Anata no Monogatari von Bartman (Kapitel 12 wird bearbeiten!) ================================================================================ Kapitel 8: Der Weg ist (NICHT!) das Ziel ---------------------------------------- Melodie: Melodie´s Laune hielt sich in Grenzen. Es war nicht gerade taktvoll gewesen, über die Geschichte zu lachen. Auch wenn es keine Teufel oder Götter gab, so war Whisper real gewesen und er war tatsächlich verschwunden. Melodie nahm ihr Schwert und machte sich auf den Abstieg gefasst. Es war egal, ob Charly ihren Hokuspokus benutzte oder nicht, Hauptsache sie konnten schnell zu der Ruine. "Es ist Mittag und die Slums sind groß.", stellte Melodie fest, "Ich muss noch Vorbereitungen treffen, bevor wir los gehen können. Die Kinder müssen eingewiesen werden." Charly vernahm die Worte und wie auf ein Zeichen ging sie für eine Weile fort. Während dessen erklärte Melodie den älteren Kinder, wo sie Essen finden und wann sie spätestens wieder in ihrem Versteck sein sollten. Die Jüngeren bekamen erklärt, dass sie sich versteckt halten sollen und dass Melodie nicht lange weg sein würde. Es war schon später Nachmittag, als Charly wiederkam. In ihrer Hand hatte sie genug Essen für die Kleinen. Sie gab die Tüte dem stummen Jungen und lächelte ihn an. Er drehte sich um und hielt die Tüte über seinen Kopf. Danach räumte er sie in eine Höhle, die er sich aus alten Brettern und Papierfetzen gebaut hatte. Mit einem vielsagendem Blick schaute Melodie nochmal jedem Kind genau in die Augen, bevor sie sich zu Charly hin drehte. Angst, Kummer und Sorge waren von den kristal-blauen Augen abzulesen. "Ich bin soweit!", klärte sie Charly auf und wusste dabei, dass der Abschied vielleicht für immer sein konnte. Die Kinder ahnte nichts von der bevorstehenden Reise und winkten ihr, so wie sie es immer taten, bevor Melodie in die Stadt ging. Charly flüsterte noch eiskalt:"Du lässt sie alleine, obwohl du das Risiko kennst? Heul dich aber nachher nicht bei mir aus!" Nach diesen Worten gingen sie los. Es dauerte nicht lange, da hatten sie das Versteck auch schon hinter sich gelassen und vor ihnen erstreckte sich eine alte, zerstörte Stadt. Die Jahre hatten an ihr genagt und auch Korruption und Kriege hatten die Mauern zum zerfall gezwungen. Es sah aus, als wäre die Menschheit völlig ausgestorben, wären da nicht die Gestalten, die sich hier herumtrieben. "Hier lebt das Gesindel der Stadt", sagte Melodie forsch. Er blick war zielgerichtet und streng. "Mit Gesindel meine ich mich, aber auch die Banditen, Drogensüchtigen und die Verstoßenen." Charly blieb ruhig und hörte zu. Sie war falsch in diesem Bild. Sie war sauber und hatte heile Kleidung. Ihre Haare sahen gepflegt aus und ihre Bewegungen waren voller Anmut. Schon bald würde es deswegen Ärger geben, dessen war sich Melodie sicher. Die Männer in den Slums nahmen sich was sie wollten und Charly war wie ein Diamant-Schädel auf einem Platin-Tablett. "Die Ruinen sind am Ende der `Hauptstraße`. Wir brauchen zu Fuß einen halben Tag, bis wir da sind.", erklärte Melodie weiterhin mit schroffer Stimme. Charly: Entnervt mit den Augen rollend trat ich neben die junge Frau, griff vorsichtig nach ihrer Hand und trat dann in einen Schatten. Es war nicht leicht, mit Begleitung in die Schattenwelt zu reisen, es verbrauchte viel Kraft und ich fühlte mich auch so schon sehr schwach, aber ich würde sicher keinen halben Tag mit Laufen verschwenden. Erst recht nicht hier, an einem Ort an den ich nicht passte. Ich hatte Blicke auf mir spüren können, die mir einen eisigen Schauer über den Rücken gejagt hatten, die düstere Vorahnung erfüllte mich noch immer und beschleunigte meinen Herzschlag. Dass Melodie auf einmal so unfreundlich war verstand ich nicht. Ich hatte ihr nichts getan und plötzlich bluffte sie mich nur noch an. Immerhin hatte ich ihr auf alles geantwortet, ich hatte einen Schutzkreis über die Kinder gelegt, damit ihnen niemand zu nahe kam. Gut, das hatte ich der jungen Frau nicht erzählt, ich hatte mich auch so schon genug eingemischt, das brauchte sie nicht auch noch zu wissen. Dennoch benahm sie sich verdammt kindisch! Einen Moment hatte ich mich meinen Gedanken hingegeben, mich nicht weiter bewegt und so waren wir lange Zeit in der Schattenwelt geblieben. Melodie war unruhig geworden, versuchte sich von mir los zu reißen und ich sah, wie sie ihren Mund zu einem Schrei aufriss, aber hier gab es keine Laute. Alles war einfach nur Schwarz, die Dunkelheit verschluckte jedes Lebewesen, das sich zu lange dorthin verirrte. Wenn sie sich tatsächlich von mir losreißen würde wäre sie verloren, dann könnte nicht einmal ich ihr wieder heraushelfen. Dann war sie für immer dazu verdammt, in der Schattenwelt umher zu irren! Hastig machte ich einen weiteren Schritt, trat aus der Schattenwelt und zog meine Begleiterin hinter mir her. Das Licht auf der Erde blendete mich sofort, ich kniff meine Augen zusammen und hob schützend meine Hand vor die Augen. Dabei ließ ich Melodie los, die laut keuchend und hustend neben mir zusammenbrach. Ich wollte ihr zu Hilfe kommen, sie wieder aufrichten, aber da fiel mir auf, wo ich uns hingeführt hatte. Ein heruntergekommenes Haus, schmutzig und mit einer Aura der Gefahr, bei der ich fröstelte. In einer Ecke saßen zwei Männer, dreckverschmiert und mit blutigen Klamotten. Auf dem Boden lagen große, scharfe Messer, ebenfalls mit verkrustetem Blut darauf. Die beiden starrten uns völlig fassungslos an, ihre Münder standen offen und entblößten ihre schwarzen, gammeligen Zähne. Es stank nach Verwesung und Tod, das Blut schien überall zu sein. Schützend stellte ich mich vor Melodie, die noch immer röchelnd am Boden kniete, ihre Klamotten verschmierten das Blut auf dem Holzboden immmer weiter und sie sah aus als würde sie gleich ausrutschen. Die Männer trugen schwere Waffen bei sich, ich würde Melodie in ihrer Verfassung nicht schützen können, ohne selbst unverletzt davon zu kommen. Jetzt kam es darauf an, dass ich meine volle, dämonische Erscheinung präsentierte, ich musste sie zu Tode erschrecken. Fest spannte ich meinen Körper an, fletschte die Zähne und nahm meine gesamte Kraft zusammen. Die Macht bündelte ich hinter meiner Brust, spannte mich immer weiter an und ließ meinem Wesen freien Lauf. Pechschwarze Flügel brachen aus meinem Rücken hervor, meine Zähne wurden länger und meine Sichtweise änderte sich. Es war, als würde alles um mich herum schwarz werden, dunkle Flammen loderten um meinen Körper herum und auch meine Fingernägel wurden immer länger. In einem schmutzigen Fenster konnte ich mich selbst sehen, wie meine Augen so schwarz wurden wie die Flügel und ich etwas größer wurden. "Verschwindet!", fauchte ich mit meiner dämonischen Stimme und leckte bedrohlich die Zähne. Melodie: Die Benommenheit zerrte an Melodie. Nur mit mühe schaffte sie es zu atmen. Sie wusste, dass dieser düstere Ort schon längst verlassen war, aber ihr Körper begriff es noch nicht. Die Übelkeit lies Melodie Sterne sehen und sie würde dem Brechreiz nicht mehr länger zurückhalten können. Währen dessen war Charly aus ihrem Umfeld verschwunden. Aus der ferne, die Melodie nicht einschätzen konnte, hörte sie ein schreckliches, fauchendes "Verschwindet!". Wer damit gemeint war wusste sie jedoch nicht. Erst nach einer Weile beruhigte sich ihr Körper und sie schaffte es, sich um zu sehen. "W-wo... sind... wir?", stammelte sie kaum hörbar. Doch Charlys Antwort kam prompt: "Geht es wieder? Wir sind in einem altem Haus, irgendwo in den Slums." "Ich hoffe nicht, dass das dein oder mein Blut ist.", erwiderte Melodie nun etwas klarer und nicht mehr so schwach. Melodie sah bedacht an sich runter, um sicher zu gehen, dass das Blut auf ihrer Kleidung nicht von ihr war. Länger wollte sie aber auch nicht bleibe, nur damit sie herausfinden könnte wem das Blut gehört. "Gehen wir! Und diesmal wirklich gehen!", sagte sie noch, wobei es mehr wie ein `Bitte lass mich zur ruhe kommen` klang. So kam es, dass Charly sich doch für die längere Variante des Gehens entscheiden musste. Vor dem Haus bemerkte Melodie, dass die beiden eine gute Strecke gespart hatten. "Wir, wir sind fast da! Nur noch bis hinter den kleinen Hügel!", schrie Melodie fast schon. Charly störte sich nicht an der Reaktion und ging mit einem Grinsen voran: "Na, dann mal los!" Die meisten Gefahren befanden sich in der Slum-Stadt, welche nun hinter ihnen lag. So machte es Melodie auch nichts aus, ein wenig mit einem Papierball zu jonglieren. Mit der Zeit nahm sie sich noch einen und noch einen. Charly folgte dem geschehen, als hätte sie noch nie jemanden jonglieren sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)