Hochzeitsglocken... von Gaomee (... auf Umwegen) ================================================================================ Kapitel 8: Eiscremeeingeständnisse ---------------------------------- „Du?“ „Ja?“ Sie schleppten sich gerade die Treppenstufen zu dem Apartementgebäude hoch. „Ich glaube, ich klau dir gleich dein Bett“, informierte Tenten ihren Gastgeber freundlicherweise. „Du, das glaube ich eher weniger.“ „Ich bin müde“, war alles, was Sasuke dem Gespräch beisteuern konnte. Neji konnte kaum die Hand heben, um den Portier zu grüßen und steuerte direkt auf den Fahrstuhl zu. Kaum waren sie eingestiegen, setzte Tenten sich auf den Boden. „Ich bin müde“, gab Sasuke noch einmal von sich und lehnte sich an die Innenwand, während sie auf das „Pling“ warteten. Schleppend suchte Neji im Flur vor seiner Haustür nach seinem Schlüssel als plötzlich ein Telefon klingelte. Niemand bewegte sich. „Ich glaube, das ist deins, Sasuke.“ „Bin zu müde.“ Aber er ging letztendlich trotzdem ’ran. „Ja?“, maulte er unfreundlich. Obwohl die Lautstärke an Sasukes Telefon heruntergedreht war, war sofort klar, dass da eine hysterische Frau am anderen Ende der Leitung war. Neji fand endlich seinen Schlüssel und schloss auf. Tenten drängelte sich noch vor ihm in die Wohnung, um das Bett für sich zu beanspruchen. „Wer ist das?“, erkundigte Neji sich, der die Hoffnung aufgab, Tenten davon zu überzeugen, dass er das Recht hatte in seinem eigenen Bett zu schlafen und freute sich stattdessen, dass er eine bequeme Couch hatte. „Sakura“, formte er lautlos mit den Lippen, während es am anderen Ende Schimpftiraden hagelte. Neji war sich nicht sicher, ob sie Sasuke galten oder vielleicht irgendwelchen Elchen oder Strippern, aber er war sich ziemlich sicher, dass er definitiv zu müde war, um im Flur herumzustehen. „Kommst du?“ Er konnte Sasuke innerlich seufzen sehen. „So wie das hier klingt, wohl nicht.“ „Was ist denn passiert?“ „Keine Ahnung, aber du weißt doch – Tsunade schmeißt mich ’raus, wenn ich nicht auf unsere Miss Perfect höre.“ „Passiert“, kommentierte Neji nicht ganz mitleidslos, drückte Sasuke sein restliches Geld für ein Taxi in die Hand und schloss die Tür. „Wo’st Sasuke?“, erkundigte sich Tenten aus der Küche. Sie hatte offenbar einen Eiscremebecher in seinem Kühlschrank gefunden. „Wo hast’n das her?“ Neji konnte sich nicht daran erinnern, jemals Eis gekauft zu haben. „Aus dem Tiefkühlfach?“ Sie steckte sich einen Riesenlöffel in den Mund. „Willst du noch ’was machen?“, erkundigte er sich vorsichtshalber, während er beobachtete wie eine ganze Eiscremeschachtel vor seinen Augen geleert wurde. „Schlafen.“ Tenten blickte kurz auf und besah Nejis Wohnung. Sie war immer wieder vom Hocker gehauen, wenn sie sah, was sich ihr Kumpel leisten konnte. Klare, saubere Panoramafenster gegenüber von Tentens Sitzplatz (Nejis Anrichte) gelegen sorgten am Tag für genügend Belichtung. Die Küche mit einer hübschen „Kochinsel“ ging direkt ins Wohnzimmer über. Überall war helles Laminat verlegt und gegenüber von Tenten im Wohnzimmer noch hinter der Insel war eine rote Couch, von der aus man den Flachbildfernseher sehen konnte, der in der Küche angebracht war, der dort hing, damit man auch beim Kochen fernsehen konnte. Hinten rechts stand noch eine Anlage, die Neji so gut wie nie benutze, links hinter einem Wandschirm ging es weiter in sein Schlafzimmer. Viel stand in seiner Wohnung nicht herum, aber sie war trotzdem sehr schön. Tenten war gern hier. „Sasuke ist von Sakura wegzitiert worden. Naja … Ich geh ’mal die Couch vorbereiten.“ Er wollte gerade wegschlurfen als Tenten sich von ihrem Kälteschock wegen der vielen Eiscreme erholte hatte und ihren Mund wieder benutzen konnte: „Quatsch, schlaf in deinem Bett. Das ist groß genug. Ich bin jetzt auch fertig damit deine Süßigkeitenvorräte wegzufressen.“ Sie schmiss die leere Eisdose in den Mülleimer und lief federleicht auf nackten Füßen ins Schlafzimmer, wo sie sich auf’s Bett schmiss. Neji tat es ihr nach und ließ sich auf sein Bett fallen, drehte ihr sein Gesicht zu. Tenten lag auf dem Bauch, das Antlitz in einem seiner blütenweißen Kissen vergraben. „Du sabberst auf mein Kissen.“ „Pech.“ Als sie schon beinah eingeschlummert war, stellte Neji ihr noch eine Frage, sehr zögerlich, beinah ängstlich, aber sie kam: „Bist du eigentlich ... lesbisch?“ Sie musste kurz schmunzeln, schüttelte dann aber mit dem Kopf. „Leider nein, leider gar nicht.“ *** Wer auch nicht lesbisch war, war Sakura. Egal wie oft Ino ihr auch sagte sie müsse es sein, weil sie dem Stripper nicht zu Füßen lag. „Aber guck dir doch diese Oberschenkel an! Und erst diese Beule in dem Tanga, ich wette der hat’s drauf im Bett!“ „Oh mein Gott, du bist so betrunken“, konnte Sakura nur von sich geben. Sie selbst war auch hinüber und saß mit hängendem Kopf auf der Couch. Tsunade schlief in der Badewanne. Kurenai hatte den flauschigen Teppich gefunden und schlief mit Hinata auf diesem, während Anko und Lee beherzt mit dem Stripper tanzten. „Glaubst du, den kann ich mir mit nach Hause nehmen?“ „Ernsthaft, Ino, der Kerl nimmt noch nicht einmal seine Sonnenbrille ab. Ich glaube, der macht das nur wegen dem Geld. Der’s womöglich sogar schwul.“ „Nein!“ Ino war schockiert. „Wie kannst du so ’was nur sagen?“ Sakura hatte die Schnauze voll. Da sie aufgehört hatte Alkohol nachzuschütten, arbeitete ihr Körper munter am Abbau. Die Folge war, dass ihr übel wurde und die Folge davon war, dass sie ausgesprochen schlechte Laune bekam. Da Ino nur Augen für den Stripper hatte, war es aber schwer sie jetzt anzuschreien und ihr die Schuld zu geben (Obwohl es ihre Schuld war, mit dem Wein, den Sakura ausgesucht hatte, wäre das nicht passiert … bestimmt …) und daher tat Sakura das Nächstbeste. Sie rief Sasuke an und ließ ihren ganzen Frust eben an ihm aus. Er verstand wahrscheinlich kein Wort. Als sie sich ein wenig beruhigt hatte, vergewisserte sie sich, dass er noch da war. „Ohje, Neji hat gerade die Tür zugemacht … Ja, ich bin noch da.“ „Dann komm in mein Büro. Es ist alles eine Katastrophe und du bist Schuld und ich - das heißt wir – müssen das irgendwie wieder hinbiegen … außerdem ist mir schle-“ Da legte sie schnell auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)