Wärme schenken von Moonlight-Lullaby (Eine Familie werden ist schwerer, als man denkt) ================================================================================ Kapitel 3: Testament -------------------- Hallo Leute :D Ich weiß, ich bin spät dran, denn leider braucht die Schule momentan relativ viel Aufmerksamkeit. Aber dafür hab ich mich am Wochenende auf meine fünf Buchstaben gesetzt und für euch ein neues Kapitel geschrieben! Und das sogar extra lang~ war so lieb und hat wieder den Part als Beta-Leserin übernommen. Ohne sie würde in dieser FF das reinste Chaos herrschen! Vielen vielen Dank nochmal >w< Von heute, dem 11. Dezember, aus gesehen sind es nur noch 13 Tage bis Weihnachten! Also lasst uns anfangen, damit ihr davor noch was zum lesen habt :D >>>>>Kapitel 3: Testament<<<<< Das Zimmer des Notars war kahl und verschmähend. Ein paar Diplome zierten die gräulichen Wände des großen Büros, welches einen schweren Eichentisch an der Querseite des Raumes beherbergte. Entlang der Türseite reihten sich gleichartige Schränke und eine einsame, wuchernde Topfpflanze räkelte sich an der Fensterseite hinter dem Schreibtisch. Hinter eben diesem saß der Besitzer dieses Zimmers: Ein älterer schlaksiger Mann mit gut geschneidertem schwarzen Anzug – der Notar. Seine kinnlangen schwarzen Haare waren zurückgegelt und ließen sein markantes Gesicht noch stärker hervortreten. Sein Gesichtsausdruck wirkte... humorlos. Niemand konnte es dem schwarzhaarigen Mädchen verdenken, als es sich auf Ruffys Schoß zu ihm hochlehnte und ihm mit einem skeptischen Blick auf den emotionslosen Mann zuflüsterte: „Ich glaube, wir verkaufen hier gerade unsere Seelen...“ Ihr Begleiter beugte sich zu ihr hinunter und murmelte kaum hörbar: „Ich weiß! Das hab ich mir auch schon gedacht...“ Der Notar unterbrach ihre Unterhaltung mit einem lauten Räuspern. Beide setzten sich kerzengerade auf, während der Mann seine Papiere in die Hand nahm und mit einem bedeutenden Blick in die Menge die Veranstaltung eröffnete: „Die betroffenen Personen scheinen alle anwesend zu sein. So lasst uns beginnen.“ Er lehnte sich vor und stützte sein Kinn auf seine gefalteten Hände. „Wie Sie bereits wissen, ist Portgas D. Ace vor ein paar Tagen von uns gegangen. Er hat mich gebeten, sein Testament erst 10 Tage nach seinem Tod zu veröffentlichen, um seinen Angehörigen eine angemessene Zeit der Trauer zu ermöglichen, ohne sich gleich um Erbsachen streiten zu müssen. Um Missverständnisse vorzubeugen: Meinem Klienten war es bewusst, dass es auf seiner Seite der Familie wohl kaum zu solchen „Familienzwistigkeiten“ kommen würde, doch er war sich bei gewissen anderen Personen, die er zu seinem Leidwesen als Verwandtschaft zu bezeichnen hatte, nicht sicher.“ Jeder wusste, wer gemeint war: Die dämliche Nebelkrähe. Sie würde um alles kämpfen, was ihre Tochter in seinen Besitz übergeben hatte – und das mit Sicherheit bis aufs Blut. „Nun ja, wie dem auch sei, ich werde nun entsprechend dem Wunsch meines Mandanten das äußerst lang geratene Testament verlesen. Seien Sie versichert, jede Formulierung in diesem Dokument stammt von ihm persönlich und wurde auch auf mein anraten nicht verändert. Sollten Sie sich dadurch beleidigt fühlen, dann tragen Sie es bitte Herrn Portgas nach, nicht mir.“ Oh, wenn der Notar das schon in seiner Einführung erwähnte, dann konnte es nur gut werden. „Fangen wir nun an: „An meine liebe Familie, meine Freunde... und meine Fast-Schwiegermutter. Wenn mein Notar das hier verliest, so bin ich wohl von euch gegangen. Ich hätte euch allen so gerne noch einmal gesagt, wie sehr ich euch geliebt habe... aber das Schicksal wollte mir wohl keine Chance mehr lassen. Meine einzige Hoffnung ist, dass Anne zumindest das Teenageralter erreicht hat. Bei meinem Glück wird dem wohl auch nicht so sein. Wie auch immer die Umstände meines Todes gewesen sein sollten, ich hoffe mal, dass es etwas außergewöhnliches war. Mal ehrlich, würde es zu mir passen, einfach so still und leise diesen Planeten zu verlassen? Nein, dafür wurde ich zu dramatisch erzogen. Ich erinnere mich noch genau an die Zeit, als ich mit Marco auf der Uni war und mit ihm gewettet habe, wer von uns als erstes draufgehen und welcher Tod es sein würde. Erinnerst du dich noch, Marco? Wir waren beide davon überzeugt, als erstes abzutreten. Sieht so aus, als ob ich recht gehabt hätte.“ Angesprochener, ein großer muskulöser Mann mit müden Augen und mit blonden Haaren, welche seinem Kopf den Umriss einer Ananas verliehen, nickte mit einem leisen Lachen. Ruffy war es zuvor noch nie aufgefallen, aber er glaubte, ihn schon einmal nach Aces Tod gesehen zu haben... Wo war das bloß? „Obwohl dies kein Grund zur Freude sein sollte... Erinnerst du dich auch noch daran, dass ich meinte, du würdest von einer Horde Affen erschlagen werden? Hoffen wir mal, dass das nie eintritt... Mein Tod sollte deiner Meinung nach durch einen aggressiven Lehrer ausgelöst werden, der mich aus einem Fenster wirft und dabei 'Ananas an die Macht' rufen würde. Wenn ich mir das gerade so vor Augen führe, dann wundere ich mich immer noch, dass wir damals komplett nüchtern und geistig bei Trost waren. Meine Lehrer hab ich überlebt, also pass du auf, dass du den Affen keinen Zucker gibst, klar? So gerne ich dich auch habe, auf ein baldiges Wiedersehen würde ich um deinetwillen gerne verzichten. Wie auch immer ich nun auch gestorben sein mag, ich hoffe mal, ich habe kein allzu großes Loch in eure Herzen gerissen. Bei ein paar Leuten wird mein Ableben wohl sogar einen kleinen Freudentanz ausgelöst haben. Von mir aus könnt ihr euch gerne über meinen Tod freuen, denn wahrscheinlich hatten wir kein gutes Verhältnis. Aber wenn ihr dadurch die Trauernden emotional belastet, dann werde ich mich an eure Fersen heften und euch so lange verfolgen, bis ihr auf meinem Grab knien und mich um Verzeihung anflehen werdet. Also macht es bitte in geschlossenen Räumen, ich hab wohl besseres zu tun, als mich um eure Arroganz zu kümmern...“ Ruffy konnte nicht anders, als zu der alten Nebelkrähe herüberzublicken. Wenn Blicke töten könnten, dann wäre vermutlich das Testament sofort in Flammen aufgegangen und hätte Ace ein zweites Mal getötet. „Das war vermutlich zu viel der Vorrede, kommen wir nun zu unseren lieben Beteiligten. Ich fange mal mit meinem kleinen Engel an: Anne.“ Anne hob leicht den Kopf und versuchte, vor dem Blick des Notars zu fliehen. Sie drückte sich stark an Ruffys Brust und klammerte sich an seinen Armen fest, die sich instinktiv um ihren Bauch geschlungen hatten. „Du brauchst keine Angst haben, Anne, ich bin bei dir“, flüsterte ihr Onkel ihr zu, „Dein Daddy wird schon nichts Schlimmes geschrieben haben.“ Der ältere Mann fuhr mit einem kleinem Räuspern fort: „Meine süße, kleine Anne. Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich ich damals war, dich in meine Arme schließen zu können. Du hast dich so sehr an mein Oberteil geklammert, dass ich dich kaum deiner Mutter zurückgeben konnte. Und wie klein du damals warst... Ich hatte Angst, dich fallen zu lassen. Wobei das die Ärzte schon fast getan hätten, also war ich um einiges vertrauensvoller. Deine wundervolle Mama konnte nur darüber lachen, dass ich eine ganze Weile aufgehört habe zu atmen, um sicherzugehen, dass ich dich nicht dadurch verletze. Wo wir gerade bei deiner liebreizenden Mutter sind: Ich habe dir sicher nie die Geschichte von ihr erzählt, nicht wahr? Als wir uns das erste Mal trafen, waren wir beide im ersten Jahr an der Hochschule. Und bereits damals herrschte Chemie zwischen uns. Wortwörtlich, weil wir uns beide im Chemieunterricht die Haare aneinandergeklebt hatten. Nicht nur die Spitzen, sondern direkt beim Haaransatz. Wir wurden zum Direktor geschickt, da wir angeblich nichts als Flausen im Kopf hätten. Das Problem war, dass wir noch immer aneinander klebten. Niemanden schien das zu stören, selbst unseren Direktor nicht. Es dauerte den ganzen Tag, bis wir unsere Köpfe wieder trennen konnten. Damals habe ich mich Hals über Kopf in sie verliebt. Sie war... erstaunlich, begabt und konnte ihre Klappe nicht halten. Ich habe in meinem ganzen Leben nicht eine Frau kennen gelernt, die unseren Schulleiter so zur Sau machen konnte wie sie. Wir mussten beide deshalb nachsitzen, aber es hatte sich gelohnt. Nichts bringt dich jemandem näher als gemeinsames Nachsitzen in einer einsamen Schule. Es hat etwas romantisches, wenn man die Flure wischt, während man sich über das Privatleben unterhält. Es dauerte nicht lange, da waren wir schon zu unserem ersten Date unterwegs. Ganz im Gegensatz zu deiner Mutter aber hasste mich deine Großmutter. Sie war kurz zuvor von ihrem Mann verlassen worden – ich frage mich, warum... – und war nun ziemlich... befangen, was Männer anging. Deine Mutter musste aus dem Fenster steigen, um sich mit mir treffen zu können. Es war wirklich aufregend und erheiternd, wann immer wir über unsere Kindheit redeten. Vor allem aber war es erstaunlich, wie albern sie sein konnte, wo sie doch immer so brav und unschuldig aussah. Sie zog zu mir, nachdem deine Großmutter ihr den Umgang mit mir untersagt hatte, und keine vier Monate später war sie mit dir schwanger. Am Anfang machten wir uns ziemliche Sorgen, da wir selbst noch recht jung waren und wir Angst hatten, wir würden schlechte Eltern sein. Aber so einen Zustand erleidet nach Aussagen meines Vaters jeder einmal. Er hatte recht, nach ein paar Tagen war dieser Zweifel tatsächlich wie verflogen. Ein sehr weiser Mann. Bei Gelegenheit solltest du dir seine Ratschläge anhören, die meisten haben mich vor dem Gefängnis bewahrt. Deine Großmutter allerdings war nicht begeistert, dass ihre Tochter mit einem 'Penner' wie mir eine Familie gründen würde und versuchte alles, sie dazu zu bewegen, diese Geburt zu verhindern. Es sei zu gefährlich, sie wäre zu jung, sie wisse doch noch nicht, ob sie mit mir zusammen bleiben würde... Du glaubst nicht, welche verkorksten Ausreden sie gesucht hat, um uns los zu werden. Aber deine Mutter sagte knallhart „Ich werde eine Familie gründen. Mit ihm. Also wenn du keinen Bock drauf hast, dann zisch ab.“ Die alte Hexe verlor nie wieder ein Wort darüber. Dann kam dein Geburtstag. Als du auf die Welt kamst, war deine Mutter so glücklich, dass sie geweint hat. Sie drückte dich an sich und meinte lächelnd, dass sie schon so lange auf dich gewartet hätte. Aber leider dauerte dieses Treffen nicht allzu lange. Zu dieser Zeit wurde das Krankenhaus von einem tückischen Virus heimgesucht. Ich bin fast stündlich zu euch gerannt, um nachzusehen, wie es euch geht. Am zweiten Tag bekam deine Mutter ein schlechtes Gefühl. Ich werde ihre darauffolgende Worte niemals vergessen: „Ace, nimm Anne und bring sie nach Hause. Auch, wenn die Ärzte versuchen, dich davon abzuhalten. Bring. Sie. Hier. Raus.“ Ich bin sofort in die Babystation gerannt, hab dich aus deiner Krippe genommen und bin weg. Ruffy hat auf dich aufgepasst, als ich zurück zu deiner Mutter gefahren bin. Am selben Abend noch begann sie zu Husten. In den folgenden Tagen bekam sie Fieber, ihr Husten wurde schlimmer, alles begann zu schmerzen und sie verlor immer wieder das Bewusstsein. Eine Woche nach deiner Geburt erlag sie dem erbarmungslosen Virus. Bevor sie zum letzten Mal das Bewusstsein verlor meinte sie noch ein letztes Mal zu mir: „Es war mir eine Ehre, euch kennen gelernt zu haben. Pass gut auf unsere Kleine auf.““ Anne hatte sich in Ruffys Armbeuge gekuschelt und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie hatte diese Geschichte noch nie zuvor gehört, schließlich vermied ihr Vater dieses Thema vehement. Der Schwarzhaarige wusste nur zu gut, wie sie sich fühlen musste. Er war damals bei Ace, als er die Beerdigung vorbereiten musste. Er war so wütend, so hatte er ihn selten erlebt. Aber er hatte jedes Recht dazu, schließlich konnte sich dieses Virus nur aufgrund hygienischer Mängel so rasend schnell verbreiten. Seine Nichte wurde damals in ein anderes Krankenhaus gebracht und auf Herz und Nieren untersucht. Sie konnte zum Glück vor der Krankheit fliehen. Als Ruffy einen Arm um sich spürte, schrak er hoch und blickte verwirrt in Laws Augen. Erst kurze Zeit später merkte er überhaupt, dass er selbst angefangen hatte zu weinen. „Tut mir Leid“, flüsterte der Schwarzhaarige und drückte das Mädchen noch etwas fester an sich, „Die Geschichte berührt mich jedes Mal, wenn ich sie höre.“ „Es ist schon in Ordnung. Es muss schwer gewesen sein, damals.“ „Du hast keine Ahnung...“ Der Notar schniefte einmal kurz, bevor er auf eine neue Seite blätterte und weitermachte: „Deine Großmutter sah den Tod ihrer Tochter natürlich als ein Zeichen, dass sie Recht hatte. Aber das hatte sie nicht, merk dir das. Was auch immer sie dir erzählt hat, es ist nicht wahr. Deine Mutter liebte dich über alles, auch, wenn ihr nur kurze Zeit vereint wart. Und auch ich liebe dich, merk dir das bitte. Liebes, sobald du volljährig bist, bekommst du das Haus, all mein Geld und meine Tantiemen. Wie du vielleicht weißt, hab ich neben meiner Firma noch so einige Bücher geschrieben, also dürftest du damit schon ein bisschen über die Runden kommen, hoffe ich zumindest.“ Anne kümmerte sich nicht um ihr Erbe, sie war noch immer damit beschäftigt, ihre Trauer in die Jacke ihres Onkels zu weinen. „Meine lieben Eltern sind die nächsten auf meiner Liste. Nur, um Missverständnisse vorzubeugen: Dragon und Rouge, ihr seid gemeint. Es gab ja schon Menschen, die dachten, ihr wärt meine Geschwister.“ Im Hintergrund hörte man eine Mischung aus Lachen und Weinen, welches definitiv von Rouge kommen musste. Dragon, der relativ oft emotionslos erschien, musste offensichtlich mit den Tränen kämpfen. Ruffy wäre so gerne zu ihnen gegangen und hätte sie in den Arm genommen, doch da er selbst gerade Trost brauchte, wäre er wohl keine allzu große Hilfe gewesen. „Ich habe euch viel Ärger gemacht, dessen bin ich mir bewusst. Ich bin von Zuhause weggelaufen, um jemanden aus meiner Klasse zu verprügeln, der etwas Schlechtes über meine schwangere Mutter gesagt hatte. Ich war so oft beim Direktor, dass ihr schon mit ihm per Du wart. Meine Güte, ich hätte beinahe unser Haus abgefackelt. Aber ihr habt immer zu mir gehalten. Ihr habt mich immer so akzeptiert, wie ich war. Und in der Öffentlichkeit habt ihr euch nie für mich geschämt. Ihr habt mich und meine unübliche Art immer verteidigt, egal vor wem. Ihr habt mir beigebracht, Recht von Unrecht zu unterscheiden und zu dem zu stehen, von dem ich überzeugt bin. Ich bin stolz, euer Sohn gewesen sein zu dürfen. Es wäre mir eine Ehre, wenn ihr meine Anteile an der Firma übernehmen würdet und in meinem Sinne weitermachen könntet. Es würde mir viel bedeuten, das Unternehmen in sicheren Händen sehen zu können. Marco, ich hoffe, du verstehst dich gut mit meinen Eltern. Führe zusammen mit ihnen unseren Traum in eine gute Zukunft, ja?“ Der Notar lehnte sich in seinem Sitz zurück. Ihm schien es unangenehm zu sein, den nächsten Abschnitt vorzutragen. „Als nächstes komme ich auf meine Fast-Schwiegermutter zurück. Ja, auch dich habe ich in meinem Testament erwähnt. So sehr wir beide auch versuchen, es zu ignorieren: Wir sind leider Gottes miteinander verwandt. Ich weiß, dir passt das nicht. Mir passt es nämlich auch nicht. Aber da du die Mutter meiner großen Liebe bist, muss ich das wohl akzeptieren... Und ob du es glaubst oder nicht: Es wird mir fehlen, mich mit dir zu streiten. Du warst mein größter Feind, so etwas wie der Endgegner. Vielleicht können wir unseren ewigen Kampf eines Tages fortführen? Wenn wir an den selben Ort gelangen, versteht sich. Obwohl es sicher episch wäre, wenn wir im Kampf Himmel gegen Hölle kämpfen würden. Weil du dich so sehr mit mir über ein Erbstück von deiner Tochter gestritten hast, finde ich, dass du es jetzt doch bekommen solltest. Viel Spaß mit der alten Halskette, die sie mir damals vermacht hat. Hoffentlich gibt sie dir die Erinnerungen an sie, die du dir davon erhofft hast.“ Der Notar holte eine kleine Schatulle aus seinem Schreibtisch, stand auf und reichte sie der Nebelkrähe. Diese blickte verwundert auf die schwarze Hülle. Scheinbar hatte sie nicht damit gerechnet, hier tatsächlich etwas rauszubringen. Nachdem der ältere Mann wieder Platz genommen hatte, blickte er einmal kurz in die Runde. Seine Augen blieben auf den zwei Menschen in diesem Raum hängen, welche bisher noch nicht erwähnt wurden: Ruffy und Law. „Nun, Mister Monkey und Mister Trafalgar. Mister Portgas hat diese Entscheidung als letzte gelistet, da sie vermutlich auch die anderen Parteien betrifft. Sind Sie bereit?“ Ruffy nickte leicht und rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her. Law nahm seine Hand und drückte sie leicht, um ihn zu beruhigen. „Kommen wir nun zu den Menschen, die mir in den letzten beiden Jahren eine große Hilfe und eine wunderbare Stütze waren: Ruffy und hoffentlich in dem Zusammenhang immer noch Law. Ich liebe euch, wisst ihr das eigentlich? Law, ich weiß, dass ich dir am Anfang nicht unbedingt 'Liebe' entgegenbringen konnte, aber vielleicht verstehst du, dass ich Doktoren gegenüber immer etwas misstrauisch bin. Du hast dich aber schnell bewiesen und mir gezeigt, dass man dir vertrauen kann. Weißt du eigentlich, dass du seit langem der einzige Arzt bist, an den ich sofort denke, sobald jemand krank wird? Das hat seit dem Tod meiner Liebsten noch keiner geschafft. Du tust Ruffy außerdem sehr gut. Er hatte bisher noch keine Beziehung, die so lange gehalten hat wie eure. Ich weiß, ihr könnt euch manchmal schon ganz schön streiten, aber ich habe selten zwei Menschen erlebt, die sich so gut ergänzen wie ihr zwei. Ruffy, bitte sei nicht allzu traurig, dass ich dich verlassen musste. Ich weiß, dass ich dir damals versprochen habe, nicht zu sterben. Es ist wie damals, als wir Mama versprochen haben, nicht unter dem Hausdach zu spielen. Wir mussten anschließend ins Krankenhaus, weil eine Schneelawine vom Dach gerutscht ist und uns unter ihr begraben hat. Es gibt manche Dinge, die kann man leider nicht aufhalten. Aber ich habe es versucht, so gut es ging. Kämpfe um das, was dir wichtig ist, Ruffy. Lass dich nicht von deinem Weg abbringen, egal, welche Steine dir vor die Füße geworfen werden. Und stell sicher, dass du Menschen um dich versammelst, denen du vertrauen kannst. Ich vermache euch mein Ferienhaus in Amerika. Das eine, das ich euch schon einmal im Urlaub geliehen habe, erinnert ihr euch? Ihr wart begeistert davon, soweit ich mich erinnere. Hoffentlich hat es euch gefallen, es wäre mir ein Gräuel, wenn ich euch etwas vermachen würde, was ihr nicht haben wolltet. Lasst uns nun zu dem Verbleib von Anne kommen. Sie wird jemanden brauchen, der ihr in Zukunft beisteht und auf den sie sich verlassen kann. Mama, Papa, bitte seid mir nicht böse, aber ich habe mich nicht für euch entschieden. Ihr habt bereits zwei Kinder großgezogen und habt beide ins raue Leben entlassen, da habt ihr euch eure Ruhe redlich verdient. Außerdem werdet ihr sowieso mit dem Unternehmen ziemlich viel zu tun haben. Marco, bekomm erst mal eine eigene Familie, dann reden wir weiter... Du liebst dein Junggesellendasein viel zu sehr, da bin ich mir sicher. Die Wahl steht jetzt zwischen Nebelkrähe und Ruffy und Law. Ruffy, Law... Ihr seid jung, ihr seid beide im Arbeitsleben und ihr habt schon sehr viel Zeit mit der Kleinen verbracht. Würdet ihr mir den Gefallen tun und ein Auge auf sie werfen? Ihr seid meiner Meinung nach die geeignetsten Personen, die man sich für so etwas wünschen könnte. Vermutlich habt ihr in den vergangenen 10 Tagen schon auf sie aufgepasst, schließlich habt ihr sie schon immer sehr geliebt. Sollte die Nebelkrähe nun Einwände haben von wegen „Aber sie sind doch schwul, sie können kein Kind aufziehen!“ oder „Er kann nicht entscheiden, wer besser für sie ist, das soll das Jugendamt machen!“, so lass dir Folgendes sagen: Jedes Mal, wenn Anne von dir nach Hause kam, war sie den Tränen nahe und hatte üble Selbstvertrauensprobleme. Manchmal hat sie noch nicht einmal mehr gesprochen, wenn wir Zuhause ankamen. Aber wenn sie von den Beiden heimkehrte, dann war sie glücklich. Sie blühte regelrecht auf, sobald sie bei den zwei Chaoten war. Es gibt niemanden, der besser für sie geeignet wäre, als diese beiden. Ich habe schon mit dem Jugendamt Gespräche geführt und sie als Vormund im Falle meines Todes eintragen lassen. Meine Freunde, meine Familie, Nebelkrähe, bitte vergesst niemals, dass ich euch alle auf meine Weise geliebt habe. Es würde mich freuen, wenn ich nicht in Vergessenheit geraten würde und wenn ihr ab und an mein Grab besuchen würdet. Oh, und vielleicht ein paar schöne Blumen für mich, das wäre doch auch nett. Ich liebe euch, Portgas D. Ace“ Der Notar lehnte sich erneut zurück und nickte den beiden jungen Männern langsam zu: „Herzlichen Glückwunsch, Sie sind nun offiziell Annes Eltern.“ <<<<>>>> Ich hoffe mal, ich hab euch nicht zu sehr deprimiert! Ich will nicht daran schuld sein, dass ihr traurig seid Q.Q Ach ja, ich hab euch doch letztes Mal gesagt, dass ich vermutlich eure Ideen benötige. Im Prinzip ist es ganz einfach: Ihr dürft entscheiden, was als nächstes veröffentlicht wird :D Diese Geschichte ist nicht unbedingt an eine Storyline gebunden, sondern ist flexibel und lässt sich an eure Wünsche anpassen :) Ihr könnt mir Stichwörter geben, um die herum ein Kapitel entstehen sollen oder ihr könnt euch aussuchen, zu welchem Punkt in der Vergangenheit zurückgegangen werden soll! Wollt ihr Ruffys und Laws erstes Date? Wollt ihr das erste Mal lesen, als Law alleine auf Anne aufpassen musste? Oder wollt ihr mehr über das Kennenlernen zwischen Law und Ace erfahren? Ihr müsst auch nicht mitmachen, wenn ihr nicht wollt. Ich dachte nur, es würde euch unter Umständen gefallen :) Also dann, bis zum nächsten Mal :D LG Moonlight :3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)