Rosy, Falkenauge und die Whitebeards von Schnepfi ================================================================================ Prolog: -------- Prolog -aus der Sicht des verzweifelnden Erzählers- Die sieben Samurai, oder wohl eher nur drei von ihnen, hatten sich in Mary Joa, dem Sitz der Weltaristokraten und Regierung, versammelt. Trotz ihrer überraschenden Anwesenheit lauschten sie den Worten des Großadmirals nicht so aufmerksam, wie es dieser sich erhoffte oder wohl eher erträumte. Beispielsweise Don Flamingo hörte generell nur selten und vor Allem wenigen Personen zu und hatte sich daher schon vor Beginn der Zusammenkunft von marine und Weltregierung auf den Tisch gesetzt. Auch Mihawk Dulacre 'Falkenauge' war anwesend, hörte aber dennoch nicht zu. Denn er hielt mit tief ins Gesicht gezogenem Hut und auf dem Mahagoniholztisch platzierten Füßen ein kleines Nickerchen. Trotzdem bekam er das meiste mit. Wie sagte man ja auch so schön: Schwertkämpfer können schlafen ohne zu schlafen. Und -wen wunderte es?- diese kleine Redenswendung passte ausgezeichnet zu dem Schwertmeister. Neben ihm war auch noch Bartholomäus Bär anwesend, der aber nur wie des öfteren in seiner Bibel las und geistig über deren Inhalt philosophierte. Auch alle geladenen Marineangehörigen waren in diesem großen Raum anzutreffen, wie Vize-Admiral Kranich, einige weitere aber unwichtige Vize-Admiräle, die drei Admiräle Akainu, Kizaru und... WO ZUM HENKER IST AOKIJI ABGEBLIEBEN!?!?!? Wenn der wieder in irgendeiner Ecke pennt oder irgendwelchen Frauen nachspannt, dann setzt es was!!! Wieso müssen es einem diese Leute eigentlich immer schwerer als nötig machen? Aber egal. Dann waren natürlich auch noch Sengoku und seine Ziege anwesend. Letztere fraß aber nur einmal wieder einige wichtige und unwichtige Dokumente. Hoffen wir einmal, dass Kopien existierten... Aber es war zu ruhig in diesem Saal. Irgendjemand, bis auf den dritten Admiral, fehlte. Endlich stellte der Großadmiral die Frage, die mehr oder weniger alle interessierte: "Kranich, weißt du, wo Garp schon wieder steckt?" "Nein, aber es ist mir auch herzlich egal, solange er kein Chaos anstellt.", sprach die ältere Dame die Worte, die den meisten auf der Zunge gelegen hatten. "Gut, gut. Dann lasst uns fortfahren. Also, wo war ich stehen geblieben? Ach ja. Wir müssen noch über den..." Der Rest dieser sterbenslangweiligen Versammlung mag uns auch weiter nicht interessieren. Also. Wo ist der verschwundene Vize-Admiral? Kapitel 1: Kapitel 1-Des Vize-Admirals Leiden --------------------------------------------- Kapitel 1 – Des Vize-Admirals Leiden Heute war Impftag, verpflichtend für alle Marines und ihre Angehörigen. Man dachte es vielleicht nicht, aber selbst hier in Mary Joa waren viele von ihnen mit ihren Familien stationiert. Zu viele meiner Meinung nach, denn das bedeutete nur mehr Arbeit für mich. Wie jedes Jahr verlor ich beim Losen der Ärzte, bei dem es darum ging, wer die nervigsten Patienten abbekam. Und wie immer verlor ich dabei und durfte mich einmal wieder um alle Kinderleinchen UND Garp kümmern. Das Leben war einfach nur schrecklich. Um meine Situation etwas zu entschärfen buk ich für die Kleinen, nicht für Garp, der war ja schon erwachsen, so dachte ich zumindest, haufenweise Cookies. Backen konnte ich ja ganz gut, aber im kochen an sich war ich eine Katastrophe. Ein Glück, das es so etwas wie Vertiggerichte gab. Die waren zwar nicht unbedingt gesund, aber sie halfen mir über den Tag und ich trainierte ja auch regelmäßig. Also sollte das kein allzu großes Problem sein. Aber diese kleinen Quälgeister hatten ja auch ziemlich große Angst vor diesen Impfspritzen. Einige Zeit später stand ich mit meinem 35. Patienten, oder Problemkind, wie ich sie liebevoll nannte, im Behandlungsraum und hatte dem kleinen Robert, einem 10-jährigen Jungen der fürchterliche Angst vor Impfungen hatte, endlich die Spritze gesetzt. Endlich hatte ich es geschafft! Es fühlte sich an, wie ein lang erwarteter Sieg, selbst wenn es nur 30 Minuten gebraucht hatte. Stolz wie Oscar und überglücklich mit seinem neuen Schokocookie stolzierte der Kleine aus dem Zimmer und präsentierte stolz seiner Mutter das brandneue Pflaster. Irgendwo hatte ich Mitleid mit den armen Zahnärzten, aber dennoch war ich einfach nur froh, mich um einen Quälgeist weniger kümmern zu müssen. Erleichtert atmete ich aus, holte aber erschrocken wieder Luft, als ich den Namen meines nächsten Problemfalls las. Garp. Schnell brachte ich die Backwaren in Sicherheit, man sah ja schon an seinem Kräckerverbrauch, wie viel er davon essen konnte. Seelisch bereitete ich mich schon auf den nächsten Wutausbruch vor, der sich bei diesem Patienten mit Sicherheit nicht vermeiden ließ vor. „Guten Morgen, Rosy!“, hörte ich eine mir nur zu gut bekannte Stimme aus Richtung der Tür. Da ich mit dem Rücken zu dieser stand, nutzte ich die Chance und zog eine sterile Spritze auf. Langsam drehte ich mich mit einem teuflischen Grinsen im Gesicht um und grüßte ihn mit bedrohlich ruhiger Stimme: „Schön, dich wieder zu sehen, Garp.“ Als er die Waffe, äh… Spritze in meiner Hand sah, wich er einen Schritt der vermeindlichen Sicherheit entgegen, aber ich kannte dieses Spiel schon. Wenn es nach mir ginge etwas zu gut und so folgte ich ihm natürlich. Mit einem Satz war er verschwunden und e war nur noch eine Staubwolke von ihm zu sehen, doch ich stürzte natürlich sofort hinterher. War ja auch eigentlich nicht anders von mir zu erwarten gewesen. Und ich war schnell. So schnell wie ein fliehender Garp. Nun waren dort schon zwei Staubwolken zu sehen und ich konnte meine lachenden Kollegen, allen voraus Lorenz, mehr als deutlich hören, wie sie einem Lachanfall erlagen. Wäre ich nicht mit der Verfolgung des Vize-Admirals beschäftigt gewesen, hätten sie auch daran glauben müssen. Und in dieser Hinsicht platzte mir ziemlich leicht der Kragen. Während ich mein Opfer durch die Gänge des Schlosses, das über der heiligen Stadt geradezu thronte. Von der Terasse aus, auf ich ihn gerade jagte, hatte man zwar eine wunderschöne Aussicht, aber dennoch mochte ich die Weltaristokraten immer noch nicht. Viel zu überheblich diese Trottel, dabei konnten sich 99% von ihnen noch nicht einmal selbst verteidigen. Immer wieder hetzten wir an unwichtigen Boten, ebenfalls uninteressanten Soldaten und allerhand andrer Personen vorbei, die ich nicht kannte. Irgendwie hatte es mein Opfer geschafft, wieder umzudrehen, in die Richtung, aus der wir gekommen waren zurück zu rennen, in mein Behandlungszimmer zurückzukehren und eines der Gläser mit den Cookies geklaut! Nun waren bei mir alle Sicherungen durchgebrannt. „GAAAAARP!!!!!“, konnte man nur noch den wutentbrannten Schrei durch das übergroße Gebäude hallen hören. Na, jetzt habt ihr Rosy kennengelernt und nun wissen wir auch wenigstens, was mit dem fehlenden Vize-Admiral passiert ist. Wenn er Glück hat, wird er diesen Tag vielleicht noch überleben. Aber ich habe so den Verdacht, dass es demnächst interessant werden könnte, in der sterbenslangweiligen Versammlung!^^ Sengoku wollte gerade den nächsten ermüdenden Punkt der ellenlangen List erläutern, als er durch einen wütenden Schrei, den man vermutlich überall hören konnte, unterbrochen wurde. „GAAAAARP!!!!!“ Verwunderte Blicke schossen zur Eichenholztüre, denn die Besitzerin war der Lautstärke nach zu urteilen erschreckend nah, oder irgendein Idiot hatte ihr ein Megaphon gegeben, obwohl diejenigen, denen ihr Besitzerin kannten, eher letzteres hofften, da diese sie nur zu gut kannten. Und der Großteil der anwesenden Marineangehörigen kannte auch dieses alljährliche Theater. Die ersten zwei, drei Male war es zwar noch recht amüsant gewesen, doch nun nervte es einfach nur noch und führte dazu noch beachtliche Sachschäden wie zum Bleistift an Türen, Wände und manchmal auch Fußböden mit sich. All diese hier aufgeführten Dinge mussten eigentlich immer ersetzt werden, da sie zersplittert und/oder in ihre Einzelteile Zerfallen waren. Viele erkannten diese Stimme mit Anhieb, was man an den plötzlich plötzlich leichenblassen Gesichtern einiger erkannte. Die anderen hingegen waren nur schlichtweg irritiert. Bis auf die Vize-Admiralin. Diese behielt wie immer die Ruhe. „Ich hätte eigentlich erahnen müssen, dass dies wieder passiert…“, murmelte der große Buddah in seinen geflochtenen Bart. Nun hörte man von Aussen auch noch schnelle Schritte. Ein unausgesprochener Verdacht bestätigte sich. Auf einmal wurde die schwere Tür aufgerissen und ein gehetzter Garp stand nun so weit wie möglich von der durch den Schwung wieder zurück ins Schloss gefallenen Eingangstür. Kurz darauf hörte man, wie etwas gegen diese schlug. Fragend schaute Mihawk den älteren Mann an. „R-Rosy“, brachte der angesprochene gerade noch so heraus. Man hörte einen weiteren Schlag gegen das letzte Hindernis, welches die Jägerin noch von ihrem Opfer trennte. Dieser war zu Garps Leidwesen so stark, dass es diese aus den Angeln riss und durch den Raum schleuderte. Mit einem Knirschen zersprang das arme Tor nur wenige Zentimeter von seinem Ziel entfernt an der Wand. Die Frau, die nun dort stand, wo sich vorher das Eingangstor befunden hatte, hatte eigentlich vorgehabt, ihn mit diesem verdammten Ding zu treffen, als Rache für ihre schmerzende Stirn, aber sie war noch nie wirklich gut im zielen gewesen. Die einigen unbekannte Person trug einen schwarzen Arztkittel mit vielen Taschen, ein rotes Top, eine schwarze Hose und kniehohe Lederstiefel mit leichtem Absatz. Außerdem hatte sie feuerrotes verwuscheltes schulterlanges Haar, waldgrüne Augen und war ungefähr 1,80m groß. Mit Blicken, die einen mit Leichtigkeit hätten töten können, durchlöcherte sie den Monky D., der ängstlich zurückstarrte. Mit gezogener Waffe, äh ich meinte mit einsatzbereiter Spritze, ging sie einen Schritt nach vorne und knurrte wie ein angrfiffslustiges Raubtier die Worte: „Garp. Komm. Sofort. Her.“ Aber es zeigte keinerlei Wirkung. Nur, dass nun wirklich alle sich in diesem Raum befindlichen Personen entweder fast in die Hosen machten oder dem Schauspiel gespannt folgten, aber dennoch nichts zur Rettung des in der Klemme sitzenden Mannes unternahmen. Mag es daran liegen, dass es ihnen entweder piepegal war, sie zu faul waren, oder das sie schlichtweg wussten, dass es Pflicht war. Wieder knurrte sie auf. Nur diesmal bewegte sie sich. Innerhalb eines Wimpernschlages oder noch kürzerer Zeit, stand sie neben ihm und hatte ihn mit einer kräftigen Kopfnuss K.O. geschlagen. Nun waren die Samurai vollends verwirrt. Man sah ihnen richtig an, was sie dachten. Wie kann so ein Gör/kleines Mädchen/Sch*** nur einen Vize-Admiral mit einem Schlag erledigen? Wieso der pinke Federballen immer beleidigend denken muss, wird man wohl nie herausfinden… Zum Erstaunen aller blieb der Monky D. auch noch liegen. Okay. Verbesserung. JETZT waren sie alle vollkommen verwirrt. Die junge Frau ergriff das Ohr ihres Problemkindes und wollte ihn aus dem Raum schleifen, hielt aber an dem ehemaligen Standort der Tür inne und drehte sich um. Jegliche Mordlust und Wut war verraucht und ihr Verstand hatte nun wieder die Oberhand gewonnen. „Bitte entschuldigen sie die Störung.“, entschuldigte sie sich brav mit einer Verbeugung und ging mit Garp den Gang entlang. Aus diesem hörte man nach eier Weile auch schon wieder ihr Gezeter: „Verdammt! Warum muss das denn immer so ein Theater sein!?“ Ungläubige Blicke folgten ihr und selbst die Leute, die sie kannten hatten noch nie ihre ‚Behandlungsmethoden‘ bei dem nun außer Gefecht gesetzten Mann gesehen, sondern nur Gerüchte darüber gehört. Aber das diese kein Bisschen übertrieben waren wussten sie nun. „Wer war denn das?“, waren die Worte Mihawks, der als erster die Fassung wiedererlangt hatte. Durch diese Störung der Gedankengänge der anderen, gelangten diese wieder in die ach so feine Realität zurück. Mit erstaunlich ruhiger und sachlicher Stimme gab der Großadmiral wie selbstverständlich Auskunft: „Das war Lenson Rosalia. Eine ausgezeichnete Ärztin, die jedes Jahr hier und Im Hauptquartier immer für ein halbes Jahr arbeitet.“ Der Buddah schien von außen hin ruhig wie immer. Zumindest war er das meistens. „Fufufufufu! Die Kleine hat Mumm. Gefällt mir!“, lautete das wie immer völlig Überflüssige Kommentar des pinken Modeunfalls. SO! Und jetzt schauen wir am besten Mal, was Rosy jetzt mit ihrem erbeuteten Opfer, äh… pardon, Patienten anstellt. Hach, das wird wieder ein Spaß! In solchen Momenten weiß ich, warum ich Rosalia stalke! „Ich brauche unbedingt wieder einmal Urlaub… Muss Vater besuchen… Die Tomate… All die anderen Deppen…“, leise unsinniges Zeug vor mich hingrummelnd zog ich den immer noch bewusstlosen Garp hinter mir her. Für andere mochte mein Gegrummel zwar unwichtig und völlig sinnfrei erscheinen, aber für mich war es eine wichtige To-Do-Liste. Im Behandlungszimmer angekommen setzte ich ihm die von mir bereits lang ersehnte Spritze und atmete innerlich auf, als ich die komplett abgehakte Patientenliste auf dem Schreibtisch liegen sah. Lorenz, einer meiner Kollegen und ein guter Freund von mir, hatte sich wohl um meine kleinen Schreihälse, oder anders gesagt Patienten, gekümmert. Ich war ihm wirklich etwas schuldig. Mit zwei Tassen Kaffee beladen ging ich drei Räume nach links in das ihm zugewiesene Arztzimmer. Er lag ausgestreckt auf der Liege und döste vor sich hin, wurde aber von der zufallenden Tür geweckt. Schlaftrunken blinzelnd setzte er sich auf und gähnte: „Ach Rose, musst du mich immer wecken, wenn ich gerade mit der Arbeit fertig bin?“ Das war zwar wohl eher eine rethorische Frage gewesen, aber ich antwortete ihm trotzdem. „Ich wollte mich doch nur bei dir Bedanken!“ OK, vielleicht war ich etwas empört, aber man konnte es mir sicherlich nicht anhören! Davon war ich zumindest überzeugt. „Sei doch nicht gleich eingeschnappt, Röschen.“ Nur er und ein oder zwei andere durften mich so nennen, niemand sonst! Also drückte ich ihm schlichtweg eine der Kaffeetassen in die Hand und setzte mich verkehrt herum auf den Drehstuhl, um meine Arme auf der Lahne abstützen zu können und nippte an der warmen braunen Brühe. „Danke, meine Kleine“, kam es schlicht von meinem Gegenüber. Er wusste aber auch genau, was nun unweigerlich passieren würde… Kapitel 2: Kapitel 2-Die kleine Schwester ----------------------------------------- Kapitel 2- Die kleine Schwester „LOOOOOREEEEENZ!!!!!“, hallte mein wütender Schrei, mal wieder , wahrscheinlich durch ganz Mary Joa. Spätestens jetzt wurde ein jeder aus seinem Mittagsschläfchen geweckt. Fast schon hatte ich Mitleid mit diesen Personen, aber ich hatte momentan einfach andere Sorgen. „ICH BIN NICHT KLEIN!!!“ Von zwei Staubwolken verfolgt jagten wir durch die unzähligen Gänge des Schlosses. Anscheinend war hier schon lange nicht mehr gefegt worden. Wahrscheinlich würde so ziemlich jeder in diesem Labyrinth die Orientierung verlieren, aber ich kannte hier ja schon alles zur Genüge. Meinen Wutausbrüchen sei Dank. Mein jetziges Opfer, Lorenz, rannte vor mir her. Von einem wütenden Ungeheuer verfolgt, dass nur zufälligerweise haargenau so aussah wie ich und auch wieder nur ganz zufällig denselben Namen wie ich trug. Es gab einfach viel zu viele Zufälle auf dieser Welt. Der Arme hatte noch nicht einmal die Gelegenheit dazu bekommen, seinen noch vor so ungefähr zehn Minuten dampfenden Kaffee auszutrinken und so rannte er mit der bis oben hin vollen Tasse vor mir her und das alles ohne einen Tropfen des braunen Gebräus zu verschütten. Bewundernswert. Irgendwo zumindest. Normalerweise hätte ich zumindest versucht, es ihm gleich zu tun, aber da ich meine Tasse samt Inhalt schon vor dreißig Minuten, also dem Beginn des ganzen, nach ihm geworfen und noch zu allem Überdruss verfehlt hatte, war dies schlicht und einfach ein Ding der Unmöglichkeit für mich. Zumindest momentan. Meine Kaffeelosigkeit steuerte auch nicht gerade meiner Laune bei. Sie bewirkte eher das Gegenteil. Im Klartext. Ich wurde noch wütender, als ich ohnehin schon war. „BLEIB VERDAMMT NOCH MAL ENDLICH STEHEN!!!“ Wow. Langsam fing ich an, mich zu wundern, warum meine Stimme noch immer so gut und vor Allem laut funktionierte. Ich hatte sie heute wirklich schon sehr strapaziert. Eines konnte ich ja wirklich besonders gut. So lange andere schreiend beschimpfen, bis ihnen die Trommelfelle herausfallen. Falls das möglich ist, was es eigentlich ja nicht ist und ich das als Ärztin ja eigentlich wissen müsste, aber ich sollte damit aufhören, meine eigenen Vergleiche zunichte zu machen. „Wieso sollte ich?!“, kam nach exakt vier Linksbiegungen und einer Rechtskurve seine Antwort. Diese sorgte nicht wirklich dafür, dass ich mich beruhigte. Im Gegenteil. Sie festigte nur meinen eben gefassten Entschluss. Heute wird er verdeppelt noch einmal sterben! Ich werde ihn in der Luft zerfetzen! In Lichtgeschwindigkeit, in der diese anscheinend Jagd stattfand, bog er wieder nach rechts in einen seeeeehhhhhr langen Gang ein, der in die Gärten und in die Nähe des Pavillons führte. Was mein kleines Opfer nur mit diesem Ort hatten? Ich wusste es nicht und es interessierte mich auch nicht. Kaum im Freien beschleunigte er wieder seine Schritte, falls das noch möglich war, und sprang in einen der kunstvoll angelegten Wassergräben. Stinksauer betrachtete ich ihn. In solchen Momenten wurmte es mich wirklich, jemals eine Teufelsfrucht mit einer zu groß geratenen Erdbeere verwechselt zu haben. Vor allem, da ich es irgendwie auch noch geschafft hatte, aus dieser Marmelade zu machen. Wie war mir bis heute ein Rätsel geblieben und ich durchdachte diese Frage wirklich immer wieder, wenn mir langweilig war. Und das schon seit 23 langen Jahren. Lorenz Hechtsprung war zwar nicht gerade grazil gewesen, aber hatte seinen Zweck erfüllt. Nämlich ihn in Sicherheit zu bringen. Wütend brüllte ich über den gesamten Platz: „DU KLEINE RATTE!! KOMM SOFORT DA RAUS!!! ICH BRING DICH SO ODER SO UM!!!!“ Erst jetzt fiel mir die von ihm über die Wasserfläche gehaltene Tasse auf. Er hatte wirklich rein gar nichts von dem gesamten Inhalt verschüttet und dazu noch vor dem Wasser geschützt. Seine Liebe zu diesem braunen Zeug konnte man doch nicht mehr normal nennen! Ich hatte aber nicht wirklich viel Zeit, darüber nachzudenken, da auch schon seine Antwort kam. Sie war eindeutiger als Eindeutig und er unterschrieb damit auch zu guter Letzt auch noch sein eigenes Todesurteil. „NEIN!“, lautete sie. Und sie brachte das Sprichwörtliche Fass zum überlaufen. In Gedanken fing ich an, mir eine Mordmethode zusammen zu basteln. Sie war zwar vielleicht nicht sinnvoll, aber sie befriedigte meinen Drang, jemanden umzubringen und war zudem auch noch amüsant. Zumindest für mich. Ich nahm mir also eine Hand voll Kieselsteinen, kehrte zur Brücke zurück und begann, Lorenz mit den Steinchen abzuwerfen. Ich war vollkommen von dieser Neuartigen Methode überzeugt und warf ihn auch weiterhin kontinuierlich ab. Natürlich hatte auch mein Opfer etwas zu meinem geistreichen Einfall zu sagen. „Aua! Was ist denn jetzt schon wieder in dich gefahren? Willst du mich etwa steinigen?“ Mist! Daher kam mir mein Verfahren so bekannt vor! Ach, was solls, dachte ich mir nur und setzte wieder ein teuflisches Grinsen auf und antwortete wahrheitsgemäß: „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wer weiß.“ Nach dieser Aussage meinerseits war der junge Arzt nur noch verdatterter und starrte mich ungläubig an. „Nicht dein Ernst, oder?“-„Nein, mein Emil, WAS DENKST DU DENN?!? NATÜRLICH IST DAS MEIN ERNST UND JETZT KOMM SOFORT AUS DIESEM *piep* WASSER RAUS!!!“, brüllte ich nun wieder los. „Versuchst du das wirklich?“, vernahm ich eine monotone Stimme hinter mir und drehte mich reflexartig zu deren Erzeuger um. Da stand doch tatsächlich Mihawk! Und neben ihm ein 15-jähriges Mädchen mit denselben faszinierenden Augen, wie er sie hatte. Kurzen Moment bitte. Hatte ich gerade wirklich faszinierend gedacht? Das kann doch nicht wahr sein! Böse, böööse Gedanken!, schimpfte ich mich selbst aus, bevor ich eben genannte Wortwahl zu meiner Zufridenheit verbesserte. Und neben ihm stand ein 15-jähriges Mädchen mit denselben merkwürdigen gelben Augen. Auch trug sie eine Türkise Hoodie, eine kurze Jeanshose und ebenfalls Türkise und ausgelatschte Schuhe. Das alles verlieh ihr in gewisser Weise einen gelangweilten Eindruck. Aber ich war mir fast schon sicher, dass sie nicht gelangweilt war. Zumindest im Moment. Denn ein freudiges Funkeln in ihren Augen verriet ihr Interesse an meinem Attentat. „Was versuche ich wirklich?" "Versuchst du wirklich, ihn mit Kieselsteinen zu steinigen?" "Natürlich versuche ich das wirklich, oder denkst du, ich beschmeiße diesen *piep* nur so zum Spaß mit kleinen eckigen und runden und hellen und dunklen Kieselsteinen?“, stellte ich auch rasch die Gegenfrage. Die kleine neben ihm musste bei dieser eigentümlichen Erwiderung schon wieder ein Schmunzeln unterdrücken. „Ja. Nach deinem Auftritt heute Morgen traue ich dir ziemlich viel zu.“-„Danke für die Lorbeeren.“, gab ich nur immer noch gereizt von mir. Ja, ihre Reaktionen waren wirklich einmalig gewesen. Flamingos Kinnlade hatte galant den Boden geküsst, genauso wie die der anderen unwichtigen Leute da drin, Sengoku hatte seinen Kopf verzweifelt auf die Tischplatte geschlagen -er hatte wohl schon die Höhe des Sachschadens berechnet- Kuma starrte völlig entgeistert über die Störung beim Lesen seiner Lektüre in eine nicht ganz so beliebige Richtung -also zu mir- ,Mihawk war aufgewacht und nicht gerade Begeistert über das was er sah und Kranich war das ganze einfach schon gewohnt. Nur mit Mühe konnte ich bei dem Gedanken an diesen amüsanten Morgen ein Grinsen oder gar ein Kichern unterdrücken. Aber stattdessen breitete sich ein fieses Grinsen auf meinem Gesicht aus und ich fragte die Begleiterin des Schwertheinis: „Möchtest du mir helfen?“, und deutete nebensächlich und so als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt auf mein Opfer. „Klar!“ Wir mussten sicherlich ein ziemlich unheimliches Bild abgeben, so wie wir da standen, notorisch böse lachend und einen mehr oder minder unschuldigen Arzt steinigend. Nun standen zwei Personen auf der roten Brücke und bewarfen den hilflosen Arzt mit Steinchen. Nach zehn Minuten oder so machten wir uns auch noch einen Spaß daraus, mit unseren tödlichen Geschossen in seine Kaffeetasse zu werfen. Und wir konnten beide hervorragend zielen, wie sich herausstellte. Irgendwann aber fing meine Kriegsverbündete an zu lachen. Völlig aus der Bahn geschmissen drehte ich mich zu ihr und sah sie einfach nur fragend an. Anscheinend verstand sie, worauf ich hinaus wollte. „Hast du Hunger?“ Oder auch nicht. „NEIN! Ich wollte wissen, was so lustig ist!“, brüllte ich sie entgeistert an. Schulterzuckend wand sie sich ab und antwortete: „Ach so, sag das doch gleich. Was ich meinte war, dass ich dir nun anscheinend aufgezwungen werde!“ „WAS!?!“ Aber da entdeckte ich schon einen kleinen Zettel, der neben mir auf den Boden gefallen war. „Du wirst für die nächste Zeit auf meine kleine Schwester aufpassen. P.S: Sie benötigt noch eine Impfung." Das konnte doch nicht wahr sein! Was dachte sich dieser Idiot von Dulacre eigentlich dabei? Schnell zückte ich wieder eine meiner sterilen und dazu noch aufgezogenen Spritzen aus meinen Mantel und stach in ihren Oberarm. Punkt 1 war somit erledigt worden. Jetzt musste ich nur noch diesen hirnamputierten Schwertfuchtler finden und ihm seine Schwester zurückbringen. Das würde er mir noch büßen. Gerade wollte ich meine Rachegedanken weiter vertiefen, da wurde ich durch Gequängel direkt neben mir unterbrochen. „Auahaa! Warum hast du das gemacht?“ Wortlos reichte ich ihr den Zettel und wartete auf ihre Reaktion. In der Zwischenzeit fing ich da wieder an, wo ich mit meinen Gedankengängen aufgehört hatte. Oder wollte es zumindest, denn auf einmal stand mein vorheriges Opfer direkt neben mir. Ich hatte gar nicht mit bekommen, wie er aus dem kühlen Nass gestiegen war. Mal ehrlich. Bekomme ich heute denn rein gar nichts mit? Okay. Das war zwar eher eine rhetorische Frage, aber ich würde schon einmal gerne mit dem Sesselpupser, der sich Schicksal schimpft, darüber unterhalten. Mit den Worten: „Danke für die kleine Massage“, kippte er mir die mit eiskalten Kaffee und Kieselsteinen gefüllte Tasse über den Kopf und verschwand nur Sekunden später lachend im Innern des Schlosses. Mehr als erzürnt versuchte ich zuerst, die wilden Wogen meines Zorns zu unterdrücken, was aber nur dazu führte, meine Augenbraue wie wild zu zuckenbegann. „Ohh. Dieser Stümper wird noch was erleben.“, in Gedanken versuchte ich mich zu beruhigen, doch es brachte nicht wirklich etwas. Mein Wut-o-Meter überschlug sich beinahe und die "Dämme", die meiner Wut einhalt geboten, brach. Perfekt unisono brüllten die Kleine und ich: „ICH BRING DIESEN IDIOTEN UM!!!“ Plötzlich aber vernahmen wir ein lautes und mir nur zu bekanntes Lachen hinter uns. „HAHAHA Du HAHA hast tatsächlich eine HAHA Gleichgesinnte HAHA gefunden HAHAHA!“ Garp. Es war eindeutig dieser Stümper von einem Vize-Admiral. Irgendwie hatte er es geschafft, unseren Zorn auf sich zu ziehen. Perfekt synchron drehten wir uns um. Bei dieser Bewegung fiel mir auf, dass er vielleicht doch Recht hatte, aber das war mir im Moment so was von Schnuppe. Er schien wohl unsere zuckenden Augenbrauen bemerkt zu haben, denn das Lachen in seiner Kehle erstickte. Oder war es wohl doch eher das unmenschliche Knurren? Ich konnte es jedenfalls nicht beurteilen. Die folgenden Worte waren zwar eher ein tiefes kehliges Knurren, erfüllten aber dennoch ihre Zweck. „Garp. Renn.“ Diese Aufforderung war kurz und eindeutig genug, um von seiner Denkzentrale dechiffriert zu werden. In einer Staubwolke verschwand er. Ich knapp hinter ihm und das Mädchen ungefähr drei Schritte hinter mir. Sie hatte wohl noch nicht genügend Übung darin, schnelle Deppen zu verfolgen, aber das würde sich im Laufe der Zeit noch ändern. Hach. Wie schön, dass die kleine Dulácre und Rose Spaß haben. … FALKENAUGE! Was hast du uns nur angetahaaan?!? Hilfe! Sie haben sich gegen uns verbündet! --------------------------------------------------------------------------------- Das war es dann auch mal wieder! Nur so als kleine Zwischeninfo. Die unwichtigen Absätze, die einen Sichtwechsel einleiten entstammen meiner Erzählerstimme. Also nicht wundern! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)