Turks lieben kompliziert von Mad_Hatter_Jin ================================================================================ Kapitel 1: Im "Siebten Himmel" ------------------------------ Etwas nervös betrat Elena die Bar und sah sich flüchtig um. Das Zielobjekt saß mit seinen Leuten an einem der größeren Bartische und ein Mann mit langen schwarzen Haaren und roten Umhang nippte in einer dunklen Ecke an einem Glas Wein und musterte sie eindringlich aus seinen roten Augen heraus. Ansonsten war die Bar noch leer. Elena nickte dem Mann zu, der leicht zurück nickte und sich dann, offenbar gelangweilt, wieder seinem Wein zuwandte. Sie runzelte leicht die Stirn, warf Vincent Valentine noch einen kurzen Blick zu und ging dann zu der Bar. Während sie sich auf den Barhocker setzte, dachte sie über Valentine nach. Das sie und Tseng ausgerechnet diesem Mann ihr Leben zu verdanken hatten, passte ihr gar nicht. Tseng hatte sich, nach guter Manier, bereits bei ihm bedankt und ihn anschließend gefragt ob er denn nicht das ein- oder andermal den Turks aushelfen könnte. Elena, Reno und Rude waren erstaunt gewesen, als der doch sehr geheimnisvolle Ex-Turk zugesagt hatte, wenn auch unter sehr strengen Bedingungen. Bisher hatten sie seine Hilfe noch nicht in Anspruch nehmen müssen, worüber Elena doch eher froh war. Eine junge Frau erschien hinter der Bar und sah Elena stirnrunzelnd an. „Hallo, Elena…“, sagte Tifa langsam und ihr Blick wurde misstrauisch. „Cloud ist noch nicht zurück.“, teilte sie dann mit und Elena zuckte mit den Schultern. „Wegen ihm bin ich auch nicht hier.“, antwortete sie bissig. Sie wusste genau, was Tifa im Moment dachte. Jedes Mal, wenn die Turks im „Siebten Himmel“ auftauchten, wollten sie mit Cloud sprechen. Meist hatte das bisher nichts Gutes geheißen. Tifa unterbrach ihren Gedankengang. „Sag nicht, du bist zum Trinken hier. Reno und Rude, okay. Aber dich habe ich bisher noch nie hier gesehen.“, sagte Tifa, doch ihr Blick hatte sich merklich entspannt. „Nein, zum Trinken bin ich auch nicht hier.“, antwortete sie kühl, denn Reno hatte Elena vor den Getränken im „Siebten Himmel“ gewarnt. Die Cocktails waren wohl sehr stark und die Schnäpse nur die Besten. Elena wusste, was sie vertrug und was nicht. „Ich habe einen Auftrag.“, sagte sie leise und Tifa schien zu verstehen. Sie blickte kurz in die Ecke in der die Männergruppe saß. „Kaffee?“, fragte sie dann lächelnd. Elena nickte leicht verblüfft. Offenbar hatte Tifa nicht vor sie rauszuwerfen. Stattdessen stellte sie Elena eine Tasse Kaffee hin, kam um die Bar herum und setzte sich neben Elena. „Welchen?“, fragte sie schließlich leise und Elena sah kurz zu der Gruppe. Dann wand sie sich seufzend ihrem Kaffee zu. „Der Typ mit der Brille.“, antwortete sie ebenso leise. Tifa sah sie an. „Was hat er denn gemacht?“, sagte eine dunkle Stimme und die beiden Frauen zuckten zusammen. Vincent war von hinten an die beiden herangetreten und hatte offenbar gelauscht. Elena atmete tief durch. „Drogendealer, Organ-und Menschenhandel…, das übliche eben.“, sagte sie achselzuckend und Vincent schnaubte. „Um sowas kümmert ihr euch heute? Ist das nicht eher unter eurem Niveau?“, fragte er dann ohne Umschweife und Elena nickte leicht. „Eigentlich schon, aber Tseng schiebt uns momentan alles zu, was er kriegen kann. Fast so, als ob er mich und Reno aus dem Büro haben wollte. Die Juniors sind für den Auftrag eigentlich zuständig.“, sagte sie betrübt und Tifa sah sie interessiert an. Doch bevor sie etwas sagen konnte, rief einer der Männer nach ihr und sie ließ Elena und Vincent alleine. Elena nippte an ihrem Kaffee, der verdammt stark war und begann ihren Gedanken nachzuhängen. Warum gab Tseng ihr nur solche Aufträge? Sie waren langweilig und eigentlich Grundlagenarbeit. Sollten doch die Juniorturks den Job übernehmen. Sie begann zu rechnen. Seit zwei Wochen hatte sie Tseng nicht mehr persönlich gesehen. Die Aufträge hatte sie entweder per Mail, per Telefon oder über Reno erhalten. So ging das nun seit etwa vier Monaten. Dabei hatte sie gehofft, dass sich durch die Folter durch Kadaj etwas geändert hätte. Hatte es sich zwar, immerhin hatte er sie zur Senior-Turk befördert, aber ansonsten ging er ihr aus dem Weg. Sie seufzte frustriert. Der Mann war einfach ein gefühlskalter, unsensibler und schweigsamer Macho! Aber trotzdem liebte sie diesen Mann. Und das vom ersten Tag an. Elena sah auf, dabei begegnete sie Vincents Blick. Der Ex-Turk schien sie die ganze Zeit beobachtet zu haben. Elena wurde rot, was der Mann offenbar lustig fand, denn ein leises Lächeln umspielte seine Lippen. Sie drehte rasch den Kopf weg und sah wie ihr Zielobjekt zahlte und aufstand. Sie zog aus ihrer Tasche ein Handy, tippte eine kurze Nachricht, dann stand sie auf, warf einige Gil auf die Bar und verließ, mit einem letzten Blick auf Vincent, die Kneipe. Im nächsten Moment tauchte sie in die Dunkelheit der Straßen ab und folgte Reno und dem Zielobjekt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)