Twisted Minds von Ari-pon (KaixUruha, Ruki) ================================================================================ Kapitel 7: Eskalation --------------------- „Wenigstens einer, der meiner Meinung ist!“, antwortete Kai darauf trocken. Jetzt war es wohl sowieso raus, dass die beiden was miteinander gehabt hatten. Und er war nicht mal Schuld daran – was ihn gerade noch mehr freute. „Aber danke für die Blumen.“, fügte er grinsend hinzu. Warum hatte er nicht einfach mit Ruki betrunken vögeln können? Das wäre viel einfach und weniger stressig gewesen. Als er allerdings sah, dass Uruha davon weniger begeistert schien, klaute er ihm die Alkoholflasche einfach vom Mund weg. „Das macht’s auch nicht wieder rückgängig. Es würde eventuell eher dafür sorgen, dass es wiederholt wird!“, sagte er währenddessen. Falsche Wortwahl, aber mittlerweile war es ihm auch egal. „Außerdem kennst du doch unseren Zwerg. Wenn der etwas wissen will, dann bekommt er es auch raus. Egal wie.“ Das war manchmal sicherlich praktisch, aber auch nervig, wie sie selbst hatten feststellen müssen – und es noch oft genug würden tun müssen. Da damit die Frage auch beantwortet war, drehte Ruki und erwischte Kai. „Wahrheit.“, antwortete auch dieser. Für Pflicht war es mittlerweile eh zu spät und alles was der Vocal wissen wollte, wusste er nun wohl. Na toll, dank Kais Aussagen konnte Uruha jetzt endgültig vergessen, es abstreiten zu wollen. Mit einem gewaltsamen Ruck holte er sich die Alkflasche zurück und trank weiter, nicht ohne Kai beim absetzen anzufunkeln. "Glaub mir, das wiederholen wir nicht. Ich war eh zu besoffen um mich an was zu erinnern. Und ich bin überzeugt genug es nicht zu wiederholen, um selbst im Suff von deinem Bett fernzubleiben.", knurrte er. Ruki hingegen verzog die Lippen zu einem diebischen Grinsen. "Erzähl uns doch mal alles an was du dich noch vom Sex mit Uruha erinnern kannst. Man ist ja neugierig. Und ich bin neidisch.. warum hattest du ihn vor mir?" Wieder traf Ruki ein Kissen am Kopf, diesmal allerdings nicht geworfen sondern in der Hand gehalten gepfeffert, damits auch nachwirkte. Der Jüngere ächzte auf, ehe er Uruha anzickte. "Glaubst du, die halbe Band wäre nicht scharf auf deinen Arsch gewesen?! Mal ehrlich!!" Uruha grollte dunkel. "Stell uns nicht Alle als notgeile Schwule dar. Mindestens die Beiden da sind hetero und wolln mir BESTIMMT nicht an den Arsch!", ätzte er zurück und wedelte in Aois und Reitas Richtung. Wie zum Geier hatte das so rasch eskalieren können? „Ich würde mal sagen, dass ich ihn vor dir hatte war großes Glück!“, sagte Kai grinsend. „Und übrigens Uruha WARST du danach nochmal in meinem Bett. Als wir nämlich Alle zusammen noch weg waren und weswegen du mich dann verprügelt hast.“, fügte er beiläufig hinzu, während er aufstand und gemütlich in sein Schlafzimmer zuckelte. Zurück kam er mit einer kleinen Kiste – etwa die Größe eines Schuhkartons. „Ich kann mich auch an so ziemlich nichts mehr erinnern. Schade eigentlich, diese Lippen können bestimmt einiges.“, erzählte er beim zurückkommen. Nachdem er sich gesetzt hatte stellte er seine Spielzeugkiste in der Mitte ab. „Aber an was ich mich erinnern kann ist das hier! Außerdem musste ich die ganzen netten Sachen hier wieder sauber machen, also waren sie definitiv in Gebrauch gewesen.“ Anders konnte er es sich auch nicht erklären, warum sie in seinem Schlafzimmer verstreut gewesen waren. In seiner Kiste hatte er eine ausreichende Auswahl an Sexspielzeugen, darunter auch einen Vibrator, den Uruha kennen dürfte, vor allem weil Kai ihn nach dem Säubern wieder in die Verpackung getan hatte. "Was heißt hier vor ihm? Hier hatte mich niemand vor irgendwem. Das war ein Ausrutscher in der Band, der wird nicht fortgeführt..", murrte Ruha allmählich ernsthaft genervt. Umso genervter, als Kai die Sache mit der Übernachtung ansprach. Hatte sich hier schon wieder Jeder gegen ihn verschworen? "Oi, bleib hier!", rief er noch, nicht wissend wohin zum Geier der Drummer wollte, wenn es doch nur um die Beantwortung der Frage ging. Allerdings schwante ihm Böses, als Kai mit der kleinen Kiste wiederkam. Eben die angesprochenen Lippen zuckten bei ihrer Erwähnung, ehe sie sich spalteten und das nächste Gefluche von sich gaben. "Das reicht, das geht zu weit!", rief er und schlug auf die Kiste um zu verhindern dass sie geöffnet wurde, war dabei aufgesprungen. Nicht ohne Grund, denn in einer fließenden Bewegung schnappte er sich sie und trug sie wieder davon und in Kais Schlafzimmer. Was zuviel war, war zuviel. Die mussten nicht noch sehn was benutzt worden war und Phantasien anstelln, wer was in welcher Art abbekommen hatte. Er wollte nicht, dass die Band ihn sich sexuell mit Kai vorstellte. „Hey!“, rief Kai noch aus, sprang ebenfalls auf und lief dem Gitarristen nach. „Noch stärker ging’s nicht, damit auch wirklich was kaputt geht, oder was?“, brummte er ihn an, während er ihm wieder die Kiste aus der Hand nahm und sie zurück unter sein Bett schob. Nicht gerade der kreativste Platz dafür, aber er hatte auch nichts zu verstecken. Dass er aber gerade mit Uruha alleine war, war ihm recht. „Ok, das ging vielleicht wirklich zu weit. Ich hätte die Kiste nicht holen brauchen. Tut mir Leid. Aber ich kann nichts dafür, wenn Ruki solche direkten Fragen stellt. Vielleicht auch blöd gelaufen, dass unsere Bettgeschichte nun rausgekommen ist, aber früher oder später wäre es das sowieso.“, sagte er zu ihm, während er noch vor seinem Bett stand. Ob es Früchte trug, konnte er nicht sagen. Er rechnete nun allerdings mit allem – wirklich mit allem. Außerdem war er gerade froh, dass er heute Morgen die Maske noch weggeräumt hatte, sodass sie nicht - wie die letzten Tage - achtlos in seinem Schlafzimmer herumlag, denn wenn Uruha diese noch gesehen hätte, dann wäre hier nun die Hölle los. Trotzdem wollte Kai den Abend nicht wieder in einem Streit enden lassen, schließlich war es als gemütlicher Abend geplant gewesen. Uruha lehnte sich gegen den Nachtschrank, sah Kai zu. "Wozu brauchtest du die Kiste dann überhaupt? Damit die die Bilder vom Spielzeug im Kopf haben, während sie sich vorstellen wie wir gemeinsam aussahen?" Dass er nicht sonderlich begeistert war, war wohl offensichtlich. Wirklich sauer war er aber auch nicht mehr, allein das unfreiwillige Sexouting hatte genug gesessen, um von neueren Ereignissen weniger geschockt zu sein. Gut, hätte er davon gewusst, dass er freiwillig mit Kai wiederholt hatte was er definitiv nicht hatte wiederholen wollen, hätte die Sache sicher auch nochmal anders ausgesehen. Ganz besonders dann, wenn die ganze Band gleichzeitig davon erfahren hätte. Kai hatte Glück, dass Uruha es unbewusst verhindert hatte. Kai seufzte. „Ich hab einfach nicht nachgedacht. Ich erinner mich doch auch an nichts mehr was passiert ist und wenn das ganze Zeug am Morgen nicht rumgelegen wäre, dann hätte ich gar nichts mehr gewusst.“, versuchte Kai sich zu erklären. Nochmals seufzte er, während er sich auf sein Bett fallen ließ. Wenn diese ganze Zickerei ein Ende haben sollte, musste Kai ihre zweite Nacht mit ins Grab nehmen. Das würde Uruha ihm sonst nie verzeihen. „Und ich glaub auch nicht, dass sie sich das überhaupt vorstellen wollen. Ok Ruki vielleicht, aber Ruki ist auch in der Hinsicht nicht normal! Aber die anderen Beiden sicherlich nicht.“ Es war ein Versuch das einfach alles zu retten und wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. „Kann das nicht einfach alles ein Ende haben?“, fragte der Leader, als er Uruha schließlich wieder ansah. So konnte es schließlich nicht weitergehen, dass sie sich bei jeder Gelegenheit die Köpfe einschlugen, während die restlichen Drei das alles immer wieder mitbekamen. Uruha hörte aufmerksam zu, ehe er leicht nickte. Ja, er war das Thema eindeutig auch leid. "Ich würde meine Antwort noch kriegen.... was hattest du damit gemeint?", griff er trotzdem etwas auf, das ihn beschäftigt hielt. "Du hast jetzt schon mehrmals so geredet, als hätten wirs doch nochmal getan. Warum?" Gut, so ganz kam Kai wohl nicht aus der Sache raus. Uruha war nicht auf den Kopf gefallen, auch wenn er manchmal etwas länger für seine Erkenntnisse brauchte. Und da sie ohnehin gerade mal unter sich waren, konnte er das wenigstens in Erfahrung bringen, bevor noch mehr unliebsame Überraschungen gegenüber der Anderen kommen konnten. Merklich zuckte der Leader zusammen. Warum hatte er nicht einfach seine Klappe halten können. Warum musste er sich immer provozieren lassen? Aber er hatte nur zwei Möglichkeiten. Ihm alles gestehen oder später dafür gerade stehen, was bestimmt noch schlimmer werden würde. Er seufzte. Uruha würde so oder so ausrasten. Jetzt vielleicht noch weniger als später. /Ich hab mich nun richtig in die Scheiße geritten…/, dachte Kai, fasste seinen Entschluss. „Versprich mir, dass du nicht ausrastest. Versprich es mir bitte.“, bat er Uruha, ohne ihn direkt anzusehen, während er an seine Kommode ging. Ob der Leadgitarrist es halten würde war die eine Sache, aber ohne dieses Versprechen würde Kai es wohl weiter vor ihm verheimlichen. Langsam zog sich eine Augenbraue nach oben. "Was soll das heißen, ich soll dir sowas versprechen? Was kommt jetzt? Ne installierte Kamera in meiner Dusche?", fragte er, ohne das Versprechen abzugeben. Allmählich rechnete er mit so einigem. Derweil musste Ruki davon abgehalten werden, lauschen zu gehen. Er ging in die Küche, wurde aber beim rausgehen von einem breit grinsenden Aoi abgefangen, der ihn freundlich wieder ins Wohnzimmer mitnahm, während der Jüngste leise grummelte. Die waren erstaunlich lange weg, für so ein Spielzeugkästchen. Kai stand immer noch vor seiner Kommode, drehte sich nun aber wieder zu dem Gitarristen um. „Versprich es oder ich nehme es mit ins Grab.“, wiederholte er nachdrücklicher. Es war wirklich sein Ernst. Würde ihm Uruha das nicht versprechen, würde er es nicht erfahren und der Drummer hatte kein Problem damit, es ihn niemals wissen zu lassen. Eigentlich war das alles anders geplant gewesen. Er wollte sich ursprünglich nicht wie ein geprügelter Hund fühlen müssen, wenn er es Uruha beichtete. Und nun? Standen sie beide in seinem Schlafzimmer, während ihr Jüngster wohl vor Neugier platzte, ihnen wohl am liebsten die Tür einrennen würde und alles live miterleben wollte. Okay, das reichte nun wirklich. "Raus mit der Sprache. Ich werde überhaupt nichts versprechen, wenn ich Grund habe, um wütend zu werden.", erwiderte er trocken und nachdrücklicher. Dieses herumgeeiere ging ihm langsam gehörig auf den Sack. Wenn Kai ihm etwas zu beichten hatte, hatte er doch ein Recht darauf, es zu erfahren. Oder etwa nicht? "Wenn es wegen dieser Suffnacht ist, kann es mir doch wohl eh egal sein. Ich kann es eh nicht mehr ändern und verkloppt hab ich dich dafür schon.", meinte er dann erstaunlich nüchtern. Allerdings erklärte das nicht, warum Kai solch ein Aufheben um seine Kommode machte. Allmählich zehrte das an seinen Nerven. Er war in letzter Zeit dank diesem ganzen Mist so aggressiv rübergekommen, dabei war er normalerweise der Ruhigste nach Reita. Er wollte endlich zu alten Zeiten zurückkehren können, in denen er unnahbar und entspannt gewirkt hatte. Wieder ein Seufzen. Gut, so hatte es keinen Wert. Und verheimlichen würde er es ihm auch nicht mehr lange können. „Ok. Ich bin nicht mehr stolz darauf, im Übrigen.“ Während er das sagte, drehte er sich wieder zur Kommode, öffnete die Schublade und zog die Maske zwischen einigen anderen Utensilien hervor. Bevor er sich allerdings umdrehte, atmete er nochmals tief ein. Heute war sein Todestag. Oder der der Band. Und egal was passierte, er musste dafür geradestehen und die Konsequenzen tragen. Er hatte einfach Mist gebaut und sich immer tiefer in die Scheiße geritten. „Hiervon rede ich.“, sagte er, als er sich umgedreht hatte, den Gummi der Maske zwischen den Fingern, sodass sie etwas herunterbaumelte und die Applikationen durch das Licht seiner Lampe etwas glitzerten. Kai konnte dem Gitarristen dabei nicht in die Augen sehen. Es war ihm mittlerweile zu unangenehm, obwohl es einem kleinen Teil in ihm gar nicht leid tat – was er dem Anderen aber sicherlich nicht mitteilen würde. Entgegen dem was wohl hätte passieren müssen, war Uruha einfach nur fassungslos. Er griff nach der Maske, zog sie Kai aus der Hand ehe er sich mit ihr auf dessen Bett setzte und sie zwischen den Händen bewegte. Nein, oder? Nein, das konnte nicht sein. Unmöglich. Aber er hatte es doch selbst schon gedacht. Er hatte es nur nicht glauben wollen- "Wusstest du es? ........Währenddessen... wusstest dus?", fragte er erstaunlich ruhig. Sein Verstand wollte nicht wirklich einsehen, was ihm da gerade präsentiert wurde. Umso weniger weil er wusste, wie sehr es ihm gefallen hatte. Es wirkte so sinnlos, jetzt auszuflippen, wenn er sich gleichzeitig dafür hätte verantworten müssen, wieso er dabei so willig und lustvoll gewesen war und Kai jetzt wieder ablehnen wollte. Nein, das biss sich. Alles biss sich. Alles war verdammt nochmal total verquer und scheiße. Nie wieder Sex mit Maske. "Verdammt nochmal......", sprach er schwer seufzend, als er die Maske ohne einen weiteren Blick neben sich aufs Bett legte. Was zum Geier hatten sie da getan? Warum zum Geier hatten sie es getan? Das konnte doch nicht wahr sein, dass sie nach 7 Jahren Bandzeit in nur wenigen Wochen gleich zweimal im Bett landeten ohne dass es auch nur eines dieser Male mit dem Anderen gewollt war. Das war zu weit hergeholt. Das war- Uruhas Kopf zuckte hoch. "Hast du es schon im Club gewusst?! Der erste Drink?!", sprach er einen Zacken schärfer. „Ich wusste die ganze Zeit wer du bist. Darum auch der Drink. Ich wollte wissen, ob du mich erkennst.“, gestand Kai. Er stand immer noch an der Kommode, traute sich auch nicht wirklich, seinen Platz zu wechseln, geschweige denn sich zu Uruha auf das Bett zu setzten. „Eigentlich hatte ich fest damit gerechnet, dass du mich erkennst. Hast du aber nicht, was mich in dem Moment auch erleichtert hat und dann war es einfach irgendwann zu spät, um aufzuhören.“, erklärte er weiter. Trotzdem wunderte es den Leader, dass er noch keine Ohrfeige oder ähnliches bekommen hatte. Wunderte sich, dass Uruha überhaupt so ruhig geblieben war bis jetzt. Es war wie die Ruhe vor dem Sturm. Okay, das langte. Das war doch echt die Höhe! "Wie wäre es denn damit gewesen, nach dem ersten Drink zu stoppen?! Du hättest erst gar nicht wiederkommen brauchen, dann wäre auch nichts 'zu spät' gewesen! Was ist das für eine beschissene Ausrede, Yutaka?!", wurde er nun doch allmählich lauter. Er brüllte nicht, aber er wurde sauer. "Du hast also in purer Absicht versucht, mich anzugraben. Du WOLLTEST, dass es nochmal passiert, richtig?", gab er knurrend von sich. Nicht, ohne die Maske nicht doch wieder fest zu greifen. Was sollte die ganze Scheiße? Hatte einmal nicht gereicht? Und seine Abweisungen? "Ich dachte ich hätte dir genug zu verstehen gegeben, dass ich nicht will!" Kai fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Was sollte er denn nun sagen? Alles wurde schließlich gegen ihn verwendet – zu Recht. „Natürlich wollte ich es! Ich hab dir das auch oft genug gezeigt. Da war das einfach die perfekte Chance und ich bin wirklich nicht mehr stolz darauf. Ich wollte wissen wie die Nacht davor war, so wie Ruki es vorher auch beschrieben hat. “ Er versuchte ruhig zu bleiben, schließlich würde es nichts bringen, wenn sie sich nun gegenseitig anschrien. Außerdem hatte er sowieso kein Recht dazu, auszurasten. Immerhin war das alles seine Schuld, die sie in diese Situation gebracht hatte. Der Leader wusste wirklich nicht, was er noch tun sollte. Es lag klar auf der Hand warum er es getan hatte und dass es ein Fehler gewesen war. Aber er konnte die Zeit nicht mehr zurückdrehen, konnte es nicht mehr ändern. Es war nicht Uruhas Art, alle Erkenntnisse fünfmal zu wiederholen. Kai hatte sehr wohl gewusst dass er keinen Sex mit ihm wollte. Kai hatte gewusst, dass er ihn nicht erkannt hatte. Und er hatte nur allzu gern Sex mit ihm gehabt, wissend dass Uruha das niemals getan hätte wenn ihm klar gewesen wäre mit wem er es tat. Und dann noch anzufragen, ob er eine zweite Runde mitmachte? Ja, ganz offensichtlich. Kai hatte es gefallen. Und entgegen allem was er gern gesagt hätte, das hatte es ihm auch. Und das war etwas, das ihm gerade jede Grundlage nahm, um ihm die Abreibung zu verpassen, die er für die Missachtung seiner Wünsche eigentlich verdient gehabt hätte. "Ich gehe. Ich brauch Zeit zum nachdenken.", sprach er stattdessen fest und drückte Kai etwas rabiat die Maske in die Hände, als er das Schlafzimmer verließ und in dessen Flur lief, um seine Schuhe und seine Jacke anzuziehen. Nicht ohne dass Ruki angelaufen kam und sofort nachfragte, was passiert war. Ein Nicken. Mehr bekam Kai gerade nicht zustande. Es war wohl auch besser so, obwohl ihn diese Reaktion mehr traf als eine Abreibung. Ablehnung war schon immer schlimmer als eine direkte Konfrontation gewesen – jedenfalls für ihn. Erst als er hörte, wie die Tür ins Schloss fiel, bewegte er sich wieder, legte die Maske zurück in die Kommode und liess sich auf das große Bett fallen. Seufzend vergrub er sein Gesicht in seinen Händen. Wie dumm war er eigentlich? Wieso musste er wegen Sex, nur wegen Sex, eine Freundschaft gefährden, vielleicht sogar zerstören? War es das wirklich wert gewesen? Ruki hatte von Uruha natürlich nichts erfahren und auch von ihrem Leader bekam er nichts raus außer dem leisen Satz, dass er einen Fehler gemacht habe. Als Kai ins Wohnzimmer zurückkehrte, war Ruki schon bei Aoi am quasseln. Reita war da nüchterner und hielt mit fragendem Blick die Flasche hoch. Ging das Spiel jetzt weiter oder nicht? Im Gegensatz zu der Infotüte Ruki und dem wissbegierigen Tratsch-Pendant Aoi war es ihm völlig schnuppe, ob Ruha gegangen war und wieso. Genaugenommen war es ihm auch reichlich egal, ob er mit Kai geschlafen hatte. Das war deren Sache und ging ihn nichts an. Aber die Süßigkeiten waren alle und er noch nicht gewillt, den Abend zu beenden. Dass Ruki und Aoi schon am Tuscheln waren, interessierte Kai herzlich wenig. Es war ja andauernd so. Umso glücklicher war er, dass Reita das wohl alles kalt ließ. Wenigstens Einer, der sich nicht gleich das Maul darüber zerreißen würde. Etwas lächelte der Leader, als er die Flasche in dessen Hand sah. „Ich glaub nicht, dass wir weiter spielen. Ich hab jedenfalls keine Lust mehr dazu.“, sagte er zum ihm, nahm die Flasche an sich und lief in die Küche, aus welcher er mit dem restlichen Vorrat an Süßkram zurückkam. „Was wollt ihr denn jetzt noch machen?“ Eine Frage an Alle, denn ihm war es egal. Wenn sie gehen wollten konnten sie das tun, wenn sie bleiben wollten, war es ebenso recht – wobei er ehrlich sein musste, dass er jetzt nicht gerade allein sein wollte, sonst würde er sich nur den Kopf weiter zerbrechen. Das schien auch Ruki zu ahnen, denn der widmete sich sofort wieder Kai als dieser sich wieder setzte. Nicht ohne trotzdem nochmal nachzufragen, wieso Uruha wortlos gegangen war. Aoi war da schon dezenter. Zwar neugierig, aber zumindest lauschte er nur, während Reita sogar die Süßigkeiten erneut geschnappt hatte, um sie kontinuierlich in den Mund zu befördern und in Aoi die Frage aufkommen zu lassen, warum zum Geier der Kerl trotzdem so schlank blieb. Mit Uruha war es dasselbe Phänomen. "Nee, warum könnt ihr essen was ihr wollt?", maulte er unglücklich und griff an seinen nicht vorhandenen Bauchspeck. Der Leader schüttelte auf Rukis erneute Nachfrage nur den Kopf. „Ich an seiner Stelle wäre auch gegangen.“, sagte er dazu nur noch, denn die Details brauchten seine Jungs wirklich nicht wissen. Allerdings war er mehr als nur froh, dass sie noch hier blieben, denn sonst wäre er nur in Grübeleien verfallen – oder in Wut auf sich selbst. So war er nicht allein und hatte auch gar keine Zeit dazu, in seinen Gedanken zu versinken. Schon allein, weil das hier niemand zulassen würde. Mit hochgezogener Augenbraue beobachtete er dann den übriggebliebenen Gitarristen. „Du willst nun aber nicht behaupten, dass du dick bist und alles was du isst gleich an dir ansetzt, oder? An dir ist kein Gramm Fett dran!“, sagte Kai dazu, schüttelte leicht grinsend den Kopf. Aoi war manchmal wirklich furchtbar, wenn er auf solche Ideen kam. Nicht zuletzt deswegen, weil er dann die größte Drama-Queen auf der ganzen Welt sein konnte, was sie dann ausbaden durften – und auf Aois Midlife-Crisis Anfälle hatte wirklich Niemand Lust. Eigentlich drängte es Ruki danach, mehr aus Kai herauszubekommen. Aber nach dessen Satz ahnte er schon, dass ihn unter Druck zu setzen jetzt nur schaden würde. Also galt es, ihren Drummer abzulenken. Während Aoi und Reita ganz sie selbst waren, zupfte er an den Kunstblumen, die er auf den Tisch gelegt hatte. "Was an Deko willst du eigentlich? Farblich abgestimmt, auf jeden Fall. Stilvoll? Nüchtern? Oder verspielt....", sprach er schon fast wieder in Gedanken und fummelte weiter an den Blüten herum, was Aoi nach einer Weile ebenso fasziniert wie verstört beobachtete. Ihren Vocal sprach man besser nicht an, wenn in dessen Kopf Designideen ratterten. Diese Frage warf Kai für einen Moment aus der Bahn. Ruki löcherte ihn nicht weiter? Eine Seltenheit für den Vocal, aber er war ihm dankbar dafür, denn er würde es sicherlich nicht erzählen. Er konnte das auch mit ins Grab nehmen, wenn es sein musste. „Ehm.. Stilvoll und nüchtern?“, fragte er dann eher, als dass er es bestimmte. Er war noch nie wirklich der Typ zum dekorieren gewesen, aber er war sich sicher, dass es schlicht sein musste. Und stilvoll. Es dem Jüngsten der Band zu überlassen war zwar eine gute Idee – war das immerhin eher sein Ding – aber ganz wollte er ihm noch nicht trauen. Ruki war alles zuzutrauen. Wirklich alles. Allerdings würde er seine Wünsche wohl berücksichtigen. „Es sollte aber in erster Linie schlicht sein. Was anderes würde wohl auch nicht ganz passen.“, sagte er dann. Es war faszinierend zu beobachten, wie sich wohl gerade alles in Rukis Kopf zusammenschob, welche Ideen er wohl schon hatte und wie er was umsetzen würde. Rukis Stirn zog sich zu einer Falte, während er auf seiner Unterlippe herumkaute und sich praktisch vor seinem Gesicht zu manifestieren schien, woran er augenblicklich dachte. Gedankenversunken griff er zum Handy, rief Uruha an, ehe er realisierte dass das gerade sicher sinnlos war und er wieder auflegte. Reita schien verblüfft, stand aber nur auf um sich von Kai etwas Obst aus der Küche zu erklauen, um dem näherrückenden Zuckerschock etwas entgegenzusetzen. Dass richtiges Essen besser gewesen wäre schien ihn nicht zu kümmern, Hauptsache das Obst hatte viel Flüssigkeit. Uruha sah unterdessen verwirrt auf sein Handy. Ruki? Warum rief der ihn so verspätet an? Er ließ es erstmal liegen, fuhr über die Kreuzung und den restlichen Weg heim, ehe er parkte und endlich aus dem Wagen stieg, draußen Richtung Haustür Ruki zurückrief um zu erfahren was dieser von ihm wollte. Vor Schreck hätte Ruki bei dem Rückruf fast sein Handy fallen lassen, hatte er schließlich nicht erwartet, dass Uruha ihn noch zurückrufen würde. Noch leicht überrascht nahm er ab. „Hi…ehm. Wann gehen wir Dekozeug für Kais Wohnung kaufen? Morgen? Übermorgen? Wir müssen das bald machen sonst hab ich alles wieder vergessen. Wir brauchen auch nicht so viel, aber auf jeden Fall etwas Stilvolles. Und elegantes! Also eigentlich haben wir freie Hand! Wann treffen wir uns?“, plapperte er dann nach kurzer Zeit drauf los. Wenn es nach ihm ging, konnten sie jetzt schon gehen – was allerdings aufgrund der Uhrzeit nicht mehr möglich war. Dennoch wollte der Vocal so schnell wie möglich anfangen, sein Werk zu gestalten. Kai schaute nicht minder verblüfft, als das Handy klingelte und Uruhas Name darauf zu lesen war. Es wunderte ihn, dass er so schnell zurückrief, obwohl man bei dem Zwerg eigentlich davon ausgehen musste, dass er sofort unangenehme Fragen stellte. Als Ruki dann allerdings davon berichtete, dass sie freie Hand hatten, um die Wohnung zu dekorieren, begann der Leader sofort zu protestieren, was mit einer Handbewegung des Anderen aber sofort unterbunden wurde. Zwar wusste Kai nicht, seit wann er sich denn etwas von Ruki sagen lassen musste, doch hielt er seine Klappe, ging nun eher dazu über, ihn gespielt böse anzuschauen. Natürlich hatten sie viel Freiheit was seine vier Wände anging, denn eine Veränderung war sicherlich nicht falsch, allerdings hatte er doch immer noch Angst vor dem Ergebnis. Es war immerhin mitunter ihr Sänger, der dekorieren würde! Etwas verblüfft war Uruha schon, dass Ruki so losplapperte. Aber da er das schon von Reita und Aoi kannte, ließ er ihn einfach fertigplappern, während er nachdachte. "......Willst du grundlegend umdekorieren? Ich dachte, es ging nur im Kleindeko....", gab er dann zu bedenken. Wenn Kai plötzlich neue Bettkästen und Wäschekörbe, Handtücher, Wohndecken etc. hätte würde dem das sicher nur bedingt Begeisterung abringen können. Dass er seine Aufgabe erledigen würde stand wohl außer Frage, er überlegte sogar, wie er Kais bereits vorhandene Dinge aufwerten konnte. "Wir können uns übermorgen treffen. Morgen ist Sonntag.", erinnerte er den Vocal. Nicht dass man dort nicht einkaufen konnte, doch wirklich wollen tat er nicht. „Naja nicht alles.. aber manches würde nicht zusammenpassen und wir müssen ja auch schauen, dass es zu den Möbeln passt, weil neue kauf ich unserem Leader sicherlich keine!!“, erklärte Ruki. Natürlich würde einiges weichen müssen, allerdings keine Möbel, denn das wäre wirklich übertrieben. „Das meiste ist allerdings definitiv Kleindeko, was wir brauen. Und dann gehen wir Montag. Morgen wäre es sicher nicht so von Vorteil, wenn man uns Beide beim Deko shoppen zusammen sehen würde.“ Während er sprach, blickte er grinsend in das nicht gerade begeistert schauende Gesicht ihres Leaders. „Dann machen wir morgen mal eine Zeit aus, wann wir uns treffen. Und natürlich in welchem Farbschema wir bleiben. Ich muss nun erst mal Kai davon abhalten, mir an den Hals zu springen. Bis dann~.“ Und damit legte der Vocal wieder auf. „Was soll das heißen, dass nur das meiste Kleindeko ist? Was zur Hölle hast du mit meiner Wohnung vor?!“, fragte der Drummer sofort, als Ruki sein Handy weglegte. Mittlerweile war er sich gar nicht mehr sicher, ob er ihm das überlassen wollte. Uruha war sich darin ebenso unsicher. Was zum Geier hatte der Kleine vor? Manches würde nicht zusammenpassen? Kais Wohnung war farblich und stilvoll recht gut abgestimmt, ließ halt nur einige wohnliche Accessoires vermissen. Was es da rauszuschmeißen gab war ihm ein Rätsel, aber er ahnte jetzt bereits, dass er Ruki würde stoppen müssen, damit ihr Leader später nicht völlig entsetzt war. Seufzend legte er das Handy endlich weg und zog die Jacke aus um sie aufzuhängen, ehe er in die Küche lief. Beim hochlaufen und hereinkommen Rukis Redeschwall abzukriegen war tatsächlich mehr Arbeit gewesen als er erwartet hatte. Nachdem Kai Ruki nochmal deutlich klargemacht hatte, dass nicht zu viel an seiner Wohnung passieren würde und dieser sich wiederwillig damit zufrieden gegeben hatte, saßen die vier Jungs noch einige Zeit beisammen, redeten, tranken und ließen Kai sein momentanes Gitarristen-Problem vergessen. Zwischendurch musste er aber immer wieder Ruki bremsen, der die wildesten Dekoideen in den Raum warf. Was er allerdings mit einem T-Rex auf dem Balkon sollte, verstand er nicht – aus Ruki sprach wohl langsam der Alkohol. Als es dann doch ziemlich spät geworden war, verließ Einer nach dem Anderen die kleine Runde – Ruki als letzter, der nochmals sein Glück mit dem T-Rex versucht hatte – und Kai war allein. Natürlich mit dem Großteil der Sauerei, die er noch etwas aufzuräumen begann. Er würde heute Nacht zwar nicht alles machen können – seine Nachbarn würden ihn hassen, wenn er nun beginnen würde zu saugen –, doch wenigstens das Gröbste konnte er aufräumen. Schüsseln, Flaschen und Gläser waren schnell in der Küche, die Dosen fanden ihren Weg ebenso schnell in den Mülleimer. Es war manchmal wirklich ein Wunder, wie viel Müll fünf erwachsene Männer machen konnten. Nachdem er auch die ganzen leeren Tüten in den Müll gebracht hatte, entschied sich der Leader, für den Abend Schluss zu machen. Der Rest würde sowieso zuviel Krach machen und mitten in der Nacht war das wirklich keine gute Idee. Also machte er sich fürs Bett fertig, was ihm nur zeigte, dass er definitiv das Badezimmer morgen putzen musste, aber er hatte ja eh Zeit. Am nächsten Tag wachte Kai für seine Verhältnisse spät auf. Kein Wunder, denn seine Nacht war nicht sonderlich ruhig gewesen, aber daran war er auch einfach selber schuld gewesen. Verschlafen stand er auf und machte sich auf ins Bad. Er musste erstmal duschen, sonst würde er heute nichts zustande kriegen und nur auf dem Sofa rumliegen. Und das ging nicht! So wie die Wohnung noch aussah, würde er sich eh nicht wohl fühlen. In aller Ruhe duschte er sich, zog sich bequeme Kleidung an und sprühte schonmal seine Duschkabine ein, damit das einwirken konnte. In der Zeit konnte er frühstücken und sich einen Schlachtplan für heute machen. Erst das Bad putzen, dann konnte er sich dem Wohnzimmer widmen und zuletzt der Küche. Das würde am meisten Sinn machen, seiner Meinung nach. „Und vielleicht sollte ich mit Uruha reden…“, sagte er in die Stille seiner Wohnung. Er war in der Nacht noch zu dem Schluss gekommen, dass er sich damit nicht zuviel Zeit lassen sollte, sonst würde mehr kaputt gehen als nötig war. Nachdem der Leader dann gefrühstückt hatte, lief er zurück ins Badezimmer und brauste zuallererst die Dusche ab, ehe er sich dem Waschbecken widmete. Danach war der Spiegel – Kai liebte den Menschen der diesen riesigen Spiegel in seinem Badezimmer angebracht hatte, erstreckte er sich doch fast über die ganze Wand – und die Toilette dran. Glücklicherweise war es hier nicht ganz so dreckig, wie er sich letzte Nacht ausgemalt hatte. Als auch das fertig war zog er noch schnell den Boden nass auf. Kurz sein Werk bestaunend fuhr sich der Drummer durch die Haare, ehe er mit Telefon bewaffnet ins Wohnzimmer lief und sich dort aufs Sofa setzte. Er würde Uruha anrufen, auch wenn er davor hatte eine SMS schreiben wollen – und insgeheim hoffte dass die Mailbox dran ging. Aber das war zu unpersönlich und würde wohl nur in die falsche Richtung laufen, auch wenn er etwas Angst vor dem Gespräch hatte. Gestern war der Gitarrist zwar noch ruhig gewesen, aber heute konnte das auch schon ganz anders sein – der Grund weshalb er nicht direkt zu ihm fuhr. Nervös lauschte er dem monotonen Tuten, hoffend, dass Uruha überhaupt abnehmen würde, immerhin kannte er die Nummer. Uruha hatte sich daheim zurückgezogen und vor sich hingegrübelt. Etwas das leider nicht viel gebracht hatte, außer dass er sich schalt, wie dumm er gewesen war. Aber was er aus diesen Ereignissen nun mitnehmen sollte, das wusste er einfach nicht. Wie er dazu stehen sollte. Er hatte mehr als eindeutig seine Meinung vertreten. Es war eine moralische Entscheidung gewesen. Keinen Sex mit einem Bandmitglied. Um Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Schwierigkeiten gab es seitdem genug und zu allem Übel schien es Kai reichlich egal gewesen zu sein, ob Uruha um die Sicherheit der Band fürchtete. Sie hatten sie erschüttert, definitiv. Die Frage war nur, womit. Mit dem Sex oder doch mit dem Streit wegen unterschiedlichen Moralvorstellungen? Hätte der Sex an sich vielleicht gar nichts bedeutet? Keinen Stress hineingebracht, wenn er nicht so negativ darauf reagiert hätte? Am nächsten Morgen war er auch nicht schlauer, nur entnervter. Seine Grübeleien brachten ihn nicht voran, waren sie doch nur Überlegungen zu seiner Seite. Dass Kai die Dinge anders sah war zwar offensichtlich gewesen, aber was genau in dessen Kopf vorging entzog sich dennoch seinem Verständnis. Umso überraschter war er nachdem er sich stundenlang mit proben abgelenkt hatte, als er auflauschte und dem Klingelton zum Handy folgte, Kais Namen stehen sah. Ah, sein Gegenüber hatte also offensichtlich genauso Klärungsbedarf. Da er allein eh nicht voran kam, hob er ab. „Uruha?“, fragte Kai nach, als er das Klicken in der Leitung hörte. Ein Stein fiel ihm in diesem Moment vom Herzen, denn das bedeutete, dass es noch eine Chance auf ein Gespräch gab und sie alles wieder richtig biegen konnten. Kurz holte der Leader noch Luft. Er hatte keine Ahnung was er sagen sollte, aber irgendwie musste er es versuchen. „Uruha… ich weiß, dass ich das mit einem ‘Tut mir Leid‘ nicht gut machen kann, ich weiß auch, dass ich das eigentlich gar nicht mehr gut machen kann… Aber ich bereu das so sehr. Das musst du mir einfach glauben.“, begann er ohne auf eine Reaktion zu warten. Dennoch irritierte es ihn sehr, dass Uruha noch nichts gesagt, ihn unterbrochen oder angeschrien hatte. Letzteres wäre ihm sogar am liebsten, denn das wäre nicht so schmerzhaft wie die Abweisung die er gerade erhielt. „...Können wir uns vielleicht treffen? Und dann reden? Richtig reden?“ Den Gitarristen dann vor sich zu sehen, würde zwar noch schwerer werden, aber so konnte er sehen wie er reagierte, denn das konnte er momentan nicht einschätzen. Und das fand er einfach schrecklich. Doch wieder schlug ihm nur Stille entgegen. Überlegte er? Hörte er überhaupt zu? Oder hatte er das alles schon längst aufgegeben? „Bitte sag was… Irgendwas!“ Er seufzte. „Ich hab Angst um die Band, wenn sich das nicht wieder ändert Kouyou… aber noch mehr hab ich Angst um unsere Freundschaft…“ Uruha hatte tatsächlich seine Mühe, mit Kais Gerede mitzuhalten. Dass er langsam und stumm nachdachte, war nichts Neues und so fühlte sich der Leader offensichtlich abgewiesen. Doch er brauchte noch einen Moment und statt dann antworten zu können sah er sich mit dem nächsten Mini-Wortschwall konfrontiert. "Ah..... lass uns bei mir reden.", meinte er dann. In der Öffentlichkeit wollte er das nicht tun, dafür war das zu delikat. Und bei Kai schied ohnehin aus. Allerdings wusste er auch nicht, was er noch weiter anfügen sollte. Es war nicht leicht, am Telefon weiter irgendwas zu sagen, wenn man grad das Gespräch offiziell auf einen späteren Zeitpunkt verschoben hatte. „Ich bin so schnell wie möglich da!“ Damit legte Kai auf. Erleichterung machte sich in ihm breit. Uruha wollte reden. Das konnte schonmal ein gutes Zeichen sein. Allerdings musste er sich sputen, denn so wie er aussah konnte er nicht auf die Straße! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)