Addicted von Hiraethy (Fortsetzung zu A Virtual Reality) ================================================================================ Kapitel 2: Geliebter Gegner --------------------------- Zwei amüsierte Amethyste trafen auf überraschte und zugleich zornige Rubine. „Was zum Teufel machen Sie unter meinem Schreibtisch? RAUS DA!“
 Atemu blies ein zorniger Wind entgegen, der ihn unter dem Schreibtisch hervor krabbeln ließ. Merkwürdig normaler Weise gehen die Frauen vor IHM auf die Knie und krabbeln auf allen vieren. Er richtete sich auf und strich sich seine Kleidung wieder glatt. Die Frau erhob sich nun auch mit ihren ganzen 1, 74 m, nicht gerade klein, er lag mit seiner Einschätzung also richtig, wie immer. „Ich frage noch einmal, was suchen Sie unter meinem Schreibtisch?“ „Ihnen auch einen angenehmen guten Tag“ antwortete er locker. „Ich werde mich nicht noch einmal wiederholen!“ Atemu beobachtete wie sich der nach außen hin zarte Körper mit jedem Muskel anspannte. „Schätzchen, mach mal Piano!“ //Was erlaubt sich dieser Typ eigentlich?// „Ich habe deinen PC wieder auf Vordermann gebracht“ 
„Ich kann mich nicht entsinnen, dass wir uns duzen!“ Sie fuchtelte mit dem Finger zwischen ihnen beiden hin und her um ihren Satz zu untermauern. Atemu ließ das kalt. „Du hast ziemlich viel Müll darauf gehabt, ich hab ihn gereinigt und das Netzteil ausgetauscht“
 //Ignoriert er mich etwa gerade völlig?// 
Atemu musterte sein Gegenüber nun genauer. Er hatte sich nur darin geirrt, dass sie wohl schon älter wäre, sie war sogar eine ganze Ecke jünger als er, vielleicht gerade Mitte 20. Ihre Haare waren zu einem Dutt gebunden, er hasste Frauen, die ihre Haare so trugen. Wie die alten Frauen in Bibliotheken. Die Brille verstärkte den Eindruck noch mehr. Obwohl sich dahinter wohl zwei sehr hübsche Augen verbargen. Ihren trainierten Körper konnte er unter dem schwarzen Rollkragenpullover und dem passendem Rock erahnen. Etwas zu zugeknöpft für seinen Geschmack und auch der Rock könnte kürzer sein. Aber irgendwie…irgendwie regte es ihn an, sowas unschuldig verhülltes hatte doch auch etwas für sich. //Mir gefällt nicht wie der Typ mich ansieht// „Ich nehme mal an Sie sind dann unser neuer IT Leiter von dem Prof. Muto gesprochen hat.“ 
sie beruhigte sich anscheinend, zu Atemus Unwillen. „Hätten sie sich nicht irgendwie bemerkbar machen können?“
 Atemu blickte sie an, mit einem undefinierbaren Blick. Es bereitete ihr Gänsehaut. Innerlich grinste er.
Er ging zur Tür, seine Arbeit war hier getan. „Dann hätte ich auf das Vergnügen dieser reizenden Aussicht verzichten müssen“ Massayo überlegte kurz was er meinen könnte….dann wurde es ihr bewusst. „Sie…argh….RAUS!“ Atemu streckte ihr die Zunge raus. „Was ist denn hier los? Miss McPherson?“ Atemu sah sich einem Elternpaar gegenüber.
 „Ach das sind also die Rabeneltern, die uneinsichtig sind.“
 Massayo zog scharf die Luft ein und eilte zur Tür. Sie lachte schrill und packte Atemu unsanft am Arm. „Entschuldigen Sie mich noch eine Minute, mein Kollege und Ich haben noch einen Disput zu regeln! Nehmen Sie sich doch einen Kaffee!“ Sie schlug die Tür wieder zu und zog ihn wieder ins Büro. „Sag mal spinnen Sie eigentlich?“ Atemu zuckte mit den Schultern, er wusste selbst dass er speziell war. „Sie können doch nicht vor den Eltern eine derartige Aussage machen!“ 
„Manchmal hilft es mehr eine direkte Wahrheit zu sagen, als eine durch die Blume gesagte.“ 
Sein Gegenüber sah ihn fassungslos an. Es belustigte ihn. Sie erhob den Finger. „Hast du schon mal daran gedacht, dass du den Vater vielleicht vögeln solltest, damit er etwas an seiner Erziehung ändert? So wie seine alte aussah, wäre das wohl nicht sehr schwer.“ „da…da….ehm….“ Ihr fehlten die Worte. „Wohl schon drüber nachgedacht was?“ provozierte er sie weiter. Sie spannte sich weiter an und ballte die Hände zu Fäusten. „Oder hast du etwa schon?“
 „Das reicht!“ Sie holte mit der flachen Hand aus und wollte ihm sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht wischen, doch er fing sie für sie unerwartet auf und hielt sie fest in seiner Hand. Sein harter Griff umschloss ihr schmales Handgelenk und drückte es unangenehm zusammen. „Na, na, na was soll denn das werden?“
 „Wie…“ Sie konnte es nicht fassen und es kam ihr auf merkwürdige Weise bekannt vor. „Solche halb herzigen Versuche kannst du dir sparen. Weshalb machst du so einen Job überhaupt?“ „Wir sind immer noch nicht beim DU! Jetzt hören Sie mir mal zu! Ich will den Jugendlichen hier helfen ihr Leben auf die Reihe zu bekommen, auch wenn ich dafür den Eltern in den Arsch treten muss“ 
„Wenn du meinst“ Er ließ von ihr ab und ging erneut zur Tür. „Dieser argh….“ Massayo wurde innerhalb weniger Minuten so oft aus der Fassung gebracht, dass sie es selbst nicht mehr geordnet bekam
. „Bitte sehr die Herrschaften, sie ist nun bereit für sie.“ Er klang auf einmal so nett und höflich, professionell. Sie blickte die beiden Eltern an, die so unsicher auf einmal wirkten, anders als die andere male. „Bitte setzten Sie sich“ //Ich kann kaum fassen, dass sie wirklich ihre Zustimmung für das Förderprogramm gegeben haben. Ich renne ihnen seit 3 Jahren deswegen hinterher und nun klappt es auf einmal.//
 Massayo ging durch die Flure der High School, begrüßte hier und da ihre Studenten und fand schließlich ihren Weg zum Teamzimmer. Es war wie immer ziemlich laut dort. Als wäre dies der einzige Ort wo die Lehrer und Sozialarbeiter ausgelassen reden konnten. Sie legte ihr Gesprächsprotokoll in der Ablage des Direktors ab und wurde direkt von Susanne Rhode eingefangen. Ein Sektglas wurde ihr in die Hände gedrückt. „Habe ich irgendeinen Geburtstag verpasst?“ flüsterte sie ihr zu. „Nein Nein, wir haben etwas zu feiern. Unser neues Teammitglied hat eine Runde Sekt spendiert.“
 Massayo verzog das Gesicht. „Was schaust du denn so? Kennst du ihn etwa schon? Sieht er nicht traumhaft aus?“
 //Mehr wie ein Alptraum im Schafspelz// „Er hat so etwas exotisches, diese braune Haut, diese leuchtenden Augen“ 
„Und dann noch dieser hinreißende Hintern“ es gesellte sich noch Megumi Katsuragi dazu. Sie warf ihre langen blonden Haare über die Schultern. Sie hatte wieder ihren »Der Typ gehört mir, ich werde ihn vögeln« Blick drauf, der keine Widerworte erlaubte. Massayo ließ sich in einem der Sessel nieder und nippte an ihrem Glas. //Zugegeben, das Zeug schmeckt// „Und was hältst du von dem neuen?“ fragte sie Rick Washington. //Mir fallen spontan die Worte arrogant, eingebildet und total von sich überzeugt ein// 
„Anders“ sagte sie stattdessen „Sehr viel sagend. Hast du ihn etwa noch nicht analysiert?“
 „Was soll das denn heißen?“ „Das weißt du ganz genau“ zwinkerte er ihr zu. „Liebe Kollegen, wenn ich einmal um ihre Aufmerksamkeit bitten dürfte.“
 Die tiefe und grollige Stimme des Direktors erhob sich. „Oh da kommt seine Hoheit mit einer großen Verkündung“ scherzte Rick, woraufhin Massaro grinsen musste. Ihr Direktor erfüllte das Rollenklischee perfekt, er war ziemlich hoch gewachsen, hatte kaum noch Haare auf dem Kopf und wirkte durch seine pummelige Statur erst recht einschüchternd. „Ich möchte ihnen unseren neuen Mitarbeiter vorstellen. Er ist gerade aus Ägypten zu uns gekommen und wir können uns über diesen Zuwachs wirklich glücklich schätzen. Wenn ich vorstellen darf Atemu Rajchida.“ 
Er zeigte auf den attraktiven Mann neben sich und wieder ging dieses verliebte Hauchen durch die Menge. Es wurde angestoßen und Atemu ging durch die gesamte Kollegschaft und stellte sich vor. Als er vor der Dame ankam deren Höschen, aber den Namen offiziell nicht kannte, setzte sich wieder das Grinsen in seinem Gesicht durch, kein freundliches, sondern ein dreckiges Grinsen. Er gab ihr die Hand, zögernd nahm sie sie an, sie wollte dennoch guten Willen zeigen, vielleicht war es nur ein schlechter Start. Als sie ihre Hand in seine legte, zog er sie mit einem Ruck hoch. Sie hatte Mühe ihm nicht in die Arme zu fallen. In diesem Moment durchzuckte es Massayo. Es rasten Bilder durch ihren Kopf. Ein Dachboden…..eine verregnete Nacht und wieder diese verschwommene Gestalt….. sie, wie sie mit einem Kaffeefleck auf dem Hemd eine Treppe hoch rannte….. ein Handball Match…… Massayo wich einen Schritt zurück. //Nicht schon wieder….diese komischen Blackouts….// Er hielt sie aber weiterhin fest, lies sie nicht weiter zurück weichen. „Keine Angst, ich beiße nicht, zumindest nicht jetzt“ „Nein es….vergiss es…“
 „Ah du beginnst mich also auch zu duzen“
 Massayo sah ihn entrüstet an. „Bringen wir es hinter uns“ -__-
 „Also dann meine Ansprache: Atemu Rajchida, 27, ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen schöne Frau. Können wir uns duzen, bla bla bla“
 Massayo rollte mit den Augen, auf so etwas albernes hatte sie gerade wirklich keine Lust. Atemu bemerkte ihren Blick und seine Laune veränderte sich wieder schlagartig. Er sah sie wieder so durchdringend an. „Verrat mir deinen Namen“ Es war weniger eine Bitte als mehr ein Befehl und zu ihrer eigenen Überraschung gehorchte sie ihm. „Ich bin Massayo. Massayo McPherson…25…“ „Also doch…“ „Was denn?“ Sie verstand nicht. „Ich habe dich sogar noch für etwas jünger eingeschätzt, aber gut, ist wohl bei euch Frauen nur gut“
 „Ich sehe es mal als ein verstecktes Kompliment“ sie rollte erneut mit den Augen, konnte der Typ nicht einfach mal höflich sein? „Lass das“ 
„Was?“ fragte sie überrascht und blinzelte ihn an.
 „Das weißt du ganz genau“ Er zog sie wieder dichter an sich heran. Seine Hand hatte ihr Handgelenk fest im Griff. Ihr stieg ein angenehm aromatischer Duft in die Nase. Sein Duft strahlte Selbstsicherheit und zugleich etwas Geheimnisvolles aus. Es erinnerte sie an eines ihrer Lieblingsparfüme bei Männern,aber sie kam nicht drauf. Sie hielt seinem Blick nicht lange Stand. Seine Augen waren Ungezähmt und Dominant. Sie blickte sich um, suchte nach einem Punkt im Zimmer um sich aus dieser Situation zu befreien. Atemu ging ihr gehörig auf die Nerven, aber warum schaffte sie es nicht sich gegen ihn durch zu setzten? „Wenn ich dann mal stören dürfte!“ Atemu wurde abrupt zurück gezogen und ließ endlich wieder Blut durch Massayos Gelenk fließen. Er sah sich einem hochgewachsenem Mann Ende 20 entgegen, der ihn missbilligend ansah. „Darf ich fragen, warum sie ihr Handgelenk so malträtieren?“ seine Stimme war fest und selbstsicher. „Geht es dich etwas an?“ blökte der jüngere zurück.
 „Kenji ist okay, wir haben uns nur unterhalten“
 „Es sah mir eher so aus, als wenn er dich bedrängen würde“
 „Ich sagte doch es ist okay!“ Massayo hasste es wenn er so war. //Ich bin kein Baby mehr!//
 „Ich wollte dich eigentlich abholen, wir haben einen Termin wie du weißt“ Er sprach zu Massayo, ließ Atemu aber nicht aus den Augen. Dieser ließ sich von dem „bööösen“ Blick aber nicht beirren und hielt ihm locker stand. „Oh Mist das habe ich ja völlig vergessen, ich hol schnell meine Tasche, dann können wir.“
 „Ich warte auf dich am Parkplatz“ Als Massayo davon huschte, blickte Atemu ihr belustigt hinter her. //Was ein hübscher Arsch//
Kenji ging an Atemu vorbei, nicht ohne ihn anzurempeln und ihm einen Blick schenken sollte, den er schon öfter gesehen und jedes Mal ignoriert hatte. »Lass die Finger von ihr« Atemu streckte ihm die Zunge raus, als wenn er sich jemals hatte abbringen lassen würde von seiner Jagd. „Wer ist das Massayo?“
 „Ein neuer Kollege“ Massayo sah zum Fenster hinaus. Kenji ließ mal wieder den großen Bruder raus hängen. „Was macht er bei euch?“
 „Er macht die IT bei uns“ „Wie lange ist er schon da?“
 „Gott Kenji, wir sind hier nicht bei einem deiner Verhöre! Können wir den Typen nicht einfach vergessen?“
 „Sis...“ Kenji sah sie eindringlich an, belies es dann aber dabei. „Im Handschuhfach ist die Mappe. Steven meinte du sollst das Muster für die Tischkarten aussuchen.“ 
//Hach ja die Mappe, mein wohl einziger Lebensinhalt momentan. Ich hätte nie gedacht, dass sowas schönes wie eine Hochzeit, zu einer Beerdigung dritter Klasse werden kann. Mein Leben dreht sich gerade nur um Schnittmuster, Blumenarrangements und Sitzplatzkarten. Es ist furchtbar…Gott sei dank sind es nur noch ein paar Monate. 
Und jedesmal, wenn mich meine Mutter anruft um mich zu fragen, ob mein Hochzeitskleid noch passt, ich hinein schlüpfen muss, damit sie ruhe gibt verliere ich immer mehr die Lust es zu tragen. Es soll doch etwas besonderes sein und ich hatte es mittlerweile mehr an als manche Unterhosen von mir// 
„Und?“ Kenji riss sie aus ihren Gedanken. „ehm…ich finde das hier ganz hübsch.“ Sie berührte die Prägung. 
Kenji seufzte. „Du weißt doch, dass sich das mit dem Rest der Farben beist.“ 
„Du klingst so weibisch“ 
„Ich habe bereits eine große Hochzeit hinter mir, wie du weißt“
 „Ja…Carrie sah so wunderschön aus.“
 „Und sie wird mit jedem Tag schöner.“ 
„Kenji, sie ist nicht hier, du kannst aufhören zu schleimen“
 „Shhht, die Wände haben Ohren!“ Dazu machte er die passende Geste. Das liebte Massayo an ihrem großen Bruder, manchmal kam doch sein Humor durch die ernste Haltung des Profilers. Er war viel zu erwachsen für sein Alter. „Soll doch Steven alles aussuchen, ich habe bei dieser Hochzeit eh kein Befehlsgewalt, zumindest nicht so, wie ich es aus Filmen kenne, wo alle der Braut die Füße küssen.“
 „Das ist doch gar nicht wahr“ „Kenji, ich durfte mir nicht mal das Kleid aussuchen was ich wollte. Es ist wunderschön ja… aber ich hätte mir wohl doch etwas anderes ausgesucht. Stevens Mum, ist ziemlich genau gewesen mit ihrer Vorstellung, was ich tragen soll. »Massayo Kindchen, du kannst doch keinen Ausschnitt nehmen der zu tief ist, sieh ja zu, dass du bei deiner Figur bleibst, denk doch mal über ein Bleaching nach, damit dein Kleid nicht weißer ist als dein Lächeln.« Die Frau macht mich fertig.“ „Ich weiß gar nicht was du hast. Schwiegermütter sind schwierig ja, aber die drehen nun mal bei Hochzeiten durch, so wie Frauen in der Schwangerschaft“ „Ah dann ist also meine Hochzeit nicht der einzige Grund warum du früher hier her gekommen bist. Soll ich das Carrie etwa petzten?“ ^^
 „Untersteh dich!“ ò.ó In den nächsten zwei Wochen versuchte Massayo Atemu aus dem Weg zu gehen. Dieser Flegel hatte es doch nach nur ein paar Tagen gewagt zu fragen in welcher Stellung sie es denn wohl am liebsten machen würde. Er hatte einfach überhaupt kein Schamgefühl und brachte sie regelmäßig zur Weißglut. Und da sie jedes Mal das Bedürfnis hatte ihre Faust mit seinem, zugegebener maßen, hübschem Gesicht bekannt zu machen, ging sie ihm eben aus dem Weg, dafür war ihr Job ihr einfach zu wichtig. Doch wie es nun mal immer ist, wenn man jemanden ignoriert, führt das nur zu mehr Problemen. Massayo betrat gerade die Duell Arenen der Schule. Wie fast alle Lehrer war auch sie Mentorin für ein paar Studenten. Als sie in den Gang einbog, der die verschiedenen Arenen miteinander verband sah sie Atemu mit einer der Getränke-Lieferantinnen, offenbar in einer Intimen Unterhaltung. Er hatte beide Arme links und rechts neben sie gestemmt und hauchte ihr über den Hals. Sie wirkte entspannt und erregt zu gleich. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Augen waren geschlossen. Massayo wusste nicht recht ob sie lachen oder kotzen sollte. Noch mehr störte sie aber, dass sie genau an ihnen vorbei musste. //Was solls Augen zu und durch//
 Sie hob ihr Kinn an und schritt mit schnellen Schritten auf sie zu. Ihre Absätze erzeugten ein durchdringendes Klackern auf dem Gang. Als sie sich ihnen näherte wurde ihr noch mehr übel, als sie sah, wie sich diese Frau an ihm zu reiben schien. //Hats wohl besonders nötig//
 Sie blieb nicht lange unbemerkt, da sie auch noch genau durch die Tür neben ihnen musste. Atemu öffnete seine Augen zur Hälfte und sah sie durch die Halsbeuge der Frau vor ihm an. Sein Blick erinnerte Massayo an den eines Tigers, der seine Beute ansah. Und was ihr viel weniger gefiel, war, dass sie offenbar die Beute war. „Hey Baby ich muss wieder arbeiten“ hauchte er seiner Bekanntschaft verführerisch zu. „Okya, ich muss wohl auch langsam wieder auf Tour. Sehen wir uns wieder?“ „Aber na klar Baby“ er schubste sie verspielt von sich weg und gab ihr zum Ansporn einen Klaps auf den Hintern, ihr entlockte das ein aufjaulen. Atemu sah ihr nur kurz nach und wandte sich dann wieder seiner Beute zu. Wieder dieser Blick des Tigers. Diesmal blieb Massayo aber cool und gelassen. Er war in ihren Augen nur eine Männliche Hure. „Wenn ich dann mal dürfte“ sie ergriff die Türklinke, doch er hielt die Tür zu. Sie sah ihn gelangweilt an, seine Spiele gingen ihr langsam auf die Nerven. Atemu gefiel dieser Blick ganz und gar nicht, sie rebellierte gegen ihn und er hasste das. „Darf ich fragen was du Püppchen hier willst?“ 
„Meine Studenten warten auf mich“
 „Jetzt sag nicht du bist eine Mentorin?“ 
„Warum nicht?“
Atemu lachte auf. In all den Jahren war er vielen Duellantinnen begegnet und jedesmal hatte er die Feststellung gemacht, dass sie allen Falls fürs Bett gut waren und auch da hatte er so manche Enttäuschung erlebt. „Sei mir nicht böse Schätzchen, aber ich finde ihr Frauen solltet die Finger von Duell Monsters lassen“
 „Und ich finde du solltest deine Finger aus so mancher Muschi lassen. Meiner eingeschlossen!“
 Massayo war so überrascht über sich selbst, dass sie die Flucht nach vorne ergriff und schnell durch die Tür verschwand. Atemu stand da wie angewurzelt. Was hatte sie da gerade gesagt? //Was für ein freches kleines Miststück// „Okay Hitomi, deine Strategie ist nicht schlecht, aber lass mich mal in dein Blatt sehen.“
 Massayo stand hinter ihrer Schülerin und sah sich ihr Blatt an. „Pass auf du…“ Massayo gab ihr ein paar Anweisungen und ließ sie ihren Zug ausführen. „McPherson, wie lange sollen wir denn noch warten?“ Ihr gegenüber beschwerte sich mit seinem Studenten schon. „Gut Ding will Weile haben, zeigs ihm Kleines!“ Hitomis Strategie ging auf und kostete ihren Gegner den Sieg. „Danke Miss McPherson!“ Hitomi machte Luft Sprünge. „Dein Spiel hat sich um einiges verbessert, mach so weiter und wir können dich bald beim Stadtturnier anmelden“
 „Glauben Sie wirklich?“ 
 „Aber sicher doch und jetzt sei ein guter Gewinner und reich deinem Gegner die Hand. Respekt voreinander gehört dazu.“
 Hitomi nickte ihr zu und folgte ihrem Rat. Yugi beobachtete von einer Empore die verschiedenen Duelle und machte sich Notizen auf seinem iPad. Er suchte die Talente von morgen und er hatte einfach ein Auge dafür. Seine 5 letzten Talente waren alle samt in der Regionalliga. Sein Blick fiel auf das Duell, dass Atemu anleitete. Er erkannte so viele Parallelen zu Yami, seine Strategie und sein teilweise aggressives Verhalten spiegelte sich in seinem Mentor Dasein wieder. Er brachte seinen Schülern bei alles zu tun um zu gewinnen, aber auf faire Art und Weise. Es war zwar nicht die Art die Yugi an den Tag legte um ihnen Durchhaltevermögen und Ehrgeiz zu vermitteln, aber gut, Atemus Schüler waren auch spezielle Jungs, die eine harte Schule brauchten. „Was machst du denn da? Du hättest ihn schon in diesem Zug besiegen können. Achte verdammt nochmal auf deine verdeckten Karten!“ „Tut mir leid Sir“ sagte Koji.
Atemu klatschte sich die Hand an die Stirn. Yugi musste über sein Verhalten lachen, es erinnerte ihn an den Anfangs-Yami, der auch so verbissen aufs Gewinnen war und keine Gnade walten ließ. Er ließ das Signal ertönen, dass die Duellanten ein Feld weiter rücken sollten. Hitomi stand nun Koji gegenüber. Sie lächelte ihn an, aber er schaute sie missbilligend an. //So kenne ich Koji gar nicht. Normalerweise ist er höflich und zuvorkommend. Oh…jetzt weiß ich was los ist//
Sie blickte auf seinen Mentor, das Grauen schlecht hin und sie überkam wieder diese Übelkeit. Er sah sie belustigt an, aber auf eine herablassende Art und Weise. Sie sah wie er Koji etwas zuflüsterte, wahrscheinlich noch mehr herablassende Herangehensweisen. „Okay Hitomi, das wird wahrscheinlich nicht gerade einfach werden. Aber lass dich davon nicht beirren.“ 
„Ich versuchs“
 „Na bist du bereit oder brauchst du noch ein paar drittklassige Tipps?“ 
„Lass uns anfangen“
 Hitomi und Koji lieferten sich ein heißes Duell. Koji hatten einen aggressiven und offensiven Stil, er ließ Hitomi keine Chance sich etwas aufzubauen, daher versagte ihre Strategie kläglich. Massayo knirschte mit den Zähnen. //Koji spielt unerbittlich, zwar gut, aber meiner Meinung nach etwas zu offensiv. Es ist kein schönes Duell//
 „Was ist denn los Massayo, vielleicht hättest du sie nicht mit Samthandschuhen anfassen sollen. Ich sagte doch, dass ihr Frauen hier nichts zu suchen habt“
 „Sei still sie lernt doch noch“ 
„Und sie lernt gerade was es heißt zu verlieren“
 „Sei einfach ruhig und lass sie spielen“ 
„Ich hab eine Idee, wie wäre es mit einer Wette?“
 „Vergiss es“ 
„Och hast du etwa Angst?“ 
„Das nicht, aber ich finde es nicht fair zu wetten, wenn das Duell bereits im vollem Gange ist und Hitomi sowieso nur noch ein paar Lebenspunkte bleiben“ 
„Okay abgemacht“ 
„Bitte was?“ Massayo blinzelte ihn an und sah erst jetzt richtig zu ihm hinüber. „Wir beide werden uns duellieren“ 
„Wer sagt das?“ „Na du“ 
„Ehm ich habe nicht…“
 „Naja wenn man es genau betrachtet, klang es so, als wenn sie sagen würden, ich duelliere mich nicht über andere“ 
„Das ist doch lächerlich, ich duelliere mich nicht mit dir“ „Wie ich es mir dachte, du bist feige“ Hitomi verlor den Rest ihrer Lebenspunkte und damit das Duell. „Hey Kleines, ist nicht so schlimm, eine Niederlage gehört genau so zum wachsen, wie ein Sieg.“
 „Es war furchtbar, er hat mir überhaupt keine Chance gelassen“ 
„Ich weiß, aber das wird schon wieder“ 
„Ich weiß nicht, vielleicht ist das Duellieren doch nichts für mich.“ Hitomi verließ mit gesenktem Kopf die Arena. Massayo sah ihr besorgt nach. „Vielleicht sucht sie sich jetzt eine passendere Beschäftigung“ „Halt die Klappe“ 
„Wie bitte?“ Atemu hoffte sich verhört zu haben. „Ich sagte: Halt die Klappe!“ sie sagte es diesmal laut und deutlich. Sein Verhalten ärgerte sie bis aufs Blut. Wie konnte man nur so gemein zu einem Kind sein.
 Massayo stand auf und verließ eiligen Schrittes den Duell Platz.
 //Dieser Arsch, wie kann man sich nur so herrisch und daneben benehmen, ich könnte ihn umbringen.// Sie konnte ihre Wut nicht zurück halten. Sie stieß mit der Faust gegen die Luft, wechselte den Arm, streckte ihn komplett aus, als wenn er vor ihr stehen würde. „Woah, vorsichtig!“ Ihr Gegenüber konnte gerade noch zurück weichen. „Oh, tut mir leid Steven“
 „Keine Panik Liebling, ich kenne dich doch. Harter Tag was?“
 „Die Hölle“
 Steven kam auf sie zu und umfasste ihre Hüften. Er gab ihr einen zärtlichen Kuss.
 „Dann komme ich ja gerade richtig um dich aus deiner Pädagogischen Hölle zu befreien.“
 „Steven ich hab noch zwei Stunden“
 „Kannst du nicht vielleicht früher gehen, ich hab meinen Eltern gesagt, dass wir zum Mittagessen kommen“ „Es geht wirklich nicht“ //Es würde schon gehen, aber ich bin auf seine Mutter gerade nicht gut zu sprechen// „Liebling meine Mutter wollte mit dir noch ein paar Details durchgehen, deine Haare oder sowas“ 
„Meine Haare was ist damit?“ 
„Sie meinte, dass du sie dir ja vielleicht etwas heller färben oder ein paar Strähnchen machen könntest“
 „Bitte was?“ Massayo löste sich von ihm und sah ihn entrüstet an. „Denk doch mal drüber nach.“ 
„Da gibt es für mich nichts nachzudenken. Ich lasse mir von deiner Mutter schon genug in die Hochzeit reinreden, aber wenn es um meinen Körper geht hört es auf!“ „Jetzt beruhige dich doch!“ „Ich beruhige mich nicht, deine Mutter ist ein solcher Kontrollfreak, soll sie sich doch einen neuen Mann nehmen, dann kann sie die Hochzeit so planen wie sie will!“
 „Mein Gott, du bist in letzter Zeit total schnell reizbar.“ 
„Und du bist leider damit zusammen“
 Steven lächelte nun, er spürte wie sie sich beruhigte. „Wie wärs ein Vorschlag, ich komme heute Abend zu dir und helfe dir ein wenig beim entspannen.“
 „Oh ich weiß worauf du hinaus willst, so eine Entspannung tät mir sehr gut“ 
//Zumal unser letztes Mal gefühlte Jahre zurück liegt seit dem ganzen Hochzeitsstress// 
 „Okay dann bis heute Abend“ Er küsste sie nochmal, diesmal aber legte sie mehr Forderung in diesen Kuss. Sie war es zumeist, die die Führung dabei übernahm. Mit eindeutig besserer Laune machte sie sich auf den Weg zurück zu ihrem Büro. Dort angekommen schloss sie die Tür hinter sich und zog ihre High Heels aus. Sie streckte sich genüsslich und öffnete ihren Dutt. Sie seufzte als sich ihre Haare aus dem Knoten lösten und über ihre Schultern fielen. „So So So, das ist also dein Göttergatte, oder besser dein zukünftiger Göttergatte“ „WOAH!“ Massayo erschrak fürchterlich und wirbelte herum um schließlich in das Gesicht ihres Hass-Kollegen zu sehen. „Gott, musst du mich so erschrecken und was noch viel wichtiger ist. Was zum Teufel machst du in meinem Büro, schon zum zweiten Mal?“
 Atemu stand abrupt auf und ehe sie sich versah hatte er sie an die Wand gerückt, jeweils links und rechts einen Arm. „Mir gefällt dein Ton überhaupt nicht, den du mir gegenüber an den Tag legst und offen gestanden bin ich nicht der Typ, der sich so etwas lange gefallen lässt. Also nochmal, war das dein Göttergatte?“
 Massayo hob ihre linke Hand und zeigte auf ihren Ringfinger. Ein goldener Ring mit einem tropfenförmigen Diamanten. „Ja das war mein Verlobter, wir werden in ein paar Monaten heiraten“
 Atemu besah sich den Ring, den sie da präsentierte und verzog das Gesicht. „Guten Geschmack scheint er ja nicht zu haben. Igitt“ Massayo traute ihren Ohren nicht. „Das ist ein Familienerbstück“ 
„Oh wie preiswert“
 „Du Ars…“ 
„Was? Wie wolltest du mich nennen?“ Er hob die Hand. Massayo riss die Augen auf, er wollte sie doch wohl nicht schlagen. Zu ihrer Überraschung spürte sie seine Hand nicht an ihrer Wange, sondern an ihrer Brille. Er sah ihr direkt in die Augen, fixierte sie so, dass sie den Blick nicht von ihm nahm. Er zog langsam die Brille ab und warf sie auf das neben stehende Sofa. Dann fuhr er mit der Hand über ihre Wange, über ihr Ohr und vergrub sie in ihren Haaren. Massayo wusste nicht so recht, was sie nun davon halten sollte. Er spielte ein Spiel ja, aber welches? Was bezweckte er? Immer noch sah er sie so durchdringend an. Seine Augen waren wie Amethyste, ein Färbung aus lila und einem darüber liegenden dunklen Schleier. Sie waren in ihren Augen einmalig, Yugis Augen hatten sie nie so fasziniert. Auch Atemu besah sich diese Augen nun, die ihn erschrocken und vielleicht auch ein Stück ängstlich ansahen. Sie waren tief rot, es erinnerte ihn an ein edles und tiefes Purpur. Ihre Wimpern waren lang und dunkel, jetzt wo er sie endlich richtig sah wirkten sie verführerisch. „Wieso versteckst du deinen hübschen Seelenspiegel hinter einer Brille?“ „Meinen was?“ Massayo sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Diese Worte aus seinem Munde hörten sich einfach falsch an, irgendwie kitschig. Und Atemu und Kitsch war wie Ketchup auf Rehrücken, es passte einfach nicht. Diese neue Tonlage war so anders, es war vielmehr ein hauchen, sehr sanft. „Die Augen eines Menschen sprechen mehr Worte und erzählen seine ganze Geschichte.“
 Massayo war gebannt von seiner Stimme, die Neugier packte sie, da er gerade so offen wie ein Buch war. „Und was erzählen dir meine?“
 Atemu kam ihr näher, umfasste ihr Gesicht, kam näher und sah ihr noch intensiver in die Augen. Massayo schluckte und erst recht schluckte sie als er lächelte. Tatsächlich sie glaubte ein kleines Lächeln auf seinen Lippen zu sehen, was aber schnell wieder verschwand. Er schwieg. Wollte er nicht antworten? „Du bist kompliziert…Atemu…“
 „Ennam“ „Huh?“ Oo „Hmm“ Er lächelte sie smart an. „Das bedeutet ja“ 
„Ein wenig Bescheidenheit täte auch dir gut“
 „Und dir täte es gut, wenn du dein freches Mundwerk für etwas anderes benutzt“
 „Und dir fiele bestimmt etwas ein nicht war?“
 Er grinste sie dreckig an und setzte seinen verführerischen Unterton ein. „Da würde mir auf Anhieb etwas einfallen.“ Er strich mit dem Daumen über ihre Lippen. Massayo entglitten sämtliche Gesichtszüge. Seine Direktheit war kaum auszuhalten. „Vergiss es!“ zischte sie ihm zu. „Du bist schon wieder aufmüpfig.“ „Verlass mein Büro auf der Stelle!“ „Zwing mich doch!“
„Hrnnnn“ Sie knurrte. Er provozierte sie wo er nur konnte. Zu ihrer Überraschung ließ er aber von ihr ab. „Dann geh mal schnell nach Hause und lass dich von deinem Verlobten vögeln, vielleicht macht dich das ja wieder lockerer“ „Verschwinde endlich!“ Massayo lief rot an, dieser Typ hatte eine so lockere und böse Zunge. Atemu streckte ihr die Zunge raus und ging damit. Sie warf ein Buch gegen die Tür. Er beließ es aber diesmal dabei. Er sah auf seine Uhr. Feierabend. Auf dem Parkplatz ging er zu seiner Maschine und sein Herz schlug direkt höher. Ja das war wohl die längste und glücklichste Beziehung die er wohl je hatte. Er machte sich daran selbst nach Hause zu kommen. Er erwartete schließlich heute Abend noch Besuch. „Was soll das heißen, dein Mann lässt dich nicht gehen?“ Atemu glaubte nicht richtig zu hören. Sein Date für die Nacht wollte nicht kommen, weil ihr Mann Verdacht schöpfte. „Weißt du was, ich hab auf solche Allüren keinen Bock. Ich such mir jetzt was anderes.“
 Er legte auf. Wie er es hasste, wenn er schon mit einem Ständer in seiner Wohnung stand und dann sitzen gelassen wurde und selbst machen war zwar hin und wieder ganz nett, aber es war nicht so, dass er sehr darauf stand. Seine Laune sank in den Keller, er holte mit dem Fuß aus und trat wütend gegen seine Sporttasche, die daraufhin gegen den Fernseher flog. Schnelle hastete Atemu hin um das gute Stück noch vorm Absturz zu bewahren.Er knurrte und schob die Schuld auf die Muschi die heute nicht kam. Also was tun, er hatte keinen Porno da und ihm verging gerade die Lust. Er atmete tief ein und aus und sah dann auf die Straße. Sein Baby sah ihn so herausfordern an. „Okay mein Junge, dann machen wir halt die Stadt unsicher“ Atemu ging zu seinem Schrank, holte aus einer hinteren Ecke eine glänzende schwarze Box heraus. Ehrfürchtig öffnete er den Deckel und holte seine spezielle Motorrad Kluft heraus. Wie sehr er diesen Lederanzug liebte, mit den weißen Streifen an der Seite. Es betonte seinen durchtrainierten Körper umso mehr. Er ging über die Feuertreppe, die an sein Schlafzimmer angrenzte hinunter und klappte das Nummernschild gewohnt ein. Ein bekannter Trick in seiner Szene um nichts durch eventuelle Blitzer geschnappt zu werden. Sein Portemonnaie und die Zigaretten eingesteckt, bestieg er sein Bike. Der Motor schnurrte vor sich hin, die Maschine vibrierte unter ihm. //Ohja, eine viel bessere Art den Abend zu verbringen//
Atemu ließ die Reifen quietschen und raste durch die Stadt. Bei Nacht erleuchtete Domino City in seinen schönsten Farben. Die Lichter warfen wunderbare Kegel auf die Straße. Die Auto Lichter verstärkten die Atmosphäre. Um diese Uhrzeit waren viele Ampeln schon ausgeschaltet, aber immer noch viel Verkehr. Sich zwischen den Autos durchzuschlängeln und einen heißen Wagen abzuhängen gab Atemu den richtigen Kick. Wenn die Reifen in den Kurven quietschen und ihre Spuren auf der Bahn hinterließen, es war besser als Sex. Atemu sah auf, vor ihm war doch tatsächlich noch eine rote Ampel, aber hallo was war denn das? Eine andere Suzuki GSX R 1000 in rot. Der Fahrer männlich, in Jeans und Lederjacke. Sonst niemand. Er kam neben ihm zu stehen und sah zu ihm hinüber. Sein Ampelnachbar sah durch das Visier zu ihm hinüber und ließ seinen Motor aufheulen. Atemu tat es ihm gleich, er hatte verstanden. //Niemand beherrscht dieses Bike so wie ich//
 Solche Rennen kannte Atemu nur zu gut. Die erste viertel Meile entschied wer Gewinner und Verlierer war. Sie warteten auf das Umspringen der Ampel. Als die Ampel auf Gelb sprang heulten beide Motoren auf und gerade als die Ampel auf Grün sprang und sie los fahren wollten wurden sie von hinten von einem weiteren Motorradfahrer überholt. Beide eine Sekunde lang geschockt fangen sich wieder und rasten hinterher. //So aber nicht Freundchen// Atemu schaltete seine Maschine perfekt, aber den Vorsprung, den der andere Fahrer hatte konnte er nicht mehr einholen. //Fuck…//
 Er ärgerte sich und wollte diese unfaire Niederlage nicht auf sich sitzen lassen. //Ich trete dir so in Arsch, dass du nicht mehr sitzen kannst//
 Er gab noch mehr Gas und folgte dem Fahrer. Eine weiße Ducati Monster 696 konnte er erkennen. //Merkwürdig, da muss er doch dran rumgebastelt haben, die ist nie und nimmer von der Stange// Er schaltete einen Gang zurück und trieb die Drehzahl hoch. Als sie hoch genug war schaltete er wieder hoch und erreichte den Fahrer auf Front Höhe. Er sah hinüber und studierte den Fahrer. //Schwarze Lederhosen, Bikerschuhe, weiße Lederjacke mit schwarzen Streifen, passender Helm…// Atemu passte einen Moment nicht auf, da legte sich der Fahrer in die Kurve und bog scharf ab. Er bremste seine Maschine ab, dass die reifen quietschten. //Ich will meine Revanche, so leicht kommst du mir nicht davon//
 Er fuhr zurück und bog in die Seitengasse ein, die sehr eng war. Eine dieser dunklen Ecken, wo man nicht aneinander vorbei fahren konnte. Schnell entdeckte er den Scheinwerfer, der auf ihn gerichtet war. Wartete der Fahrer etwa auf ihn? Er bremste ab und kam zum stehen, vielleicht 500m trennten sie. Irgendwie machte ihm diese Situation Spaß. Sein Gegenüber ließ den Motor aufheulen, gab Gas. //Ach du willst mich testen, das kannst du haben. Mal sehen wer die stärkeren Nerven hat//
 Er gab ebenfalls Gas und fuhr genau auf den anderen Fahrer zu. Das war auch so ein Spiel unter Bikern. Wer zuerst bremst ist der Feigling. Die 500m rasten nur so an ihnen vorbei und so langsam fragte er sich ob der andere wirklich bremsen würde. Sie kamen sich so nah, dass beide von dem Licht des anderen geblendet wurden. Kurz bevor sie zusammen knallten bog das weiße Bike auf ein paar abgestellte und abgeschrägte Bretter ab, die er tatsächlich als Rampe benutze. Atemu bremste ab und sah wie er ihn ausgetrickst hatte und über seinen Kopf hinweg flog. Er drehte seinen Kopf schnell um und knirschte mit den Zähnen. //Was für ein angeberischer Wichser//
 Das Aufkommen des Motorrads auf dem Boden erzeugte einen dumpfen Knall. Aber es federte anscheinend gut. Der Fahrer stellte sein Bike leicht seitwärts hin und blickte zu Atemu. Jetzt konnte Atemu genauer hinsehen und sah etwas, was sein Gemüt direkt erhellte und dieses unfaire Spiel schlug für ihn direkt um. Sein Gegner war eine Frau. Die Brüste zeichneten sich deutlich unter der Jacke ab und das bauchfreie schwarze Top verstärkte seine Meinung. Sie erhob ihre Hand und schnippte eine Karte auf ihn zu, die vor ihm auf den Boden segelte. Dann grüßte sie ihn mit einer Handbewegung gegen den Helm und verschwand dann in der Nacht. Atemu stieg von seinem Bike ab und hob die Karte auf. Er klappte das Visier auf und las. Die Karte war schwarz und in weiß-silberner Schrift stand dort geschrieben. „See ya next time, White Night “ „White Night? So nennst du dich also Baby…“ Damit war Atemus Nacht gerettet, als er nach Hause kam, war er so erregt, wie schon lange nicht mehr. Eine geheimnisvolle Fahrerin mit einem klasse Bike und einem wohl umwerfenden Körper, denn die Klamotten saßen so eng, dass da kein Zweifel aufkam, hatte ihn herausgefordert und keine Angst ihm gegenüber gezeigt. Seine Phantasie war so angeregt und schmutzig. Er wollte es schon immer auf seinem Bike tun, mit den Vibrationen unter ihm und einer Frau, die ihn ritt. //Meine Fresse bin ich hart…// In den nächsten 4 Tagen war Atemu jede Nacht unterwegs gewesen um White Night wieder zu sehen. Jedoch ohne Erfolg, auch in der Scene der Nachtfahrer hatte er keinen wirklich guten Tipp bekommen, was sie anging. Sie fuhr hin und wieder bei Rennen mit, aber ansonsten eher auf offener Straße. Da in dieser Scene Anonymität herrschte hatte jeder seinen Code Namen. Seiner war Anubis. In Ägypten hatte er sich früher auch Pharao genannt, aber da er unter diesem Namen schon zu bekannt war und polizeilich gesucht wurde hatte er seinen Namen in der Scene geändert. Glücklicherweise hatte er in den letzten Nächten immer für Gesellschaft in seinem Bett gesorgt und sich so etwas abgelenkt. Als er gerade auf dem Weg zu seinem Büro war konnte er sehen, wie Steven von Massayo in ihr Büro gezogen wurde. Sie zog sich gerade ihre Brille runter und sah ihn mit einem Blick an, den Atemu nur zu gut kannte. //Na sieh mal einer an, wer wird denn da Sex am Arbeitsplatz haben wollen?//
 Steven sah nur zu gewillt aus auf das Angebot einzugehen. Aber gerade als sie die Tür schließen wollte ertönte ein Piepen. Steven ließ abrupt von ihr ab und besah sich seinen Pieper. „Liebling ich muss los eine Krise mit einem unserer Kunden.“
 „Muss das denn jetzt sein Steven?“ ihre Stimme klang quengelig. Atemu musste sich zurück halten nicht los zu lachen. „Ja ich muss weg, wir sehen uns Schatz“ Er gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und ließ sie im Regen stehen. Mit einer lockeren Selbstverständlichkeit war er davon geeilt. Massayo sah ihm nach und lehnte sich an die Wand. Sie fing automatisch an mit einer ihrer Haarsträhnen zu spielen und ihr Gesicht glich dem eines schmollenden Kindes. //Das ist einfach nicht fair…MAN//
 Sie spürte einen Arm, der sich um ihre Schultern legte und dann direkt wie ein Lippenpaar ihre Ohren striff. Sie zog scharf die Luft ein. „Das ist ein Zeichen von sexueller Frustration“ dabei betonte er das letzte Wort in einem hohen Ton. Belustigung schwang in seiner Stimme mit. „O..oder von verknoteten Haaren“ antwortete sie stotternd. „Achja?“ Er löste die Spange aus ihrem Haar und es öffnete sich. Lang, glänzend und im schönsten dunkelbraun. Er nahm sich eine Haarsträhne zwischen seine Finger und tat etwas, was in Massayos Augen einfach nicht zu ihm passte, er beschnupperte sie. Wieder schossen Massayo Bilder durch den Kopf. Ein Klassenzimmer und diese verschwommene Person auf ihr….eine magische Welt….. ein Café…sie stieß mit jemandem an und führte ein vertrautes Gespräch…. Massayo fasste sich an den Kopf. //Nicht schon wieder….argh….mein Kopf….//
Sie sackte zusammen. „Hey Hey Hey“ Seine Worte waren ganz weit weg. Dann wurde es dunkel. …. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)