Addicted von Hiraethy (Fortsetzung zu A Virtual Reality) ================================================================================ Kapitel 7: Reue / "does he flutter your heart when he kisses your neck" ----------------------------------------------------------------------- „Und hier sehen sie die Statue unseres ersten Bürgermeisters. Das Material ist Messing, unsere anliegenden Gebirge sind bekannt für ihre Rohstoffhaltigen Mienen…“ Atemu streckte sich genüsslich und gähnte herzhaft. „Bei Ra ist das langweilig, wie lange dauert diese Stadtführung denn noch?“ „Findest du? Naja nachher haben wir ja Zeit für uns und da machen wir alles was du willst“ Megumi schleimte sich wieder einmal bei ihrem heißen Kollegen ein. Atemu ging diese Art langsam tierisch auf die Nerven, er lies es unkommentiert und versuchte sich auf die Führung zu konzentrieren. „Wenn sie mir bitte folgen wollen, wir sehen uns nun die Altstadt an“ Die Lehrerschaft, samt Betreuern dackelte der älteren Dame hinter her. //Meine Fresse die erste Woche ist rum und es ist noch eine ganze, die ich hier fest sitze. Ich hab echt keinen Bock mehr. Und dann heute diese langweilige Stadtführung// Ein anderes Gähnen erregte Atemus Aufmerksamkeit. Er schmunzelte über seine brünette Kollegin, die krampfhaft versuchte ihre aufkommende Müdigkeit zu unterdrücken. „Na langweilst du dich?“ flüsterte er ihr zu. Sie schüttelte energisch den Kopf.  „Wie kommst du denn darauf?“ „Du bist so spießig!“ „Was war das?“ „Könnten die Herrschaften dahinten sich bitte wieder auf meine Führung konzentrieren? Dankeschön!“ Atemus Hand zuckte  und er wollte ihr schon seinen Lieblingsfinger zeigen, als ein Geschäft sein Interesse weckte. Er beließ die Hände in seinen Hosentaschen und schlenderte zu dem Schaufenster. „Hey Rachjida hier lang geht die Führung“ rief ihm Rickson zu. Atemu winkte desinteressiert ab. "Ich komme gleich nach" Der süße Duft des Leders drang in seine Nase und wirkte zutiefst beruhigend auf ihn. Ihm wurde schmerzlich bewusst, dass ihm die Nächte auf seinem Bike fehlten. Das hier war einfach nicht er selbst. Dieses geregelte Leben, jeden morgen um die gleiche Zeit aufstehen, zur Arbeit fahren, Anweisungen befolgen, dann wieder nach Hause und alles ging wieder von vorne los. Das war nicht das Leben, dass er kannte, liebte und für sich gewählt hatte. Auch wenn es ihm in seiner Heimat bereits einmal die Freiheit gekostet hatte.   Flashback Atemu saß mit hinter dem Rücken verschränkten Armen auf dem Anklagestuhl. Seine Hände waren mit Handschellen an den Stuhl gefesselt. Aufgeplatzte Lippen, zerzaustes Haar und müde Augen waren nur ein paar Anzeichen von Atemus Erschöpfung durch die Zeit in U-Haft. Der Geschmack nach Blei lag ihm im Mund. „In der Strafsache Atemu Rahul Khan Rachjida wegen illegaler Straßenrennen, mehrmaliger Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung, Sachbeschädigung von Stadteigentum, Wiederstand gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung lautet das Urteil: Schuldig. Sie werden hiermit zu 1 1/2 Jahren Haft im Strafgefägnis Al-Aqrab verurteilt. Die Haftstrafe ist sofort anzutreten…“ „Fick dich“ „Rachjida halten sie sich zurück!“ „Und sie können sich auch verpissen, was für ein beschissener Anwalt sind sie eigentlich?“ Atemus respektlose Art dem Richter gegenüber wurde sofort mit Schlägen auf den Rücken sanktioniert. Unsanft wurde er an den Haaren gepackt und gezwungen den Richter anzusehen. „Das Urteil ist rechtsgültig!" Der Hammer schnellte herunter und es ertönte ein Ohrenbetäubendes Geräusch.   "Ihnen wird hiermit ihr Führerschein entzogen“   //Und meine Freiheit auch…..// Flashback Ende     „Willst du nicht mal langsam hinter her kommen?“ Atemu schreckte aus seiner Erinnerung hoch. Manchmal wachte er immer noch schweiß gebadet auf von diesem Geräusch. Hektisch blickte er sich um, musste seine Realität erst wieder zusammensetzten. Vor seinem Auge lief wieder dieser Film ab, als er von den Wärtern in den Keller geschleift wurde. Er konnte noch immer die Stromstöße auf seiner Haut spüren. Der Geruch nach verwestem Fleisch stieg ihm wieder in die Nase. „Hey, hey, ist alles okay…hallo?....” Weit entfernt nahm er eine Berührung an seinem Arm war und eine Stimme. Er zuckte zurück, konnte die Berührung nicht ertragen, suchte nach einer Möglichkeit zu entkommen. Zwecklos. »Vater warum lässt du zu, dass sie mich mitnehmen? Hilf mir!« Der abwendende Blick eines alten Mannes, gezeichnet von Verzweiflung und Reue. »Ich kann nichts mehr für dich tun mein Sohn...« "Atemu?.....Atemu?" Da wieder eine Berührung und der Funke eines Lichts. Er streckte die Arme aus versuchte das Licht in seine Arme zu schließen. Es war sein Rettungsseil. „Atemu ich weiß dir ist langweilig und mir offen gesagt auch, aber wir müssen weiter.“ //Müssen? Müssen? Nein ich muss gar nichts! Nie wieder muss ich etwas!// Panisch bekam er etwas zu fassen, lies nicht mehr los. Das Licht am Ende des Tunnels war zum greifen nahe. "Atemu du machst mir Angst, hörst du mich?" Seine dunklen Gedanken verschwanden. „Hey….was ist denn los?“ „Massayo….“ Seine Hände hatten sich um ihr Gesicht gelegt. Seine Atmung ging schwer. Erschöpft lehnte er seine Stirn an ihre. Seine Augen waren geschlossen. „Geht es dir nicht gut?.....Sprich mit mir….bitte“ Sie wagte es die Hand auf seine zu legen. Strich sanft über seinen Handrücken. Augenblicklich schlug er die Augen auf. Seine gesamte Aura veränderte sich wieder im Sekundentakt. Eben war er noch ermüdet und fast apathisch, jetzt wieder ein wacher Geist. „Bestens…“ Ein Lächeln strahlte seine Augen aus, auch wenn es seine Lippen nicht erreichte. „Da bin ich ja beruhigt“ Erleichtert entspannte sie sich. Für einen Moment hatte sie sich wirklich Sorgen um ihn gemacht. Blitzschnell nahm er ihre Hand in seine und hielt sie fest. Warm und stark. „Komm wir hauen ab“ „Was?“ „Hast du ernsthaft Bock auf diese Stadtführung mit der alten Eule?“ „Nunja, es steht schließlich auf unserem Programm“ „Massayo…“ Er sah sie ernst an und ließ ihre Hand los. „Du hast keine Lust darauf, ich habe keine Lust darauf. Ich will mir nicht mehr vorschreiben lassen, wie ich meinen Tag zu gestalten habe. Zumindest für diese paar Stunden nicht. Für diese paar Stunden…will ich frei sein. Ich fühle mich hier wie ein Gefangener und ich sehne mich nach einem Moment der Freiheit…“ Massayo sah ihn mit großen Augen an. „Atemu…“ „Also…“ Er öffnete seine Hand und reichte sie ihr. „Komm mit mir…bitte“ Massayo überlegte einen Moment, wobei die Antwort klar und deutlich vor ihr lag. Sie nahm seine Einladung an und legte ihre Hand in seine. //Ein paar Stunden mal nicht an den Plan halten, klingt doch super// Fest umschloss er ihre Hand, als wenn er sie nicht mehr loslassen wollte und hastete mit ihr los. Weg von der Verantwortung, Weg von einem geregelten Tagesplan, Weg von der langweiligen Meute von Lehrern, Weg von einfach allem und hinein in die Freiheit. „Halt warte!“ Sie zog ihn in eine Seitengasse. „Kneifst du jetzt etwa? Ich schwöre dir, wenn du mich hier festhalten…“ Er verstummte. Sie sah ihn ernst an und legte ihre Hand sanft über seine Lippen.    „Shhht…“ Wieder diese Hitze die von ihrem Körper ausging und sein kaltes Herz erwärmte. Sein Blick verriet seine Frage, seine hochgezogene Augenbraue unterstrich diese  »Was soll der Scheiß?«  „Vertrau mir einfach“ flüsterte sie und sah in Richtung der Straße. Atemus Blick folgte ihrem und er sah… „Hier entlang meine Damen und Herren, ich zeige ihnen nun unsere Kirche…“ Die ältere Stadtführerin schlenderte voran und redete nach wie vor begeistert von ihrer Stadt, in der sie geboren, aufgewachsen, geheiratet, Kinder bekommen und Enkelkinder bekommen hatte. Eben ein sehr langweiliges Leben in Atemus Augen. Hatte diese Frau schon einmal das Meer gesehen? Die anderen liefen mittlerweile sehr trottend hinter ihr her. „Ich glaube sie sind weg…“ Erleichterung machte sich breit. Sie ließ ihre Hand sinken, kam jedoch nicht weit, da er ihre Hand bestimmt festhielt. Sanft und langsam berührten seine Lippen ihren Handrücken, sein Atem streichelte sie. Ihr Duft stieg ihm in die Nase, elegant, feminin und frisch. Seine andere Hand fand den Weg zu ihrer Taille, drückte sie unmerklich näher an seinen Körper. Und wieder legte sich dieser rote Schleier über Massayos Gesicht, steichelte ihre Wangen, hinterlies seine rosanen Spuren auf ihrem Gesicht. Sie spürte seine Haare in ihrem Gesicht, unmerklich hatte er ihre Hand in seinen Nacken gelegt und sich zu ihr hinabgebeugt. Wie von selbst begannen ihre Finger durch seine Haare zu streichen. Seine Nasenspitze strich über ihre, unentwegt sahen sie sich in die Augen. Der Verstand hatte beide längst verlassen. Und wieder dieses Prickeln auf den Lippen, diese magnetische Anziehungskraft. Leicht öffnete sich ihr Mund, während er ihr näher kam. Nichts vermochte diesen Moment stören. „Achtung aus dem weg ihr zwei!“ Ein Junge mit kurzen schwarzen Haaren und einem breiten Grinsen rempelte sie an, hinter ihm her kamen zwei Polizisten. „Bleiben sie sofort stehen!“ „Haltet den Dieb!“ Atemu drückte Massayo enger an sich, während die beiden Polizisten Mühe hatten sich durch die Enge Gasse zu zwängen. Ein Apfel rollte zu ihren Füßen. Schnell drehte der Junge um und hob ihn auf. „Nehmt euch ein Zimmer ihr zwei hübschen!“ zwinkerte er ihnen zu. Ehe er seine Flucht wieder aufnahm. Auch die beiden Polizisten rempelten sich nun an den beiden vorbei und ehe man sich versah hatte sich der eine bereits auf die Nase gelegt, woraufhin der andere über seinen Kollegen stolperte und ebenfalls hinfiel. „Man kannst du dummer Idiot nicht aufpassen?“ „Das sagt der richtige! Wer kugelt sich denn auf mir rum?“ „Meine Herren ich möchte sie ja nicht unterbrechen, aber haben Sie nicht einen Dieb zu verfolgen?“ meldete sich die Brünette zu Wort. „Wo? Wo ist er lang gelaufen?“ „Ich glaube er ist nach rechts gelaufen…du hast es doch auch gesehen oder?“ mit aufgesetztem Pokerface sah sie hoch zu Atemu. „Ja eindeutig nach rechts“ stimmte Atemu ihr zu. Die beiden hochkompetenten Polizeibeamten folgten der falschen Anweisung. „Also das sind die besten Polizisten die ich je gesehen habe.“ kicherte sie und sah um die Ecke, wo die beiden die nächste Straße entlang rollten. „Und sowas darf sich Staatsdiener nennen“ Atemu schüttelte den Kopf und trat aus der Gasse raus. „Also mein Leben würde ich nicht in deren Hände legen“ grinste sie. „Also…“ Sie drehte sich schwungvoll zu ihm um und lächelte ihn an. „…wie willst du deine Freiheit genießen?“ Atemu hatte schon eine gute Vorstellung davon, wie man diesen wunderbaren frühsommerlichen Tag nutzen könnte. Am liebsten würde er mit seinem Bike über die Felder düsen, aber das war ja leider ein paar Kilometer weit weg. „Ich habe das Gefühl, dass ich hier einschlafe. Diese Einöde ist nichts für mich. Das Herz muss mal wieder richtig pumpen, ich…ich habe das Gefühl ich werde hier wahnsinnig.“ „Ein geregeltes Leben ist nicht so wirklich was für dich hm?“ „So ist es“ „Aber irgendwann…irgendwann muss jeder sich diesem Leben stellen und glaube mir ich weiß wovon ich rede“ „Sie mir nicht böse Schätzchen, aber ich glaube du weißt nicht wie es ist ein Gefangener zu sein, wenn du eigentlich das Herz eines wilden freilebenden Hengstes hast“ „Vielleicht nicht das eines Hengstes, aber….“ //Es hat keinen Zweck, er sieht wieder einmal nur sich// „Wusste ich es doch“ //Die einzige, die mich dahingehend wirklich versteht ist White Night// „Weißt du, ich habe als Frau so vielen Gesellschaftlichen Regeln und Normen zu folgen, bei Männern ist das oft viel einfacher. Wenn man 25 und Single ist gilt man bei euch als heißer Junggeselle, bei uns Frauen sieht das ganze anders aus… Die Freiheit von der du sprichst würde ich auch gerne kennen, ich habe sie selber noch nie erlebt…“   Massayo sah gen Himmel und fühlte sich in diesem Moment ziemlich verletzbar. Sie legte die Arme um sich. Sie hasste dieses Thema. Niemand verstand sie so richtig in dieser Hinsicht. Die Wand hinter ihr gab ihr etwas halt. Sie hatte Angst in diesem Moment umzufallen.     Flashback     „Massayo?......Massayo?......NEE-CHAAAAN?“ Angesprochene zuckte zusammen und drehte sich zu ihrer Zimmertür um. In dem Haus ihrer Eltern waren seit ihrer Kindheit Schlüssel ein Tabu Thema, was die Privatsphäre eines pubertierenden Mädchens nicht unbedingt vereinfachte, wenn zu jeder Zeit entweder Mutter oder die kleine Schwester hereinplatzen konnten. Das hat die ersten Annäherungen mit dem anderen Geschlecht nicht unbedingt einfacher gemacht. „Meine Güte, Samantha. Du bist mittlerweile 18 und kreischst immer noch wie eine 12 Jährige.“ „Und? Dafür habe ich dich Busentechnisch eingeholt“ Massayo rollte mit den Augen. „Was wolltest du denn?“ „Eigentlich wollte ich dich fragen ob ich mir etwas aus deinem Koffer ausleihen darf, aber…Nee-chan, ist alles in Ordnung?“ Und schlagartig war Samantha wieder ernst. „Ja…natürlich“ Massayo drehte sich weg. Ihr steckte wieder dieser Klos im Hals. Seit Tagen fühlte sie sich eigenartig. „Hey was ist denn los“ Samantha legte die Hand auf die Schulter ihrer Schwester. Massayo begann zu zittern und wieder hatte sie die aufkommenden Tränen nicht unter Kontrolle. „Hey, hey, hey…“ Samantha legte die Arme um sie, drückte ihren Kopf gegen den Rücken ihrer großen Schwester. Stumme Tränen benetzten die Fensterbank. „Ich dachte dir würde es besser gehen seit du uns mal wieder besuchen kommst.“ „Das dachte ich ja auch…“ „Aber?“ Sanft strich die kleinere über die Arme der größeren. „Ich…ich weiß nicht ob ich das mit Steven noch weiter kann…ich weiß nicht ob er wirklich der Mann ist…“ „Ohje hat seine Mutter wieder irgendetwas gesagt?“ „Mal von ihren sonstigen Bemerkungen, dass es für eine fast 25 Jährige mal langsam Zeit wird häuslich zu werden und sich etwas mehr Mühe zu geben, dann würde Steven mir schon längst einen Antrag gemacht haben gejaule? Nein, immer noch dasselbe“ „Und du denkst mittlerweile, dass da etwas dran sein könnte?“ „Ich…keine Ahnung, ich weiß nicht mal ob ich überhaupt heiraten will. Mum liegt mir auch schon in den Ohren ob sie denn mal Enkel von mir zu erwarten hat!“ „Mum ist eh komisch in letzter Zeit. Ich glaube sie gerät in Panik weil Kenji und Carrie sich wieder mal gestritten haben.“ „Sie will eine Oma sein, wo sie noch ohne Gelenkschmerzen mit auf den Spielplatz kann. Schon klar…“ BAMS…da knallte die Tür auf. „hab ich doch richtig gehört!“ schallte die laute Stimme Vivians durch den Raum. „Du weinst wieder einmal!“ „Geht’s vielleicht noch etwas lauter, der Gärtner hat dich noch nicht gehört!“ fauchte Massayo sie an. „Ich lass euch beide dann mal alleine.“ Samantha verkrümelte sich, bei Vivian konnte man nie absehen, ob es ein friedliches oder ein lautes Gespräch wird. Vivian lies sich auf dem Bett nieder und schlug die Beine über einander. „Mac so geht das nicht weiter! Du musst dich endlich entscheiden, ob du nur zu Besuch bleibst oder wieder ganz in deine alte Gegend ziehst.“ „Ach darum geht es doch gar nicht!“ „Worum dann? Ach die Sache mit Steven…“ „Genau die.“ „Immer noch nicht sicher ob es wirklich Liebe ist?“ „Ich hatte letztens wieder so einen Traum…“ „Uh ich will pikante Details“ Vivians Ohren waren größer als die eines Elefanten, wenn es um Massayos feuchte Träume ging. „Wieder in Ägypten?“ „Ja, wobei es sich oft mit dem Spiel vermischt, was wir vor ein paar Jahren gespielt haben.“ „Achja das war lustig. Vor allem mit dem Kindergarten aus Domino“ „Sie waren zwar alle etwas eigenartig, aber…aber lieb gewonnen habe ich sie trotzdem und du auch.“ „Mit Yugi bist du ja noch schwer in Kontakt seit ihr euch in diesem Spiel kennengelernt habt.“ „Ja…er hat mir eine Mail geschickt.“ „Das tut ihr doch immer einmal die Woche.“ „Lies mal den Anhang“ Vivian griff nach dem am Fuße des Bettes stehenden Laptop und fand auch gleich die Mail von der Massayo gesprochen hatte. Sie öffnete den Anhang und überflog den Text schnell. „Nicht dein Ernst!“ „Meiner nicht. Seiner!“ „Er schickt dir ein Jobangebot?“ „So wie es aussieht, hat die Ältere Sozialarbeiterin nun aufgehört und sie suchen händeringend eine Neue“ „Und da kommt er ausgerechnet auf dich? Mac das ist doch wundervoll, nimm das Angebot an“ „Aber…“ „Aber was?“ Vivian zog eine Augenbraue hoch und gleich darauf wurde ihr Blick weicher. „Das heißt, dass du umziehen wirst. Dauerhaft?“ Massayo nickte und schüttelte gleich darauf ihren Kopf. „Und was ist mit Steven?“ „Ja ganz genau diese Frage stelle ich mir seit Tagen. «Was ist mit Steven?»….ich….“ Massayo setzte sich auf den Fußboden vor ihrer besten Freundin. „Ich weiß nicht ob ich Steven so sehr liebe, dass ich bereit bin auf so eine großartige Chance zu verzichten.“ „Massayo….“ Vivian lächelte ihrer Freundin zu. „Eigentlich hast du dich doch schon entschieden nicht wahr?“ Vivians Stimme konnte so sanft klingen. „Irgendwie schon…Ich habe das Gefühl, dass es das richtige für mich ist. Irgendetwas zieht mich dorthin zurück und ich sehne mich nach Freiheit. In dieser Beziehung fühle ich mich wie eine Gefangene. Ich bin gar nicht mehr ich selbst.“ Vivian war stolz auf ihre Freundin. „Ich bin froh, dass du das endlich sagst. Denn ich muss sagen, du hast dich in den letzten 6 Monaten ziemlich verändert und nicht unbedingt zu deinem besten. Ich habe das Gefühl ich sehe gerade wieder die Massayo an, die mit mir zusammen nach unserem Austauschjahr in Domino am Flughafen stand und in ihre Zukunft gestartet ist. In den letzten Wochen war diese Frau, die die Freiheit liebte und das getan hat was sie wollte, ihre Intelligenz nicht heruntergespielt hatte und ja sogar wieder aggressiv geworden ist, sie war verschwunden. Stattdessen hatte ich jemanden beim Shoppen dabei, die adrett gekleidet, zurückhaltend und schon fast spießig war. Ich bin froh, dass du wieder da bist.“ „Ja ich habe mir auch gefehlt“ lachte sie ihre Freundin an und stand auf. „Ich möchte keine Zeit mehr verschwenden. Ich fahre gleich zu Steven und werde mit ihm Schluss machen.“ „So ist es richtig! Ach und nur ganz kurz zu deinem Traum…war es…?“ „Jap, es war wieder mal ein Pharao.“ Flashback Ende Als die Sonne verschwand und sich der Schatten ihres Kollegen über sie legte, sah sie wieder auf die Erde zurück. Kehrte aus ihrer Gedankenwelt zurück in die Wirklichkeit. Atemu sah sie wieder mit diesem Blick an, dieser Blick als wenn er tief in ihre Seele sehen würde. Konnte er erahnen, was sich in ihrem Kopf abspielte? Konnte er sehen, was sich in ihrer Vergangenheit ereignet hatte? »Die Augen verrraten die Geschichte eines Menschen« Atemu stemmte rechts und links seine Hände neben ihrem Gesicht ab. Sie sah ihn mit glasigen Augen an. Innerlich sprach sie immer wieder zu sich: //Nicht heulen, nicht heulen, nicht heulen// „Dein Leben ist ziemlich leer oder? Diese leere kann man in deinen Augen sehen…“     Flashback „Tut mir leid Mr. Kazama, sie ließ sich einfach nicht aufhalten.” „Ist schon in Ordnung Mary, schließen sie die Tür hinter sich“ „Sehr wohl Sir“ Die Sekretärin von Steven folgte ihren Anweisungen und lies das Paar alleine. „Was führt dich zu mir? Du weißt, dass ich sehr beschäftigt bin“ „Wir müssen reden“ „Sollen wir das nicht heute Abend bei einem schönen Essen machen? Ich lade dich ein.“ „Es wird kein gemeinsames Abendessen mehr geben“ Steven stutzte und legte seine Akten beiseite während er von seinem Schreibtisch aufstand. „Was genau soll das heißen?“ „Das was ich gesagt habe.“ „Du…du machst doch nicht gerade Schluss mit mir?“ „Steven…“ Massayos Blick wurde weicher, dennoch ballte sie Hände zu Fäusten um sich selber Kraft zu geben. „Du bist ein wunderbarer Mensch, du bist anständig, höflich ein richtiger Gentleman. Jeder Frau wäre wohl glücklich, wenn sie mit dir zusammen sein könnte. Aber…Ich habe das Gefühl zu ersticken. Ich habe mich in den letzten Wochen noch nie so weit weg von mir selbst gefühlt. Deine Mutter macht mich wahnsinnig. Sie hängt mir dauernd in den Ohren, meckert an mir rum. Diese adrette Frau, die Kostüme trägt und dich zu Hoteleröffnungen und langweiligen Party´s begleitet, das bin ich einfach nicht. Ich…ich hasse das hier!“ Sie riss sich demonstrativ den Kragenkopf ihrer Bluse auf. „Ich mache gerne Sport, und damit meine ich kein Synchronschwimmen! Das ist kein Sport! Ich mache gerne laut Musik an und singe dann laut und furchtbar, dass die Vögel vor meinem Fenster abhauen. Ich bin einfach nicht die perfekte Tochter eines Regierungsbeamten, die du gerne hättest. Ich habe versucht diese Frau für dich zu sein. Ich bin es aber nicht.“ Steven kam auf sie zu. „Nein, bleib wo du bist. Ich kann dich gerade nicht riechen!“ Steven hob eine Augenbraue. „Obendrein, werde ich eh nicht mehr lange hier bleiben. Mein Freund Yugi hat mir ein Jobangebot an seiner Schule unterbreitet, das ich annehmen werde. Ich kann endlich meinem Job nachgehen und ich habe das Gefühl, dass dort eine Aufgabe auf mich wartet, die mein Leben verändern wird. Und ich lasse mich nicht mehr aufhalten.“ Sie atmete aus, es tat gut einmal alles los zu werden. Stevens unterdrücktes Lachen zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. „Du findest es also lustig?“ „Ich wusste nicht, was für ein Temperament in dir steckt. Du hast mir gerade deine Meinung wie kein zweiter gegeigt. Darf ich auch etwas dazu sagen?“ „Mein Entschluss steht fest.“  Sie verschränkte die Arme. „Du darfst jeder Zeit gehen. Es missfällt mir, dass du dich in unserer Beziehung wie eine Gefangene und ein anderer Mensch gefühlt hast. Ich habe mich in die Frau verliebt, die du dir vorgespielt hast wohl wahr. Aber…“ Steven griff in sein Jackett und holte ein kleines schwarzes Kästchen heraus. „Aber in diesem Moment habe ich die unglaublichste Frau vor mir stehen, die mir je begegnet ist. Und ich liebe diese Frau. Jetzt ist es mir erst wirklich klar geworden. Ich will keine hörige Freundin, ich will eine Frau, die mir ihre Meinung sagt und Persönlichkeit hat. Dich!“ Steven ging vor ihr auf die Knie und öffnete die Schatulle. Ein goldener Ring mit tropfenförmigen Diamanten glitzerte darin. Massayos Augen wurden größer. Ihre Arme hingen mittlerweile resigniert an ihrem Körper herab. „Ich möchte, dass du, du selbst bleibst. Ich respektiere deinen Wunsch und deine Sehnsucht nach Neuem und möchte sie mit dir teilen. Japan ist der ideale Markt und da die Firma gerade im expandieren ist… Massayo Lilian McPherson…willst du mich heiraten?“ Massayo war sprachlos. Wovon hatten sie gerade gesprochen? Wollte sie nicht eigentlich mit ihm Schluss machen? Und jetzt kniete er vor ihr und machte ihr einen Heiratsantrag? War das hier versteckte Kamera? //Andererseits….ich habe ihm gerade fast alles offen gelegt…und…er…er akzeptiert es… er liebt mich…könnte ich mich so in ihm getäuscht haben?...// «Er hat dich verändert und das nicht zum positiven» «Irgendwann heiratet jeder mal» «Du kannst aber auch nicht dein Leben lang einem Phantom hinterherjagen. Diese Träume müssen nicht unbedingt ein Zeichen sein. Vielleicht sollen sie gar nicht sagen, hey da wartet jemand anderes da draußen, sondern ist einfach nur eine Phantasie? Du musst dich entscheiden, das Phantom oder ein realer Mann aus Fleisch und Blut» «…» «…» «…»   „Ja…“   Flashback Ende     „Dein Leben ist ziemlich leer oder? Diese leere kann man in deinen Augen sehen…“  Sanft hob er ihr Kinn an, holte sie erneut aus ihren Gedanken zurück. Seine Augen waren so offen und klar. Sein Blick fast einfühlsam. „Genauso, wie in meinen.“ Erkannte sie da einen Ansatz von Schmerz in seinen Augen? Doch genauso schnell, wie sich seine Seele geöffnet hatte, genauso schnell war sie wieder verschlossen. Atemu schnippte mit den Finger gegen ihre Nase und lies sie aus ihrer Starre erwachen. Es war tatsächlich, als wenn sie aus einem Alptraum erwachen würde. „So und nun…genießen wir den Rest unseres Top Secret Ausflugs“ zwinkerte er ihr zu. „Und ich weiß auch schon, was wir machen“ Wieder ergriff er ihre Hand und zog sie zielsicher hinter sich her. „Hey ich bin doch kein Hund!“ Sie versuchte Schritt mit ihm zu halten. „Auch wenn ich dich gerne auf allen vieren sehen würde.“ „Du bist ein unglaubliches Schwein“ „Und du musst das jetzt leider ertragen“ Massayo grummelte vor sich hin und musste schnell abbremsen, bevor sie mit Atemu zusammen sties. „Stop ist auch ein Fremdwort für dich?“ „Exakt“ „´Motorcycles & Friends´ was wollen wir denn hier?“ „Wirst du schon sehen Baby“ Irgendetwas hatte sich verändert. Atemu gesamte Aura und Statur hatte sich um wenige Merkmale Verändert. Er wirkte noch Selbstbewusster, dominanter und kühner als sonst, als sie den Laden betraten. Massayo stieg der Duft von hochpreisigem Leder und Motorenöl entgegen. Interessiert sah sich im Laden um. Ein langhaariger Typ mit rotem Kopftuch stand lässig an der Theke und blätterte in einem Magazin, das eine Frau in knappen Ledersachen auf einem Motorrad räkelnd zierte. Ein anderer Typ, der gerade neue Waren auspackte und einen Lieferschein kontrollierte bemerkte den braungebrannten Ägypter. „Hi! Kann ich dir irgendwie weiter helfen?“ „Ich habe eurer Schild draußen gelesen, dass ihr Motorräder vermietet“ „Hast du deinen Führerschein dabei?“ „Aber sicher doch“ „Hey Ronnie, mach dich mal nützlich und gib die Daten hier mal ein und mach den Mietvertrag fertig.“ Grummelnd lies der langhaarige von seinem Magazin ab und füllte ein paar Papiere aus. „Interessanter Artikel?“ fragte Atemu interessiert. „Allerdings. Neben den Postern und den Testberichten, ist die Kolumne hier immer sehr unterhaltsam.“ demonstrativ drehte er die Zeitschrift zu ihm um. Atemu überflog sie.   Unter Helmen (7) - die Motorradkolumne "Fahren + Stehen = Treffen" Eigentlich müssen Motorradfahrer immerfort fahren, fahren, fahren. Das hat zwei Gründe. Der erste ist ein fahrphysikalischer: Einem Motorrad, das steht, fehlen die stabilisierenden Kreiselkräfte. Es fällt um. Der zweite Grund ist ein thermischer: Die Abkühlung des Körpers durch den Fahrtwind ist enorm und steigt im Quadrat der Geschwindigkeit. Man muß sich warm anziehen. Folgerichtig ist ein stehender Motorradfahrer stets viel zu warm angezogen. Aus der Not haben die Motorradfahrer eine Philosophie gemacht: Der Weg ist das Ziel. Das Verbrennen fossiler Brennstoffe ist ein Wert an sich, gestoppt wird nur zum Tanken.   Nun hat der Motorradfahrer aber auch noch andere Interessen: Er will, daß man um seine Maschine herumsteht, über spezielle Federbeine spricht und fragt, welcher TÜV den mordsmäßig lauten Krawalltüten seinen Segen gegeben hat. Zur Befriedigung solcher Bedürfnisse wurden die Motorradtreffen beziehungsweise "Treffs" erfunden. Ein Motorradtreffen entsteht so...   Atemu las die letzte Zeile und er schnappt nach Luft.   Fahrt nicht schneller, als euer Schutzengel fliegt! White Night   Er musste diese Zeitschrift sofort abonnieren, soviel stand fest. „Gehört die Schnecke auch zu dir?“ Atemu blickte über die Schulter nach hinten und beobachtete Massayo, wie sie sich durch die Regale schnüffelte. Fasziniert sah sie sich verschiedene Ersatzteile an. „Ja, die Schnecke gehört zu mir.“ Atemus Brust wuchs um das Dreifache als er das sagte.   „Braucht sie ihr eigenes Bike?“ „Baby, kannst du Motorrad fahren?“ Massayo sah ihn an wie ein Pferd. „Ich weiß nicht mal, wie man so ein Ding startet, wieso?“ „Nur so…“ Er wandte sich wieder seinem Gegenüber zu. „Sie fährt bei mir mit.“ „Wenn du dann noch hier unterschreiben würdest.“ Atemu hatte sämtliche Papiere ausgefüllt und hatte sich eine Maschine ausgesucht. Massayo war nun einmal im Laden rumgegangen und kam zu Atemu zurück an den Thresen. „Umziehen könnt ihr euch dahinten, ihr findet eine kleine Auswahl in den Kisten, die da rumstehen“ „Wie umziehen?“ die kleinere sah die beiden Jungs verwirrt an. „Tja, in dem Outfit, Jeans, Top und Chucks, kommst du nicht auf unsere Bikes.“ „Warum sollte ich Motorrad fahren?“ Atemu zog Massayo ohne dass sie weitere Fragen stellen konnte mit in den hinteren Bereich. Er zog den Vorhang zu. Langsam dämmerte es ihr. „Ohhh nein!“ „Oh doch“ „Oh nein!“ „Doch, Doch“ Atemu begann sich seine Schuhe auszuziehen. „Nie im Leben setzte ich mich auf so ein Ding drauf!“ „Ich fahre doch“ „Toll und das soll mich beruhigen? Was…WAS MACHST DU DENN DA?“ Massayo drehte sich verschämt weg, als Atemu begann seine Hose aufzuknöpfen. Ihr Gesicht glich einer Tomate. „Massayo ich bin ein guter Fahrer, ich habe noch nie einen Unfall gehabt und ich liebe es einfach. Es gibt nicht viele Dinge in meinem Leben, die ich liebe. Aber wenn es etwas gibt, dann ehre ich es mit vollem Herzen.“ Das Rascheln ließ darauf schließen, dass Atemu seine Hose abgestriffen hatte und nun wohl eine der Lederhosen anzog. //Ich kann mich gerade kaum auf seine Ansprache konzentrieren.// Does he tell you he loves you when you least expect it Does he flutter your heart when he kisses your neck No scientist, or biology It's obvious, when he's holding me It's only natural that I'm so affected   Verschämt lunzte sie nach hinten und sah gleich darauf wieder weg. //Verdammte scheiße….ich hatte verdrängt wie gut er aussieht….// „Du bist doch sonst nicht so schüchtern…“ Seine Stimme klang gefährlich nahe. „Ich ehm…es ist….ehm…du….“ „Hör zu“ Sein heißer Atem streichelte ihren Nacken. Die Lederhose hatte er zwar mittlerweile an, aber sie war nicht zugeknöpft und hing ihm lässig auf der Hüfte. Den Bund seiner Boxershorts konnte man sehr gut erkennen und es sah ohne jeden Zweifel einfach nur sexy aus.   And my heart won't beat again If I can't feel him in my veins No need to question, I already know   „Sieh mich an!“ wieder dieser dominant-verruchte Unterton. Sie gehorchte, auch wenn ihr Gesicht gerade wie Feuer brannte. Sie blickte über ihre Schulter nach hinten. „Ich möchte dir ein wenig meine Welt zeigen. Ich verspreche dir, dass ich auf dich aufpasse. Und…“ Er legte sanft seine Lippen auf die freie Stelle in ihrem Nacken. Wie ein heißes Eisen brannte sich diese Stelle in ihre Haut, war spürbar in ihrem ganzen Körper. „Ich möchte, dass du mir vertraust….“ Seine Zunge umspielte in kreisenden Bewegungen den liebkosten Bereich. „…bitte vertrau mir…“   It's in his dna And he just takes my breath away I feel it every day, and that's what makes a man Not hard to understand Perfect in every way I see it in his face Nothing more to say It's in his dna   Massayos Herz schlug so schnell und laut, dass sie die Befürchtung hatte er würde es hören. Diese Berührungen waren zu viel für sie, seine Stimme setzte alles außer Kraft. Entlockte ihr ein leises keuchen. Schlagartig schlug sie sich die Hände vor den Mund. Spürte sie ein grinsen in ihrem Nacken? Es war ihr zu peinlich sich jetzt umzudrehen und ihm in seine wunderschönen dunklen Augen zu sehen. „Okay…” presste sie piepsig heraus. It's the purple in his eyes that helps me see the future Fingerprints that leave me covered for days, yeah yeah Now I don't have any first degree But I know, what he does to me No need to work it out, it's so familiar   Atemu zog sich zurück und knöpfte den Rest seiner Hose zu und schmiss sich eine dunkelrote Lederjacke über, ehe er mit Motorradstiefeln in der Hand, die Umkleide verlas. Ein lautes und erleichtertes ausatmen erhellte den Raum. //Shit…was war das denn eben?// Momentmal, hatte sie sich gerade verhört? Hatte er gerade bitte zur ihr gesagt? //Er will mir ein wenig seine Welt zeigen…will ich seine Welt überhaupt kennen lernen? Was tue ich hier schon wieder? Er spielt wieder mit mir und ich Dummkopf lasse auch noch mit mir alles machen. Ich sollte eigentlich gar nicht hier sein. Das ist alles so verwirrend und falsch, aber…// Massayo besah sich den kleinen Fundus an Motorradkleidung für Frauen. Ihr Bauch gewann diesen Wettkampf und sie entschied sich offen für Atemus Welt zu sein. Sie hinterfragte nicht länger, warum sie es genoss, dass er sich ihr anvertrauen wollte…. ja genießen war das richtige Wort dafür… „Ein kleines Abenteuer, wieso nicht…“   „Also fährst du normalerweise eine Suzuki GSX R 1000, wow, das ist´ne nette Maschine“ „Hab gehört, das soll auch das Bike von diesem gewissen Anubis sein, von dem hier alle reden.“ „Aha?“ Atemu hakte interessiert nach. Die beiden schwärmten geradezu von den Geschichten des exzellenten Fahrers. Atemus Ego hatte mittlerweile ein Level erreicht, dass sich auf einer Skala nicht mehr anzeigen lies. „Willst du nicht doch den Ganzkörper Anzug anziehen?“ „Eher springe ich von einer Brücke.“ „Na das wurde aber auch Zeit, warum brauchen Frauen eigentlich immer so….“ Atemu brach ab, als er sich auf dem Bike umgedreht hatte. Mit großen Augen musterte er seine heutige Begleitung.   Hitze stieg in ihm auf. Sein Blut suchte sich seinen Weg in seine Lenden. Sorgte für ein angenehmes ziehen, signalisierte seinem Kopf nur eins – Sex, jetzt sofort! Die Frau, die er am liebsten auf den Boden schmeißen und vergewaltigen würde, stand schüchtern vor ihm und band sich ihre Haare zu einem Zopf zusammen. „Nicht gut…?“ //Nicht gut?…schau dir die Beule in meiner Hose an// Massayo hatte sich für eine normal beschichtete schwarze Hose und eine dazu passende Jacke entschieden. „Heiß, unglaublich heiß“ kommentierte Atemu ihr Outfit. „Atemu!“ //Warum müssen diese Sachen auch so unglaublich eng sein// „Na komm schon und schwing diesen hinreißenden Hintern hier her“ Er klopfte demonstrativ auf den Platz hinter sich. Massayo war nicht ganz wohl dabei, aber sie schwang sich auf das Bike und nahm hinter ihm Platz. Er wusste nicht warum, aber ein vertrautes Gefühl kam in ihm auf. In sich hinein lächelnd setzte er seinen Helm auf. „Na dann wollen wir mal. Helm auf“ „Na danke für den Hinweis, den hab ich schon auf du Held“ „Wirst du etwa gerade motzig?“ „Nur ein wenig“ grinste sie unter ihrem Helm. „Ich sag dir eins, wenn du nicht lieb bist dann…“ Atemu verstummte, als er ihre Arme um seinen Bauch spürte. Ein leichtes kribbeln machte sich in ihm breit. „Dann was?“ „…nicht so wichtig.“   It's all about his kiss Contaminates my lips Our energy connects It's simple genetic I'm the x to his y It's the colour of his eyes He can do no wrong No he don't need to try Made from the best He passes all the tests Got my heart beating fast It's cardiac arrest He's from a different strain That science can't explain I guess that's how he's made In his dna    //Bei Ra… wie mir das gefehlt hat.// Atemus Augen strahlten geradezu unter seinem Visier durch. Er genoss diese Fahrt in vollen Zügen. Nach dem langweiligen Stadtverkehr und ein paar Verständnisproblemen mit seiner Beifahrerin, waren sie endlich auf einer Landstraße angekommen. Die Maschine röhrte auf, der Wind peitschte gegen die Visiere, die Sonne brannte sich ein und wärmte die Kleidung auf. Atemu blickte über die Schulter zurück, viel erkennen konnte er allerdings nicht. Er tippte ihre Hand an. „Alles in Ordnung?“ rief er nach hinten. Angesprochene sah auf und nickte nur heftig. „Sicher?“ Wieder nur das heftige nicken. „Gut“ Und als wenn die Geschwindigkeit nicht schon genug wäre, drückte Atemu das Gaspedal nun erst richtig durch.  Atemu war völlig im Rausch der Geschwindigkeit gefangen, die Welt um ihn herum verblasste, ein Gefühl absoluter Freiheit umgab ihn. Sein Körper wurde eins mit der Maschine, wurde zu einem schnellen, stürmischen Wind. Er achtete auf nichts mehr, weder auf Ampeln, noch auf Straßenschilder, noch auf die anderen Fahrer. Sicher lenkte er die Maschine an den anderen vorbei. Das Hupen ignorierte er, ebenso das Gebrülle hinter ihm. Erst die Schläge auf seinen Rücken holten ihn langsam aus seiner Ekstase zurück. „VORSICHT!“ Atemu schüttelte den Kopf und erblickte vor sich nun ein etwas größeres Hindernis. Einen Landwirtschaft LKW, beladen mit Hühnern. „Fuck“ Haarscharf konnte er dem LKW noch ausweichen, was ein gehöriges Gegacker mit sich zog. Die Geschwindigkeit war zu hoch um die Maschine bei diesem plötzlichen Manöver zu kontrollieren. „Halt dich fest!“ Das Motorrad brach aus und zog große Schlinger über die Straße. Das grobe treten in die Bremse, lies ein gewaltiges Quietschen aufheulen. Dicke, schwarze Bremsspuren zeichneten sich auf der Straße ab. Panische Schreie hallten auf. Auf einer Wiese kamen sie endlich zum stehen. Die Reifen hatten im Gras tiefe Abzeichnungen hinterlassen. Atemu schaltete den Motor ab und sah sofort nach hinten. „Alles in Ord….Au!“ Atemu verzog das Gesicht durch einen heftigen Knall gegen seinen Helm. „Nrgh!!!!“ Brummende Geräusche gab die Kleinere von sich, während sie wie ein tasmanischer Teufel von dem Bike abstieg. Sie riss sich den Helm vom Kopf und schmiss ihn wütend in das grüne Gras. „Verdammt noch mal, ich hab die ganze Zeit nach dir gerufen! Wo zum Teufel bist du mit deinen Gedanken gewesen?“ schrie sie ihn an. Ihr Kopf war hochrot angelaufen und ihre Haare waren wild zerzaust. Atemu nahm sich den Helm ab und schwang sich ebenfalls vom Bike. „Ist doch noch mal gut gegangen“ „Noch mal…NOCHMAL GUT GEGANGEN? Du elender Macho!“ Sie trat gegen das Bike und bereute es sofort. „Hast du nicht gemerkt, wie Ich die Klauen in dich geschlagen habe?“ Wie eine Furie fuhr sie sich durchs Haar und stapfte den Hügel hinunter. „Du bist ein verdammter Vollidiot!“ „Jetzt komm mal wieder runter!“ schrie Atemu nun zurück und ging ihr hinterher. „Wie kann man nur so verantwortungslos sein? Das passt mal wieder hervorragend zu dir!“ „Jetzt beruhig dich doch endlich mal“ er versuchte ihr Handgelenk zu ergreifen. „Ich beruhige mich überhaupt nicht!“ schrie sie weiter und entzog sich seinen Aufhaltversuchen. „Wir wären fast drauf gegangen, nur weil du den großen Macker spielen wolltest. Ich hätte mich niemals auf dieses Ding drauf setzten dürfen, jeder weiß doch, dass das viel zu gefährlich ist. Wieso entruhigst du dich nicht mal ein bisschen?!“ Atemu wurde es langsam zu bunt, sie beschimpfte ihn weiter. Am Ufer des Sees packte er sie einfach an beiden Handgelenken und zwang sie stehen zu bleiben. „Lass mich los verdammt, ich hasse dich!“ „Jetzt ist aber mal gut!“ schrie er sie an. „Halt doch endlich mal still und bleib stehen!“ „Ich will nicht….Ich hatte Angst“ schrie sie aus Leibeskräften. Tränen sammelten sich in ihren Augen, so wütend war sie schon lange nicht mehr. „Jetzt hör endlich auf mich anzuschreien und so zu strampeln! Verdammt noch mal es tut mir…“ Weiter kam er nicht, da er mit ihr gemeinsam das Gleichgewicht verlor und mit einem lauten, kalten und vor allen Dingen nassen Platscher in den See fiel. Beide tauchten unter und schluckten eine Menge Wasser, was beide hustend wieder aufkommen lies. Atemu suchte direkt Augenkontakt zu seiner Beifahrerin. „Alles in Ordnung?“ fragte er erneut.   „…Nein verdammt, überhaupt nichts ist in Ordnung…“ jammerte sie und ballte ihre Hände zu Fäusten. „Du bist so ein egoistischer Mistkerl, du denkst überhaupt nicht über andere nach, du kannst keine Verantwortung übernehmen.“ Sie blickte ihn unter tränenden Augen an. „Du hast völlig vergessen, dass ich da bin!“ Sie schloss ihre Augen und lies ihre Faust auf ihn zusausen. Nur einen Moment später riss sie sie auf und bemerkte, dass sie ihn tatsächlich getroffen hatte, mitten auf seinen Brustkorb. „Was zum…aber sonst….“ Sie war verwirrt. Er hatte sie immer abgewehrt und jetzt stand er ganz ruhig vor ihr. Die Augen geschlossen und versteckt unter seinen blonden Strähnen. Sein Herz schlug im Gegenzug unglaublich schnell, hämmerte gegen seine Brust in einem qualvollen Takt. Seine rechte Hand legte sich auf die, die auf seinem Brustkorb lag, während seine linke sich um ihren Kopf, auf ihr nasses Haar, legte und sie zu sich zog. Sie spürte das Gewicht seines Kopfes auf ihrem. Sein Brustkorb bewegte sich schnell auf und ab. //Verdammt noch mal ich bin gerade stinksauer auf ihn. Ich brülle ihn an, beschimpfe ihn, heule hier vor Wut und was macht er?...Er nimmt mich in den Arm…// „Es…es tut mir leid“ nicht mehr als ein hauchen. Seine Stimme klang ungewöhnlich zittrig. „Es war niemals meine Absicht dir Angst ein zu jagen…“ Ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie wagte es nicht einmal zu Atmen. Zu sehr hing sie an seinen Lippen, wollte nichts verpassen, was er sagte //Kann das sein…Atemu Rachjida entschuldigt sich allen ernstes bei mir… Das muss ein Traum sein…// Er riss sie aus seinen Gedanken und brachte ein wenig Abstand zwischen sie beide. Seine Augen waren klar und funkelten sie an. „Ich...ICH KÖNNTE ES MIR NIEMALS VERZEIHEN, WENN ETWAS PASSIERT WÄRE!“ schrie er sie an. Einzelne Tropfen perlten von seinen nassen Strähnen ab. Er lehnte seine Stirn an ihre, benetzte ihr Gesicht.   „Schon gar nicht, wenn es meine Schuld wäre“ flüsterte er ihren Lippen entgegen. „Verzeih mir…“ Er strich ihr durch das Haar, über ihre Wangen. „Bitte!“ zorn lag in seiner Tonlage, aber anders als sonst galt er nicht ihr. Und da war es wieder dieses kribbeln. „Haaaaatschiii“ ein lautes niesen ihrerseits lies beide auseinander fahren. „Du bist ja pitschnass“ stellte Atemu nun fest. „Ach, was ist mir ja noch gar nicht aufgefallen….huch“ „Und hopp“ Schnell hatte er sie auf seine Arme gehoben und trug sie nun aus dem Wasser heraus. //Dieser Tag wird immer verrückter. Erst offenbart er mir einen Teil seiner Seele, dann diese Spritztour, dann der Fast-Unfall, ich bin außer mir vor Wut und nun habe ich hier eine völlig neue Seite von Atemu vor mir…und warum zum Teufel…. hört mein Herz nicht auf zu schlagen// „Ich kann alleine laufen“ nuschelte sie. „Natürlich kannst du das“ bemerkte er trocken. „Lass mich endlich runter!“ zappelte sie herum. „Jetzt halt doch mal still“ „Ich will hier runter verdammt! Ich bin immer noch sauer!“ sie wehrte sich mit Händen und Füßen, strampelte auf seinem Arm herum, wie ein Kind. „Wie du willst“ und prompt lies Atemu sie fallen. Aufquiekend plumpste sie auf die Wiese. „Au! Was sollte das denn?“ fauchte sie ihn an, während sie sich den Po rieb. „Du hast doch gesagt ich soll dich loslassen“ Resignierend sah sie ihn an. Technisch betrachtet hatte er sogar recht. „Das heißt ja noch lange nicht, dass du mich auch los lassen musst“ schmollte sie. Er setzte sich neben sie auf die Wiese und fixierte ihren Blick. „Das heißt also, ich soll nicht immer auf das hören was du sagst?“ Massayo wrung sich die Haare aus. „Ist das nicht immer so bei Frauen? Dir müsste das doch bekannt genug sein“ ein Schwang Missbilligung seines Lebensstils konnte sie sich in ihrer Stimme nicht verkneifen. Bis ihr Bewusst wurde, was sie gerade gesagt hatte. Tiefe Reue machte sich in ihr breit. Sofort ruderte sie zurück. „Entschuldige Atemu, ich wollte nicht…“ Doch er schüttelte den Kopf. „Ich kann dir nicht verdenken, dass du eine gewisse Meinung von mir hast. Warum sollte sich auch eine Regierungstochter, mit einem Jungen der unter Schreibtischen rum kriecht abgeben? Aber ich sage dir eins, es ist mir egal, was andere über mich denken oder was meine Familie von mir denkt. Ich war schon immer ein Rebell und habe dem Wind gefolgt, auch wenn mir das mehr als einmal zum Verhängnis geworden ist.“ „Ate…“ “Ich habe für meine Fehler sehr teuer bezahlt und doch werde ich mich niemals ändern. Für meinen Vater nicht, für das Gesetzt nicht und auch für dich nicht!“ Prompt stand er auf und stampfte davon. „Atemu…“ sie versuchte noch ihn aufzuhalten, lies dann aber ihre Hand sinken. //Ich glaube es ist besser, wenn ich ihn im Moment alleine lasse.// Sie lies sich in das grüne Gras zurück fallen. //Ich bereue es zutiefst, dass ich das gesagt habe. Aber ich glaube, dass es richtig ist, ihn jetzt in Ruhe lasse. Das war jetzt das vierte mal, dass er bei seiner Vergangenheit so empfindlich reagiert hat. Erst macht er so ein Geheimnis um das Tattoo an seinem Arm, dann reagiert er immer so ausweichend, wenn es an tiefere Gespräche geht und jetzt das...//   Eine Dreiviertelstunde später war Atemu immer noch nicht zurück gekehrt. //So langsam könnte er mal zurückkommen…ich fange an zu frieren.// Und als wenn das das Stichwort wäre zog sich auch der Himmel zu und lies die Sonne hinter einer dunkelgrauen Wand verschwinden. „Wenn es jetzt auch noch anfängt zu regnen, dann…“ Und bitte sehr, der Regen kam wie bestellt. „Na toll, ich war gerade dabei zu trocknen. Atemu wo bleibst du bloß…“ Sie stand auf und schlang die Arme um ihren Körper. Sie sah nach rechts und links, um ihn eventuell zu sehen, doch vergebens. „Atemu!....Atemu komm zurück!“ Sie rief nach ihm, suchte einen Hinweis, wo er sein könnte. "Wo kann er nur sein? Es hilft nichts, ich muss ihn wohl suchen."   So entfernte sich von den Bäumen an denen sie sich unter gestellt hatte und begab sich in die Richtung in die Atemu verschwunden war. Der Regen prasselte stark auf sie herab, erzeugte ein dumpfes Geräusch auf ihrer Kleidung. Das kalte Wasser benetzte ihr Gesicht.Ihre Haare klebten und der Wind peitschte sie unkontrollierbar durcheinander. //Verdammt wo steckt er denn nur// Sie sah sich suchend um, rief seinen Namen, entfernte sich immer weiter von dem Ort an dem sie sich getrennt hatten. //ich fühle mich so unendlich schuldig, wegen dem was ich gesagt habe. Es ist mir einfach so heraus gerutscht...// Sie horchte auf, war das ein Schrei? Instinktiv wurde sie schneller, ihr Körper suchte ihn. Wurde von ihm magisch angezogen. Auf dem Boden, im nassen Matsch, fand sie seine Jacke, beschmutzt und völlig durchnässt. Sie hob sie auf, sah sich weiter um, befürchtete schon das schlimmste. Und sie sollte recht behalten, ihm ging es ganz und gar nicht gut. //Atemu.....// Sie zuckte erneut zusammen, als sie ihn aufschreien hörte.   Er hatte sich sein T-Shirt über den Kopf gezogen und es genau wie seine Jacke achtlos auf den Boden geschmissen. Sein nackter Oberkörper war gezeichnet von den runterlaufenden Tropfen des Regens. Seine Haut wirkte noch dunkler als sonst. Er schlug völlig in Ekstase auf einen Baum ein, schrie bei jedem Schlag laut auf. Schmerz und Wut verschmolzen in seiner Stimme zu einer Einheit. Seine Faust zierten Striemen und Blut. Er wirkte wie ein Dämon, wie ein Schatten seiner selbst.   Massayo lief panisch auf ihn zu, versuchte ihn an den Schulter zu fassen, doch er sties sie zurück. Erkannte sie nicht einmal. Zu berauschend war das Gefühl. Wie lange hatte er darauf verzichtet sich zu prügeln? Viel zu lange. Er war in blinder Zerstörungwut. Rammte seine Faust immer wieder in die dicke Rinde des Baumes, vernahm ein Knacksen. Ob es von diesem oder von seinen Knochen kam interessierte ihn nicht weiter. Ihre Stimme erreichte ihn nicht. Weiter schlug er auf sein wehrloses Gegenüber ein. Das Adrenalin durchströmte ihn. Das war das beste daran, es war wie eine Droge, von der er nunmal süchtig war. Er hielt inne, als sich zwei Arme um ihn legten, ihn von hinten umarmten. Er versuchte krampfhaft seine Wut fest zuhalten, doch es gelang ihm nicht. "Hör bitte auf...." ihre Stimme drang in sein Ohr. Vertrieb die dunkeln Schatten in seinem Herzen. "Ich ertrage es nicht dich so zu sehen..." Sie drückte sich gegen ihn, versuchte ihm das zu geben, von dem sie dachte, dass er es brauchte. Wärme, Geborgenheit, Vergebung. "Es tut mir leid...das war nicht richtig, was ich gesagt habe." Er antwortete ihr nicht. Konzentrierte sich auf das aufkeimende Gefühl in ihm. Versuchte es zu fassen, zu definieren. Etwas hatte sich verändert, er war immer noch wütend, aber es mischte sich etwas unter. Dieses Gefühl lies ihn erschaudern, sein Magen drehte sich um, das atmen fiel ihm schwer. Er hatte das Gefühl unter seiner Haut zu kochen. Er legte seine Hand auf ihre, löste sie aus ihrem Griff und der Umarmung. Stüzte sich mit einer Hand an dem Baum ab.     Massayo atmete seinen Geruch ein, versuchte die letztens Nuancen in sich aufzusaugen. Er stand immernoch mit dem Rücken zu ihr, nur ein paar Centimeter von ihm entfernt. Sie konnte ihn das erste mal beobachten, ohne dass er etwas dagegen hatte. Zum ersten mal sah sie das Tattoo auf seiner Schulter, was sich ein Stück über seinen Arm und sein Schulterblatt streckte. Sie erkannte einen Schriftzug, der sich filigran in das Tattoo einarbeitete. //live fast, love hard, die young....das passt zu dir Atemu....// Sie hatte den Drang es zu berühren. Streckte geistesabwesend ihre Hand nach ihm aus. Seine Muskeln spannten sich merklich an, dabei berührten ihn nur ihre Fingerspitzen, die sanft die Konturen der schwarzen Tinte nach fuhren. Ein tiefer Ton war von Atemu zu hören, ehe er sich ruckartig umdrehte, ihre Hände umfasste und sie mit dem Rücken gegen den Baum drückt. Sein Gesicht, nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, der heftige Atem. Im ersten Moment möchte sie ihn anschreien, sich von ihm los reißen, ihm eine reinhauen, weil er wieder so grob ist. Aber sie kann einfach nicht. Gebannt, nein hypnotisiert von dem intensiven Blick seiner amethystfarbenen Augen. Sie wusste nicht, ob sie ihn anflehen sollte sie endlich in Ruhe zu lassen oder sie zu küssen. Er löste eine Hand von ihren Handgelenken, seine andere war groß genug um sie dennoch fest zu halten. Sanft strich er eine ihrer Haarsträhnen aus dem Gesicht, legte sie hinter ihrem Ohr ab. Und dann erwachte es wieder, dieses Knistern zwischen ihnen, als er seine Lippen auf ihre legte.   Massayo verbannte die Stimme der Vernunft aus ihrem Kopf, konzentrierte sich nur auf das wunderbare Gefühl, dass er in ihr auslöste, auf den leidenschaftlichen Tanz ihrer Zungen, auf die Berührung seiner breiten Schultern, auf die Hände, die sie von hinten an den Oberschenkeln packten und hochhoben. Sie konzentrierte sich auf ihre Beine, die sich instinktiv um seine Taille schlungen, auf das Stöhnen, dass er von sich gab, als sie sich in seinen Haaren festkrallte, auf das Gefühl dort unten, dass er ihr bereitete, während er sich gegen sie drängte. "oh fuck....was stellst du bloß mit mir an..." keuchte er in den Kuss hinein, drückte seinen Unterleib erneut gegen ihren, gab alles dafür dieses Gefühl erneut zu spüren. Er löste sich von ihr, gerade nur so viel, dass er ihr in die Augen sehen konnte. "Wir können nicht mehr so tun, als wenn nichts wäre....Massayo" Und wieder nahm er ihre Lippen in Beschlag, wollte sie nie mehr verlassen. Sie stöhnte seelig in den Kuss hinein, als sie seine Härte spürte. Er wollte noch viel mehr von diesem süßen Klang hören.   Er löste den Kuss und schlang die Arme um sie, drückte ihren Körper gegen seinen, lehnte seinen Kopf gegen ihren und schloss entspannt seine Augen. Sie beide wussten nicht was sie waren, aber sie konnten einfach nicht mehr weiter nebeneinander her leben und arbeiten.     Etwas hatte sich verändert.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)