Anata no Monogatari von Bartman (Kapitel 12 wird bearbeiten!) ================================================================================ Kapitel 12: Fight ! ------------------- Melodie Machtvoll wirkte das kleine, nahezu unauffällige Wesen nicht, aber es hatte gerade Charly mit nur einem Finger mehrere Meter weg geschleudert. Wie sollte Melodie also gegen so einen Gegner kämpfen. Der Homunkulus bemerkte Melodie nicht und widmete sich weiter Charly zu. Sie lag bewusstlos am Boden und hatte anscheinend auch die nächste Zeit nicht vor gehabt, wach zu werden. Die Dunkelheit wurde wieder präsenter und verschlag die Silhouette des Homunkulus. "Böse, böse nicht für kleine Pfoten, Schlagen,beißen, kratzen, töten das ist hier verboten! Und wer nicht hören will muss fühlen!" Der Wahnsinn hatte Melodie ein atemberaubendes Gefühl von Stärke gegeben. Euphorisch stellte sie sich dem Homunkulus in den Weg. Ihr Schwert ruhte in seiner Scheide und es sollte eine pause bekommen, so entschied zumindest Melodie. Der Homunkulus ging weiter und war bereit Melodie weg zu stoßen. Sein Ziel war klar, denn so wie in der Erzählung ´Pinocchio´ wollte auch er ein echter Mensch werden. In diesem Fall bediente er sich jedoch dem Mächtigerem Körper und dass war ohne Zweifel der Halbdämon gewesen. Melodie packte die Hand der kleinen Kreatur und versuchte diese über ihre Schulter zu schleudern. Erstaunlicher Weise glückte der Versuch und das Wesen flog schmerzvoll auf dem Boden auf. Und obwohl Melodie es nicht sehen konnte, wusste sie, es würde noch eine Weile liegen bleiben. Melodie nutzte die Chance und rannte zu Charly. "Du bist mir ja eine, sagst ich soll einen Homunkulus töte, obwohl ich keine Ahnung habe wie.", lachte Melodie ,"Und dann sagst du ich soll ich selber bleiben, weil er einen verzweifeln lässt, dabei bist doch du gerade das Opfer." Melodie setzte sich neben den bewusstlosen Körper und griff in eine Tasche von Charly. Sie griff nach der letzten Lichtbombe und lächelte noch mehr. "Das ist mein einziger Schlag, dann sollte ich mit dir verschwinden." Der Homunkulus hatte sich erholt und kam auf die Beiden zu, ein leichtes taps, taps, taps war aus seiner Richtung zu vernehmen. So konnte Melodie wenigstens erahnen, von wo er kam, jedoch nicht wie schwer sie ihn verletzt hatte. Die Bombe war nicht groß, sodass Melodie sie mit einer Hand aktivieren konnte. Dann warf sie diese in die Richtung des Homunkulus und schloss die Augen. Ihr Puls war ruhig und sie zählte langsam bis drei. Sie öffnete die Augen und konnte wenigstens Umrisse erkennen. Die Bombe hatte den ganzen Raum ausgeleuchtet und brannte noch immer in den Augen der Monster, doch Melodie konnte durch das schmerzende Licht noch etwas ausmachen. Es war eine riesige Tür, die direkt vor ihnen lag. Würde sie diese erreiche, bevor der Homunkulus sie Angriff, dann wären sie gerettet. Sie stellte sich hin und hievte Charly auf ihren Rücken. Die gute Laune gab ihr Kraft, weiter zu gehen. Aus dem Gehen wurde ein Laufen und daraus wurde dann ein Rennen. Sie rannte, weil es der erste und letzte Versuch war und diesen durfte sie nichr vermasseln. Sobald die Lichtbobme nicht mehr genug leuchtete, würde sie die Orientierung verlieren. Es war nicht weit gewesen, aber Melodie kam es vor, als würden sie auf der Stelle laufen. Dem war nicht so und sie erreichte nach einer guten Ladung Adrenalin die Tür. Mit einem lauten Quietschen öffnete sie diese um einen kleinen Spalt, welcher jedoch groß genug war, dass sie sich mit Charly durch zwängen konnte. Vor Erleichterung seufzend schloss sie die Tür und lehnte sowohl sich als auch Charly dagegen. "Geschafft, alter Charly, du kannst wieder aufstehen!", lachte sie los. Charly aber rührte sich nicht. Melodie beugte sich über ihren Mund, um zu hören ob sie noch atmete. Leise hauchte etwas an ihr Ohr: "Ein Glück, du lebst noch. Dieser Real-Life-Golom hat dir echt zugesetzt." Sprach sie weiter, mit der Hoffnung bald schon eine Antwort zu bekommen. Weiter gehen wollte sie ohne Charly nicht und so musste sie unweigerlich darauf warten, dass sie irgendwann wach wird. "Ach ja,", erklärte sie noch zu der Bewusstlosen ," Ich habe ihn nicht getötet. Ich wusste nicht wie." Danach schloss auch sie die Augen für einen Moment. Charly Eine sanfte, ruhige Stimme drang durch die Dunkelheit, träge und schwer als müssten sich die Worte durch Honig kämpfen. Mein ganzes Bewusstsein schien Kopf zu stehen, ich fühlte mich als wäre ich ins Wasser gefallen und von einem Strudel in die Tiefe gerissen. Ich konnte nicht atmen, mich nicht bewegen und alles wirbelte durcheinander, sodass ich unmöglich sagen konnte, wo oben und wo unten war. Was war nur passiert? Die Stimme redete immer weiter, leise und flüsternd als fürchte sie entdeckt zu werden und trotzdem war der Klang heiter. Dieser Tonfall wollte einfach nicht zu dem beklemmenden Gefühl in mir passen, die Angst die so tief saß dass ich schon dachte daran zu ersticken. Nur ganz langsam kamen meine Erinnerungen zurück, bruchstückhaft als wären meine Gedanken ein löchriger Teppich, in dem man einige Stellen ausgelassen hatte. Mit aller Kraft schaffte ich es schließlich, meine Augen einen Spalt weit zu öffnen und das nur, um von einer totalen Dunkelheit empfangen zu werden. Direkt neben mir konnte ich einen weiteren Körper spüren, der eine nahezu tröstliche Wärme ausstrahlte. Die Stimme neben mir war von einer Frau, der Klang, den ich in meiner Ohnmacht als heiter eingeschätzt hatte, klang jetzt erschreckend wirr und machte die Situation noch absurder. "Wer... bist du?", fragte ich in die Dunkelheit. Reden schmerzte mich, ich hatte mich sehr anstrengen müssen um die Worte über meine Lippen zu bringen. Endlich stoppte der Redefluss der Unbekannten, ich schien sie mit meinen Worten sehr verwirrt zu haben. "Wer ich bin?", wiederholte sie verdattert. Ein paar Sekunden schwieg sie wieder, in der Dunkelheit konnte ich sehen, wie ihre Zähne aufblitzten, als würde sie sich auf die Unterlippe beißen. "Ich bin´s doch, Melodie...", flüsterte sie leise. Einen kurzen Augenblick lang glaubte ich, eine Erinnerung zu fassen zu bekommen, aber sie war so schnell wieder weg, wie sie gekommen war. Wer war Melodie? Irgendwie hatte ich das Gefühl, als müsste ich es wissen, als sollte ich sie kennen und auch erkennen. Aber mein Kopf war wie leer gefegt, ich wusste nicht, wer hier bei mir in der Finsternis war. "Tut... mir Leid. Ich... ich weiß nicht wer du bist.", stotterte ich verunsichert. Erst jetzt spürte ich den drückenden Schmerz hinter meiner Stirn, der meine Gedanken lähmte und den Rest meines Körpers betäubte. Aber ich ließ ihr gar nicht erst die Gelegenheit, zu antworten sondern stellte schon die nächste Frage: "Wo sind wir?", Mit zitternden Fingern zog ich einen kleinen, münzgroßen Gegenstand aus meiner Hosentasche und drückte darauf. Sofort breitete sich von dort ein weiches, weißes Licht aus, das den ganzen Raum erhellte. Wir waren in einer großen Halle, mein kleiner Lichtstein war zu schwach um jeden Winkel auszuleuchten und so blieben weiter entfernte Ecken schwarz. Aber jetzt konnte ich mir zumindest ansehen, wer bei mir war. Eine zweifellos hübsche, wenn auch etwas heruntergekommene Frau sah mich aus besorgt glitzernden Augen an, hatte sich sogar etwas über mich gebeugt. Ihr gesamter Körper war mit verkustetem Blut überzogen, von ihren Haaren fielen ein paar Tropfen auf den Steinboden, einen Moment lang wollte ich sie fragen, ob sie verletzt war. Dann fiel mein Blick auf den Schwertgriff, der hinter ihrem Rücken hervorblitzte. An das Schwert konnte ich mich erinnern! Sie hatte mir also das Leben gerettet. "Homunkulus...", flüsterte ich nachdenklich. Was das hässliche kleine Wesen wohl mit mir gemacht hatte... Es hatte mich nur kurz berührt und jetzt hatte ich plötzlich Erinnerungslücken. Das war doch verrückt! Oder war ich es, die ihren Verstand verlor? "Was... ist passiert?", fragte ich schließlich mit belegter Stimme. Melodie hatte umsichtig abgewartet, bis ich meine Gedanken soweit hatte ordnen können und wollte sich mit dem Handrücken das Blut von ihrer linken Wange wischen. Aber auch ihre Hand war damit befleckt und so machte es die Bewegung eigentlich nur schlimmer anstatt besser. "Ich hab es nicht geschafft, ihn zu töten. Ich weiß nicht wie. Warum verlangst du so etwas von mir?", brummte sie verstimmt. Verwirrt erwiderte ich ihren Blick, sah ihr tief in die Augen, als könnte ich darin die Wahrheit suchen. Ich würde doch niemals von einem Menschen verlangen, einen Homunkulus zu töten! Menschen waren zu schwach! Andererseits... ich glaubte mich verschwommen daran zu erinnern wie sie einen der Werwölfe getötet hatte, ohne meine Hilfe. Vielleicht hatte ich das wirklich von ihr verlangt. "Er... steckt in einem Körper. Das ist nicht seine ursprüngliche Gestalt. Hast du ihn gesehen? Sein Körper zerfällt, er braucht einen neuen, er giert danach und würde alles dafür tun. Aber solange er in diesem... Körper ist kannst du ihn töten.", erklärte ich tief durchatmend. "Genauso wie die Werwölfe?", erkundigte sich die Frau, die sich selbst Melodie nannte nachdenklich. Diese Ignoranz machte mich fast wütend, entnervt schloss ich meine Augen und stieß die Luft, die ich noch in meinen Lungen hatte, zischend aus. "Nein! Ein Homunkulus ist ein Geist! Du musst seinen Körper... zerfetzen! Es darf nichts von ihm übrig bleiben! Und dann musst du aufpassen. Er wird versuchen, in einen Körper in der Nähe zu fahren. Ganz egal, wie schwach dieser ist. Ein geschützter Geist kann sich dagegen wehren und dann wird der Homunkulus dahin zurückgeschickt, wo er herkommt. Er kann sich in der normalen Welt nicht ohne einen Körper existieren.", brummte ich ungeduldig. Diese Wesen waren doch eine Erfindung der Menschen, warum musste ich es ihr dann erklären? Kein Sinn für die Geschichte... Der Körper des jungen Menschen neben mir fing an, bedenklich zu zittern, aus den Augenwinkeln hatte ich das mitbekommen und wandte ihr jetzt verblüfft das Gesicht zu. Stumme Tränen rannen über ihre Wangen, bahnten sich einen Weg durch das getrocknete Blut und ließ es langsam verschwinden. Und endlich bemerkte ich, was ich die ganze Zeit schon hätte sehen müssen. Der Mensch war komplett fertig mit ihren Nerven. Diese giftige Umgebung hatte sie in den Wahnsinn getrieben... Wir beide waren zu schwach, um auch nur den Hauch einer Chance gegen den Homunkulus zu haben! Ich rein körperlich und sie seelisch. "Wärst du bereit, deine Kräfte mit mir zu teilen?", erkundigte ich mich mit leiser Stimme. Wenn ich ihr etwas von meiner geistigen Stärke abgeben konnte und sie mir ihre Kraft lieh, dann hätten wir eine Chance. Dann konnte ich mich wieder bewegen und sie klar denken. Allerdings widerstrebte mir die Art und Weise, mit der diese Übertragung funktionierte. "Was? Kräfte teilen? Du meinst... ich würde einen Teil deiner Kräfte bekommen? Macht dich das nicht zu schwach?", wollte sie neugierig wissen. "Nein. Es ist nicht so, dass ich sie verliere. Du bekommst sie einfach nur dazu. Die Kraft wird bleiben, du wirst also etwas mächtiger werden. Vielleicht... kannst du die Magie dann für dich selbst nutzen, das kann ich nicht sagen. Es wird dich auch nicht für immer schwächen, wenn du mir etwas von deiner Kraft abgibst. Es ist nur ein... etwas ungewöhnliches Ritual nötig. Ich weiß, dass es für euch Menschen nicht sonderlich - normal ist.", versuchte ich zu erklären. Es war kompliziert, etwas so Elementares in Worte zu fassen. Es war ja nicht so, als wäre das Ritual ungewöhnlich. Aber hier, in der Welt der Menschen... Da war es wohl so etwas wie eine Sünde. Jetzt richtig neugierig geworden blinzelte Melodie, setzte sich etwas auf und kam mir so noch etwas näher, ihre Augen waren starr auf meine gerichtet. "Wie? Wie kann ich meine Kraft mit dir teilen?", wollte sie mit sich überschlagender Stimme wissen. Bei diesem intensiven Blick spürte ich, wie Hitze in meine Wangen schoss und sah hastig weg. Irritierend, dieses Wesen! "Mit... einem Kuss...", brummte ich widerwillig. Beim Reden wurde ich noch etwas roter geworden und sah starr geradeaus, damit ich ihrem Blick nicht begegnen konnte. Melodie Melodie lachte leise:"Wow Charly, du hast einen Spaßvogel verschluckt. Ich dich küssen? Tut mir leid aber mein erster Kuss gehört jemand anderem." Beleidigt starrte Charly an Melodie vorbei und sie wollte auch ihren Ärger über diese Worte nicht zeigen. Was hatte sie auch erwartet, dass Melodie den Kuss vielleicht Spannend fand? Oder ihn sogar erwiderte? Es war nur ein Ritual und nicht mehr und zudem hätte dieses Ritual sie aus dieser Situation retten können. "Tut mir Leid, Charly. Ich komme nun einmal aus den Slums. Ich habe dort leben gelernt und das ein Kuss jemanden in tierische Schwierigkeiten bringen konnte." Sagte Melodie nun mit einer weniger heiteren, fast schon sanften Stimme. "Wir sind nicht in den Slums und der Kuss könnte uns retten.", patzte Charly zurück. Melodie beugte sich näher an Charly´s Gesicht ran. Sie errötete und wollte nicht, dass Charly dies mitbekam. Melodie´s Puls stieg wieder an, diesmal war es als hätte sie einen Marathon gelaufen und obwohl sie ausgeruht war, konnte sie kaum Atmen. "Mach schnell!", japste sie. Charly legte ihre Hände an die warmen Wangen ihrer Gefährtin und führte sie bis sich ihre Lippen berührten. Es wurde ganz plötzlich warm um sie, ein zucken ging durch Melodie. Sie fühlte sich mit jeder Sekunde, die sie an Charly´s Lippen klebte besser. Melodie wollte die Stärke spüren, wollte nicht mehr loslassen und vor alledem wollte sie diesen Kuss noch intensiver Empfinden. Hätte Charly sie nicht zurück in die Wirklichkeit geholt, dann hätte Melodie bestimmt etwas unanständiges getan. "Verdammt, was war das?", fragte sie etwas atemlos. "Das was du gefühlt hast war meine Stärke und ich muss sagen, du bist kein normaler Mensch. Aber immerhin kann ich mich wieder an einiges Erinnern. Die Kinder und du und der Werwolf, alles wieder da.", Charlys Stimme verfinsterte sich, "Dieser Homunkulus wird den morgigen Tag nicht mehr erleben, stimmst du mir zu?" Nickend öffnete Melodie die Tür, an der sie bis eben noch gelehnt hatten. Der Lichstein leuchtete ohne rast weiter und erlaubte den beiden einen kleinen Blick in die Halle. Es waren nicht viele Werwölfe in ihrer nähe, jedoch genug um dem Raum eine beklemmende Stimmung zu geben. Viel wichtiger war aber der Homunkulus, er stand zwischen den Werwölfen, fast schon absurd unauffällig. Denn schnapp ich mir, dachte Melodie sich und zückte ihr Schwert. Sie spürte eine enorme Sicherheit in dem, was sie tat. Doch Charly gab ihr zu bedeuten, dass es noch nicht der richtige Moment sei. Mit einem ihrer Tricks hatte sie den Wölfen schaden zugefügt. Sie konnten sich nicht mehr bewegen und krümmten sich voller schmerz. "Jetzt! Ich halte die Wölfe zurück!", schrie Charly. Ihre Stimme war angestrengt und ihre Konzentration lag auf den Wölfen. Es musste das Gefängnis sein, von dem Charly schon vorher gesprochen hatte. Nun stürzte Melodie nach vorne. Ihr Ziel stand weiterhin zwischen den Wölfen. Klein, makaber aber immer noch mächtig. Das Schwert hob sich und schwang mit in einer klaren Linie auf das kleine Wesen zu. Dieses fing sofort an zu schreien und etwas, was wie Schatten aussah, kam aus einer Wunde auf seiner Schulter. Die Schatten kräuselten sich wie Schlangen auf Medusa´s Kopf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)