Played Personality von Salianka ================================================================================ Kapitel 1: Person Two --------------------- Bei Clément: Der Tag war für den jungen Mann, im alter von zwanzig Jahren, wie jeder andere auch. Er saß in seinem Bürostuhl, machte seine Arbeit und gab sie seinem Chef. Die Menschen um ihn rum, waren seine Freunde, seine Kollegen, die immer Freundlich waren und halfen. Aber wollte er das? Es ging ihm langsam auf die Nerven. Die lauten Stimmen, die ihm Kopfschmerzen bereiteten, die freundschaftlichen Berührungen, die ihn langsam anwiderten, die Gesichter, die er langsam kannte, wie die, seiner Familie, die er hasste. Es war doch eh alles nur ein Spiel, ein Spiel, um sein Vertrauen zu bekommen. "Geh nach Hause! Du hast genug gemacht, du überarbeitest dich noch." Die Stimme des Mannes, der sich als sein Chef ausgab, erschrak ihn leicht. Wieder sah er in ein gespieltes freundliches, lächelndes Gesicht. Merkten sie denn nicht, dass er wusste, dass sie logen? Vermutlich nicht, sonst würden sie es nicht tun. "Danke, Chef!" Der junge Mann lächelte gespielt zurück. Seit Jahren ging er nun auf ihr Spiel ein und lächelte auch. Er griff nach seiner Jacke, seiner Tasche und richtete seine Kleidung. Als er das Gebäude verlies, musste er grinsen. Morgen würde es wieder so werden, wie an jedem anderen Tag seines Lebens auch. Als er das Knirschen des Schnees unter den Sohlen seiner Schuhe spürte und hörte, sah er hinter sich. Er fand, das die abdrücke in Schnee das Leben eines Menschen gut darstellten. Im ersten Moment wahren die Abdrücke gut zu erkennen, jeder sah sie, bis der neue Schnee sie langsam verschwinden lies und sie keiner mehr sah. So war es auch bei den Menschen. In der Zeit, in der sie lebten, hatten sie viele, die sich an sie erinnerten und wenn sie starben, wurden die Erinnerungen immer verschwommener, bis sie ganz weg waren. Oder andere kamen und nahmen den Platz des anderen ein und verdrängten sie so aus dem Leben, den Erinnerungen, der Anderen. Und dies geschah nur, weil die Zuneigung vieler Menschen füreinander nur gespielt war. Er lief weiter durch die eisige Kälte und stieg in sein Auto. Wieder musste er grinsen. Gleich wäre er Zuhause, bei der Frau, die er mal liebte. "Wo warst du wieder so lange?" Die junge Frau stand schon an der Haustür und wartete auf ihren Mann. Er wollte heute nicht mit ihr diskutieren, er war bereits müde und wollte nur noch ins Bett. Etwas grob drückte er sie auf Seite und lief wortlos an ihr vorbei. "Du mieser Kerl! Es war ein Fehler dich zu heiraten." Langsam drehte er sich zu ihr um und sah in ihr grimmiges Gesicht. Sie hatte Recht, er war ein Drecksack, er war kein guter Ehemann. Er war kaum Zuhause, er war kaum für sie da, er liebte sie nicht mehr, wie früher. Mit gesenktem Kopf griff er wieder nach seiner Jacke und ging aus dem Haus. "WARTE, WOHIN GEHST DU?" Seine Frau schrie ihm hinterher, aber dies schien in nicht mehr zu stören. Es war nicht nur seine Schuld, sie hatte sich auch verändert. Es begann vor einem Monat als er merkte, dass sich etwas geändert hatte. Es war froh, wenn er das Haus verlassen konnte und sie nicht mehr sehen musste und ihr aus dem Weg gehen konnte, sie sprachen kaum noch miteinander, es gab keinen Respekt und kein Vertrauen mehr. Diese Ehe bestand nur noch auf einem Zettel. Mit langsamen Schritten lief er die lange Straße entlang. Er spürte die Kälte, die sich langsam durch seine Sachen fraß und seinen Körper umschlang. "Pass doch auf!" Er spürte einen Schlag gegen seine Schulter. Als er sich umdrehte, sah er, gegen wen er gerannt war. Es war ein alter, guter Bekannter, der, dem er eine lange Zeit sein Vertrauen schenkte. "Wie geht's?" Er sah den Anderen gespielt lächelnd an. Sicher würde das Spiel, das er lernte, auch hier funktionieren. "Mir geht es gut, seitdem ich diese Schule verlassen habe! Und dir scheint es nicht viel schlechter ergangen zu sein!" Sein Gegenüber sah ihn musternd an und grinste kurz darauf. Er lag richtig, selbst bei dem Menschen, der sein bester Freund war, funktionierte dieses hinterhältige Spiel. "Seit wann rennst du rum, wie ein Schoßhündchen?" Die Blicke des anderen Lagen noch immer auf dem Rothaarigen. Es stimmte, er sah anders aus als sonst. Aber es war nicht nur sein Aussehen, das sich verändert hatte. Sein Charakter, sein Geruch, sein Weltbild, seine Meinung zu einigen Sachen, vieles hatte sich geändert. Wenn er sich nicht verändert hätte, würde er vermutlich auf der Straße sitzen, ohne Arbeit, ohne Zukunft, ohne Zuhause und ohne Frau. Heute bekam man nur noch einen Job, wenn man so aussah und sich so benahm, wie die anderen es wollten. Individualität, wollte keiner mehr sehen. Sie wollten einfach Arbeitnehmer, die wie Hunde ihren Arbeitgebern hinterher liefen, ihnen jeden Wunsch von den Lippen ablaßen und anstandslos gehorchten. "Weißt du, ich arbeite jetzt als Sekretär für einen Musikproduzenten. Das Spielen selbst, habe ich aufgegeben. Da kann ich mich leider nicht so anziehen, wie ich es will und ich kann auch nicht so sein, wie ich es will. Ich muss jetzt auch weiter. Ich hoffe, wir sehen uns wieder, wir müssen unbedingt die alten Zeiten wiederholen." Er lächelte wieder, als er sich umdrehte und dem Anderen den Rücken zukehrte. Er wusste, dass er ihn so schnell nicht wieder sehen würde, um über alte, vergangene Zeiten reden zu können. wieder lief er durch den Schnee, zu dem Gebäude, das er erreichen wollte, zu dem Gebäude, das er mittlerweile oft besuchte. "Guten Tag, mein Herr! Es ist eine Freude, Sie wieder zu sehen. Was kann ich Ihnen heute anbieten?" Ein Mann im Anzug sah den jungen Mann freundlich und gut gelaunt an. Es war nicht schwer zu erkennen, dass er sich über seine Anwesenheit freute. "Wenn ihr einen Neuen habt, will ich, dass er mich bedient!" Er hielt dem Mann das Geld hin, welcher es mit gierigen Blicken in seine Obhut nahm. "Sicher, mein Herr! Kommen Sie bitte mit!" Der Mann führte ihn in einen großen Raum. Der Raum war schwarz gestrichen, auf dem schwarzen Boden lag ein weißer Teppich, im ganzen Raum standen schön dekorierte Tische. "Bitte warten Sie noch einen Augenblick!" Als er sah, dass der Mann den Raum verließ, seufzte er. Er legte den Kopf in den Nacken und sah nach oben. Über ihm hing ein Spiegel, in dem er sein Spiegelbild sehen konnte. Er sah im Spiegel, wie seine braunen Augen, seine ernste Mimik, sein rotes, nach hinten fallendes Haar, seinen blassen, markelose Haut und seine, unter dem Hemd abgezeichneten, Muskeln, beobachteten. Er dachte an den Tag, an seine Fehler, die Fehler der Anderen, die Fehler dieser Gemeinschaft. Zuhause saß seine Frau, alleine, ohne ihren Mann, vermutlich würde dies auch so bleiben, seine Kollegen, die mit ihm dieses hinterhältige Spiel spielten, das er langsam übernahm. Sein Herz fühlte sich schwer an. War er vielleicht doch an allem Schuld? Verzweiflung, Trauer, Schmerz, Einsamkeit und Hilflosigkeit wahren die einzigen Gefühle, die seinen Körper einnahmen. Geborgenheit, Zufriedenheit, Glücksgefühl, Hoffnung, dies waren die Gefühle, die seine Seele ins Unterbewusstsein schloss und dort verkümmern ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)