Anata no Monogatari von Bartman (Kapitel 12 wird bearbeiten!) ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Charly "Schlag zu!", rief ich so laut ich konnte. Melodie stand plötzlich still, als sie das Wesen vor sich zum ersten Mal getroffen hatte und starrte jetzt die Schatten vor sich an. Sogar ihr Mund stand vor Fassungslosigkeit etwas offen und mit jeder Sekunde, die verstrich, ließ sie ihr Schwert etwas mehr sinken. Wenn sie jetzt nicht angreifen würde wäre ihre Seele für immer verloren! "Melodie!", schrie ich ihren Namen. Aber auch das ließ sie völlig kalt, es sah fast so aus als hätte sie der Homunkulus einfach versteinert. In meiner Verzweiflung bekam die gedankliche Barriere, mit denen ich die Werwölfe in Schach zu halten versuchte ab und als ich das bemerkte war es schon fast zu spät. Die Bestien waren Melodie zugewandt, starrten sie aus wilden Augen an und spannten ihre Körper an, bereit sie anzugreifen. Mit einem weiteren, lauten Schrei tat ich das einzige, das mir noch übrig blieb. Ich warf den Lichtstein in meiner Hand nach dem jungen Menschen, so fest ich konnte und schuf sofort wieder das Gefängnis für die Werwölfe. Ich durfte mich dabei nicht bewegen, sonst würde es aufhören zu wirken. Der Lichtstein traf auf Melodies Hinterkopf, die junge Frau wurde etwas nach vorne geschleudert und erwachte endlich aus ihrer Starre. "Töte ihn!", schrie ich mit vor Zorn unmenschlicher Stimme. Ihre ganze Körperhalterung änderte sich, der kleine Mensch atmete tief durch und machte instinktiv etwas, für das manche Wesen Jahre der Übung brauchten. Sie ließ die Magie in ihr Schwert fahren und verstärkte ihre eigenen Muskeln mit dem Teil meiner Kraft, den ich ihr geliehen hatte. Ihre Bewegungen waren so schnell, dass ich sie eher erahnen musste als sie zu sehen, ich erkannte wie das Wesen förmlich in der Luft zerfetzt wurde, es wirkte eigentlich mehr so als würde es sich in Schatten auflösen. Dann war Melodie auch schon neben mir, grob stieß sie mit dem linken Arm gegen meine Schulter und schleuderte mich so unsanft zurück. Die schwere Türe fiel laut knallend zu, dann war auch schon alles wieder still. Mühsam rappelte ich mich wieder auf, Melodie hatte so viel Kraft in den Schlag gegen meine Schulter aufgebracht, dass ich mir sicher war jetzt eine gebrochene Rippe zu haben und da war mir gerade auch ziemlich egal, ob sie das absichtlich getan hatte oder ob sie die Kraft einfach unterschätzte. Ich wollte die junge Frau gerade anschnautzen, da erlosch ihre Aura, so schnell wie sie aufgelodert war und Melodie sank mit einem leisen, erstaunten "Oh" auf die Knie. Mehr nicht, nur ein kleiner, winziger Laut der Überraschung. Ich hatte völlig vergessen, was passierte wenn man seinem Körper eine so starke Belastung zumutete, das war der einzige Vorteil an Jahren der Übung. Man trainierte nicht nur die Fähigkeit, sondern auch den Körper, der dann auch damit klar kam. Melodie hingegen hatte sich selbst schlicht überlastet. "Ganz ruhig. Das wird schon.", brummte ich abwesend. Ich hatte versucht, meine Stimme tröstlich klingen zu lassen, aber wie immer damit versagt. Sie war nicht ernsthaft verletzt und wenn sie sich ein paar Minuten zum Erholen gönnte würde es ihr gleich besser gehen. "Bleib erstmal sitzen, verschnauf kurz. Ich sehe mich kurz um, hier muss irgendwo der Ursprung des Siegels sein. Wenn ich das zerstöre ist alles wieder in Ordnung, dann verwandeln sich die zotteligen Dinger da draußen zurück und keiner will uns mehr was. Wenn irgendwas ist, versteck dich! Dein Körper hält einen weiteren Schub nicht stand, verstehst du? Ruf mich, aber mach NICHTS Dummes.", brummte ich leicht angespannt. An einer der Wände hing eine Fackel, die ich jetzt mit einer sanften Handbewegung entzündete, damit sie nicht in der Dunkelheit zurück blieb und ging dann vor ihr in die Hocke. Es war beeindruckend gewesen, wie schnell sie das drauf gehabt hatte, aber ich konnte jetzt schon sagen, dass sie dabei wohl größtenteils bleiben würde. Physische Magie. "Das war beeindruckend gerade.", machte ich ihr ein leises Kompliment, "Nicht jeder kann das sofort." Tief durchatmend schloss ich meine Augen, sah für den Bruchteil einer Sekunde sah ich wieder, wie sie den Homunkulus förmlich zerrissen hatte. Ohne ihre Hilfe hätte ich es vielleicht nicht so weit geschafft... Dass meine Stirn langsam gegen ihre gesunken war, war mir gar nicht aufgefallen. "Danke.", flüsterte ich ehrlich. Ruckartig stand ich wieder auf, stieß die Luft zischend aus, die ich gerade noch angehalten hatte und straffte anschließend meinen Rücken. ich musste in die Dunkelheit gehen und hatte meinen letzten Lichtstein dafür verschwendet, Melodie aus ihrer Starre zu reißen. Aber die Magie für eine Flamme verschwenden wollte ich auch nicht. Mit klopfendem Herzen ging ich los, auf eine Ecke zu, in der ich einen Ausgang erwartete. Melodie Die Dunkelheit schloss einen perfekten Kreis um Melodie. Nach wenigen Schritten war Charly von ihr verschlungen worden. Und so perfekt der Kreis auch war, so verschwommen war alles, was hinter ihm lag. Ein großes Nichts wahr in ihrem Kopf. Charly hatte etwas zu ihr gesagt, bevor sie den Kreis verlassen hatte, aber die Worte prallten dumpf an ihrem Ohr ab. Melodie´s Körper schrie vor Erschöpfung. Was also war passiert, dass sie sich kaum noch bewegen konnte? Melodie wusste es nicht. Sie wusste nur noch, dass sie Angst hatte, Angst vor der Dunkelheit um sie herum, Angst vor den Geräusche in dieser Dunkelheit und auch Angst um ihre Freundin Charly. "Komm zurück!", wisperte sie vor sich hin. Tränen kullerten ihre Wangen entlang und ihr Gesicht wurde warm. "Dunkelheit mein alter Freund, aus Kindertagen mir bekannt. Verschlingst die Seelen schlitz auf die Kehlen, auf dass man nicht mehr schreien mag. So trostlos der Slum macht jeden Tag." Ein Lied ging ihr durch den Kopf. Whisper hatte es immer mit ihr gesungen, wenn sie Traurig war, sie fühlte sich besser und gewann neuen Mut. Aber diesmal war etwas anders. Melodie war in einer Halle voller blutrünstiger Monster und sie konnte sich nicht bewegen. Sie war alleine und hatte alles, was sie liebte hinter dieser Dunkelheit gelassen. Irgendwo war ein brüllen zu hören und aus der anderen Richtung ein kreischen. Nicht mehr lange und die Dunkelheit würde sich nehmen, was sie begehrte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)