Turks lieben kompliziert von Mad_Hatter_Jin ================================================================================ Kapitel 8: Beginn des Auftrages ------------------------------- „Vincent, Cloud, nun wartet doch mal!“ Vincent und Cloud drehten sich fast gleichzeitig um, als Anna sie rief. Der Helikopter hatte das Vierergespann kurz vor Nord Corel raus gelassen, da sie sich dem Dorf unauffällig nähern sollten. Cloud verleierte leicht die Augen. Anna ging ihm jetzt schon auf den Geist. Etwas was eine Leistung für sich war, wenn man bedachte, wie ruhig Cloud in der Regel war und er mit zwei Kindern zusammenlebte, welche sehr aufgeweckt waren. Selbst Vincent, der sogar Yuffie und Reno aushielt, war mittlerweile genervt von Anna. Dabei waren sie noch nicht einmal zwei Stunden unterwegs. Elena dagegen hatte die gesamte Zeit über, genau wie die zwei Herren, geschwiegen. Sie war eine angenehme Mitreisende, was wohl aber hauptsächlich daran lag, dass Anna sie konsequent ignorierte und sie so ihren eigenen Gedanke nachhängen konnte.  „Was ist Anna?“, fragte Cloud und Elena schreckte aus ihrem Gedanken hoch, denn Clouds Stimme hatte gereizt geklungen. Das hatte immerhin schon Seltenheitswert, dass man in Clouds Stimme Gefühlsschwankungen wahrnehmen konnte. Auch Vincent sah missgelaunt aus. „Nach was genau suchen wir eigentlich?“, erwiderte Anna arglos und Vincent, Cloud und Elena stöhnten kollektiv auf.  „Also, das zuhören musst du offenbar noch lernen“, sagte Elena schließlich und Anna sah sie wütend an.  „Wir gehen jetzt erst mal ins Dorf und werden dort unsere Sachen abladen, dann teilen wir uns auf und suchen nach einem Labor“, erklärte Elena, zum gefühlten 100sten Mal. Tseng hatte vermutlich Recht. Die Achtzehnjährige würde nicht mal die ersten vier Monate überleben. „Woher sollen wir denn wissen, ob es hier überhaupt ein Labor gibt?“ Cloud drehte sich um und ging weiter. Man spürte seine Angespanntheit deutlich.    „Das wissen wir nicht, deshalb sind wir hier“, antwortete der Blonde kühl und Anna begann einen Schmollmund zu ziehen. „Woran erkennen wir es denn dann?“, hakte sie nach. Cloud schnaubte und lief einfach weiter, während Vincents Gesicht immer tiefer hinter seinem Kragen verschwand, aber Elena sah, wie in dessen Augen etwas aufblitzte, was sie nicht zuordnen konnte. Vermutlich Wut oder Frust (oder eventuell auch Chaos;))  Elena folgte Cloud, während Vincent Anna noch einmal den ganzen Plan erklärte. Die Blondine holte den Schwertkämpfer ein, der sie kurz von der Seite musterte. „Warum grinst du? Die Tussi nervt ganz schön“, erkundigte er sich und Elena grinste noch ein Stück breiter, warf einen Blick über die Schulter und als sie sah das Anna und Vincent weit genug weg waren, antwortete sie.  „Weil Tseng sich diesmal irrt. Er gibt Anna vier Monate, aber wenn das so weiter geht, dann überlebt sie nicht mal die erste Woche.“  Cloud musste grinsen. Damit hatte Elena nicht ganz Unrecht. Entweder er oder Vincent würden Anna im  Verlauf der Woche noch killen, wenn sie nicht irgendwann still war. „Du hast mein Mitleid. Immerhin musst du dir das Zimmer mit ihr teilen“, sagte er schließlich und die junge Frau zuckte mit den Schultern.  „Ach weißt du, ich habe zwei Jahre mit Reno, Rude, Tseng und Rufus zusammengelebt, da überlebe ich die eine Woche mit Anna auch noch.“ Cloud grinste erneut. „Ja, stimmt. Wer Reno überlebt, der überlebt das wahrscheinlich auch“, gab er als zynische Antwort und Elena musste lachen. Den Rest des Weges schwiegen die beiden sich an, jeder in seinen eigene Gedanken.  Nord Corel kam bald in Sicht. Das Dorf lag recht einsam in einer Senke und mitten in der Wüste. Der Makoreaktor, der vielen Menschen im Widerstand das Leben gekostet hatte, stand noch immer majestätisch über dem Dorf. Doch nun, wo keine Energie mehr daraus bezogen wurde, war der gesamte Reaktor mit Pflanzenschlingen überwuchert. Das Dorf dagegen hatte es tatsächlich geschafft sich wieder aufzubauen. Die Menschen hier waren glücklich, immerhin konnten sie wieder Kohle abbauen.  Elena und Cloud blieben kurz stehen, damit Vincent und Anna sie einholen konnten. Der Ex-Turk sah reichlich genervt aus und ignorierte die vor sich hin plappernde Anna mittlerweile, eine reichlich ausgefeilte Taktik von ihm. Cloud wusste, dass er auch so Yuffie ignorieren konnte, wenn er das wollte. In der Pension waren bereits Zimmer für sie reserviert worden, erstaunlicherweise zwei Einzelzimmer und ein Doppelzimmer. Cloud und Vincent nahmen das Doppelzimmer und überließen den beiden Frauen die Einzelzimmer, worauf beide einen dankbaren Blick von Elena ernteten. „Ihr habt was gut bei mir“, flüsterte sie, bevor sie Anna die Treppe rauffolgte.  Das Zimmer war nicht groß, sehr schmal sogar, doch Elena war das recht egal, da es ja eh nur für eine Nacht war. Sie stellte ihre Tasche ab und ahnte, dass Anna mit dem Zimmer wohl kaum zufrieden sein würde. Es klopfte leise an ihrer Tür und sie öffnete.  Vincent stand davor. „Wir sollten gleich anfangen“, sagte er und sie nickte schwach.  Aus ihrer Tasche nahm Elena eine Karte, sowie vier schwarze Kästen und eine kleine Schachtel mit Ersatzmunition. Dann folgte sie Vincent in das Zimmer der beiden Männer. Cloud saß auf einem der beiden Betten und starrte gedankenverloren vor sich hin. Anna kam kurz nach den beiden in das Zimmer und meckerte, wie erwartet, über das Zimmer. Die drei ignorierten sie gekonnt.  Elena breitete die Karte auf dem kleinen Tisch aus und teilte mit einem Kugelschreiber das Dorf in vier Bereiche auf. Jeder bekam ein Teil zu geteilt. Anschließend verteilte sie drei der vier schwarzen Kästen. „Da drin sind Head-Sets, über welche wir Kontakt zueinander halten können“, erklärte sie den anderen, dann zeigte sie Anna, wie sie das Head-Set zu benutzen hatte. Cloud und Vincent hatten bereits beide Erfahrungen damit machen können. Weder Cloud noch Vincent waren begeistert, da ihr Gehör schon empfindlich genug war. Nun auch noch mit Anna verbunden zu sein, ließ die beiden an dem Plan, die letzten Labore von Shinra zu beseitigen, zweifeln. Das Mädchen war vermutlich noch nie einem Monster über den Weg gelaufen. Wenn sie dann losschrie, würde beiden mit Sicherheit das Trommelfell bersten.  Elena sah den zweifelnden Blick bei beiden, deutet den beiden mit einem kurzen Blick noch zu bleiben, als Anna schon loszog. Sie stellte die Kopfhörer von den beiden leiser ein. Sie wusste, dass die beiden auch so alles hören würden. „Damit sind wir Quitt“, murmelte Cloud und verließ den Raum um sich in seinem Bereich umzusehen. Vincent nickt Elena zu und verschwand mit einem wehen seines Umhanges, bevor auch sie lustlos an die Arbeit ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)