光の世界は、闇の世界は、どちが僕らの世界だのか。 von Phoenix_Michie (Maifo stories) ================================================================================ Kapitel 1: TSUKASA: Ein dunkler Schleier in der Welt des Lichts --------------------------------------------------------------- Tsukasa: Dass da ein gewisser dunkler Schatten über unserer Band lag, sah ich anfangs überhaupt nicht. Ich bemerkte auch nicht, wie Zero sich verändert hatte. Dass er still war, schob ich auf die Tatsache, dass er schon immer nicht viel geredet hatte. Die Blicke, die Kazuya ihm zuwarf, entgingen mir. Und dass Shun viel mit dem anderen Gitarristen redete, ja sogar diskutierte und sie Zero immer wieder dabei ansahen, auch dem maß ich nicht viel Bedeutung bei. Ihre Köpfe steckten ja sowieso immer zusammen. Und Ricky, unsere Frohnatur, machte sich sowieso keine Gedanken. Er war wie immer, strotzte vor Energie und Motivation, auch wenn er sich um mehrere Projekte gleichzeitig kümmerte. Ich konzentrierte mich lieber auf ihn, auf das Positive und beschloss unterbewusst, die kleinen Veränderungen, die kleinen Hinweise, dass etwas nicht ganz stimmte, zu ignorieren. Lieber traf ich mich regelmäßig mit Ricky, um ihm meine Ideen für einen möglichen Song zu unterbreiten, nur damit wir im Nachhinein zum Karaoke-Singen gehen konnten. Es war wunderbar, sich mit ihm zu messen. Nie wurde er es müde, mir ein paar Enka-Lieder unterzujubeln und diese am Ende mit mir zusammen zu singen. Ricky lenkte mich vollkommen ab und das wollte ich auch so. Er selbst war zu unaufmerksam, als dass ihm etwas merkwürdig am Verhalten der Anderen vorkam. Mir war klar, dass er es nicht böse meinte und dass es nicht in seiner Absicht lag, die unangenehmen Dinge zu verdrängen, so wie ich es tat. Er war einfach zu aktiv, zu unruhig und fröhlich, als dass ihm diese Kleinigkeiten auffielen. Ja, ich ließ mich von Ricky nur allzu gerne ablenken. Ich ließ mich verführen. *** Einige Tage vor Beginn unserer neuen Tour klingelte es spätabends an meiner Tür. Ich hatte eigentlich gerade schlafen gehen wollen, aber wenn jemand so spät bei mir auftauchte, würde es wohl wichtig sein. Vielleicht war es Ricky, der einen trinken gehen wollte, oder Zero, der bereits betrunken war und hier schlafen wollte. Ich ging in den Flur und fragte über die Gegensprechanlage nach. Tatsächlich war es Zero, aber er klang gar nicht so alkoholisiert, wie ich das gedacht hatte. „Hi…kann ich kurz raufkommen?“ Ich zog überrascht die Augenbrauen in die Höhe, bejahte die Frage aber und ließ ihn herein, bevor ich die Wohnungstür öffnete und darauf wartete, dass er hochkam. „Du möchtest nicht bei mir übernachten?“, fragte ich ihn schief lächelnd, als er in Sicht kam und die letzten Stufen erklomm. Zero schüttelte nur mit dem Kopf und erwiderte mein Lächeln leicht, während ich beiseite trat und ihn einließ. „Ich war grad in der Gegend.“, meinte er nur und zog sich Schuhe und Jacke aus. Ich hinterfragte das nicht und ging voran in die Küche, wo ich für uns beide jeweils ein Bier aus dem Kühlschrank holte. Zero saß schon auf der Couch und starrte, wie so oft, nachdenklich ins Leere. Leicht lächelnd gab ich ihm die Dose Bier und setzte mich neben ihn.“Warst du im Club feiern?“, wollte ich wissen, woraufhin er mich ansah und schließlich mein Lächeln milde erwiderte. „Ja, genau.“ Dass er dafür erstaunlich nüchtern und überhaupt nicht nach Rauch oder sonstigem roch, störte mich nicht. Ich nickte nur und nahm die Erklärung hin. Zero war clubben gewesen und wollte mir danach einen Besuch abstatten. Warum auch nicht. Schweigend nahm ich einen Schluck gekühltes Bier. „Was hast du gemacht?“, fragte er nach einer Weile, woraufhin mein Blick verstohlen durch den Raum huschte. „Ricky. …ich hab mit Ricky telefoniert“, antwortete ich und sah wieder Zero an, lächelte, was dieser leicht erwiderte. „Natürlich, mit wem sonst“, stichelte er, woraufhin ich ihn mit der Schulter anstupste. „Was denn? Es ist ein Wunder, dass er gerade nicht hier ist, so oft wie ihr zusammen steckt.“ „Ach was, nun übertreib nicht. Du musst das ja auch gerade sagen. Du kommst von Kazuya nicht los.“ Zero wandte den Blick ab. So stimmte das ja auch nicht. In den letzten Wochen klebten sie nicht mehr so schrecklich aneinander wie zuvor. „Wie läuft es bei euch eigentlich?“ Oh. Hatte ich das gerade wirklich gefragt? Es war nicht so unsere Art, dass wir über Beziehungen oder Affären oder ähnliches sprachen. Dass Zero mit Kazuya zusammen war, war ein ebenso offenes Geheimnis wie mein Verhältnis mit Ricky. Ob man das, was ich mit ihm hatte, allerdings überhaupt als Verhältnis bezeichnen konnte, da waren der Sänger und ich uns unschlüssig. Irgendwas war da. Jedenfalls wurde innerhalb der Band über solche Dinge nicht gesprochen. Früher hatten Zero und ich uns ab und an etwas erzählt, aber seit der Trennung unserer vorigen Band hatte sich das geändert. Zero sah seufzend aus dem Fenster, wandte den Blick dann wieder mir zu. „Gut. Ich kann mich nicht beschweren. Kazuya ist…“ Er rang nach Worten. „…eben Kazuya.“, ergänzte ich lächelnd, woraufhin er schmunzelnd eine Schulter hob. „Ja. Du kennst ihn ja…“ Ich nickte nur und nippte wieder an dem Bier. Unser Gespräch begann sich um die anstehende Tour zu drehen, während wir noch eine weitere Dose Bier vernichteten. Irgendwann verfielen wir in nachdenkliches Schweigen, hingen unseren Gedanken nach, und ich wurde davon erst abgelenkt, als Zeros Kopf schwer gegen meine Schulter sank. Er war aus Versehen eingeschlafen. Lächelnd entwand ich ihm vorsichtig die halbleere Bierdose und stellte sie auf dem Couchtisch ab, doch als ich mich zurücklehnte, hielt ich inne. Der Ärmel von Zeros Oberteil war hochgerutscht und gab sein Handgelenk frei – es waren deutlich dunkle Male daran zu sehen. Ich runzelte die Stirn und betrachtete die Abdrücke. Wenn mich nicht alles täuschte, waren das Blutergüsse. Warum hatte er Hämatome am Handgelenk? Langsam und vorsichtig umfasste ich Zeros Hand und sah mir das näher an. Irgendjemand musste fest zugepackt haben. Was war da passiert? Wer war das gewesen und warum? Hatte sich Zero geprügelt? Diese Abdrücke waren mir vorher nicht aufgefallen… Langsam, weil ich zögerte, nahm ich die andere Hand – auch dort waren Blutergüsse. Ich schluckte. Irgendetwas war passiert… Ich schüttelte den Kopf um ihn frei zu bekommen. Es ging mich nichts an. Wenn Zero gewollt hätte, dass ich ihm half, hätte er es mir gesagt. Ich stand auf und drückte ihn sanft der Länge nach auf die Couch, ging eine Decke holen und breitete sie über seinem Körper aus. Wie es aussah, würde er wohl doch hier schlafen. *** Gut gelaunt, wenn auch erschöpft, drehte ich mich immer wieder um mich selbst. Grinsend erwiderte Ricky meinen Blick, machte mit und hatte genauso Spaß wie ich. Ausgelassen tanzten wir einmal quer durch den Club. Das war eines der tollen Dinge an unsrem Sänger: ihm ging nie die Energie aus, immer war er für jeden Spaß und jeden Blödsinn zu haben. Doch langsam war es wirklich Zeit, zurück ins Hotel zu gehen um noch ein wenig Schlaf zu bekommen, bevor wir morgen früh die Tour weiter führten. Kichernd und etwas unsicher auf den Beinen, weil wir noch einiges getrunken hatten, suchten wir den Rückweg zu unserer heutigen Unterkunft. Es war erstaunlich, selbst für meine Verhältnisse, dass ich noch die Kraft aufgebracht hatte, nach einem anstrengenden, wenn auch fantastischen Konzert, in den Club zu gehen. Als wir die Lobby betraten, kam uns gerade Shun entgegen, der etwas nervös wirkte, was Ricky aber natürlich völlig entging. „Hey, wolltest du gerade zu uns? Da hättest du früher kommen sollen, die Party ist vorbei“, flötete er amüsiert und klopfte Shun auf die Schulter, der nur gequält lächelte und mit den Schultern zuckte. „Da hab ich wohl Pech gehabt. Dann ruh dich mal gut aus.“ Oh, Shun gab keinen Scherz vom besten? Zudem schien es mir, als ob er Ricky schnell nach oben scheuchen wollte. „Das werde ich. Gute Nacht euch beiden“, lächelte der Sänger und verschwand tatsächlich in sein Zimmer, ohne noch weiteres zu veranstalten. Sicher war er langsam ein wenig erschöpft. Stirnrunzelnd wandte ich mich Shun zu, der mich ernst ansah. „Tsukasa…ich bitte dich wirklich ungern darum, aber…du musst mit Zero reden. Du hast dahingehend einen besseren Draht zu ihm.“ Ich hob eine Augenbraue. Sonst hing Shun doch auch immer mit Zero rum und beide lachten sich wegen jedem Mist die Seele aus dem Leib. „Kazuya hört mir einfach nicht zu. Ich selbst kann einfach nichts mehr machen. Es ist Zeit, dass du es versuchst.“ Verwirrt hob ich die zweite Augenbraue. Was war denn los? Shun ignorierte meinen irritierten Blick. „Du kannst dich da nicht länger raushalten, tut mir leid. Versuch es mal. Die beiden sind schon seit einer Weile zurück. Red mit Zero.“ Schon kramte er seine Zigarettenschachtel aus der Hosentasche heraus und verließ die Lobby Richtung Straße. Etwas ratlos kratzte ich mich am Kopf, zuckte dann mit den Schultern und ging zum Aufzug. Eigentlich wollte ich nichts von Problemen wissen, zumal ich mir nicht vorstellen konnte, dass es welche gab. Unsere Band war harmonisch. Besser konnten wir uns alle nicht verstehen - und besser konnte es nicht laufen. Ich schlenderte, oben angekommen, den Gang entlang und wunderte mich über Shuns Worte, beschloss, Zero heute nicht mehr auf was auch immer anzusprechen. Ich war müde und kaputt, ich wollte nur noch ins Bett. Duschen konnte ich auch morgen früh noch. Es war so still und ruhig auf dem Gang, dass ich zusammen zuckte, als ich eine Stimme hörte. Sie klang gedämpft, weswegen sie wohl aus einem der Zimmer kommen musste. Unbeirrt ging ich weiter, die Stimme wurde lauter – und dann bekam ich eine Gänsehaut. Es war Zero. Und ich konnte verstehen was er sagte – oder besser rief, weshalb ich geschockt stehen blieb. „Kazu, nein! Bitte..!“ Ich glaubte, ein leises Stöhnen zu hören, woraufhin ich rot anlief, auch wenn ich es nicht ganz zuordnen konnte. „Nicht heute…ich kann das nicht! Kazu!“ Ich vernahm die Stimme unseres Leaders, die leise etwas erwiderte, während ich nun direkt vor deren Zimmertür stand. Ich starrte sie an und schluckte. Was ging da drin vor? Wieder war ein kaum hörbares Stöhnen zu hören, das ich eindeutig Zero zuordnen konnte. Ich lief knallrot an. Die beiden hatten wahrscheinlich Sex und ich stand wie ein Spanner vor ihrer Tür. Dennoch zögerte ich, wegzugehen. Zero klang nicht gerade begeistert. Spielten die vielleicht ein Rollenspiel? Manche fanden so etwas ja toll… Innerlich seufzend trat ich einen Schritt zurück. Da sollte ich mich nicht einmischen. Das würde nur peinlich enden. Ich hörte Geraschel, dann Zeros brüchige, gequälte Stimme. „Kazu…hng…“ Nein, was auch immer da drin gerade passierte, es gefiel Zero nicht. Automatisch hob sich meine Hand, doch ich strich nur mit den Fingern über das Holz. Brauchte er Hilfe? Aber was sollte ich tun? Mein Herz begann wild zu klopfen. Ich war mir schrecklich unsicher. Würde ich jetzt anklopfen, würde ich etwas sagen, konnte das unangenehme Folgen haben. Doch als ich Zeros leisen Aufschrei hörte, machte meine Hand sich selbstständig. Deutlich hörbar klopfte ich gegen die Tür. „Zero? Kazuya? Seid ihr noch wach?“, fragte ich unschuldig und klopfte nochmals an. Ich hörte es rascheln, wieder. „Ich…wollte mit euch sprechen. Es ist wichtig.“ Mein Kopf war leer, ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte. Doch sowieso hörte ich Kazuyas leise Stimme. „Warum steht Tsukasa vor der Tür? Hast du ihm was gesagt?“ Die Antwort Zeros verstand ich nicht. Ich wartete ab, keiner erhob die Stimme, weswegen ich wieder anklopfte. Für ein paar Sekunden passierte nichts, und ich wurde noch unruhiger. Als Zero unterdrückt wimmerte, hielt ich es nicht mehr aus. „NISHIDA KAZUYA!“, brüllte ich die Tür an, „Nimm deine Hände sofort von Zero und lass ihn zufrieden! Einer von euch wird mir jetzt diese Tür aufmachen, oder es knallt!!“ Dass ich das letzte Mal so laut geschrien hatte, war lange her. Stille legte sich über den Gang sowieso das Zimmer. Nach einigen Herzschlägen öffnete sich tatsächlich die Tür. Kazuya stand mit zerzausten Haaren, nur in Jeans, vor mir und sah mich finster an. Ich erwiderte den Blick nicht minder böse und deutete auf den Fahrstuhl. „Zieh dir was über und geh hier raus. Ich will mit Zero sprechen.“, sagte ich mit leicht zitternder Stimme. Oh mein Gott, was tat ich hier nur… „Tsukasa“, setzte Kazuya drohend an, doch ich schüttelte nur den Kopf. „Ich bitte dich inständig, Kazuya, geh. Ich muss mit Zero reden.“ Der Schwarzhaarige musterte mich eingehend, doch ich hielt seinem Blick stand und sah schließlich dabei zu, wie er sich einen Pullover überzog. Tatsächlich drängte er sich an mir vorbei. „Damit tust du dir keinen Gefallen“, sagte er leise und ging. Ich bekam eine Gänsehaut. So einen Ton hatte ich von Kazuya noch nie gehört. Ich schloss die Tür und näherte mich dem zerwühlten Bett. Zero lag auf der Seite, hatte mir den Rücken zugewandt. Und er weinte, das war an seinem bebendem Körper zu sehen, und es war zu hören. „Zero…“, setzte ich zögerlich an und setzte mich an den Rand des Bettes. Näher wollte ich ihm erstmal nicht kommen. „Was hat er getan?“ Ich musterte verstohlen seinen Körper. Er hatte nichts an… Mein Bassist zog die Nase hoch, schien sich über die Augen zu wischen und drehte seinen Oberkörper etwas, so dass er mich anschauen konnte. Dabei fielen mir wieder seine Handgelenke auf. Immer noch – oder wieder – waren da Blutergüsse. „War er das?“, wollte ich wissen und deutete auf Zeros Hände. Er wandte den Blick ab und schlang die Arme um seinen Oberkörper. „Ja. Aber das ist nicht schlimm.“, antwortete er leise, woraufhin ich die Stirn runzelte. „Ist es nicht?“, hakte ich nach und legte mich, als keine Antwort kam, neben ihn ins Bett. „Ich weiß, dass das persönlich ist, aber dir ist klar, dass man diese Situation von eben falsch verstehen kann? Ich muss wissen, dass du…“ Ich schloss die Augen und widerstand dem Drang, mich peinlich berührt zu räuspern. „Magst du das?“ „…was?“ „Na dass er dich offensichtlich…etwas gröber anfässt…“ Ich bekam heiße Wangen. Über so etwas redete man nicht. Aber ich machte mir Sorgen. Sobald Zero mir versichert hatte, dass alles in Ordnung war und er das eigentlich nicht so schlimm fand, was auch immer Kazuya da offenbar mit ihm veranstaltete, würde ich wieder verschwinden. „Nein“, antwortete er nach Weile, weswegen ich ihn blinzelnd ansah, doch er starrte gegen die Decke. „Nein, ich mag es nicht.“ „Warum lässt du es dann zu?“ Er hob vage eine Schulter. „Weil ich ihn liebe? Weil er es nicht böse meint?“ Das überzeugt mich ganz und gar nicht. Stirnrunzelnd drehte ich mich zu ihm auf die Seite. „Zero, du musst ehrlich zu mir sein. Was läuft da schief zwischen euch? Wenn er etwas mit dir macht, was du nicht willst, du dich aber nicht wehrst, warum auch immer, dann…dann will ich das wissen. Denn ich glaube nicht, dass dir das gut tut. Dann sollte dir jemand helfen. Und Kazuya auch.“ Nun war es Zero, der die Stirn runzelte. Er sah mich an. „Warum interessiert es dich plötzlich?“ Irritiert erwiderte ich seinen Blick. „…plötzlich?“ „Ja. Du hast dich sonst auch nicht groß für Kazuya und mich interessiert…“ „Das war auch, bevor deutlich zu hören war, dass er dir irgendwas gegen deinen Willen antut!“, erwiderte ich aufgebracht. „Er tut mir nichts an…“ Ich schnaubte. „Zero, ich hab euch gehört! Willst du mir erzählen, dass das ein Rollenspiel war?“ Er drehte den Kopf weg. „Nein, will ich nicht. …es ist nicht so einfach. Ich schaff das auch ohne dich.“ Ich sah ihn milde an. „Davon versuche ich mich gerade zu überzeugen…erklärst du mir, was los ist? Dann beurteile ich für mich selbst, ob ihr Hilfe braucht.“ *** Er war kaputt und müde, wollte nur noch schlafen. Er spürte, wie Kazuya sich neben ihm ins Bett legte, dann näher rutschte – immer näher, zu nahe. Fremde Lippen geisterten über Zeros Nacken, weswegen er die Augen öffnete. „Kazuya, was machst du…?“ Ein Arm schlang sich um seine Hüfte. „Ich hab noch so viel Energie…warum soll ich sie nicht an dir auslassen…?“ Zero brummte. „Vielleicht weil ich müde bin? Heute keinen Sex, Kazu, warte bis morgen…“, bat er den Gitarristen und schloss wieder die Augen. Allerdings spürte eine fremde Hand, die über seinen Bauch und höher wanderte, während sich Kazuyas erregter Körper an seinen Rücken presste. „Nein, jetzt…“, wisperte die heisere Stimme des Älteren in sein Ohr, und Zero entschlüpfte ein sachtes Stöhnen, als Kazuya ihm in die Brustwarze kniff. Widerwillig ließ er sich von dem Schwarzhaarigen auf den Rücken drehen und sah ihm in die Augen. Es erschreckte ihn. Darin war keine Liebe zu sehen, nur Verlangen und Gier. Allein durch diesen Blick bekam Zero es mit der Angst zu tun. „Kazu…?“ Ohne ein weiteres Wort zerrte ihm der Gitarrist die Unterwäsche vom Leib, und als er versuchte, ihn zu stoppen, hielt der Andere ihn fest, drückte seine Hände fest in die Kissen. „Kazu, bitte-…“ „Nein!“ Der Griff des Anderen war unbarmherzig. „Ich will, dass du meinen Namen schreist! Aber diesmal in einem Mix aus Schmerz und Lust.“ Zero stockte der Atem, während er ungläubig blinzelnd da lag und sich nicht rühren konnte. Seine Handgelenke begannen schon jetzt zu schmerzen unter dem festen Griff des Anderen, und je wurde er aus seiner Starre gerissen, als Kazuya ihm in den Hals biss. Ein leiser Aufschrei löste sich aus seiner Kehle, doch weniger vor Schmerz, als mehr vor Überraschung. Kazuya küsste sich an seinem Körper hinab, knabberte an seinem Oberschenkel, ließ sich jedoch nicht mehr Zeit. Für einen Moment ließ er Zero los um sich seine Schlafanzughose sowie seine Shorts anzuziehen, nur um dann wieder Zeros Hände zu packen, damit sie ja über dessen Kopf blieben und es dem Bassisten nicht wieder einfiel, sich zu wehren. Dieser hatte so schnell nicht realisiert, was passiert war und starrte Kazuya aus großen Augen an. „Kazu, bitte…tu das nicht“, sagte er leise, doch dieser beugte sich tiefer über ihn und senkte die Lippen auf seine linke Brustwarze, sog genüsslich daran, weswegen Zero leise aufseufzte. So schnell wie die sanfte Geste gekommen war, so schnell war sie auch wieder vorbei. Kazuya richtete sich auf und zog ihn an der Hüfte näher zu sich, so dass seine Finger, nachdem er sie befeuchtet hatte, ohne Probleme im Körper des Bassisten eintauchen konnten. Dem ersten folgte sehr schnell ein zweiter Finger, weswegen Zero leise zischte. „Stopp, Kazu, bitte…!“, wiederholte er und biss sich auf die Unterlippe, während er, auch wenn es gegen seinen Willen war, immer erregter wurde. Doch Kazuya hörte ihm überhaupt nicht zu. Mit erstaunlicher Geduld bereitete er Zero vor, schob seine Finger immer wieder in ihn, während er Zeros Hände mit der freien Hand festhielt. Schließlich zog er seine Finger zurück und drückte die Spitze seiner Erregung gegen Zeros Eingang, der leise wimmerte. Er öffnete schon den Mund, aber ihm war klar, was auch immer er sagen würde, es war verschwendeter Atem. Dann schob Kazuya sich mit einem Ruck in ihn, versank komplett in ihm und Zero schrie leise auf, doch nicht nur vor Schmerz, auch vor Lust. Einen Moment noch gab der Gitarrist ihm Zeit, zog sich dann aus ihm zurück, nur um sich wieder kräftig in ihn zu treiben. Das wiederholte er in langsamem Tempo, beobachtete dabei Zero, welcher keuchend das Gesicht in die Kissen presste. „Schneller…“, stieß der Bassist erstickt hervor, versuchte sich gegen Kazuya zu bewegen. „Wie war das?“ „Mach schneller..härter..bitte“, keuchte Zero, woraufhin Kazuyas Gesichtszüge ein dunkles Grinsen zierte, bevor er der Bitte nachkam und kräftiger in den Leib des Anderen stieß. *** Zero hatte mir wieder den Rücken zugewandt. „Es passiert immer wieder. Er will ständig dann, wenn ich nicht will, und dann läuft es so…ich hab dafür auf deine Dauer keine Kraft.“, sagte er leise. „Vorher war Kazuya nicht so…vielleicht langweilt ihn der Sex mit mir mittlerweile einfach so sehr, dass er das jetzt braucht, diese Veränderung“, fügte er murmelnd hinzu. Ich runzelte die Stirn. „Mach dir nichts vor, Zero. So lange seid ihr nun auch wieder nicht zusammen, und ich halte Kazuya nicht für einen Menschen, der sich so verändert, nur weil er sich angeblich langweilt.“ Ich stand auf. „Ich werd ihn mal suchen gehen.“ Zero wandte mir den Kopf zu. „Und dann?“ Ich zuckte nur mit den Schultern, legte ihm kurz eine Hand auf die Schulter, bevor ich mich umdrehte und das Zimmer verließ. Oh, wie war ich sauer. Ich suchte den Gang ab, fuhr mit dem Fahrstuhl herunter, sah in der Lobby nur Shun an der Bar sitzen. „Hast du Kazuya gesehen?“, rief ich ihm zu, woraufhin er stirnrunzelnd aufsah und mit den Schultern zuckte. „Ist rausgegangen.“ Er sah mir hinterher, ich spürte den Blick im Nacken. Ich fand Kazuya draußen auf einer Bank neben dem Hotel sitzen. „Du!“, schrie ich ihn an. „Du wirst damit aufhören, hast du verstanden? Hör auf, Zero weh zu tun und ihn zu Dingen zu zwingen, die er nicht will! Seit wann bist du so rücksichtslos?!“ Wütend sah er mich an und stand auf. „Ich will das eigentlich gar nicht, hörst du?“ „Wie bitte, was?!“ Ungläubig starrte ich ihn an. Machte er da grad Witze? „Du bist hier sein bester Freund, ist dir denn nie etwas aufgefallen? Ich weiß, dass er das nicht mag, jedes Mal hab ich es gemerkt. Er hat dann angefangen, sich von mir zu entfernen, das versteh ich! Aber auch das hast du nicht bemerkt! Es gibt so vieles was dir entgangen ist, wie konnte das sein? Wenn du wirklich sein Freund wärst, hättest du schon längst etwas getan! Du hättest für ihn da sein müssen…und ihn beschützen müssen..vor mir.“ Ich stockte und blinzelte ihn an. „Kazuya…du allein bist für das verantwortlich, was du tust. Gib nicht mir die Schuld.“, sagte ich ruhig, woraufhin er den Kopf hob und mich ansah. „Ich gebe dir keine Schuld, aber…ich wünschte, du hättest unsere Probleme nicht ignoriert. Zero liebt mich, er würde nichts sagen. Er hat immer noch Vertrauen in uns. Und ich…wie kann ich sowas ansprechen? Wie macht man das? Und wer ist der Richtige dafür? Ich bin…voller Fehler. Dafür schäme ich mich. Man traut sich nicht, das jemandem anzuvertrauen. Und Zero schien…anfänglich mit der Sache klarzukommen. Aber jetzt geht das schon eine Weile so und es tut mir leid, dass ich so…mit ihm umgehe. ich schaffe es nicht alleine, damit aufzuhören.“ „Warum hast du überhaupt damit angefangen?“ Kazuya schüttelte nur mit dem Kopf und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Er holte tief Luft. „Ich weiß es nicht. Ich hatte schon immer den Drang. Aber…eine Weile konnte ich das zurückhalten. Wahrscheinlich stimmt irgendwas nicht mit mir…“ Ich schnaubte und wandte mich ab. „Du solltest dir wirklich helfen lassen. Halt dich von Zero fern. Ihr werdet kein Bett mehr gemeinsam teilen. Ich werd aufpassen, dass ihr nicht mal zusammen alleine in einem Raum sein werdet.“ Ich machte eine kurze Pause. „Du hast ihn verletzt, Kazuya. Du hast ihm weh getan, seine Handgelenke…“ Ich schüttelte den Kopf bei der Erinnerung. „Macht man sowas, wenn man jemanden liebt?“ „…ich habe keine Ahnung…“ Kapitel 2: RICKY: Licht der Hoffnung. ------------------------------------- Ricky: Stolz betrachtete Ricky sein Werk. „Ist das nicht toll?“, fragte er begeistert in die Runde und deutete aufgeregt auf den hübschen, kleinen Weihnachtsbaum, den er aufgestellt und dekoriert hatte. Ganz alleine, kurz bevor die Proben los gehen würden und der Erste der Anderen auftauchen würde. Shun war begeistert, Tsukasa lächelte überrascht und sogar Zero rang sich zu einem Lächeln durch. Nur Kazuya starrte den Baum kurz finster an und brummte dann nur auf die Worte des Sängers hin. „Etwas mehr Begeisterung, wenn ich bitten darf! Ich hab mir alle Mühe gegeben!“, sagte er an den griesgrämigen Gitarristen gewandt, der nur abwinkte. „Muss denn dieses Ding hier rumstehen? Der funkelt und blinkert so extrem, das blendet mich beim Spielen“, murmelte Kazuya und blieb vor Ricky stehen, während die Anderen ihre Sachen ablegten und das Schauspiel schmunzelnd betrachteten. Vor allem Shun wusste ja, wie sehr Kazuya Weihnachten ablehnte. „Nun hab dich nicht so. Zur Not drehst du dich eben um.“ Ricky zog eine Schmollschnute und stemmte die Hände in die Hüften. „Schau nicht so muffig drein.“ „Warum denn nicht?“, erwiderte Kazuya murrend. „Dir ist deine gute Laune doch eh nicht zu verderben.“ Ricky grinste. „Stimmt“, flötete er. „Und jetzt hör auf, meinem Bäumchen mordlustige Blicke zuzuwerfen. Kümmer dich um deine Gitarre. Heute will ich feiern und das nicht erst spätabends.“ Kazuya wandte sich schulterzuckend ab und tat, worum Ricky ihn gebeten hatte. Tatsächlich lief die Probe friedlich und ohne Zwischenfälle ab. Der Gitarrist starrte eh nur auf seine rote Gitarre und versuchte nicht ein Mal, den Weihnachtsbaum aus dem Fenster zu werfen. Dementsprechend fröhlich war Ricky, der in die Runde strahlte. „Wollen wir alle zusammen einen Kaffee trinken gehen?“ „Um Gottes Willen…“ Mit diesen Worten war Kazuya dem Raum entschwunden. Verdattert sah Ricky ihm nach, zog dann beleidigt die Augenbrauen zusammen und schnappte sich seine Tasche sowieso seine Jacke. „Ein ander Mal, Leute, ich werde mich erstmal um unsere Moospantoffel kümmern.“, flötete er und winkte ihnen freundlich, bevor er Kazuya hinterher lief. „Was ist los?“ Verwundert drehte sich der Gitarrist zu ihm um. „Wenn du keinen Kaffee trinken gehen willst, dann vielleicht ein Bier?“, bot Ricky ihm lächelnd an, woraufhin Kazuya ihn milde ansah. „Es geht mir nicht um den Kaffee, Ricky. Ich will einfach nur nicht heute.“ Der Sänger verdrehte die Augen. „Okay, das hab ich schon verstanden. Auch wenn ich den Grund nicht kenne. Dann gehen wir eben zusammen was trinken, nicht weil heute der erste Dezember ist, sondern weil…“ Er zuckte mit den Schultern, grinste dann. „Weil du so mürrisch dreinschaust und ohne ein ordentliches Bier nur noch mehr Falten bekommst, als du ohnehin schon hast!“ „Hey, nimm das zurück!“, erwiderte Kazuya empört, musste aber selbst schmunzeln. Er wusste ja, dass Ricky es nicht böse meinte. Dieser meinte es niemals böse. „Gut, du hast mich überredet. Lass uns was trinken gehen.“ Glücklich stupste Ricky ihn mit der Schulter an und schleppte ihn in eine nahegelegene Bar. *** Den ganzen Monat über, seit dem 1. Dezember, blieb Kazuya unnatürlich schlecht gelaunt, was Ricky erst Recht zur Hochform auflaufen ließ. Allerdings führte das nicht dazu, dass Kazuya wieder lockerer wurde, denn der Sänger war der Meinung, die frohe Weihnachtsbotschaft mit mehr Nachdruck überbringen zu müssen. Nicht, dass er über den eigentlichen, religiösen Hintergrund des Weihnachtsfestes Bescheid wusste, das war ihm nicht wichtig. Er liebte einfach nur das Blinken, das Funkeln, die geschmückten Bäume, und die Tatsache, dass der Dezember die Menschen einfach näher zusammen brachte, mittlerweile sogar in Japan. Und irgendwann, als der Probenraum fast bis zum ‚Erbrechen‘, wenn es nach Kazuya ging, weihnachtlich geschmückt war, riss dem Gitarristen der Geduldsfaden. Er schrie Ricky nicht an, das war nicht seine Art. Allerdings fehlten Mitte des Monats plötzlich sämtliche Weihnachtsdekorationen. Ricky bekam fast einen Schock, während die Anderen sich nur wunderten. Außer Kazuya, der stand ruhig und unbeteiligt an seinem Platz, was natürlich auch Ricky auffiel. Und das war dann das erste Mal, dass der Sänger ernsthaft böse wurde. Soweit die kleine Frohnatur eben böse werden konnte. Er versuchte aus dem Gitarristen herauszubekommen, was er mit der Deko gemacht hatte und warum, worauf der Andere nur mit den Schultern zuckte. Irgendwann gab Ricky auf und reckte die Nase, und er begann Kazuya mit Ignoranz zu strafen. Etwas, was ihm niemand in der Band zugetraut hätte. Da keiner Erfahrung mit einem wütenden Ricky hatte, warfen sie sich ratlose Blicke zu und zuckten mit den Schultern. Vielleicht würde sich das schon wieder von selbst klären. In der folgenden Woche zog Ricky sein Vorhaben allerdings störrisch wie ein Esel durch, und das sehr konsequent. Er redete nicht mehr mit Kazuya, er sah ihn nicht einmal an. Und das machte das Zusammenarbeiten äußerst schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. So konnten keine Verbesserungen in ihrem Spiel erzielt werden, was sich angesichts eines Auftritts Anfang des neuen Jahres schlecht machte. Als Kazuya wieder einmal, diesmal fuchsteufelswild, versuchte, mit Ricky über einen Song zu sprechen, den er abändern wollte, und dieser ihm nicht zuhörte, verließen Zero, Shun und Tsukasa den Raum, schlugen die Tür geräuschvoll zu und schlossen sie mit einem hörbaren Klicken ab. Nun endlich verstummte Kazuya und hielt verwirrt inne, während Ricky zur Tür starrte. Schweigen legte sich über den Raum, bis der Sänger sich in Bewegung setzte und versuchte die Tür zu öffnen – aber sie war und blieb abgeschlossen. Verärgert klopfte er gegen das Holz. „Oi! Macht die Tür wieder auf! Soll das ein Scherz sein?“ Keine Antwort. Nichts war zu hören. Ricky begann lautstark herumzuzetern, was überhaupt nichts brachte, während Kazuya sich seufzend auf die Couch setzte. Verstimmt wandte Ricky sich von der Tür ab und nahm ebenfalls auf der Couch Platz, sagte allerdings immer noch kein Wort, was Kazuya erneut zu einem Seufzen verleitete. Genervt brummte der Sänger, dann trat Stille ein. Gelangweilt begann Kazuya, mit dem Fuß unruhig auf den Boden zu tippen. „Ich glaube, die wollen, dass wir reden.“ „Darauf wäre ich jetzt nicht gekommen“, erwiderte Ricky spitz. „Was hast du mit meiner Weihnachtsdekoration gemacht? Den kleinen Kugeln, den Glöckchen, den Lichtern…dem Weihnachtsbaum?“, wollte er leicht weinerlich wissen und sah Kazyua anklagend an. „Gibs zu, du hast die ganzen schönen Sachen aus dem Fenster geschmissen und von der Müllabfuhr abholen lassen, richtig? Oder hast du sie im Wald verbrannt?“ Kazuya lächelte schwach und erwiderte den Blick des Kleineren. „Ich hab alles in 2 Kartons gesteckt und hier in den Keller gebracht.“ Ricky hob die Augenbrauen. „Es gibt hier einen Keller?“ „Jo. Wusstest du das nicht?“ „Der ist doch sicher total verstaubt und voller Spinnenweben. Wahrscheinlich haben Ratten bereits meine Deko angeknabbert.“ Kazuya ließ ein Kichern seiner Kehle entschlüpfen. „Mach dir keine Sorgen, der Keller ist vollkommen sauber. Deinen Weihnachtssachen geht’s gut.“ Erleichtert seufzte Ricky. „Okay…gut. Würdest du mir die Sachen bitte wieder geben?“ Kazuya legte den Kopf schief und musterte den Anderen. „Nein, dann dekorierst du nur wieder den Probenraum…“ Ricky seufzte. „Was ist denn dein Problem? Das ist doch nur Dekoration. Ich kenne keinen, den das so extrem stört wie dich…“ Der Gitarrist wandte den Blick ab und verschränkte die Arme. Er holte Luft, antwortete aber nicht. „Kazu…“ Der Größere schürzte die Lippen. „Was soll dieser Aufstand? Vor ein paar Jahren kannte hier keiner Weihnachten und plötzlich…fangen alle im Dezember an, kitschig und romantisch zu werden. Manche fahren sogar zu ihrer Familie nach Hause zurück, obwohl es nicht das Obon-Fest ist. Also…alle sind glücklich und rücken zusammen und…“ Er hob vage eine Schulter, während Ricky ihn betrachtete. „Und das gefällt dir nicht?“ Kazuya schnaubte leise. „Nein, so würde ich das nicht ausdrücken. Das ist ja schön, dass alles so glücklich sind…“ Mehr sagte er nicht dazu, weswegen Ricky nachdenklich den Kopf hin und her wiegte und versuchte, aus Kazuya schlau zu werden. „…und was ist mit dir? Bist du auch glücklich?“ Der Gitarrist schenkte ihm ein mildes Lächeln. „Natürlich. Ich hab doch euch.“ „Aber du scheinst nicht sonderlich gut gelaunt zu sein in diesem Monat. Irgendwas stört dich doch.“ Kazuya seufzte und schaute ihn an, sah ihm in die Augen. „Der Dezember ist der Monat, in dem ich mich wirklich alleine fühle. Ich hab keine Familie, die ich besuchen kann, und die Freunde, die ich habe, die sind dann nicht da. Sie sind bei anderen Freunden oder bei ihren Eltern…alle sind fröhlich und guter Dinge, wenn sie diese vertrockneten Tannenbäume anstarren, die mit funkelnden Kugeln vergebens verschönert werden sollen. Aber ich…ich bin außen vor. Ich kann dem nichts abgewinnen. Weil es mich an das erinnert, was ich nicht habe…“ Ricky schwieg und nickte langsam, legte dann einen Arm um den Anderen, welcher ihn verwirrt ansah. „Ich weiß, wie es ist, allein zu sein. Das Gefühl werde ich nie vergessen und ich wünsche es niemand Anderem auf der Welt.“ Er machte eine kurze Pause und lächelte schwach. „Gerade deswegen mag ich Weihnachten so. Weil die Menschen eben zusammen rücken. Ich finde das schön…“ Er seufzte. „Du hättest mir einfach gleich lieb und nett sagen sollen, was genau los ist. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich den Probenraum nicht ganz so arg geschmückt. Es tut mir leid.“ Lächelnd schüttelte Kazuya den Kopf und klopfte Ricky seufzend auf die Schulter. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es war mein Fehler.“ Sie sahen sich versöhnlich an. „Gehen wir demnächst wieder was zusammen trinken?“, wollte der Sänger wissen. „Ja, diesmal auch gerne einen Kaffee.“ „Mit Keks und Kuchen?“, hakte Ricky grinsend nach, woraufhin Kazuya nur schmunzelnd nickte. „Sehr schön. Du bezahlst.“ Der Gitarrist lachte auf und boxte Ricky gegen die Schulter. „Oi, davon war eben aber noch nicht die Rede!“ „Tja, ich bin eben gefuchst.“ Der Sänger machte eine Pause und lächelte Kazuya an. „Und ich bin für dich da. Immer. Besonders dann, wenn du dich alleine fühlst, ok?“ Der Gitarrist nickte dankbar und umarmte Ricky. Sie konnten einander nie lange böse sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)