Eltern gesagt, dass wir zum Mittagessen kommen“ „Es geht wirklich nicht“ //Es würde schon gehen, aber ich bin auf seine Mutter gerade nicht gut zu sprechen// „Liebling meine Mutter wollte mit dir noch ein paar Details durchgehen, deine Haare oder sowas“ 
„Meine Haare was ist damit?“ 
„Sie meinte, dass du sie dir ja vielleicht etwas heller färben oder ein paar Strähnchen machen könntest“
 „Bitte was?“ Massayo löste sich von ihm und sah ihn entrüstet an. „Denk doch mal drüber nach.“ 
„Da gibt es für mich nichts nachzudenken. Ich lasse mir von deiner Mutter schon genug in die Hochzeit reinreden, aber wenn es um meinen Körper geht hört es auf!“ „Jetzt beruhige dich doch!“ „Ich beruhige mich nicht, deine Mutter ist ein solcher Kontrollfreak, soll sie sich doch einen neuen Mann nehmen, dann kann sie die Hochzeit so planen wie sie will!“
 „Mein Gott, du bist in letzter Zeit total schnell reizbar.“ 
„Und du bist leider damit zusammen“
 Steven lächelte nun, er spürte wie sie sich beruhigte. „Wie wärs ein Vorschlag, ich komme heute Abend zu dir und helfe dir ein wenig beim entspannen.“
 „Oh ich weiß worauf du hinaus willst, so eine Entspannung tät mir sehr gut“ 
//Zumal unser letztes Mal gefühlte Jahre zurück liegt seit dem ganzen Hochzeitsstress// 
 „Okay dann bis heute Abend“ Er küsste sie nochmal, diesmal aber legte sie mehr Forderung in diesen Kuss. Sie war es zumeist, die die Führung dabei übernahm. Mit eindeutig besserer Laune machte sie sich auf den Weg zurück zu ihrem Büro. Dort angekommen schloss sie die Tür hinter sich und zog ihre High Heels aus. Sie streckte sich genüsslich und öffnete ihren Dutt. Sie seufzte als sich ihre Haare aus dem Knoten lösten und über ihre Schultern fielen. „So So So, das ist also dein Göttergatte, oder besser dein zukünftiger Göttergatte“ „WOAH!“ Massayo erschrak fürchterlich und wirbelte herum um schließlich in das Gesicht ihres Hass-Kollegen zu sehen. „Gott, musst du mich so erschrecken und was noch viel wichtiger ist. Was zum Teufel machst du in meinem Büro, schon zum zweiten Mal?“
 Atemu stand abrupt auf und ehe sie sich versah hatte er sie an die Wand gerückt, jeweils links und rechts einen Arm. „Mir gefällt dein Ton überhaupt nicht, den du mir gegenüber an den Tag legst und offen gestanden bin ich nicht der Typ, der sich so etwas lange gefallen lässt. Also nochmal, war das dein Göttergatte?“
 Massayo hob ihre linke Hand und zeigte auf ihren Ringfinger. Ein goldener Ring mit einem tropfenförmigen Diamanten. „Ja das war mein Verlobter, wir werden in ein paar Monaten heiraten“
 Atemu besah sich den Ring, den sie da präsentierte und verzog das Gesicht. „Guten Geschmack scheint er ja nicht zu haben. Igitt“ Massayo traute ihren Ohren nicht. „Das ist ein Familienerbstück“ 
„Oh wie preiswert“
 „Du Ars…“ 
„Was? Wie wolltest du mich nennen?“ Er hob die Hand. Massayo riss die Augen auf, er wollte sie doch wohl nicht schlagen. Zu ihrer Überraschung spürte sie seine Hand nicht an ihrer Wange, sondern an ihrer Brille. Er sah ihr direkt in die Augen, fixierte sie so, dass sie den Blick nicht von ihm nahm. Er zog langsam die Brille ab und warf sie auf das neben stehende Sofa. Dann fuhr er mit der Hand über ihre Wange, über ihr Ohr und vergrub sie in ihren Haaren. Massayo wusste nicht so recht, was sie nun davon halten sollte. Er spielte ein Spiel ja, aber welches? Was bezweckte er? Immer noch sah er sie so durchdringend an. Seine Augen waren wie Amethyste, ein Färbung aus lila und einem darüber liegenden dunklen Schleier. Sie waren in ihren Augen einmalig, Yugis Augen hatten sie nie so fasziniert. Auch Atemu besah sich diese Augen nun, die ihn erschrocken und vielleicht auch ein Stück ängstlich ansahen. Sie waren tief rot, es erinnerte ihn an ein edles und tiefes Purpur. Ihre Wimpern waren lang und dunkel, jetzt wo er sie endlich richtig sah wirkten sie verführerisch. „Wieso versteckst du deinen hübschen Seelenspiegel hinter einer Brille?“ „Meinen was?“ Massayo sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Diese Worte aus seinem Munde hörten sich einfach falsch an, irgendwie kitschig. Und Atemu und Kitsch war wie Ketchup auf Rehrücken, es passte einfach nicht. Diese neue Tonlage war so anders, es war vielmehr ein hauchen, sehr sanft. „Die Augen eines Menschen sprechen mehr Worte und erzählen seine ganze Geschichte.“
 Massayo war gebannt von seiner Stimme, die Neugier packte sie, da er gerade so offen wie ein Buch war. „Und was erzählen dir meine?“
 Atemu kam ihr näher, umfasste ihr Gesicht, kam näher und sah ihr noch intensiver in die Augen. Massayo schluckte und erst recht schluckte sie als er lächelte. Tatsächlich sie glaubte ein kleines Lächeln auf seinen Lippen zu sehen, was aber schnell wieder verschwand. Er schwieg. Wollte er nicht antworten? „Du bist kompliziert…Atemu…“
 „Ennam“ „Huh?“ Oo „Hmm“ Er lächelte sie smart an. „Das bedeutet ja“ 
„Ein wenig Bescheidenheit täte auch dir gut“
 „Und dir täte es gut, wenn du dein freches Mundwerk für etwas anderes benutzt“
 „Und dir fiele bestimmt etwas ein nicht war?“
 Er grinste sie dreckig an und setzte seinen verführerischen Unterton ein. „Da würde mir auf Anhieb etwas einfallen.“ Er strich mit dem Daumen über ihre Lippen. Massayo entglitten sämtliche Gesichtszüge. Seine Direktheit war kaum auszuhalten. „Vergiss es!“ zischte sie ihm zu. „Du bist schon wieder aufmüpfig.“ „Verlass mein Büro auf der Stelle!“ „Zwing mich doch!“
„Hrnnnn“ Sie knurrte. Er provozierte sie wo er nur konnte. Zu ihrer Überraschung ließ er aber von ihr ab. „Dann geh mal schnell nach Hause und lass dich von deinem Verlobten vögeln, vielleicht macht dich das ja wieder lockerer“ „Verschwinde endlich!“ Massayo lief rot an, dieser Typ hatte eine so lockere und böse Zunge. Atemu streckte ihr die Zunge raus und ging damit. Sie warf ein Buch gegen die Tür. Er beließ es aber diesmal dabei. Er sah auf seine Uhr. Feierabend. Auf dem Parkplatz ging er zu seiner Maschine und sein Herz schlug direkt höher. Ja das war wohl die längste und glücklichste Beziehung die er wohl je hatte. Er machte sich daran selbst nach Hause zu kommen. Er erwartete schließlich heute Abend noch Besuch. „Was soll das heißen, dein Mann lässt dich nicht gehen?“ Atemu glaubte nicht richtig zu hören. Sein Date für die Nacht wollte nicht kommen, weil ihr Mann Verdacht schöpfte. „Weißt du was, ich hab auf solche Allüren keinen Bock. Ich such mir jetzt was anderes.“
 Er legte auf. Wie er es hasste, wenn er schon mit einem Ständer in seiner Wohnung stand und dann sitzen gelassen wurde und selbst machen war zwar hin und wieder ganz nett, aber es war nicht so, dass er sehr darauf stand. Seine Laune sank in den Keller, er holte mit dem Fuß aus und trat wütend gegen seine Sporttasche, die daraufhin gegen den Fernseher flog. Schnelle hastete Atemu hin um das gute Stück noch vorm Absturz zu bewahren.Er knurrte und schob die Schuld auf die Muschi die heute nicht kam. Also was tun, er hatte keinen Porno da und ihm verging gerade die Lust. Er atmete tief ein und aus und sah dann auf die Straße. Sein Baby sah ihn so herausfordern an. „Okay mein Junge, dann machen wir halt die Stadt unsicher“ Atemu ging zu seinem Schrank, holte aus einer hinteren Ecke eine glänzende schwarze Box heraus. Ehrfürchtig öffnete er den Deckel und holte seine spezielle Motorrad Kluft heraus. Wie sehr er diesen Lederanzug liebte, mit den weißen Streifen an der Seite. Es betonte seinen durchtrainierten Körper umso mehr. Er ging über die Feuertreppe, die an sein Schlafzimmer angrenzte hinunter und klappte das Nummernschild gewohnt ein. Ein bekannter Trick in seiner Szene um nichts durch eventuelle Blitzer geschnappt zu werden. Sein Portemonnaie und die Zigaretten eingesteckt, bestieg er sein Bike. Der Motor schnurrte vor sich hin, die Maschine vibrierte unter ihm. //Ohja, eine viel bessere Art den Abend zu verbringen//
Atemu ließ die Reifen quietschen und raste durch die Stadt. Bei Nacht erleuchtete Domino City in seinen schönsten Farben. Die Lichter warfen wunderbare Kegel auf die Straße. Die Auto Lichter verstärkten die Atmosphäre. Um diese Uhrzeit waren viele Ampeln schon ausgeschaltet, aber immer noch viel Verkehr. Sich zwischen den Autos durchzuschlängeln und einen heißen Wagen abzuhängen gab Atemu den richtigen Kick. Wenn die Reifen in den Kurven quietschen und ihre Spuren auf der Bahn hinterließen, es war besser als Sex. Atemu sah auf, vor ihm war doch tatsächlich noch eine rote Ampel, aber hallo was war denn das? Eine andere Suzuki GSX R 1000 in rot. Der Fahrer männlich, in Jeans und Lederjacke. Sonst niemand. Er kam neben ihm zu stehen und sah zu ihm hinüber. Sein Ampelnachbar sah durch das Visier zu ihm hinüber und ließ seinen Motor aufheulen. Atemu tat es ihm gleich, er hatte verstanden. //Niemand beherrscht dieses Bike so wie ich//
 Solche Rennen kannte Atemu nur zu gut. Die erste viertel Meile entschied wer Gewinner und Verlierer war. Sie warteten auf das Umspringen der Ampel. Als die Ampel auf Gelb sprang heulten beide Motoren auf und gerade als die Ampel auf Grün sprang und sie los fahren wollten wurden sie von hinten von einem weiteren Motorradfahrer überholt. Beide eine Sekunde lang geschockt fangen sich wieder und rasten hinterher. //So aber nicht Freundchen// Atemu schaltete seine Maschine perfekt, aber den Vorsprung, den der andere Fahrer hatte konnte er nicht mehr einholen. //Fuck…//
 Er ärgerte sich und wollte diese unfaire Niederlage nicht auf sich sitzen lassen. //Ich trete dir so in Arsch, dass du nicht mehr sitzen kannst//
 Er gab noch mehr Gas und folgte dem Fahrer. Eine weiße Ducati Monster 696 konnte er erkennen. //Merkwürdig, da muss er doch dran rumgebastelt haben, die ist nie und nimmer von der Stange// Er schaltete einen Gang zurück und trieb die Drehzahl hoch. Als sie hoch genug war schaltete er wieder hoch und erreichte den Fahrer auf Front Höhe. Er sah hinüber und studierte den Fahrer. //Schwarze Lederhosen, Bikerschuhe, weiße Lederjacke mit schwarzen Streifen, passender Helm…// Atemu passte einen Moment nicht auf, da legte sich der Fahrer in die Kurve und bog scharf ab. Er bremste seine Maschine ab, dass die reifen quietschten. //Ich will meine Revanche, so leicht kommst du mir nicht davon//
 Er fuhr zurück und bog in die Seitengasse ein, die sehr eng war. Eine dieser dunklen Ecken, wo man nicht aneinander vorbei fahren konnte. Schnell entdeckte er den Scheinwerfer, der auf ihn gerichtet war. Wartete der Fahrer etwa auf ihn? Er bremste ab und kam zum stehen, vielleicht 500m trennten sie. Irgendwie machte ihm diese Situation Spaß. Sein Gegenüber ließ den Motor aufheulen, gab Gas. //Ach du willst mich testen, das kannst du haben. Mal sehen wer die stärkeren Nerven hat//
 Er gab ebenfalls Gas und fuhr genau auf den anderen Fahrer zu. Das war auch so ein Spiel unter Bikern. Wer zuerst bremst ist der Feigling. Die 500m rasten nur so an ihnen vorbei und so langsam fragte er sich ob der andere wirklich bremsen würde. Sie kamen sich so nah, dass beide von dem Licht des anderen geblendet wurden. Kurz bevor sie zusammen knallten bog das weiße Bike auf ein paar abgestellte und abgeschrägte Bretter ab, die er tatsächlich als Rampe benutze. Atemu bremste ab und sah wie er ihn ausgetrickst hatte und über seinen Kopf hinweg flog. Er drehte seinen Kopf schnell um und knirschte mit den Zähnen. //Was für ein angeberischer Wichser//
 Das Aufkommen des Motorrads auf dem Boden erzeugte einen dumpfen Knall. Aber es federte anscheinend gut. Der Fahrer stellte sein Bike leicht seitwärts hin und blickte zu Atemu. Jetzt konnte Atemu genauer hinsehen und sah etwas, was sein Gemüt direkt erhellte und dieses unfaire Spiel schlug für ihn direkt um. Sein Gegner war eine Frau. Die Brüste zeichneten sich deutlich unter der Jacke ab und das bauchfreie schwarze Top verstärkte seine Meinung. Sie erhob ihre Hand und schnippte eine Karte auf ihn zu, die vor ihm auf den Boden segelte. Dann grüßte sie ihn mit einer Handbewegung gegen den Helm und verschwand dann in der Nacht. Atemu stieg von seinem Bike ab und hob die Karte auf. Er klappte das Visier auf und las. Die Karte war schwarz und in weiß-silberner Schrift stand dort geschrieben. „See ya next time, White Night “ „White Night? So nennst du dich also Baby…“ Damit war Atemus Nacht gerettet, als er nach Hause kam, war er so erregt, wie schon lange nicht mehr. Eine geheimnisvolle Fahrerin mit einem klasse Bike und einem wohl umwerfenden Körper, denn die Klamotten saßen so eng, dass da kein Zweifel aufkam, hatte ihn herausgefordert und keine Angst ihm gegenüber gezeigt. Seine Phantasie war so angeregt und schmutzig. Er wollte es schon immer auf seinem Bike tun, mit den Vibrationen unter ihm und einer Frau, die ihn ritt. //Meine Fresse bin ich hart…// In den nächsten 4 Tagen war Atemu jede Nacht unterwegs gewesen um White Night wieder zu sehen. Jedoch ohne Erfolg, auch in der Scene der Nachtfahrer hatte er keinen wirklich guten Tipp bekommen, was sie anging. Sie fuhr hin und wieder bei Rennen mit, aber ansonsten eher auf offener Straße. Da in dieser Scene Anonymität herrschte hatte jeder seinen Code Namen. Seiner war Anubis. In Ägypten hatte er sich früher auch Pharao genannt, aber da er unter diesem Namen schon zu bekannt war und polizeilich gesucht wurde hatte er seinen Namen in der Scene geändert. Glücklicherweise hatte er in den letzten Nächten immer für Gesellschaft in seinem Bett gesorgt und sich so etwas abgelenkt. Als er gerade auf dem Weg zu seinem Büro war konnte er sehen, wie Steven von Massayo in ihr Büro gezogen wurde. Sie zog sich gerade ihre Brille runter und sah ihn mit einem Blick an, den Atemu nur zu gut kannte. //Na sieh mal einer an, wer wird denn da Sex am Arbeitsplatz haben wollen?//
 Steven sah nur zu gewillt aus auf das Angebot einzugehen. Aber gerade als sie die Tür schließen wollte ertönte ein Piepen. Steven ließ abrupt von ihr ab und besah sich seinen Pieper. „Liebling ich muss los eine Krise mit einem unserer Kunden.“
 „Muss das denn jetzt sein Steven?“ ihre Stimme klang quengelig. Atemu musste sich zurück halten nicht los zu lachen. „Ja ich muss weg, wir sehen uns Schatz“ Er gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und ließ sie im Regen stehen. Mit einer lockeren Selbstverständlichkeit war er davon geeilt. Massayo sah ihm nach und lehnte sich an die Wand. Sie fing automatisch an mit einer ihrer Haarsträhnen zu spielen und ihr Gesicht glich dem eines schmollenden Kindes. //Das ist einfach nicht fair…MAN//
 Sie spürte einen Arm, der sich um ihre Schultern legte und dann direkt wie ein Lippenpaar ihre Ohren striff. Sie zog scharf die Luft ein. „Das ist ein Zeichen von sexueller Frustration“ dabei betonte er das letzte Wort in einem hohen Ton. Belustigung schwang in seiner Stimme mit. „O..oder von verknoteten Haaren“ antwortete sie stotternd. „Achja?“ Er löste die Spange aus ihrem Haar und es öffnete sich. Lang, glänzend und im schönsten dunkelbraun. Er nahm sich eine Haarsträhne zwischen seine Finger und tat etwas, was in Massayos Augen einfach nicht zu ihm passte, er beschnupperte sie. Wieder schossen Massayo Bilder durch den Kopf. Ein Klassenzimmer und diese verschwommene Person auf ihr….eine magische Welt….. ein Café…sie stieß mit jemandem an und führte ein vertrautes Gespräch…. Massayo fasste sich an den Kopf. //Nicht schon wieder….argh….mein Kopf….//
Sie sackte zusammen. „Hey Hey Hey“ Seine Worte waren ganz weit weg. Dann wurde es dunkel. …. Kapitel 3: Erste Brandmale / "different faces" ----------------------------------------------                                                    ~Der Traum~ „…….“ Befiehlt er mit ruhiger Stimme.  Sie gehorchte ihm und ließ ihr Gewand zu Boden gleiten. Sie kannte die Prozedur. Der braungebrannte Mann, beschmückt mit dem kostbarsten Gold legte sich auf das Bett seines Harems. Nie würde er eine seiner Sklavinnen in sein Gemach mit nehmen. Sie kniete sich etwa einen Meter davor auf den Boden, damit er sie betrachten konnte. Er liebte diesen Moment, wenn er einfach nur dasitze und zusehen konnte, wie sie wartete. Darauf, dass er endlich etwas machte. Es muss so unerträglich für sie sein, da zu sitzen und zu warten. Er konnte ihr ihre Gier und gleichzeitige Furcht in den Augen ablesen und auch er verzehrte sich nach ihr, aber er wollte das Spiel noch weiter treiben. Dieser Moment baute immer mehr Spannung auf.  Was wird er als nächstes tun? Diese Frage stellt sie sich vermutlich gerade. „….“. sagte er dominant. Sie kam seinem Befehl nach und er gab ihr ein Zeichen, dass sie sich nun berühren durfte. Während sie sich selbst verwöhnte, spürte sie seine Blicke auf ihrem nackten Körper. Ihre Bewegungen wurden deutlich schneller, als sie sah, wie er seine edle Robe ablegte und nur noch das Gold seinen Körper beschmückte. Seine Augen waren wild und ungezähmt, er hatte alle Kontrolle über seine Sklavin, dass er sie nur mit einem Blick zum stöhnen brachte. Sie genoss es und doch schämte sie sich, endlich bekam ihr Körper das, wonach er gierte. Schnelles Atmen hallte in dem großen Raum, immer schneller und heftiger... bis sein lauter Befehl sie  aus ihrer Ekstase riss. Stopp! Wimmernd ließ sie von ihrer mittlerweile nassen Höhle ab. Genau dieser Moment. Das war der Moment, den sie am meisten fürchtete. Er befahl ihr zu stoppen, genau jetzt, bei 99,99 von 100 Prozent. Enttäuscht, doch voller Verlangen, mit gesteigerter Gier sah er sie wieder an. Nach einer kurzen Zeit, ich der er sie wortlos einfach nur angeschaut hatte, wie sie in dieser Pose vor ihm lag, erlaube er ihr, weiterzumachen.  Da sie kurz zuvor schon fast die Ziellinie durchlaufen hätte, dauert es nicht lange, bis sie wieder laut zu stöhnen begann. Wieder atmete sie schnell, ihr Körper bebte, war völlig überreizt... und wieder unterbrach die dominante Stimme ihres Herrn ihre Mühen. Fast schon verzweifelt ließ sie ihre Hand erneut neben sich liegen.  Dieses Spiel wiederholte er noch Mal und noch Mal und noch Mal. Er setzte seine Folter fort. Wieder rückte ihre Erlösung in weite Ferne. Sie hatte das Gefühl zu zerbersten. Ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr, nur noch seinem Befehl, war von ihm abhängig. Als sie gerade wieder kurz davor war, unterbrach er sie erneut und befahl ihr ihm nun die Erlösung zu bringen. Sofort lies von sich ab und krabbelte zitternd auf das zerwühlte und Blut befleckte Bett. Wie viele Tropfen hatte sie hier schon vergossen? „Ija!“ seine boshafte Stimme befahl ihr zu ihm zu kommen. Er wirkte ungeduldig als er ihren nachdenklichen Blick sah. Um einer Strafe zu entgehen krabbelte sie schnell auf ihn, so wie er sie anwies. Sie senkte ihr Becken ab und ließ ihn in sich hinein gleiten. Er nahm sie völlig ein, füllte sie komplett aus. Der gewünschte Effekt war da. Sein kleines Vorspiel schien sie so weit gebracht zu haben, dass sie beim Einführen schon kam.  Sie stöhnte, während die Erlösung über ihr hereinbrach, links und rechts die Hände zu Fäusten geballt, weil sie ihn nicht berühren durfte. Doch er hatte noch lange nicht genug. Für ihn begann es ja jetzt erst. „…!“ herrschte er sie an und schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Stieß gleichzeitig hart und fest in sie hinein.  Stöhnend machte sie weiter und weiter, sie wusste, wie sehr er danach verlangte, dabei kam sie meistens nochmal und nochmal.  Natürlich hatte er Recht. Er wusste nicht, wie viele multiple Orgasmen sie durchlebte, es war ihm auch egal. Immer und immer wieder schüttelte sie eine neue Welle der Glückseligkeit. Doch was ihm nicht egal war, war, dass sie irgendwann total erschöpft auf ihm zusammensackte. Ihm war klar, dass sie natürlich vor ihm kommen würde, bei dem Vorspiel. „Afwan….afwan…“ bettelte sie vor Erschöpfung. Ihr Körper verlor die Kraft. Aber sie brach ab als sie ihn wagte anzusehen. Sein Blick strafte sie mehr als seine Worte.  „Weswegen bist du hier, Sklavin?“ Sie zögerte, antwortet dann aber. „Z…zu Eurer Befriedigung, Herr.“ „Und? Bin ich etwa gekommen?“ „N…nein Herr...“ Ihr Satz wurde durch seine ruckartige Bewegung unterbrochen, mit der er sie hochhob und bei der sein Schwanz aus ihr glitt. Er warf sie aus dem Bett zu Boden. Das harte Gestein schürfte ihr die Haut auf, benetzte den staubigen Boden mit Blutstropfen. Sie kniete sich hin und ihr Gesicht wurde direkt wieder zu Boden gedrückt. Tränen füllten sich in ihren Augen und der Staub brannte in ihnen. „Glaub mir, du dienst mir so oder so!“ entgegnete er ihr mit einem siegessicheren Grinsen auf dem Gesicht.  Sie gehorchte und streckte sich ihm entgegen, obwohl sie völlig fertig war und obwohl sie wusste, dass wenn er sie von hinten nahm, so tief in sie stoßen würde, dass es ihr weh tun würde.  Doch er wusste, dass sie den Schmerz mochte, der entstand. Darauf freute er sich jedesmal, sie zwischen Lust und Schmerz leiden zu sehen. Fast ohne Gegenwehr bekam er ihre Handgelenke zu fassen und hielt sie auf ihrem Rücken mit einer Hand fest. Kräftige, animalische und rücksichtslose Stöße brachten ihren Körper zum Beben. Er wusste genau, dass es ihr zu fest war. Zu gerne stieß er in sie und sah zu, wie sich ihr Körper im einen Moment noch gegen ihn drückte und im nächsten ihm auszuweichen versuchte.  Natürlich blieb das Gefühl, in ihrer nassen Höhle zu sein nicht ohne Wirkung.  Sein Unterleib begann zu pulsieren. Sämtliches Blut schoss in seine Lenden. Er sah ihr ins Gesicht, sie hatte die Augen geschlossen und winselte. Er spürte, wie die Feuchtigkeit ihre Höhle verlies und den Boden benetzte. Diese Mischung aus dem Blut ihrer Wunde und der Leidenschaft, die aus ihm schoss. Er griff ihr in die Haare und zog ihren Kopf bestimmt nach oben zu seinem. Sie schrie auf, als er sich tiefer in ihr versank und bei dem Schmerz, als er an ihren Haaren zog. Sie stöhnte auf, wand sich und er spürte ihren Rücken an seinem Bauch. Er beugte sie schmerzhaft nach hinten durch. Nahe an der Grenze der Belastbarkeit Brutal begann er sich in ihren Nacken zu verbeißen und endlich erfüllt seine Sklavin ihren Zweck. Kurz bevor er kam stieß er sie zurück auf den Boden, glitt aus ihr heraus und ergoss sich auf ihren Rücken.  Es landete überall. Auf ihrem Rücken, auf ihrem Po, in ihren Haaren, auf dem Brandmal, dass sie als sein Eigentum erkennbar machte.  Dann war es vorbei.   Er fasste das Gewand vom Boden auf und warf es ihr über, wie einem Bettler, dem man ein paar Brotkrümel hinwarf, mehr hatte er nicht für sie übrig. Und auch, wenn sie ihn hasste für das was er ihr antat und sie ihn jedesmal spürte, wenn sie nur normal lief, er war dennoch ihr Leben, alles was sie kannte, alles was sie wollte, alles was sie brauchte.   ~~~~~~ ~~~~~~~~~~ Traum Ende ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~   „Hayati!“ Massayo schrak aus ihrem Traum hoch, streckte die Arme nach etwas aus, versuchte etwas zu fassen, nicht zu verlieren. Und sie bekam etwas zu fassen zwei Hände umfassten ihre, die sich hektisch bewegten. Fingen sie ein, brachten sie zur Ruhe. Sie brauchte einen Moment um im Diesseits wieder an zu kommen, die Welt bekam wieder Kontur und Farbe und sie blinzelte um ihren Gegenüber zu erkennen. »Das ist ein Zeichen von sexueller Frustration« Seine Worte schossen ihr durch den Kopf und sein dämliches Grinsen. Mit einem Mal packte sie eine unbändige Wut, sie griff um seine Handgelenke und beförderte ihn auf den Boden. Er war von der Kraft in ihrem Arm so überrascht, dass er sie diesmal nicht abfangen konnte. „Was zum Teufel machst du hier?“ fauchte sie ihn direkt an. Warum war sie nur so wütend? Atemu hielt sich den Kopf, da er gegen die Wand geknallt war. „Verdammt nochmal spinnst du?“ keifte er zurück. „Ich frage nochmal, was hast du hier zu suchen?“ Konnte er nicht ein einziges Mal keine Gegenfrage stellen? „Du bist auf dem Flur zusammen gebrochen und ich hab dich im Schlaf schreien gehört. Man wird ja wohl nochmal nachsehen dürfen?!“ Ja er konnte es nicht lassen seine Sätze mit Gegenfragen zu beenden. Dennoch ruderte sie einen Schritt zurück. Auf einmal überkam sie ein schlechtes Gewissen und die Wut, die sie eben gepackt hatte verflog wieder, so schnell, wie sie gekommen war. „Heißt das…du hast dir Sorgen um mich gemacht?“ Atemus Blick sagte alles. Was für eine dämliche Frage. //Das hätte ich mir auch sparen können, Mädchen begreif endlich, dass diesen Kerl die einzige Sorge um sich selbst und seinen Schwanz plagt// -.- „Mach dich nicht lächerlich. Mich hat eher interessiert was du so von dir gibst.“ Er begann zu grinsen. Sie sah ihn verwirrt an und zog eine Augenbraue hoch. „Ich wusste gar nicht, dass du Bruchteile meiner Muttersprache beherrschst. Noch dazu, so wichtige...“ Er spielte auf eine ganz bestimmte Lebenslage an, aber Massayo verstand nicht. „Was meinst du?“ „Willst du das wirklich wissen?“ „Würde ich sonst fragen?“ Und sie fragte sich mit einem Mal wirklich ob sie es wissen wollte. Atemu kam wieder auf sie zu und beugte sich zu ihr hinunter. Seine Lippen waren an ihrem Ohr. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, ihre Nackenhaare stellten sich auf. //Sieh mal an, ich hab anscheinend doch eine Wirkung auf sie// „Du…“ er setzte einen tiefen erotischen Unterton ein. Massayo hörte auf zu atmen, hatte Angst etwas zu überhören. „…hast…“ Er striff mit seiner Zungenspitze ihr Ohrläppchen. Ihre Augen weiteten sich. „…im Schlaf…“ Er hauchte ihr ins Ohr. Sein Atem war heiß. „…in Bruchstücken meiner Muttersprache….“ Sie spürte, wie er den Mund öffnete. „…..so laut gestöhnt, als wenn du gerade wund gefickt worden wärst…“ Und dann biss er zu, biss in ihr Ohr, saugte sich daran fest. Massayo entfuhr ein keuchen, so etwas Versautes hatte noch niemand ihr ins Ohr geflüstert, mit einer derartigen Ruhe. Sein Biss schmerzte sie nicht, nein er reizte sie. Bis sie begriff, wessen Berührungen sie  hier gerade genoss. Doch gerade als sie gegen ihn los wettern wollte, hielt sie wieder inne unter seiner tiefen Stimme. „Anta momyaz be albe jnntne ya albe“ //Was zum…ich verstehe kein Wort und was meint er damit, dass ich auf…was spricht er? Arabisch? Gestöhnt haben soll, was ein Unsinn. Ich weiß nicht mal, was Guten Tag heißt. Ich habe aber etwas gerufen, als ich aufgewacht bin…aber was nur….gott was für ein Traum… oh gott, ich merke es erst jetzt. Ich bin total verschwitzt und ….huh? ich bin ja total.... Soll das etwa heißen, er sagt die Wahrheit….OH GOTT WIE PEINLICH!!!!!// Massayo lief so rot an wie eine überreife Tomate und dampfte aus den Ohren wie ein Teekessel auf dem Herd.Atemu grinste sie smart an. Die Pure Selbstsicherheit. „Keine Angst ich verrate es niemanden. Obwohl mir da so einiges einfallen würde, was ich gerne anstellen würde um dir diese Laute nocheinmal zu entlo…HUCH“ Atemu duckte sich schnell, fast hätte ihn eine Metallschüssel am Kopf getroffen. Er provozierte sie bis aufs Blut, es kochte mittlerweile über. Zeit zu gehen. Massayo war fast ein Stückchen dankbar, als er sich endlich zur Tür begab. „Übrigens…“ //Was will er denn jetzt noch, verschwinde du Arsch!!!// „Ich wüsste ja zu gerne, nach wem du da gerufen hast…Hayati…“ //Genau das war das Wort!// „Warte!“ Atemu blickte sie nicht an, blieb aber stehen. Warum konnte er sie auf einmal nicht mehr ansehen? „Was bedeutet Haihaatiie?“ Sie hatte Schwierigkeiten mit der Aussprache. „Hayati“ korrigierte er sie. „………..Hayati bedeutet….Mein Leben“ Damit ging er. Er war so merkwürdig. Im einem Moment ist er ein unverschämter Flegel und im nächsten ruhig und abweisend. Massayo ließ sich auf das Bett der Krankenstation zurück fallen. //Das war das erste Mal, dass ich diesen Traum zu Ende geträumt habe…sonst waren es nur Bruchstücke….woher kommt das? Habe ich etwa eine perverse Sadistin in mir schlummern, die darauf wartet befreit zu werden? Nein das glaube ich nicht...aber wieso jetzt….und diese Blackouts….ich muss mit Vivien reden….auch wenn ich ihr Lachen schon jetzt hören kann//     „DAS IST NICHT WITZIG!“ Vivien konnte sich gar nicht mehr einkriegen vor lachen. Es hallte durch das Telefon. „VIVIEN!“ „Es…es tut mir so schrecklich leid…..aber…“ und wieder brach sie in Gelächter aus. „Ich hätte meinen Therapeuten anrufen sollen.“ „Der hätte auch nicht anders reagiert als ich.“ „Hast du´s dann jetzt?“ „Ja ich glaube schon….pffffff…..“ „Vivien was soll ich machen? Dieser Typ macht mich wahnsinnig und nun hat er auch noch so etwas Intimes bei mir mitbekommen, das ist doch ein gefundenes Fressen für diesen Perversen!“ „Wenn er wirklich so drauf ist, wie du es mir erzählt hast und ich weiß, dass du gerne übertreibst, wird er das glaube ich weniger als Verurteilung, sondern mehr als Sympathie Punkt betrachten.“ „Wie kommst du auf so eine schwachsinnige Idee?“ „Es ist doch so“ Vivien nahm wohl gerade einen Schluck von ihrem Weinglas. Es war ein Ritual zwischen den beiden besten Freundinnen, bei ihren Gesprächen einen Cocktail, einen Kaffee oder etwas anderes zu trinken, quasi so als wenn sie sich in einer Bar gegenüber säßen. Schließlich trennte sie ein ganzer Ozean. Massayo nippte an ihrem Weißwein. „Dieser Atemu…ich hab auf eurer Schulhomepage nachgeschaut und oh man sieht der gut aus. Irgendwie erinnert er mich an jemanden, ich weiß nur nicht an wen.“ „Mir würde spontan der arschige perverse Sadist von neben an einfallen, war sein Foto nicht auf einem Steckbrief zu finden?“ „Massayo!“ „Ist doch so…“ „Ich kann hören wie du schmollst“ Massayo löste direkt diese Mimik aus ihrem Gesicht. „Sei nicht albern ViVi.“ „Klar sieht er Yugi ähnlich, sind die beiden irgendwie verwandt oder so?“ „Keine Ahnung“ „Sag mal dein Traum…“ „Ja?“ „Wann hast du es dir zum letzten mal selbstgemacht?“ „Wie kommst du denn jetzt darauf?“ „Süsse, dein Traum ist voller Details, ich glaube du bist sexuell total gefrustet“ „Das ist heute schon das zweite Mal, dass ich das höre“ „Bitte?“ „Ach nichts…du ich habs mir so oft in letzter Zeit gemacht um mich zu entspannen, aber langsam nervts…“ „Oh man…Steven soll dich mal wieder richtig ran nehmen und wenn nicht, ist er vielleicht nicht der richtige.“ „Vivien!“ „Was denn? Ich hatte noch nie eine längere Beziehung zu jemanden der mich im Bett gefrustet hat.“ „Und deswegen bis du auch noch immer Single“ :P „Haha!“ -.- „Vielleicht sollte dich dieser Atemu ja flach legen, dann gehst du vielleicht besser gelaunt in den Hafen der Ehe“ „Wie jetzt? Der Typ in meinem Bett? Nur über meine Leiche!“ „Wer sagt denn hier was von Bett? So wie ich ihn einschätze würde er es auch auf dem Rücken eines Bären machen“ „Warum schläfst du dann nicht mit ihm?“ „Soll ich dir dann sagen wie es war?“ „Sein Ego ist zwar so groß wie das Empire State Buildung aber wenn das Klischee stimmt ist sein Equipment  so klein wie ein Zwerg“ „Vielleicht achtet er ja auch nicht so auf unten rum und ich brauche um seinen Schwanz zu finden eine Heckenschere“ Da waren sie also, zwei Frauen, die sich über Perverslinge und ihre Ausstattung unterhielten.   Atemu schreckte hoch. Sein Herz klopfte wie wild, sein Körper war nass geschwitzt. Er war erregt und zugleich völlig außer sich. Sein Kopf wollte nach links, sein Herz nach rechts. „Fuck nicht schon wieder…“ Er fasste sich an den Kopf. Versuchte sich zu beruhigen. Dieser Traum brachte ihn jedesmal an seine Grenzen. Es war die Befriedigung schlecht hin keine Frage, wenn ihn nur das Bild nicht so innerlich zerreißen würde, wenn die Sklavin so da liegt. Er hatte oft genug diese harten Spielchen gespielt und er liebte es, aber dieses Bild es war merkwürdig. Noch merkwürdiger fand er es, dass sie kein Gesicht hatte oder er es nie erkennen konnte. Das war in seinen Phantasien eigentlich nie das Problem. Die Vorstellung allerdings, dass er ein mächtiger Herrscher mit eigenem Harem war, das hatte doch wieder was, vielleicht ein Pharao, sie sprachen schließlich in seiner Muttersprache. Er sah auf seinen Wecker. 02:34 Uhr am Samstag blinkten ihn die Zahlen an. Automatisch strich er sich durch das Gesicht hinauf zu seinen Haaren und raufte diese zusammen. An einschlafen war nicht mehr zu denken. Also stand er auf und öffnete das Bodentiefe Fenster. Wenn es ein Gefühl gab, was er liebte, war es der kühle Nachtwind auf verschwitzter nackter Haut. Er schloss die Augen und atmete tief. Sein Puls beruhigte sich wieder.   //Warum bringt mich dieser Traum nur immer wieder an meine Grenzen? Es ist ja nicht so, dass ich immer sehr empathisch war, aber langsam macht mir dieser Traum Angst! Vielleicht war es ein Fehler Ägypten zu verlassen, warum bin ich eigentlich nochmal her gekommen?// Atemu dachte an sein Strafregister, dass hier noch niemandem bekannt war, seine ganzen Liebschaften, die ihm regelmäßig Briefe oder anderes schickten. Er dachte an denselben öden Alltag, den er dort lebte. All die Duelle, die ihn nicht mehr reizten. Ja das alles sprach für eine Veränderung und diesen Yugi Muto, den er unbedingt schlagen wollte. Sein neuer Job hatte auch nur die besten Vorteile, von den Kindern einmal abgesehen. //Hach immer diese Zweifel, an meinen Entscheidungen…egal was es ist, irgendwas hat mich hier her gezogen und ich gebe nicht eher auf, bis ich herausgefunden habe was. Außerdem…// Er sah runter zur Straße und blickte sein Bike an. Seine Zweifel verflogen und sein Ego nahm ihn wieder ein. //Außerdem muss ich noch White Night enttarnen.// Mit einem Mal war er hellwach und entschied noch eine Runde zu drehen, nur eine kurze. Also schlüpfte er schnell in die Jeans, die auf dem Boden lag – Unterwäsche wird überbewertet – zog sich ein T-Shirt über und kramte seine Lederjacke aus dem Schrank. Noch seine Boots, die Handschuhe übergezogen und den Helm auf und schon schnurrte sein Baby wieder unter ihm. //Hmmm, es ist immer wieder überraschend wie die Vibrationen sich auf nackter Haut anfühlen, von der Jeans einmal abgesehen.//   Er fuhr wieder zu einem der Biker-Treffpunkte . Von weitem konnte er erkennen, wie immer noch viele Nachtschwärmer dort waren. Als er abbremste zog er die Aufmerksamkeit kurzzeitig auf sich und wurde bereits mit einem Handzeichen von einem Bekanntem gegrüßt. „Na Anubis, so spät noch auf?“ hörte er gedämpfte Stimme seines Gegenübers. „Dasselbe könnte ich dich fragen, Tool.“ Er schaltete den Motor aus und stellte sein Bike neben seins. „Läuft gerade ein Rennen?“ „Ohja und du wirst es nicht glauben wer da ist“ „Nicht wirklich oder?“ Atemus Augen wurden größer, was man durch das dunkle Visier aber nicht sehen  konnte. „Oh doch deine Schnecke ist da“ „Fährt sie gerade?“ „Allerdings. Hübsche Maschine!“ „Hübscher Arsch“ „Das konntest du dir merken? Ihr seit euch nur einmal begegnet!“ „Wenn ich mir etwas bei einer Frau merke, dann den Arsch“ „Ich bin mehr der Brüste-Typ“ Von weitem konnte man schon mehrere aufheulen von Motoren hören und auch die Lichtkegel kamen näher. „Ah da kommen sie auch schon“ Atemu konnte die weiße Ducati von den anderen genau unterscheiden. Er hatte nun genug Zeit White Night genau zu studieren. Sie saß auf ihrem Bike dominant und fest, hatte keine Angst vor der hohen Geschwindigkeit. Atemu fand es immer niedlich, wenn sich seine Ladys auf sein Bike saßen, wie Frauen im Damensitz auf einem Pferd. Bei ihrer ersten Begegnung hat sie ihn herausgefordert, provoziert. Normalerweise duldete er keinen Ungehorsam. Hier reizte es ihn auf positive Weise. Er dachte daran, wie er sie auf seinem Bike rannehmen würde. Weiter kam er mit seinen Gedanken nicht, denn die quietschenden Reifen der 4 Fahrer rissen ihn aus seinen Gedanken. „Oahr was macht der Idiot denn da?“ „PASS DOCH AUF!“ „ACHTUNG LEUTE!“ Alle riefen durcheinander. Als Atemu und sein Freund Tool sahen, was sich abspielte. Zwei Fahrer aus der Autoscene hatten sich in das Rennen eingemischt und stellten ihre Wagen vor den Bikern quer auf die Fahrbahn. Sie mussten abbremsen und ausweichen. Ein Fahrer unter dem Decknamen Buddy legte sich so scharf in sein Bremsmanöver, dass es ihn herunter riss und sein Bike über die Fahrbahn glitt, während er hart aufprallte. Die beiden anderen Fahrer konnten gerade noch ausweichen. White Night legte sich ebenfalls in die Kurve für das Ausweichmanöver und kam mit dem Knie auf der Fahrbahn auf. Es zerriss ihr an dieser Stelle die Lederhose.  Auch ein paar Kratzer im Lack führte das ungewollte Manöver mit sich. White kam neben den anderen Bikern zum Stehen und hielt sich schmerzhaft das Knie. „Was für ein Arschloch!“ waren die ersten Worte, die Atemu von ihr registrierte. Sie stieg ab und blickte merkwürdiger Weise zu erst zu dem ihr bekannten Anubis, bis sie sich wieder auf die beiden Fahrer konzentrierte, die gerade ausstiegen. „Habt ihr sie noch alle?“ schnauzte Tool sie an. „Wann werdet ihr mit euren Motorbetriebenen Fahrrädern endlich einsehen, dass ihr auf der Straße nichts zu suchen habt?“ lachte sie ein Typ mit blonder Mähne an, der offensichtlich mal zum Friseur gehen sollte. „Und diese schicken Helme, man ihr seit wohl alle so hässlich, dass ihr euch in Grund und Boden schämt?“ „Dir würde eine Papiertüte wohl gut tun“ giftete Atemu sie an. „Was hast du gesagt?“ „Okay nochmal für Idioten: Deine Fresse ist so hässlich, dass ich froh bin ein Visier zu tragen weil ich beim bloßen Anblick deines Gesichts den Bordstein vollkotzen würde“ seien Stimme war tief und drohend. Ein „uhhhhhh“ ging durch die Runde und ein Kreis bildete sich um das Geschehen. „Hör mal zu du kleiner…“ KRRRRSCCCCHHKRRRSCCCCHT Die beiden Fahrer wirbelten herum und standen mit offenem Mund da, während White Night mit ihrem Motorradschlüssel einen tiefen Kratzer in die Karosserie zog. „SAG MAL SPINNST DU???“ rief der betroffene Fahrer ihr zu. „Gleiches Recht für alle!“ Sie zeigte auf ihr Bike, welches am hinteren Ende ein paar dicke Lackplatzer hatte. „Den Schaden bezahlst du mir“ sie meinte es ernst und streckte die Hand aus. Die Typen lachten sie aus, während sie auf sie zu ging. Atemu beobachtete sie fasziniert. //Was für ein freches  Biest// „Hör mal Süsse, warum spreizt du nicht anstatt für dein Bike deine Beine für mich?“ Der Blonde ging um sie herum und holte gerade mit seiner Hand aus um ihr auf den Hintern zu hauen. Bis er blitzschnell auf einmal vor ihr Kniete, den Arm auf den Rücken gedreht. Er verzog schmerzhaft das Gesicht. „Verdammt, du Bitch, was tust du da-ahhh?“ „Fass mich an und diese Hand wird nie mehr etwas anfassen!“ fauchte sie ihn an. „Verdammt mein Arm“ „Ich zerbrech ihn, wenn du kein braver Junge bist. Her mit dem Geld  für die Reparatur“ „Du Miststück“ Sein Kumpel wollte sie grade packen als auch er schmerzhaft zusammensackte. „Das würde ich an deiner Stelle nicht tun“ Anubis hatte sich vor sie gestellt und seine Faust mit seinem Bauch bekannt gemacht. White sah zu ihm hinüber. „Weßhalb mischt du dich ein?“ „Hier steht nicht nur deine Ehre auf dem Spiel und ich kann es nicht ausstehen, wenn sich solche Typen, wie die Affen aufführen“ „Vielleicht sollten wir sie in den Zoo bringen? Einen starken Helfer hätte ich hier ja schonmal“ Atemu schnappte, war das ein Kompliment? „Hey…könnt ihr das flirten mal lassen?“ beschwerte sich der dunkelhaarige und hielt sich den Magen. „Vorschlag“ White schubste den Blonden nach vorne. „Wir fahren ein Rennen. Wer gewinnt gibt dem anderen die Kohle für die Reparatur“ „Setzt du deinen Arsch noch auf den Preis drauf?“ „Wenn du deinen auch drauf setzt. Ich mache ihn gerne mit ein paar Gegenständen bekannt“ Man sah deutlich wie der Typ schluckte. Anubis pfiff. //Was ein freches Mundwerk. Gefällt mir. Gut gekontert// „Okay wir drei Fahren ein Rennen und der Einsatz ist die Reparatur!“ „Ich fahre mit.“ Anubis wartete gar nicht erst auf eine Antwort sondern rollte sein Bike auf die Startlinie. „Zwei gegen Zwei das ist nur Fair“ pflichtete ihm Tool bei. Somit stellten sich auch die anderen zu ihnen. Anubis  nickte White Night zu und auch wenn er jetzt lieber ganz alleine mit ihr fahren würde – jetzt ging es um die Ehre. Sie nickte zurück und ließ ihren Motor schnurren. Blickte aber ihn weiter an. //Macht sie mich etwa gerade an?// „Okay“ Eine der Biker Ladys kam zu ihnen. „Ihr Fahrt folgende Strecke…“ Dann blickte sie aber wieder nach vorne und er tat es ihr gleich. //Okay Babe, nun zeig mal, was du zu bieten hast//     //Das ist fast zu einfach// Atemus Ego machte gerade Luftsprünge. Die Typen hatten zwar mehr PS, aber, es entscheidet der Fahrer nicht der Motor und diese beiden waren Grotten schlecht. Umso mehr war er von der Lady überrascht, die nur knapp hinter ihm war. Als sie gerade durch eine Kurvige Gegend fuhren, waren sie nun endgültig im Vorteil. Atemu nutze die Gelegenheit und ließ sich zurück fallen um gleich auf mit White zu sein. Geschmeidig, als wenn sie es geübt hätten legten sie sich synchron in die Kurven. Atemu konnte es sich nicht verkneifen zu seiner Mitfahrerin hinüber zu schielen, wie sich ihr Körper geschmeidig und elegant beugte und dann wieder anspannte. //Ich würde doch zu gerne wissen wie du aussiehst Schätzchen// White entgingen seine Blicke nicht und sie nutzte die Gelegenheit um sich auf der Bahn vor ihn zu mogeln und sich ab zusetzten. //Oh so aber nicht Fräulein// Atemu knurrte. Von Weitem konnten sie schon die Leuchtfackeln der anderen erkennen, die das Ziel markierten. White fuhr so geschickt vor Atemu, dass er nicht an ihr vorbei kam. Das Ziel rückte näher. Langsam wurde ihm das zu Bunt. Hübscher Arsch hin oder her, ein Sieg stand hier auf dem Spiel. Er blickte sich um und suchte nach etwas, was er letztendlich auch schnell fand. Ein Abschleppwagen, der gerade seine Rampe herunter ließ um einen Falschparker aufzuladen - Perfekt! Er gab noch einmal richtig Gas und sauste auf die sich ihm anbietende Rampe los. Der Winkel war genau richtig. //Geronimo! Nur fliegen ist schöner// Atemu flog gerade zu über seine Gegnerin hinweg, so wie sie es auch schon mit ihm gemacht hatte. Das nennt man wohl Karma. Mit einem dumpfen Aufprall kamen seine Reifen auf dem Boden wieder auf – gewonnen. Das quietschen der Reifen wirbelte den Sand auf der Straße auf und brach das Licht der Fackeln. Die Leute jubelten Atemu zu und umkreisten ihn. White war fassungslos. Sie schlug mit der Faust auf ihren Lenker. Abseits vom Geschehen parkte sie ihr Bike und wartete auf die Typen, die ihr noch Geld schuldeten. Die ließen nicht lange auf sich warten. Mit quietschenden Reifen bremsten sie vor dem Haufen Motorradfahrern ab. Die Zähne des blonden Wuschelkopf knirschten als er White ein Bündel Geld zu warf, welches sie dankend annahm. „Wettschulden sind Ehrenschulden. Wir sollten das Wiederholen“ säuselte sie zuckersüß. Grummelnden machten sich die schlechten Verlierer vom Acker. White zählte das Bündel nach und nahm dann einen Teil des Geldes und ging auf die Menschenmasse zu. Wie einem Arzt bei einem Unfall wurde ihr Platz gemacht. Man konnte es sich nicht erklären, aber irgendwie hatte man den Eindruck, dass die Luft drückender wurde und sich die Gemüter der beiden Fahrer erhitzten. „Eh okay, ich muss dann mal nach Hause“ „Ja ich muss in zwei Stunden zur Arbeit“ „Also dann Leute!“ Die Menge löste sich schnell auf, sodass der schwarze und die weiße schnell alleine waren. White schien abzuwarten bis auch der letzte Gaffer weg war. „Hier dein Anteil“ sie reichte ihm das Bündel. „Ich will das Geld nicht“ Anubis verschränkte die Arme. „Du hast….gewonnen, wie wir sehen und das heißt dass das hier dein Anteil ist“ „Ich wiederhole mich nur sehr ungern, Ich will das Geld nicht“ in seiner Stimme schwang Zorn mit. „Fein, dann lass es hier liegen“ Sie warf es ihm vor die Füße und machte auf dem Absatz kehrt. „Idiot…“ „Wie bitte?“ Sie blieb stehen und versuchte sich zusammen zu reißen. „Okay nochmal für die schwerhörigen. IDIOT!“ damit ging sie weiter zu ihrem Bike. Doch ehe sie sich versah, wurde sie brutal am Arm gepackt und gegen die nahestehende Brüstung gedrückt. Anubis stand ihr so nahe gegenüber, dass sie seinen Duft einatmen konnte. Sie konnte spüren wie er vor Zorn bebte. Er sah auf sie hinab und auch wenn sie seine Augen nicht sehen konnte, sie wusste irgendwie, dass er sie missbilligend ansah. „Und nun“ begann er mit tiefer Stimme, „sag mir das nochmal“ „ehm…“ Ihre Körpersprache verriet, dass sie überrascht war. „Du hast eine ziemlich freche Zunge meine Liebe. Ich frage mich…“ Er kam näher. Durch das dunkle Visier konnten beide nun ein wenig von dem Gesicht des anderen erahnen. „Ich frage mich, ob deine Zunge wohl noch zu anderem fähig ist.“ Als wenn ein Tropfen sie erschlagen hätte, stand sie auf einmal völlig entrüstet, aber entspannt vor ihm. „Das wüsstest du wohl gerne was“ „Du bist schon wieder frech“ „Du hast gefragt“ „Ich weiß und habe immer noch keine zufriedenstellende Antwort.“ „Es ist alles was du bekommst“ „Glaubst du?“ „Das weiß ich“ Atemu schnaubte belustigt über die Konterattacken seines Gegenüber, nun hatte ihn die Kampfeslust gepackt.  Noch ehe sie etwas sagen konnte hatte er den Reißverschluss ihres Anzugs gepackt und zog ihn ein Stück herunter. Zu seiner Freude hatte sie darunter wohl ein T-shirt mit V-Ausschnitt an, denn er hatte einen schönen Ausblick auf ihr Dekollté. Er genoss einen Augenblick diese Aussicht, bis er das Bündel Geld, was sie ihm zugeworfen hatte in ihre innere Jackentasche steckte. „Aber sonst ist noch alles in Ordnung bei dir?“ fragte sie mehr irritiert als angesäuert. „Allerdings“ grinste er in sich hinein. „Ich bin doch kein Geldautomat“ „Trotzdem würde ich gerne was in dich hineinstecken“ „Du hast ein loses Mundwerk!“ fauchte sie ihn nun an, verstummte aber gleich wieder, als er sie an den Armen packte. Ein klicken machte sie auf den Verschluss unter seinem Helm aufmerksam. Er hatte ihn gelöst und seinen Helm etwas angehoben. Sie riss unter ihrem Visier die Augen auf und japste gleichzeitig,  als sie seine Lippen zwischen ihrem Schlüsselbein und der Schulter spürte. Seine Zunge glitt kurz über das freigewordene Stück Haut. Als wenn sein Leben davon abhängen und dem Abgrund nahe war, saugte er sich an dieser Stelle fest. Er hörte wie sie unter ihm wimmerte. Warum machten Schmerzen ihn nur dermaßen an? Er biss fester zu, nahm den Geschmack der Fremden in sich auf. Ein süßlicher Geschmack des Schweißes und ein herber von dem anziehendem Alkohol des Parfüms, das sie trug. Atemu lief das Wasser im Mund zusammen.   Nach einer guten Weile löste er sich von ihr und rückte seinen Helm wieder zurecht. Er grinste. Der dunkelblaue Fleck und seine Zähne zeichneten sich deutlich ab. Wie ein Brandmal. White hielt sich am Geländer fest, da sie dachte ihre Beine würden nachgeben. Es dauerte einen Moment, bis sie realisierte was passiert war.   Atemu lief am nächsten Tag mit einem fetten Grinsen durch die Schule, seine Ego sonnte sich gerade im Glanze seines Erfolges. Yugi fiel seine gute Laune auf und er sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Sag mal, was ist eigentlich mit dir los?“ Atemu sah hinter dem aufgeschraubten Computer-Gehäuse hervor. „Hm? Was meinst du?“ „Du grinst die ganze Zeit, du pfeifst und summst. Na los, was steckt dahinter?“ „Ich bin gut gelaunt das ist alles“ „Atemu ich kenne dich ziemlich gut, entweder du hast einen Sechser im Lotto oder es steckt eine Frau dahinter“ bei seinen letzten Worten hatte Yugi einen merkwürdigen Ton. „Woher willst du mich gut kennen?“ Atemu sah ihn durchdringend an. Yugi wich ihm aus. „Ich eh ehm…“ //ich kann ihm ja wohl kaum sagen, dass ich ihn besser kenne als er selbst und noch dazu seine Vorleben// „Ich habe eine gute Menschenkenntnis“ sagte er wohl mit so viel Überzeugung,  dass Atemu sich damit zufrieden gab. „Ja es steckt eine Frau dahinter“ er wandte sich wieder dem Computer zu. Schien aber weiter an dem Gespräch interessiert zu sein. Yugi begann zu lächeln und Hoffnung keimte in ihm auf. Er lehnt sich über den Schreibtisch nach vorne. „Erzähl, kenne ich sie? Eine Kollegin etwa?“ Atemu grinste. „Sag schon“ „Also, sie ist wahnsinnig heiß.“ „Okaaayy?“ „Es ist merkwürdig obwohl sie mich bis aufs Blut reizt und ich hasse es, wenn mir jemand nicht gehorcht, zieht sie mich unglaublich an.“ „Ist da etwa jemand verliebt?“ säuselte Yugi. Atemus Blick strafte Yugi. „Mach dich nicht lächerlich.“ „Wieso denn das?“ Yugis Augen weiteten sich er hatte den Eindruck einen Anflug von Schmerz auf Atemus Gesicht zu sehen. Er schwieg. „Atemu?...Hey was ist denn?“ „Nichts Yugi, rein gar nichts.“ „Komm schon.“ Yugi stand auf und kniete sich vor ihm hin. Die beiden jungen Männer, die Brüder sein könnten sahen sich an. „Du kannst mir vertrauen Yami“ „Wie hast du mich genannt?“ Atemu sah ihn geschockt an, während Yugi die Hände vor den Mund schlug.  „Hast du mich gerade Yami genannt?“ „Nein nein das hast du falsch verstanden“ „Yugi“ Atemus Stimme hatte etwas drohendes. „Warum hast du mich Yami genannt?“ „Naja….du hast halt sowas….ehh dunkles an dir, da dachte ich das passt als Spitzname“ Atemu sah ihn misstrauisch an, aber seine Gesichtszüge entspannten sich. „Irgendwie hast du ja recht, es ist nur so das…“ „Das was?“ „Vergiss es Yugi“ „Ate-“ „Ich sagte vergiss es!“ Er packte Yugi unsanft im Gesicht und funkelte ihn böse an. „Verstanden?“ „Atemu…“ „Ob du das verstanden hast?“ „Hey, was fällt dir ein!“ Atemu wurde unsanft von Yugi weggerissen und seine Hand zusammengedrückt. Er blickte in ein Paar wütende Rubine. Massayo hatte sich zwischen die beiden gestellt und blickte Atemu nun wütend an. Atemu blickte wütend aber auch entrüstet zurück. Irgendetwas stimmte an dieser Situation nicht. Es war merkwürdig, dass sie sich ihm entgegen stellte behagte ihm irgendwie nicht. Ein merkwürdiges und unwohles Gefühl machte sich in ihm breit. Yugi sah zwischen den beiden hin und her und ihm gefiel nicht was er sah. //Das alles entwickelt sich in die völlig falsche Richtung, die beiden sollen sich näher kommen und nun stehen sie sich gegenüber, völlig distanziert.// Atemu fing sich aber nach einem endlosen Moment wieder und schlug ihre Hand weg, die seine noch fest hielt. „Was mischst du dich überhaupt ein?“ keifte er sie an. Atemu machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Büro von Yugi auf direktem Wege in seins. Er knallte die Tür hinter sich zu und lehnte sich an die nebenliegende Wand. Seine Hand fuhr durch sein Haar, Nervosität machte sich in ihm breit. Der Stress spannte seine Hand an, ballte sie zu einer Faust und entlud sich indem er gegen die Wand schlug. Er war wütend, nicht nur, weil Yugi ihn als Dunkelheit bezeichnet hatte, nein er hasste diesen ungehorsam. Das wurde langsam zu Regel. Was genug war, war genug.  „Was war denn hier los Yugi? Geht es dir gut?“ „Jaja alles in Ordnung, es war nur ein Missverständnis“ „Bist du dir da sicher? Fährt er immer bei Missverständnissen so aus der Haut?“ „Er ist kompliziert“ „Dein Wort in Gottes Ohr.“ „Weswegen bist du eigentlich her gekommen. Ich dachte du hast Pausenaufsicht?“ „Ja hab ich auch, Amy passt gerade für mich auf. Ich hab einen Anruf bekommen, der Bus mit den Hortkindern kommt heute etwas früher.“ „Wirklich? Aber Jonathan kann erst ab 14.30Uhr, wer kümmert sich nun mit dir um die…. Massayo würdest du-?“ „Auf keinen Fall!“ Sie wehrte direkt ab, als sie nur seine Andeutung hörte. „Ach komm bitte. Wir haben sonst niemanden da, er ist nun mal der einzige“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Er hat nicht mal die Berechtigung Aufsicht zu führen.“ Argumentierte sie trotzig. „Aber Du! Ich erteile dir hiermit die Erlaubnis Aufsicht über Atemu zu führen, während ihr gemeinsam die Hortkinder betreut.“ „Bitte verlang das nicht von mir.“ „Massayo zwing mich nicht!“ „Ich kann mich nicht auf die Kleinen konzentrieren, wenn neben mir der Satan persönlich seine Mätzchen macht!“ „Massayo das reicht! Es ist hiermit keine Bitte mehr, sondern eine Dienstanweisung!“ „Was?“ O.O „McPherson!“ Massayo sah Yugi perplex an. Auch wenn er immer so nett und freundlich war, er konnte genauso den Chef darstellen und ernst sein. Auch wenn er ihr Freund war, sie fühlte sich ein wenig angegriffen, dass er sie herumkommandierte. „Wie sie wollen Sir“ „Massayo bitte…“ „Nein schon gut!“ sie knallte die Tür hinter sich zu. //Man die beiden sind sich ähnlicher als sie denken// Yugi fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht.   Massayo strich ihre Bluse und die Hose glatt und richtete sich die Frisur, dann klopfte sie an Atemus Büro Tür. Ein mürrisches „Herein“ folgte. Als Atemu sie erblickte verfinsterte sich wieder seine Miene, dennoch konnte er sich eine trotzige Frage nicht verkneifen. „Willst du dich entschuldigen?“ Massayo wäre am liebsten rückwärts aus der Tür gefallen. „Du sollst mit mir zusammen die Hortkinder betreuen, bis Mr. Rickson dazu kommt.“ Erklärte sie sachlich. „Anweisung von oben“ „Nein“ „Wie jetzt? Wie nein?“ „Nein, ich arbeite nicht mit dir zusammen.“ „Und weshalb“ Er zeigte auf seine Hand. „Nicht ehe du dich entschuldigt hast!“ „Hallo, das ist eine Dienstanweisung!“ „Hallo mir egal!“ äffte er sie nach. „Warum kannst du nicht ein einziges mal das tun, was man dir sagt?“ „Ganz einfach…“ Er machte eine Bedeutungsschwangere Pause. //Jetzt kommts// „Ich bin ein Rajchida, so sind wir nun mal“ „Wow, welch Weltgewandte Begründung“ „Entschuldige dich einfach, dann komme ich mit“ Massayo konnte es nicht fassen, mit diesem unreifen Kerl sollte sie Kinder betreuen. Sie rang mit sich selbst, ihre Zähne knirschten und ihre ganze Körperhaltung war angespannt. „…ung…“ Atemu bemerkte schnell, dass er gewonnen hatte und setzte sein siegessicheres Grinsen auf. „Wie bitte?“ reizte er sie wieder. „…entschuldigung“  Massayo wich seinem Blick aus und presste ihre Worte gerade so aus ihrem Mund heraus. „Ich kann dich nicht hööööören“ Atemu spitze die Ohren, provozierte sie weiter. „Es tut mir leid…“ Die Worte klangen unheimlich gezwungen, aber es gefiel ihm, denn es brach ihren Stolz und das liebte er. „Und?“ Massayo riss sich zusammen und holte tief Luft, ehe sie mit etwas zu hoher Stimme sagte. „Ich möchte, dass du mir hilfst“ Ihre Augen verengten sich zu schlitzen, ein ekelhaftes Gefühl machte sich breit. Sich bei einem Arschloch zu entschuldigen ist einfach erniedrigend… Atemu sprang von seinem Stuhl auf. „Wie wäre es noch mit einem bitte?“ „Treib es nicht zu weit“ „Ein Kniefall wäre auch nicht schlecht!“ „Ich gehe nie auf die Knie“ „Dann wird es aber Zeit“ „Argh…“ Sie fletsche langsam die Zähne. Wo war sie denn hier gelandet? Mit einem Blick aus dem Fenster sah sie den Bus auf den Parkplatz fahren. Die Zeit drängte. Ihre Wut wandelte sich zu Verzweiflung. „Atemu, bitte….“ „Nun noch der Kniefall und du hast es hinter dir“ „Bitte….“ „Das war keine Frage“ Er baute sich mit seinen ganzen 1,80m vor ihr auf. Seine Aura hatte etwas drohendes, dass er es todernst meinte. „Geh auf die Knie“ Sein Blick hatte etwas dominantes, als wenn sie ein Spiel spielen würden. Ein Spiel, was ihr nicht gefiel. //Ich könnte mich selbst Ohrfeigen….// Massayo schämte sich in Grund und Boden, als sich ihr Körper wirklich von selbst Richtung Boden bewegte. Atemu verzog keine Miene. Innerlich jedoch kochte sein Blut über das Bild, was sich ihm anbot. Die sonst so widerspenstige und spießige Massayo McPherson kniete sich tatsächlich vor ihm hin und das beste, weil er es befohlen hatte und sie ihm gehorchte. „Kif Kif…“ Massayo hielt inne. Wieder sprach er arabisch mit ihr und sie verstand kein Wort. Ihr stieg die Schamesröte ins Gesicht, es war so erniedrigend. Als sie den kalten Parkettfußboden unter ihren Händen spürte, hoffte sie, dass es bald vorbei war. Aber es passierte nichts. Er stand einfach nur da und starrte sie an. Ihr Kopf war gesenkt, so konnte sie nicht sehen, wie sich seine Miene zu einem perversen Grinsen veränderte. //Sie hat keine Ahnung, was sie mir hier für einen Anblick bietet.// „Wie lange…“ „Hadi“ herrschte er sie an. Sie verstand wieder kein Wort aber es klang sehr danach, als wenn sie die Klappe halten sollte. //Warum lasse ich mich von diesem Soziopaten nur so schikanieren? Er macht mit mir was er will…// Die Hand, die sich um ihren Hals legte und ihren Kopf ruckartig hochriss, ließ sie aufjapsen vor Schreck. Atemu fixierte ihren Blick, ließ nicht zu, dass sie ihm auswich. Seine Augen funkelten sie durch dringlich an, es war eine Mischung aus Dominanz, Bedrohung, aber auch Erotik. Das Gefühl von Angst oder Genuss ließ sich nicht fassen. „Warum zum Teufel hältst du mir so lange stand?“ „Ich….“ „Jede deiner Kolleginnen hing mir nach nur kurzer Zeit schon an den Lippen.“ Und wie er es gewollt hatte nahm sie nun Augenkontakt mit seinen Lippen auf. Sie waren für einen Mann schön geformt und voll, sie passten zu ihm und seiner Rolle des Verführers perfekt. Sie sollen zum Küssen verführen. „Und ich frage mich langsam…“ Er kam näher, gefährlich nahe. Sein warmer Atem striff ihre Wange, streichelte sie. „Wie du wohl schmeckst“ Kaum das sie wieder nach Luft schnappen kann zog er sie wieder ruckartig zu sich, schloss die Lücke zwischen ihnen und küsste sie. Ihr erster Gedanke war, dass seine Lippen genau ihre Erwartung erfüllen, wenn man sie sieht. Ohne es zu bewusst zu wollen schloss sie die Augen und antwortete ihm irgendwie. Ihr Körper verselbstständigte sich, genoss diese elektrisierende Berührung. Ihr zweiter Gedanke war: Entkommen! Entkommen! Entkommen! Seine  Zunge gewährte sich einfach Zutritt und umspielte ihre fast gewaltsam. Massayo riss die Augen auf, versuchte aus der Situation zu fliehen, ihn von sich zu drücken. Er war, obwohl man es ihm nicht direkt ansah, unglaublich stark und wehrte ihre Fluchtversuche ab. Ein ekelhaftes Gefühl machte sich in ihr breit. Um zu entkommen suchte sie nach einem Ausweg und in einer Kurzschlussreaktion biss sie ihm in die Lippen. „Au!“ Atemu wich zurück und befühlte sich die Stelle, in die sie gebissen hatte. Etwas Blut zeichnete sich auf seinem Finger ab. Massayo stand auf und brachte Abstand zwischen sich und ihn. Ihr Atem war schnell und sie keuchte ihre Anspannung einfach aus. Sein erst wütendes Gesicht wich einem amüsantem Grinsen. „Ich glaubs einfach nicht du hast mich tatsächlich gebissen“ Massayo war verwirrt über ihre Reaktion und stammelte nur ein Tut-mir-leid, als sie aus dem Büro stürmte. Atemu sah sein Spiegelbild im Fenster und sein Grinsen wurde breiter. //Es hat sich gelohnt//   „Oh gott, was sind das denn für kleine Monster“ -.- Atemu stand inmitten der Aula umringt von kleinen Kindern, die auf die Instrumente einschlugen, in der Nase bohrten oder ihn fragten ob er ihnen beim Pipi machen zu schauen wollte. Massayo hingegen war völlig in ihrem Element, sie war dankbar für die vielen unschuldigen, aber wachsamen Gesichter, die ihr den hungrigen Wolf vom Leib hielten. Die Tür am oberen Ende der Aula wurde geöffnet, wo eine Lehrerin einen kleinen jungen hereinführte, der wohl den Weg nicht so recht gefunden hatte Atemus Blick folgte dem nächsten Geschehen. Der Junge lief direkt auf Massayo zu und sprang ihr in die Arme. Freudig nahm sie die Begrüßung an und lächelte seelig, sodass Atemus Mimik sich noch mehr verfinsterte. Dieses Bild störte ihn. Es erinnerte ihn irgendwie an seine… Mutter. Diesen Gedanken schüttelte er aber schnell wieder ab. //Bei Ra…würde mich nicht wundern, wenn eins dieser Balgen ihres ist. Tse, Tse, Tse, sich vor der Ehe schwängern lassen und dann den Vater zur Ehe zwingen. Ich lag mit meiner Vermutung richtig…sie ist ein Miststück// Atemu wurde ruckartig von zwei kleinen Mädchen zu der Gruppe dazu gezogen. „Du musst auch zu schauen!“ „Ich muss gar nichts!“ bluffte Atemu sie an. „Doch du musst!“ „Nein muss ich nicht!“ „DOCH DU MUUUUUUUSST!“ Mit Tränen in den Augen schrie sie ihn an, dass sich die Balken bogen. Sämtliche Haare an Atemus Körper stellten sich auf, als wenn er eine Steckdose mit einer Gabel getestet hätte. „Na´am….“ Er verdrehte die Augen. „So kuckt zu!“ Massayo warf ihm einen genervten Seitenblick zu. „Benimm dich gefälligst du wirst schließlich dafür bezahlt“ „Dafür bekomme ich nicht genug Lohn“ „Du kriegst schon mehr, als du solltest“ „Woher willst du das wissen?“ „Du bekommst mehr als jeder andere Einsteiger auf dieser Schule“ „Und das weißt du genau woher?“ fragte er nun interessiert. „Ich hab so meine Quellen“ „HÖRT AUF ZU TUSCHELN UND SCHAUT  ZUUUUU“ wurden die beiden von den Mädchen angeschrien, woraufhin beide zusammen zuckten und ein übertriebenes Lächeln aufsetzten. „Ich hasse dich“ zischte sie ihm mit dem gespieltem Lächeln zu. „Dito“ „Heb mich hoch“ kam ein Junge zu ihm und hob die Arme. Atemu hob die Augenbraue und besah sich dieses etwas, was da vor ihm stand. „Kuscheln!“ Ein knurren kam von Atemu und sein Todesblick dazu, was dem kleinen so viel Angst machte, dass er weinend auf Massayos Arm sprang. „Das hast du ja wieder toll hinbekommen. Wie kann man nur so ein Trampeltier sein?“ Der kleine Junge kuschelte sich an Massayo so heran. Atemu missfiel dieses Bild, sodass er den Jungen wie einen Apfel vom Baum abpflückte. Völlig verwundert sahen ihn vier paar Augen an. Um der Situation zu entweichen setzte er den Jungen auf seine Schultern. „Und nun halt die Klappe“ Der Junge strahlte bis über beide Ohren und gab sich nur zu gern seinem neuen Platz hin. Er zögerte einen Moment und ging sicher, dass Atemu sich wieder dem Treiben der anderen Kinder widmete. Er streckte seine Hand nach den Haaren des größeren aus. Vorsichtig spielte er mit einer der gegelten Strähnen. Jedoch wurde die Hand des kleinen Jungen blitzschnell gepackt. „Wage es ja nicht meine Frisur auch nur anzufassen!“ drohte ihm die Stimme des Älteren. Der kleine Junge bekam es mit der Angst zu tun, da die Hand um sein Gelenk fest zu packte und schmerzte. Gleich darauf legte sich eine Hand um Atemus Handgelenk und zog es bestimmt von ihm weg. „Wage es ja nicht den Jungen in dieser Art anzufassen!“ drohte ihm nun die Stimme seiner Kollegin. Die herausfordernden Rubine trafen auf die irritierten Amethyste. Wieder machte sich dieses merkwürdige Gefühl in Atemu breit. Sie stand ihm wieder gegenüber, sah ihn wütend an, fast schon herablassend. Atemu fasste sich an die Stirn, wieder diese Kopfschmerzen. Eine Frau, die ihn von hinten umarmt…..ein Club….. //Gott ich sollte weniger trinken// „Ob du das verstanden hast?“ keifte ihn nun wieder seine geliebte Kollegin an. Atemu knurrte und seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Mit seiner anderen Hand packte er die Hand, die seine andere gerade festhielt. „Verdammt nochmal du sollst mich nicht anpacken!“ seine Stimme bebte. Massayo griff mit ihrer anderen Hand wiederrum seine. Schnell hatte Atemu aber wieder seine Hand gelöst und fing ihre Hand ab. Es sah einfach lächerlich aus, wie sie sich wütend anstarrten, die Hände gegeneinander gestemmt. Ein Geräusch, dass beiden merkwürdig vorkam lies sie den Blick voneinander nehmen – es war... Schweigen! Die Kinder starrten die beiden mit riesen großen Kulleraugen an. „Na geht schon spielen“ quiekte Massayo. „Macht irgendetwas kaputt, das könnt ihr doch so gut“ -.- „Atemu!“ „Ist doch wahr!“ er rollte mit den Augen. Die Kinder starrten sie immer noch an, einem Jungen lief sogar schon der Sabber aus dem Mund und tropfte auf sein Spiderman-Shirt. Atemu kam das dann so merkwürdig vor, dass er sich zu seiner Kollegin beugte „Warum starren die uns so an?“ flüsterte er. „Keine Ahnung, irgendwie ist das gruselig“ flüsterte sie zurück. Ein Mädchen erwachte dann aus ihrer Starre und zupfte an Massayos Rock. „Wann küsst ihr euch?“   O///O <- Massayo O.o  <- Atemu „Ehhh, Süße, warum sollten wir uns küssen?“ „Na wenn sich Mama und Papa streiten küssen die sich auch immer, wenn sie sich vertragen!“ „Ehm wir sind aber nicht….“ „Gehen deine Eltern dann auch immer ins Schlafzimmer und spielen?“ Massayo traute ihren Ohren nicht und suchte Hilfe bei Atemu. Was sie dann aber sah, lies sie die Augen aufreißen. Dieser ungehobelte Flegel, der nie ein Wort der Fröhlichkeit in den Mund nimmt…. stand dort und grinste. Ja tatsächlich seine Mundwinkel rasten nach oben und formten ein…Grinsen. Aus irgendeinem Grund war sie gebannt von diesem neuen Gesichtsausdruck. „Ja die lachen dann immer total“ Atemus Mundwinkel zuckten noch mehr. „Und ich darf nicht mitspielen!!!!“ rief das Mädchen nun empört und da konnte sich Atemu nicht mehr zurück halten und brüllte drauf los. Es war unglaublich, aber sein Lachen klang herzlich und befreit. Massayo beobachtete ihn mit einem Anflug von Faszination. Atemu wirkte so entspannt und ausgelassen. Ihr fielen jetzt erst seine Schneeweißen Zähne auf.   //Warum hat er bloß so gute Gene, er raucht, trinkt Unmengen an Kaffee und hat Zähne wie eine Winterlandschaft….von seinem Körper mal abgesehen….ehm….// Erst jetzt fiel ihr etwas ganz anderes auf. Er hielt immer noch ihre Hand fest. Seine Hände waren schlank und sehnig. Sie konnte einen Fleck an seinem trainiertem Unterarm erkennen und hob diesen nun an um es genauer zu sehen. Jedoch war Atemu schneller und hatte sich wieder gefangen. Etwas erschrak die Brünette als er sie wieder mit diesem finsterem Blick ansah. „Das geht dich nichts an“ zischte er ihr zu und zog sich den Ärmel herunter, verdeckte den unbekannten Fleck auf seinem Unterarm. Massayo war über den Zorn in seinen Augen erstaunt und glaubte nicht so recht daran, dass er ihr galt, da steckte etwas anderes dahinter. „Massayo-sama, wann machen wir Abschlusskreis?“ Angesprochene schmunzelte, die Kinder liebten den Abschlusskreis, da sie dann mit den Instrumenten auf der Bühne herumspielen durften und abschließend ein Lied ein Abschlusslied singen. „Okay hoch mit euch“ Und schon stürmte die Meute auf die Bühne. Atemu hielt sich die Ohren zu. In seinen Augen war das Vergewaltigung an wehrlosen Gegenständen. Massayo verzog zwar auch schmerzhaft ihr Gesicht behielt aber ihr Lächeln aufrecht, wenn auch wackelnd. „Und wie lange soll die Folter noch dauern?“ schnauzte er seine Kollegin an. „So lange wie sie eben dauert“ „Bei Ra das hält doch kein normaler Mensch aus!“ „Du bist ja auch nicht normal“ „Du etwa?“ Sie streckte ihm die Zunge raus und er erwiderte dies. Also mal ehrlich, wer waren hier eigentlich die Kinder? Atemu knirschte mit den Zähnen, als es einem Jungen nun gelungen war auf den Sitz vor dem Klavier zu Klettern und nun auf die Tasten zu hauen, als wären es Bongo-Trommeln. //Das Stück qualifiziert sich gerade für den sterbenden Schwan!//   „JETZT REICHTS ABER!“ brüllte er. Atemu setzte sich neben den etwas dicklichen Jungen der daraufhin vom Stuhl hinunter purzelte. „Atemu! Mensch…“ „Klappe! Ihr alle! So Pummelchen ich zeig dir jetzt mal wie das richtig geht!“   Und auf einmal erklangen wunderschöne Tastenanschläge in der Halle und die Kinder ließen Gnade walten und hatten nur noch Augen für den bunthaarigen am Klavier. Wie um ein Lagerfeuer versammelten sie sich um ihn, entspannten sich und wiegten sich in der Melodie. Massayo konnte nicht wirklich glauben was sie da gerade sah und hörte. Atemus ganze Körpersprache hatte sich verändert. Seine Augen waren geschlossen, er wirkte entspannt und in einer völlig anderen Welt. Sein Kopf wiegte sich etwas im Takt der Musik mit. Die Klänge hatten etwas, was andere völlig in seinen Bann zog. Sie stützte ihre Hand auf dem Arm ab, der auf dem Klavier seinen Platz gefunden hatte. //Ich habe ihn noch nie so entspannt gesehen, selbst als ich ihn einmal in seinem Schreibtischstuhl hab schlafen sehen, war er nicht so entspannt wie jetzt. Die ganze Härte ist aus seinem Gesicht verschwunden…// Kurz blickte er auf und sah ihr in die Augen. Seine Augen wirkten auf einmal wie ein Spiegel zu seiner Seele. Völlig gelöst und offen. Sie glänzten in dieser merkwürdigen, geheimnisvollen Farbe. Ein lächeln umspielte seine Lippen, machte seinen Ausdruck weicher. Massayo spürte wie ihr warm wurde. Die Kinder klatschten begeistert als sich Atemu ihnen zu wand.   Er zwinkerte dem Jungen neben sich zu, den den er runtergeschupst hatte. „So macht man das und nicht BUMM BUMM BUMMMMM“ er haute demonstrativ auf die Tasten. „Was kannst du noch spielen Ati-sama?“ „Ja wir wollen noch mehr hören!“ „Etwas zum tanzen!“ Massayo unterdrückte ein Lachen. //Ati-sama, süüüüüüß// „Nun, wie wäre es mit einem Klassiker aus den Disneyfilmen?“ Er spielte die ersten Takte an und die Kinder erkannten es sofort und sprangen auf. „I like to move it, move it, I like to move it, move it, I Like to move it, movie it, you like to…” sie zeigten auf Massayo. “Move it!“ rief sie lachend und schon wurde die Aula in eine kleine Disko verwandelt. Atemu spielte noch eine Menge Lieder für die Kinder und so verging die Zeit so schnell, dass sie die Lehrerin gar nicht rein kommen hörten. Erst ihr Klatschen riss sie aus der fröhlichen Party. „Oh ist es tatsächlich schon 17:00 Uhr? Wir haben ganz die Zeit vergessen.“ Lächelte Massayo die ältere Dame an. „Das sehe ich Kindchen und einen neuen Betreuer sehe ich auch. Wie heißen Sie denn junger Mann?“ Atemu sah locker zu ihr rüber, während er weiter „Unter dem Meer“ aus dem Disney Film Arielle die Meerjungfrau spielte, während zwei der Kinder auf dem Klavier saßen und fröhlich klatschten und mitsangen. „Atemu Rachjida, Madame!“ lässig warf er den Kopf in den Nacken und mit seinem typischen Grinsen begrüßte er die Dame. „Jede Languste kommt aus der Puste, sie ist unter Wasser heißer und nasser. Ja, uns geht‘s toll hier, ganz wundervoll hier unter dem Meeeeeeeeeeeeeeeeer!“  Die Kinder schrien nur so aus Leibeskräften und wirkten auf die ältere Dame so befreit wie nie zuvor. „Noch mehr Ati-sama!“ Er hob die beiden Mädchen herunter. „Nein für heute ist Schluss.“ „Er hat recht Kinderchen, eure Eltern warten auf euch, als hopp hopp in den Bus. Wirklich gute Arbeit, sie beide sind ein tolles Team, weiter so Liebchen!“ Beide verneigten sich und beobachteten, wie die Meute das Gebäude verließ und kaum war die Tür ins Schloss gefallen zeigte Atemu wieder sein vertrautes Gesicht. „Endlich sind die Balgen weg. Das war ja nicht zum aushalten.“ Er streckte sich. „So? Mir hat es ganz gut gefallen“ „Gefallen? Diese kleinen Monster?“ „Was hast du? Sie waren die letzte halbe Stunde so friedlich dank deiner Showeinlage“ „Glaub ja nicht, dass ich das gemacht habe weil es mir Spaß gemacht hat. Das war nur Mittel zum Zweck.“ Massayo schüttelte den Kopf über seine Sturheit und seine Ausflüchte prallten an ihr ab, er war ihr gerade so sympathisch wie noch nie. Atemu schloss das Klavier zu und legte wieder diese mürrische Mimik auf. „Egal warum du das gemacht“ Sie ging auf ihn zu und lächelte ihn an.  „Du hast heute eine Menge kleiner Kinderaugen zu strahlen gebracht und dafür bin ich dir dankbar.“ Atemu horchte auf und grinste. „Wie dankbar?“ „Dankbar genug um dir die Aktion in deinem Büro zu verzeihen“ „Pff als wenn es dir nicht gefallen hätte“ Ein tiefer Seufzer aus dem Bauch der jungen Pädagogin. //Soll er glauben was er will// „Wo hast du eigentlich so gut Klavier spielen gelernt?“ „Ich kann noch viel mehr als nur Kinderlieder, komm doch zu mir nach Hause, dann zeig ich dir noch mehr“ „Du hast ein Klavier zu hause?!“ „Nein…einen Flügel“ „Ist das nicht sehr unpraktisch in einer kleinen Wohnung?“ „Unpraktisch?“ Er kam näher und stemmte die Hände links und rechts neben ihr Gesicht. „Ganz im Gegenteil, ich kann zwei meiner Hobbys miteinander verbinden. Flügel spielen und Frauen vögeln“ Und sofort sank Massayos gewonnene Sympathie in den Keller. „Dann such dir ein Mädchen zum vögeln.“ Sie sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Ich hab mir doch schon jemanden ausgesucht“ grinste er sie verschwörerisch an. „Da muss ich dich aber enttäuschen, ich bin kein Mädchen, ich bin eine Frau und da kannst du nicht mithalten“ Atemu fühlte sich in seiner Ehre verletzt, wie sprach sie nur wieder mit ihm. Am liebsten hätte er ihr eine geklebt. „Fick dich“ warf er ihr an den Kopf und drehte sich postwendend um und verließ die Aula. Massayo lies den Kopf hängen und fuhr sich über die Stirn. Ihr Kollege war zum verzweifeln und so langsam machten seine Stimmungsschwankungen ihr zu schaffen. //Oh man…50 Shades of Gray? Ein Witz, die 100 Facetten des Atemu sollte ich schreiben// Kapitel 4: Grenzgänger / "I will burn for you" ---------------------------------------------- „VERDAMMT NOCHMAL ICH HASSE DIESE FARBE!.....Nein das heißt nicht, dass ich keine Blumen will….Es soll heißen, dass ich........mach doch was du willst“ wütend schmiss sie ihr Handy zurück in ihre Tasche und lies sich schnaubend auf den Sessel im Teamzimmer plumpsen. Yugi blickte von seinem Schreibtisch auf, hinüber zu seiner schnaufenden Kollegin. „Ärger mit der zukünftigen Schwiegermutter?“
 „Diese Frau macht mich fertig, Yugi. Ständig liegt sie mir in den Ohren, du bist zu dick, mach ein Lifting, lass dir die Zähne bleichen, deine Haare passen nicht zu meinen, oahr die soll sich doch….sie soll sich“
 „Einfach mal gepflegt ins Knie ficken?“ „Ja genau das…ehm…“ Massayo sah nun auf um festzustellen, dass diese doch passende Aussage, von ihrem Hasskollegen stammte. „Hat dich jemand nach deiner Meinung gefragt?“ 
„Nunja, das ist das Teamzimmer, du hast rumgebrüllt, dass es auf den Gängen bestimmt auch noch zu hören war und andererseits ist es mir scheiß egal ob du mich zum Gespräch einlädst oder nicht.“ 
„Du hast einfach nicht den kleinsten Funken Anstand!“ 
„Anständig sein ist etwas für Nonnen, oh da hätten wir ja direkt einen neuen Spitznamen für dich.“
 Massayo knurrte und ballte ihre Hände zu Fäusten. Atemus Provokationen hatten ein Maas erreicht, dass für sie nicht mehr auszuhalten war. //Ich habe so ein großes Verlangen danach ihn zu verprügeln. Am liebsten mit seinem Netzteil//
 „Hat es dir etwa die Sprache verschlagen?“
 Sie schritt auf ihn zu und fixierte seinen Blick. Atemu blickte auf die wütende Frau vor ihm hinab. „Sei froh, dass wir uns nicht kennengelernt haben, als ich mich noch nicht so gut unter Kontrolle hatte. Sonst würdest du schon längst vor mir auf dem Boden liegen und deine Eier mit einem Beutel Eis kühlen“ ihre Stimme hatte einen drohenden Unterton. Atemu aber provozierte sie noch mehr, in dem er grinste. „Soso, ich liege auf dem Boden und kühle mir die Eier. Was haben wir denn vorher gemacht? Magst du es mir nicht vielleicht demonstrieren?“
 Er spielte auf eine ganz andere Situation an. Massayo überlegte kurz wie sie darauf reagieren sollte. Ehe sie sich an sein Ohr lehnte und ihm einen Vorschlag unterbreitete. Atemu stockte kurz der Atem als ihre Lippen sein Ohrläppchen striffen und ihre flüsternde Stimme in sein Ohr drang. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt. Atemu musste schlucken, er lernte gerade eine völlig andere Seite an ihr kennen und die gefiel ihm. „Und sei ja pünktlich.“ sagte sie noch ehe sie eine Hand in die Hüfte stemmte und davon schritt. „Triff mich um 16:30 Uhr unten im Fitnessraum. Komm allein“ 

Atemu ging in sein Büro und lies sich in seinen neuen Ledersessel fallen. Ihm hallte die gerade passierte Situation durch den Kopf. Was war das denn nur gerade? Sie wirkte auf einmal so selbstbewusst und schon fast dominant. Wenn alles so läuft, wie Atemu es sich ausmalt wird er gleich Sex haben. Endlich. Er schnappt sich seine Tasche und holt sein Männer-Kit heraus. Ein gepflegtes Erscheinungsbild kommt schließlich nicht von alleine. In dem kleinen Spiegel der neben der Tür hängt überprüft er sein Äußeres und bessert es noch einmal auf. Als es an seiner Tür klopfte war er ziemlich genervt. Er hasst es wenn er gestört wird. „Herein“ herrscht er die Tür an. „Hallöchen, wissen Sie zufällig wo Miss McPherson ist?“
 Ein Mann mit blonder Wuschelmähne und braunen Augen streckte den Kopf zur Tür hinein. Was wollte dieser Clown denn?
 „Nein weiß ich nicht und es geht dich auch nichts an“
 „Hey Alter, kein Grund so ein Stress zu ma…“ Der Blondschopf unterbrach augenblicklich seinen Satz und starrte Atemu an. Er blickte auf das Schild an der Tür und dann wieder auf ihn. //Steht der jetzt auf mich oder was?// Atemu behagte nicht, wie dieser Typ ihn anstarrte. „Sonst noch was?“ 
„Eh nein nein…es ist nur…“ 
„Joey, kommst du? Wir gehen Essen!“ Yugi war Augenblicklich herbeigeeilt. Er wirkte gestresst und schob Joey von Atemu weg. „Atemu das ist Joey Wheeler ein alter Freund von mir.“ Stellte ihn Yugi freundlicherweise vor. „Interessiert mich nicht“ blaffte er ihn an. Yugi schob Joey weiter von ihm weg und zog ihn hinter sich her. //Hier tauchen immer merkwürdigere Typen auf// 
Als die beiden um die Ecke bogen, konnte es Joey nicht mehr aushalten. Er packte seinen Freund an den Schultern. „Yugi! Ist er es wirklich?“
 „Ja Joey, kein Zweifel“ 
„Da brat mir doch einer´nen Storch. Yamis Wiedergeburt….“
 „Ich weiß es ist unglaublich.“
 „Aber mal ernsthaft…er ist ein richtiges Arschloch. Ist er immer so?“
 „Komm wir gehen Essen, dann erzähle ich dir alles.“ Yugi seufzte. Atemu macht sich auf den Weg in den unteren Fitnessraum. Hier trainieren normalerweise die Jungs aus der Ringer AG. Eine interessante Location für ihr erstes Date. An der Tür angekommen sah er direkt ein Stop-Schild. Das kannte er schon von den anderen Fachbereichen. Es sollte signalisieren, dass dieser Raum gerade für Angebote genutzt wird und nicht gestört werden darf. Er nutzte sie lieber als „Bitte nicht stören“ Ersatz wie in Hotels. Er öffnete die quietschende Tür. Der Raum war in gedämpftes Licht gehüllt. Etwas Rockmusik lief aus der Anlage. Auf der Kante des Rings saß sein Date und fixierte ihn mit einem immer noch wütendem Blick. Atemu nahm das als Aufforderung und ging auf sie zu. 
 „Bereit?“ 
„Und wie.“ „Dann mal runter mit dem Höschen, Baby“
 Er zog sich sein Shirt über den Kopf und präsentierte Stolz seinen trainierten Körper. In diesem gedämpften Licht sah seine braune Haut einfach perfekt aus. Er wollte gerade seine Hände nach ihr Ausstrecken, als er bereits einen Widerstand an seinem Bauch spürte. Bei einem Blick nach unten sah er, wie sie ihren Fuß gegen ihn stemmte. Sie hob eine Augenbraue an und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was soll das werden?“
 „Süsse, selbst du müsstest wissen, was das…“ er zeigte auf seine freie Brust „…hier bedeuten soll“ Er beobachtete wie sie ihre Hand gegen die Stirn klatschte. „Du hast das jetzt nicht wirklich als Einladung gesehen, dass ich mit dir schlafe?“ 
„Als was denn sonst? Also los...“
 Aber Massayo hielt ihn mit dem Bein weiter auf Abstand. Bis Sie sich am Seil hoch in den Ring schwang. „Ich habe dich herbestellt, weil das der einzige Ort in dieser Schule ist, wo wir unbeobachtet sind.“ Atemu grinste und lehnte sich an die Seile. „Hört sich doch genau nach dem an, was mir so vorschwebt.“
 Massayo senkte den Kopf und begann am ganzen Körper zu zittern. „Ich habe es satt“ 
„Hm?“ Atemus Grinsen verschwand und er hob eine Augenbraue. 
„Ich habe deine dämlichen Kommentare so dermaßen satt, dass du glaubst, dass du jede Frau kriegen kannst, nur weil du eine gewisse Ausstrahlung hast. Ich habe es satt, wie du mich bloßstellst. Ich habe es satt, wie du mit den Schülern umgehst. Ich…“
 Atemu war mit einem Sprung oben und baute sich nun vor ihr auf. Sein Blick war missachtend. Sie hob den Kopf und blickte ihn wütend an. Das Fass war übergelaufen. „Wir tragen das nun auf meine Weise aus!“
 „Niedlich, du willst also ernsthaft gegen mich kämpfen?“
 Und ehe Atemu diesen Satz auch nur ausgesprochen hatte, hatte sie schon seine Hand gepackt und ihn über die Schulter geworfen. „Ich bin keines deiner billigen Betthäschen und werde es auch nie sein. Ich sagte dir schon einmal, dass du deine Finger aus meiner Muschi lassen sollst.“
 Atemu blickt hinauf zu ihr. „Langsam gehst du mir ganz schön auf die Nerven. Das ist doch lächerlich“
 Er rappelte sich auf und blickte sie durchdringen an. „Genug geredet“ Sie spannte ihre Muskeln an und brachte sich in eine Angriffsstellung. „Verhalte dich endlich wie ein Mann!“
 Atemu wurde nun auch langsam wütend. Wie sprach sie hier mit ihm? 
Gerade als er ihr sagen wollte, dass er nicht gegen Frauen kämpft. Holte sie schon mit ihrer Faust aus und schickte ihr Bein noch hinterher. Atemu konnte noch gerade ausweichen. Und er begann zu begreifen, dass es ihr ernst war. Er glaubte nicht, dass sie ihn #wirklich verprügeln wollte, sondern sie wollte ihn demütigen. Und dieser Gedanke brachte ihn zur Weißglut. Nicht mit ihm. „Gut wenn du es so willst“ Er nahm die Herausforderung an. Soll sie doch. Massayo kochte vor Wut und genoss es sich ihrer Wut hinzugeben. „Er hat nicht wirklich unter ihrem Schreibtisch gehockt und ihr voll auf die zwölf geglotzt?“ 
„Und nicht nur das. Ein paar Wochen später hatten sie gemeinsam Pausenaufsicht. Beide haben sich etwas von dem Hofkiosk geholt und er hat ihr vor allen Schülern in den Hintern gekniffen.“
 „Oh man, dass er noch aufrecht gehen kann ist ein Wunder!“ Yugi erzählt Joey viel über Atemu und was in den letzten Monaten alles passiert ist. „Und ich versuche alles um die beiden einander näher zu bringen. Ich schreibe Vertretungspläne extra so, dass sie gemeinsam Dienst haben. Aber ich habe das Gefühl, dass die beiden einfach nicht zusammen passen. Atemu hat kein Interesse an ihr, zumindest nicht so, wie ich es mir wünschen würde, so wie früher. Und sie erst recht nicht, so scheint es mir zumindest.“
 Joey begann zu grinsen. „Was?“ 
„Soll ich ehrlich sein?“
 „Mach mir bitte Hoffnung Joey“ 
 „Atemu versucht Massayo die ganze Zeit zu provozieren. Ihre Aufmerksamkeit zu erregen. 
Er hat hier eine tolle Frau vor sich, die eben nicht, wie seine bisherigen Bekanntschaften sofort springt wenn er ruft, sondern ihm Konter bietet. Sie spielt wenn wir ehrlich sind in einer ganz anderen Liga als er. Sie sind komplett verschieden und dennoch... Die beiden stossen sich ab, weil sie sich im Grundgedanken zu ähnlich sind. Perfekt eigentlich, jedenfalls besser als dieser Schnösel, mit dem sie verlobt ist. Und wenn wir ehrlich sind, wir beide mögen Steven nicht.“ 
„Naja er ist ganz nett…“ 
„Ganz nett? Er ist arrogant, seiner Mutter komplett gehörig und ein totaler Schnösel.“ „Wir müssen uns jetzt nur noch überlegen, wie wir die beiden einander näher bringen. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Und das müssen wir schaffen, bevor sie sich die Köpfe einschlagen.“ 
„Da fällt mir ein, wo hat sie eigentlich vorhin gesteckt? Ich wollte sie doch überraschen mit meinem Besuch.“ 
„Keine Ahnung…“ Da fiel Yugi wieder die Situation aus dem Lehrerzimmer ein. Joey verschluckte sich Augenblicklich an seiner Cola und er sprang schneller vom Stuhl auf, als Yugi kucken konnte. „Was ist denn los Joey?“ Yugi sah seinen besten Freund verwirrt an. „Wir müssen sofort zurück.“
 „Weswegen denn?“
 „Yugi ich kenne sie seitdem Ich 12 war. Damals war sie nicht so beherrscht. Sie hat sich so oft geprügelt. So haben wir uns ja auch kennengelernt.“
 „Du glaubst, dass sie….?“
 „Ja Yugi, irgendwann ist auch bei ihr Feierabend. Also los“

 „Hast du immer noch nicht genug?“ Atemu keuchte schwer und auf seiner freien Brust zeichneten sich Schweißperlen ab. Er hatte gerade ihre Faust abgefangen und blockte mit seinem Arm ihr heranfahrendes Bein ab. „Noch lange nicht“ Sie befreite sich aus seinem Griff, drehte sich um die eigene Achse und trat ihn mit voller Wucht in den Bauch. Atemu taumelte ein wenig zurück. Ehe sie sich wieder auf ihn stürzte und er ihre beiden Hände abfing und bestimmt festhielt. Ihre Augenbrauen waren fest zusammen gezogen. Der Schweiß lief an ihrer Wange herab. Ihr Brustkorb hob sich schnell. Atemu stieß sie zurück und warf sie schonungslos über seine Schulter. „Ah“ Massayo keuchte auf und schloss die Augen. 
 //Verdammte Scheiße//
 Atemu stützte sich auf seinen Knien ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ehe er sich über sie beugte und seine Augen die ihren suchte. Als sie sie dann öffnete trafen erschöpfte Rubine auf erschöpfte Amethyste. „Bist du fertig?“
„…“ Sie schwieg. „Dachte ich mir“ Er war im Begriff zu gehen, als ein gewaltiger Tritt gegen seine Füße ihn zu Fall brachte. Er kam hart und unvorbereitet auf dem Boden neben der Brünetten auf. Vorwurfsvoll sah er sie an und rieb sich den Kopf. „Jetzt bin ich fertig“ grinste sie schwach. Für ein paar Minuten erhalte nur das Keuchen den Raum. Bis sich beide automatisch dem Gesicht des anderen zuwandten. Es war merkwürdig. Eben haben sie sich noch fast die Köpfe eingeschlagen und nun sahen sie sich entspannt und ausgeglichen an. Atemu schloss die Augen, rollte sich auf die Seite und stützte sich auf seiner Hand ab. Wie von selbst bewegte sich seine andere Hand auf ihren Bauch und strich dort entlang. Anders als sonst hielt sie ihn diesmal nicht ab. Im Gegenteil, sie schloss genießerisch die Augen. Seine Fingerkuppen glitten langsam hinauf, über ihre Bauchmuskeln, fuhren dann an ihren Armen entlang, fanden den Weg zu ihrem Nacken und vergruben sich dort. Atemu neigte seinen Kopf hinab zu ihrem, lehnte seine Stirn gegen ihre. Augenblicklich beschleunigte sich das Keuchen der beiden. Als Atemu seine Augen wieder öffnete und in die verschleierten roten Augen von Massayo sah, durchfuhr es ihn wie ein Stromschlag. Es war bizarr – es kam ihnen beiden so vertraut vor. Seinem animalischem Trieb nachgebend, war Atemu schon dabei seine Lippen auf ihre zu legen, sie wieder zu schmecken, auszukosten, als… „Massayo!!!!“ Angesprochene fuhr erschrocken hoch und stieß direkt mit dem schwitzenden Mann zusammen. „AU“ entfuhr es aus beider Munde und sie hielten sich schmerzhaft die Köpfe. „Ist irgendjemand verletzt?“ fragte Yugi in die Runde. „Bis auf meinen Kopf?“ sagten beide gleichzeitig. „Bei deinem Dickkopf fällt das doch nicht ins Gewicht“ scherzte Joey. „Ach sei bloß ruhig Joey…..moment….Joey?“ Erst jetzt sah die Brünette auf und blickte in das grinsende Gesicht ihres Freundes. Schneller als ein Postbote war sie aufgesprungen, in den Arm des Blondschopfs. „Immer langsam Brownie“ 
„Was machst du denn schon hier? Du wolltest doch erst in drei Wochen her kommen“ 
„Naja ich dachte du brauchst nochmal jemanden, mit dem du um die Häuser ziehen kannst. In deinen letzten Tagen als Junggesellin“ Atemu war komplett ausgeblendet. Massayo hatte ihn völlig vergessen und hatte nur Augen für diesen merkwürdigen Clown. Direkt schlug Atemus Stimmung wieder um. Er schnappte sich sein auf dem Boden liegendes T-Shirt und warf es sich lässig über die Schulter. Atemu beobachtete wie ausgelassen und fröhlich die Brünette mit ihrem Freund sprach. „Also sollen wir los?“ „Ich geh nur eben noch duschen, ich schwitze wie ein Schwein.“ 
„Ja du riechst furchtbar“
 „Na danke Blödmann“ Massaro schnappte sich die Tasche und hüpfte vergnügt in die Umkleide zurück. Als Joey gerade wieder gehen wollte, hielt ihn eine Hand auf seiner Schulter zurück. Er schmunzelte, genau das hatte Yami auch immer gemacht, wenn er ungestört mit ihm sprechen wollte. „Was gibt’s?“ 
„Woher kennst du sie?“ die scharfe Stimme drang in sein Ohr. //Selbst die Stimmen sind fast gleich. Nur dass sich seine irgendwie…böser…anhört// 
„Wir sind alte Freunde, haben uns bei einem Schüleraustausch kennengelernt.“ 
„Hast du sie genagelt?“
 Joey fühlte sich wie vom Tropfen erschlagen. Und er dachte schon er sei direkt. „Nein, nein, wie kommst du denn darauf?“ grinste er ihn an. Atemu fixierte ihn, suchte in seinen Augen nach einer Lüge, fand sie aber nicht. Was ihn innerlich entspannen lies. „Und komm ja nicht auf die Idee sie zu nageln.“
 „Du bist ziemlich herrisch findest du nicht?“ fragte er ihn aber mit einem fetten Grinsen im Gesicht. „Ich stecke nur gerne eine Grenze um mein Eigentum“
 Joey prustete los: „Dein Eigentum? Du denkst, dass Massayo dein Eigentum ist?“
 Atemus Blick sagte alles, es war ihm todernst. Jetzt, da er ihre Herausfordernde und schon fast schon verführerische Seite kennengelernt hatte wollte er sie mehr denn je. //Nur für eine Nacht, das ist doch nicht zu viel verlangt?! // „Okay Kumpel, was hältst du davon, wenn ich dich heute Abend auf einen Drink einlade?“
 Atemu dachte über die Einladung nach, von diesem Typen ging keine Gefahr aus, im Gegenteil, er hatte eher das Gefühl, dass er gut mit ihm auskommen würde. Gemeinsam verließen sie die untere Halle. Joey holte eine Schachtel aus seiner Jackentasche. „Zigarette?“ Und er wurde ihm gleich noch sympathischer. In den nächsten Tagen bestätigte sich, dass er und Joey mehr gemeinsam hatten, als Atemu dachte. Er gab es nur ungern zu, aber er mochte diesen chaotischen, leicht verpeilten Blondschopf. //Reiß dich endlich zusammen// Massayo wusch sich hektisch ihr Gesicht, versuchte seinen Geruch von sich los zu waschen. Aber immer wieder stieg ihr der Duft von Schweiß gemischt mit einem herben After Shave in die Nase, ganz zu schweigen von dem Bild, wie er mit diesem verruchten Blick zu ihr herabgesehen hat, seine vollen geschwungenen Lippen und sein Körper. Sie erhöhte den Druck der Duschbrause. //Oh gott…er war so…athletisch und sehnig, nicht so ein Muskelprotz...einfach perfekt //
 Ihr ganzer Körper war immer noch zittrig und erhitzt und da nützte die Dusche überhaupt nichts. //Verdammt das ist jetzt 4 Tage her und immer noch geht er mir nicht aus dem Kopf.//
 Wie in den letzte Tagen verselbstständigte sich ihr Körper, holte sich das was er brauchte. Übernahm die Kontrolle, schickte ihren nach moral schreienden Geist in die hinterste Ecke, wo er nicht gehört werden konnte. Ihre Hand glitt an ihr herab und suchte nach Erlösung. „Scheiße…..Atemu….“ Gedankenversunken und mit noch feuchten Haaren bog Massayo auf den Parkplatz der Schule ein, als.. „PASS DOCH AUF!“ Sie ging mit ganzer Kraft in die Eisen, brachte ihr Auto zum stehen. Wütend stapfte sie aus dem Auto auf diesen ungehobelten Flegel, der meint mit seinem scheiß Motorrad ihr den Weg abzuschneiden. „Verdammt nochmal, kannst du nicht aufpassen?“ fuhr sie den attraktiven Ägypter an. Besagter nahm seinen roten Helm ab und besah sich seine Kollegin. „Wer zu spät kommt…“ 
„Ich bin nicht zu spät!“
Atemu klopfte demonstrativ auf seine Uhr. „Du bist 15 Minuten zu spät. Ts Ts Ts. Und dann auch noch nicht mal komplett fertig gemacht.“
 Massayo kam sich ertappt vor, wusste er etwa, was sie seit dem Vorfall jeden Morgen machte? 
Sie wich seinem Blick aus, fummelte sich an ihren Haaren herum. Atemu knurrte, jetzt macht die sich doch tatsächlich wieder diesen Omaknödel in die Haare. Er hielt bestimmt ihre Hand fest. „Lass es so“ Wieder nahm er ihre Haarsträhne und zwirbelte sie auf. Massayo spürte wie ihr die röte ins Gesicht stieg und mit einem Mal bekam sie wieder Kopfschmerzen. //Nein….nicht…..warum nur….// Das Hupen einer Kollegin holte sie zurück in die Realität. „McPherson, würden Sie bitte Ihre Karre wegfahren?“ rief die hohe Stimme von Megumi. „Ist ja schon gut Megumi“
 Megumi erblickte Atemu und setzte direkt ihr verführerisches Lächeln auf. Massayo verstand - Zeit zu gehen. Megumi parkte ihren Wagen neben Atemus Bike und lehnte sich an die Tür. „Hey Süsser, froh, dass ich wieder da bin?“ „Und wie, es war ein wenig langweilig ohne dich. Hattest du einen schönen Urlaub?“ 
„Es geht…obwohl mir der Telefonsex mit dir wirklich den Abend versüßt hat“ 
„Wie wäre es, wenn wir heute Abend ausgehen und das ganze live nachholen? Ich hätte lust tanzen zu gehen." Der Vorschlag gefiel ihm. Er war eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr tanzen gewesen. Der Tag flog nur so an Atemu vorbei. Die Aussicht auf eine heiße Club-Nacht mit einer anschließenden Nacht voller Orgasmen mit dieser heißen blonden Kollegin, ließ die Stunden nur so dahin schmelzen. „Und wo wollt ihr hingehen?“ fragte Joeys Stimme am anderen Ende der Leitung. „In einen meiner lieblingsclubs. Ins >Hell Inside<“ „Das ist doch dieser Club, wo heiße Frauen als gefallene Engel auf der Bar tanzen und überall geraucht und getrunken werden darf.“ 
„Genau der“
 „Und da führst du eine Frau aus?“
 „Es ist der ideale Ort für ein Vorspiel in aller Öffentlichkeit“ „Was dagegen, wenn ich mitkomme?“
 „Nicht im geringsten. Ein Kumpel von mir kommt auch. Falls mir Megumi auf die Nerven gehen sollte wird er sich bestimmt gerne um sie kümmern.“
 „Okay dann um 09:30?“ „So früh?“ "Okay, wann dann, Alter?" "Ich dachte eher so um kurz vor 11" "Alles klar wir sehen uns dann, ach und ich bringe eventuell noch jemanden mit." "Kenne Ich sie?" Atemu wurde hellhörig. "Ich muss los, mein Manager klingelt mich grad per Skype an." Joey legte auf   „Joey, warum genau sind wir ausgerechnet hier?“ Massayos Laune sank in den Keller, als sie in einem der düstersten Viertel von Tokyo gelandet waren. Hier verkehrte über all das Motto Sex, Drugs & Rock´n´Roll. Ein paar Buchstaben in der Leuchtschrift bräuchten dringend mal eine neue Glühbirne, gerade erkannte man nur Hel Side anstatt Hell Inside. Neben dem Club in einer Gasse konnte man erkennen, wie ein, wir nennen ihn mal „Gast“ neben den Mülltonnen einen geblasen bekam. Gegenüber des Clubs standen noch mehr der Prostituierten und wurden von den in der Schlange stehenden Männern angeglotzt. „Hätte ich gewusst, dass es hier her geht hätte ich bestimmt irgendwo einen Nuttenfetzen auftreiben können“ -.- „Du bist Hure genug“ grinste er sie an. „Ach und du bist dann mein Kunde oder was?“ „Bietest du jetzt etwa Escort-Service an?“ „Da hättest du wohl gerne was?“ sagte sie lachend und knuffte ihn in die Seite. Die Schlange bewegte sich langsam weiter und schon bald konnten sie die laute Musik von drinnen vernehmen. Joey sang leise den Song mit der gerade gespielt wurde, seine kleine Freundin schunkelte mit. Bis Joey den Arm hob um jemanden zu winken. „Kommt noch jemand?“ „So gesehen…" er krazte sich am Kopf "Habt ihrs dann auch mal geschafft?“ Massayos Augen weiteten sich als sie den gut gelaunten Atemu mit ihrer Kollegin Megumi, Arm in Arm, auf sie zu schlendern sah. Neben Atemu lief noch ein anderer Typ her mit silbernen Haaren. Er hatte genau den gleichen Blick wie Atemu. „Das Date meines Kumpels hat sich Zeit gelassen“ rollte der silberhaarige mit den Augen. „Ist das nicht bei jeder Muschi so?“ fragte ihn Atemu gelangweilt und schob Megumi vor sich, indem er die Arme um ihre schmale Hüfte legte. Massayo gefiel die Situation nicht. Joey bemerkte ihre Anspannung und legte den Arm um ihre Schultern. Er dachte zwar kurz daran, dass hier Yami Bakuras Wiedergeburt vor ihm stand, er machte sich aber keine weiteren Sorgen darum. „Diese Muschi nicht.“ Rutschte es ihm dann raus und nickte zu der Brünetten in seinem Arm runter. „Ich geb dir gleich Muschi“ -.- Der Freund von Atemu nahm die Hand von der Brünetten und hauchte ihr einen Kuss auf deren Rücken. „Enchanté“ Das waren ja schon Gentleman-Allüren. Aber Massayo kannte Atemu gut genug um zu wissen, dass dieser Typ hier das gleiche Spiel spielte. Apropos, besagter nahm den Blick nicht von ihr, im Gegenteil er musterte sie von Oben nach unten. Sein Blick wanderte zwichen den beiden Frauen hin und her. Megumi trug ein schwarzes neckholder Kleid, das ihre großen Brüste noch mehr betonte, dazu sehr hohe rote Lackpumps, die mit der Lippenstiftfarbe perfekt abgestimmt waren. Goldschmuck zierte ihren Hände und ihre Ohren. Sie sah einfach perfekt aus. Elegant, teuer und sexy. Als er sich Massayo ansah dachte er bei sich, dass sie wohl ihren Kleiderschrank extra aufgeräumt hatte um etwas passendes für diesen Abend zu finden. Immerhin, man sah mal etwas mehr als in ihren sonstigen langweiligen Outfits von der Arbeit. Schwarze Stiefeletten, ein schwarzes Spitzen Peplumoberteil und was ihm am meisten gefiel eine knackig enge burgunderfarbene Lederhose, die einfach perfekt saß. //Wenn sie sich nicht gleich umdreht und ich den Arsch sehen kann, explodiere ich// „Freut mich auch…?“ lächelte sie freundlich. „Ryo“ beendete er ihre Frage „Freut mich Ryo. …Megumi“ sie nickte ihrer Kollegin zu. „Schön dich zu sehen, ist Steven nicht mit dir hier?“ fragte sie. „Der ist geschäftlich für einen Monat in Amerika“ „Ah dann kannst du dein Junggesellinnen Leben nochmal richtig auskosten und hast dir diesen hübschen Blondschopf mitgenommen“ „So könnte man es auch ausdrücken“ //Gott ich bin jetzt schon völlig entnervt, geht denn diese Schlange endlich weiter?// Einer der Türsteher lief durch die Reihe, Megumi schnappte sich sofort Massayo und setzte ihren verführerischen Blick auf. „Na komm spiel mit, dann kommen wir vielleicht eher rein“ Massayo rollte innerlich mit den Augen, aber ihr war es lieber in der Menge von tanzenden Menschen zu verschwinden als noch eine Minute länger hier mit Atemu und Ryo zu warten. „Und wie stellst du dir das vor? Soll ich mir den Finger ablecken und an meinen Brüsten rumspielen?“ -.- Ryo pfiff. „Mach mal“ Massayo sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, als der Türsteher vorbeikam streckten sie und Megumi sich über die Trennleine. „Können wir vielleicht jetzt schon rein?“ säuselte Megumi zuckersüß. Der Türsteher blieb stehn und begutachtete sich die beiden Frauen. „Ich hab nur noch ein paar Wochen bis zu meiner Hochzeit und die würde ich gerne voll auskosten.“ Die tiefe Stimme des Russen erhob sich. „Geht Rein, schwarzes Kleid, rote Hose und Typen dahinter“ Er machte die Leine ab und lies die 5 vorbei in den Club. „Sag mal Brownie, du hast diese Ich-werde-bald-heiraten-Nummer nicht zum ersten mal missbraucht oder?“ grinste sie Joey an. „Wenn man kurz davor steht in den Hafen der Ehe zu wandern, bekommt man einige Dinge für einen Wimpernaufschlag“ zwinkerte sie ihm zu und versuchte ihrem Freund ihre ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Auch wenn sich Atemu immer wieder in ihr Blickfeld rückte. Während sie ihre Jacken und Wertgegenstände abgaben kam ihnen bereits der Geruch von Zigarren, Scotch und die laute Musik entgegen. Das Licht war gedämpft und in Rottönen gehalten. Auf Podesten waren Stangen befestigt, wo die „gefallenen Engel“ ihre Show abzogen. „Okay, die erste Runde geht auf mich! Massayo begleitest du mich zur Bar?“ verkündete Megumi und fragte im gleichen Atemzug nach den Wünschen der Herren. Wie Drillinge antworteten sie: „Wodka“ Als die beiden Damen in der Menge verschwanden auf der Suche nach der Bar, lehnte sich Ryo zu Joey hinüber. „Was dagegen wenn ich deiner kleinen Freundin heute Nacht ihre Jungesellinnenzeit versüße?“ „Bitte was?“ Joey glaubte sich zu verhören. „Nun sie will doch ihre Junggesellinen Zeit noch auskosten. Ich tue ihr diesen gefallen gerne. Ich werde sie richtig-“ Ehe Ryo seinen Satz beenden konnte hatte ihn Atemu am Kragen gepackt und sah ihn finster an. „Wage es ja nicht diesen Satz auch nur zu Ende zu sprechen Freundchen.“ Ryo sah ihn dagegen belustigt an und lachte laut auf. „Du bist so leicht zu durchschauen Kumpel“ Ryo nahm seine Hand lässig von ihm weg. „Denkst du ich hab nicht gesehen, wie du sie gemustert hast? Das letzte mal als du so geschaut hast war bei W…“ „Sei still“ herrschte er ihn an. Es musste ja nicht jeder wissen, dass die beiden ein Doppelleben in der Nacht führen. Ryo alias Tool, konnte manchmal einfach nicht die Klappe halten. „Okay okay“ Er hob die Hände. „Aber wenn du sie heute abschleppst, darf ich dann wenigstens, die Blonde flachlegen?“ „Tob dich aus“ Atemu steckte die Hände in die Hosentasche und lehnte sich an eine der Säulen. Er genoss den Anblick auf die tanzenden Engel. Joey konnte über die beiden nur den Kopf schütteln und das sollte der ehrenwerte Pharao sein, der mit ihnen die Welt so uneigennützig gerettet hatte? „Alles in Ordnung?“ fragten die beiden hübschen Wesen in die Runde. „Alles Bestens.“ Joey nahm dankend seinen Drink an und stieß mit den anderen an. Megumi verlor keine Minute und zog Atemu samt Wodka auf die Tanzfläche. Sie konnte ihren Körper wirklich perfekt bewegen. Ihre Hüften zogen gerade zu wilde Kreise, ihr Tanzpartner genoss es richtig. Eine heiße Frau und ein eiskalter Wodka – besser ging es nicht. Joey, Ryo und Massayo kamen wenig später dazu und es bildete sich ein Kreis.   Megumi genoss es so viele Männer ums ich zu haben und tanzte abwechselnd alle an. Massayo hingegen genoss die Musik, sie war einfach ein Fan von Rockmusik. Atemus Avancen wich sie immer geschickt aus und tanzte zu Joey. Am liebsten würde sie ihm zurufen, dass er sie in Ruhe lassen soll, aber das würde hier eh untergehen. Weggleiten und untertauchen war die Devise. „Okay Leute, es ist Mitternacht und ihr wisst was das bedeutet. Blackliiiiiiiiights ooooon!“ Auf Kommando des DJ´s wurde das Licht ausgeschaltet und das Schwarzlicht eingeschaltet. Nur noch die weiße Kleidung, die Gelnägel der Frauen, die weißen Zähne und die Drinks waren noch zu erkennen. Es sorgte für eine spannende und zugleich knisternde Atmosphäre. Jetzt konnte man nur auf seine 4 anderen Sinne vertrauen. Niemand wusste mehr mit wem er da gerade tanzte. Massayo fuhr sich durch die Haare und lies sich fallen. Sie genoss es in dieser Dunkelheit ungesehen und ungezwungen zu tanzen. Ihre Hüften fanden den Rhythmus der Musik und sie spürte wie sich ihr jemand näherte. Den warmen Körper eines Mannes nahmen ihre Sinne wahr, seine Bewegungen, die sich ihren anpassten , schlanke Hände, die ihre Hüften umfassten, ein herbes Aftershave gemischt mit einem orientalischem Parfüm. //Ich denke schon wie Kenji// ertappte sich die Brünette schmunzelnd und genoss nun viel mehr dieses Versteckspiel beim Tanzen. Elegant waren die Bewegungen des Mannes und waren harmonisch mit ihren. Sie vernahm eine sinnliche Stimme, die durch die laute Musik durchdrang und Passagen des Liedes mitsang. Der Klangfarbe dieser Stimme war zum dahin schmelzen.   „Every brick and every stone of the world we made will come undone. If I…..” Massayo lies den Kopf nach hinten fallen und schloss die Augen. “In my sleep I call your name but when I wake I need to touch your face ´cause I…” Sie hob die Arme und die schlanken Finger fuhren ihre Taille hoch.   I will burn, I will burn for you with fire and fury Fire and fury My heart hurts, my heart hurts for you. Your love burns within me with fire and fury   “If I freeze you are the flame. You melt my heart, I´m washing your rain. I know…” “You´ll always have the best of me.” Stieg Massayo auf das Gesinge des Mannes hinter ihr ein. Sie glaubte es sich einzubilden, aber irgendwie spürte sie ein Lächeln in ihrem Nacken. „Destiny´s got a hold on me. Guess I never knew love like love knows me ´cause I…” “I need to feel you here with me…” Ihr war klar, dass durch die laute Geräuschkulisse sie beide niemand hören konnte, was nur mehr dazu beitrug, dass sich die Welt um sie herum auflöste und nur Platz für Empfindungen lies. Wieder kam ihr diese Situation so vertraut vor auch die Hand, die über ihre Wange striff und ihr Kinn in eine bestimmte Richtung reckte.   I will burn, I will burn for you with fire and fury Fire and fury My heart hurts, my heart hurts for you. Your love burns within me with fire and fury    Sie nahm den Geruch nun viel intensiver wahr und nun jeden einzelnen Anteil dieser Duftkomposition.  Ein hölzerne kräftig und aromatischer Duft, vielleicht Birke, der Duft wirkt verführerisch und irgendwie bekam man den Eindruck, dass der Träger dieses Duftes jede Herausforderung annimmt und seine Ziele erreicht. Sie öffnete zaghaft die Augen und spürte gleichzeitig einen warmen Atem der ihr entgegen blies. Wie elektrische Impulse fühlte sich die Lücke zwischen ihren Lippen an und je kürzer der Abstand wurde desto größer wurde das Kribbeln in ihrer Lippe. Und noch in dem Moment in dem ihr Bewusst werden sollte, was sie hier eigentlich tat setzten die Spotlights ein und sie erkannte diese faszinierenden und tiefen amethystfarbenen Augen.   Let it all fall down to dust. Can’t break the two of us. We are safe in the strength of love. You can stop the aching 'Cause you’re the one I need.   Und noch ehe sie wieder dieses Ekelgefühl in sich hochkommen spürte, spürte sie viel eher wieder seine zarten Lippen, die sich auf ihre pressten. Ihre halbherzigen Versuche zu fliehen hatte er vorhergesehen und hielt ihr rechtes Handgelenk fest. Ihre Linke Hand legte er bestimmend um seinen Hals. „Öffne den Mund…öffne ihn….“ Hauchte er ihr in seinem dominant-verführerischem Ton zu. Sie gehorchte ihm, wie eine Sklavin ihrem Meister. Sofort nahm seine Zunge ihren Mund in Besitz durchforstete ihn machte ihn zu seinem Eigentum. Er forderte ihre zu einem heißem Tanz auf spielte mit ihr nach seinen Regeln und Gelüsten. Leise durch die Nase zu atmen war nicht mehr möglich, so keuchten sie sich gegenseitig an. Seine Hand fand ihren Weg hinauf an ihrer Taille legte sich auf ihrem Rücken nieder. Drückte sie noch näher an seinen Körper. Er entlockte ihr ein Keuchen was ihn wie ein Stromschlag bis in die Fußspitzen wandern lies.   I will burn, I will burn for you With fire and fury. Fire and fury. My heart hurts, my heart hurts for you. Your love burns within me. It burns, it burns, it burns, it burns. Flashback Gerade als sie beginnen wollte weiter zu erklären, riss er ihr Kinn hoch und zwang sie so in seine vor Zorn funkelnden Augen zu sehen. „Dafür wirst du büßen!“ Er presste seine Lippen auf ihre und begann diese leidenschaftlich zu verschlingen. Seine Zunge suchte sich ihren Weg in ihren Mund und begann heiß und innig mit ihrer zu spielen. Durch diesen ungehaltenen Kuss stießen ihre Zähne aneinander. Etwas überrumpelt, aber nicht abgeneigt erwiderte sie seine Liebkosung ebenso ungestüm. Ein Keuchen entfuhr aus beiden Kehlen. Die Hände des Mannes vor ihr glitten hinunter zu ihren Oberschenkeln und mit einem Ruck hob er sie an und presste seinen Unterleib gegen den ihren. Die Kühle wand hinter ihr und der heiße Körper - eine explosive Mischung. Ihre Beine schlangen sich um seine schmale Taille und erwiderten seine Leidenschaft. Keuchend löste erden Kuss und sah sie wieder mit seinem funkelnden Augen an. „Du.gehörst.mir!“ jedes Wort betonte er mit Nachdruck. Sie nahm seine Konturen nun wieder wahr, seine bunte rockige Frisur, das schmale Gesicht, die dunklen Amethyste….. Massayo sah ihn mit glasigen Augen an und ihr fiel nichts anderes ein als zu nicken. „Ich tu´s nie wieder….Yami…“ Flashback Ende   ……..Your love burns within me with fire and fury……..   Sofort löste Massayo den Kuss und brachte Abstand zwischen sich und Ya…Atemu…. Der konnte einfach nur perplex sich gerade noch vorm Umfallen retten, da er mit dieser plötzlichen Reaktion nicht gerechnet hatte. Sich auf die Knie stützend suchte er Blickkontakt zu der Frau, der er eben noch etwas vorgesungen und im Arm gehalten hatte //Warum eigentlich?// Er konnte nicht viel erkennen, aber er sah deutlich, Panik und Verwirrung in ihrer Körpersprache. Ein „Tut mir leid Ich muss gehen“ was er durch die Laute Musik gerade so verstanden hatte und die Tatsache, dass sie Fluchtartig das Gebäude verlies, bestätigte seine These. Und noch viel mehr wunderte er sich dann über seine Beine, die sich in Bewegung setzten und ihr hinter her eilten. „Massayo jetzt warte doch mal!“ Er konnte sie gerade noch sehen, wie sie an der Kasse neben der Jackenausgabe ihr Portemonnaie in die Tasche stopfte und aus dem Gebäude rannte. „Man jetzt bleib doch mal stehen“ rief er ihr genervt hinterher. „HALT“ pfiff ihm die harte Stimme des Russen um die Ohren, der sich nun vor ihm aufbaute. „Alter lass mich durch!“ //Was will dieser Affe denn jetzt von mir?// „Ohne Bezahlen, kein raus!“ Wenige Worte, aber einleuchtende. „Ich komm doch gleich wieder, reg dich ab!“ Immer noch versuchte Atemu an dem Wodkaschrank vorbei zu kommen, vergeblich, man könnte meinen, dass dieser Typ einen Radius von 100 Metern hatte. Er war einfach ÜBERALL!   „Atemu was ist denn los?“ Joey kam gerade mehr oder weniger angerannt, die paar Drinks machten seinen Gang eher zu einem Ausmessen der Eingangshalle. „Wo ist Brownie?“ lallte er. Atemu starrte immer noch nach draußen, irgendwas…irgendetwas machte ihn an dieser Situation so fertig. Wie sie ihn angesehen hatte, ihre Augen waren so leer, das einzige, was sie füllte war Angst. Ihre ganze Haltung war panisch und als sie weggerannt ist hätte er schwören können, dass sie geweint hat. War der Kuss denn so furchtbar gewesen? Nein das war es nicht…es war etwas anderes und er spürte etwas, was er ewig nicht gefühlt hatte. Interesse…Interesse für ein warum? Warum hatte er soviel Schmerz in ihren Augen gesehen? „MAN PASS DOCH AUF!“ Das schrille Brüllen einer Frau riss ihn aus seinen Gedanken. Joey hatte offenbar sein Getränk fallen lassen und hatte damit die Schuhe besagter Brüllerin ruiniert. Verlegen kratzte sich der Blondschopf am Kopf und entschuldigte sich 100 mal. Atemu nahm ihn bei der Schulter und blickte sie eiskalt an. „Komm Joseph, man sollte halt keine Designerschuhe in einer Disko tragen. Selber Schuld die Schlampe“ Joey sah ihn irritiert an. An der Bar angekommen bestellte sich Atemu einen doppelten Scotch, welchen er auf Ex runter kippte Direkt danach bestellte er sich noch einen. Ryo winkte Joey auf die Tanzfläche, dieser lehnte lächelnd ab, er brauchte erstmal ruhe, um die Situation zu ordnen. //Mir machst du nichts vor Atemu...versteck dich ruhig hinter deinem Glas, aber du kannst es  nicht weiter leugnen. Das waren eindeutig Gefühle, die sich in deinem Gesicht widergespiegelt haben… Sorge…Ich hatte ja schon die Hoffnung fast aufgegeben, aber ja sie sind nach wie vor miteinander verbunden, irgendwie…Ich wüsste nur zu gerne, warum Massayo abgehauen ist…//   Wenige Stunden nachdem Zwischenfall hatte Atemu endgültig aufgeben seine Laune aus dem Keller zu retten, mit einer Runde, die er übernahm, verabschiedete er sich von den anderen und er konnte es sich nicht verkneifen nach dem bezahlen an der Kasse dem Russen provozierend seine abgestempelte Karte vor die Nase zu halten. „Zufrieden???“ blökte er ihn an. Aber der Russe zuckte nicht mal mit der Wimper und blickte über ihn hinweg weiterhin auf die immer noch wartende Schlange. Atemu knurrte, irgendwie lief heute alles schief. Der Russe ging ihm gehörig auf die Eier, seine Laune wollte sich nicht bessern, nicht mal betrunken war er und Massayo…ja was war da los. Er sah auf sein Handy 03:28 Uhr, noch ziemlich früh für seine Verhältnisse. Geistesabwesend sah er sich seine Kontaktliste durch und blieb an der Nummer seiner Kollegin hängen, er dachte kurz darüber nach sie anzurufen, aber was sollte er schon sagen und es passte einfach nicht zu ihm. Also steckte er sein Smartphone wieder ein und l ies seine Hand auch direkt in der Hosentasche. Er schlenderte zu der Gasse in der er sein geliebtes Bike abgestellt hatte. „Na hast du mich vermisst?“ Er strich zärtlich über den glänzenden Lack und den Ledersitz. Sanft schob er sein Bike aus der Gasse, jede Frau die ihm einmal näher gekommen ist würde sich wünschen, dass er einmal so zärtlich zu ihr gewesen wäre. Er schmunzelte über sich selbst, dass er es so liebevoll behandelte, dann schreckte er hoch und horchte auf. //Es gibt nur eine Maschine, die diesen Sound hat// Sein Verdacht wurde auch direkt bestätigt //Und den Arsch würde ich unter 1000en erkennen// Das weiße Geschöpf bog gerade um die Ecke, der Motor unter ihr schnurrte und die Lichter warfen einen hellen Kegel auf die Bahn. Atemu tauschte geistesgegenwärtig seinen roten Alltagshelm mit dem schwarzen Signaturhelm unter dem Sitz aus. Seine Lederjacke striff er sich auch schnell über und setzte sich aufs Bike.  //Vielleicht findet der Abend ja doch noch seinen guten Abschluss// Er verfolgte sie seit einer halben Stunde mit reichlich Abstand obwohl er irgendwie davon ausging, dass sie ihn schon längst bemerkt hatte oder sie war so in Gedanken versunken, dass sie ihn komplett ignorierte. Sie bog scharf nach rechts ein und fuhr den steilen Berg hinauf, von dessen Spitze aus man einen fantastischen Blick über die nebeneinander liegende Städte Tokyo und Domino hatte. Auf der Empore angekommen beobachtete Atemu aus sicherer Entfernung, was White Night wohl nun tun würde. Sie stellte ihr Bike neben dem Geländer ab und zu seiner Überraschung sah er zu, wie die in Schatten gehüllte Gestalt ihren Helm abnahm. Atemus Augen weiteten sich um sich gleich darauf zu verengen, um vielleicht einen kleinen Blick auf ihr Gesicht zu erhaschen. Sie wandte sich jedoch zu schnell ab und er konnte gerade noch erkennen, dass sie, wie er, eine Ski-Maske unter dem Helm trug. Er schloss kurz die Augen und atmete tief aus, versuchte die ganze Anspannung aus seinem Körper zu pusten. //Warum bin ich eigentlich so nervös?// er grinste über sich selbst und zog sich dann ebenfalls den Helm vom Kopf und folgte ihr langsamen Schrittes. Ihre Körperkonturen wurden von dem hellen Licht, dass die Stadt aus der Ferne warf, gerade zu umhüllt. Sie lehnte am Geländer, den Rücken Anubis zugewandt, er hätte die Situation nun ausnutzen können, so wie sie ihm den Hintern entgegen streckte, aber er tat es nicht. Er genoss es gerade viel mehr sie einfach zu beobachten, wie sich ihr Körper ganz sanft bewegte, wenn er ein und ausatmete.   Wie lange stand er schon hinter ihr? 10 Minuten oder 20? Bis ihre Stimme ihn aus seiner Trance riss. „Du enttäuschst mich. Ich hatte mir etwas ganz anderes von dir erhofft“ Er grinste und stellte sich nun neben sie, den Blick auf die Stadt gerichtet, die Arme vor sich auf dem Geländer lehnend. „Was hast du dir denn erhofft?“ bohrte er nach. „Ich weiß nicht, irgendetwas anderes. Das war ja schon sehr unschuldig, wie du mich beobachtet hast“ „Wer sagt, dass meine Gedanken unschuldig waren?“ konterte er nun und sah hinüber. „Weil du weniger ein Mann des planens“ Sie zeigte mit dem, in den Lederhandschuh gehüllten, Finger auf seinen Kopf „als mehr ein Mann des direkten handelns bist“ sie zeigte hinunter auf seinen Bauch. „Ein Bauch-Mensch“ „Und du bist ein Kopflastiger-Mensch“ gab er direkt zurück. Sie zuckte mit den Schultern und lachte auf. „Was hat mich verraten?“ „Die Art, wie du redest... Du überlegst dir viel zu sehr, was du als nächstes sagen könntest.“ Er vernahm einen Seufzer. „Ich kann nicht aus meiner Haut und wenn dann nur für unbestimmte Zeit“ Atemu hatte den Eindruck das würde eine andere Begegnung zwischen ihnen beiden werden. Sie war bereit ihre Beziehung auf die nächste Ebene zu verlagern, eine Grenze zu überschreiten. Aber war er es auch? Er wandte den Blick nicht ab und sah durch die Dunkelheit. „Ich kenne das“ begann er die Stille zwischen ihnen beiden wieder zu brechen. „Hm?“ White Night drehte nun den Kopf in seine Richtung. Er sah einen fragenden Blick und konzentrierte sich nun noch mehr auf die Gesichtszüge. „Was du eben erwähnt hast. Ich bin nun mal einfach so wie ich bin und daran wird auch niemand etwas ändern können, außer mir selbst und bisher habe ich keinen guten Grund gehabt mich zu ändern. Warum auch? Ich will so genommen werden wie ich bin!“ seine letzten Worte waren sehr energisch und die volle Wahrheit. White sah ihn an und schmunzelte. „Bei mir ist es eher umgekehrt. Ich versuche es allen recht zu machen und vergesse dabei oft wer ich wirklich bin. Nur in der Nacht und hinter einem Helm kann ich, ich selbst sein, keine gesellschaftlichen Zwängen, keine Verantwortung, keine Menschen, die etwas anderes aus mir machen wollen als ich bin…“ Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter und diese zog sie bestimmt an ihn heran. Die Hand um ihre Schulter hielt sie fest, spendete Wärme…und vielleicht auch Trost? „Freiheit ist das Wort was du suchst. Frei von allem und von jedem. Nur du, dein Bike und die weite Straße“ White Night lehnte ihren Kopf an seine Brust, vernahm den gedämpften Herzschlag unter dem dichten Leder. „Warum weißt du so gut über mich bescheid? Wir kennen uns doch nicht etwa aus dem Tagesleben oder?“ fragte sie sarkastisch. „Nicht das ich wüsste. Aber ich glaube, dass ich eine Frau wie dich schon lange erkannt hätte und ich bin auch kein unauffälliger“ Wieder lachte sie auf. „Das kann ich mir durchaus vorstellen. Ich glaube kaum, dass du dich wie die Typen letztens, hinter einer Papiertüte verstecken musst.“ Anubis lachte auf „Danke Schätzchen“ Eine Weile standen sie stumm hintereinander. Atemu konnte sich einfach nicht erklären, was er hier tat, aber es fühlte sich verdammt gut an und warum soll es nicht auch mal so sein, dass man das tat was richtig war? Er genoss diese Vertrautheit mit White und ihren schmalen Körper, der Wärme an seinem suchte. Während er sie so von hinten umarmte legte er von selbst den Kopf auf ihren. //Es ist so seltsam, was mache ich eigentlich hier? Ich stehe hier und tausche Zärtlichkeiten mit einer Frau aus, von der ich noch nicht mal den richtigen Namen oder das Gesicht kenne.// „Jessica?“ White blickte verwundert hinter sich. „Oder vielleicht Amy?“ „Spielen wir gerade Rumpelstilzchen?“  Belustigung zeichnete sich in ihrem Gesicht ab. „Ich würde gerne deinen Namen wissen.“ „…“ White erwiderte nichts und blickte wieder herunter zur Straße. „Hilft es dir wenn ich dir meinen sage?“ hauchte er ihr gedämpft durch die Ski-Maske ins Ohr. White erschauderte, dieser Anubis hatte aber auch eine erotische Stimme, dennoch es gab Grenzen. „Ich will ihn gar nicht wissen. Weißt du…“ Sie drehte sich zu ihm um und blickte ihm direkt in die Augen. Ihr Blick sagte ihm, dass sie alles todernst meinte. „Das hier ist meiner verdeckte Identität ich werde polizeilich gesucht, ebenso wie du, ich will nicht riskieren, deinen Namen, aus welchen Gründen auch immer, Preis zu geben.“ Atemu sah sie durchdringend an und sein Blick wurde mit einem mal sehr weich und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Whites Augen weiteten sich. „Warum lächelst du so seelig?“ fragte sie ihn, es war aber mehr ein flüstern. Er lächelte sie weiterhin an, die Lichter der Stadt spiegelten sich in seinen Augen wieder. Brachten die Dunkelheit, die sie umgab zum leuchten. „Du machst dir mehr sorgen um mich als um dich?!“ Weniger eine Frage, als mehr eine Feststellung. White verstummte, sah zu Boden und gab ihm somit Recht. Die Erkenntnis traf sie hart. Ja warum kümmerte sie sich mehr darum, dass sie ihn nicht verpfeifen wollte, wo es doch genau umgekehrt sein könnte. „Ist okay“ Sie blickte wieder auf. „Ich respektiere deine Entscheidung“ Atemu Rachjida akzeptierte ein nein? Das musste im Kalender festgehalten werden, aber er meinte es ernst. Er empfand etwas gegenüber dieser Frau, was er schon ewig nicht mehr empfand, es war Respekt. White sah ihn an und so wie er sie gerade ansah und ihr dann auf einmal näher kam legte sich ein rötlicher Schimmer auf ihre Wangen. Die Finger, die sich an seiner und ihrer Ski Maske zu schaffen machten verstärkten ihre Befürchtung. Sein verführerischer Blick warf jede Frau aus der Bahn.   Death surrounds My heartbeat’s slowing down I won’t take this world’s abuse I won’t give up, I refuse!   „ACHTUNG ACHTUNG HIER SPRICHT DIE POLIZEI!“ Der grelle Schein, der auf sie gerichtet wurde, lies die beiden Biker auseinander fahren. Sie hielten sich schützend die Arme für die Gesichter. Mit zusammen gekniffenen Augen konnten sie gerade so erkennen, dass dort ein Helikopter über ihnen schwebte. Der Wind wirbelte den Staub der straße unsanft auf. „Fuck!“ White bekam es mit der Angst zu tun, das war der größte Alptraum eines illegalen Rennfahrers. „KEINE BEWEGUNG!“ „Fick dich!“ Anubis packte die erstarrte White am Handgelenk und zog sie mit sich. „Anubis was…?“ Sein gesamter Gesichtsausdruck hatte sich verändert, sie sah ein Feuer in seinen Augen brennen. „Hast du Bock verhaftet zu werden?“ schrie er nach hinten, während er, mit ihr an der Hand, zu ihren Bikes hechtete. White schüttelte den Kopf und lief ihm nun angestrengt nach. Anubis kam seinem Bike als erster an und warf sich blitzschnell den Helm über und startete den Motor. Die Reifen quietschten als er eine Drehung auf der Stelle machte. Seine Augen suchten White Night und er riss augenblicklich die Augen auf, als er sah, dass sie es gerade mal geschafft hatte ihren Helm auf zu setzten und nun von einem Streifenpolizisten mit einer Waffe bedroht wurde. Sie hob die Arme, wie er es anwies. Anubis hatte nun zwei Möglichkeiten: fahren und entkommen oder...   This is how it feels when you’re bent and broken This is how it feels when your dignity’s stolen When everything you love is leaving You hold on to what you believe in „STEHEN BLEIBEN ODER ICH SCHIEßE“ White konnte nur fassungslos die Scene beobachten, die sich ihr anbot. Anubis schnellte auf dein Polizeibeamten zu, der die Waffe nun auf ihn richtete. Zitternd drohte der Polizist erneut, dass er abdrücken würde. Anubis war Blind vor Wut und raste weiter. „ICH HAB DICH GEWARNT“ schrie ihn der Polizist an und der laute Knall einer abgefeuerten Waffe ertönte und hallte in dem hohem Gebiet noch nach. „ANUBIS!“ Das quietschen von Reifen war das nächste was die stille der dunklen Nacht durchbohrte und der dumpfe Aufprall eines Körpers auf Metall. Anubis kam mit einer Drehung ein paar Meter von White Night entfernt zum stehen. Er hatte das Bike auf das Vorderrad gebockt und mit einer scharfen Bremsung den Hinterreifen,  dazu genutzt den Polizisten auszuknocken. „Das war komplett irre….“ Flüsterte sie fasziniert. Der Hubschrauber war aber leider nicht so schnell weg zu denken. Anubis sah unter seinem dunkeln Visier, dass sich die Hubschrauber Tür öffnete und etwas aus kaltem Stahl hervorblitzte.   The last thing I heard was you whispering goodbye And then I heard you flat line   //Scheiße…// Er raste nun auf White zu, die nun auch die Waffe entdeckte, die auf sie beide gerichtet wurde. „White!“ Anubis streckte ihr die Hand entgegen. „Spring auf“ Wie in einem Actionfilm nahm sie seine Hand entgegen und lies sich auf sein Bike ziehen. Im selben Augenblick wurde ihr bewusst, dass er mit ihr fliehen wollte. „Mein Bike!“ „Wir holen es später, jetzt müssen wir erstmal zusehen, dass wir hier weg kommen! Halt dich fest!“ White wusste wie Anubis fahren konnte und dass er immer alles gab. Doch jetzt, wo es um ihrer beiden Leben ging, war das alles wohl nur Kindergarten. Sie krallte sich an ihm fest. „Bring uns hier weg“   No, not gonna die tonight We're gonna stand and fight forever (Don’t close your eyes) No, not gonna die tonight We're gonna fight for us together No, we’re not gonna die tonight   Eine filmreife Verfolgungsjagd begann durch die Straßen der noch hell erleuchteten Stadt. Anubis kannte diese Straßen mittlerweile in- und auswendig. Er schlängelte sich durch die engsten Straßen und die schärfsten Kurven. Der Helikopter blieb dicht an ihnen dran und ließ sich nicht so einfach abschütteln. Mittlerweile waren 7 Streifenwagen hinter ihnen her.   Break their hold 'Cause I won’t be controlled They can’t keep their chains on me When the truth has set me free   Anubis sollte wohl Angst spüren, Panik, Furcht, aber dem war nicht so, vielmehr fühlte er sich lebendig und großen Spaß an dieser Verfolgung. //Angst ist jetzt völlig fehl am Platz, außerdem…// Er spürte wieder wie sich an ihm festkrallte, wie sie ihm die Lage hinter ihnen schilderte. //…außerdem…habe ich hier jemanden zu beschützen// „Dem Helikopter müsste bald der Sprit ausgehen!“ rief sie ihm zu. „Dann haben wir eine größere Chance, wenn ihnen das Licht ausgeht“ Auf einmal vernahmen beide einen lauten Knall und gleich darauf das abprallen einer Kugel neben ihnen, welches leichte Funken erzeugte.   This is how it feels when you take your life back This is how it feels when you finally fight back When life pushes me I push harder What doesn’t kill me makes me stronger The last thing I heard was you whispering goodbye And then I heard you flat line   „Fuck, die schießen auf uns!“ „Die wollen mir die Reifen zerschießen, aber da legen sie sich mit dem falschen an“ Nun war es Atemu genug und er raste nun noch schneller und rasanter durch die Kurven, suchte sich die engsten Gassen um die Streifenwagen abzuschütteln. Einer war allerdings besonders hartnäckig und ließ sich nicht so leicht abschütteln. Als der Helikopter dann wirklich abzog und der Lichtkegel verschwand, blickte Atemu hinüber zu einer Brücke. „Vertraust du mir?“ White blickte auf. „Wie meinst du?“ „Ob du mir vertraust?“ seine Stimme klang trotz dieser gestressten Situation sehr entspannt und schon fast liebevoll.   No, not gonna die tonight We’re gonna stand and fight forever (Don’t close your eyes) No, not gonna die tonight We're gonna fight for us together No, we’re not gonna die tonight   White wusste nicht so recht was sie darauf antworten sollte, aber ihr fiel nur eine treffende Antwort ein, die ihr ihr Bauch mitteilte. „Ja, das tue ich“ Atemu seufzte kaum merkbar auf, Erleichterung? „Halt dich gut fest, das könnte etwas unangenehm werden“ Zur Untermauerung seiner Aussage legte er kurz eine Hand auf ihre. White gehorchte ihm aufs Wort, sie wusste, dass es nun ungemütlich werden würde. Wie aufs Kommando schob Anubis einen kleinen Deckel an der Armatur zur Seite und drückte auf einen kleinen Knopf. Im selben Augenblick sorgte das eingespritzte Gas für einen gewaltigen Ruck nach vorne, die Welt raste nur so an ihnen vorbei. Sie schnellten gerade zu auf die Verglasung, die eigentlich dafür gedacht ist, dass keiner in den unterliegenden Kanal fällt. White schloss die Augen und krallte sich nur noch mehr in seinen Bauch hinein. „Du bist ja vollkommen wahnsinnig!“ Don’t you give up on me You’re everything I need This is how it feels when you take your life back This is how it feels when you fight back   Der laute Knall und das herumfliegen von Glassplittern gemischt mit dem harten Aufprall in dem Kanal ließen die Wasserspritzer bedeutungslos wirken. Unter einer der vielen Brücken hielt Anubis an und schaltete den Motor aus. „Ich denke wir haben sie abgehängt.“ „….“ „Hey, hey, wir sind in Sicherheit“ Sie krallte sich weiterhin bei ihm fest. „Wirst du jetzt kuschelig oder was?“ fragte er kess und mit hochgezogener Augenbraue. „Bilde dir keine Schwachheiten ein“  White lies ihn abrupt los und sprang vom Bike. Vorsichtig lugte sie um die Ecke und sah noch ein paar Streifenwagen, die über die Brücke fuhren. „Aber du scheinst recht zu haben. Sie werden wohl bald die Suche aufgeben“ Anubis lehnte sein Bike an der Mauer ab. Das auftreten der schweren Stiefel erzeugte ein leises plätschern. „Wie komme ich nur jetzt an mein Bike…“ „Wir schauen nachher nach, wenn sich alles beruhigt hat.“ Über die Schulter hinweg sah White ihn an. „Du musst mich nicht auch noch dorthin fahren. Musst du nicht langsam nach Hause?“ „Auf mich wartet niemand daheim.“ „Hast du keine Frau oder Freundin? Oder Lebenspartnerschaft?“ „Bisher habe ich keine Frau kennengelernt, die es mit mir und meiner Lebensweise aufnehmen kann. Und länger als ein paar Monate mit mir aushält“   Während er sprach nahm er seinen Helm ab. White tat es ihm gleich, da sie hier wohl noch ein wenig fest sitzen würden. „Kann es nicht auch vielleicht daran liegen, dass du kein Interesse an einer Langzeitbeziehung hast?“ Atemu fühlte sich hinter seiner Skimaske ertappt, zwar stimmte es er liebte sein unbeschwertes Leben, die tägliche Auswahl an frischen neuen Püppchen, aber irgendwie traf ihn ihre direkte Frage. Also überspielte er die Situation auf eine gekonnte Art. Er stemmte links und rechts die Arme neben ihrem Gesicht ab. „Gerade gehört mein ganzes Interesse…dir“ er fixierte sie wieder mit seinem typischen Blick. „Waren wir an dieser Stelle nicht schon einmal?“ stichelte sie. „Wir wurden unsanft unterbrochen“ hauchte er ihr zu und schon wollte er da weitermachen, wo sie  unterbrochen wurden. Seine schlanken Hände machten sich wieder an ihrer Skimaske zu schaffen. Als er die Wärme ihrer Hände spürte stoppte er in seiner Handlung. „Anubis…“ begann sie doch er verstand sofort und zum ersten Mal akzeptierte er es. Also umfasste er einfach nur ihr Gesicht, sie schmiegte sich in seine Hand. Und in diesem Moment fühlte er es. Das Gefühl wenn keine Worte benötigt werden.   Atemu schloss die Tür zu seiner Wohnung auf und legte den roten Helm auf die Kommode neben der Tür. Wie gewohnt schlüpfte er aus der Jacke und zog sich im gleichen Atemzug sein Shirt über den Kopf. Die Hose wurde achtlos auf den Boden zu den anderen Sachen geworfen. Ein Blick auf die Uhr auf dem Nachttisch im Schlafzimmer verriet die Uhrzeit - 6:08 Uhr. //Ist mal wieder sehr spät geworden, zum Glück ist heute Sonntag und ich kann in Ruhe pennen// Atemu warf sich rücklings auf sein Bett, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und dachte über die letzten Minuten mit White nach.   „Verdammte scheiße wo ist mein Bike?“ White war außer sich vor Wut und trat mit voller Wucht gegen den nebenstehenden  Mülleimer. Dessen Inhalt sich auf der gesamten Straße verteilte. „Wahrscheinlich haben sie es mitgenommen“ „Fuck, Fuck, Fuck, Fuck!“ Wie ein aufgeschrecktes Huhn lief sie über den Platz.   Atemu schmunzelte leicht über die Situation, obwohl er ihren Ärger durchaus nachvollziehen konnte. Er schloss die Augen und war bald darauf eingeschlafen.   Kapitel 5: Kontrollverlust / "I love the way you hate me" --------------------------------------------------------- „Und du bist dir sicher, dass das klappt?“ Ryo klang am anderen Ende der Leitung ziemlich misstrauisch. „Alter, das ihr das Bike abgenommen wurde sehe ich als den Glücksgriff des Jahres!“ „Und wieso gehen wir dann nicht zu Polizei und fragen da nach?“ 
„Ryo wie gut kennen wir uns nun? Es gibt kein Computernetzwerk, das ich nicht knacken könnte. Ihr Bike ist tatsächlich vor ein paar Nächten auf das Revier abgeschleppt worden und sollte dort in die Kriminaltechnik. Und nun rate mal“ 
„Ich hasse Ratespiele“
 „Durch einen Formfehler mussten sie das Bike wieder freigeben und alle dies bezüglichen Anklagepunkte gegen die unbekannte Fahrerin fallen lassen. Manchmal liebe ich es wenn eine blöde Sekretärin ein falsches Kreuz setzt.“
 „Ich liebe es eher sie aufs Kreuz zu legen.“
 „Jedenfalls wurde es gestern Nacht abgeholt und weg gebracht. Wohin stand dort natürlich nicht“ „Eins muss man dir lassen, wenn du Informationen willst, dann bekommst du sie auch. Du kleiner intelligenter Mistkerl“
 Atemu lachte ins Telefon. „Wieso telefonieren wir eigentlich? In ein paar Minuten sehen wir uns eh.“
 „Ich bin halt verliebt in dich und muss alles mit dir teilen“ säuselte Atemu in den Hörer. „Oahr hör auf damit, ich kann dieses Päarchen Gedöns nicht ausstehen… Ah ich kann dich sehen!“ 
Atemu sah auf und erblickte den winkenden Ryo auf der anderen Straßenseite. Er beendete das Gespräch für diesen Moment. Per gewohnten Handschlag begrüßten sich die zwei Biker. Ryo führte ihn sicher durch die engen Gassen und erzählte unterdessen von seiner gestrigen Bettbekanntschaft. Atemu hörte nur mit einem Ohr zu. Beleidigt sah ihn Ryo an. 
„Erst sagst du, du liebst mich und dann hörst du mir nicht zu“ schmollte er. „Siehst du, das nenne ich eine Beziehung mit Bienchen und Blümchen“ zwinkerte Atemu ihm zu. Ryo boxte seinen Kumpel in die Seite und führte ihn durch ein paar Gassen. „Und du bist dir sicher bei dem Laden?“ 
„Glaub mir José ist der beste, ist früher sogar als Profi gefahren und hat sich dann von dem ganzen bürokratischem Papierkram distanziert und hat sich mit der Werkstatt einen kleinen Traum erfüllt. Ich wundere mich, dass du ihn noch nicht kennst. Wenn mal was mit deinem geliebten Bike ist, geh zu José, er kennt alle und jedes Modell und ist äußerst diskret, was seine Kundschaft angeht“ Atemu sah ihn perplex an, so einen Redefluss hatte er ja noch nie von Ryo gehört. „So da wären wir.“
 Eine große Garagenwerkstatt baute sich vor den beiden auf. Es roch nach Öl, Reifenschwärzer, Glasreiniger und Benzin. Ein wahrer Lufterfrischer für Männer. Atemu saugte den Duft ein und atmete entspannt aus. Ein Latino mit dunklen Haaren, 3 Tage Bart und Öl befleckten Händen schraubte an einer roten Hyosung GT 250i R. Atemu scannte geradezu Geschwindigkeit und Hubraum der Maschine ab. „Hübsche Maschine nicht?“ Der verschwitzte Latino sah auf. „Nichts gegen mein Baby“ konterte Atemu kühl. „Was fährst du?“ Ihm war sein südländischer Akzent deutlich anzuhören. „Suzuki GSX R 1000“ kam es wie aus der Pistole geschossen. „Ah dann habe ich hier also Anubis vor mir stehen.“
 Atemu versuchte sich seine Überraschung nicht ansehen zu lassen und lies daher die stolze Haltung raushängen. „Ich kenne jedes Bike und jeden Fahrer in der Scene.“ Erklärte sich der Latino. „Ist etwas mit deiner Maschine, muss ich etwas nachbestellen?“ 
„Es geht weniger um meine Maschine als mehr um eine deiner Kundinnen“
 José hob eine Augenbraue und hielt inne als er sich die Finger an einem Mikrofasertuch abwischte. Er sah fragend zu Ryo, der nur mit den Schultern zuckte und sagte: „Du kannst ihm vertrauen. Er hat mehr Dreck am Stecken als du“ „Über meine Kunden rede ich allgemein nicht.“
 „Es geht mir auch nur um eine einzige“ Atemus ganze Ausstrahlung hatte etwas dominierendes und seine Stimme etwas drohendes. „Es geht um White Night“ seine Augen funkelten als er ihren Namen aussprach. Sein gesamter Körper reagierte alleine bei dem Gedanken an sie. José schmunzelte. „Und wieso willst du da gerade etwas von mir wissen?“ er zündete sich eine Zigarette an und lehnte sich gegen das metallene Rolltor. Ryo fasste sich an die Stirn. //Oh man José du hast keine Ahnung wen du vor dir hast. Nun sag ihm doch schon was er wissen will// José beobachtete Atemus Reaktion und musste zugeben dass ihm dieser animalische Blick ziemlich nervös machte. „Ich weiß nicht wer sie ist“
 begann er zögernd. „Dann ist sie also wirklich deine Kundin?“ „Seit mehreren Jahren“ „Was weißt du über sie?“ 
„Nicht gerade viel.“ „Und was genau?“
 „Ist das hier ein Verhör?“ fragte er belustigt. „Stell meine Geduld nicht auf die Probe“ Atemu musste sich schwer zusammen reißen ihm nicht sein Grinsen aus dem Gesicht zu wischen. Aber er war nun mal die einzige Verbindung. José pustete den süßen Qual aus. „Sie versteht es ihre wahre Identität zu verbergen. Eine meiner wenigen Kunden, die sehr sehr vorsichtig sind und das sind nur eine Handvoll. Die meisten, so wie ihr zwei, gehen offen damit um.“
 „Was heißt das?“ 
„Zahlt immer bar und gibt gutes Trinkgeld. Trägt eine Sonnenbrille und meistens eine Mütze, einen Hut oder eine Cap.“ 
„Sonst noch etwas?“ 
„Schöne Möpse soweit ich das beurteilen kann und einen tollen Mund.“ „Pass auf was du sagst“ Atemu war kurz vorm auszurasten. Ryo hielt ihn zurück. „Du hast gefragt Kumpel.“ José legte den Kopf schief. „Sag mal bist du heiß auf die Frau?“ 
„Ich bin rattenscharf auf sie, dass ich selbst bei der Aussprache ihres Namen Gänsehaut bekomme.“ José und Ryo verschluckten sich gleichermaßen an ihrer eigenen Spucke. Atemus Ehrlichkeit musste man erstmal verdauen. „Ist ihr Bike gerade bei dir?“
 „Wär möglich“ „José!“ drohte er wieder mit scharfer Zunge. Atemu schloss kurz die Augen und atmete tief aus. „Darf ich es sehen?“ Seine Stimme klang auf einmal viel weicher und freundlicher, dass beide ihn perplex ansahen. José hatte mit dem Kerl Mitleid und nickte nach hinten in die Dunkelheit der Werkstatt. „Es ist hinten, in meinem Wartebereich Bisher habe ich nur die Reifen gewechselt, die Karosserieteile und meine Lackierer kommen im Laufe der Woche.“
 Aber Atemu hörte schon gar nicht mehr hin und ging zielsicher in den hinteren Bereich. Durch ein kleines Dachfenster gelang ein wenig Licht in die doch größer geratene Halle. Er ließ seinen Blick schweifen und er dachte kurz, dass es ihn rufen würde, denn er fand es nur wenig später in der Menge auf einem der Podeste. Ehrfürchtig, wie vor seinem eigenen Bike, machte er davor halt. „Das ist es, kein Zweifel“ Er umrundete das weiße Motorrad und ließ beinahe abwesend sein Finger über den kühlen Lack und den weichen Ledersitzt gleiten. 
 „Hier platzierst du also deinen hinreißenden Hintern“ Abermals lies er seine schlanken Finger über den eingesessenen Ledersitz wandern. Sein Unterleib übernahm das Denken für ihn. Elegant schwang er sein Bein über den Sitz und setzte sich galant hinauf. Das weiche Leder schmiegte sich um ihn. Er griff nach Kupplung und Schaltung und lies den Motor aufschnurren. //Wie gut, dass der Schlüssel steckt// Die Vibrationen unter ihm durchzuckten seinen Unterleib. Er konnte nicht anders als sich gegen die Stelle zu drücken wo normalerweise ihre Weiblichkeit und ihr Hintern ruhten, sich in die Kurven legten und diese Vibrationen spürten. //Gott ist das scharf// Sein Körper verselbstständigte sich, reibte sich gegen das schnurrende Bike unter ihm. Seine Gedanken waren völlig vertieft in seine Phantasie. In seiner Vorstellung lehnte White an ihrem Bike. Ihre Haare streng zurückgebunden, die Farbe konnte er nicht wirklich definieren. Ihre Augen waren mit einem Satinband bedeckt, nur ihre vollen Lippen zeichneten sich von ihrem Gesicht ab. In seiner Phantasie trug sie ihre weiße Lederjacke und einen schwarzen Faltenrock. Ihre Beine stellte er sich lang und nackt vor. „Zieh deine Jacke aus“ herrschte er sie an. „Wie du willst“ White zog mit quälerischer Langsamkeit den Reisverschluss ihrer Lederjacke runter. Zum Vorschein kam ihre makellose sündhafte Haut. Die Brüste bedeckt mit einem roten Spitzen BH. Atemu leckte sich über die Lippen. Ja genau so stellte er sie sich vor. Eine gut gefüllte Hand voll Brust. Auf Melonen, die ihn erschlagen könnten, stand er nicht. Er schritt auf sie zu fuhr ihre Taille entlang, hob sie auf ihr Bike. „Spreiz deine Beine, Baby“
 Sie gehorchte ihm aufs Wort und er liebte es der Dominante zu sein. Die widerspenstige White so devot zu sehen machte ihn richtig an. Er drängte sich zwischen ihre Beine und lies den Motor an, der unter ihr begann zu schnurren. „Ich hoffe du legst keinen Wert auf diesen Slip“ Und im gleichen Moment zerriss er ihn und dachte schon an die Wärme, die ihn gleich umhüllen würde.. „Alter was machst du da?“
 Ryo riss ihn aus seiner anzüglichen Phantasie raus. Er knurrte ihn an. „Du bist ein solcher Perversling“ schmunzelte Ryo seinen Freund an. „Ich muss los, wir sehen uns in der nächsten Nacht“ Er hob die Hand und ging damit. Atemu beließ es dabei und kehrte zu José zurück. „Gefunden was du gesucht hast?“ grinste er ihn an. „Noch nicht ganz. Wann wird sie wohl ihr Bike abholen“
 „Atemu, sie ist eine meiner besten Kundinnen…“ 
„Wann?“ 
„Ich glaube du verstehst nicht ganz. Sie zahlt mir extra immer einen Bonus damit ich meine Klappe halte. Denkst du, du bist der erste, der hier aufkreuzt?“ 
„Mit dem Unterschied, dass sie mir gehört“ José sah ihn durchdringend an und hatte irgendwie Mitleid. „Gib mir deine Handynummer. Ich schicke dir eine SMS, wenn ich weiß, dass sie ihr Bike abholen wird.“ Atemu glaubte sich verhört zu haben und gab ihm ohne Widerworte seine Nummer. Zufrieden schlenderte Atemu durch die Straßen und sah sich seine Kontaktliste durch mit welche seiner Bekanntschaften er sich wohl heute die Nacht vetreiben könnte als... „WAS ZUM TEUFEL IST DAS BITTE?!“ Atemu sah auf und beäugte die wütende Frau, die gerade eine Kosmetikerin zusammen faltete. „Hat man sowas schon erlebt, ich sehe furchtbar aus.“ Er begutachtete die Frau nun etwas genauer. Eine royalblaue Bluse, ein weißer Skort und schwarz-weiße Peeptoes. Diese langen Beine kannte er nur all zu gut. Die Frau machte auf dem Absatz kehrt und stieß direkt mit Atemu zusammen. „Oh Verzeih…….oh -.-..“ „Ich freue mich auch dich zu sehen“ Er grinste sie an, denn was sich da in ihrem Gesicht abzeichnete war einfach zu komisch. Die Augen viel zu heftig geschminkt, ein rosaner Lippenstift und eine misslungene Hochsteckfrisur. Das war wohl das Werk der Kosmetikerin. Sie sah ihn finster an. „Wehe du fängst an zu lachen!“ drohte sie ihm mit dem Zeigefinger. „Schätzchen…es tut mir so leid…“ Er ergriff ihre Hand und küsste ihren Handrücken. „Aber das ist völlig unmöglich, du siehst aus wie ein Clown“ lachte er sie charmant an. „Warst du grad bei deiner Make-Up Probe? Ich glaube wir sind uns einig, dass dir dieser Look nicht steht. Du bist kein Typ für Pink“ Massayo war ganz verwirrt und verlegen zugleich. Da war es wieder dieses herzliche, Zahnpastawerbung Lachen. Ein Magenknurren unterbrach sein Gelächter. „Hunger?“ „Eigentlich muss ich weiter…“ 
„Ich glaube du solltest erstmal etwas essen“ Massayo war unterdessen damit beschäftigt die 1 Millionen Klammern aus ihrem Haar zu entfernen. „Aber…“ Er ergriff einfach ihre Hand und zog sie hinter sich her zu einer Sandwichbar. „Hey ich kann selber laufen“ zickte sie hinter ihm, wie ein widerspenstiger Teenager. Er blieb abrupt stehen, sodass sie wieder mit ihm zusammenprallte. „Könntest du das mal lassen und mich vorwarnen, wenn du…“ sie verstummte sofort, bei dem Blick den Atemu ihr über die Schulter zuwarf. „Du sagst also, dass du keinen Hunger hast?“ er zog eine Augenbraue hoch.
 „Ganz genau!“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „So?“ Er drehte sich um und legte sein typisches charmantes Atemu Lächeln auf. Massayo kannte dieses Lächeln mittlerweile gut genug um ihm stand zu halten…. zumindest eine Weile….eine kleine….ganz sicher....glaubte sie... Dann kam allerdings etwas neues, er umfasst ihre Taille und sah sie durchdringend an. Über seinen Augen lag ein Schleier aus Verführung und Selbstbewusstsein. 
 Bevor sie fragen konnte ließ er sich an ihr herabgleiten und kniete sich vor ihr hin. „Was wird das, wenn es fertig ist?“ Doch der angesprochene reagierte nicht, sondern schloss sogar noch genüsslich seine Augen. Die Leute auf der Straße sahen die beide schon erwartungsvoll an. Massayo war die Situation unglaublich peinlich. Noch peinlicher wurde es, als er sein Ohr gegen ihren Bauch drückte. „Atemu die Leute kucken schon, was machst du denn da?“ Ihre Wangen zierte ein Rosa Schimmer. „Shhht“ wies er sie an. Die Leute begannen zu tuscheln und zu schmachten. Unter anderen Umständen wäre das hier wohl sehr romantisch, bis ihr Magen wieder knurrte. Atemu schlug die Augen auf und sah sie unter seinen dunklen Wimpern an. „Dein Bauch spricht mit mir, du hast doch Hunger“ Massayo fühlte sich gedemütigt und auf der anderen Seite unglaublich verlegen. „Ich…ehm…“ Er begann wieder aufzustehen. Ließ seine Hände an ihren Beinen hinaufwandern, über ihre Taille hinweg. Seine Nase schob den Stoff ihrer Bluse ein Stückchen höher und legte ihren Bauch frei. Wie in Trance nahm er diese Einladung an und gab einen Kuss auf ihren freigelegten Bauchmuskel, bis er wieder vollständig sich vor ihr aufbaute. Massayo sah ihn mit gläsernen Augen an, ihre Wangen waren immer noch gerötet, ihr Mund komplett ausgetrocknet. „Vergiss das Atmen nicht“ hauchte er ihr zu. Er hatte recht sie hatte den Atem angehalten. „Also dann essen wir“ Er schlenderte vergnügt durch die Tür hindurch und hielt sie ihr auf. „Und was nimmst du?“ er lugte über ihre Schulter an der Kasse. „Club-Sandwich und einen Mangosmoothie“ antwortete sie knapp. Obwohl sie keinen wirklichen Appetit mehr hatte - Ihr lag die Situation noch im Magen. „Und du?“ fragte sie um von sich abzulenken. „Steaksandwich und ne Coke“ sagte er gewohnt kühl. //Dieser Typ ist so ein launenhaftes Wesen// Die Kassiererin legte Massayos Sandwich und Getränk in eine Tüte und überreichte sie ihr freundlich. Sie lächelte ihr die ganze Zeit so merkwürdig zu und auch Atemu schenkte sie ein zuckersüßes und bedeutungsschwangeres Lächeln. Ob das wohl mit der Situation draußen zu tun hatte? „Sie beide geben ein hübsches Paar ab. Ich wünschte mein Freund würde spontan so romantisch sein können“ Massayo wurde sofort wieder rot während Atemu süffisant grinste.
 Sie traten wieder raus vor den Laden. Atemu sah hinüber zur anderen Strassenseite und reichte ihr seine Tüte. „Warte da drüben im Park am Brunnen auf mich“ sagte er in seinem gewohnten Befehlston und schlenderte die Straße rauf. „Momentmal und du?“
 fragte die Brünette verwirrt. Aber er antwortete ihr nicht, sondern wies sie mit einer stummen Geste an, zu tun was er sagte. Massayo sah ihm ratlos nach und kam seiner, wir nennen es mal Bitte, nach. Sie schlenderte durch den Park, in dem gerade jetzt die Kirschblüten besonders schön blühten. Auf dem Boden waren schon viele Blätter verteilt, sodass sich der Weg in ein kleines rosanes Meer verwandelte. Sie setzte sie an den Rand des Brunnens und genoss den Wind, der ihr durch das Gesicht bließ. //Was war das nur vorhin? Er wirkte auf einmal so zärtlich und vorsichtig, als wenn ich aus Glas bestehen würde….Er hat meinen Bauch geküsst und daran gehorcht// 
Ihre Hand wanderte automatisch zu der Stelle an der er sie so liebevoll liebkost hat. Wieder durchzuckte sie dieses kribbeln, was sie schon damals verspürt hatte als sie sich im Trainingsraum gegenseitig fertig gemacht hatten. Massayo seufzte, eigentlich hatte sie noch eine Menge Termine, woran sie auch ihr iPhone sofort erinnerte, sie schaltete die Erinnerung für heute aus. //Als wenn ich nochmal zu dieser blöden Kosmetiktante gehen würde, ich sehe grauenhaft aus.// Sie blickte auf ihr Spiegelbild im Wasser des Brunnens. „Jap ich sehe definitiv noch aus wie eine billige Barbie Puppe“ 
„Dann sollte dir das hier helfen“ Atemu hielt ihr ein Päckchen unter die Nase. „Huh?“ Sie begutachtete das Päckchen nun genauer. „Reinigungstücher?“ Sie hob eine Augenbraue. „Du hast dich doch so unwohl gefühlt“ 
Massayo verstand und blickte ihn unsicher an. „Danke“ Sie nahm das Päckchen an und riss es sofort auf. Sie konnte es kaum erwarten das Zeug aus ihrem Gesicht zu kriegen. Mit einem Handspiegel in der einen und mehreren Tüchern in der anderen Hand wischte sich zuerst den furchtbaren Lippenstift ab. Sie vernahm das rascheln der Tüte hinter sich und sah durch die Spiegelung im Wasser, dass Atemu genüsslich in sein Sandwich biss. //Ja das sieht schon eher wie ich aus, noch den blauen Lidschatten von den Augen…// 
„So…das müsste es gewesen sein“ Sie drehte sich freudestrahlend zu ihm um. „Ach so sehen sie also aus Miss McPherson“ „Jetzt kann ich in Ruhe essen“ Sie biss genüsslich in ihr Sandwich. Atemu beäugte die Fröhlichkeit seiner Kollegin. „Und freust du dich schon auf die Klassenfahrt nächste Woche?“ fragte sie ihn dann. Atemu hielt inne und sah sie durchdringend an. //Nicht schon wieder…//
 Sie bekam Panik, dass er jetzt wieder etwas abziehen würde, aber dann kratze er sich verlegen am Hinterkopf. „Wann genau muss ich nochmal am Montag da sein?“ Massayo sah ihn zunächst verdutzt an, brach dann allerdings in schallendes Gelächter aus. Ein verdutzter und planloser Atemu das sah man nicht alle Tage. „Lachst du mich etwa aus?“
 „Wo denkst du hin?“ kicherte sie. „Ich lache dich an“ „Wenn das so ist, brauchst du das hier wohl nicht mehr?!“ Er beugte sich zu ihr und biss in ihr Sandwich hinein. „Hey, das ist meins!“ 
„Ach du willst es doch?“ „Das schreit nach Gerechtigkeit!“ Zu seiner Überraschung konterte sie, indem sie nun ihrerseits von seinem Sandwich abbiss und ihn angrinste. „Du überraschst mich immer wieder“ grinste er zurück und schluckte den Bissen hinunter. „Du hast da noch ein Überbleibsel“ „Hm?“ „Da“ sie strich mit dem Daumen über die Stelle an der noch etwas Soße hing. Bei ihrer plötzlichen und selbstverständlichen Berührung zuckte er zusammen. Sie lächelte ihm unschuldig entgegen. „Wir sollen am Montag um 4:00 Uhr auf dem Lehrerparkplatz sein.“
 „Wie bitte um 4.00Uhr?“ Er verschluckte sich an seiner Coke. „Da penn ich noch“
 „Dann stell dir einen Wecker“ 
„Einer wird da nicht ausreichen. Warum muss ich denn überhaupt auf diesen Kindergeburtstag mit?“ „Du kommst als Aufsichtsperson mit, um wie ich, die Lehrer der 10. Klasse zu unterstützen.“ „Wer kommt denn noch alles mit?“
 „Nunja wie gesagt die Lehrer der 10. Klassen, das sind schon mal 4. Dann wir beide, macht 6, Yugi und noch die Plastics. Das wären dann 10 Fachkräfte.“
 „Die Plastics?“ 
„Kennst du nicht den Film Girls Club? Unsere 3 Sekretärinnen von Yugi und unserer Hoheit dem Direktor das sind die Plastics auf unserer Schule“ 
Atemu grinste. „Du bist ein ziemlich gemeines Weib weißt du das?“
 Massayo sah ihn mit großen Augen an und irgendwie bestürzt. „Findest du?“ Unsicherheit schwang in ihrer Stimme mit.
 Atemu blickte sie auf diese Frage hin entsetzt an. //Unfassbar, das hat sie echt getroffen// Sie blickte beschämt auf ihren Smoothie hinab, bis er ihr Kinn bestimmt in seine Richtung drängt. Sie zog scharf die Luft ein, als er sie so direkt ansah. „Massayo.“ Ihr Name klang wie Engelsgesang aus seinem Munde. „Du bist viel zu sehr darauf bedacht immer das nette brave Mädchen zu sein, aber…“
 Er näherte sich ihr, sein heißer Atem striff ihr Gesicht. Ihre Lippen begannen zu prickeln. „…hinter dieser Fassade steckt eine Frau mit einem ziemlich bissigen Mundwerk, die auch mal Konter gibt. Und ich muss sagen, dass ich diese Seite an dir hasse. Ich hasse es wenn du mir widersprichst, auf meine Sticheleien hin zurück stichelst, mir freche Antworten gibst, ja mich gar auf die Matte schickst. Aber diese Seite…“
 Und noch ein Stückchen, bei jeder Bewegung seiner Lippen durchzuckten sie kleine Stromstöße, denn es waren ganz kleine Berührungen zwischen ihnen. „Diese Seite turnt mich auch unglaublich an.“ Massayo war bereit sich fallen zu lassen, er hatte es endgültig geschafft ihren Verstand auszublenden. Sie wollte ihn gerade nur noch spüren, ihre Lippen auf seine pressen, so wie er es schon einmal getan hatte. Ihren Augen wurden schwerer und schwerer. Atemu hätte sie sich jetzt einfach nehmen können, aber er lächelte kurz und stand dann auf. „Danke für den angenehmen Nachmittag“ Blitzartig schlug sie die Augen auf und befand sich wieder in der Realität. Es war wie eine Ohrfeige. Massayo kam sich so dämlich vor, als sich ihre Moral wieder meldete. Scham breitete sich in ihrem Magen aus. //Was mache ich hier eigentlich?// Sie stand abrupt auf und saugte heftig an dem Strohhalm ihres Getränks. Als wollte sie ihre ganze Anspannung loswerden. „Also dann bis Montag“ //Oh gott ich könnte im Erdboden versinken// Sie machte auf dem Absatz kehrt und wollte nur noch weg. „Eins noch“ Atemus Stimme ließ sie sofort stoppen. Sie wagte es nicht ihn anzusehen. Aber sie spürte seine Anwesenheit hinter ihr, die Hitze seines Körpers. Es durchzuckte sie wie kleine Blitzschläge als sie seine Fingerkuppen spürte. Seine Hand in ihrem Nacken, wie kleine Spuren aus Feuer auf ihrer Haut. Er fummelte in ihren Haaren herum, lies die letzten Spangen zu Boden fallen, öffnete ihre Haare, ließ sie lang und gewellt über ihre Schultern fallen. Wider dieses Zucken in ihrem Unterleib. Warum hatte er auf einmal so eine große Wirkung auf sie?
 Er stand so dicht hinter ihr, dass er sich zu ihrem Ohr hinunter beugte und seine Lippen wieder ihre Haut berührten. „Offen gefällt es mir besser“ //Was will er mir damit sagen? Soll ich ihn fragen? Nein wenn ich mich jetzt umdrehe werde ich zusammenbrechen unter seinen Berührungen// Sie schluckte, ihre Anspannung hinunter.
 „Bye Atemu“ Sie schritt von dannen, mit den Gedanken immer noch bei dem Kerl, der mit ihr die letzten 1 ½ Stunden verbracht hatte. Ihre Gedanken kreisten um seinen Geruch, seine geschwungenen Lippen, seine makellose gebräunte Haut…. Verstohlen blickte sie hinter sich und stellte zu ihrer Überraschung fest, dass er immer noch da stand und sie beobachtete. Die Hände lässig in der Hosentasche, seine Haltung stolz und sein Blick undefinierbar sexy. Ein sanfter und kühler Sommerwind kam auf und wehte die Blüten von den Bäumen. Seine Haare wehten lässig im Wind und sein Jackett flatterte im gleichen Takt. Er sah in diesem Moment einfach zu schön aus, überstrahlte einfach jeden in diesem Park. Massayo strich sich die Haare zur Seite, nur um ihn noch weiter ungestört ansehen zu können und spürte wieder wie ihre Wangen sich zart rosa färbten. Er wandte den Blick von ihr ab und sah hinauf gen Himmel. Er schloss genüsslich die Augen. Die warme Mittagssonne lies seine gebräunte Haut erstrahlen und wärmte ihn. //Time to go, girl…. Come on!!!!// feuerte sie sich selbst an und schaffte es irgendwie ihren Blick von diesem Mann abzuwenden. „Herr Gott nochmal, wo bleibt er denn?“ Einer der Lehrer aus der 10. Tippte schon ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. „Ich rufe ihn nochmal an, steigen sie doch vielleicht schon mal in den Bus“ versuchte Yugi ihn zu beruhigen und hielt sich erneut das Handy ans Ohr. Er blickte auf die Uhr während er zum 100. Mal die Mailboxansage abhörte.
 „Hey Atemu ich bins nochmal, ich hätte nur eine kleine Frage…… WO ZUM TEUFEL STECKST DU????“
 Alle zuckten zusammen, als der junge Direktor anfing zu schreien. Es kam nicht oft vor, dass Yugi aus der Haut fuhr, allerdings seitdem Herr Rachjida an der Schule arbeitete bedeutend öfter. „Muto wir müssen bald los, die Schüler werden schon ungeduldig und sind müde. Können wir nicht ohne ihn fahren?“
 „Nein können wir nicht, nachdem sich Kawasaki krank gemeldet hat brauchen wir ihn wirklich dringend“ „Kann ihn nicht jemand einfach aus dem Bett schmeißen?“ Yugi horchte auf und ihm kam eine Idee, bei der er sich das Grinsen verkneifen musste. „Massaaaayoooooo“ Genannte drehte sich wie in Zeitlupe zu ihrem Vorgesetzten um, sie ahnte schon was jetzt kommen würde. „Was?“ -.- Sie nippte trotzig an ihrem Kaffee. „Du weißt genau was.“ „Warum denn ausgerechnet ich?“ blaffte sie ihn an. „Weil ich es sage“
 „Ist das dein einziges Argument?“ „Du bist ziemlich feindselig heute, ist irgendwas passiert?“ 
//Nur, dass ich gestern das ekelhafte Bedürfnis hatte mich auf diesen Mistkerl zu stürzen und ihm meine Zunge in den Rachen zu stecken? Vielleicht nur, dass er gestern irgendwie komplett anders war als sonst? Oder vielleicht weil er sich erlaubt hat mich in der Öffentlichkeit zu demütigen? Such dir was aus Yugi!// Stattdessen sagte sie:„Nein“ 
„Dann dürfte es ja kein Problem sein“ Massayo seufzte tief oder war es eher ein Knurren? Sie füllte ihren Becher wieder auf und befüllte gleich noch einen zweiten. Sie stieg in ihren Wagen und machte sich auf den Weg um Wecker zu spielen. „Meine Güte, jetzt mach doch einfach auf!“ Sie klingelte Sturm vor Atemus Apartment. Es wechselte sich mit dem Klopfen oder vielmehr Hämmern gegen die Tür ab. Sie viel fast mit der Tür ins Haus, als diese dann plötzlich wirklich aufging. Sie scante ihren Gegenüber ab. Schwarze Lack Pumps, Beine….noch mehr Bein…. immer noch Bein, ah ein wenig Stoff…..Brüste…..und ein Gesicht, ein typisches Ich-Wurde-grad-gevögelt- Gesicht. Massayo stöhnte auf, typisch Atemu. Hat sie warscheinlich gestern direkt nach ihr mit nach Hause genommen. Warum störte sie das so? 
„Ist Atemu da?“ 
„Der schläft, es war eine kurze Nacht für ihn“ „Denke ich mir, darf ich?“ 
„Nur zu, bist du der Schichtwechsel?“ säuselte sie, als wenn sie Kolleginnen wären. Massayo schenkte ihr nur einen abwertenden Blick, woraufhin diese sofort verschwand. Die Tür fiel ins Schloss, in der Wohnung war es Dunkel, es roch nach Zigaretten und Sex. Massayo stellte ihre Handtasche auf den neben der Tür stehenden Tisch. Sie tappte durch die Dunkelheit. //Typisch Mann, Klamotten auf dem Boden und die Spüle ist voll mit Geschirr//
 Sie vernahm ein Knarzen aus dem hinteren Zimmer. Und erblickte durch den Türspalt einen auf seinem Bett liegenden Atemu. Die Decke lag halbwegs auf ihm, halbwegs auf dem Boden. //Gott, ich hoffe, dass er etwas anhat// 
„Atemu? Hey aufwachen!“ Sie hockte sich neben das Bett. Sein Gesicht sah völlig entspannt aus, sowie es sich in die Matratze drückte. Seine Atmung war ruhig. „Atemu, jetzt wach doch auf“ Sie rüttelte an seiner Schulter. Ein Murren, aber keine wirkliche Reaktion. „Hallo??? Aufstehen du kommst zu spät!“ Sie lehnte sich auf das Bett und rüttelte etwas heftiger an ihm. „Glaubt man das? Der schläft wie ein Stein!“
 Sie beugte sich etwas mehr über ihn um ihm eigentlich lauter ins Ohr zu sprechen. Aber dann atmete sie einen süßlichen, herben Duft ein. Automatisch suchte ihre Nase nach dem Herd des herrlichen Duftes. Sie schloss die Augen und senkte den Kopf. Es war eindeutig, das war Atemus Signatur Duft. Orientalisch, selbstbewusst und unglaublich erotisch. In seiner Halsbeuge blieb sie hängen, hier war der Duft am stärksten. Ihr Mund öffnete sich ein wenig um wirklich alle Noten Seiner selbst in sich aufzunehmen. Und wieder durchzuckte es sie…die starken Arme die sich um sie legten….. der warme Atem des Mannes, an dem sie lehnte…..die Jacke die sich wie eine Decke um sie legte…. sie, wie sie an ihm schnupperte…. //Nicht schon wieder….sollte ich mal zum Arzt gehen wegen diesen Aussetzern?// Aber irgendetwas war anders an diesem Duft und an dem, an den sie sich wohl erinnerte. Sie öffnete wieder die Augen und blickte sofort in die sie fixierenden glühenden Amethyste. Wieder ein Geräusch seinerseits, ein tiefes, dunkles schnurren. Massayo wusste nicht so recht was sie sagen sollte, sondern blickte ihn weiterhin an, so bemerkte sie nicht einmal die Hand, die sich um ihren Nacken legte. „Du in meinem Bett….in meinem Schlafzimmer….gefährlich“ Seine Stimme erhob sich…dunkel, verrucht und nur ein hauchen. „Ich wollte dich abholen….wir kommen zu spät“ versuchte sie zu erklären und ihre steigende Nervosität nicht hochkommen zu lassen. 
„Dann muss ich mich beeilen?“ Er sah sie wieder so süffisant, mit hochgezogener Augenbraue und selbstgefälligem Lächeln an. Massayo war überrascht, dass es so einfach war und lächelte ihm zu. „Ja du musst dich beeilen“
 „…okay“ I don't care if I'm not good enough for you I don't care if I don't live the life you want me to I don't care what you wanna think of me Blitzschnell packte er sie fester im Nacken und zog sie grob und energisch auf sein Bett. Beförderte sie auf den Rücken, lies sie vor Schreck aufjapsen. Die Decke flog im hohem Bogen auf den Boden. Bevor sie noch reagieren konnte hatte er schon ihre beiden Hände gepackt und sie fest mit seiner Hand umschlossen über ihrem Kopf gestreckt fixiert. Wieder ein wenig gefasster fing sie an ihn böse anzufunkeln. „Lass mich verdammt nochmal los!“ fauchte sie los. „…“ Er sah auf sie hinab, musterte sie von oben bis unten. Chucks, eine dunkelblaue Jeans, eine weiße Bluse. Die abrupte Aktion hatte ihre Spuren hinterlassen und die obersten Knöpfe ihrer Bluse geöffnet. Er leckte sich genüsslich über die Lippen. „LASS MICH ENDLICH LOS!“ „Uskoti!“ herrschte er sie an. Seine Stimme klang unglaublich drohend, als wenn er ein Serienmörder wäre. Augenblicklich verstummte sie und sah ihn ängstlich an. Man sah es ihm nicht sofort an, aber er hatte unglaubliche Kraft, sie konnte sich winden wie sie wollte, er hatte sie fest im Griff. 'Cause all you are Is everything That I don't wanna be „Du siehst unglaublich aus. Von meinen Händen gefesselt, schnell atmend, die Erwartung in deinen Augen.“ //Was redet er da, ich erwarte gar nichts, außer, dass er mich los lässt. Ich bin froh, dass er zumindest etwas anhat// 
„Du hast doch gesagt…“ Er beugte sich hinab zu ihrer geöffneten Bluse. Nur der bloße warme Atem seinerseits bereitete ihr Gänsehaut. Mit seiner Nasenspitze schob er den störenden Stoff bei Seite. „Ich soll schnell machen und mich beeilen“ You say I'm a Freak I say I am Free Come take a shot at me I love the way you hate me Er vergrub sich zwischen ihrem Busen, nutzte die Situation komplett aus, war vollkommen in seinem dominanten Spiel. Massayo zog scharf die Luft ein, bäumte sich auf. „Ich komme deiner Bitte nur nach.“ „Ich bitte dich doch nur darum…..ah“ Seine Zunge glitt genüsslich über ihr Schlüsselbein, hinab zum Ansatz ihrer Brüste, entlockte ihr ein leises Stöhnen. „zu kommen….mit mir zu kommen…“
 „Ich gebe mir größte Mühe, Baby“ Seine Hand wanderte wieder ihr Bein hinauf zu ihrer Taille, schob ihre Bluse hoch, lies ihre Haut erschaudern unter seinen Berührungen. „Hör auf…“ „Womit?“ You say I'm insane I say You're afraid I get stronger from the pain I love the way you hate me Seine Zähne knabberten an ihrem BH, zogen daran. Seine Hand stoppte mit ihrer Erkundung immer wieder knapp unter ihren Brüsten. „Damit….nicht….hör auf“ „Sieh nach oben“ Verschleiert öffnete sie die Augen und erblickte einen Spiegel, der an der Decke befestigt war. Atemu war wirklich ein perverses Schwein. „ahh…“ Wieder stoppte seine Hand kurz vor ihrem Ziel. „Siehst du wie sehr dein Körper mich will?“ Es war falsch, es war so falsch und doch….er hatte recht, ihr Körper sehnte sich schon so lange nach ihm, seit ihrer Auseinandersetzung, gehorchte er ihr nicht mehr wie früher. „Du reagierst so empfindlich, liegt das daran, dass du so lange keinen Sex mehr hattest oder liegt das tatsächlich nur an mir?“ Wieder stoppte er kurz unter ihnen, schob diesmal den Bügel etwas hoch. „Hör doch endlich auf…“ Ihre Stimme zitterte. „Beantworte meine Frage“ wieder stoppte er, entlockte ihr nur ein schnelles lautes Atmen. „Sag es mir“ herrschte er sie zärtlich an. Setzte seine Qual fort. „Ich…ich hasse dich…AH!“ Take another shot at me I love the way you hate me Genau in diesem Moment berührte er sie endlich, schloss seine Hand um ihre Brust, drückte fest zu. „Das ist es wirklich nicht wahr? Du hasst mich, hasst alles an mir, meine Art, dass ich dich beherrsche, deine Sinne kontrolliere und doch will dein Körper mich mehr als alles andere. Das ist heiß, unglaublich heiß“ Er riss ihre Bluse mit einem Ruck auf, die Knöpfe flogen ab. Wieder stöhnte sie auf und sie kniff die Augen zusammen, es war zu viel. //Was stellt er nur mit mir an, er hat die Pure Kontrolle über mich. Ich kann mich einfach nicht wehren// You think I'm nothing 'Cause I'm nothing like you You think you know me You have no idea what I've been through So take your shot Say what you want about me „Jetzt…“ begann er wieder so unglaublich dunkel zu sagen und furh die Kontur ihres BHs mit seiner Zungenspitze nach. „…hast du eine Vorstellung davon, wie ich mich fühle, wenn du in meiner Nähe bist“ Cause all you are Is everything That I will never be Fake Und augenblicklich biss er zu. Saugte sich an der Stelle fest, bohrte seine Zähne tief in sie hinein. Massayo drückte ihren Rücken durch, drückte sich ihm entgegen und wollte doch von ihm entkommen. "Ich hasse dich..." flüsterte sie. Die Tränen stiegen ihr in die Augen. Es war einfach zu viel, sie war völlig überreizt. All ihre Sinne reagierten nur auf ihn. Ließen ihr keine Zeit zum verarbeiten oder zum Luft holen. I'd rather be a sinner than a slave I'd rather be an outcast than just now down and obey When it's all done there's only one Name upon my grave I'd rather be a freak than be a fake „Bitte….“ wimmerte sie. Atemu stoppte sofort und sah zu ihr hinauf. Lies ihre Hände aus seinem festen Griff. „Shhht…“ Sein Daumen wischte die abperlende Träne an ihrem Auge weg, bevor sie ihr Gesicht berührte. „Ich gehe mich anziehen“ You say I'm insane I say You're afraid I get stronger from the pain I love the way you hate me I love the way you hate me Und damit stand er auf, lies sie auf dem Bett zurück, während er in einem anderen Raum verschwand. Sie war dankbar für diese paar Minuten ruhe. Sie versuchte sich selbst zu beruhigen, was ihr erstaunlicher Weise ohne seine Anwesenheit sehr gut gelang. Sie fuhr sich durch ihre Haare und richtete sich auf. „Na super…die Bluse kann ich vergessen“ Sie rollte sich auf den Bauch und suchte nach den Knöpfen auf dem Boden. Als sie endlich den 3. Knopf beisammen hatte bemerkte sie Atemu, der im Türrahmen lehnte. //Ich könnte mich an den Anblick gewöhnen, sie auf meinem Bett liegen zu sehen// „Können wir?“ fragte er wieder kühl und gelassen. „Hast du etwas zum anziehen für mich? Du hast schließlich meine Bluse ruiniert.“ Er schmunzelte. „Komm“ Er wies sie an ihm zu folgen. Also stand sie wieder wie sein Hündchen auf und folgte ihm. Langsam war das wirklich lächerlich. Er kramte in einer Schublade und warf ihr schließlich eine hellblaue Bluse rüber. „Müsste dir passen“ 
„Soll ich fragen?“ -.- „Lieber nicht“ -.- Umgezogen und endlich den Herren im Schlepptau ging es zurück zum Treffpunkt. Es war mittlerweile 5:17Uhr. Als wenn es selbstverständlich wäre, nahm er sich den zweiten Kaffee und nahm einen gewaltigen Schluck der schwarzen, mittlerweile nur noch lauwarmen, Flüssigkeit. Die Fahrt verlief schweigend, auch wenn die inneren Stimmen aus leibeskräften schrien. Kapitel 6: Der erste Abend / "Dancing underneath the skies of lust" ------------------------------------------------------------------- „Mir klingeln jetzt schon die Ohren“ Atemu verdrehte genervt die Augen und verschränkte die Arme. „Tröste dich, in einer Stunde wird es hier Mucks Mäuschen still sein“ „Die meisten Schüler schlafen bei so einer langen Fahrt ein“ Eine der Lehrerinnen pflichtete ihrem Kollegen bei. „Wollen wir es hoffen, ich ertrage das nicht lange“ Er machte es sich auf seinem Doppelsitz bequem und legte die Füße hoch. Den tadelnden Blick der Dame ignorierte er. Er versuchte sich mit den Gedanken an die letzte Stunde abzulenken. Die perfekte Vorlage für einen schmutzigen kleinen Traum. Es funktionierte. Das knurren seines Magens und die Stille um ihn herum weckte ihn jedoch nach einiger Zeit wieder auf. Draußen war es ziemlich dunkel und die Scheibe war übersäht mit dicken Regentropfen, die gegen ein prasselndes Geräusch erzeugten. Der Himmel hatte sich zusammen gezogen und lies ein wenig Weltuntergangsstimmung aufkommen. Wieder knurrte sein Magen ihn an ihm doch etwas Aufmerksamkeit zu schenken. //Scheiße und ich hab natürlich nichts zu essen eingepackt// Er stand aus seinem Sitz auf und streckte sich genüsslich. Er ließ den Blick durch den Bus wandern. Es schienen wirklich alle zu schlafen. Bis auf vielleicht ein paar die sich flüsternd u nterhielten oder in einem Buch lasen. Er hielt sich an den Sitzen fest und ging bis nach vorne durch um einen Blick auf die Straße zu werfen. Die Straßenschilder verrieten ihm, dass sie noch längst nicht am Ziel waren. Das könnten noch ein paar Stunden werden. „Sagen sie mal, wann halten wir denn mal an? Ich hab Hunger“ maulte er. Der Busfahrer sah ihn verwirrt an. „Wir haben doch vor 20 Minuten angehalten.“ „Was? Und wieso weckt mich keiner?“ „Sir wir haben es ja versucht, aber sie haben geschlafen wie ein Murmeltier“ „Scheiße“ Atemu war sauer, sauer und hungrig, sauer, hungrig und müde, sauer, hungrig, müde und lechzend nach einer Zigarette. Was brachte es? Er wandte sich also um, um zu seinem Platz zurück zu kehren.   „That´s not funny…no it´s not…..I…I just….okay fine…maybe I enjoyed it for a second…. Vivi you´re laughing again…..could you just take a breath?….” Atemu lehnte sich  an den Sitz der Brünetten und lauschte gespannt dem Facetime Chat. Leider konnte er die Antworten dieser Vivi nicht hören, da Massayo Kopfhörer im Ohr hatte. Seine Anwesenheit blieb nicht lange unbemerkt. „…wait a second….yes it´s him …..Was willst du?” Sie nahm einen Hörer aus dem Ohr. „Unterhältst du dich etwa über mich?“ grinste er sie an. „Möglich“ Sie wollte es eigentlich damit auf sich beruhen lassen. Auf seine Anwesenheitt konnte sie gerade gut und gerne verzichten. Doch er sah sie immer noch erwartungsvoll an. „Wars das?“ sie zog eine Augenbraue hoch. „Ich hab Hunger“ „Dann iss doch was“ „Nichts dabei“ „Und jetzt?“ „Hast du was?“ „Warum sollte ich dir was abgeben?“ „Schuldbewusstsein!“ „Schuldbewusstsein?“ „Wenn du mir nichts abgibst könnte ich vor Hunger einen Schwächenfall bekommen und du hättest sofort Schuldgefühle“ „Also ich glaube nicht….“ Sie lief rot an und sah wieder auf den Bildschirm ihres Smartphones, Atemu vernahm ein lachendes Geräusch aus dem Kopfhörer. „It´s not like that!...hmpf….okay Vivi…..bye Sweetie” //Warum kennt der Sack mich so verdammt gut. Für Vivian war das jetzt die ideale Vorlage.// „Setzt dich“ Nun nahm sie auch den zweiten Hörer raus und ihre Tasche auf den Schoß. „Auf was hast du Lust?“ „Unter anderem Umständen würde ich sagen auf dich, aber mein Magen hat gerade Vorrang gegenüber meinem Schwanz“ Massayo sah ihn ermüdet an. „Ist es nicht anstrengend den ganzen Tag über so zweideutig zu sein?“ -.- „Nein, kein bisschen, was hast du denn alles?“ „Brötchen…Nüsse…Rohkost….ein paar Apfelringe….und Antibaby Pillen“ „Ach ich dachte das wäre Süßstoff“ „Ich verkneife mir jetzt mal die Antwort, also was willst du?“ Atemu nahm sich eines der Brötchen heraus und biss genüsslich hinein. Massayo knabberte an ein paar Karotten. Es herrschte ein gewisses Knistern zwischen ihnen in der Luft. Als wäre sie elektrisch aufgeladen. „Damit du es weißt….das ist nie passiert“ ergriff sie das Wort ohne ihn anzusehen. Atemu sah zur ihr hinüber, suchte Blickkontakt über die Spiegelung in der Fensterscheibe. „Und wieso sagst du mir das nicht in die Augen?“ „Weil ich nicht kann und nicht will“ gab sie zu. „Und warum nicht?“ fragte er nun neugierig und rutschte näher. Insgeheim freute er sich wie ein kleines Kind. „Ich hab das Gefühl mich selbst zu verlieren, wenn ich dir in die Augen schaue. Mir genügt schon dieses verschwommene Grinsen was ich über die Fensterscheibe wahrnehmen kann“ Atemus beugte sich nun noch mehr zu ihr rüber, striff ihr Ohrläppchen mit seinen Lippen. Ihre Nackenhaare stellten sich auf, Gänsehaut zeichnete sich ab. „Jetzt sag mir nicht du hättest es nicht genossen“ hauchte er ihr verschwörerisch ins Ohr. „Und glaub ja nicht, dass mich ein voller Bus davon abhalten würde, dich zu berühren wo ich es will“ //Wie kann mich dieser abgefuckte Kerl, den ich in seiner Gesamtheit vollkommen inakzeptabel finde mich dermaßen anturnen? Ich mag ihn nicht einmal…// „Ob nun hier…“ Er zeichnete nur mit seinen Fingerkuppen eine Linie auf ihrem Rücken. „Oder hier….“ zu ihrer Taille. „Oder Hier…“ Über ihren Oberschenkel bis… „Oder…au!“ Augenblicklich hatte sie seine Hand abgefangen und drückte sie unsanft zu. Endlich drehte sie sich um, warf ihm einen vernichtenden Blick zu, pure Wut lag in ihren Augen. „Nimm deine dreckigen Hände weg von mir! Alles was mit dir zu tun hat widert mich an. Du bist ein abgefuckter Mistkerl, such dir gefälligst jemanden auf deinem Niveau. Und jetzt verschwinde!“ zischte sie ihm eiskalt zu. Atemu blickte sie kurz überrascht an, bis sich sein Blick in pures Eis wandelte. Er wehrte ihre Hand ab und erhob sich. Dominant baute er sich vor ihr auf, während sie ihre Arme verschränkte. Ein Tornado traf hier auf einen Vulkan, der kurz vorm ausbrechen stand.     //So wütend war ich noch nie auf jemanden// dachte sich Massayo als sie durch die Reihen ging um die letzten Schüler aufzuwecken. „Na los aufwachen“ sie rüttelte an einem der Jungs auf der letzten Bank, der dann auch endlich erwachte und brummig aus dem Bus stiefelte. Ein seufzen entfloh ihrer Kehle. „Was ist eigentlich mit dir los McPherson?“ fragte sie Rick, der gerade zwei schlafende Mädchen aus dem Bus beförderte. „Was soll mit mir sein?“ fragte sie wohl etwas zu patzig zurück. „Genau das meine ich“ Er lehnte sich an den Sitzen an. „Du wirkst seit der gesamten Fahrt ziemlich angespannt und verärgert. Bist du sauer auf unseren Co-Chef, weil er dich zu Mister Lover Lover geschickt hat?“ „Nein ich bin nicht sauer auf Yugi…“ Sie blickte nach draußen wo sich bereits die Schüler tummelten und sich die Lehrer eine Zigarette nach der langen Fahrt gönnten. „Aber sauer bist du schon?“ „Darf ich das nicht auch mal sein?“ Rick lächelte ihr zu. „Du lässt dich zu sehr von ihm ärgern, das ist gar nicht die selbstbewusste und toughe Kollegin, die ich kenne.“ „Rick, es ist einfach zu viel in letzter Zeit passiert…ich glaube ich drehe langsam durch.“ „Dann versuche in diesen Tagen abzuschalten. Wir sind 600km von zu Hause weg, genieße die Zeit hier.“ „Ich versuchs“ „Und jetzt raus hier“ Er zwinkerte ihr zu und sie verließen gemeinsam den Bus.   „Hallo Kinderchen, ich bin Masato Aoshima und das ist meine Frau Kimiko. Wir hoffen ihr genießt euren Aufenthalt in unserer Herberge. Von hier aus sind es nur ein paar Minuten zu den tollen Wanderwegen im Wald oder zu unserem Badesee. Kimiko wird nun den Kinderchen die Zimmer zeigen, während die Erwachsenen mir folgen dürfen.“ „Wir sind doch keine Kinder mehr“ murmelten sie durcheinander. „Ich bin immerhin fast 18…“ „Nachdem ihr eure Zimmer bezogen habt, habt ihr den Rest des Tages Freizeit bis wir uns um 18:00 Uhr wieder zum Essen treffen.“ Sagte Yugi noch schnell bevor die Meute verschwunden war. Massayo schmunzelte über ihren Chef und guten Freund. „Wenn sie mir dann bitte folgen würden.“ Kimiko war eine Frau ende 40, ihre Haare zierten die ersten grauen Häarchen, der pastellfarbene Kimono unterstrich ihre natürliche Schönheit und die blasse Haut. Ihre Stimme klang sanft und warm, wie die einer Mutter eben. Kimiko führte die Schar aus Lehrern und Begleitern durch die Gänge der Herberge. Nachdem die ersten im Erdgeschoss untergebracht waren, wurden Yugi, Atemu, Massayo, Megumi und Rick in den zweiten Stock gebracht. Rick nahm Gentleman like Massayo ihre Reisetasche ab. „Danke Rick“ sie schenkte ihm ein Lächeln. Megumi stand erwartungsvoll an der Treppe mit ihrem Koffer. Als Atemu an ihr vorbei ging räusperte sie sich, doch Atemu wäre nicht Atemu wenn er auf so etwas reagieren würde. Stattdessen holte er Yugi auf der Treppe ein, der mit seiner Tasche zu kämpfen hatte und nahm sie ihm ab. Yugi sah ihn verwundert an und erntete dafür nur einen entspannten Gesichtsausdruck seines Gegenübers. „Das kann man sich ja nicht mit ansehen, wie du dich hier abmühst!“ „Da…Danke…“ „Gewöhn dich nicht dran“ knurrte er und sprang die letzten drei Stufen hoch. Yugi lächelte über seinen Kollegen. Irgendwie hatten die beiden immer noch eine Verbindung zu einander, selbst Atemu konnte nicht leugnen, dass er Yugi irgendwie mochte. Als ihn der Direktor vor versammelter Mannschaft zur Schnecke machte, weil Yugi seinen Urlaub nicht mit ihrer Hoheit tauschen wollte, hatte Atemu seinerseits dem Direktor eine gehörige verbale Abreibung gegeben. Jeder Wettete darauf, dass das Atemus letzter Arbeitstag gewesen wäre, stattdessen strafte ihn der Direktor mit übertriebener Höflichkeit. Atemu hatte einfach etwas an sich, das keine Widerworte zuließ.   Nachdem alle ihre Zimmer bezogen hattem, trafen sie sich pünktlich um 18:00 Uhr zum Abendessen im Speisesaal. Yugi und die anderen Begleitlehrer hielten eine kurze Ansprache an die Meute, die eigentlich keine Lust hatte auf lange Reden, sondern vielmehr sich endlich auf das Buffet zu stürzen. „Man, ich hätte nicht gedacht, dass mich sowas auch noch so lange nach meiner Schulzeit nerven würde“ sagte Atemu mehr zu sich selbst. Er stüzte sich auf seiner Hand ab und gähnte herzhaft. „Abschließend möchte wir euch noch sagen, dass wir uns morgen alle um 8:00 Uhr zum Frühstück treffen und dann um 9:30Uhr eine Stadtführung machen, danach habt ihr Freizeit und könnt euch in der Stadt vergnügen, bis wir uns um 15:00 wieder hier…“ „Och Mensch Yugi nun ist aber genug, lass uns endlich essen!“ rief Atemu dazwischen und erntete applaudierendes Gepfeife von den Schülern. Die sich dann auch nicht mehr halten ließen und auf das Buffet stürmten. Yugi fasste sich an die Stirn. „Atemu ich finde es ja nett, dass du dich so….so….engagiert in die Rede mit einbringst. Aber du solltest meine Autorität nicht untergraben.“ „Ich rede wann und wie ich möchte.“ konterte er gewohnt aggressiv und stand dann auf Richtung Büffet. Ihm war egal was andere über ihn dachten. Er war wütend, unglaublich wütend. //Was denkt sie eigentlich er wie ist? Wackelt mit ihrem Hintern vor meiner Nase rum und lässt mich zum 100.mal nicht an die Wäsche. Hab ich das wirklich nötig?// „Eh Atemu?“ „Was?“ schnauzte er seinen Kollegen am Büffet an. „Lass uns doch noch was übrig….bitte“ Atemu besah sich seinen Teller oder vielmehr das was auf dem Teller war, denn das Porzellan war nicht mehr wirklich zu erkennen. Er hatte sich einfach mal alles was es so an Auswahl gab auf den Teller geknallt. „Ich…Ich hab halt hunger!“ verteidigte er sich. Zugeben, dass er die Kontrolle verloren hatte und in Gedanken war? Niemals! Motzig setzte er sich an den Tisch der Lehrerschaft. Er schaufelte geradezu das Essen in sich hinein. Es schmeckte nicht schlecht für Jugendherberge-Essen. „Na, wenn das mal nicht ansetzt Atemu“ „Das glaube ich kaum, Atemu kann Essen wie ein Weltmeister und nimmt nicht zu“ erklärte Yugi lächelnd. „Beneidenswert“ „Woher willst du das wissen Yugi?“ fragte ihn Atemu nun mit hochgezogener Augenbraue. „Ich ehm…“ //Oh man lass dir was einfallen Yugi, Yami konnte immer essen bis zum platzen// „Immerhin hast du den halben Kuchen alleine aufgegessen, den ich letzte Woche mitgebracht habe“ klingte sich Megumi ein. „Ich schätze es, wenn Frauen gut backen können und noch viel mehr, wenn sie kochen können“ schnurrte er Megumi zu, die gleich darauf rot wurde. Leise vernahm man das klackern von Schuhen, kaum hörbar. Megumi lehnte sich über den Tisch, als Kimiko das Geschirr abräumte. „Ich könnte dir noch etwas backen und dir den Abend versüßen“ „Ich wüsste da etwas ganz anderes“ Megumi sah ihren Gegenüber verführerisch an und man merkte deutlich, wie sich ihre Haltung veränderte. Als wenn sie ihr Bein überstrecken würde. Atemu blickte sie etwas irritiert an. „Megumi wärst du so freundlich deinen Fuß aus meinem Schritt zu nehmen?“ Alle drehten ihre Köpfe zu Rick um, der lässig da saß und an ihrem Tee nippte. Seine Augen waren geschlossen. Megumi zog peinlich berührt ihren Fuß wieder zurück. Massayo und Aimi hielten sich die Hand vor den Mund um nicht laut los zu lachen. //Gott dieses Weib hat den Orientierungssinn einer Bockwurst// „Also wenn das die Grundlage der Gespräche des Abends wird brauche ich einen Drink, wer möchte noch?“ einer der Lehrer erhob sich. Die Schüler hatten unterdessen bereits aus dem Saal verzogen und verbachten den restlichen Abend mit ihren Cliquen. Auf die Nachfrage nach einem Drink sprangen alle an und gingen gemeinsam auf die Terrasse die an dem See lag. Während die Frauen für etwas Stimmung sorgten in Form von Kerzen und Musik, besorgten die Männer ein paar Bierchen. Atemu besah sich belustigt die Scene, wie sich Megumi bei Rick entschuldigte. Es wurde ein lustiger Abend. Atemu hätte nicht gedacht, dass diese Lehrerschar so locker sein konnte, naja zumindest die meisten. „Und dann platzte mir die Hose auf“ Rickson hatte gerade eine lustige Geschichte über seinen Schulauftritt erzählt, als ihm bei einer Tanzeinlage einer Thanks Giving Feier einfach mal die Hose seines Kostüms aufgeplatzt war. „Und bei dir Rachjida? Was waren peinliche Erlebnisse?“ Atemu grinste in sich hinein und nahm einen Schluck von seinem Bier. „Als ich 5 war hat mir meine Mum ein neues Fahrrad gekauft, sie hat den Ständer ausgeklappt und es mir gezeigt. Ein tolles Fahrrad mit einer Fahne hinten dran, wo so ein blöder Teddy drauf war. Ich bin dann gleich rüber zu meiner Nachbarin rüber gerannt und hab lauthals gerufen: IRIS KOMM RÜBER ICH HAB NE FAHNE UND NEN STÄNDER!!!!“ Die Kollegen fingen an zu lachen. "Ich muss wohl nicht erwähnen, dass mich der Vater nicht mehr mit ihr hat spielen lassen" Der Abend verlief weiterhin entspannt und weitere Geschichten wurden ausgetauscht. Irgendwann entdeckte ein Kollege das kleine Outdoor Klavier und klimperte demonstrativ darauf herum. Atemus  Ohren bluteten bei dem Klang. "Da musst du aber nich viel üben" "Atemu spielst du ein wenig für uns?" Megumi strahlte ihn an. Nach reichlich Überredungskunst setzte sich Atemu dann endlich an das Klavier und zog nun auch die anderen in seinen Bann aus Leidenschaft für dieses wunderschöne Instrument. Und wieder veränderte sich seine gesamte Körperhaltung. Er wurde eins mit der Melodie seiner Musik. Seine Augen waren geschlossen und leise summte er das Lied mit, das er spielte. Die Lehrer standen um ihn herum und lauschten den Klängen. Seine Finger schwebten geradezu über die Tasten. Megumi setzte sich neben ihn und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. „Du spielst sehr schön!“ Atemu antwortete nicht. Seine ganze Aufmerksamkeit galt der Musik. Als er die Augen öffnete waren sie wieder so offen und klar wie das Wasser eines Gebirgsbachs. Das Licht des Mondes und der Sterne ließen sie noch geheimnisvoller funkeln, als sie es schon ohnehin taten. Angelehnt an die Brüstung und den Wind in ihren Haaren spürend sah Massayo ihm zu, wie er spielte. Es war immer noch eigenartig ihn so zu sehen. Er war ein komplett anderer Mensch, wenn er Klavier spielte. Sie konnte nicht anders als ihm seelig zu zulächeln und sie bildete sich ein, dass er zurück lächelte, zumindest wünschte sie es sich. Sie schloss die Augen und lehnte ihren Kopf in den Nacken um den Wind noch mehr im Gesicht zu spüren. Das wunderschöne Spiel machte es einem leicht in eine andere Welt zu versinken. Wieder kreisten ihre Gedanken um den Klavierspieler und sie empfand beinahe etwas wie Reue ihn so böse im Bus angegangen zu sein.   Bis irgendwann ein Handyklingeln das nette Beisammen sein unterbrach. „Oh das ist meins“ Massayo besah sich den Anrufernamen und seufzte leicht. „Entschuldigt mich kurz“ Sie nahm den Anruf entgegen. „Hey Steven…“ Atemu rollte genervt mit den Augen. Musste der Möchtegern-Verlobte jetzt stören? „Ist das nicht süß, dass er sie so spät noch anruft?“ schwärmte eine der Lehrerinnen. „Wirklich lieb von ihm, sich trotz Arbeit Zeit für sie zu nehmen.“ „Sie sind ein tolles Paar.“ „Naja,  ich mag ihn nicht so. Er ist mir zu perfekt“ „Woher soll sie wissen, dass er da drüben nicht irgendeine andere hat?“ Yugi klingte sich in das Gespräch ein. „So etwas nennt man…vertrauen. So etwas macht man nun mal, wenn man jemanden liebt.“   Er sah hinüber zu Atemu. //Ich verstehe nicht Yugi...//   Ein Gähnen ging durch die Runde und einige Lehrer verabschiedeten sich mit einem bedächtigem Gute Nacht. Massayo lehnte an dem geländer und war vertieft in ihr Telefonat. Atemu fixierte Yugi und er verstand die Botschaft: Verschwinde, sofort!   D'you breathe the name Of your savior in your hour of need And taste the blame If the flavor should remind you of greed, „Ja, es ist alles in Ordnung. Die Fahrt war nur ziemlich anstrengend. Naja du weißt ja wie das ist, wenn man eine 12 Stunden Fahrt in einem beengten Bus macht.“ Massayo genoss es richtig mit ihrem Liebsten zu telefonieren. Er holte sie ein Stück zurück in die Realität. In ihre eigentliche Welt, die einzig richtige. „Und wie ist es drüben so bei dir?“ Auch wenn sie diese Frage ein wenig bereute, denn sie wusste, dass er nun wieder von den ganzen Konferenzen anfangen würde zu erzählen. Sie wollte das Gespräch nur weiter vorantreiben um nicht ausversehen etwas von den letzten Ereignissen zu erzählen. //Auch wenn ich das große Bedürfnis habe ihm alles zu beichten, was ich getan habe. Mein Gott ich habe ihn so hinter gangen...// „Aha…..tatsächlich….Naja wen wunderts……Und wann kommst du zu…ahh…“   Of implication, insinuation and ill will Till you cannot lie still In all this turmoil Before red cape and foil Come closing in for a kill   Massayo keuchte plötzlich auf. Dieser heiße Körper, der sich an sie drückte, kam zu überraschend. „Nein alles in Ordnung, wann….“ Er drückte seinen Unterleib gegen ihren Hintern. Durch die vor ihr liegende Brüstung konnte sie nicht fliehen. „Wann…wann…kommst du denn nach Hause?“ sie blickte über ihre Schulter. Fragte ihn mit ihrem Blick was das sollte und bekam ein versautes Grinsen als Antwort. Wieder drückte er sich selbst gegen sie. Ein leises Keuchen entfloh seiner Kehle, drang heiß und innig in ihr Ohr ein. „Leg auf…“ flüsterte er.   Come feed the rain 'Cause I'm thirsty for your love Dancing underneath the skies of lust Yeah, feed the rain 'Cause without your love my life Ain't nothing but this carnival of rust   „Jaja ich bin noch dran…“ lachte sie ins Telefon „verdammt verschwinde...“ zischte sie ihm zu. Seine Finger fuhren ihren Arm entlang, hinter ließen eine heiße Brandspur. Kamen in ihrem Nacken an. Sanft schob er ihr Haar beiseite und lies seinen heißen Atem ihre Haut streicheln. Ihre Augen wurden schwerer, sie hielt sich die Hand vor den Mund. Er wusste mittlerweile sehr genau, was ihr gefiel. Gerade im Nacken konnte er sie leicht reizen. „In…Interessant…ahh….und wie…“ „Leg auf Massayo….“ Wieder diese verruchte Stimme. Sie schüttelte vehement den Kopf, das Telefon gab ihr ein kleines Gefühl von Sicherheit. Aber Atemu wäre nicht Atemu, wenn er nicht für jedes Problem eine Lösung hätte. „Hey du Pfeife, lass deine Verlobte auch mal arbeiten, sie wird hier gebraucht.“ Mischte sich Atemu laut in das Gespräch ein. „Was, nein das ist ein Kollege!“ versuchte Massayo die Situation dem Mann am anderen Ende der Leitung zu erklären. Atemu nahm ihr das Telefon aus der Hand. „Gute Nacht Weichei!“ Damit warf er das Handy hinter sich auf den Boden. „Was soll denn das?“ Herrschte sie ihn an, immer noch gefangen von ihm.   It's all a game, avoiding failure When true colors will bleed All in the name of misbehavior And the things we don't need   „Shhht…“ beruhigte er sie mit einer gefassten Stimme. Wie immer hatte sich seine Stimmung blitzartig geändert. Sanft nahm er ihre Hände und fixierte sie über ihrem Kopf. „Genieß es…“ Massayo schnappte nach Luft. Und da wieder. Seine Lippen, es war einfach mittlerweile unmöglich für sie sich gegen dieses Gefühl zu wehren, das diese Berührungen in ihr hervorriefen. Sanft fuhren sie die kleine Bahn zwischen Schulter und Nacken entlang. Seine Zungenspitze hinterließ einen glänzenden Film. Jede Stelle, die er berührte rief ein prickeln in ihr hervor. Der Geschmack ihrer Haut wirkte auf ihn wie ein Aphrodisiakum. Süßlich und doch herb, weich und dennoch nicht hart, einfach sündhaft. Und wieder presste er sich gegen sie. Genoss das Gefühl in seinen Lenden. Dieses süße und qualvolle ziehen. „Hör…hör auf….“ Ihre Stimme zitterte.   I lust for after no disaster can touch Touch us anymore And more than ever I hope to never fall Where enough is not the same it was before   //Ich weiß langsam nicht mehr weiter, mein Körper, mein Kopf und….ja sogar mein Herz reagieren auf ihn…..ich will das alles nicht und dann will ich es irgendwie doch…. ich hasse ihn und ich mag ihn….ich finde ihn abstoßend und zugleich sehne ich mich nach ihm…..// Seine andere Hand suchte sich ihren Weg über ihre Taille, schlüpfte unter ihr Shirt, wanderte über ihren Bauch. Seine Zunge wanderte immer weiter, hinauf zu ihrem Ohr. Leckte genüsslich darüber, hauchte darüber sorgte für ein weiteres Keuchen. „Ich…Ich hasse dich….“ Brachte sie heraus und spürte zugleich wieder diesen Druck hinter sich und seine Hand, die ihrem Ziel gefährlich nahe kamen. „Ich weiß ….Bahy….“ „Warum lässt du mich nicht einfach….in Ruhe?“ Ihr Körper verselbstständigte sich, lehnte sich gegen seinen, konnte dem Drang sich gegen ihn zu drücken, ihn zu spüren, nicht wiederstehen. Atemus Antwort entlockte ihr ein Stöhnen. Seine Zähne bohrten sich in ihre Haut, kosteten sie voll aus, saugten sich an ihr fest. Jeden einzelnen Geschmack nahm Atemu in sich auf, wollte keine sündhafte Note verloren gehen lassen. Sie biss sich auf die Lippen, kniff die Augen zusammen. Er biss noch fester zu, glaubte kurzzeitig den Geschmack nach Blei zu schmecken. Ihr wimmern ließ ihn erschaudern. Er liebte es wenn Frauen sich auf der Grenze zwischen Schmerz und Lust bewegen. Aber hier war es anders. Er spürte es in seinem gesamten Körper. Es gab keinen Teil in ihm, der nicht darauf reagierte.   Als er sich löste und sein Werk lächelnd begutachtete, leckte er über die blaue Stelle, die er geschaffen hatte.    „Ich kann einfach nicht….ich weiß nicht so recht ob du ein Engel oder ein Dämon bist. Lange ist es her, dass ich so verrückt nach jemandem war…..du bist Gift für mich und machst mich zu einem Narren, dafür hasse ich dich und würde dir deine aufmüpfige, perfide und respektlose Art am liebsten rausvögeln.“   Come feed the rain 'Cause I'm thirsty for your love Dancing underneath the skies of lust Yeah, feed the rain 'Cause without your love my life Ain't nothing but this carnival of rust   Wieder reagierte ihr Körper auf ihn. Seine Worte waren so unmenschlich, hart, vorwurfsvoll und unglaublich heiß. Wie konnte es sein, dass sich zwei Menschen so verabscheuen und dennoch so voneinander wie Magnete angezogen werden? „Komm mit zu mir…lass mich dich spüren …“ Allein dieser Satz schickte eine Welle an Gefühlen durch ihren Körper. Ein gewaltiges Zucken machte sich an ihrer intimsten Stelle bemerkbar. As sie ihren Kopf weiter nach hinten lehnte und nach Luft schnappte, blickte er auf ihre Lippen, die sich leicht öffneten um die süße, kühle Abendluft in sich aufzunehmen. Sie glänzten, waren wundervoll geformt und als sie ihre Augen ein wenig öffnete und ihn mit verschleiertem Blick ansah, hätte er auf der Stelle kommen können. Dieser Blick brachte ihn um. Atemu leckte sich über die Lippen und senkte seinen Kopf ihr entgegen. Er hielt vor ihren Lippen inne und blickte sie an, durchdrang ihre Augen, blickte hinter ihre Fassade, hinter den Vorhang in ihre Seele, wartete auf eine Antwort.   Yeah, feed the rain 'Cause I'm thirsty for your love Dancing underneath the skies of lust Yeah, feed the rain 'Cause without your love my life Ain't nothing but this carnival of rust   Er sah in ihren Augen, Verwirrung, Verachtung, Scheu und zugleich ungebändigte Sehnsucht. Und dieses Gefühl überwiegte, füllte die Lücke zwischen ihnen aus. Atemu schreckte innerlich zurück, er hatte nicht erwartet, dass sie diesmal die Initiative ergreifen würde. Doch dann sah er in diese roten Augen, die ihn klar und deutlich sahen. Diese kleine, zarte Berührung und der innige Blickkontakt ihrer Augen war, viel intimer, als die anderen beiden Male. Hier sprachen ihre Seelen miteinander. Führten einen Tanz der Leidenschaft auf. Atemu löste seinen festen Griff um ihre Handgelenke, gab sie frei. Massayo unterbrach den Kuss und blinzelte. Es war als wenn sie aufwachen würde. Sie schloss die Augen und schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid….ich kann nicht…“ Sie richtete sich wieder auf, brachte ihren Körper in eine normale Haltung. Als sie sich umdrehte wagte sie es nicht ihn anzusehen. Atemu verschränkte die Arme, wieder kochte sein Blut auf. Seine Augen verengten sich. "Sag mir das ins Gesicht" die Ruhe in seiner Stimme war beängstigend.   Don't walk away, don't walk away, oh When the world is burning   Sie ergriff die Flucht nach vorne und wollte nur noch weg von ihm. Doch sie kam nicht weit, da er sich ihr entgegen stellte „Sieh mich gefälligst an!“ herrschte er sie drohend an. Sie gehorchte ihm nicht, sah weiter zu Boden. Zorn bildete sich in seinem Gesicht ab. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und fletschte seine Zähne. „Khalaas! Schouf!“ er wurde lauter und noch immer sah sie zu Boden. Sie erschrak sich fürchterlich, als er sie grob an beiden Armen packte und zu sich hin zog. „SIEH MICH AN!“ schrie er sie wütend an. Sie gehorchte, zu erschrocken war sie. In diesem Moment hatte sie einfach nur Angst vor ihm. Er war unberechenbar. Ihre Arme schmerzten. Sie wand sich unter seinem Griff. „Lass mich los verdammt!“ „Sei still! Du hast nicht das Recht jetzt zu sprechen!“ Massayo sah ihn fassungslos an. „Was glaubst du eigentlich wer du bist? Du…argh…“ Atemus Augen glühten förmlich vor Zorn. „Ich habe dir nie erlaubt mich zu berühren! Tu das…“ Er packte sie unsanft am Gesicht, riss ihr Kinn hoch und streckte sich ihr entgegen. „…nie wieder oder du wirst es bitter bereuen!“  Er drückte ihr einen energischen Kuss auf die Lippen und schubste sie im gleichen Moment von sich weg. „Und nun geh mir aus den Augen, ich kann dein Gesicht nicht mehr ertragen!“   Don't walk away, don't walk away, oh When the heart is yearning   Wie von ihm angewiesen bewegten sich ihre Beine weg von ihm. Ergriffen die Flucht. Sie hatte das Gefühl, dass sie mit jedem Schritt, den sie sich von ihm entfernte wieder die Luft zum Atmen fand. Erst jetzt viel ihr der Knoten in ihrem Hals auf, der ihr das Atmen bisher erschwerte. Mit zittrigen Händen legte sie die Arme um sich selbst. Versuchte sich selbst zu beruhigen. Auch wenn sie wusste, dass sie es bereuen würde wagte sie den Blick nach hinten und sah wie Atemu die Zigarette förmlich inhalierte. Er lief aufgeschreckt auf und ab. Sein Brustkorb hob und senkte sich wie nach einem Marathonlauf. Als sich ihre Blicke trafen glaubte sie einem anderen Menschen gegenüber zu stehen. Einem Menschen voller Hass. „GEH ENDLICH!“ schrie er ihr nach. Sie zuckte komplett zusammen und rannte nun auf ihr Zimmer. Die Angst im Nacken. "VERSCHWINDE!!!"   Sie schlug förmlich die Tür hinter sich zu und atmete tief durch. Etwas nasses auf ihrem Arm erregte ihre Aufmerksamkeit. Ihre Hand befühlte ihr Gesicht und fand die Quelle – eine Träne. Und diese sollte nicht lange alleine bleiben. Massayo lies sich an der Tür hinabgleiten. „Verdammte scheiße…..“ Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen »Geh mir aus den Augen, ich kann dein Gesicht nicht mehr ertragen« Seine Worte waren vernichtend und so verletzend.   Don't walk away, don't walk away, oh When the world is burning   Nach einer qualvollen Stunde des Leids hatte es Massayo endlich geschafft sich unter die Dusche zu begeben. Es tat einfach gut sich rein zu waschen. Das Wasser brannte auf der Stelle an der Atemu ihr sein Brandmal aufgedrückt hatte. Heftig versuchte sie mit dem Schwamm diese blaue, schmerzhafte Stelle abzurubbeln. Sie zuckte schmerzhaft zusammen und ließ den Schwamm fallen, als sie es tatsächlich geschafft hatte ein wenig von dieser Hautschicht zu entfernen, aber im gleichen Augenblick bereute sie es bitterlich. Es war wie bei einem Mückenstich. Erst juckt es und du kratzt dich, es ist die pure Befriedigung, aber dann, wenn diese Wunde erst einmal offen ist und brennt bereust du es diese Stelle je berührt zu haben. Sie warf sich in ihr Schlafsachen und schmiss sich auf ihr Bett. //Verdammt noch mal…..was ist eigentlich mit mir los, warum habe ich das alles nur zugelassen? Es ist die erste Nacht der Klassenfahrt und ich habe schon das große Bedürfnis nach Hause zu fahren, vielleicht sollte ich das auch tun…wie soll ich ihm jetzt noch unter die Augen treten, mein Verhalten rechtfertigen, denn ich habe es ja selbst gewollt!// Massayo hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. Die Erkenntnis, dass sie auf seine Avancen geantwortet hatte und den Kuss wollte war ein Schlag ins Gesicht. Wie er sie angesehen hatte, mit diesem undurchdringbaren Blick aus Sehnsucht und Lust. Sein Schleier der Verführung hatte sich um sie beide gelegt und in eine andere Welt abtauchen lassen. » Ich kann dein Gesicht nicht mehr ertragen« //Nie hat mich jemand zu wütend angesehen, ich hatte eine solche Angst vor ihm… er war so unberechenbar, so wie er eigentlich immer ist, unnahbar, niemanden lässt er in seine Seele schauen…aber da vorhin, als er am Klavier saß…und als er mich so angesehen hat…. da habe ich wirklich geglaubt etwas von seinem Innersten sehen zu können… aber das habe ich mir wohl wirklich nur eingebildet…er war gerade zu allem fähig…// Und da kam ihr ein Gedanke, er hat sie energisch weggeschickt, ja gar von sich weggestoßen. //Hat er das gemacht, weil er wusste, dass er sich nicht beherrschen kann und mir… gott bewahre…nicht weh tun wollte…ich verstehe ihn einfach nicht….tse…ich verstehe mich ja selbst nicht einmal…warum fühlt es sich nur so gut an, obwohl ich etwas so böses tue…..// Ein poltern an ihrer Wand ließ sie aufhorchen. Zuerst glaubte sie es sich eingebildet zu haben, doch dann wieder Bumm……..bumm….rumps….bumm Die Geräusche hatten einen wiederkehrenden Rhythmus. Massayo richtete sich auf und lauschte an der Wand, die hinter dem Kopfteil des Bettes lag. Zuerst erschreckte sie sich vor dem dumpfen Geräusch, doch dann lehnte sie ihr Ohr wieder gegen die Wand. Eine Frau stöhnte, erhellte die Nacht mit ihrer lauten Stimme. Und immer wieder polterte dieses Geräusch, dass Massayo nun als Bett, welches gegen die Wand stieß, identifizierte. „was ist….ahhh…eigentlich los mit..mit dir…..“ Kurz stoppte der Angesprochene. Massayo meinte Megumis Stimme erkannt zu haben und ihr wurde Augenblicklich schlecht. Plötzlich vernahm sie einen Schrei, aber keinen der nach Hilfe suchte, sondern sich nach Erlösung sehnte. Das Bett knallte nun noch heftiger gegen ihre Wand. Sie konnte es spüren. Ihr Bett vibrierte. „Ahh!...nicht so doll….du tust mir weh….AHHH….doch mach weiter....“ Ein Stich in ihrem Herzen…und dieses ekelhafte Gefühl in ihrem Bauch, was sich nun in ihrem ganzen Körper verbreitete. Ihr die Luft zum Atmen nahm. „Halt die Klappe!“ schrie er sie an und wieder ein kraftvoller Stoß, der sie aufschreien lies. Massayo wich zurück, Ihr war nun mehr als deutlich bewusst, wer das Zimmer neben ihrem hatte und sie wusste auch, auch wenn sie es nicht wahr haben wollte, dass es pure Absicht war, dass sie es mitbekam. Das hier war nicht einfach nur Sex…das war Rache… //Warum nur? Diese Nacht will einfach kein Ende finden….warum macht es mich so fertig….// Sie nahm sich die Decke und verkroch sich auf den Sessel, der in der gegenüberliegenden Ecke stand. Es war nicht viel, aber zumindest lag nun eine gewisse Distanz zwischen ihr und ihm.   Es ging noch eine Weile so weiter, bis irgendwann auch Ruhe im Nebenzimmer einkehrte. „Was liegst du da so rum? Du hast mich schmutzig gemacht. Mach mich gefälligst sauber“ Es sollte doch noch weiter gehen. „…und nun verschwinde“ „Aber….“ „Kein Aber, ich will jetzt schlafen“ Ein knarzen verriet, dass sich wohl Megumi aus dem Bett erhoben hatte. Es war zu hören, wie eine Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde, wie sich jemand versuchte leise über den Flur zu schleichen um in einem anderen Zimmer zu verschwinden. Das Klingeln ihres Handys riss ihre Gedanken aus der Dunkelheit. Der Display verriet, dass es endlich Vivian war, die sie schon seit Ewigkeiten versuchte zu erreichen. Mit zittriger Stimme nahm sie ab. „Mac was ist denn los? Du hast mich 5mal angerufen!“ „Vivian…..ich…ich….“ Und es gab wieder kein halten und sie schluchzte ins Telefon. „Was ist los? Was ist passiert Süße?“ „Ich….er…..ich wollte…..und er hat….“ Dieser dicke Kloß im Hals machte ihr das sprechen nicht gerade einfach. Vivian war panisch, so hatte sie ihre beste Freundin ja noch nie erlebt. Ihr kam ein Gedanke. „Hat er dir etwas angetan?“ fragte sie nun energischer. „Nein…..naja…zumindest noch nicht…“ „Was heißt das? Bitte erzähl mir jetzt verdammt nochmal was passiert ist!“ Massayo versuchte sich zusammen zu reißen. „Vivian….er…wir haben uns…geküsst“ Vivian war still, sie hatte jetzt etwas ganz anderes erwartet. „Und?“ „Wie und?“ „Naja, ich dachte jetzt eher, dass er dich vergewaltigt hat“ „Sei nicht albern….aber so wie er danach war, habe ich ihm alles zugetraut…..“ „Was soll das schon wieder heißen? Mac du sprichst in Rätseln!“ „Okay, wir waren draußen auf der Terrasse, mit allen Kollegen…und wir haben gescherzt und er hat angefangen Klavier zu spielen….irgendwann hat dann mein Handy geklingelt und Steven war dran und plötzlich waren wir alleine und er stand so dicht hinter mir, dass ich alles gespürt habe und Vivian ich meine wirklich alles!“ „Momentchen mal, sagtest du gerade Steven war am Telefon, während ihr beide rumgemacht habt?“ „Nein, Atemu hat ihn ein Weichei genannt, gute Nacht gesagt und mir das Handy abgenommen“ „…..heiß, also dieser Typ ist unglaublich heiß. Langsam glaube ich du denkst dir das aus“ „Vivian! Ich habe ein ernsthaftes Problem hier….“ „Und das wäre?“ „Es hat mir…gefallen…..es hat mir sogar so sehr gefallen….Vivian ich….ich bin verwirrt… ich dürfte so nicht empfinden…" „Und doch tust du es…Massayo, was willst du von mir hören?“ „Und dann, als ich ihn geküsst habe…“ „Wie jetzt DU hast IHN geküsst?“ „Ja verdammt und das war es was ihn so unglaublich wütend gemacht hat! Er hat meinen Kuss erwidert und dabei haben wir uns in die Augen gesehen….es war so… so als wenn ich in einer anderen Welt bin…seine Augen waren so dunkel und….“ Sie brach ab. „Naja jedenfalls habe ich dann den Kopf geschüttelt und gesagt, dass ich das nicht kann...“ „Naja kein Wunder, dass er sauer ist“ unterbrach Vivian sie. Massayo zog eine Augenbraue hoch. „Du bist manchmal aber auch echt naiv, der Kerl ist mega scharf auf dich, macht dir am laufenden Band Avancen und dann, dann schenkst DU IHM auch noch einen Kuss, er lässt dich ein wenig in seine Seele sehen und du? Du stößt ihn wieder einmal weg.“ Massayo dachte nach. Hatte Vivian Recht, war er so sauer, weil sie ihn…verletzt hatte? War das wirklich möglich? Konnte Atemu so etwas wie verletzt sien überhaupt empfinden? Plötzlich hatte sie Schuldgefühle. "Hat er dir sonst irgendetwas angetan?" "nein....er hat nur dafür gesorgt, dass..." sie brahc ab, es war ihr peinlich. "Dass was?" Vivian lies nicht locker. "dass..." Sie schniefte udn wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "dass ich auch ja mit bekomme, dass er Megumi vögelt." "Er hat bitte was?" "Sein Zimmer liegt direkt neben meinem...." Wieder dieser Schmerz in ihrer Brust. "...ich bin froh, dass die Wand noch steht" "Der Typ hat eine merkwürdige Art sich ab zu reagieren. Ich mache mir sorgen um dich." Massayos Dämme brachen erneut, eine Achterbahnfahrt der Gefühle, mit der sie einfach nicht fertig wurde. "Shhht ist ja gut...hör doch bitte auf zu weinen...." Vivian schmerzte es ihrer Freundin nicht helfen zu können. „Aber Mac…darf ich dir eine Frage stellen?“ „Sicher…“ Vivian atmete tief durch, denn diese Frage kostete sie Kraft. „Massayo…sei bitte ehrlich zu mir…du bist so unglaublich verletzt.....und...“ Sie machte eine Bedeutungsschwangere Pause. „Hegst du irgendwelche Gefühle für ihn?“ „Oh Vivian, wo soll ich da anfangen? Sein gesamtes Wesen widert mich n. Ich hasse ihn bis aufs Blut. Er macht mich wahnsinnig, seine bloße Anwesenheit macht mich rasend. Seine dummen Sprüche nerven mich. Er hat keine Respekt vor mir, glaubt er kann machen was er will…“ „Massayo!“ Sie verstummte augenblicklich, bei Vivians Unterton. Das Handy fiel ihr bei ihrer Frage aus der Hand. Ihr ganzer Körper erstarrte. Das Rauschen in ihrem Ohr wurde von dem lauten Klopfen ihres Herzens übertönt. Dann wieder eine Träne und noch eine... Sie brach zusammen, hielt es nicht mehr aus, auch nur eine Sekunde daran zu denken. Doch Vivians Frage hallte immer wieder in ihrem Kopf, wurde lauter, begleitete sie in einen unruhigen Schlaf. „....hast du dich in Atemu verliebt?“ ..... Am nächsten Morgen sah die Welt immer noch grau und trüb aus. Sie sah auf ihre Uhr - Zei zum Aufstehen. //Warum nur hab ich mich freiweillig für den Frühdienst gemeldet?// Es half nichts, sie musste nun raus. Frisch geduscht und wieder etwas Farbe im Gesicht, sah das äußere Erscheinungsbild gleich schon viel wacher aus. Es lenkte zumindest von ihrem inneren Chaos ab. In der Küche angekommen wurde sie schon von Kimiko und Aimy erwartet. Gemeinsam machten sich die drei Frauen daran, das Frühstück für die Meute vorzubereiten. „Du siehst ziemlich fertig aus. Konntest du in den Betten nicht richtig schlafen? Geht mir genauso, es ist einfach nicht wie das Bett zu Hause.“ „Ja, es war seltsam“ Massayo war dankbar für die Ausrede, die man ihr auf einem Silbertablett servierte. Sie kochte den Kaffee für die Lehrerschaft, als auch schon die ersten Schüler zum Frühstück eintrafen. Bewaffnet mit ihren Tabletts kamen sie auf die Theke zu. Sie Band sich noch die Haare zusammen und setzte ihr Lächeln auf. Niemand von ihnen konnte etwas für die gestrige Situation. „Was willst du haben?“ Nach und nach hatten die Schüler ihr Frühstück zusammen bis dann auch die ersten Lehrer eintrafen. Massayo musste sich nach allem doch ein grinsen verkneifen, als sie sah, wie angestrengt Megumi hereinstolziert kam. Nach allem, was sie so gehört hatte musste es ihr unten rum ziemlich mies gehen. „Na Megumi, gut geschlafen?“ 
„Hör bloß auf, ich glaube den Ausflug kann ich heute knicken.“
 „Das tut mir aber leid…“
 Megumi nahm sich nur einen Fenchel Tee und setzte sich dann einigermaßen bequem zu den anderen Lehrern. Die Situation war ihr mehr als peinlich. Anschließend kam Yugi gefolgt von Atemu rein, der grade noch seine Zigarette zu Ende rauchte. „Morgen Massayo, gut geschlafen?“ Yugi hatte wieder immer die beste Laune, wie machte er das nur. 
„Eher weniger…“ „Da bist du wohl nicht die einzige. Atemu hat heute mal wieder eine Laune.“
 //Das kann ich mir redlich vorstellen//
 „Ich hoffe er kriegt bessere Laune, wenn er dich sieht“ Yugi zwinkerte ihr zu und nahm sein Tablett entgegen. //Das glaube ich kaum…//
 Der besagte Herr hatte zu Ende geraucht und kam nun auch vom Hof in die Cafeteria. Massayo hatte Wut in seinem Gesicht erwartet, Zorn oder vielleicht Belustigung, aber sie sah nichts. Es war das erste Mal, dass sein Gesicht komplett verschlossen war und nichts von seinem innersten nach außen drang. Dieser Anblick schmerzte sie. So sollte er nicht sein. Es war merkwürdig, aber sie hatte den Eindruck, dass er ihrem Blick auswich. //Er kann deinen Anblick schließlich nicht mehr ertragen, was hast du erwartet… okay bleib ruhig, auch wenn er dir gestern eine Scheiß Angst gemacht hat… irgendwie tut es mir leid…//
 Bei ihr angekommen, setzte sie ein Lächeln auf. „Guten Morgen Atemu“ 
„…“ Er sah sie nun überrascht an und fühlte sich im gleichen Moment verarscht. //Warum ist die so scheiße freundlich zu mir?// „Du siehst aus, als wenn du einen Kaffee bräuchtest“ Sie nahm sich eine der Tassen und schenkte etwas von der frisch gebrühten schwarzen Flüssigkeit ein. „Wie trinkst du deinen Kaffee? Ich vermute mal schwarz, hab ich recht?“
 Atemu sah sie an wie ein Pferd und nickte nur. „So hier bitte“ Sie reichte ihm die heiße Tasse. „Willst du etwas Frühstücken?“ Er schüttelte den Kopf und ging wieder raus in den kleinen Hof. Eine Zigarette und ein heißer Kaffee, mehr brauchte er morgens nicht. Er hasste frühstücken. Er setzte sich in eine Nische auf der Mauer, zog den süßen Qualm ein und die Welt veränderte sich. Die Sonne strahlte an diesem Morgen besonders hell. Er schloss die Augen und genoss den Schein in seinem Gesicht. Sein kalter Körper wurde ein wenig gewärmt. Irgendwann meldete sich Yugi, dass sie mit den Schülern und den Lehrern einen Ausflug in die Stadt machen würden. Yugi wusste zwar, dass Atemu nicht mitkommen würde, aber immerhin wollte er ihn anstandshalber fragen. Die Antwort lag klar auf der Hand. „Seh ich aus wie ein Städtetourist?“ Yugi lachte bei seinen Bemerkungen und wünschte ihm einen schönen Tag. //Warum ist sie so freundlich zu mir? Gestern Abend hätte ich beinahe die Beherrschung verloren und ich weiß nicht, was ich mit ihr gemacht hätte…am liebsten hätte ich sie irgendwo angebunden und sie bestraft, aber vom feinsten, mit einem Stock und ihr anschließend das freche Mundwerk mit meinem Schwanz gestopft… stattdessen habe ich sie weggeschubst und sie gezwungen von mir weg zu bleiben…..aber ihre Augen…wie sie mich angesehen haben, so erwartungsvoll und sehnsüchtig…// 
Atemu kniff die Augen zusammen, als er wieder ihren Anblick vor Augen hatte. Ihm ging es einfach nicht aus dem Kopf und dann diese zarte Berührung ihrer Lippen, die die seinen suchten. Es war anders, als die anderen beiden Male, in denen er ihr seinen Kuss aufgezwungen hatte. Diesmal hatte sie eindeutig mitgemacht, es hatte ihr gefallen und sie… sie hatte ihn geküsst. Lange war es her, dass er einen Kuss zugelassen hatte, aber hier war es anders. Es fühlte sich gut an und genau das hasste er daran. Er beschloss es nicht zu mögen. „Es tut mir leid…“ drang in sein Ohr, zog ihn aus seinen Gedanken. Müde machte er die Augen auf und sah hinab. Und da stand sie. In ihrer ganzen Unschuld blickte sie ihn herzzerreißend an. Atemu machte dieser Blick Angst. Nach allem was gestern passiert war dachte er sich eher, dass sie wütend und ihm nie wieder unter die Augen treten würde, aber nicht, dass sie ihm so herzlich zulächelte. Atemu fand aber schnell seine Fassung und setzte sein Pokerface auf. „Ach ja?“ antwortete er kühl. „Ich habe gestern wohl so einiges falsch gemacht und dafür will ich mich entschuldigen…“ //Ich glaube ich träume, sie gibt sich allen Ernstes die Schuld für das was gestern passiert ist// „Allerdings, du kannst nicht mit mir machen was du willst. Eher ist es umgekehrt.“ Atemu steckte seine Beine aus und verschränkte die Arme. Eine Weile schwieg er. „Damit du es weißt“ begann er, den Blick auf den Horizont gerichtet, „gestern hätte ich beinahe die Kontrolle verloren und dich vom feinsten bestraft und mir anschließend das genommen, was mir zusteht.“ Massayo schluckte, nicht genug, dass sie sich Schuld eingestand, nein nun erniedrigte er sie noch mehr. //Das ist wohl meine Strafe…// Und warum nur dieses Gefühl von Genugtuung? „Wie hätte…meine Strafe denn ausgesehen?“ fragte sie nun doch neugierig und stieg ein paar Stufen hoch um ihm etwas näher zu sein. Atemus Lippen umspielte ein diabolisches Grinsen. „Nun, ich hätte dir zunächst kräftig deinen Arsch versohlt, dass er in den schönsten Farben geleuchtet hätte, nur um dich anschließend zur Besinnungslosigkeit zu ficken. Natürlich nur zu meinem Vergnügen“ Massayo schnappte nach Luft, wie konnte es sein, dass sich etwas so…ja so böses, abscheuliches und erniedrigendes…aus dem Munde ihres Hasskollegen…so erotisch anhörte. „Stattdessen…“ Er brach ab und schloss wieder die Augen. Er atmete schwer. //Ich werde einfach nicht aus ihm schlau, gerade eben hat er noch so verrucht gekuckt und jetzt wieder so nachdenklich…// Der Wind blies ihm durch die Haare und kitzelte kleine Strähnen hervor. Er genoss diesen Moment der Stille und Ruhe. „Huh?“ fragend blickte er hinab. Besah sich das Wesen, das gerade die Arme unter ihrem Kinn verschränkt hatte und sich auf seinem Bein abgelegt hatte. Er wollte schon protestieren, was ihr denn einfallen würde ihn wieder ungefragt zu berühren, ihr Vorhaltungen machen, dass sie nicht mit ihm spielen sollte, aber….er tat es nicht. Zu angenehm, war das Gefühl, das die Wärme ihres Körpers ausstrahlte. Er verspürte den Drang seine Hand zu heben und ihr durch das glänzende Haar zu streichen, aber er unterband diesen Drang. Das war einfach nicht sein Ding…redete er sich zumindest ein. „Stattdessen, hast du mich gehen lassen…..warum Atemu?“ ihre Stimme klang so weit weg und er wollte nicht antworten. „Keine Ahnung, wahrscheinlich hatte ich keinen Bock auf eine Anzeige oder ein Verhör mit deinem ach so tollem FBI Bruder.“ „Ist das alles?“ 
„Was hast du denn noch erwartet?“
 „…ich weiß nicht…“ Atemu lachte auf. „Zärtlichkeiten liegen mir nicht und mal ehrlich, darf ich dich auch mal was fragen? Du hast deinen Göttergatten am anderen Ende der Welt und knutscht hier mit mir rum. Du hast doch alles was man als Frau will, einen Partner, er hat Geld und keine Cellulite in deinem Alter, also worüber beklagst du dich eigentlich?“
 Massayo sah zu ihm auf, ihr Blick war unglaublich müde. Atemu wusste selbst nicht so genau, warum er sie so anschnauzte und ihr ins Gewissen redete. Sein Kopf und sein Bauch führten Krieg. //Sie soll aufhören mich so anzusehen, ich hasse diesen Blick…// Sie atmete tief aus und sah auf. „Du hast recht….ich sollte mich wirklich nicht beklagen…Ich sollte überglücklich sein… Steven liebt mich und…“
 Er wollte es nicht hören, alles in ihm sträubte sich dagegen, dass sie mit diesem Typen glücklich sein sollte. Er konnte nicht mehr leugnen, dass er sie für sich haben wollte, mit Leib und Seele. Er hasste diesen Steven und würde ihn am liebsten aus dem Flugzeug schmeißen. //Vielleicht sollte ich sie aber auch einfach entführen und in meiner Wohnung anketten. Ich muss sagen die Vorstellung ihr ein Halsband und Handschellen umzulegen, hat was//
 „verstehst du?“ fragend sah sie ihn an. „ehm…“ Atemu hatte ihr überhaupt nicht zugehört. Zu beschäftigt war er mit seinen Gedanken also nickte er nur. Aufeinmal lachte sie lauthals los. Atemu hob eine Augenbraue, er hatte den Eindruck, dass sie ihn auslachte und das gefiel ihm überhaupt nicht. „Du hast mir überhaupt nicht zugehört oder?“ grinste sie ihn an. Aufgeflogen! „Doch doch…ich ehm…“ Atemu spürte eine leichte Scham in sich aufkommen. „Du warst so versunken in deinen Gedanken, es hätte mich überrascht, wenn du wirklich etwas mitbekommen hättest. Auch wenn du es nicht zugeben willst, manchmal bist auch du leicht zu durchschauen.“ Sie strich sich eine Strähne hinter ihr Ohr und entfernte sich dann von ihm. Das war beleidigend für ihn. Schnell war er von der Mauer abgesprungen und ihr hinterher. Sie erschreckte sich, als er sie am Arm festhielt. Schmerzhaft verzog sie das Gesicht, Atemu stoppte sofort und lockerte seinen Griff. „Hast du schmerzen?“ 
„Nein ist schon okay…“ „Lass mich mal sehen“ Er schob den Ärmel ihrer Bluse hoch, was sich als schwierig erwies, da sich die kleinere Dame ziemlich sträubte. „Nun halt doch mal still.“ Er sah sie streng an, was sie sofort inne halten lies. Vorsichtig schob er den Ärmel hoch und riss gleich darauf die Augen auf. Ein dicker blauer Striemen zeichnete sich auf ihrer Haut ab. Atemu strich behutsam darüber und legte seine Hand um diese Stelle. //Das ist meine Hand…verdammte Scheiße…dieser Fleck stammt von mir…//
 Wütend über sich selbst blickte Atemu die Stelle an. „Es ist wirklich nicht so schlimm…“ versuchte sie ihn zu beruhigen. „Sieht der andere Arm auch so aus?“ er blickte sie durchdringend an. „Schon aber…“ 
„Khra!“ Das Wort hatte Massayo schon öfter von ihm gehört. Es bedeutet Scheiße. Eines seiner Lieblingswörter. „Atemu, es ist wirklich nicht so wild“ „Nicht so wild? Verdammt nochmal, und ob das schlimm ist. Ich…“ Haare raufend lief er im Garten auf und ab. //Er macht sich ernsthafte Vorwürfe…// Schnellen Schrittes kam er wieder auf sie zu und griff sich ihren Arm. Er hob ihn an und schloss die Augen. Gleich darauf spürte sie die zarte Berührung seiner Lippen. Sanft liebkoste er die Stelle, an der sich das Blut gesammelt hatte und die er verursacht hatte. Er verteilte überall kleine Küsse, leckte über die Stelle drüber und dann wieder küsse, als wollte er die Wunde reinigen, gar weg zaubern. Ein rosaner Schleier legte sich auf ihre Wangen, als er ihr wieder diesen undefinierbaren Blick schenkte. Und im gleichen Moment lies er ihre Arme wieder abrupt los und stolzierte, die Hände in der Hosentasche, zurück in das Gebäude. „Seltsam….“   Kapitel 7: Reue / "does he flutter your heart when he kisses your neck" ----------------------------------------------------------------------- „Und hier sehen sie die Statue unseres ersten Bürgermeisters. Das Material ist Messing, unsere anliegenden Gebirge sind bekannt für ihre Rohstoffhaltigen Mienen…“ Atemu streckte sich genüsslich und gähnte herzhaft. „Bei Ra ist das langweilig, wie lange dauert diese Stadtführung denn noch?“ „Findest du? Naja nachher haben wir ja Zeit für uns und da machen wir alles was du willst“ Megumi schleimte sich wieder einmal bei ihrem heißen Kollegen ein. Atemu ging diese Art langsam tierisch auf die Nerven, er lies es unkommentiert und versuchte sich auf die Führung zu konzentrieren. „Wenn sie mir bitte folgen wollen, wir sehen uns nun die Altstadt an“ Die Lehrerschaft, samt Betreuern dackelte der älteren Dame hinter her. //Meine Fresse die erste Woche ist rum und es ist noch eine ganze, die ich hier fest sitze. Ich hab echt keinen Bock mehr. Und dann heute diese langweilige Stadtführung// Ein anderes Gähnen erregte Atemus Aufmerksamkeit. Er schmunzelte über seine brünette Kollegin, die krampfhaft versuchte ihre aufkommende Müdigkeit zu unterdrücken. „Na langweilst du dich?“ flüsterte er ihr zu. Sie schüttelte energisch den Kopf.  „Wie kommst du denn darauf?“ „Du bist so spießig!“ „Was war das?“ „Könnten die Herrschaften dahinten sich bitte wieder auf meine Führung konzentrieren? Dankeschön!“ Atemus Hand zuckte  und er wollte ihr schon seinen Lieblingsfinger zeigen, als ein Geschäft sein Interesse weckte. Er beließ die Hände in seinen Hosentaschen und schlenderte zu dem Schaufenster. „Hey Rachjida hier lang geht die Führung“ rief ihm Rickson zu. Atemu winkte desinteressiert ab. "Ich komme gleich nach" Der süße Duft des Leders drang in seine Nase und wirkte zutiefst beruhigend auf ihn. Ihm wurde schmerzlich bewusst, dass ihm die Nächte auf seinem Bike fehlten. Das hier war einfach nicht er selbst. Dieses geregelte Leben, jeden morgen um die gleiche Zeit aufstehen, zur Arbeit fahren, Anweisungen befolgen, dann wieder nach Hause und alles ging wieder von vorne los. Das war nicht das Leben, dass er kannte, liebte und für sich gewählt hatte. Auch wenn es ihm in seiner Heimat bereits einmal die Freiheit gekostet hatte.   Flashback Atemu saß mit hinter dem Rücken verschränkten Armen auf dem Anklagestuhl. Seine Hände waren mit Handschellen an den Stuhl gefesselt. Aufgeplatzte Lippen, zerzaustes Haar und müde Augen waren nur ein paar Anzeichen von Atemus Erschöpfung durch die Zeit in U-Haft. Der Geschmack nach Blei lag ihm im Mund. „In der Strafsache Atemu Rahul Khan Rachjida wegen illegaler Straßenrennen, mehrmaliger Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung, Sachbeschädigung von Stadteigentum, Wiederstand gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung lautet das Urteil: Schuldig. Sie werden hiermit zu 1 1/2 Jahren Haft im Strafgefägnis Al-Aqrab verurteilt. Die Haftstrafe ist sofort anzutreten…“ „Fick dich“ „Rachjida halten sie sich zurück!“ „Und sie können sich auch verpissen, was für ein beschissener Anwalt sind sie eigentlich?“ Atemus respektlose Art dem Richter gegenüber wurde sofort mit Schlägen auf den Rücken sanktioniert. Unsanft wurde er an den Haaren gepackt und gezwungen den Richter anzusehen. „Das Urteil ist rechtsgültig!" Der Hammer schnellte herunter und es ertönte ein Ohrenbetäubendes Geräusch.   "Ihnen wird hiermit ihr Führerschein entzogen“   //Und meine Freiheit auch…..// Flashback Ende     „Willst du nicht mal langsam hinter her kommen?“ Atemu schreckte aus seiner Erinnerung hoch. Manchmal wachte er immer noch schweiß gebadet auf von diesem Geräusch. Hektisch blickte er sich um, musste seine Realität erst wieder zusammensetzten. Vor seinem Auge lief wieder dieser Film ab, als er von den Wärtern in den Keller geschleift wurde. Er konnte noch immer die Stromstöße auf seiner Haut spüren. Der Geruch nach verwestem Fleisch stieg ihm wieder in die Nase. „Hey, hey, ist alles okay…hallo?....” Weit entfernt nahm er eine Berührung an seinem Arm war und eine Stimme. Er zuckte zurück, konnte die Berührung nicht ertragen, suchte nach einer Möglichkeit zu entkommen. Zwecklos. »Vater warum lässt du zu, dass sie mich mitnehmen? Hilf mir!« Der abwendende Blick eines alten Mannes, gezeichnet von Verzweiflung und Reue. »Ich kann nichts mehr für dich tun mein Sohn...« "Atemu?.....Atemu?" Da wieder eine Berührung und der Funke eines Lichts. Er streckte die Arme aus versuchte das Licht in seine Arme zu schließen. Es war sein Rettungsseil. „Atemu ich weiß dir ist langweilig und mir offen gesagt auch, aber wir müssen weiter.“ //Müssen? Müssen? Nein ich muss gar nichts! Nie wieder muss ich etwas!// Panisch bekam er etwas zu fassen, lies nicht mehr los. Das Licht am Ende des Tunnels war zum greifen nahe. "Atemu du machst mir Angst, hörst du mich?" Seine dunklen Gedanken verschwanden. „Hey….was ist denn los?“ „Massayo….“ Seine Hände hatten sich um ihr Gesicht gelegt. Seine Atmung ging schwer. Erschöpft lehnte er seine Stirn an ihre. Seine Augen waren geschlossen. „Geht es dir nicht gut?.....Sprich mit mir….bitte“ Sie wagte es die Hand auf seine zu legen. Strich sanft über seinen Handrücken. Augenblicklich schlug er die Augen auf. Seine gesamte Aura veränderte sich wieder im Sekundentakt. Eben war er noch ermüdet und fast apathisch, jetzt wieder ein wacher Geist. „Bestens…“ Ein Lächeln strahlte seine Augen aus, auch wenn es seine Lippen nicht erreichte. „Da bin ich ja beruhigt“ Erleichtert entspannte sie sich. Für einen Moment hatte sie sich wirklich Sorgen um ihn gemacht. Blitzschnell nahm er ihre Hand in seine und hielt sie fest. Warm und stark. „Komm wir hauen ab“ „Was?“ „Hast du ernsthaft Bock auf diese Stadtführung mit der alten Eule?“ „Nunja, es steht schließlich auf unserem Programm“ „Massayo…“ Er sah sie ernst an und ließ ihre Hand los. „Du hast keine Lust darauf, ich habe keine Lust darauf. Ich will mir nicht mehr vorschreiben lassen, wie ich meinen Tag zu gestalten habe. Zumindest für diese paar Stunden nicht. Für diese paar Stunden…will ich frei sein. Ich fühle mich hier wie ein Gefangener und ich sehne mich nach einem Moment der Freiheit…“ Massayo sah ihn mit großen Augen an. „Atemu…“ „Also…“ Er öffnete seine Hand und reichte sie ihr. „Komm mit mir…bitte“ Massayo überlegte einen Moment, wobei die Antwort klar und deutlich vor ihr lag. Sie nahm seine Einladung an und legte ihre Hand in seine. //Ein paar Stunden mal nicht an den Plan halten, klingt doch super// Fest umschloss er ihre Hand, als wenn er sie nicht mehr loslassen wollte und hastete mit ihr los. Weg von der Verantwortung, Weg von einem geregelten Tagesplan, Weg von der langweiligen Meute von Lehrern, Weg von einfach allem und hinein in die Freiheit. „Halt warte!“ Sie zog ihn in eine Seitengasse. „Kneifst du jetzt etwa? Ich schwöre dir, wenn du mich hier festhalten…“ Er verstummte. Sie sah ihn ernst an und legte ihre Hand sanft über seine Lippen.    „Shhht…“ Wieder diese Hitze die von ihrem Körper ausging und sein kaltes Herz erwärmte. Sein Blick verriet seine Frage, seine hochgezogene Augenbraue unterstrich diese  »Was soll der Scheiß?«  „Vertrau mir einfach“ flüsterte sie und sah in Richtung der Straße. Atemus Blick folgte ihrem und er sah… „Hier entlang meine Damen und Herren, ich zeige ihnen nun unsere Kirche…“ Die ältere Stadtführerin schlenderte voran und redete nach wie vor begeistert von ihrer Stadt, in der sie geboren, aufgewachsen, geheiratet, Kinder bekommen und Enkelkinder bekommen hatte. Eben ein sehr langweiliges Leben in Atemus Augen. Hatte diese Frau schon einmal das Meer gesehen? Die anderen liefen mittlerweile sehr trottend hinter ihr her. „Ich glaube sie sind weg…“ Erleichterung machte sich breit. Sie ließ ihre Hand sinken, kam jedoch nicht weit, da er ihre Hand bestimmt festhielt. Sanft und langsam berührten seine Lippen ihren Handrücken, sein Atem streichelte sie. Ihr Duft stieg ihm in die Nase, elegant, feminin und frisch. Seine andere Hand fand den Weg zu ihrer Taille, drückte sie unmerklich näher an seinen Körper. Und wieder legte sich dieser rote Schleier über Massayos Gesicht, steichelte ihre Wangen, hinterlies seine rosanen Spuren auf ihrem Gesicht. Sie spürte seine Haare in ihrem Gesicht, unmerklich hatte er ihre Hand in seinen Nacken gelegt und sich zu ihr hinabgebeugt. Wie von selbst begannen ihre Finger durch seine Haare zu streichen. Seine Nasenspitze strich über ihre, unentwegt sahen sie sich in die Augen. Der Verstand hatte beide längst verlassen. Und wieder dieses Prickeln auf den Lippen, diese magnetische Anziehungskraft. Leicht öffnete sich ihr Mund, während er ihr näher kam. Nichts vermochte diesen Moment stören. „Achtung aus dem weg ihr zwei!“ Ein Junge mit kurzen schwarzen Haaren und einem breiten Grinsen rempelte sie an, hinter ihm her kamen zwei Polizisten. „Bleiben sie sofort stehen!“ „Haltet den Dieb!“ Atemu drückte Massayo enger an sich, während die beiden Polizisten Mühe hatten sich durch die Enge Gasse zu zwängen. Ein Apfel rollte zu ihren Füßen. Schnell drehte der Junge um und hob ihn auf. „Nehmt euch ein Zimmer ihr zwei hübschen!“ zwinkerte er ihnen zu. Ehe er seine Flucht wieder aufnahm. Auch die beiden Polizisten rempelten sich nun an den beiden vorbei und ehe man sich versah hatte sich der eine bereits auf die Nase gelegt, woraufhin der andere über seinen Kollegen stolperte und ebenfalls hinfiel. „Man kannst du dummer Idiot nicht aufpassen?“ „Das sagt der richtige! Wer kugelt sich denn auf mir rum?“ „Meine Herren ich möchte sie ja nicht unterbrechen, aber haben Sie nicht einen Dieb zu verfolgen?“ meldete sich die Brünette zu Wort. „Wo? Wo ist er lang gelaufen?“ „Ich glaube er ist nach rechts gelaufen…du hast es doch auch gesehen oder?“ mit aufgesetztem Pokerface sah sie hoch zu Atemu. „Ja eindeutig nach rechts“ stimmte Atemu ihr zu. Die beiden hochkompetenten Polizeibeamten folgten der falschen Anweisung. „Also das sind die besten Polizisten die ich je gesehen habe.“ kicherte sie und sah um die Ecke, wo die beiden die nächste Straße entlang rollten. „Und sowas darf sich Staatsdiener nennen“ Atemu schüttelte den Kopf und trat aus der Gasse raus. „Also mein Leben würde ich nicht in deren Hände legen“ grinste sie. „Also…“ Sie drehte sich schwungvoll zu ihm um und lächelte ihn an. „…wie willst du deine Freiheit genießen?“ Atemu hatte schon eine gute Vorstellung davon, wie man diesen wunderbaren frühsommerlichen Tag nutzen könnte. Am liebsten würde er mit seinem Bike über die Felder düsen, aber das war ja leider ein paar Kilometer weit weg. „Ich habe das Gefühl, dass ich hier einschlafe. Diese Einöde ist nichts für mich. Das Herz muss mal wieder richtig pumpen, ich…ich habe das Gefühl ich werde hier wahnsinnig.“ „Ein geregeltes Leben ist nicht so wirklich was für dich hm?“ „So ist es“ „Aber irgendwann…irgendwann muss jeder sich diesem Leben stellen und glaube mir ich weiß wovon ich rede“ „Sie mir nicht böse Schätzchen, aber ich glaube du weißt nicht wie es ist ein Gefangener zu sein, wenn du eigentlich das Herz eines wilden freilebenden Hengstes hast“ „Vielleicht nicht das eines Hengstes, aber….“ //Es hat keinen Zweck, er sieht wieder einmal nur sich// „Wusste ich es doch“ //Die einzige, die mich dahingehend wirklich versteht ist White Night// „Weißt du, ich habe als Frau so vielen Gesellschaftlichen Regeln und Normen zu folgen, bei Männern ist das oft viel einfacher. Wenn man 25 und Single ist gilt man bei euch als heißer Junggeselle, bei uns Frauen sieht das ganze anders aus… Die Freiheit von der du sprichst würde ich auch gerne kennen, ich habe sie selber noch nie erlebt…“   Massayo sah gen Himmel und fühlte sich in diesem Moment ziemlich verletzbar. Sie legte die Arme um sich. Sie hasste dieses Thema. Niemand verstand sie so richtig in dieser Hinsicht. Die Wand hinter ihr gab ihr etwas halt. Sie hatte Angst in diesem Moment umzufallen.     Flashback     „Massayo?......Massayo?......NEE-CHAAAAN?“ Angesprochene zuckte zusammen und drehte sich zu ihrer Zimmertür um. In dem Haus ihrer Eltern waren seit ihrer Kindheit Schlüssel ein Tabu Thema, was die Privatsphäre eines pubertierenden Mädchens nicht unbedingt vereinfachte, wenn zu jeder Zeit entweder Mutter oder die kleine Schwester hereinplatzen konnten. Das hat die ersten Annäherungen mit dem anderen Geschlecht nicht unbedingt einfacher gemacht. „Meine Güte, Samantha. Du bist mittlerweile 18 und kreischst immer noch wie eine 12 Jährige.“ „Und? Dafür habe ich dich Busentechnisch eingeholt“ Massayo rollte mit den Augen. „Was wolltest du denn?“ „Eigentlich wollte ich dich fragen ob ich mir etwas aus deinem Koffer ausleihen darf, aber…Nee-chan, ist alles in Ordnung?“ Und schlagartig war Samantha wieder ernst. „Ja…natürlich“ Massayo drehte sich weg. Ihr steckte wieder dieser Klos im Hals. Seit Tagen fühlte sie sich eigenartig. „Hey was ist denn los“ Samantha legte die Hand auf die Schulter ihrer Schwester. Massayo begann zu zittern und wieder hatte sie die aufkommenden Tränen nicht unter Kontrolle. „Hey, hey, hey…“ Samantha legte die Arme um sie, drückte ihren Kopf gegen den Rücken ihrer großen Schwester. Stumme Tränen benetzten die Fensterbank. „Ich dachte dir würde es besser gehen seit du uns mal wieder besuchen kommst.“ „Das dachte ich ja auch…“ „Aber?“ Sanft strich die kleinere über die Arme der größeren. „Ich…ich weiß nicht ob ich das mit Steven noch weiter kann…ich weiß nicht ob er wirklich der Mann ist…“ „Ohje hat seine Mutter wieder irgendetwas gesagt?“ „Mal von ihren sonstigen Bemerkungen, dass es für eine fast 25 Jährige mal langsam Zeit wird häuslich zu werden und sich etwas mehr Mühe zu geben, dann würde Steven mir schon längst einen Antrag gemacht haben gejaule? Nein, immer noch dasselbe“ „Und du denkst mittlerweile, dass da etwas dran sein könnte?“ „Ich…keine Ahnung, ich weiß nicht mal ob ich überhaupt heiraten will. Mum liegt mir auch schon in den Ohren ob sie denn mal Enkel von mir zu erwarten hat!“ „Mum ist eh komisch in letzter Zeit. Ich glaube sie gerät in Panik weil Kenji und Carrie sich wieder mal gestritten haben.“ „Sie will eine Oma sein, wo sie noch ohne Gelenkschmerzen mit auf den Spielplatz kann. Schon klar…“ BAMS…da knallte die Tür auf. „hab ich doch richtig gehört!“ schallte die laute Stimme Vivians durch den Raum. „Du weinst wieder einmal!“ „Geht’s vielleicht noch etwas lauter, der Gärtner hat dich noch nicht gehört!“ fauchte Massayo sie an. „Ich lass euch beide dann mal alleine.“ Samantha verkrümelte sich, bei Vivian konnte man nie absehen, ob es ein friedliches oder ein lautes Gespräch wird. Vivian lies sich auf dem Bett nieder und schlug die Beine über einander. „Mac so geht das nicht weiter! Du musst dich endlich entscheiden, ob du nur zu Besuch bleibst oder wieder ganz in deine alte Gegend ziehst.“ „Ach darum geht es doch gar nicht!“ „Worum dann? Ach die Sache mit Steven…“ „Genau die.“ „Immer noch nicht sicher ob es wirklich Liebe ist?“ „Ich hatte letztens wieder so einen Traum…“ „Uh ich will pikante Details“ Vivians Ohren waren größer als die eines Elefanten, wenn es um Massayos feuchte Träume ging. „Wieder in Ägypten?“ „Ja, wobei es sich oft mit dem Spiel vermischt, was wir vor ein paar Jahren gespielt haben.“ „Achja das war lustig. Vor allem mit dem Kindergarten aus Domino“ „Sie waren zwar alle etwas eigenartig, aber…aber lieb gewonnen habe ich sie trotzdem und du auch.“ „Mit Yugi bist du ja noch schwer in Kontakt seit ihr euch in diesem Spiel kennengelernt habt.“ „Ja…er hat mir eine Mail geschickt.“ „Das tut ihr doch immer einmal die Woche.“ „Lies mal den Anhang“ Vivian griff nach dem am Fuße des Bettes stehenden Laptop und fand auch gleich die Mail von der Massayo gesprochen hatte. Sie öffnete den Anhang und überflog den Text schnell. „Nicht dein Ernst!“ „Meiner nicht. Seiner!“ „Er schickt dir ein Jobangebot?“ „So wie es aussieht, hat die Ältere Sozialarbeiterin nun aufgehört und sie suchen händeringend eine Neue“ „Und da kommt er ausgerechnet auf dich? Mac das ist doch wundervoll, nimm das Angebot an“ „Aber…“ „Aber was?“ Vivian zog eine Augenbraue hoch und gleich darauf wurde ihr Blick weicher. „Das heißt, dass du umziehen wirst. Dauerhaft?“ Massayo nickte und schüttelte gleich darauf ihren Kopf. „Und was ist mit Steven?“ „Ja ganz genau diese Frage stelle ich mir seit Tagen. «Was ist mit Steven?»….ich….“ Massayo setzte sich auf den Fußboden vor ihrer besten Freundin. „Ich weiß nicht ob ich Steven so sehr liebe, dass ich bereit bin auf so eine großartige Chance zu verzichten.“ „Massayo….“ Vivian lächelte ihrer Freundin zu. „Eigentlich hast du dich doch schon entschieden nicht wahr?“ Vivians Stimme konnte so sanft klingen. „Irgendwie schon…Ich habe das Gefühl, dass es das richtige für mich ist. Irgendetwas zieht mich dorthin zurück und ich sehne mich nach Freiheit. In dieser Beziehung fühle ich mich wie eine Gefangene. Ich bin gar nicht mehr ich selbst.“ Vivian war stolz auf ihre Freundin. „Ich bin froh, dass du das endlich sagst. Denn ich muss sagen, du hast dich in den letzten 6 Monaten ziemlich verändert und nicht unbedingt zu deinem besten. Ich habe das Gefühl ich sehe gerade wieder die Massayo an, die mit mir zusammen nach unserem Austauschjahr in Domino am Flughafen stand und in ihre Zukunft gestartet ist. In den letzten Wochen war diese Frau, die die Freiheit liebte und das getan hat was sie wollte, ihre Intelligenz nicht heruntergespielt hatte und ja sogar wieder aggressiv geworden ist, sie war verschwunden. Stattdessen hatte ich jemanden beim Shoppen dabei, die adrett gekleidet, zurückhaltend und schon fast spießig war. Ich bin froh, dass du wieder da bist.“ „Ja ich habe mir auch gefehlt“ lachte sie ihre Freundin an und stand auf. „Ich möchte keine Zeit mehr verschwenden. Ich fahre gleich zu Steven und werde mit ihm Schluss machen.“ „So ist es richtig! Ach und nur ganz kurz zu deinem Traum…war es…?“ „Jap, es war wieder mal ein Pharao.“ Flashback Ende Als die Sonne verschwand und sich der Schatten ihres Kollegen über sie legte, sah sie wieder auf die Erde zurück. Kehrte aus ihrer Gedankenwelt zurück in die Wirklichkeit. Atemu sah sie wieder mit diesem Blick an, dieser Blick als wenn er tief in ihre Seele sehen würde. Konnte er erahnen, was sich in ihrem Kopf abspielte? Konnte er sehen, was sich in ihrer Vergangenheit ereignet hatte? »Die Augen verrraten die Geschichte eines Menschen« Atemu stemmte rechts und links seine Hände neben ihrem Gesicht ab. Sie sah ihn mit glasigen Augen an. Innerlich sprach sie immer wieder zu sich: //Nicht heulen, nicht heulen, nicht heulen// „Dein Leben ist ziemlich leer oder? Diese leere kann man in deinen Augen sehen…“     Flashback „Tut mir leid Mr. Kazama, sie ließ sich einfach nicht aufhalten.” „Ist schon in Ordnung Mary, schließen sie die Tür hinter sich“ „Sehr wohl Sir“ Die Sekretärin von Steven folgte ihren Anweisungen und lies das Paar alleine. „Was führt dich zu mir? Du weißt, dass ich sehr beschäftigt bin“ „Wir müssen reden“ „Sollen wir das nicht heute Abend bei einem schönen Essen machen? Ich lade dich ein.“ „Es wird kein gemeinsames Abendessen mehr geben“ Steven stutzte und legte seine Akten beiseite während er von seinem Schreibtisch aufstand. „Was genau soll das heißen?“ „Das was ich gesagt habe.“ „Du…du machst doch nicht gerade Schluss mit mir?“ „Steven…“ Massayos Blick wurde weicher, dennoch ballte sie Hände zu Fäusten um sich selber Kraft zu geben. „Du bist ein wunderbarer Mensch, du bist anständig, höflich ein richtiger Gentleman. Jeder Frau wäre wohl glücklich, wenn sie mit dir zusammen sein könnte. Aber…Ich habe das Gefühl zu ersticken. Ich habe mich in den letzten Wochen noch nie so weit weg von mir selbst gefühlt. Deine Mutter macht mich wahnsinnig. Sie hängt mir dauernd in den Ohren, meckert an mir rum. Diese adrette Frau, die Kostüme trägt und dich zu Hoteleröffnungen und langweiligen Party´s begleitet, das bin ich einfach nicht. Ich…ich hasse das hier!“ Sie riss sich demonstrativ den Kragenkopf ihrer Bluse auf. „Ich mache gerne Sport, und damit meine ich kein Synchronschwimmen! Das ist kein Sport! Ich mache gerne laut Musik an und singe dann laut und furchtbar, dass die Vögel vor meinem Fenster abhauen. Ich bin einfach nicht die perfekte Tochter eines Regierungsbeamten, die du gerne hättest. Ich habe versucht diese Frau für dich zu sein. Ich bin es aber nicht.“ Steven kam auf sie zu. „Nein, bleib wo du bist. Ich kann dich gerade nicht riechen!“ Steven hob eine Augenbraue. „Obendrein, werde ich eh nicht mehr lange hier bleiben. Mein Freund Yugi hat mir ein Jobangebot an seiner Schule unterbreitet, das ich annehmen werde. Ich kann endlich meinem Job nachgehen und ich habe das Gefühl, dass dort eine Aufgabe auf mich wartet, die mein Leben verändern wird. Und ich lasse mich nicht mehr aufhalten.“ Sie atmete aus, es tat gut einmal alles los zu werden. Stevens unterdrücktes Lachen zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. „Du findest es also lustig?“ „Ich wusste nicht, was für ein Temperament in dir steckt. Du hast mir gerade deine Meinung wie kein zweiter gegeigt. Darf ich auch etwas dazu sagen?“ „Mein Entschluss steht fest.“  Sie verschränkte die Arme. „Du darfst jeder Zeit gehen. Es missfällt mir, dass du dich in unserer Beziehung wie eine Gefangene und ein anderer Mensch gefühlt hast. Ich habe mich in die Frau verliebt, die du dir vorgespielt hast wohl wahr. Aber…“ Steven griff in sein Jackett und holte ein kleines schwarzes Kästchen heraus. „Aber in diesem Moment habe ich die unglaublichste Frau vor mir stehen, die mir je begegnet ist. Und ich liebe diese Frau. Jetzt ist es mir erst wirklich klar geworden. Ich will keine hörige Freundin, ich will eine Frau, die mir ihre Meinung sagt und Persönlichkeit hat. Dich!“ Steven ging vor ihr auf die Knie und öffnete die Schatulle. Ein goldener Ring mit tropfenförmigen Diamanten glitzerte darin. Massayos Augen wurden größer. Ihre Arme hingen mittlerweile resigniert an ihrem Körper herab. „Ich möchte, dass du, du selbst bleibst. Ich respektiere deinen Wunsch und deine Sehnsucht nach Neuem und möchte sie mit dir teilen. Japan ist der ideale Markt und da die Firma gerade im expandieren ist… Massayo Lilian McPherson…willst du mich heiraten?“ Massayo war sprachlos. Wovon hatten sie gerade gesprochen? Wollte sie nicht eigentlich mit ihm Schluss machen? Und jetzt kniete er vor ihr und machte ihr einen Heiratsantrag? War das hier versteckte Kamera? //Andererseits….ich habe ihm gerade fast alles offen gelegt…und…er…er akzeptiert es… er liebt mich…könnte ich mich so in ihm getäuscht haben?...// «Er hat dich verändert und das nicht zum positiven» «Irgendwann heiratet jeder mal» «Du kannst aber auch nicht dein Leben lang einem Phantom hinterherjagen. Diese Träume müssen nicht unbedingt ein Zeichen sein. Vielleicht sollen sie gar nicht sagen, hey da wartet jemand anderes da draußen, sondern ist einfach nur eine Phantasie? Du musst dich entscheiden, das Phantom oder ein realer Mann aus Fleisch und Blut» «…» «…» «…»   „Ja…“   Flashback Ende     „Dein Leben ist ziemlich leer oder? Diese leere kann man in deinen Augen sehen…“  Sanft hob er ihr Kinn an, holte sie erneut aus ihren Gedanken zurück. Seine Augen waren so offen und klar. Sein Blick fast einfühlsam. „Genauso, wie in meinen.“ Erkannte sie da einen Ansatz von Schmerz in seinen Augen? Doch genauso schnell, wie sich seine Seele geöffnet hatte, genauso schnell war sie wieder verschlossen. Atemu schnippte mit den Finger gegen ihre Nase und lies sie aus ihrer Starre erwachen. Es war tatsächlich, als wenn sie aus einem Alptraum erwachen würde. „So und nun…genießen wir den Rest unseres Top Secret Ausflugs“ zwinkerte er ihr zu. „Und ich weiß auch schon, was wir machen“ Wieder ergriff er ihre Hand und zog sie zielsicher hinter sich her. „Hey ich bin doch kein Hund!“ Sie versuchte Schritt mit ihm zu halten. „Auch wenn ich dich gerne auf allen vieren sehen würde.“ „Du bist ein unglaubliches Schwein“ „Und du musst das jetzt leider ertragen“ Massayo grummelte vor sich hin und musste schnell abbremsen, bevor sie mit Atemu zusammen sties. „Stop ist auch ein Fremdwort für dich?“ „Exakt“ „´Motorcycles & Friends´ was wollen wir denn hier?“ „Wirst du schon sehen Baby“ Irgendetwas hatte sich verändert. Atemu gesamte Aura und Statur hatte sich um wenige Merkmale Verändert. Er wirkte noch Selbstbewusster, dominanter und kühner als sonst, als sie den Laden betraten. Massayo stieg der Duft von hochpreisigem Leder und Motorenöl entgegen. Interessiert sah sich im Laden um. Ein langhaariger Typ mit rotem Kopftuch stand lässig an der Theke und blätterte in einem Magazin, das eine Frau in knappen Ledersachen auf einem Motorrad räkelnd zierte. Ein anderer Typ, der gerade neue Waren auspackte und einen Lieferschein kontrollierte bemerkte den braungebrannten Ägypter. „Hi! Kann ich dir irgendwie weiter helfen?“ „Ich habe eurer Schild draußen gelesen, dass ihr Motorräder vermietet“ „Hast du deinen Führerschein dabei?“ „Aber sicher doch“ „Hey Ronnie, mach dich mal nützlich und gib die Daten hier mal ein und mach den Mietvertrag fertig.“ Grummelnd lies der langhaarige von seinem Magazin ab und füllte ein paar Papiere aus. „Interessanter Artikel?“ fragte Atemu interessiert. „Allerdings. Neben den Postern und den Testberichten, ist die Kolumne hier immer sehr unterhaltsam.“ demonstrativ drehte er die Zeitschrift zu ihm um. Atemu überflog sie.   Unter Helmen (7) - die Motorradkolumne "Fahren + Stehen = Treffen" Eigentlich müssen Motorradfahrer immerfort fahren, fahren, fahren. Das hat zwei Gründe. Der erste ist ein fahrphysikalischer: Einem Motorrad, das steht, fehlen die stabilisierenden Kreiselkräfte. Es fällt um. Der zweite Grund ist ein thermischer: Die Abkühlung des Körpers durch den Fahrtwind ist enorm und steigt im Quadrat der Geschwindigkeit. Man muß sich warm anziehen. Folgerichtig ist ein stehender Motorradfahrer stets viel zu warm angezogen. Aus der Not haben die Motorradfahrer eine Philosophie gemacht: Der Weg ist das Ziel. Das Verbrennen fossiler Brennstoffe ist ein Wert an sich, gestoppt wird nur zum Tanken.   Nun hat der Motorradfahrer aber auch noch andere Interessen: Er will, daß man um seine Maschine herumsteht, über spezielle Federbeine spricht und fragt, welcher TÜV den mordsmäßig lauten Krawalltüten seinen Segen gegeben hat. Zur Befriedigung solcher Bedürfnisse wurden die Motorradtreffen beziehungsweise "Treffs" erfunden. Ein Motorradtreffen entsteht so...   Atemu las die letzte Zeile und er schnappt nach Luft.   Fahrt nicht schneller, als euer Schutzengel fliegt! White Night   Er musste diese Zeitschrift sofort abonnieren, soviel stand fest. „Gehört die Schnecke auch zu dir?“ Atemu blickte über die Schulter nach hinten und beobachtete Massayo, wie sie sich durch die Regale schnüffelte. Fasziniert sah sie sich verschiedene Ersatzteile an. „Ja, die Schnecke gehört zu mir.“ Atemus Brust wuchs um das Dreifache als er das sagte.   „Braucht sie ihr eigenes Bike?“ „Baby, kannst du Motorrad fahren?“ Massayo sah ihn an wie ein Pferd. „Ich weiß nicht mal, wie man so ein Ding startet, wieso?“ „Nur so…“ Er wandte sich wieder seinem Gegenüber zu. „Sie fährt bei mir mit.“ „Wenn du dann noch hier unterschreiben würdest.“ Atemu hatte sämtliche Papiere ausgefüllt und hatte sich eine Maschine ausgesucht. Massayo war nun einmal im Laden rumgegangen und kam zu Atemu zurück an den Thresen. „Umziehen könnt ihr euch dahinten, ihr findet eine kleine Auswahl in den Kisten, die da rumstehen“ „Wie umziehen?“ die kleinere sah die beiden Jungs verwirrt an. „Tja, in dem Outfit, Jeans, Top und Chucks, kommst du nicht auf unsere Bikes.“ „Warum sollte ich Motorrad fahren?“ Atemu zog Massayo ohne dass sie weitere Fragen stellen konnte mit in den hinteren Bereich. Er zog den Vorhang zu. Langsam dämmerte es ihr. „Ohhh nein!“ „Oh doch“ „Oh nein!“ „Doch, Doch“ Atemu begann sich seine Schuhe auszuziehen. „Nie im Leben setzte ich mich auf so ein Ding drauf!“ „Ich fahre doch“ „Toll und das soll mich beruhigen? Was…WAS MACHST DU DENN DA?“ Massayo drehte sich verschämt weg, als Atemu begann seine Hose aufzuknöpfen. Ihr Gesicht glich einer Tomate. „Massayo ich bin ein guter Fahrer, ich habe noch nie einen Unfall gehabt und ich liebe es einfach. Es gibt nicht viele Dinge in meinem Leben, die ich liebe. Aber wenn es etwas gibt, dann ehre ich es mit vollem Herzen.“ Das Rascheln ließ darauf schließen, dass Atemu seine Hose abgestriffen hatte und nun wohl eine der Lederhosen anzog. //Ich kann mich gerade kaum auf seine Ansprache konzentrieren.// Does he tell you he loves you when you least expect it Does he flutter your heart when he kisses your neck No scientist, or biology It's obvious, when he's holding me It's only natural that I'm so affected   Verschämt lunzte sie nach hinten und sah gleich darauf wieder weg. //Verdammte scheiße….ich hatte verdrängt wie gut er aussieht….// „Du bist doch sonst nicht so schüchtern…“ Seine Stimme klang gefährlich nahe. „Ich ehm…es ist….ehm…du….“ „Hör zu“ Sein heißer Atem streichelte ihren Nacken. Die Lederhose hatte er zwar mittlerweile an, aber sie war nicht zugeknöpft und hing ihm lässig auf der Hüfte. Den Bund seiner Boxershorts konnte man sehr gut erkennen und es sah ohne jeden Zweifel einfach nur sexy aus.   And my heart won't beat again If I can't feel him in my veins No need to question, I already know   „Sieh mich an!“ wieder dieser dominant-verruchte Unterton. Sie gehorchte, auch wenn ihr Gesicht gerade wie Feuer brannte. Sie blickte über ihre Schulter nach hinten. „Ich möchte dir ein wenig meine Welt zeigen. Ich verspreche dir, dass ich auf dich aufpasse. Und…“ Er legte sanft seine Lippen auf die freie Stelle in ihrem Nacken. Wie ein heißes Eisen brannte sich diese Stelle in ihre Haut, war spürbar in ihrem ganzen Körper. „Ich möchte, dass du mir vertraust….“ Seine Zunge umspielte in kreisenden Bewegungen den liebkosten Bereich. „…bitte vertrau mir…“   It's in his dna And he just takes my breath away I feel it every day, and that's what makes a man Not hard to understand Perfect in every way I see it in his face Nothing more to say It's in his dna   Massayos Herz schlug so schnell und laut, dass sie die Befürchtung hatte er würde es hören. Diese Berührungen waren zu viel für sie, seine Stimme setzte alles außer Kraft. Entlockte ihr ein leises keuchen. Schlagartig schlug sie sich die Hände vor den Mund. Spürte sie ein grinsen in ihrem Nacken? Es war ihr zu peinlich sich jetzt umzudrehen und ihm in seine wunderschönen dunklen Augen zu sehen. „Okay…” presste sie piepsig heraus. It's the purple in his eyes that helps me see the future Fingerprints that leave me covered for days, yeah yeah Now I don't have any first degree But I know, what he does to me No need to work it out, it's so familiar   Atemu zog sich zurück und knöpfte den Rest seiner Hose zu und schmiss sich eine dunkelrote Lederjacke über, ehe er mit Motorradstiefeln in der Hand, die Umkleide verlas. Ein lautes und erleichtertes ausatmen erhellte den Raum. //Shit…was war das denn eben?// Momentmal, hatte sie sich gerade verhört? Hatte er gerade bitte zur ihr gesagt? //Er will mir ein wenig seine Welt zeigen…will ich seine Welt überhaupt kennen lernen? Was tue ich hier schon wieder? Er spielt wieder mit mir und ich Dummkopf lasse auch noch mit mir alles machen. Ich sollte eigentlich gar nicht hier sein. Das ist alles so verwirrend und falsch, aber…// Massayo besah sich den kleinen Fundus an Motorradkleidung für Frauen. Ihr Bauch gewann diesen Wettkampf und sie entschied sich offen für Atemus Welt zu sein. Sie hinterfragte nicht länger, warum sie es genoss, dass er sich ihr anvertrauen wollte…. ja genießen war das richtige Wort dafür… „Ein kleines Abenteuer, wieso nicht…“   „Also fährst du normalerweise eine Suzuki GSX R 1000, wow, das ist´ne nette Maschine“ „Hab gehört, das soll auch das Bike von diesem gewissen Anubis sein, von dem hier alle reden.“ „Aha?“ Atemu hakte interessiert nach. Die beiden schwärmten geradezu von den Geschichten des exzellenten Fahrers. Atemus Ego hatte mittlerweile ein Level erreicht, dass sich auf einer Skala nicht mehr anzeigen lies. „Willst du nicht doch den Ganzkörper Anzug anziehen?“ „Eher springe ich von einer Brücke.“ „Na das wurde aber auch Zeit, warum brauchen Frauen eigentlich immer so….“ Atemu brach ab, als er sich auf dem Bike umgedreht hatte. Mit großen Augen musterte er seine heutige Begleitung.   Hitze stieg in ihm auf. Sein Blut suchte sich seinen Weg in seine Lenden. Sorgte für ein angenehmes ziehen, signalisierte seinem Kopf nur eins – Sex, jetzt sofort! Die Frau, die er am liebsten auf den Boden schmeißen und vergewaltigen würde, stand schüchtern vor ihm und band sich ihre Haare zu einem Zopf zusammen. „Nicht gut…?“ //Nicht gut?…schau dir die Beule in meiner Hose an// Massayo hatte sich für eine normal beschichtete schwarze Hose und eine dazu passende Jacke entschieden. „Heiß, unglaublich heiß“ kommentierte Atemu ihr Outfit. „Atemu!“ //Warum müssen diese Sachen auch so unglaublich eng sein// „Na komm schon und schwing diesen hinreißenden Hintern hier her“ Er klopfte demonstrativ auf den Platz hinter sich. Massayo war nicht ganz wohl dabei, aber sie schwang sich auf das Bike und nahm hinter ihm Platz. Er wusste nicht warum, aber ein vertrautes Gefühl kam in ihm auf. In sich hinein lächelnd setzte er seinen Helm auf. „Na dann wollen wir mal. Helm auf“ „Na danke für den Hinweis, den hab ich schon auf du Held“ „Wirst du etwa gerade motzig?“ „Nur ein wenig“ grinste sie unter ihrem Helm. „Ich sag dir eins, wenn du nicht lieb bist dann…“ Atemu verstummte, als er ihre Arme um seinen Bauch spürte. Ein leichtes kribbeln machte sich in ihm breit. „Dann was?“ „…nicht so wichtig.“   It's all about his kiss Contaminates my lips Our energy connects It's simple genetic I'm the x to his y It's the colour of his eyes He can do no wrong No he don't need to try Made from the best He passes all the tests Got my heart beating fast It's cardiac arrest He's from a different strain That science can't explain I guess that's how he's made In his dna    //Bei Ra… wie mir das gefehlt hat.// Atemus Augen strahlten geradezu unter seinem Visier durch. Er genoss diese Fahrt in vollen Zügen. Nach dem langweiligen Stadtverkehr und ein paar Verständnisproblemen mit seiner Beifahrerin, waren sie endlich auf einer Landstraße angekommen. Die Maschine röhrte auf, der Wind peitschte gegen die Visiere, die Sonne brannte sich ein und wärmte die Kleidung auf. Atemu blickte über die Schulter zurück, viel erkennen konnte er allerdings nicht. Er tippte ihre Hand an. „Alles in Ordnung?“ rief er nach hinten. Angesprochene sah auf und nickte nur heftig. „Sicher?“ Wieder nur das heftige nicken. „Gut“ Und als wenn die Geschwindigkeit nicht schon genug wäre, drückte Atemu das Gaspedal nun erst richtig durch.  Atemu war völlig im Rausch der Geschwindigkeit gefangen, die Welt um ihn herum verblasste, ein Gefühl absoluter Freiheit umgab ihn. Sein Körper wurde eins mit der Maschine, wurde zu einem schnellen, stürmischen Wind. Er achtete auf nichts mehr, weder auf Ampeln, noch auf Straßenschilder, noch auf die anderen Fahrer. Sicher lenkte er die Maschine an den anderen vorbei. Das Hupen ignorierte er, ebenso das Gebrülle hinter ihm. Erst die Schläge auf seinen Rücken holten ihn langsam aus seiner Ekstase zurück. „VORSICHT!“ Atemu schüttelte den Kopf und erblickte vor sich nun ein etwas größeres Hindernis. Einen Landwirtschaft LKW, beladen mit Hühnern. „Fuck“ Haarscharf konnte er dem LKW noch ausweichen, was ein gehöriges Gegacker mit sich zog. Die Geschwindigkeit war zu hoch um die Maschine bei diesem plötzlichen Manöver zu kontrollieren. „Halt dich fest!“ Das Motorrad brach aus und zog große Schlinger über die Straße. Das grobe treten in die Bremse, lies ein gewaltiges Quietschen aufheulen. Dicke, schwarze Bremsspuren zeichneten sich auf der Straße ab. Panische Schreie hallten auf. Auf einer Wiese kamen sie endlich zum stehen. Die Reifen hatten im Gras tiefe Abzeichnungen hinterlassen. Atemu schaltete den Motor ab und sah sofort nach hinten. „Alles in Ord….Au!“ Atemu verzog das Gesicht durch einen heftigen Knall gegen seinen Helm. „Nrgh!!!!“ Brummende Geräusche gab die Kleinere von sich, während sie wie ein tasmanischer Teufel von dem Bike abstieg. Sie riss sich den Helm vom Kopf und schmiss ihn wütend in das grüne Gras. „Verdammt noch mal, ich hab die ganze Zeit nach dir gerufen! Wo zum Teufel bist du mit deinen Gedanken gewesen?“ schrie sie ihn an. Ihr Kopf war hochrot angelaufen und ihre Haare waren wild zerzaust. Atemu nahm sich den Helm ab und schwang sich ebenfalls vom Bike. „Ist doch noch mal gut gegangen“ „Noch mal…NOCHMAL GUT GEGANGEN? Du elender Macho!“ Sie trat gegen das Bike und bereute es sofort. „Hast du nicht gemerkt, wie Ich die Klauen in dich geschlagen habe?“ Wie eine Furie fuhr sie sich durchs Haar und stapfte den Hügel hinunter. „Du bist ein verdammter Vollidiot!“ „Jetzt komm mal wieder runter!“ schrie Atemu nun zurück und ging ihr hinterher. „Wie kann man nur so verantwortungslos sein? Das passt mal wieder hervorragend zu dir!“ „Jetzt beruhig dich doch endlich mal“ er versuchte ihr Handgelenk zu ergreifen. „Ich beruhige mich überhaupt nicht!“ schrie sie weiter und entzog sich seinen Aufhaltversuchen. „Wir wären fast drauf gegangen, nur weil du den großen Macker spielen wolltest. Ich hätte mich niemals auf dieses Ding drauf setzten dürfen, jeder weiß doch, dass das viel zu gefährlich ist. Wieso entruhigst du dich nicht mal ein bisschen?!“ Atemu wurde es langsam zu bunt, sie beschimpfte ihn weiter. Am Ufer des Sees packte er sie einfach an beiden Handgelenken und zwang sie stehen zu bleiben. „Lass mich los verdammt, ich hasse dich!“ „Jetzt ist aber mal gut!“ schrie er sie an. „Halt doch endlich mal still und bleib stehen!“ „Ich will nicht….Ich hatte Angst“ schrie sie aus Leibeskräften. Tränen sammelten sich in ihren Augen, so wütend war sie schon lange nicht mehr. „Jetzt hör endlich auf mich anzuschreien und so zu strampeln! Verdammt noch mal es tut mir…“ Weiter kam er nicht, da er mit ihr gemeinsam das Gleichgewicht verlor und mit einem lauten, kalten und vor allen Dingen nassen Platscher in den See fiel. Beide tauchten unter und schluckten eine Menge Wasser, was beide hustend wieder aufkommen lies. Atemu suchte direkt Augenkontakt zu seiner Beifahrerin. „Alles in Ordnung?“ fragte er erneut.   „…Nein verdammt, überhaupt nichts ist in Ordnung…“ jammerte sie und ballte ihre Hände zu Fäusten. „Du bist so ein egoistischer Mistkerl, du denkst überhaupt nicht über andere nach, du kannst keine Verantwortung übernehmen.“ Sie blickte ihn unter tränenden Augen an. „Du hast völlig vergessen, dass ich da bin!“ Sie schloss ihre Augen und lies ihre Faust auf ihn zusausen. Nur einen Moment später riss sie sie auf und bemerkte, dass sie ihn tatsächlich getroffen hatte, mitten auf seinen Brustkorb. „Was zum…aber sonst….“ Sie war verwirrt. Er hatte sie immer abgewehrt und jetzt stand er ganz ruhig vor ihr. Die Augen geschlossen und versteckt unter seinen blonden Strähnen. Sein Herz schlug im Gegenzug unglaublich schnell, hämmerte gegen seine Brust in einem qualvollen Takt. Seine rechte Hand legte sich auf die, die auf seinem Brustkorb lag, während seine linke sich um ihren Kopf, auf ihr nasses Haar, legte und sie zu sich zog. Sie spürte das Gewicht seines Kopfes auf ihrem. Sein Brustkorb bewegte sich schnell auf und ab. //Verdammt noch mal ich bin gerade stinksauer auf ihn. Ich brülle ihn an, beschimpfe ihn, heule hier vor Wut und was macht er?...Er nimmt mich in den Arm…// „Es…es tut mir leid“ nicht mehr als ein hauchen. Seine Stimme klang ungewöhnlich zittrig. „Es war niemals meine Absicht dir Angst ein zu jagen…“ Ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie wagte es nicht einmal zu Atmen. Zu sehr hing sie an seinen Lippen, wollte nichts verpassen, was er sagte //Kann das sein…Atemu Rachjida entschuldigt sich allen ernstes bei mir… Das muss ein Traum sein…// Er riss sie aus seinen Gedanken und brachte ein wenig Abstand zwischen sie beide. Seine Augen waren klar und funkelten sie an. „Ich...ICH KÖNNTE ES MIR NIEMALS VERZEIHEN, WENN ETWAS PASSIERT WÄRE!“ schrie er sie an. Einzelne Tropfen perlten von seinen nassen Strähnen ab. Er lehnte seine Stirn an ihre, benetzte ihr Gesicht.   „Schon gar nicht, wenn es meine Schuld wäre“ flüsterte er ihren Lippen entgegen. „Verzeih mir…“ Er strich ihr durch das Haar, über ihre Wangen. „Bitte!“ zorn lag in seiner Tonlage, aber anders als sonst galt er nicht ihr. Und da war es wieder dieses kribbeln. „Haaaaatschiii“ ein lautes niesen ihrerseits lies beide auseinander fahren. „Du bist ja pitschnass“ stellte Atemu nun fest. „Ach, was ist mir ja noch gar nicht aufgefallen….huch“ „Und hopp“ Schnell hatte er sie auf seine Arme gehoben und trug sie nun aus dem Wasser heraus. //Dieser Tag wird immer verrückter. Erst offenbart er mir einen Teil seiner Seele, dann diese Spritztour, dann der Fast-Unfall, ich bin außer mir vor Wut und nun habe ich hier eine völlig neue Seite von Atemu vor mir…und warum zum Teufel…. hört mein Herz nicht auf zu schlagen// „Ich kann alleine laufen“ nuschelte sie. „Natürlich kannst du das“ bemerkte er trocken. „Lass mich endlich runter!“ zappelte sie herum. „Jetzt halt doch mal still“ „Ich will hier runter verdammt! Ich bin immer noch sauer!“ sie wehrte sich mit Händen und Füßen, strampelte auf seinem Arm herum, wie ein Kind. „Wie du willst“ und prompt lies Atemu sie fallen. Aufquiekend plumpste sie auf die Wiese. „Au! Was sollte das denn?“ fauchte sie ihn an, während sie sich den Po rieb. „Du hast doch gesagt ich soll dich loslassen“ Resignierend sah sie ihn an. Technisch betrachtet hatte er sogar recht. „Das heißt ja noch lange nicht, dass du mich auch los lassen musst“ schmollte sie. Er setzte sich neben sie auf die Wiese und fixierte ihren Blick. „Das heißt also, ich soll nicht immer auf das hören was du sagst?“ Massayo wrung sich die Haare aus. „Ist das nicht immer so bei Frauen? Dir müsste das doch bekannt genug sein“ ein Schwang Missbilligung seines Lebensstils konnte sie sich in ihrer Stimme nicht verkneifen. Bis ihr Bewusst wurde, was sie gerade gesagt hatte. Tiefe Reue machte sich in ihr breit. Sofort ruderte sie zurück. „Entschuldige Atemu, ich wollte nicht…“ Doch er schüttelte den Kopf. „Ich kann dir nicht verdenken, dass du eine gewisse Meinung von mir hast. Warum sollte sich auch eine Regierungstochter, mit einem Jungen der unter Schreibtischen rum kriecht abgeben? Aber ich sage dir eins, es ist mir egal, was andere über mich denken oder was meine Familie von mir denkt. Ich war schon immer ein Rebell und habe dem Wind gefolgt, auch wenn mir das mehr als einmal zum Verhängnis geworden ist.“ „Ate…“ “Ich habe für meine Fehler sehr teuer bezahlt und doch werde ich mich niemals ändern. Für meinen Vater nicht, für das Gesetzt nicht und auch für dich nicht!“ Prompt stand er auf und stampfte davon. „Atemu…“ sie versuchte noch ihn aufzuhalten, lies dann aber ihre Hand sinken. //Ich glaube es ist besser, wenn ich ihn im Moment alleine lasse.// Sie lies sich in das grüne Gras zurück fallen. //Ich bereue es zutiefst, dass ich das gesagt habe. Aber ich glaube, dass es richtig ist, ihn jetzt in Ruhe lasse. Das war jetzt das vierte mal, dass er bei seiner Vergangenheit so empfindlich reagiert hat. Erst macht er so ein Geheimnis um das Tattoo an seinem Arm, dann reagiert er immer so ausweichend, wenn es an tiefere Gespräche geht und jetzt das...//   Eine Dreiviertelstunde später war Atemu immer noch nicht zurück gekehrt. //So langsam könnte er mal zurückkommen…ich fange an zu frieren.// Und als wenn das das Stichwort wäre zog sich auch der Himmel zu und lies die Sonne hinter einer dunkelgrauen Wand verschwinden. „Wenn es jetzt auch noch anfängt zu regnen, dann…“ Und bitte sehr, der Regen kam wie bestellt. „Na toll, ich war gerade dabei zu trocknen. Atemu wo bleibst du bloß…“ Sie stand auf und schlang die Arme um ihren Körper. Sie sah nach rechts und links, um ihn eventuell zu sehen, doch vergebens. „Atemu!....Atemu komm zurück!“ Sie rief nach ihm, suchte einen Hinweis, wo er sein könnte. "Wo kann er nur sein? Es hilft nichts, ich muss ihn wohl suchen."   So entfernte sich von den Bäumen an denen sie sich unter gestellt hatte und begab sich in die Richtung in die Atemu verschwunden war. Der Regen prasselte stark auf sie herab, erzeugte ein dumpfes Geräusch auf ihrer Kleidung. Das kalte Wasser benetzte ihr Gesicht.Ihre Haare klebten und der Wind peitschte sie unkontrollierbar durcheinander. //Verdammt wo steckt er denn nur// Sie sah sich suchend um, rief seinen Namen, entfernte sich immer weiter von dem Ort an dem sie sich getrennt hatten. //ich fühle mich so unendlich schuldig, wegen dem was ich gesagt habe. Es ist mir einfach so heraus gerutscht...// Sie horchte auf, war das ein Schrei? Instinktiv wurde sie schneller, ihr Körper suchte ihn. Wurde von ihm magisch angezogen. Auf dem Boden, im nassen Matsch, fand sie seine Jacke, beschmutzt und völlig durchnässt. Sie hob sie auf, sah sich weiter um, befürchtete schon das schlimmste. Und sie sollte recht behalten, ihm ging es ganz und gar nicht gut. //Atemu.....// Sie zuckte erneut zusammen, als sie ihn aufschreien hörte.   Er hatte sich sein T-Shirt über den Kopf gezogen und es genau wie seine Jacke achtlos auf den Boden geschmissen. Sein nackter Oberkörper war gezeichnet von den runterlaufenden Tropfen des Regens. Seine Haut wirkte noch dunkler als sonst. Er schlug völlig in Ekstase auf einen Baum ein, schrie bei jedem Schlag laut auf. Schmerz und Wut verschmolzen in seiner Stimme zu einer Einheit. Seine Faust zierten Striemen und Blut. Er wirkte wie ein Dämon, wie ein Schatten seiner selbst.   Massayo lief panisch auf ihn zu, versuchte ihn an den Schulter zu fassen, doch er sties sie zurück. Erkannte sie nicht einmal. Zu berauschend war das Gefühl. Wie lange hatte er darauf verzichtet sich zu prügeln? Viel zu lange. Er war in blinder Zerstörungwut. Rammte seine Faust immer wieder in die dicke Rinde des Baumes, vernahm ein Knacksen. Ob es von diesem oder von seinen Knochen kam interessierte ihn nicht weiter. Ihre Stimme erreichte ihn nicht. Weiter schlug er auf sein wehrloses Gegenüber ein. Das Adrenalin durchströmte ihn. Das war das beste daran, es war wie eine Droge, von der er nunmal süchtig war. Er hielt inne, als sich zwei Arme um ihn legten, ihn von hinten umarmten. Er versuchte krampfhaft seine Wut fest zuhalten, doch es gelang ihm nicht. "Hör bitte auf...." ihre Stimme drang in sein Ohr. Vertrieb die dunkeln Schatten in seinem Herzen. "Ich ertrage es nicht dich so zu sehen..." Sie drückte sich gegen ihn, versuchte ihm das zu geben, von dem sie dachte, dass er es brauchte. Wärme, Geborgenheit, Vergebung. "Es tut mir leid...das war nicht richtig, was ich gesagt habe." Er antwortete ihr nicht. Konzentrierte sich auf das aufkeimende Gefühl in ihm. Versuchte es zu fassen, zu definieren. Etwas hatte sich verändert, er war immer noch wütend, aber es mischte sich etwas unter. Dieses Gefühl lies ihn erschaudern, sein Magen drehte sich um, das atmen fiel ihm schwer. Er hatte das Gefühl unter seiner Haut zu kochen. Er legte seine Hand auf ihre, löste sie aus ihrem Griff und der Umarmung. Stüzte sich mit einer Hand an dem Baum ab.     Massayo atmete seinen Geruch ein, versuchte die letztens Nuancen in sich aufzusaugen. Er stand immernoch mit dem Rücken zu ihr, nur ein paar Centimeter von ihm entfernt. Sie konnte ihn das erste mal beobachten, ohne dass er etwas dagegen hatte. Zum ersten mal sah sie das Tattoo auf seiner Schulter, was sich ein Stück über seinen Arm und sein Schulterblatt streckte. Sie erkannte einen Schriftzug, der sich filigran in das Tattoo einarbeitete. //live fast, love hard, die young....das passt zu dir Atemu....// Sie hatte den Drang es zu berühren. Streckte geistesabwesend ihre Hand nach ihm aus. Seine Muskeln spannten sich merklich an, dabei berührten ihn nur ihre Fingerspitzen, die sanft die Konturen der schwarzen Tinte nach fuhren. Ein tiefer Ton war von Atemu zu hören, ehe er sich ruckartig umdrehte, ihre Hände umfasste und sie mit dem Rücken gegen den Baum drückt. Sein Gesicht, nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, der heftige Atem. Im ersten Moment möchte sie ihn anschreien, sich von ihm los reißen, ihm eine reinhauen, weil er wieder so grob ist. Aber sie kann einfach nicht. Gebannt, nein hypnotisiert von dem intensiven Blick seiner amethystfarbenen Augen. Sie wusste nicht, ob sie ihn anflehen sollte sie endlich in Ruhe zu lassen oder sie zu küssen. Er löste eine Hand von ihren Handgelenken, seine andere war groß genug um sie dennoch fest zu halten. Sanft strich er eine ihrer Haarsträhnen aus dem Gesicht, legte sie hinter ihrem Ohr ab. Und dann erwachte es wieder, dieses Knistern zwischen ihnen, als er seine Lippen auf ihre legte.   Massayo verbannte die Stimme der Vernunft aus ihrem Kopf, konzentrierte sich nur auf das wunderbare Gefühl, dass er in ihr auslöste, auf den leidenschaftlichen Tanz ihrer Zungen, auf die Berührung seiner breiten Schultern, auf die Hände, die sie von hinten an den Oberschenkeln packten und hochhoben. Sie konzentrierte sich auf ihre Beine, die sich instinktiv um seine Taille schlungen, auf das Stöhnen, dass er von sich gab, als sie sich in seinen Haaren festkrallte, auf das Gefühl dort unten, dass er ihr bereitete, während er sich gegen sie drängte. "oh fuck....was stellst du bloß mit mir an..." keuchte er in den Kuss hinein, drückte seinen Unterleib erneut gegen ihren, gab alles dafür dieses Gefühl erneut zu spüren. Er löste sich von ihr, gerade nur so viel, dass er ihr in die Augen sehen konnte. "Wir können nicht mehr so tun, als wenn nichts wäre....Massayo" Und wieder nahm er ihre Lippen in Beschlag, wollte sie nie mehr verlassen. Sie stöhnte seelig in den Kuss hinein, als sie seine Härte spürte. Er wollte noch viel mehr von diesem süßen Klang hören.   Er löste den Kuss und schlang die Arme um sie, drückte ihren Körper gegen seinen, lehnte seinen Kopf gegen ihren und schloss entspannt seine Augen. Sie beide wussten nicht was sie waren, aber sie konnten einfach nicht mehr weiter nebeneinander her leben und arbeiten.     Etwas hatte sich verändert.     Kapitel 8: Gedanken / "trying not to love you" ---------------------------------------------- Die Wolken verzogen sich, der Regen hörte auf. Die Gedanken klärten sich, wie der Himmel über ihnen. Das laute Klingeln eines Handys holte beide schlagartig aus der Situation zurück. Atemu setzte sie vorsichtig ab und brachte Abstand zwischen ihre erhitzten Gemüter. Er zog den Reißverschluss einer der Seitentaschen seiner Hose auf und holte sein Handy heraus. In buddhistischer Ruhe nahm er ab. "Ja?.....ach ist meine Abwesenheit dann doch aufgefallen?" scherzte er und sammelte sein T-Shirt vom Boden auf. Er klemmte das Handy zwischen Wange und Schulter ein, und versuchte das T-Shirt auszuwringen. Massayo versuchte unterdessen ihr Herzklopf zu beruhigen und wieder die Kontrolle über sich selbst zu gewinnen. Was war da gerade passiert? //Ich kann dieses Gefühl einfach nicht beschreiben, dass ich gerade fühle... was geschieht nur mit mir?// "Ja die ist bei mir..." Er sah kurz zu ihr hinüber ehe er sich das Shirt über den Kopf zog. Es half allerdings wenig dabei ihre gereizten Sinne zu beruhigen, da es durch den Regen so durchnässt war, dass es an seinen Bauchmuskeln klebte und rein gar nichts von dem versteckte, was sie gerade nicht sehen wollte. "okay.....sind auf dem Rückweg" Die Brünette kam auf ihn zu. "...wer war das?" "Yugi." antwortete er knapp. "Achso..." Es herrschte eine gewisse Anspannung. "Wir sollten uns auf den Rückweg machen" er steckte die Hand in die Hosentasche. Sie nickte ihm zu und reichte ihm seine Jacke, die sie versucht hatte vom Schmutz zu befreien. Er nahm sie ihr ab und warf sie sich über die Schulter, dann wandte er sich ab und ging den Weg zurück. Schweigend folgte sie ihm. Eine unsichtbare Mauer hatte sich zwischen ihnen gebildet, ließen beide mit ihren Gedanken auf der anderen Seite alleine. Am Motorrad angekommen sammelte er den auf dem Boden liegenden Helm ein und reichte ihn ihr. Massayo sah sich die Höllenmaschiene kritisch an. Er bemerkte ihr zögern. Er wollte ihr sagen, dass er sich diesmal zusammen reißen würde, dass er auf die Geschwindigkeitsbegrenzung achten würde, dass er genau darauf achten würde, wie sie sich fühlt, dass er alles dafür tun würde sein versprechen nicht zu brechen, aber er tat es nichts. Er schwieg. Stattdessen nahm er ihre Hand in seine. Erwärmte ihren kalten Körper. Führte sie zu dem Motorrad zurück und drückte sie in den weichen Ledersitz. Sie ließ es geschehen, beobachtete ihn bei seinem Tun. Sanft strich er ihr die Haare aus dem Gesicht und legte ihr den Helm an. Konzentrierte sich dabei akribisch darauf, dass alles so saß wie es sollte. Mit einem nicken wies er sie an, das eine Bein auf die andere Seite zu schwingen, kommentarlos führte sie seine Anweisung aus. Atemu setzte sich seinen Helm auf und setzte sich vor seine abwesende Beifahrerin. Er griff nach hinten und platzierte ihre Hände um seinen Bauch. Automatisch hielt sie sich fest, wollte ihm vertrauen, aber es gelang ihr nicht. Die Angst, dass er wieder vergessen würde, dass er nicht alleine unterwegs ist, begleitete sie die ganze Rückfahrt. Sie bemerkte fast garnicht, dass er sich tatsächlich komplett zurück hielt. Und er versuchte seine Zurückhaltung zu ignorieren. Nachdem sie das Motorrad und alle Sachen zurückgegeben hatten, machten sie sich auf den Rückweg zur Herberge. Die Stimmung war gedrückt. Atemu ging mit emotionslosem Gesicht und seinem typischen Hände-in-der- Hosentasche-Gang, neben der in sich gekehrten Massayo. Hin und wieder sah sie ihn aus dem Augenwinkel an, versuchte etwas in seinem Gesicht lesen zu können, einen Hinweis darauf, was er ihr sagen wollte. »Wir können nicht mehr so tun als wenn nichts wäre« Und wieder schlug ihr Herz bei dem Gedanken an seine Worte in diesem schmerzhaften Rythmus. An einer Ampel kamen sie zum stehen. "Schweigen wir uns jetzt den Rest der Zeit an?" "Ich weiß nicht..." Und sie wusste es wirklich nicht. Sie würde sich wünschen, dass er ihr sagen würde, dass sie darüber reden sollten, dass er ihr offenbaren würde, was in ihm vorgeht, wie es weiter gehen soll, aber sie wusste, dass das niemals geschehen würde. So gut kannte sie ihn schon. //Wem machst du hier eigentlich etwas vor Mädchen? Dachtest du ernsthaft, dass er irgendwelche Gefühle für dich hegt? Warum machst du dir auch immer falsche Hoffnungen?// "Hey!" //Warum geht mir das nur so an die Nieren? Ich bin völlig durcheinander// "Hallo ihr zwei!" //Ich will nach Hause// "Bist du taub?" Atemu stupste sie an. Sie sah auf. Aus einem heruntergelassenem Fenster einer SUV Limousine mit getönten Scheiben winkte ihnen ein Blondschopf zu, mit dem sie beide befreundet waren. "Na endlich, kommt steigt ein!" forderte sie Joey auf. Beide kamen dem Angebot nach und gingen auf das schwarze Auto zu. Der Fahrer stieg aus und hielt ihnen beiden die Tür auf. Innen lies sich Atemu auf einem der bequemen Sitze nieder, während sich Massayo schnell den sicheren Platz neben Joey sicherte. "Und habt ihr einen kleinen Ausflug unternommen?" grinste er in die Runde und erhoffte sich, dass die beiden ihre Beziehung auf das nächste Level gehoben hatten. "Wir hatten einen interessanten Nachmittag, aber ich brauche dringend einen noch angenehmeren Abend, mal sehen, wen ich dafür finde" antwortete Atemu und verschränkte die Arme hinterm Kopf. Joeys Grinsen wurde breiter. Als er jedoch zu seiner kleinen Freundin rüberschielte, war er irritiert, sie wirkte so abwesend und in sich gekehrt. Und jetzt wo er darauf achtete war auch Atemu anders als sonst. //Normalerweise hätte er geantwortet, was er mit ihr gemacht hat und er sagt gar nichts. Nicht mal ein Spruch um ihr die Schamesröte ins Gesicht zu treiben. Rein gar nichts macht er. Es gibt nur zwei Möglichkeiten...// Er sah hinüber zu Atemu, er hatte die Augen geschlossen. //Entweder zwischen den beiden ist wirklich etwas passiert, was in die Richtung geht, die Yugi und ich uns vorstellen. Vielleicht hat er sie auf diesen Ausflug mitgenommen und sie sind sich vielleicht ohne Zuschauer endlich etwas näher gekommen...// Er wechselte den Blick auf Massayo, die immernoch aus dem Fenster starrte. //Oder es ist in die genaue Gegenrichtung gegangen und die beiden haben sich in einer Situation verrannt, aus der sie nicht mehr rauskommen// "Weswegen bist du eigentlich hier?" fragte ihn dann sein Gegenüber. "Hat Yugi nichts erzählt? Sieht ihm mal wieder ähnlich. Nun wie ihr ja wisst, mache ich momentan eine kreative Pause, das heißt aber nicht, dass ich untätig rumsitze und meine Musik vernachlässige. Und wie du sicher weißt Brownie, nur unser lieber Herr Raschjida nicht, findet im Rahmen der Abschlussfahrt auch immer eine Feier statt. Und Yugi hat Glück, dass ich dieses Jahr nicht auf Tour bin." "Heißt das, dass du für uns singen wirst?" Massayo wirkte auf einmal komplett aufgeregt. "Ja Brownie, ich kehre zu meinen Wurzeln zurück." "Ich erinnere mich gut an unsere ersten Auftritte in der Schulaula" Atemu schlug die Augen auf und hob eine Augenbraue. "Unsere?" "Ja, ich hab dir doch erzählt, das wir uns bei einem Schüleraustausch kennen gelernt haben. Hab ich etwa nicht erzählt, dass wir in dieser Zeit eine Band hatten?" "Nein das hast du mir verschwiegen." Es sah aber mehr so aus, als wenn dieser "Vorwurf" Massayo galt. Massayo lachte allerdings. "Das war eine tolle Zeit." "Spielst du noch Gitarre?" fragte Joey sie. "Hin und wieder" gab sie als antwort. "Und wer war noch in dieser Band?" "Ach die kennst du alle nicht. Ich und Vivian, das ist Massayos beste Freundin und ein verdammtes Teufelsweib, waren die Sänger, au!!!" Massayo hatte ihn in die Seite geboxt. "Sprich nicht so von ihr, nur weil ihr beide euch immer angezickt habt, heißt das nich lange nicht, dass sie immer so ist." "Sie hat doch immer angefangen!" verteidigte sich Jeoy vehemennt. "Ihr habt euch da beide nichts geschenkt" "Unverschämtheit." schmollte Joey. Atemu bertrachte die Szene, die sich ihm bot. "Und dann waren da noch mein Ex-Freund Joseph am Keyboard und unser kleiner Psycho Keith am Schlagzeug" erzählte Massayo weiter. Joey konnte schwören, dass sich bei dem Wort Ex-Freund die Muskeln in Atemus Gesicht anspannten. "Hat er denn so gut in die Tasten gehauen wie ich?" fragte er mit scharfen Unterton. "Er war ganz geschickt mit seinen Händen" antwortete sie spitz. "Tatsächlich?" "Ja, tatsächlich!" Und schlagartig waren sie wieder die Alten. Joey seufzte. "Und du nennst mich und Vivian zickig? Ihr beide seit viel schlimmer" "Wen nennst du hier zickig?" fragten beide gleichzeitig, woraufhin beide schlagartig verstummten und die Arme verschränkten. Joey fand es zum brüllen komisch. //Vielleicht ist doch noch nicht alle Hoffnung verloren.// Als sie in der Herberge ankamen, bließ Atemu und Massayo ein heftiger Wind entgegen, in Form einer Standpauke ihres Chefs. Yugi wurde gefühlte 3 Meter groß, als er die beiden darüber belehrte, dass sie hier nicht zu ihrem Privatvergnügen da wären. Insgeheim freute er sich aber unglaublich darüber, dass die beiden mal eine Weile alleine sien konnten. "Ich hoffe, dass das nicht wieder vorkommt" "Es tut mir leid Yugi, wirklich. Es wird nicht wieder vorkommen." entschuldigte sich die Brünette bei ihrem Vorgesetzten. "Bestimmt nicht, als wenn ich dich nochmal auf so einen Trip mitnehme." Massayo ballte die Hände zu Fäusten. Da war er wieder - der Arsch vom Dienst. Atemu legte sich schon die passenden Worte für einen Konter zurecht. Spannte die Muskeln an, um ihren Hieb abzufangen. Doch eine Antwort ihrer seits blieb aus. Kein schnippischer Kommentar diesmal, kein Versuch ihm eine rein zu hauen, nichts. "Ich geh auf mein Zimmer..." sagte sie noch, bevor sie erschöpft davon schritt. Ein Stich in Atemus Brust. Er war wohl auch ziemlich müde und vor allem durstig. Durstig nach einem großen Glas Scotch. Yugi sah den beiden nach, wie sich ihre Wege erneut trennten. Joey kam auf ihn zu und teilte seine Gedanken. Jedesmal, wenn sie einen Schritt aufeinander zu gemacht hatten, gingen sie zwei wieder zurück. Massayo lies sich rücklings auf ihr Bett fallen. Den Pony ihres Haares strich sie sich genervt aus dem Gesicht nach hinten. Sie atmete tief ein und wieder aus. Ihr Puls schien sich endlich wieder zu beruhigen. Atemu raubte ihr die Luft zum Atmen und gleichzeitig hatte sie das Gefühl ohne ihn zu ersticken. Es war anstrengend. Er war anstrengend und jedesmal, wenn sie ihm begegnete fand sie neue Seiten an ihm. Er war einfach nicht zu durchschauen. Diese komplexe Persönlichkeit machte ihr Angst und faszinierte sie gleichermaßen. Es war so falsch, wie sie sich verhielt, es war so falsch, was er in ihr auslöste, aber es war wie eine Sucht, sie konnte nicht aufhören. //Du bist so ein dummes Mädchen...wenn du es zulassen wirst, wird er sich einfach nehmen was er will und dich dann fallen lassen. Und dann?// Sie fühlte, wie die Müdigkeit sie in den Arm nahm. Sie schloss die Augen und genoss diesen Moment. Später als die Nacht bereits angebrochen war wachte sie wieder auf. Ein Blick auf ihre Armbanduhr verriet, dass es bereits nach 20:00 Uhr war. Sie hatte das Abendessen verpasst. Sie stand auf und schloss das offenstehende Fenster, durch das die kühle Nachtluft in ihr Zimmer eindrang. Sie vernahm einen rußigen Geruch, gefolgt von Gelächter. Ihr fiel es wieder ein. Heute wollten Sie ein Lagerfeuer mit den Schülern veranstalten. Sie gähnte herzhaft und streckte sich. Ehe sie sich ihre Bluse aufknöpfte und sich die Stoffhose abstriff. Nur in BH und Slip bekleidet ging sie ins Bad und betrachtete sich im vorbeigehen in dem großen Spiegel. Sie sah auf den noch leicht blauen Fleck an ihrem Busen. Sofort durchzuckten sie wieder die Bilder, in denen Atemu auf ihr lag und sich an dieser Stelle festgesaugt hatte. Steven war zum Glück schon lange auf Geschäftsreise gewesen, sodass sie nicht in Erklärungsnot kam. Obwohl, wenn sie genau darüber nachdachte wusste se nicht einmal, wann er zum letzten Mal ihre Brüste so angesehen oder berührt hatte. Hatte er das je getan? Sie schüttelte das aufkommende Gefühl wieder ab und löste das Gummiband aus ihrem Haar, welches sie im Anschluss durchbürstete. Sie korrigierte bei einem Blick in den Spiegel ihr Make-Up und holte sich dann ein weißes Kapuzenshirt und eine Jeans aus dem Schrank. //Ich habe zwar keine Lust jetzt da runter zu gehen, aber ich muss mich zumindest kurz blicken lassen// Sie nahm ihren Zimmerschlüssel, löschte das Licht und machte sich auf den Weg zu der Feuerstelle. Schon von weitem konnte sie die wärme des Feuers und die ausgelassene Stimmung spüren. Überall wo Joey auftauchte herrschte gute Stimmung. So freute sie sich nun doch ein wenig darauf. "Ah Miss McPherson!" eine Schülerin bemerkte sie als erste, woraufhin sich die meisten umdrehten. Ein peinlicher Moment. Sie winkte ab. "Nur weiter machen, lasst euch nicht stören" "Wir dachten schon du kommst nicht mehr?!" "Ich hab es mit dem Schlafen etwas übertrieben, Rick" Sie hatte die Hände in der Tasche ihres Shirts vergraben und suchte nach einem Platz, wo sie sich hinsetzten konnte. "Nehmen Sie doch hier Platz, bei uns ist es schön warm" "Zu niedlich, aber ich glaube ihr Jungchen hattet jetzt genug Bier" merkte sie an. Diese Jungs aus der Oberstufe hielten sich oft für die Hengste vom Pausenhof. "Du kannst dich direkt zu mir setzten, wir haben noch etwas vor" scherzte Joey und klopfte auf den Platz zwischen sich und Yugi. Sie nahm die Einladung dankend an. So wie die Dinge momentan liefen, dachte sie schon, dass sie mal wieder neben Atemu landen würde. Und sie brauchte dringend Abstand von diesem Kerl. Der saß allerdings ziemlich entpannt, auf seinem Baumstamm neben Rick und rauchte eine Zigarette, die er nachdem, er fertig damit war, in das Feuer schnippte. "Und was haben WIR vor?" fragte sie den Blonden, als sie sich setzte. "Erinnerst du dich noch an einen unserer ersten Songs, die wir gespielt haben?" "Ja allerdings, damals haben wir bei Keith in der Garage gesessen und geprobt." "Nun..." Joey griff hinter sich und holte doch tatsächlich eine Gitarre hervor. "Dann hoffe ich, dass du dich an den Song >I´m trying< erinnerst und ihn noch spielen kannst" Ohne auf eine antwort zu warten drückte er ihr die Gitarre in die Hand. "Ich denke das kriege ich hin..." Automatisch setzte sie sich in ihre angenehme Spielpose und fing an die Gitarre zu stimmen. "Ich habe den Song neu interpretiert und ihn verändert." erklärte Joey. "Muss ich irgendetwas anders spielen?" "Nein die Melodie ist die gleiche, nur der Text ist etwas anders." "Okay?" "Wie aufregend Joey wird live vor uns singen!" "Ist er nicht niedlich?" Die Mädchen finden an zu schwärmen. Joey schloss die Augen, Massayo sah es als zeichen anzu fangen. Sie begann die Seiten der Gitarre anzuschlagen, entlockte ihr die ersten Töne. Erinnerte sich noch daran, als wäre es gestern gewesen, als sie alle in der Garage gehockt haben und über eine gemeinsame Zukunft als Band philosophiert haben. Ein vertrautes Gefühl stieg in ihr auf. Sie sah es genau vor sich, eine Erinnerung von vor über 12 Jahren. Ihr Fuß wippte im Takt der Musik mit. Sie blickte lächelnd zu Joey, der die ersten Worte begann zu singen. Seine wunderbare Stimme erhellte die Nacht. You call to me and I fall at your feet How could anyone ask for more And our time apart like knives in my heart How could anyone ask for more   But if there's a pill to help me forget God knows I haven't found it yet But I'm dying to, God I'm trying to   Sie sah lächelnd zu ihrem Freund. Er hatte den Song komplett verändert, seit ihrer Kindheit. War gespannt, wie er weiter gehen würde. Joeys Songs erzählten immer eine Geschichte. Jedoch begann ihr Herz, aus ihr unerklärlichen Gründen an zu schlagen, als er weiter sang.   'Cause trying not to love you only goes so far Trying not to need you is tearing me apart Can't see the silver lining from down here on the floor And I just keep on trying but I don't know what for 'Cause trying not to love you Only makes me love you more   Sie blicke zu Atemu, versuchte sich angestrengt auf das Spiel zu konzentrieren.   Only makes me love you more   Als er ihren Blick erwiederte, sah sie schnell weg, Blickte auf die Seiten der Gitarre, die beim anschlagen vibrierten. And this kind of pain only time takes away That's why it's harder to let you go And nothing I can do without thinking of you That's why it's harder to let you go   Atemu machte einen tiefen Zug an seiner Zigarette. Joeys hatte eine gute Stimme. Sogar sehr gut. Hätte er von dem blonden Tollpatsch gar nicht erwartet. Es stimmte nunmal, dass die Fassade eines Menschen, wie der Einband eines Buches ist, man kann den Inhalt nur darüber nicht beurteilen. Und genau so, hatte sich auch der Einband dieser kleinen schnippischen Frau, die krampfhaft versucht ihrer Lebensplanung zu folgen nicht bestätigt. Er war sich zwar sicher das Buch mit dem Titel Massayo L. McPherson noch nicht zu ende gelesen zu haben, aber...er hatte das Gefühl, dass sich ihre Geschichte jeden Tag ändern würde. Er brachte gehöriges Chaos in ihr Leben, das wusst er und es war ja nicht so, als wenn es Absicht wäre. Er sah wieder zu ihr hinüber.   o I sit here divided, just talking to myself Was it something that I did? Was there somebody else? When a voice from behind me that was fighting back tears Sat right down beside me and whispered right in my ear Said I've been dying to tell you   Okay vielleicht war es Absicht. Er hatte Spaß daran ihre Planung durcheinander zu bringen. Er genoss es diese Seiten aus ihr heraus zu kitzeln. Er genoss es in ihrer Nähe zu sein. Atemu lies seine Zigarette fallen. That trying not to love you only went so far That trying not to need you was tearing me apart Now I see the silver lining from what we're fighting for And if we just keep on trying we could be much more 'Cause trying not to love you, yeah Oh, yeah, trying not to love you Only makes me love you more Only makes me love you more    Er wusste, dass er niemals so in ihrer Nähe sein konnte, wie er es gerne wollte. Er war sich sicher, dass sie es ganau so wollte, auch wenn sie es jetzt noch nicht wusste. Wofür also dann der ganze Stress? War es das wert? In seinen Augen war es das nicht und genau deßhalb hasste er diese Gefühle, sie machten ihn schwach und alles was ihn schwach machte, war nicht gut. Also war es auch diese Frau nicht, oder doch? Die letzten Töne der Gitarre verstummten und tosender Applaus war ihr nachfolger. Joey nahm die Hand seiner Freundin und reckte sie in die Höhe. Massayo lachte ihm zu, versuchte die Botschaft in Joeys Song zu ignorieren. Schob das Gefühl bei Seite. "Weiter Joey, weiter" "Ja wir wollen noch einen Song hören!" "Okay, okay, alles für die Fans! Wie wäre es mit einem klassiker von meinem ersten Album »Past & Present«? Brownie, würdest du...?" "Muss das sein?" Massayo wusste welchen Song Joey spielen wollte. Es war das Lied, was er bei dem Abend in der Aula gesungen hatte, als sie kurz vor den Abschlussprüfungen waren. Es war eine merkwürdige, aber auch eine der schönsten Zeiten in ihrem Leben gewesen. Sie konnte sich aber bis heute nicht erklären, warum sie jedesmal, wenn sie das Lied hurte, anfing zu weinen. Deßhalb hatte sie es sich seit 4 Jahren nicht mehr angehört, auch wenn es ihr gewidmet war. Joey hatte ihr nie richtig erklärt, warum er dieses Lied geschrieben hatte und was es bedeutete. Sie bekam sonst alles raus, aber hier machte Joey ein riesen Geheimnis draus. »Du wirst es eines Tages verstehen und dich vielleicht an das erinnern, was den Song ausmacht.« Vielleicht war es aber mittlerweile nicht mehr so schlimm. Sie sah Joey verunsichert an. "Du musst nicht, wenn du nicht willst..." "Nein nein....schon in Ordnung..." "Wird das denn heute noch was?" Atemu war genervt, von diesen ganzen dramatischen Pausen, den Reisen in die Vergangenheit und den ganzen Infos, die er gar nicht wissen wollte. Massayo sah ihn böse an und fing an zu spielen. //Hm, scheint doch zu gehen, ein Glück...// I can take the rain on the roof of this empty house That don't bother me I can take a few tears now and then and just let 'em out I'm not afraid to cry every once in a while Even though goin' on with you gone still upsets me There are days every now and again I pretend I'm okay But that's not what gets me   What hurts the most was being so close And havin' so much to say And watchin' you walk away And never knowin' what could've been And not seein' that lovin' you Is what I was trying to do   Angestrengt versuchte sie sich auf das Spiel zu konzentrieren, schloss ihre Augen. Das Lied handelte von Verlust, von verlorener Liebe, von Schmerz...   It's hard to deal with the pain of losin' you everywhere I go But I'm doing it It's hard to force that smile when I see our old friends and I'm alone Still harder gettin' up, gettin' dressed, livin' with this regret But I know if I could do it over   Sie erinnerte sich an etwas. Wieder dieses Gefühl in ihrer Brust, wie eine Hand, die ihr Herz zusammendrückte. Sie sah sich selbst in der Aula der Schule sitzen. Neben ihr Yugi, der ebenfalls mit den Tränen zu kämpfen hatte. I would trade, give away all the words that I saved in my heart   Sie sah sich in ihrem alten Klassenraum, sah vor sich den leeren Platz. Die mitleidigen Blicke ruhten auf ihr. Sie spürte eine Berührung, jemand streichelte ihr den Rücken. Es war zu viel, selbst diese Berührung war zu viel. Sie brach zusammen, stürmte aus dem Klassenraum, konnte diese Leere nicht weiter ertragen. That I left unspoken   Sie erinnerte sich an ein Licht, wie jemand auf dieses Licht zu ging, für immer verschwand. Als sie krampfhaft darum kämpfte die Augen zu öffnen, bereute sie es sofort. Sie spürte die Tränen, die ihr die Wangen herabliefen, als sie blinzelte. Sah wie sich diese amethystfarbenen Augen wieder den Weg in ihre Seele suchten.   "What hurts the most was being so cl..."   Der tiefe Ton der Gitarre war zu hören, die Schüler schreckten aus ihren Träumen auf und sahen irrtiteirt ihre Sozialarbeiterin an. Massayo war ruckartig aufgestanden und hatte das Instrument  fallen lassen. Sie schüttelte den Kopf und fast sich an die Stirn. Fluchtartig drehte sie sich um und lief davon. Wie ein kleines Kind versuchte sie aus der Situation zu entkommen. Ignorierte die Rufe ihres Freundes. Sie konnte ihm grade nicht in die Augen sehen. Zu tief saß der Schmerz, aber wo kam er her?   "Joey, musste das sein?" Yugi war aufgesprungen. "Ich...ich dachte doch nicht" Joey machte sich schreckliche Vorwürfe. "Ja genau, du dachtest mal wieder nicht nach. Es war doch klar, dass sie so reagieren würde!" Er sah ihr nach, verlor den Blick auf sie allerdings in dieser Dunkelheit schneller als er wollte. "Was zum Teufel ist hier eigentlich los?" die tiefe Stimme Atemus erhob sich. Er kam auf die beiden zu. "Was für ein Theater wird hier gespielt? Diese Aktion eben, war ja mal völlig lächerlich. Was bezweckt ihr beide damit?" "Das würdest du nicht verstehen, Atemu" Joey wich aus. "Was würde ich nicht verstehen?" hakte er zornig nach. Yugi und Joey sahen sich an. Wie kamen sie aus dieser Situation wieder raus? Oder sollten Sie ihm wirklich erzählen, was vor 7 Jahren geschehen war? Sollten sie ihm sagen, dass sie dachten, er sei die Reinkanation ihres fortgegangenen Freundes? Nein, er würde ihnen ohnehin nicht glauben. Das hier war nicht Yami. Es war zwar ein Teil von ihm, aber es war einfach nicht Yami. Er hatte keine Erinnerungen an das was geschehen war, an ihre gemeinsame Vergangenheit. Er war ein eigenständiger Mensch mit seiner eigenen Geschichte. "Fuck, was ist hier los?" Er packte Yugi am Kragen. "Warum bringt ihr mein Mädchen mit Absicht zum weinen?" Atemus Stimme bebte vor Zorn. "Lass ihn los Atemu!" Joey löste seine Griff und legte die Hände auf seine Schulter. "Alter...es ist echt kompliziert..." "Wenn ihr mir nicht in der nächsten Minute eine Antwort gebt, dann vergesse ich mich!" "Atemu, ich bitte dich hör auf damit. Du kannst nicht immer jeden um dich herum verprügeln oder bedrohen, der dir keine Antwort gibt." Yugi sah ihn streng an. Atemu sah Yugi direk in die Augen und seine Wut verrauchte. Es war nicht das erste mal, dass er ihn aus seinen dunklen Gedanken wieder zurück holte.  Was war bloß mit den Menschen hier in Japan los? Waren das alles Heilige? "Was verschweigt ihr mir?" fragte er nun ruhiger. Yugi und Joey wechselten einen Blick. "Nicht hier, lass uns in meinem Zimmer reden" sagte Yugi schließlich, ehe sie sich alle dort hin begaben.   Atemu knallte die Tür hinter sich zu und ließ sich rücklings auf das Bett fallen. Er griff sich in die Hosentasche und holte seine Zigarettenschachtel und sein Feuerzeug heraus. Er schüttelte die Schachtel ein wenig, sodass eine Zigarette herauslugte, die er sich dann zwischen die Lippen steckte. Das ratschen des Feuerzeuges war zu hören und die gluht erhellte die Dunkelheit. Atemu konnte es nicht fassen, wie sehr er von Hass und Zorn erfüllt war. Er versuchte die letzten Minuten zu verdauen. »Vor 7 Jahren, haben wir gemeinsam ein Spiel getestet, was du bestimmt kennst. Damals hatte es noch keinen Namen, heute heißt es ´Spiria Wars`. Ich, Joey und ein paar unserer Freunde haben es zusammen getestet, Tea, Tristan, Bakura, Mokuba, Kaiba und....Yami« Atemu zog kräftiger an seiner Zigarette, wusste, dass diese eine nicht genug sein würde, um ihn zu beruhigen. »Yami war mein Cousin« Das entsprach zwar auch nicht der kompletten wahrheit, aber sie beließen es dabei ihm nicht alles zu sagen. Yugi sprach von ihm, wie von einem Helden, einem Menschen, der genau wusste was er wollte, der seine Ziele verfolgte, unerschrocken und fokussiert. Atemu erkannte die paralellen. »Irgendwann trafen wir auf Massayo, ihre kleine Schwester Samantha und Vivien. Da sie und Joey sich kannten, haben wir gemeinsam weiter gespielt. Nun...ziemlich schnell zeigte sich, dass Massayo und Yami, wohl etwas mehr waren, als nur Mitglieder des selben Teams.« »Yugi du untertreibst, die beiden waren vom ersten Moment an total in einander verknallt« Atemu knurrte, ihm gefiel es absolut nicht, dass es da jemand anderen gab, der ihm wohl irgendwie ähnlich war. »Dann, als das Spiel irgendwann vorbei war, hatten startete das Kooperations- projekt an unser Schule. Die Oberstufe von St.Xavier aus Amerika kam zu uns für ein Jahr nach Domino, es war Massayos Jahrgang. Und nunja, es kam wie es kommen musste, die beiden fanden zu einander« »Das ist ja alles sehr romantisch, aber was zum fick hat das mit mir zu tun? Ich interessiere mich genau so wenig für Massayos Vergangenheit und die darin enthaltenen Liebschaften, wie sie sich für meine« »Du wolltest doch wissen, was mit ihr los ist« »Ehrlich gesagt, will ich es gar nicht mehr. Mich interessiert dieser arrogante Arsch namens Yami nicht« //Ich hätte in diesem Moment gehen sollen...ich war doch schon an der Tür. Fuck, ich wollte das nicht hören!// »Yami ist gestorben!« schrie ihn Yugi an, Tränen standen ihm in den Augen. »Wage es ja nie wieder so über ihn zu sprechen! Ihm war es nicht vergönnt bei uns zu bleiben, er hat so viele Leben verändert, völlig selbstlos war er bis zu seiner letzten Minute. Ich lasse es nicht zu, dass du seinen Namen in den Dreck ziehst!« Yugi war völlig außer sich. »Und weißt du, was das schlimmste daran ist? Massayo hat ihn komplett vergessen! ich weiß nicht, wie und warum, aber sie hat es und jedesmal, wenn Joey diesen Song gesungen hat, hat sie angefangen zu weinen, das Lied handelt von ihm. Sie hatte nie die Chance ihm zu sagen, dass sie ihn liebt verdammt. Das ist so schrecklich unfair!« Atemu wurde es zu viel, saß er hier etwa auf der Anklagebank? »Hör gefälligst auf! Wage es ja nicht so mit mir zu sprechen! Ihr solltet euch schämen!« Atemus Stimme zitterte. Yugi und Joey sahen ihn geschockt an. »Denkt ihr wirklich ich bin dämlich? Mir wird langsam alles klar. Seit dem Tag an dem wir uns begegnet sind, war das dein Plan nicht wahr? Du versuchst die Lücke, die er hinterlassen hat mit mir zu füllen?! Dann halt dich jetzt gut fest, ich bin nicht Yami, ich bin Atemu. Und ich werde mich nicht ändern. Eure Wunschvorstellung, dass ich so sein könnte wie er ist doch wohl nicht euer Ernst!« Atemu war außer sich vor Wut, er hasste es, wenn Menschen ihn ändern wollten, warum konnten sie ihn nicht so akzeptieren, wie er ist. »Atemu, wir...« »Seit still! Was ich daran noch unfassbarer finde, ist dass ihr mit den Gefühlen eurer kleinen Freundin spielt.« Beide sahen ihn geschockt an. »Ihr könnt doch nicht ernsthaft versuchen eine verlorene Liebe wieder auferstehen zu lassen! Wie erbärmlich seit ihr eigentlich? Meine fresse, sie ist verlobt verdammt und ihr versucht sie ernsthaft mit einem kaputten Typen, wie mir zusammen zu bringen? Seit ihr noch zu retten?« Es war ein Schlag ins Gesicht. Das schlimme war, dass er absolut Recht hatte. Wer waren sie, dass sie sich einmischen durften? »Begreift ihr denn nicht, dass so etwas wie Schicksal nicht exsistiert? Ich bin schwer enttäuscht, von euch beiden! Wagt es ja nicht, so weiter zu machen, sonst lernt ihr mich richtig kennen«   Atemu legte den Arm hinter seinem Kopf ab, den anderen mit der Zigarette, in der Hand, auf seinem Bauch. Mittlerweile hatte er das Fenster weiter aufgerissen um die kühle Luft hinein zu lassen, die seinen Kopf etwas abkühlte. Es half allerdings nicht viel. Er stand auf und ging hinunter in einen der Gemeinschaftsräume. Hier stand ein Klavier. Er setzte sich daran und klappte den Deckel auf. Die weißen und schwarzen Tasten schenkten ihm ein mitleidiges Lächeln. Er schloss die Augen und begann zu spielen. Versuchte so einen Weg zu finden, dieses Gefühl los zu werden. Er konnte es nicht länger leugnen. Er ertrug den Gedanken nicht, dass er sie nicht für sich haben konnte. Er ertrug den Gedanken nicht, dass seine angeblichen Freunde ihn so verändern wollten, damit er zu ihr passen würde. Er hatte sich erhofft, sie würde sich in ihn verlieben, so wie er nun mal war. Die Erkenntnis, dass das wohl nicht der Fall sein würde, weil sie wohl unterbewusst immernoch diesen Yami liebte ertrug er nicht. Sie schien ihn so sehr zu lieben, dass sie nur bei dem bloßen Gedanken an seinen Tod, anfing zu weinen. Sie weinte um jemanden, der nicht mehr in diesem Leben existierte. Was hatte er dagegen zu bieten? Er konnte sich mit diesem Typen nicht messen und er wollte es auch nicht. Wenn sie ihn nicht so lieben konnte, wie er war, war sie es auch nicht wert, dass er dieses Gefühl zu ließ.   Wieder dieser Schmerz in seiner Brust und diese Wut.   "Fuck..." //sie sollte doch mir gehören. Ich will, dass sie nur mir gehört. Stattdessen ist sie an diesen verdammten Typen gebunden und auch noch mit einem verdammten Spießer verlobt. Und mal wieder zeigt mir das Leben den Stinkefinger.//   Er hörte auf zu spielen und legte die Arme auf dem Klavier ab. Ermüdet legte er seinen Kopf darauf ab.   Versuchte sich endlich zu beruhigen.   Versuchte wieder er selbst zu werden.   Kapitel 9: Verwirrung --------------------- Atemu stand auf und ging hinunter in einen der Gemeinschaftsräume. Hier stand ein Klavier. Er setzte sich daran und klappte den Deckel auf. Die weißen und schwarzen Tasten schenkten ihm ein mitleidiges Lächeln. Er schloss die Augen und begann zu spielen. Versuchte so einen Weg zu finden, dieses Gefühl los zu werden. Er konnte es nicht länger leugnen. Er ertrug den Gedanken nicht, dass er sie nicht für sich haben konnte. Er ertrug den Gedanken nicht, dass seine angeblichen Freunde ihn so verändern wollten, damit er zu ihr passen würde. Er hatte sich erhofft, sie würde sich in ihn verlieben, so wie er nun mal war. Die Erkenntnis, dass das wohl nicht der Fall sein würde, weil sie wohl unterbewusst immernoch diesen Yami liebte ertrug er nicht. Sie schien ihn so sehr zu lieben, dass sie nur bei dem bloßen Gedanken an seinen Tod, anfing zu weinen. Sie weinte um jemanden, der nicht mehr in diesem Leben existierte. Was hatte er dagegen zu bieten? Er konnte sich mit diesem Typen nicht messen und er wollte es auch nicht. Wenn sie ihn nicht so lieben konnte, wie er war, war sie es auch nicht wert, dass er dieses Gefühl zu ließ.   Wieder dieser Schmerz in seiner Brust und diese Wut.   "Fuck..." //sie sollte doch mir gehören. Ich will, dass sie nur mir gehört. Stattdessen ist sie an diesen verdammten Typen gebunden und auch noch mit einem verdammten Spießer verlobt. Und mal wieder zeigt mir das Leben den Stinkefinger.//   Er hörte auf zu spielen und legte die Arme auf dem Klavier ab. Ermüdet legte er seinen Kopf darauf ab.   Versuchte sich endlich zu beruhigen.   Versuchte wieder er selbst zu werden.     Der Blonde Kopf lehnte schwer am Türrahmen, beobachtete jeden Wesenzug, den sein Freund von sich gab. Es schmerzte Joey ihn so zu sehen. So niedergeschlagen hatte er ihn nur ein einziges Mal gesehen und das war als er Yugis Seele verspielt hatte. Augenblicklich schüttelte er den Kopf. Das hier war nicht Yami, das musste er endlich begreifen, Atemu war eine komplett eigenständige Person, mit ihrer eigenen Geschichte und einem eigenen Leben. Es war egoistisch von ihm und von Yugi ihn zu etwas zu machen, was er einfach nicht war. Er fühlte Reue und dennoch kam sie nicht an das Gefühl der Hoffnung heran. Nach wie vor hoffte er auf ein gutes Ende. Er stieß sich vom Türrahmen ab und ging auf die zusammen gekauerte Gestalt zu, die dort am Klavier saß. Vorsichtig näherte er sich ihm. "Atemu?" Atemu zeigte keine Reaktion, obwohl er Joey wohl längst bemerkt hatte. "Hey Alter..." Er legte ihm eine Hand auf die Schulter. Immer noch nichts. //Er wird doch nicht etwa weinen?// "Nein ich heule nicht" "Manchmal bist du mir richtig unheimlich, wenn du auf meine Gedanken antwortest" Atemu hob den Kopf, Joey wusste nicht, wie er diesen Blick deuten sollte. Seine Augenbrauen waren zusammen gezogen, seine Augen wirkten müde und gleichzeitig voller Zorn, seine Gesichtszüge waren angespannt und hart. "Harter Abend nicht wahr?" "Das ist er" "Ich wollte dir noch etwas sagen..." Joey suchte nach den richtigen Worten. Atemu sah ihn nicht an. "Es tut mir leid, was heute Abend geschehen ist, es muss ein Schock für dich gewesen sein, das alles so zu erfahren" "Geschockt bin ich nicht" "Dann vielleicht erschüttert, traurig oder enttäuscht?" "Auch das definiert meinen Zustand nicht im näheren" Atemu war für Joey ein Rätsel, aber er erkannte, was ihm Atemu sagen wollte. "Ich höre schon auf zu bohren. Ich hoffe nur, dass du mir verzeihen kannst" Atemu erhob sich udn stützte sich am Klavier ab, er seufzte. "Da gibt es nichts zu verzeihen Joey, irgendwo, so verrückt es auch klingen mag, kann ich dich und Yugi verstehen, man tut alles dafür um die glücklich zu sehen, die wir lieben" Joey sah ihn mit großen Augen an. "Ehm....heißt das etwa...?" "Mach dich nicht lächerlich, ich rede ausschließlich von dir und Yugi" Joey brauchte nicht lange um zu begreifen, dass sich Atemus Herz in diesem Moment wieder verschlossen hatte, er setzte wieder seine Maske auf. Er wusste, dass es keinen Sinn machte, ihn noch weiter darauf anzusprechen, er würde nicht die Wahrheit sagen...oder er würde es nicht erkennen.   Also wechselte er das Thema. "Ich bin beeindruckt Atemu, ich habe selten jemanden gesehen, der so mit einem Instrument verschmelzt wie du" "Danke für das Kompliment" "Hast du schonmal daran gedacht, das professionel zu machen?" "Nicht wirklich, es nutzt mir auch so genug, wenn du verstehst, was ich meine" scherzte er. "Das glaube ich dir auf´s Wort. Aber mal im Ernst..." Joey klatsche in die Hände und fixierte ihn mit seinem Blick "Du bist wirklich gut und ich suche immernoch Inspiration für mein neues Album und ich muss sagen, dein Spiel inspiriert mich. Hättest du vielleicht Interesse mir dabei ein wenig zu helfen?" Atemu wollte schon antworten, als ihm Joey das Wort abschnitt. "Du musst dich ja auch nicht jetzte entscheiden, ich glaube nur, dass du dein ganzen Potential endlich einmal ausschöpfen könntest und die Verbindung von Rockmusik mit Klavierspiel hat bestimmt einen Interessanten Klang" Atemu wollte verneinen, das hörte sich wieder sehr nach Verpflichtungen an, andererseits wäre es eine neue Erfahrung. "Ich denke darüber nach" "Ist das ein ja?" Joey grinste. "Es ist ein vielleicht" Das klacken einer Türklinke zog die Aufmerksamkeit der beiden Männer auf sich. Sie hörten wie sich die Eingangstür öffnete und der Wind den Regen von draußen hineintrug. Schnell wurde die Tür geschlossen und das tiefe seufzen einer Frauenstimme war zu erkennen. Atemus Nackenhaare stellten sich auf, verstohlen blickte er auf die Uhr, sie zeigte 2:37 Uhr an. Sie war doch nicht wirklich bis jetzt da draußen gewesen. Er wäre am liebsten in den Flur gestürmt, hätte sie am Arm gepackt und in sein Zimmer gezogen. Dann hätte er sie angebrüllt, was sie sch erlauben würde, zu dieser Zeit alleine draußen rum zu rennen, wo sie gewesen wäre und wie verantwortungslos sie sei. Dann hätte er sich besinnt und versucht sich und sie zu beruhigen. Er hätte sie in seine Arme gezogen, sie versucht aufzuwärmen, beschlossen, dass es besser wäre, wenn sie sich aus den nassen Klamotten befreien würde und würde sie mit in sein Bett nehmen. So würde er es tun, wenn sie sie ihm gehören würde. Sie betrat den Raum, er drehte sich nicht zu ihr um. Joey sah zuerst Atemu an, dessen blick stur nach draußen ging und dann zu seiner kleinen Freundin. Die Haare klebten ihr im Gesicht und ihre Kleidung war durchnässt. Massayo hatte den gleichen Blick wie Atemu, vor ein paar Minuten. Angespannt, unsicher, wütend und müde. Joey machte einen Schritt auf sie zu, sie hob die Hand, was ihn sofort stehen bleiben lies. "Brownie..." Joey suchte nach den richtigen Worten. "Nicht Joey...nicht mehr heute Nacht" Ihr Augen waren gerötet. Joeys Brust schmerzte. Er hatte ihr weh getan, seiner besten Freundin. "Okay..." Sie zog die Nase hoch und wischte sich das herabtropfende Regenwasser von der Stirn. Sie blickte kurz zu dem Mann auf, der ihr den Rücken zudrehte. Sie wollte sich ihm in die Arme schmeißen, wollte ihn spüren, brauchte Sicherheit. Sie hätte es getan, wenn sie ihm gehören würde und sich sicher sein konnte, dass er sie nicht fallen lassen würde. Dieses vertrauen hatte sie nicht in ihn.   "Ich geh ins Bett..." Ihre Stimme klang zerbrechlich. Joey sah, wie sich Atemus Hände zu Fäusten ballten. Massayo machte auf dem Absatz kehrt und stieg die Treppe hinauf, zu den Schlafräumen. Joey gähnt herzaft und streckte sich. "Ich werde es ihr gleich tun" Er legte erneut eine Hand auf Atemus Schulter, der sich, sobald sie den Raum verlassen hatte, wieder entspannen konnte. "Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus" Joey verließ ebenfalls den Raum und kurz darauf, als Atemus sicher war, dass er alleine war, begab auch er sich nach oben. Erst jetzt bemerkte er, wie müde er doch war. Ein schallendes Geräusch riss ihn aus seinen dunklen Gedanken. Er blickte auf und sah sich wieder einmal dem Geschöpf gegenüber, dass ihn in letzter Zeit so sehr verwirrte. Sie hockte auf dem Boden und sammelte ihren Schlüssel wieder auf, der hinunter gefallen war. Sie wischte sich beim aufstehen über die Augen. Das Knarzen der Bodendielen lenkte ihre Aufmerksamkeit auf ihn. Ihre Blicke trafen sich und es war bei beiden der selbe Ausdruck - Verwirrung und Müdigkeit. Er kam auf sie zu, ließ den Blickkontakt nicht abreißen, als er ihr den Schlüssel aus der Hand abnahm, bedacht darauf sie nicht zu berühren. Er hatte die Befürchtung, dass sie zerbrechen würde, wie gesprungenes Porzelan. Es war für beide deine Achterbahnfahrt der Gefühle in den letzten 48h gewesen und nun war es  einfach nur noch zu viel. Jede Berührung, jeder Blick, jedes Wort. Er schloss die Tür für sie auf und legte den Schlüssel auf den Nachttisch. Sie rührte sich nicht, wartete die Situation ab. Ein Kopfnicken wies sie an hinein zu gehen. "Gute Nacht...Atemu..." ihre Stimme klang ungewohnt leer und sehr weit weg. Nachdem er in den 5 Sekunden, die sie auf eine Antwort gewartet hatte, nicht antwortete, ging Sie hinein und schloss die Tür hinter sich. Atemu konnte ihr schluchzen durch die Tür hören. Seine Hand legte sich automatisch auf die verschlossene Tür, strich zart über das Holz. "Gute Nacht...Massayo..."     Zum Glück gab es am nächsten Tag kein Programm, die meisten der Schüler gingen in die Stadt und die Lehrer sahen sich entweder die Sehenswürdigkeiten in der umliegenden Gegend an oder genossen die Ruhe dieser Anlage mit einem Buch. Yugi entschied sich für einen Spaziergang durch die Umliegenden Wälder. Er genoss die Stille um ihn herum, das Rascheln der Baumkronen im Wind und das gezwitscher der Vögel. Er konnte so am besten nachdenken. Seitdem Atemu in sein Leben getreten war, war alles wieder so kompliziert. Er riss sich buchstäblich den Hintern für ihn auf, genauso wie für Yami damals. Auch wenn es ihn an seine eigenen Grenzen bringt. //Was mache ich hier eigentlich? Ich habe doch eigentlich meinen Frieden gefunden, ich habe meine Aufgabe erfüllt und nur bei dem kleinsten Hinweis, dass ich meinen Freund wieder bei mir habe, drehe ich völlig durch und stelle meine gesamte Welt wieder für ihn auf den Kopf.// Yugi fuhr sich durch die Haare. //Und jetzt mache ich gerade Yami dafür verantwortlich, was hier geschieht, aber das ist auch nicht fair. Ich...Ich vermisse ihn einfach unfassbar. Und Atemu...// Er seufzte. //Atemu ist einfach nicht Yami, das muss ich akzeptieren. Die gemeinsame Vergangenheit, die Freundschaft, die Abenteuer die ich mit Yami erlebt habe, ich muss sie in guter Erinnerung behalten und damit abschließen. Ich darf nicht jemand anderes dafür zur Verantwortung ziehen und mir so einen neuen Bruder erschaffen// Er blieb stehen und sah sich die Landschaft an. Er atmete tief durch und schloss die Augen. //Ich muss mich nachher unbedingt bei Massayo entschuldigen. Sie ist verlobt, wird bald heiraten. Auch wenn ich fest davon überzeugt bin, dass sie nicht so glücklich ist, wie damals mit Yami. Aber könnte sie es mit Atemu werden?//   "Verdammt nochmal Yami, warum hast du ihr Gedächtnis gelöscht?" sagte er mehr zu sich selbst. //Es macht alles so kompliziert, wenn du nicht ihr Gedächtnis gelöscht hättest, wäre alles viel einfacher. Sie könnte selbst entscheiden. Es tut mir leid, aber in der Hinsicht hast du einfach Mist gebaut! Verdammt noch mal, komm gefälligst hier her zurück und richte dieses Chaos!// Yugi war wütend, er wünscht sich wirklich, dass er nicht alleine diese Last der Vergangenheit tragen müsse. Er wünschte sich Ehrlichkeit. Er trat wütend gegen einen Baum, nur um es direkt im Anschluss zu bereuen. Yugi rieb sich den schmerzenden Fuß. Ein heftiger Wind bließ ihm entgegen, brachte ihn fast aus dem Gleichgewicht. "Ich werde hier nicht weiter deine Drecksarbeit machen, sieh gefälligst zu, dass du es selbst machst!" schrie er dem Wind entgegen, hatte aber das Gefühl, dass seine Worte zu ihm zurück getragen wurden. "Ich weiß einfach nicht mehr weiter." "Mit wem sprichst du da?" Yugi blickt auf und sah sich Massayo gegenüber, die wohl die gleiche Idee gehabt hatte wie er. Sie hatte sich einen weiten Schal um die Schultern geworfen, um dem Wind zu trotzen und in der kühlen Spätsommerluft nicht zu frieren. "Manchmal ist der beste Gesprächspartner man selbst findest du nicht auch?" Massayo lächelte und nickte ihm zu. "Ja da ist schon was dran..." Sie kamen aufeinander zu. Der Wind um sie legte sich. Yugi strich sich durch die Haare und krazte sich am Hinterkopf. "Massayo, ich..ich wollte sowieso mit dir sprechen..." "Ich auch mit dir..." "Es tut mir leid, was gestern passiert ist. Es war nicht fair dich diesem Gefühlschaos auszusetzten. Ich weiß auch nicht, irgendwie ist es mit mir und Joey durchgegangen. Wir..." "Wer ist Yami?" sie unterbrach ihn. "Bitte?" Yugi sah sie geschockt an. "Wer ist dieser Yami? Ich...ich habe das Gefühl diesem Namen jemandem zuordnen zu müssen, aber dieser Name bereitet mir buchstäblich Kopfschmerzen. Ich weiß nicht wer er ist. Aber ich bekomme in letzter Zeit so seltsame Visionen, es ist als wenn es da ein riesengroßes Loch in meinem Kopf gibt und ich...ich habe mitbekommen, wie du und Joey über einen Yami geredet habt. Also hilf mir bitte. Sollte ich diesen Namen kennen? Und woher?" Yugi fuhr sich erneut durch die Haare und massierte seinen Nacken. "Momentan habe ich das Gefühl, dass mir mein Leben entgleitet, ich habe für mich schreckliche Dinge getan und ich weiß nicht woher das plötzlich kommt. Ich tue und fühle Dinge, die...ach...." Ihr Handy begann zu klingeln, bei einem Blick auf den Bildschirm ihres Smartphones lächelte sie ein glückliches Päarchen an. //So waren wir mal...vor ein paar Monaten, verliebt und unbeschwert.// "Ist das Steven?" "Ja..." Sie überlegte ran zu gehen, ihr Kopf feuerte sie an, ihm alles zu gestehen. Endlich reinen Tisch zu machen. Aber ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken. Wie sollte sie all das Erklären? Wie sollte sie ihre Gefühe erklären, wenn sie sie nicht einmal mehr definieren konnte? Sie beschloss sich darüber im Klaren zu werden und ihn heute Abend anzurufen. Sie steckte das Handy wieder in ihre Hosentasche. Yugis Kopf würde beginnen zu rauchen, wenn er das könnte. In milisekunden versuchte er eine Erklärung für ihre Frage zu finden, wie sollte er das alles erklären? Würde Sie ihm glauben? Er musste ihr die ganze Geschichte erzählen und nicht die ausgeschmückte für Atemu. Das würde sonst keinen Sinn ergeben. "Worüber hatten wir gerade gesprochen?" "Ehm..." "Ohje, manchmal habe ich echt ein Gedächtnis wie ein Sieb. Ich...ich habe es völlig vergessen." Sie fasste sich an die Stirn. //Dein Wort in Gottes Ohr Massayo// Yugi fielen gerade zu die Steinbrocken vom Herzen, als er um dieses Gespräch herum kam. "Wir sollten langsam zurück gehen, es sind noch ein paar Vorbereitungen zu treffen für den großen Abschlussabend morgen." "Ja stimmt" Der Rückweg verlief schweigend. Beide genossen die gemeinsame Stille.     "Noch ein Stückchen höher...nein zu hoch....etwas weiter nach links" Resigniert ließ Rick die bunte Girlande hängen. "Wieso machst du es nicht einfach selbst Amy" "Nun stell dich nicht so an und mach endlich weiter" Genervt rollte er mit den Augen und hing sie einfach hin wo es ihm gerade gefiel. Erstieg von der Leiter ab. "Ich trinke jetzt erstmal einen Kaffee" Er ging zu dem kleinen Tisch hinüber wo ein Wärmebehälter mit gebrühtem Kaffee stand. "Auch einen Chef?" "Gerne danke" Yugi nahm den Pappbecher dankend entgegen. Er sah sich um. In jeder Ecke wurde fleißig gewerkelt um alles für die große Party morgen vorzubereiten. Rick und Amy waren für die Girlanden zuständig und sie machte Rick das Leben ziemlich schwer, da ihr nichts perfekt genug war. Lynn und Massayo gingen die Liste durch, was alles an Getränken und Speisen für den Abend benötigt wird. Hannah, Megumi, Aiden und James kümmerten sich um die restliche Dekoration. Atemu saß derweil an seinem Fachgebiet, der Technik. Konzentriert und fachmännisch schraubte er an den Soundboxen herum, verband Kabel mit seinem Laptop. Eine Party ohne Musik wäre ein Kündigungsgrund für ihn. "So, dann wollen wir mal sehen" verkündete er in die Runde. Er wählte seine Mediathek an und suchte einen Song aus. Laute House Musik drang aus den Lautsprechern. Und wie das nunmal mit Musik ist, sie geht direkt in Mark und Bein. Die Horde an Lehrern und Betreuern, bekam augenblicklich wieder gute Laune und ein paar von ihnen begannen sogar ein wenig zu tänzeln. "Hm da muss ich noch etwas am Bass rumschrauben" murmelte Atemu konzentriert und gar nicht auf den vor seiner Nase wackelnden Hintern von Megumi achtend. Yugi sah auf seine Uhr und runzelte die Stirn. "Merkwürdig, sie müssten längst hier sein." "Yugi, das sind Musiker. Die kommen nie pünktlich und nach allem, was ich über deinen Freund Joey weiß, kommen sie wahrscheinlich frühestens morgen!" meinte Rick. "Da kennst du meine Crew aber schlecht, Alter!" Die Tür sprang auf und Joey stand mit 4 weiteren Männern in der Tür. "Leute, das Unterhaltungsprogramm ist da!" Die Band trat in den Raum. Ein blonder Typ mit stacheligem Haar und einem Gitarrenkoffer auf dem Rücken sah sich um. "Das letzte Mal, als ich in so einer kleinen Halle gespielt habe, war als ich zur Schule gegangen bin." "Kann jemand mit anpacken? Wir haben noch einige Koffer im Van, die hier rein müssten." rief ein Typ mit dunklen Haaren. Yugi sah hinüber zu den Männern in der Runde und diese nickten ihm dankend zu. Atemu erhob sich ebenfalls von der Bühne und sprang von ihr ab. Er beobachtete, wie sich die Typen aus der Band nun auf die Bühne zu bewegten zu der kleinen Brünetten Dame mit dem Klemmbrett. Er sah dabei zu, wie sie selbstverständlich zu ihr hingingen, sie zur Begrüßung umarmten und wie sie Smalltalk mit ihnen hielt. Sofort spürte er wieder, wie sich seine Magen zusammenzog und die Wut in ihm aufkeimte. Nach dem gestrigen Abend jedoch entschied er sich zu besinnen und es dabei zu belassen, es lag noch genug emotionale Anspannung in der Luft. Also half er den anderen dabei die Instrumente hinein zu tragen.   "Wie lange haben wir uns jetzt nicht mehr gesehen Mac?" "Ich glaube es sind jetzt 1 Jahr und 4 Monate, wenn ich mich recht entsinne. Als ihr auf Tour ward hab ich euch das letzte mal in New York gesehen." "Stimmt, da warst du zu Besuch bei deinen Eltern und wir druften den letzten Abend bei euch verbringen. Dein Dad ist ein Meister im Grillen." "Ja das war ein schöner Abend, Keith wir sollten das wiederholen!" "Allerdings, hast du eigentlich noch Kontakt zu Joseph?" "Nicht mehr wirklich, nur hier und da schickt er manchmal Rundmails, die du ja genauso bekommst von Caroline und den Kindern." "Natsuko hab ich letztens am Flughafen in Hong Kong getroffen, sie ist ja voll in ihrem Element dort." "Sie wird die nächste Nobelpreisträgerin, da kannst du dir sicher sein. Unsere kleine wird langsam groß" scherzte Massayo. "Ich soll dich lieb von ihr grüßen. Sie freut sich auf die Hochzeit." Massayo versuchte den aufkeimenden Knoten in ihrem Magen zu ignorieren. "Ja das ist das schöne an Hochzeiten, sie bringen alte Freunde wieder zu einander" Keith setzte sich neben sie. "Es ist doch immer wieder eine bittere Erkentnnis, dass man in der Schule immer sagt, wir machen es anders, wir werden uns nie trennen und sie unsere Gruppe an, wir leben in verschiedenen Ländern, teilweise trennen uns ganze Ozeane. Früher haben wir jedes Wochenende zusammen verbracht" "Ja das waren noch Zeiten" Keith grinste. "Kannst du dich noch daran erinnern, wie wir, als Ich frisch den Führerschein hatte, eine Camping Tour gemacht haben?" "Was heißt hier Camping Tour? Du hast dich rettungslos verfahren und wir mussten im Auto schlafen!" "War doch gemütlich" "Keith mein Bett ist gemütlich, ein Chevrolet Aveo ist alles andere als gemütlich" "Du bist doch bloß sauer, weil Joseph dir die ganze Zeit an die Wäsche gehen wollte" grinste er. Mit einem Schreck fuhren die beiden Freunde auseinander, weil eine Kiste sehr unsanft hinter ihnen abgestellt wurde. "Vorsichtig, in den Kisten ist meine Cindy!" Atemu hob eine Augenbraue. "Deine was?" Massaoy schmunzelte, als Atemu nicht recht verstand. "Seine Cindy, so heißt sein Schlagzeug" "Macht man das nicht eigentlich nur mit Autos?" "Nun, da ich kein Auto habe und man auf einem Schlagzeug bekannter weise nicht fahren kann, entfällt das." "Keith hör auf Smalltalk zu halten und fang an zu arbeiten" meckerte Joey. "Ist ja gut, ist ja gut. Wir sehen uns später Mac" Keith erhob sich und begann die Koffer zu öffnen und sein Schlagzeug aufzubauen. Die anderen Bandmitglieder taten es ihm gleich. "Ah hier geblieben Atemu. Komm mal hier rauf" Der Angesprochene blieb stehen und kam die Bühne hochgeklettert. "Leute darf ich euch Atemu Rachjida vorstellen, ein absolutes Genie am Klavier!" "Ach das ist der Typ von dem du uns erzählt hast" "Joey ich habe nie gesagt, dass ich für dich spielen werde" "Du hast aber auch nicht nein gesagt" grinste er ihn an. "Pass auf Atemu ein Vorschlag. Du spielst morgen Abend für mich, kriegst eine Gage und wenn es dir gefallen hat, sagst du es mir einfach. Man darf auch mehr Hobbies haben, als Frauen vögeln, rauchen, spielen und trinken" "Klingt fast nach meinem Alltag, nur dass ich Groupies habe, die mich verfolgen" bemerkte der dunkelhaarige. Atemu besah sich die Gruppe von Männern und dachte nach. Vielleicht war das die perfekte Möglichkeit um sich abzulenken. "Okay Joey, ein Gig und das wars!" Atemu reichte ihm die Hand. "Perfekt!" Joey schlug ein. "Dann mal auf an die Probe. Wir haben viel zu tun!"     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)