Mafia Mates von FreakyStyley ================================================================================ Prolog: -------- Die Luft war erfüllt von lauten Schüssen. Um nicht getroffen zu werden, drückte ich mich an der feuchten Wand der engen, dunklen Gasse entlang. In einigen Metern Entfernung sah ich einen Schatten und gleich darauf auch die zugehörige Person. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern feuerte ich einen Schuss auf sie ab und sie sank zu Boden. Meine Aufgabe war es, jeden zu töten, den ich sah. Dabei war es ausgeschlossen, dass ich jemandem aus der Mafia begegnete, denn wie gewöhnlich führte ich meinen Auftrag alleine aus. So hieß es jetzt, ich alleine gegen circa zehn andere bewaffnete Personen. Acht hatte ich schon erwischt, so fehlten nun nur noch zwei. Langsam presste ich mich weiter an der modrigen Wand entlang, geschützt von der Dunkelheit, so dass ich nicht entdeckt wurde. Meine geliebte Desert Eagle hatte ich dabei entsichert und somit schussbereit neben meinem Kopf platziert. Da! Im schwachen Licht einer Straßenlaterne konnte ich eine dunkle Silhouette erkennen, die wohl auch zu meinen Zielpersonen gehörte. Schüsse meinerseits fielen, sodass auch diese Person zu Boden sank, wo sie ihr Leben aushauchte. So, jetzt war nur noch einer übrig. Ich schlich mich weiter die Gasse entlang, wobei ich darauf achtete, so wenige Geräusche wie möglich zu machen. Konzentriert nahm ich jeden Laut auf, um so schnell wie möglich entsprechend reagieren zu können. Ich bewegte mich zwar vorwärts, doch eigentlich wartete ich. Wartete darauf, dass mein Gegner einen Fehler machte und zwar den, mich zu unterschätzen. Ich war zwar erst 17 Jahre alt, doch ich gehörte schon zu den Besten der Mafia unter Rodd. Im Schießen war ich ein Ass, hundertprozentige Treffsicherheit zeichnete mich aus, auch im Anschleichen war ich ganz gut und überhaupt erledigte ich meine Aufträge immer tadellos, kein Wunder, ich brachte ja auch schon einiges an Erfahrung mit. Mitten in meiner Bewegung blieb ich stehen und lauschte, nur zur Kontrolle. Alles war still, nicht mal ein entferntes Tappen von Schritten oder das Trippeln einer Ratte, die sich so gerne in diesen dunklen Gassen aufhielten, war zu hören. Langsam wagte ich mich wieder vorwärts, jedoch wartete ich immer noch darauf, wie eine Katze auf eine Maus, dass die Zielperson einen Fehler beging oder ich so langsam zumindest in ihre Nähe kam. Zum Glück musste ich mich nicht lange gedulden. Das war gut, Geduld hatte ohnehin noch nie zu meinen Stärken gehört. Nach nur wenigen Minuten vernahm ich leise Schritte. Und sie waren ganz in der Nähe, eindeutig. Kurz schloss ich meine Augen, um mich besser orientieren zu können und stellte fest, dass sie von rechts kamen. Ich sah mich um und erkannte, dass es nur ein paar Meter weiter auf der rechten Seite eine Abzweigung zu einer weiteren Seitengasse gab. Dort musste sich mein letztes Opfer befinden. Leise und vorsichtig schlich ich mich weiter vor, bis ich an der Abzweigung ankam. Ich lauschte noch einmal kurz und hörte, dass die Schritte sich näherten, die Person bewegte sich also auf mich zu. Das war gut, so sah sie ihrem Tod wenigstens direkt in die Augen. Auf einmal bekam ich Lust, ein wenig zu spielen. Ein gewinnendes Grinsen stahl sich auf meine Lippen und ich hauchte einen kleinen Kuss auf den Lauf meiner Pistole, ehe ich in einer blitzschnellen Bewegung vorschnellte, sodass ich nun endgültig die Gasse einsehen konnte. In der Bewegung hatte ich meine Desert Eagle so gehalten, dass sie sich jetzt direkt auf Brusthöhe meines Opfers befand, das mir mit vor Schock weit aufgerissenen Augen entgegenblickte. Durch das spärliche Licht einer alten Straßenlaterne, die ein paar Meter hinter ihm hing, konnte ich nur das Nötigste von ihm erkennen. Es war ein Mann, sein Alter konnte ich nicht genau bestimmen, aber er war bestimmt über 40 Jahre alt. Er war ziemlich mager und besaß ein hageres Gesicht. Auf seine Stirn fielen ihm ein paar Strähnen seiner dunklen Haare, die genaue Farbe konnte ich nicht ausmachen. Anscheinend war er gerade dabei gewesen, seine Waffe zu erheben, als ich ihn überrascht hatte. Jetzt wo ich meine Pistole schon längst auf ihn richtete und nun langsam höher wanderte, sodass sie auf seinen Kopf zeigte, ließ er sie schnell sinken und zu Boden fallen. Als Zeichen dafür, dass er mir nichts tun würde, erhob er seine Hände und platzierte sie neben seinem Kopf. „B-Bitte…Lass mich~“, stammelte er mit zittriger Stimme. Seine raue Stimme klang flehend und angsterfüllt, außerdem schwang eine gewisse Hoffnungslosigkeit darin mit. Innerlich seufzte ich auf. Was dachten sie sich eigentlich immer?! Dass ich ein Problem damit hatte Menschen zu töten, nur weil ich noch nicht Volljährig war?! Wenn sie das dachten, hatten sie sich jedenfalls gewaltig getäuscht, denn im Gegenteil, es machte mir nicht das Geringste aus, jemanden umzulegen, es machte mir Spaß. Ich liebte es, die Angst in den Augen meiner Opfer zu sehen. In diesem Moment fühlte ich mich immer wie ein Gott, der über das Leben eines andere richten konnte. Es lag allein an mir, ob sie weiterleben durften oder nicht. Und genau dieses Gefühl genoss ich. Manchmal folterte ich sie sogar so lange, bis sie mich anflehten sie doch endlich zu töten, um sie damit von ihrem Leiden und den elenden Qualen zu erlösen. Meistens setzte ich in diesen Momenten ein sadistisches, überlegenes Lächeln auf und spätestens dann wussten sie, dass ich genau das Gegenteil von dem tun würde, was sie sich erhofften. Ich verachtete es immer, wenn sie mich anflehten und um ihr Leben winselten. Meiner Meinung nach war es einfach nur erbärmlich, denn für mich bedeutete mein Stolz alles. Nie in meinem gottverdammten Leben würde ich mir vor jemandem eine solche Blöße geben, so wahr ich Mello heiße! Ich sah meinem derzeitigen Opfer direkt in die Augen und setzte ein engelsgleiches Lächeln auf. „Du meinst also, dass ich dich verschonen sollte?“, schnurrte ich ihm entgegen. Trotz des schwachen Lichts konnte ich genau beobachten, wie er schluckte. „Ja…Bitte… Ich habe doch eine Frau und Kinder und ~“ Er verstummte, als er mein Lächeln bemerkte. Von einem Moment auf den anderen hatte es sich von dem eines Engels in das eines Teufels verwandelt, der ich eigentlich war. Erschrocken zuckte der Mann zurück und schluckte abermals. Wahrscheinlich wurde ihm nun klar, dass ich nicht vorhatte, ihn am Leben zu lassen. Es war ganz normal für mich, meinen Auftrag perfekt auszuführen und da der in diesem Fall lautete, jeden umzubringen, den ich sah, musste ich auch diesen Familienvater hier ausschalten. Im Übrigen interessierte mich sein Gelaber sowieso nicht, es würde ohnehin nichts an seinem Schicksal ändern. Und das war ich, Mello. Hier war wieder eine der Situationen, die ich so genoss. Ich richtete über mein Opfer, sein Leben lag in meiner Hand und hing ganz allein von mir ab. Zudem hinterließ sein Betteln, das ich so verabscheute, ein angenehmes Gefühl in meiner Magengegend, da es mir noch mehr die Illusion gab, in diesem Moment ein Gott zu sein. Und damit war eindeutig ein Todesgott gemeint. Meine Augen verengten sich noch ein wenig, als mein Lächeln immer breiter wurde. „Fahr zur Hölle!“, knurrte ich und drückte genau zwischen seinen Augenbrauen ab. Mit einem Stöhnen ging er zu Boden, wo er sein erbärmliches Leben aushauchte. Somit hatte ich nun auch das letzte bisschen Menschenleben hier ausgelöscht und meinen Auftrag erfüllt. Das Negative an meinem Job war die Sauerei, die jedes Mal zwangsläufig mit dazu gehörte, wenn man jemanden erschoss. Angewidert sah ich auf die Hirnmasse, die jetzt den schmutzigen Asphalt befleckte. Da war mir eine ganz normale Blutlache eigentlich lieber, aber was soll’s, ein Kopfschuss als Todesursache gefiel mir besser, als eine Kugel ins Herz. Da mein Auftrag nun erledigt war, hieß es für mich nun so schnell wie möglich von hier wegzukommen. Immerhin bestand die Möglichkeit, dass jemand die Leichen entdeckte und sollte dies der Fall sein, würde man mich als erstes mit ihnen in Verbindung bringen, wenn ich der einzige war, der hier noch lebend herumlief. So machte ich auf dem Absatz kehrt und lief die dunkle Gasse entlang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)