Change Me! von BlackCherryBlossum ================================================================================ Kapitel 19: Tears ----------------- Sakura POV Was fällt diesem Vollidioten von Uchiha ein, mich wie sein Eigentum zu behandeln?! Es machte mir nichts aus, dass er mit mir schlief, ohne dass er auch nur irgendwelche Gefühle für mich hegte. Es machte mir nichts aus, dass das hier alles nur eine Affäre war, aber wenn er mir verbietet, mich mit anderen Jungs zu treffen, zu unterhalten, dann war das einfach genug. Ich war gerade mal einen halben Tag nicht da und er poppte seine Schlampe Nr. 1 und MIR verbat er, mich mit Sai zu UNTERHALTEN?! Er hatte kein Recht dazu. Wir beide waren in keinster Weise zusammen. Wir standen in keiner festen Beziehung, außer dieser Affäre. Ich regte mich doch auch nicht auf, dass er Karin gevögelt hat, oder etwa nicht? Ich ließ mich nicht wie ein Spielzeug behandeln, dem er Befehle erteilen und benutzen konnte, wann es ihm lieb war. Ich war aus seinem Haus gestürmt und stieg in meinen Mini. Die Autotür knallte ich zu, als ich in mein Auto gestiegen war und fuhr ziemlich schnell davon. Dabei quietschten meine Autoreifen. Ich war einfach so wütend, dass es mir einfach egal war, wie schnell ich fuhr. Zuhause angekommen knallte ich die Haustüre so laut zu, dass mein Dad aus der Küche kam und mich fragend ansah. Aber ein Blick von mir reichte und er ließ mich in Ruhe. Ich konnte sein Herumgefrage jetzt auch nicht gebrauchen. Auch meine Zimmertüre knallte ich lautstark zu. Dad muss bestimmt Angst haben, dass bald alle Türen kaputt gehen werden. Aber das war mir im Moment gerade scheiß egal. In meinem Zimmer schnappte ich mir die Fernbedienung für meine Anlage und schaltete auf volle Lautstärke. Laut dröhnte nun „Turn all the lights on“ von T-Pain in meinem Zimmer herum. Normalerweise beruhigte mich so etwas immer, aber es schien dieses Mal irgendwie nicht zu klappen. Es regte mich einfach auf, wie Sasuke mit mir umsprang. Ich war kein lebloses Spielzeug, das man einfach benutzte und wegschmiss, wann es einem eben beliebt war. Und ich war erst recht niemand, der man Befehle erteilte und mit der man umsprang, als wäre ich ein kleines Kind. Ich habe mich nicht um sonst verändert. Ich habe mir nicht um sonst genug Mut und Selbstvertrauen angeeignet. Und wenn ich mich von so einem Vollidioten wie Sasuke herumkommandieren lassen würde, dann wäre die ganze Arbeit nicht nötig gewesen. Nein, nicht mit mir. Die Musik war so laut, dass ich das Klopfen an meiner Tür überhörte. Deswegen kam mein Dad einfach in mein Zimmer und schaute mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Seine smaragdgrünen Augen, die ich im Übrigen von ihm geerbt hatte, sahen mich mit einem gewissen, wissenden Glänzen an. „Schätzchen, deine Musik hört man bestimmt noch drei Straßen weiter. Also sag. Was ist los?“ Dad hatte sich die Fernbedienung geschnappt, stellte meine Anlage leiser und setzte sich zu mir auf mein Bett. Ich setzte mich auf, da ich bis eben noch gelegen hatte. „Was ist los, Sakura?“, fragte mich mein Dad ein weiteres Mal und strich mir, ganz väterlich, über den Kopf. „Ich...es...es ist nichts.“, entgegnete ich ihm stockend. „Wie gesagt, du hattest deine Anlage auf so laut gestellt, dass ich befürchte, dass man deine Musik drei Straßen weiter gehört hat. Und du hast schon immer gerne deinen Frust an lauter Musik ausgelassen. Und jetzt sag mir noch einmal, dass da nichts ist.“ Ich überlegte, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte. Einerseits wollte ich es, damit ich meine ganze Wut auf Sasuke aus der Seele sagen kann, aber andererseits wollte ich nicht, weil mein Dad dann über Sasuke und mich Bescheid wissen würde. Deswegen entschied ich mich dagegen ihm die Wahrheit zu sagen. Aber ich wollte ihm auch nicht eine Lüge auftischen, deswegen antwortete ich ihm: „Naja, es ist eben etwas vorgefallen, aber sei mir nicht böse, wenn ich es erst einmal für mich behalten möchte.“ „Es hat was mit Sasuke zu tun, nicht wahr?“ Ich sah ihn erschrocken an. Wusste er etwa etwas? Doch bevor ich noch fragen konnte, sagte er: „Wenn du mir nichts sagen möchtest, ist es deine Sache, aber du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst. Und auch Ryun steht immer hinter dir. Du kannst dich immer an uns wenden.“ Ich nickte und lächelte ihn dankend an. Vielleicht würde ich ihm alles noch zu gegebener Zeit erklären. „Danke, Dad.“, bedankte ich mich bei ihm. Er drückte mich kurz und ging dann wieder runter. Ich lag noch eine Weile in meinem Zimmer und hörte wieder Musik. Dieses Mal jedoch in einem leiseren Ton. Doch dann klopfte es wieder an meiner Tür und nach einem “Herein.“ Meinerseits betrat mein Dad mein Zimmer. Er schien etwas besorgt, so, wie er mich ansah. Das Telefon, welches er in der Hand hielt, schien er zu zerquetschen. Was war nur los? „Dad?“, fragte ich unsicher. Er antwortete mir nicht. „Dad, was ist los mit dir?“, fragte ich schon mehr besorgter, stieg aus meinem Bett und lief zu ihm. „Dad?“, fragte ich nochmals etwas lauter. Mein Vater schaute mich an und die Worte, die seinen Mund verließen, ließen mich zurückschrecken. Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf und setzte mich auf mein Bett, während ich meine Hände auf meine Ohren legte und immer noch ungläubig den Kopf hin und her schüttelte. Ich wollte nicht glauben, was er da gesagt hatte. Das stimmte nicht! Mika POV Ich war gerade auf dem Weg zu Sasuke, weil ich mir etwas Sorgen gemacht hatte, das er so komisch drauf war im Auto. Seine Laune hatte sich plötzlich von gut auf schlecht gewendet. Außerdem sagte mir mein Gefühl, dass da etwas nicht stimmte. Das war dann wohl diese typische Verbindung, die Zwillinge nun mal hatten, obwohl ich nicht wirklich daran glaube. Und doch danke ich im Nachhinein allen Göttern und Schutzengeln für diese Intuition. Als ich an unserer Villa ankam, sah ich, wie Sasuke gerade davon raste. Ich fuhr Sasuke nach und erkannt den Weg nach einer Weile. Er war auf dem Weg zu einem illegalen Rennen. Und ich dachte, dass er mit diesen Rennen aufgehört hatte. Am Treffpunkt angekommen, sah ich mit einem gewissen Abstand vom Motorrad aus, wie das Rennen begann und sowohl Sasuke und seine Kontrahenten losfuhren. Wie immer, wenn er solche Rennen fuhr, machte ich mir große Sorgen. Die Strecken verliefen über halb Tokyo. Und manche Strecken hatten ziemlich gemeine Tücken. Einige Zeit wartete ich, bis schon einige durch das Ziel gefahren waren. Ein bisschen länger und so gut wie alle waren bereits da. Wo war Sasuke hin? Langsam machte ich mir sorgen. Da stimmte etwas nicht. Das sagte mir mein Gefühl ganz deutlich. Also setzte ich meinen Helm wieder auf und startete den Motor von dem silbernen Honda, den ich mir von Itachi geliehen hatte. Ich fuhr die Strecke zurück, von der die anderen Fahrer gerade gekommen waren und suchte alles ab. Mein Blick wanderte immer wieder von links nach rechts und dann wieder nach vorne. Es dauerte ein kleines bisschen, bis ich Rauch von einer Stelle sah. Sofort beschlich mich das Gefühl, dass dort Sasuke war. Ich gab mit dem Motorrad Gas und fuhr noch schneller zu dieser Stelle. Als ich dann immer näher kam, erkannte ich auch ein Auto. Es war ein Nissan. Sasukes Nissan. Als ich nah genug daran war, stieg ich von dem Motorrad ab und rannte zum Auto. Es war geradewegs in einen Baum geknallt. Während ich noch zu der Unfallstelle rannte, nahm ich den Helm ab und warf diesen auf den Boden. Angst erfüllte meinen ganzen Körper. Und als ich dann genau neben den Nissan stand, erkannte ich einen schwarzen Haarschopf. //Sasuke!//, war mein einziger Gedanke. Sofort versuchte ich die Türe zu öffnen, doch die war irgendwie eingeklemmt. Immer wieder rief ich Sasukes Namen und schrie ihm förmlich entgegen, dass er aufwachen sollte. Doch nichts geschah. Als ich merkte, dass mein ganzes Tun keine Wirkung zeigte, schnappte ich mir mein Handy und rief den Rettungswagen an. Als auch dies erledigt war, versuchte ich mein Glück wieder. Ich klopfte gegen das Auto und rief immer wieder nach Sasuke. „Sasuke! Sasuke! Verdammt, Sasuke. Wach auf! Hörst du!? Wach gefälligst auf!“ Tränen stiegen über mein Gesicht. Ich durfte Sasuke nicht verlieren. Nicht auch noch er! Immer wieder zog ich an der verbeulten Türe. Und gerade als ich aufgeben wollte, zog ich mit letzter Kraft daran. Und sie ging ab. Sie fiel ganz raus und da die Tür ziemlich viel Gewicht hatte, ließ ich automatisch los und sie knallte zu Boden. Mit der wenigen Kraft, die ich noch hatte, versuchte ich meinen Bruder nun aus dem Auto zu ziehen. Nur Blöd, dass Sasuke so schwer war. Tja, das lag alles an den Muskeln. Doch bevor ich ihn herausziehen konnte, kamen mir auch schon einige Hände zur Hilfe. Der Rettungswagen war angekommen und die Notärzte zogen Sasuke letztendlich aus dem Auto heraus. Ich versuchte zu ihm zu gelangen, aber ich wurde von einem der Notärzte daran gehindert. Ich sah, wie mein Bruder auf eine Trage gelegt und in den Wagen verfrachtet wurde. Mit Blaulicht fuhr der Wagen davon. Gleich nachdem der Krankenwagen verschwunden war, traf dann auch die Polizei ein. Eigentlich hätte ich erwartet, dass sie früher oder gleichzeitig mit dem Krankenwagen eintreffen würden. Doch das war mir in diesem Moment völlig egal. Alles schien wie in Zeitlupe zu geschehen. Es war so, als würde auf einmal die Zeit still stehen. Mein Blick wanderte in alle Richtungen, so, als würde ich etwas suchen, wovon ich selbst nichts weiß. Und Plötzlich sah ich da etwas. Eine kleine Gestalt. Ich versuchte mich von dem Arzt los zu reisen, welcher zusammen mit zwei weiteren Ärzten hiergeblieben war, doch er hielt mich immer noch eisern fest. Anscheinend dachte er, ich würde Sasuke sofort hinterherfahren. Ich konnte mir schon vorstellen, dass sie mich in meinem jetzigen Zustand, total aufgelöst und nicht mehr ganz bei Kräften, nicht einfach so irgendwohin fahren ließen. Doch dann schrie ich: „Lassen sie mich los! Da vorne ist noch jemand! Ein Kind!“ Sofort wanderte auch der Blick des Arztes zu der Stelle und fand selbst das Kind, er rief nach einem seiner Kollegen, der sofort zu dem Kind schritt, das zusammengekauert hinter einem Baum saß und bitterlich weinte, als der Notarzt ihn herausholte. Herzzerreißendes Weinen ertönte von ihm. Der kleine Junge war nicht älter als fünf oder sechs. Sofort wurde er von dem Arzt untersucht, ob er irgendwelche Verletzungen hatte. Zum Glück hatte der Kleine keine. Der Arzt redete mit ihm, doch was genau er fragte oder sagte, wusste ich nicht. Ich beruhigte mich etwas und der Arzt fragte mich, in welcher Beziehung ich zu Sasuke stand. Natürlich sagte ich ihm, dass er mein Bruder sei. Die Polizei gesellte sich dazu und stellte mir Frage. Sie fragten, ob ich den Verletzten kannte, fragte, wie er hieß, fragten noch einmal, in welcher Beziehung ich zu Sasuke stand, wie ich ihn gefunden hatte, warum ich ihn gesucht hatte. Fragen über Fragen und ich dachte, dass diese nie mehr aufhören würden. Danach konnte ich endlich ins Krankenhaus fahren. Was mit dem kleinen Jungen geschehen ist, wusste ich nicht, wahrscheinlich wurde er nachhause gebracht. Als ich dann am Krankenhaus ankam, fragte ich an der Rezeption nach Sasuke Uchiha. Sie sagte mir, dass er noch im OP war, sie mir sagte auch, wo ich ihn finden konnte. Vor dem OP-Saal in dem Sasuke nun war, setzte ich mich auf einen der Stühle und rief sofort Itachi an. Die Tränen, die getrocknet waren, liefen erneut über mein Gesicht, als ich meinem großen Bruder erzählte was passiert war. Er versicherte mir, dass er sich sofort auf dem Weg machen würde. Er würde nur schnell Vater anrufen, wobei ich mir nicht einmal sicher war, ob dieser Mann überhaupt kommen würde. Ich traute ihm zu, dass ihn das alles kalt ließ. Nach dem Telefonat wartete ich vor dem OP-Saal gefühlte Tage. Meine Tränen hatten nicht aufgehört über mein Gesicht zu laufen während ich mein Gesicht verbarg, indem ich es auf meine Knie abstützte und die Arme um sie schlang. Schluchzer waren in regelmäßigen Abständen von mir zu hören, doch es war mir scheißegal. Mir war gerade alles scheißegal. Meine Gedanken kreisten um meinen Zwillingsbruder. Meine zweite Hälfte. Meine gute Seite. Meinen großen Bruder. Itachi POV Sofort nach Mikas Anruf ließ ich alles stehen und liegen und sprintete zu meinem Auto. Während ich gleichzeitig Vollgas gab und förmlich zum Krankenhaus raste, rief ich meinen Vater an. Leider ging nur die Mailbox ran. Scheiße! „Dad, geh gefälligst ran! Sasuke liegt im Krankenhaus. Er hatte einen Autounfall. Und wenn ich jemals herausfinden sollte, dass du gerade dabei bist, deine Sekretärin zu poppen, dann kannst du was erleben. Wage es ja nicht, nicht im Krankenhaus aufzukreuzen! Es geht hier um deinen Sohn!“ Anfangs zischte ich nur, doch mit jedem Wort wurde ich lauter. Wenn er in diesem Moment mit seiner Sekretärin oder irgendeiner anderen Tusse seinen Spaß hatte, und somit sein Handy nicht gehört hatte, dann werde ich ihm eindeutig eine knallen. Es ging hier immerhin um seinen Sohn! Aber viel Hoffnung machte ich mir nicht, dass er kommen würde. Wieso auch? Seit Jahren waren wir praktisch nur noch Luft für ihn. Ich frage mich, ob er überhaupt merken würde, wenn Sasuke plötzlich nicht mehr da wäre. Nach meinem wütenden Anruf bei meinem nichtsnutzigen Vater, rief ich Naruto an. Er als Sasukes bester Freund hatte natürlich das Recht, über alles Bescheid zu wissen. Er ging wenigstens nach bereits zwei Mal Klingeln an sein Handy. „Ja?“, sagte er, als er abhob. „Naruto, Sasuke liegt im Krankenhaus. Er hatte einen Autounfall.“, informierte ich ihn auch sogleich, ohne um den heißen Brei zu reden. „Mach keine Witze, Itachi. Das ist nicht witzig!“, zischte er. „Ich meine es ernst. Wir treffen uns im Krankenhaus.“, sagte ich ihm und gab noch ein bisschen mehr Gas. „In Ordnung. Ich werde auch noch Sakura und die anderen informieren.“, meinte der Uzumaki und man hörte ihm förmlich an, wie aufgewühlt er im Moment war. Wir verabschiedeten uns voneinander und ich bog um die nächste Ecke. Noch zwei Minuten, dann würde ich am Krankenhaus ankommen. Am besagten Ort angelangt, fragte ich an der Rezeption sofort nach meinem Bruder. Man sagte mir, dass er noch im OP war. In dem Moment war mir auch gerade scheißegal, dass mir die Rezeptionsfrau schöne Augen machte. Ich fragte, in welchem OP er war und wie ich dort hinkam. Es schien mir, als würde diese Frau Zeit schinden, denn sie blätterte eine Weile in irgendeiner Akte herum. Als sie mir dann endlich den Weg erklärte, wie ich zum OP-Saal komme, war ich auch schon förmlich davongerannt. Vor dem Saal erkannte ich Mika. Sie saß zusammengekauert auf einem der Stühle, die vor dem OP-Saal aufgestellt waren. Während ich ihren Namen rief und schnell zu ihr eilte, sah sie auf. Ihre Augen rot unterlaufen vom vielen weinen. Meine kleine Schwester rannte mir entgegen und schmiss sich in meine Arme. Herzzerreißendes Weinen erklang im gesamten Flur. Es dauerte eine Weile, bis sie sich einigermaßen beruhigt hatte. Wir beide setzten uns auf die Stühle, wobei ich Mika auf den Schoß nahm. „Weißt du schon, wie es ihm geht?“ Mika schüttelte den Kopf und flüsterte mit heißerer und stockender Stimme: „Es sind ab und zu...Ärzte herausgekommen, ...aber...aber sie...haben mir keine...Auskunft gegeben.“ Stumm gab ich ein Nicken von mir und strich meiner kleinen Schwester beruhigend über den Rücken. Naruto POV Nach Itachis Anruf rief ich sofort bei Sakura an. Ihr Dad ging an das Telefon und ich erzählte ihm von dem Vorfall mit Sasuke. Ich hörte, wie er in Sakuras Zimmer hineinging, da ich im Nachhinein hörte, wie er Sakura die Nachricht über Sasuke mitteilte. Ich hörte Sakuras verzweifelte rufe. „Nein, nein! Das darf nicht sein. Das stimmt nicht.“ Es tat mir im Herzen weh, ihre verzweifelte Stimme zu hören. Sie tat mir leid, da sie erst seit einiger Zeit mit Sasuke ganz normal umgehen konnte, ohne dass sie sich anschnauzten oder Beleidigungen an den Kopf warfen. Gerade, als alles seinen alten Lauf langsam aber sicher wieder annahm. Meine Eltern waren nicht zuhause, weswegen ich ihnen eine Nachricht aufschrieb und diese auf dem Küchentisch liegen ließ. Gleich danach stieg ich in mein Auto und raste zum Krankenhaus. Am Eingang des Krankenhauses angekommen, traf ich auch auf Tsubasa und Sakura. Der ältere Haruno hatte seine Fassung behalten, aber man konnte ihm ansehen, dass sich schon Sorgen um Sasuke machte. Es war verständlich. Immerhin kannte er uns, mich und Sasuke, seit wir in unseren Windeln herumgelaufen sind. Sakura konnte man aber, im Gegensatz zu ihrem Vater, ansehen, wie sehr sie die Sache mitnahm. Ihr Blick war einfach starr. So, als würde sie durch alles und jeden durchschauen. Das war nicht die Sakura die ich kannte. Ich fasste sie leicht an der Schulter und sie schreckte hoch wie ein verschrecktes Reh. Ihr starres Gesicht, welches sie bis vor einigen Minuten noch auf hatte, wurde nun mit Tränen benetzt. Diese liefen über ihr Gesicht und plötzlich sprang sie mir in die Arme. Sachte strich ich ihr über den Rücken, während Mr. Haruno schon mal hinein ging und nach Sasukes Aufenthaltsort fragte. „Alles wird gut, Sakura. Du kennst doch Sasuke. Den bringt nichts so schnell um.“ Ich wusste nicht, ob ich das sagte, um Sakura oder mich selbst zu beruhigen. Wahrscheinlich war es beides. Doch selbst meine eigenen Worte machten die ganze Sache nicht besser. Sakura weinte immer noch in meinen Armen und ich wusste einfach nicht, wie ich ihr wenigstens ein bisschen Mut zusprechen konnte. Wir beide standen noch eine kleine Weile vor dem Eingang des Krankenhauses, bis Tsubasa wieder kam. Zu dritt machten wir uns nun auf dem Weg zu Sasuke. Sakura POV Als die Nachricht von Sasukes Unfall kam, war ich einem Nervenzusammenbruch nahe. Es klang jetzt bestimmt etwas übertrieben, aber ich wusste selbst nicht, wieso ich so reagierte. Vielleicht lag es einfach daran, dass er mir immer noch sehr am Herzen lag. Das ich immer noch weiß, dass es die alte Seite von Sasuke noch gab. Und das ich mich wahrscheinlich in ihn verliebt habe. Ja, ich gebe es zu, ich habe mich in ihn verliebt. Aber das nicht nur seit kurzem. Schon als kleines Kind war ich in ihn verliebt gewesen, aber mit der Zeit, die ich eben weg war, dachte ich, dass ich diese Gefühle verloren hatte. Doch dem war nicht so. Seit unserer ersten gemeinsamen Nacht hatte ich ein komisches Gefühl. Aber erst seit einigen Tagen ist mir wirklich klar geworden, dass ich meine Gefühle nur in der hintersten Ecke verborgen hatte und dass diese jetzt eben wieder zum Vorschein kamen. Als wir im Krankenhaus auf Naruto trafen, war mein Kopf leer. Ich hatte die ganze Zeit über geweint, doch nun kamen keine Tränen mehr. Ich hatte die Augen offen, aber für mich war es so, als würde ich nur schwarz sehen. Als würden keine anderen Personen um mich herum sein. Erst als Naruto mich wieder in die Realität holte, sah ich ihm in die ozeanblauen Augen. Plötzlich kam mir Sasukes Unfall wieder in den Sinn und wieder stiegen mir Tränen über die Augen. Ich sprang ihm in die Arme und heulte mich bei ihm aus. Er versuchte mich immer wieder zu beruhigen, doch es klappte nicht. Nach einer Weile gingen wir dann zu Itachi und Mika. Mit einem stummen Nicken begrüßten wir uns, außer Mika. Diese schien eingeschlafen zu sein. Naruto fragte nach Sasuke Zustand. Doch Itachi meinte nur, dass die Ärzte ihm noch keine Auskunft gegeben hatten. Wir setzten uns zu ihnen und ab da an herrschte nur noch Stille. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann ein Arzt heraus. Itachi fragte ihn sofort, wie es seinem Bruder ging. Der Angesprochene zog seinen Mundschutz runter und ließ erst einmal auf seine Antwort warten. Dann fragte er erst einmal: „Sind sie ein Verwandter von Mr. Uchiha?“ „Ich bin sein Bruder.“, antwortete Itachi ungeduldig. Der Arzt nickte. „Mr. Uchiha geht es den Umständen entsprechend. Er ist über den Berg und wird keine bleibenden Schäden davon tragen. Ihr Bruder hatte wirklich Glück. Er war ziemlich im Auto eingequetscht worden, weswegen er wahrscheinlich eine Narbe beibehalten wird. Abgesehen davon hat er ziemlich viel Blut verloren. Dennoch ist alles gut verlaufen. Leider muss ich ihnen trotzdem mitteilen, dass er für einige Tage erst einmal im künstlichen Koma verlegt wurde. Im Moment wird er auch auf ein anderes Zimmer verlegt.“ Es fiel mir ein Stein vom Herzen. Es ging ihm gut. Es verging fast eine ganze Woche, in der Sasuke nicht aufgewacht war. Die Ärzte hatten ihn aus dem künstlichen Koma geholt. Nun musste er von alleine aufwachen. Wir kamen ihn jeden Tag besuchen. Es waren unsere Freunde gekommen, ein paar unserer Mitschüler, Kakashi, Anko, Kurenai und einige weitere Lehrer. Selbst Tsunade war gekommen. Natürlich ließen es sich auch die Uzumakis nicht nehmen, Sasuke zu besuchen. Doch was uns alle in staunen versetzte war, als Fugaku Uchiha in das Zimmer kam und sich nach Sasukes Wohlbefinden erkundigte. Für mich wäre so etwas völlig normal aber im Nachhinein erklärten mir Mika und Itachi, dass es ein Wunder war, dass ihr Vater sich überhaupt dazu herabließ, seinen Sohn zu besuchen. Das war aber auch das Einzige mal, dass Fugaku Uchiha gekommen war. Die meiste Zeit waren aber Mika und ich bei ihm. Itachi wollte zwar auch so oft es ging bei seinem kleinen Bruder bleiben, aber er durfte seine Arbeit nicht vernachlässigen, so meinte es zumindest seine kleine Schwester. Wir mussten ihn sogar zwingen, zur Arbeit zu fahren. Er wurde förmlich von uns aus dem Zimmer geschmissen. Nun saß ich aber alleine hier. Neben ihm in seinem Krankenzimmer. Ich mochte diese Räume nicht. Aber ich wusste, dass es für die Uchihas am schlimmsten war. Denn sie waren vor einigen Jahren wegen der gleichen Sache hier gewesen. Es war, als Mikoto Uchiha selbst einen Unfall hatte. Doch sie hatte nicht so viel Glück wie Sasuke. Sie hatte es schlimmer erwischt. Innere Blutungen. Schwere Verletzungen und beschädigte Organe. Vielleicht war es Mikoto gewesen, die ihren Sohn vor dem Tod bewahrt hatte. „Bitte, Sasuke. Bitte wach auf. Wir vermissen dich. ICH vermisse dich.“, flüsterte ich vor mich hin. Mir kamen immer wieder Bilder von unserem kleinen Streit vor die Augen. „Ich wollte mich nicht mit dir streiten, hörst du? Es tut mir leid, Sasuke.“ Eine kleine Träne bahnte sich ihren Weg über mein Gesicht und fiel auf Sasukes Hand, die ich in meiner hielt. „Wach gefälligst auf, du Blödmann. Wie kannst du es wagen, mir so einen Schrecken einzujagen?! Ich dachte, ich würde dich verlieren, hörst du? Mach das ja nie wieder.“ Wieder tropfte eine Träne auf seine Hand. //Ich liebe dich//, sagte ich in Gedanken und hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Hand. Ich sah auf meine Uhr und merkte, dass es langsam spät wurde. Ich stand auf, packte mir meine Tasche und wollte ihm einen letzten Kuss auf die Stirn hauchen, als ich sah, wie seine Augen auf flatterten. Ich ließ meine Tasche fallen und beobachtete Sasuke, wie er langsam aufwachte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)