Hochzeitsglocken... von Gaomee (... auf Umwegen) ================================================================================ Kapitel 16: Badezimmerkatastrophen ---------------------------------- Phantastisch, dachte sich eine andere Blondine zur selben Zeit und lächelte dabei gar nicht. Sie saß mit ihren beiden Brüdern und der Schlafmütze fest. Statt mit Sasuke ins Hotel einzukehren und ihn in ihr Zimmer zu führen, würde sie heute Abend wohl alleine schlafen. „Ich hab’ gehört, die Hochzeit wird ziemlich pompös?“, erkundigte sich Kankuro, der das Schweigen satt hatte. „Kann sein“, gab Shikamaru zu. „Warst du nicht gerade bei Sasuke und Neji und hast … irgendetwas organisiert?“ „Nein, eigentlich saßen wir nur bei Jiraiya in der Bude und haben Bier getrunken. Dann hat Sasuke Jiraiya den Ring und den Anzug gegeben, ihm erklärt, dass er am Sonntag einen Friseurtermin hat und dass er sich einen Trauzeugen aussuchen müsste. Dann hat er fünf Dinge abgehakt und wir sind gegangen.“ „Aha … Fünf Punkte abzuhaken für vier Dinge?“ Shikamaru zuckte die Achseln. „Ich glaube, ein Punkt war so etwas wie: Sag Jiraiya, dass ich ihn köpfe, wenn er irgendetwas versaut.“ „Achso.“ Da mischte sich Gaara auch in das Gespräch ein: „Ich habe schon einen Blick auf die Sitzplätze für die Kirche erhascht - Weißt du eigentlich, weshalb ich in der Kirche so weit hinten sitze? Bin ich nicht wichtig genug für vorne?“ „Ehh, nein, da musst du Sakura fragen. Keine Ahnung. Ich war ’mal eine Zeit lang ihr Assistent, aber das hat man mir erst im Nachhinein gesagt.“ Die Aussage rief bei allen verwirrte Blicke hervor. „Was?“ „Offenbar hat sie mich schlafend eingestellt.“ Oh Gott, diese Gesprächsthemen, dachte Temari. Geht es noch langweiliger? Sie war froh als das Hotel in Sicht kam. Dummerweise lud Kankuro die Trantüte noch mit nach oben ein. Temari hatte zwar ein eigenes Zimmer, aber sie hatte gehofft, wenigstens mit den anderen noch etwas fernzusehen und die Minibar zu plündern. Stattdessen würden die nun ihre langweilige Konversation mit Shikamaru fortführen. Für ein Genie sagte er erstaunlich uninteressante Sachen. An dem Hotelportier vorbei und den Aufzug hoch. Die ganze Zeit unterhielten sie sich über irgendeinen Mist. Endlich hatte sie ihr eigenes Zimmer erreicht und plante die Minibar auf den Kopf zu stellen. „Kommst du nicht noch zu uns?“, fragte ihr Bruderherz. „Nee, bestimmt nicht“ und weg war sie. In ihrem Hotelzimmer ließ sie sich ein Schaumbad einlaufen und stellte den Inhalt der Minibar vorsichtig auf dem Wannenrand auf. Sie suchte sich ein duftendes Duschgel aus, eine entspannende Maske und legte ein bisschen Musik auf, um das Gelächter aus dem Nachbarzimmer zu übertönen. Dann streifte sie behutsam ihr Wickelkleid ab und löste die Bänder aus ihrer Lockenpracht. Sie trat vor einen großen Wandspiegel und betrachtete sich darin von allen Seiten. Sie sah gar nicht schlecht aus. Ihre Oberschenkel waren zwar gewaltig und man konnte die Muskelstränge, die unter ihrer gebräunten Haut verliefen, erkennen, aber das änderte nichts an ihrer exotischen Schönheit. Zufrieden mit sich selbst und ihrer Figur kletterte sie in die Badewanne und genehmigte sich das erste Fläschchen auf dem Wannenrand. Eine Weile schwelgte sie in Tagträumen davon wie viel schöner es wäre, wenn Sasuke mit ihr in der Wanne wäre. War er aber nicht. Also träumte sie weiter, leerte noch einige Fläschchen, versank immer weiter in ihrem Schaum und träumte von Sasuke. Weil ihre Träume so schön waren, war das grausame Erwachen noch grässlicher als sowieso schon. Jemand griff nach ihr und sie wachte langsam auf. Plötzlich war ihr sehr kalt und ihr wurde bewusst, dass sie getragen wurde. Dann wurde sie abgesetzt und sie sah … die Schlafmütze. „Hey! Sie öffnet die Augen.“ Irritierenderweise begann er mit einer Hand ihre Wange zu tätscheln als ob ihr Erwachen nicht schon grässlich genug wäre. Sie schüttelte seine Hand ab und blickte hoch. Dort war das besorgte Gesicht ihres rothaarigen Bruders. Der andere war auch schnell bei ihrer Seite. Shikamaru drehte indessen die Musik herunter. Ein Dienstmädchen war geschickt worden, um Temari zu bitten diese leiser zu machen, doch hatte keinen Einlass erhalten. Schließlich hatte sie die Reisegenossen der Inhaberin des Zimmers aufgesucht und gemeinsam hatten sie die schlafende Temari in der Badewanne gefunden. Natürlich neigte jeder zu Übertreibungen und sie hatten die Frau aus dem Wasser gerissen, obwohl ihre Nase noch gut über dem Wasserstand war und sie noch atmen konnte. Das hatte zur Folge, dass die verhasste Schlafmütze sie jetzt auch noch nackt gesehen hatte. Sie riss sich das Handtuch aus Kankuros Hand und fauchte ihre beiden Geschwister an. „Meine Güte, könnt ihr euch nicht benehmen?“ Das Dienstmädchen, welches die Tür aufgeschlossen hatte, machte große Augen und entschied, dass es besser war die Tür leise hinter sich zu schließen und zu verschwinden. „Habt ihr sie noch alle? Ihr müsstet am besten wissen, dass ich gern in der Badewanne schlafe!“ Dass die wegen so etwas direkt einen Aufstand machten, sah ihnen gar nicht ähnlich, dachte Temari. „Äh … “, begann Kankuro. „Er da meinte ‚Schnell, holt sie da raus’. Es klang so dringlich, da haben wir einfach mitgeholfen.“ „Genau“, stimmte Gaara zerknirscht zu. Die Schuld gelungen auf Shikamaru übertragen, fühlten die beiden Brüder sich wieder auf der sicheren Seite und entspannten sich ein wenig. „Du bist der Anstifter!“ Kreischend zeigte sie mit dem Finger auf ihn, wickelte sich enger in das Handtuch und kam drohend näher. „Du lagst da regungslos in der Wanne, überall leere Alkoholflaschen. Normalerweise muss man da Selbstmord vermuten!“, versuchte er verzweifelt sich zu verteidigen, doch keine Chance. „Komm mir noch einmal zu nah und du stirbst“, zischte sie und damit ging sie zurück ins Badezimmer und bedeutete den Herren ihr Zimmer zu verlassen. „Nimm’s dir nicht so zu Herzen. Seit Gaara sich ein wenig normalisiert hat, ist sie offenbar der Meinung, unsere Familie bräuchte ein neues Monster… “, versuchte Kankuro Shikamaru aufzumuntern. „Herzlichen Dank auch“, erwiderte dieser stöhnend. Sein Herz raste noch immer, so schockiert war er gewesen. Soviel Aufregung war er nicht gewöhnt. Er nahm sich vor nach Hause zu gehen und erstmal über seinen Schreck zu schlafen. *** „Was glaubst du machen die anderen gerade?“, wunderte sich Tenten, während sie die Füße auf seinen Kaffeetisch legte und die Eiscreme von ihm entgegen nahm. „Mjam, Schoko-Vanille!“ „Sich gegenseitig an die Gurgel gehen, ausflippen? Was weiß ich.“ Sie zuckte mit den Achseln, wartete bis Neji den Splatterfilm eingelegt hatte und sich auch die Füße hochlegend zu ihr gesellt hatte. Er hielt seine Hände im Schoß verschränkt, Tenten hielt ihre um die Eiscremedose. Beide konzentrierten sich nicht auf den Film. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)