Hochzeitsglocken... von Gaomee (... auf Umwegen) ================================================================================ Kapitel 12: Kaffee und Politiker -------------------------------- Als Sasuke langsam aufwachte, merkte er sofort, dass er allein im Bett war. Er merkte auch, dass sein Steißbein noch schmerzte, weil er heute Morgen früh irgendwann vom Bett gefallen war. Offenbar war Sakura ein sehr aktiver Schläfer. Aber das Wichtigste blieb immer noch: Sie war nicht mehr da. Erstmal streckte er sich, fand es aber schon seltsam, dass sie gegangen war. Sie war letzte Nacht – eigentlich heute morgen früh – so entspannt neben ihm eingeschlafen, dass er gedacht hatte, - dass er einfach davon ausgegangen war, dass sie noch immer dort liegen würde, wenn er aufwachte. Leider war dem nicht so und er zog sich seine Boxers über und schlurfte gähnend in die Küche. Als er Sakura am Herd mit einer Pfanne, einem Telefon und ihrem Notizblock erblickte, warf er einen Blick auf die Uhr und stöhnte als würde es ihm körperlich wehtun wie wach sie um zehn Uhr schon war. Er hatte wahrscheinlich gerade einmal vier Stunden geschlafen und Sakura trug schon ihre Kleidung für den Tag und machte Frühstück. Dass sie bereits angekleidet war fand er einerseits sehr schade andererseits gab es ihm ein unwillkommenes Gefühl und auch irgendwie das Gefühl Fehl am Platz mit seiner Boxershorts zu sein. Während er also zusammengesunken auf einem Stuhl saß, stellte Sakura einen Teller und eine Tasse Kaffee vor ihm ab. Sasuke hasste Kaffee, wollte aber nichts sagen und nippte folgsam an dem ekelhaften Gebräu. Auf dem Teller befanden sich Eier und Speck. „Danke“, murmelte er, doch er hatte den Eindruck als hörte sie ihm nicht zu. Sie lief einfach nur andauernd in der Küche herum und versuchte immer wieder jemanden zu erreichen. „Sie geht nicht ’ran.“ „Es ist ja auch erst zehn Uhr morgens“, wandte Sasuke ein, obwohl er nicht wusste, um wen es ging. „Aber die Brautkleidanprobe ist heute.“ Aha, es ging um die älterliche Braut. Lustlos stopfte er das eigentlich leckere Frühstück in sich hinein und tat sich den Kaffee an. Indessen versuchte Sakura noch einmal Tsunade anzurufen. Diesmal hob offenbar sogar jemand ab, denn das Wort Brautkleidanprobe sprudelte sofort aus Sakura heraus, doch sie verstummte schnell und legte auf. „Sie hat aufgelegt.“ „Warum?“, erkundigte sich Sasuke. „Sie hat gesagt, wenn ich noch einmal anrufe, sagt sie die Hochzeit ab … Ich glaube, sie hat einen Kater.“ „Nee, was du nicht sagst …“ Sonst sagt sie die Hochzeit ab. Das war eindeutig. Sakura seufzte und sagte den Brautkleidanprobetermin für den Nachmittag ab und verschob ihn auf Morgen. Langsam wurde es eng mit der Planung. Dann machte sie dem Kutscher Beine, bestellte einen Aufräumdienst für das Chaos und einen Abholdienst für Anko und Lee zur Kabine und klärte noch einmal alles mit der Catering-Firma ab. Der französische Koch hatte sich mittlerweile wieder eingekriegt und sich damit abgefunden, dass die Tortenschmeißerin nicht die Art von Frau war, die sich entschuldigte. Sasuke hatte eigentlich auch ganz gute Arbeit geleistet. Nicht unbedingt, weil er Jiraiyas Wünsche erfüllt hatte, sondern, weil er Jiraiya überzeugt hatte, dass er diese Dinge doch nicht brauchte. Und so zog der Tag an den Beteiligten vorbei. Die meisten hatten Kopfschmerzen (Wegen zuviel Alkohol oder zuviel Eiscreme) und niemand musste irgendwelche Sachen erledigen … bis die politischen Hochzeitsgäste in Konoha-Gakure eintrudelten. "Okay, da hätten wir ... " Sie ging die Liste vorsichtig mit einem Finger durch, während Tsunade zusammengesunken auf ihrem Sessel hing. Sakura hatte von Shizune unerwartet Unterstützung erhalten und Tsunade präsentabel ins Büro geschafft. Schließlich ging es hier um die Affären des Staates. "Tsunade, wach auf, du musst noch dutzende Politiker empfangen. Dann wird man sie zu ihren Hotels bringen und ..." Sakuras Stimme verlor sich in einem Gemurmel als sie begann mit sich selbst zu reden. "Ich will nicht ... ", schluchzte das Oberhaupt, aber da kam auch schon der Nächste, den Shizune gestresst hereinführte, weil sie eigentlich noch tausend anderer Dinge zu erledigen hatte. Während Sakura sich dezent im Hintergrund hielt, musste Tsunade aufstehen, Hände schütteln, sich hinsetzen, Hochzeitsgrüße anhören, ein paar politische Anspielungen über sich ergehen lassen und noch einmal aufstehen, Hände schütteln und sich hinsetzen. Dann fing das Ganze von vorne an. Leider hatte Sakura Tsunade doch stören müssen und zwar trafen Gäste aus anderen Ländern ein, die der gigantischen Hochzeit der Hokage beiwohnen sollten. Die vielen wichtigen Personen machten Sakura nur noch klarer, dass bei der Hochzeit nichts verpatzt werden durfte. "Herzlichen Glückwunsch", gratulierte Sakura Tsunade. "Das war der Letzte", aber noch während sie es sagte, steuerte sie Tsunade auch schon aus dem Raum. "Wo geht's hin?", stammelte Tsunade zwischen zwei Gähnern. "Na ja, da du schon einmal wach bist, habe ich die anderen auch aus den Federn geholt und deinen Anprobetermin doch noch für heute bekommen. Ich kann dir sagen, die Besitzerin war ganz schön angepisst, aber ... Du bist die Hokage." Sakura zuckte triumphal mit den Schultern. Sie war dazu übergegangen dieses Totschlagargument zu bringen, wann immer ihr jemand ernsthafte Probleme machte. Wer wollte denn schon der Hokage Ärger machen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)