der Kampf einer Fürstin von XdramaX (Sesshoumaru xx ??) ================================================================================ Kapitel 11: 11. Kapitel ----------------------- Ein markerschütternder Schrei zerriss die Nacht. Mit wild pochendem Herzen und gezogenem Schwert stand Cheyenne auf ihrer Matte. „Was war das?“, flüsterte Chizu. „Eine der Mätressen.“, knurrte ihre Leibwächterin und riss die Tür auf. Nichts. Weit und breit niemand zu sehen. Die Wachen, die sie angewiesen hatte vor der Tür Stellung zu beziehen waren verschwunden. Chizu folgte ihr auf dem Fuße. „Dort hinten ist irgendwas passiert...“, bemerkte Cheyenne und kniff die Augen zusammen. Weiter hinten bei den Zimmern der Mätressen hatten sich diverse Wachen versammelt und auch einige Frauen in ihrer Nachtkleidung. „Bleibt hier, Herrin, ich schaue nach!“ Cheyenne schlüpfte aus dem Zimmer und lief los. Chizu machte drei Schritte hinaus, doch das jaulen und fiepen von Ami hielt sie davon ab weiter zu gehen. Kurz sah sie zu ihrer jungen Hündin, die mit großen Kulleraugen hinter ihr her tappte, und blickte wieder zurück in die Menge. Sesshoumaru schloss gerade zu ihnen auf. Jaulend – und ich meine jaulend – drängten sich seine Frauen an ihn heran und versuchten ihre Gesichter bei ihm, oder bei einer der anderen Mätressen zu verstecken. Wie konnten Dämoninnen nur so... klischeehaft weiblich sein? Chizu spürte eine Pfote an ihrem Knöchel. Ami bettelte um Aufmerksamkeit. Schnell hockte sie sich hin um sie hoch zu nehmen, nicht ahnend, dass in eben dieser Zeit ein wesen hinter ihr Gestalt angenommen hatte. Leise flüsternd schmuste sie mit Ami, bis sich ihr plötzlich sämtliche Nackenhaare aufstellten. Schlagartig verkrampfte sie. Irgendetwas war in ihrer Nähe, und dieses etwas war nicht unbedingt das, was man freundlich gesonnen nannte. Irgendwas, sie konnte es nicht zuordnen, strich über ihren Rücken. Sie spürte, dass es näher kam, immer näher, sie konnte den fauligen Atem riechen, dann wurde sie herum geschleudert. Mit einem erschrocken Aufschrei fiel sie zu Boden. Erschrocken von ihrem Kreischen schrien auch die anderen Frauen los. Alles was sie sah war das riesige, sandfarbene Hinterteil eines übergroßen Hundes, der mit irgendetwas rang. Unfähig sich zu bewegen beobachtete sie das Schauspiel. Ein Rabe schoss von dem Hund weg und flog in die Nacht hinein. Gefletschten Zähnen starrte das Tier dem Vogel knurrend hinterher. Drei Sätze und es war hinter ihm, ein weiterer in die Luft und der Monsterhund hatte seine Fänge tief in den dicken Körper des anderen Wesen geschlagen. Er schlug wieder auf dem Boden auf, nagelte dort das Vieh gerade noch so wieder auf dem Boden fest und brach ihm mit einem einzigen, festen Ruck einen Flügel. Amis Verwandlung war vollbracht. Die Instinkte des Dämon, der sie nun war, hatten ihr ohne weiteres Zutun klargemacht, dass sie Chizu zu schützen hatte und zwar vor widerlichen Rabenvögeln wie diesem. Sesshoumaru löste sich von seinen Frauen. Konnte das etwas alles gewesen sein? Konnte eine niedere Art seiner Rasse so einfach einen Shinigami überlisten? Er lief zu Ami hinüber und schob sie bestimmt von ihrer Beute weg. Die junge Dämonin gehorchte sofort auf die Anweisung ihres Gebieters. Unkontrolliert versuchte der Rabe über den Boden davon zu robben, doch Sesshoumaru griff einfach ohne Erbarmen nach seinen Füßen und hob ihn hoch. Es kreischte matt, dann erstarrte der Vogel und zerfiel zu Staub. Eine einzelne Feder segelte zu Boden. „Ein Trugbild.“, stellte Sesshoumaru grimmig fest und fing sie auf. Die Hündin neben ihm schrumpfte wieder zusammen und sprang, tapsig wie sie war, zurück zu Chizu. Die Fürstin fing das kleine Tier auf, und sah geschockt und voller Angst ihrem Mann entgegen, der auf sie zu trat. Sesshoumaru zerbröselte die Feder in seiner Hand zu dem Staub, aus dem sie gemacht war und hockte sich mit einem Knie auf die Stufe der Terrasse. Interessiert sah er in Chizus Augen. „Die körperliche Veränderung ist ein Zeichen dafür, dass du beinahe ein Dämon bist.“, erklärte er mehr sich selbst als ihr. Chizus Herz beruhigte sich wieder. Tief atmete sie durch und blickte auf Ami, die mit ihren Fingern spielte. Sesshoumaru vor ihr richtete sich wieder auf. „Was ist? Wo waren die Wachen? Ich wollte, dass Chizu besser bewacht wird!“ Chizu stand auf und sah zu Cheyenne, die ihr Schwert wegsteckte. „Sie wurden von dem Schrei weggelockt.“, erklärte Cheyenne. „Verzeiht Herr, ich dachte nicht, dass wenn ich die Fürstin nur...“ „Nicht denken, Cheyenne, es ist ein Shinigami!“, brüllte Sesshoumaru. „Reicht es denn nicht, wenn Kazumi ihm zum Opfer fällt?“ Chizu sah verständnislos zur Cheyenne, die sich unauffällig gegen das Schwert und ihren Bauch seitgleich stupste. Erschrocken sog sie die Luft ein und hielt sich eine Hand vor den Mund. Sesshoumaru hingegen musste ehrlich gestehen, dass es ihn weniger interessierte, dass eine seiner Mätressen gestorben war, als er gedacht hatte. Gerade Kazumi, mit der er aufgewachsen war... Er sah zu Chizus Scheitel hinunter. Es war komisch, doch selbst wenn er dieses Mädchen kaum kannte, selbst wenn er eigentlich nie Zeit mit ihr verbracht hatte, so war er sich doch sicher, dass ihr Tod ihn mehr beschäftigt hätte. Er konnte dem Drang nicht wieder stehen ihr einmal kurz durch das schwarze Haar zu streichen. Sanft fühlte es sich an und so weich und dick wie die Kissen nach denen er sich gerade sehnte. Zum Glück konnte sich noch beherrschen ehe er sie an sich zog. Vielleicht sollte er sich einmal Zeit für sie nehmen. Zumindest spürte er die tiefe Sehnsucht danach in ihm... Ja, dieses Gefühl musste Sehnsucht sein... Als er ihren Kopf berührte schnellte er überrascht herum. Er sah in ihre neu funkelnden Augen und auf den kleinen Hund an ihrem Herzen. Dann nahm er eine Bewegung im Augenwinkel war. Zwei Soldatinnen trugen eine Trage mit dem abgedeckten Körper von Kazumi heraus. Oder besser, das was nach ihrem Tod übrig geblieben war. Immerhin zerfiel ein Dämon sofort zu Staub und ließ nur seine Knochen zurück. „Geht sofort wieder in Eure Zimmer!“, rief Sesshoumaru seinen Frauen zu. Sie wichen einen Schritt zurück und sahen ihr verwirrt und traurig an, warfen ebenso diesen Blick auf Chizu, und zogen sich dann zurück. Cheyenne schloss wieder zu Chizu auf und führte sie zurück in ihr Zimmer. ** „Wow!“ Verständnisvoll nickte Cheyenne. „Wow!“ Noch einmal nickte die Soldatin. „Wow!“ „Ich weiß doch, ich bin nicht blind!“, versuchte sie diese einsilbigen Aussagen ihrer Herrin zu unterbinden. „Sie ist wunderschön!“ Beide beobachteten Ami in ihrer viel zu großen Gestalt. Warm, kräftig und pelzig lag sie auf dem Boden im Zimmer von Mika, zwischen den Pfoten eine Schale Dämonenmilch und schleckte sie genüsslich in nur fünf Zügen aus. „Brauch sie das wirklich noch?“, fragte Chizu an Reika gerichtet. „Oh ja, um genau zu sein noch wenigstens bis zum nächsten Vollmond.“ „Das ist mir zu langweilig.“, beschwerte sich Mika. „Ich will jetzt mit dir singen!“, das letzte Wort verpackte sie in einen schönen Ton um ihn zu unterstreichen. Doch noch ehe Chizu etwas darauf erwidern konnte klopfte es an der Tür. Gespannt sahen die Frauen auf, als eine Dienerin die Tür aufschob und die eisige Winterluft hereinließ. „Meine Fürstin, der Herr schickt mich.“, erklärte sie mit einer tiefen Verneigung. „Er wünscht mit Euch zu speisen. Es ist bereits aufgetragen.“ Verblüfft sahen die vier sich an. „Muss ich jetzt Angst haben?“, fragte Chizu gerade heraus. „Ja, vor mir, wenn du nicht gehst und mir danach brav Bericht erstattest!“, drohte Mika, die eine Story witterte, von der sie noch lange etwas haben würde. „Dann bleibt mir wohl keine andere Wahl.“, erklärte Chizu und erhob sich. Als Cheyenne ihr folgte fuhr die Dienerin schnell fort. „Der Herr wartet nebenan. Und Ihr sollt allein kommen, Herrin.“ „Alles klar, JETZT hab ich Angst.“, erklärte Chizu. Mika begann zu lachen. Oh ja, das würde ein schönes Fresschen für sie geben. Niemand empfand es als merkwürdig, dass der Fürst mit seiner Fürstin allein speisen wollte, niemand, es sei denn man wusste welche Spannung bei ihnen herrschte. Mika verkniff sich jeden Nachsatz wurde dafür aber beinahe so hibbelig wie ein kleines Mädchen vor dem Süßigkeitenladen, als die Tür sich geschlossen hatte. Chizu folgte der Dienerin die paar Schritte weiter bis zur größten der Türen, hinter denen sich Schlafmöglichkeiten befanden. Ohne zu klopfen, was Chizu erst verwirrte, öffnete die Frau die Tür. Warum sie es nicht getan hatte wurde hier ersichtlich. Es war nur eine kleine Kammer in die sie gelangten. Sesshoumarus Schuhe standen hier, ebenso wie die Latschen von mindestens drei Dienern. Chizu ließ sich von der Dienerin aus ihren Schuhen helfen, das war immerhin nicht gerade einfach in einem Junihitoe, dann erst klopfte die Frau gegen das Gestell der nächsten Tür. Sie wartete einen Moment, dann kniete sie sich hin und zog sie auf. Gerade in dem Moment entfernte sich eine Dienerin mit einem Tablett von dem reich gedeckten Tisch, hinter dem Sesshoumaru saß. Außer drei weiteren Türen die an den Raum grenzten, konnte Chizu nichts weiter ausmachen. Woher nahm Sesshoumaru nur diesen Platz? Brav trat sie zwei Schritte an ihn heran und verneigte sich dann. Sesshoumaru nickte nur kurz. „Setz dich.“, wies er sie dann an. Ohne Zögern kam sie der Aufforderung nach und lies sich auf das zweite freie Kissen sinken. Sesshoumaru beobachtete sie aufmerksam. Im richtigen Licht konnte er unter jedem Auge einen roten Schatten erkennen, der sich senkrecht nach unten zog. Reika, die sie genährt hatte, hatte damit natürlich auch ihre Familienzeichnung an sie weiter gegeben. Chizus Verwandlung wurde immer offensichtlicher. „Ich habe für dich viel Reis machen lassen.“, erklärte er ihr. Überrascht sah sie ihn an. Sie hatte in seiner Gegenwart im Schloss ihrer Eltern beinahe ausschließlich Reis gegessen. Sie liebte Reis und das wusste er. „Ihr erinnert Euch, mein Herr?“ „Nein. Die Bediensteten haben es mir gesagt.“ Sie machte einen verstehenden, peinlich berührten Laut und nickte vorsichtig. „Fehlt irgendetwas, was du gerne hättest?“ Ja, ihr Mann, der sich an sie erinnerte. „Nein, Herr.“ Er nickte und schickte mit einer kurzen Bewegung sämtliche Dienerinnen davon. Sie schwiegen. Vorsichtig sah Chizu auf. Sesshoumaru nickte nur, also nahm sie ihre Stäbchen zur Hand. Ehe auch er zu Essen begann beobachtete er sie kurz, wie sie sich etwas Reis in den Mund stopfte. Dann fischte er von einem der Teller etwas Entenfleisch herunter. „Chizu, Masakazu erzählte mir, dass allem Anschein nach ich bereits mit dir geschlafen hätte.“ Chizu bekam ein Reiskorn in die Luftröhre und Hustete kurz, bis es wieder ging. „Ein doch recht... ungewöhnliches Thema für den Essenstisch, findet ihr nicht, mein Herr?“ „Wohin gehört das Thema dann?“ Chizu schwieg. Sie hörte Mika bereits antworten: „Ins Bett, wohin sonst?!“, Doch die Frage, die er gestellt hatte war durchaus berechtigt. „Ich habe keine Ahnung, verzeiht. Ich habe nur nicht mit diesem Thema gerechnet und um ehrlich zu sein möchte ich darüber auch nicht reden.“ „Wieso, Chizu? Ich bin dein Mann, das ist nur natürlich. Oder habe ich dich verletzt.“, Sesshoumaru grinste leicht. Er glaubt nicht an diese Aussage. Und auch wenn alles in ihr Schrie zu Lügen, so kam doch nur die Wahrheit über ihren Mund. „Ja, Herr, das habt ihr.“ Chizu sah ihm voller Ernst in die Augen. Sesshoumaru glaubte nicht, was er da gehört hatte. Wie konnte das sein? Er wusste nichts mehr davon, doch er war sich sicher, dass diese Augen nicht logen. Dass diese Person gar nicht Lügen konnte. So sehr er auch versuchte seinen Kopf davon zu überzeugen, dass die Mädchen nicht die Wahrheit sagte, es ging einfach nicht. Chizu sah weg, zurück auf ihre Reisschüssel und stocherte in ihr herum. Für einen kurzen Moment dachte er, dass die Dienerinnen ihm eine falsche Auskunft gegeben hatten, doch er kannte diesen nachdenklichen Gesichtsausdruck und auch die Art und Weise, wie sie ihre Reiskörner versuchte zu erdolchen. „Was habe ich getan?“, platzte es auch ihm heraus. „Ihr seid gegangen, am nächsten Morgen, ohne Euch von mir zu verabschieden.“ Das war alles? Das war es weshalb sie gekränkt war? Lächerlich. Oder vielleicht nicht? Nachdenklich schob Sesshoumaru sich ein Stück Fleisch in den Mund. Wie konnte es sein, dass er einfach gegangen war? Und wieso nur konnte er sich daran nicht erinnern? Er betrachtete Chizu. Wie hatte es sein können, dass er sie einfach verlassen hatte? ** Cheyenne stand gerade auf der Wiese mit dem kleinen Hund von Chizu und sah ihm dabei zu, wie er sich auspowerte, als das Gatter zum Harem sich öffnete. „Cheyenne!“, rief eine Soldatin und sprang die Klippe mit einem mal hinunter. „Was ist denn los?“ „Dort draußen steht eine Frau vor dem Tor und behauptet die Mutter der Fürstin zu sein.“ „Ja und?“ „Die Burg der Minamotos ist vor einigen Tagen abgebrannt!“ „Was? Und wieso weiß ich davon nichts?“ Die Soldatin zuckte mit den Schultern. „Die Frau ist eine Hochstaplerin!“ „Nein! Der Fürst ist bei ihr. Und sie sagt, dass sie eine Nachricht für Sesshoumaru-sama und die Fürstin hat! Sie sagt es geht um den Shinigami!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)