der Kampf einer Fürstin von XdramaX (Sesshoumaru xx ??) ================================================================================ Kapitel 7: 07. Kapitel ---------------------- Aufgebracht schob Sesshoumaru die Tür zum Zimmer von Masakazu auf. Unbeeindruckt nippte der an seinem Tee. „Was ist das für ein Weib, das du da angeschleppt hast?“ „Eure Frau, mein Fürst.“ „Das kann einfach nicht sein! Das ist nicht richtig!“ „Verzeiht, aber ich fürchte es ist wahr. Cheyenne hat ihr zur Probe noch im Schloss ihrer Eltern die Arme zerschunden. Sie sind schnell geheilt. Ihre Augen sind ein deutliches Zeichen dafür, dass sie mit dämonischer Milch genährt wurde.“ „Das ist ein Trick! Ein Hinterhalt eines anderen Dämon! Anders kann es einfach nicht sein!“, versuchte er ihm zu erklären. „Ich schwöre dir, Masakazu - bei meiner Ehre! – es gab keine zweite Prinzessin! Nur wesentlich jüngere, aber nicht eine im heiratsfähigen Alter! Nur eine einzige und das war Ima!“ „Verzeiht, Herr, aber was habt ihr den Tag, als ihr in dem Palast wart, alles erlebt?“ „Was? Wozu soll das gut sein?“ „Beantwortet einfach die Frage.“ Sesshoumaru wurde mit dieser unvorhergesehenen Frage der Wind aus seinen Segeln genommen. Nicht nur, weil sie ihn unvorbereitet traf, sondern auch, weil er darüber nachdachte... und je mehr er darüber nachdachte, desto mehr Lücken fand er vor. „Ich habe die Prinzessin beobachtet, ich habe mich für einen der Prinzen ausgegeben, abends mit dem Fürsten gegessen und dann habe ich Ima mit einem der Offiziere entdeckt.“ Masakazu nickte. „Schön, und weiter? Was habt ihr danach getan?“ Eben an dieser Stelle setzten seine Erinnerungen aus. „Sagt es, Herr, was habt ihr getan nachdem Ihr sie beobachtet habt. Ihr wart noch einen weiteren, ganzen Tag lang verschwunden.“ „Ich hielt mich in der Nähe auf.“ „Wozu?“ Ja, wozu war er eigentlich dageblieben? „Ich darf Euch gestehen, Herr, dass mir eure Geschichte mehr Fragen aufzwängt als die Eurer Gemahlin.“ „Was?“ „Fürstin Chizu erzählte mir, dass ihr aufgeflogen seit in jener Nacht.“, Masakazu erhob sich von seinem Tischchen und trat auf seinen Fürsten zu. „Nein, das ist nicht war ich habe...“ „Und Fürstin Chizu erzählte mir auch, dass ihr genau vor zwei Tagen die gesamte Nacht mit ihr verbrachtet.“ Sesshoumaru blieb ein Kloß im Halse stecken. „Das ist eine Lüge...“ „So? diese Lüge würde aber erklären wieso die Prinzessin keine Minute in meiner Kammer weilte, bis sämtliche Ecken und Kanten mit Eurem Geruch durchflutet waren.“ „Das heißt sie ist...“ „Sie ist keine Jungfrau mehr, doch eine ehrenhafte Fürstin! Denn ihr wart es, der ihr die Unschuld nahm!“ „Das ist das Werk eines Dämonen!“ Masakazu grinste. „Die treffendste Beschreibung dafür was ihr seid.“ „Das meine ich nicht!“, Sesshoumaru trat noch einen Schritt auf ihn zu und hob einen Finger. „Mit dieser Information hast du mir nur über genau zwei Dinge Klarheit verschafft, Masakazu.“ „Das freut mich, wenn ich Euch helfen konnte.“ „Zwei Dinge, mein Freund. Erstens: Wir haben es bei ihr mit einem gefährlichen Widersacher zu tun, und Zweitens: Wenigstens weiß ich jetzt, dass ich nicht mehr mit ihr schlafen muss um die Tradition zu erfüllen und zu meinen anderen Frauen zu dürfen.“ Masakazu kratzte sich am Ansatz der streng nach hinten gekämmten Haare, als sein Herr wieder verschwand. War das wirklich die Kernaussage, die er damit verbreiten wollte? ** Chizu hockte sich am Ufer des kleinen Sees im Palastgarten hin und strich mit dem Finger über die Wellen. „Was habt Ihr sonst noch getan um Euch die Zeit zu vertreiben?“, fragte Cheyenne, der es langsam zu langweilig wurde den ganzen Tag nur im Garten herum zu irren. „Nichts. Geschichten meines Bruders gelauscht.“ „Das ist alles?“, fragte ihre Gefährtin überrascht und dachte schnell nach. „Was ist mit jagen?“ „Jagen? Das ist eine Tätigkeit für die Männer.“, Chizu grinste amüsiert und sah der Frau dabei zu, wie sie nach weiteren Ideen forschte. „Was ist mit reiten?“ „Mein Vater meinte das schickt sich nicht für eine Frau meines Standes.“ „Oh Gott!“, langsam gingen Cheyenn die Ideen aus. Was konnte man machen was still war und ihr persönlich zu langweilig war? „Was ist mit Lesen? Oder Go spielen?“ „Go habe ich manchmal mit meinen Dienerinnen gespielt. Und was das Lesen angeht, das kann ich nicht.“ „Wie bitte?“ „Ich wurde nie unterrichtet. Mein Vater meinte, es wäre Zeitverschwendung.“ Cheyenne fasste sich an den Kopf. Wo war sie da nur hineingeraten? Dieses Mädchen war die Langeweile in Person und wusste noch nicht einmal, was ihr dabei entging! „Schön, dann werde ich Euch heute Nachmittag zum Training unserer Kinder mitnehmen.“ „Cheyenne!“, eine Dienerin kam angerannt. In ihren Händen trug sie schützend einen Behälter. Chizu stand auf, als die Frau sie erreichte. Lächelnd verneigte sie sich schnell, dann reichte sie der Soldatin das Gefäß in ihrer Hand. „Ah, war es wieder soweit, ja?“ Die Frau nickte. „Mit besten Empfehlungen der Amme. Diese Milch wird Euch einen starken Gefährten bescheren!“ Cheyenne verneigte sich danken und entließ damit die Frau. „Milch? Damit ihr alle groß und stark werdet?“, äffte Chizu eine scheinbar ältere Person nach. Cheyenne lachte kurz. „Ja, so, oder so in etwa. Das ist Dämonenmilch für einen der Hunde.“ „Und ich dachte immer Katzen würden die Milch bekommen.“ Die Frau gluckste. „Nein, nicht solche Milch. Das ist Milch, wie Ihr sie auch bekommen habt als ihr noch klein wart, Herrin.“ Chizus Blick wurde ernst. Das war wirklich so Wortwörtlich gemeint? Sie dachte das gesäugt werden von einem Dämon wäre eine Umschreibung für etwas anderes gewesen. Vorsichtig späte sie in die Schalte der Dämonin. Die Flüssigkeit in ihr war weiß und silbrig zugleich. Ein wunderschöner Schimmer legte sich auf ihr nieder durch die Sonne. „Was genau hat es mit dem Zeug eigentlich auf sich?“, fragte Chizu und sah wieder zu Cheyenne auf. „Nun, Dämonen sind ebenso wie die Menschen Säuger. Diese Milch gibt unseren Kindern als Babys genügend Kraft die notwendigen Anlagen für ihre grenzenlose Stärke zu sammeln. Bei Euch, Herrin, hat sie das Leben einer Person gerettet. Ihr wart wohl sehr krank, als Ihr auf die Welt kamt, doch durch den Handel Eurer Eltern wurde Euch eine Amme von uns geschickt. Die ersten Monate Eures Lebens bekamt ihr die Muttermilch eines Dämonen zu trinken.“ „Und das rettete mir das Leben.“, schlussfolgerte Chizu. „Nicht nur das. Es hat Euer Leben auch verändern und wird es noch weiter verändern.“, Cheyenne lachte leise bei dem verwirrten Blick ihrer Herrin. „Seht ihr, die Milch, die eigentlich unseren Kindern helfen soll ihre Kraft zu entwickeln, tut dasselbe auch mit Euch. In den nächsten vierundachtzig Jahren werdet ihr nach und nach ein Dämon werden. Welche Rasse hängt davon ab welcher Dämon Euch genährt hat. Da ist jedoch goldene Augen habt und hier her gekommen seid denke ich, dass es definitiv ein Hundedämon unseres Clans gewesen ist. Welcher kann ich aber auch nicht sagen.“ „Das wäre doch interessant zu erfahren.“ Cheyenne vollführte eine Verrenkung, die wohl ein vorsichtiges „ja, vielleicht“ bedeuten sollte. „Und was machen wir jetzt damit?“, fragte Chizu weiter und wies auf die Schale. „Soll ich noch einen großen Schluck nehmen oder was?“ Cheyenne lachte wieder los. „Nein, das hier ist für einen Welpen Eurer Wahl.“ „Wie das?“ „Nun, es ist brauch, dass die menschliche Fürstin als Zeichen dafür, dass sie ihr Schicksal als Dämon annimmt und uns respektiert, einen Welpen unserer Hunde nimmt und ihn damit füttert.“ „Und dann?“ „Nichts und dann. Da der Hund dichter an uns ist als ein Mensch wird er in wenigen Tagen ebenfalls ein Dämon sein. Keiner wie wir, aber so in etwa. Es gibt immer zwei Sorten einer Dämonenrasse: die mächtigen, die eine menschliche Gestalt haben, und die kleinen niederen, die aussehen wie junge Tiere, und doch etwa Pferdgroße Exemplare unserer Spezies sein können.“ „Alles... klar...“, murmelte Chizu. So wirklich konnte sie sich das noch nicht vorstellen. Sie hatte davon zwar schon gehört, ihr Bruder hatte ihr mal von einem Bären erzählt, der erst klein und dann plötzlich riesig war, aber das... „Schön, du willst mich doch nur reinlegen, wofür ist die Milch?“, fragte Chizu noch einmal. „Soll ich darin Baden?“ Cheyenne machte eine nachdenklich amüsierte Geste. „Die Arme Frau, der wir diese Unmengen Milch abzapfen müssten...“ Sie lachten beide als sie über die weite Wiese gingen zu einem Schuppen. Von irgendwoher kamen zwei ausgewachsene Hunde gerannt und krochen durch eine Klappe am unteren Ende der Tür hinein in da Gebäude. „Das war wirklich dein Ernst?“ „Natürlich! Aber bevor wir dort hinein gehen muss ich Euch warnen. Wir haben zwar die Hündinnen mit ihren frischen Würfen woanders untergebracht, sodass von denen keine Gefahr mehr ausgeht, aber die kleinen Racker der älteren Generation sind so verspielt, die rennen einen um, wenn sie ihn nur sehen.“ „Ist in Ordnung, ich gebe schon Acht!“, versicherte Schizu als Cheyenne die Tore weit öffnete und begann augenblicklich erschrocken zu quietschen, als eine Welle von kleinen Hunden auf sie einstürmte. „Mein Gott...“ „Nicht ganz.“ Cheyenne folgte Chizu, die versuchte den Saum ihres Kimonos zu schützen, in den Schuppen. Zufrieden sah sie ihrer Herrin dabei zu, wie sie sich langsam hinhockt und fast von einem größeren, wohlgenährten Welpen umgehauen wurde. Als Chizu sich von den Jungen beschnuppern ließ, ließ Cheyenne ihren Blick über die übrigen Hunde schweifen. Die Elterntiere saßen und lagen in der Ecke herum oder betrachteten die Frau in der Traube ihrer Jungen hechelnd und mit wehendem Schwanz. Dort hinten lag ein zwei Wochen altes Junges... Cheyenne stutzte. Waren nicht alle Hündinnen mit Welpen, die jünger waren als zehn Wochen auf der anderen Seite des Geländes? Entsetzt sah sie zu dem kleinen. Schon seit vielen Jahren hatte sie kein Ausgestoßenes Junges mehr gesehen. Chizu war der Blick der Soldatin nicht entgangen. Nachdenklich folgte sie ihm und kraulte einem jungen Hund hinter dem Ohr, der ihr die Finger abschleckte. Sie konnte nicht so viel sehen wie die Dämonin in der Dunkelheit, doch es war genug um zu erkennen, dass ein kleines hellbraunes Bündel dort lag. Neugierig darüber was sie daran so faszinierte erhob Chizu sich und ging näher. Gefolgt von der Welpentraube ging sie näher und kniete sich neben den kleinen Hund hin. Als wäre er giftig mieden die anderen Hunde ihn und ließen einen Sicherheitsabstand in dem locker auch Cheyenne hätte stehen können. Ohne Bedenken wegen ihrer Kleidung sackten Chizus Knie zu Boden und stützten sie ab, als sie sich über den Hund lehnte. Sein Atem war schnell und flach, kaum mehr ersichtlich und er war so klein und zerbrechlich, als hätte er Tage hier gelegen ohne jede Nahrung. „Es ist immer wieder schrecklich, wenn so etwas in unseren Mauern passiert.“, Cheyenne flüsterte fast. „Kommt das öfter vor?“ Die gefragte Schüttelte den Kopf. „Nein. Zuletzt vor etwa fünfzig Jahren. Ich weiß nicht mehr genau.“ Vorsichtig, voller Angst sie könnte das kleine Geschöpf kaputt machen, schob Chizu die Läufe an den Hund heran und umschlang ihn mit beiden Händen. Sein Rumpf war gerade mal so groß, dass er auf ihre Hand passte, seine Augen waren groß, geschwollen und geschlossen. „Er wird aus einem der letzten Würfe stammen. Am besten bringen wir ihn zu Ayami, die hat die Verantwortung über die Tiere.“ Chizu besah sich den kleinen genauer. Dicht holte sie ihn an ihr Gesicht heran, dass ihre Nase fast seine Schnauze berührte. „Er ist so winzig.“ „Er ist gerade einmal eine Woche alt, wenn es hoch kommt heißt das. Er ist noch voll auf seine Mutter angewiesen.“ „Die ihn zurück gelassen hat.“ Dazu konnte Cheyenne nichts mehr sagen. „Wenn die Dämonenmilch mich gerettet hat, wie sieht es dann mit diesem Welpen aus?“ „Aber Herrin, ist das Euer ernst? Er wird nicht mehr wachsen und auf ewig so klein bleiben?“ „Außer in einer Gestalt so groß wie ein Pferd.“ „Außer dann. Aber normalerweise sucht sich eine Fürstin einen Welpen aus, der kräftig ist und verspielt und lernfähig.“ Chizu schwieg. „Vielleicht hatte keine vor mir die Gelegenheit.“ Das konnte Cheyenne nicht beantworten. „Ich möchte ihn, weil er mir Leid tut. All diese Welpen haben jemandem, dem ich sie wegnehmen. Dieser hier ist...“ „So wie Ihr...“, schlussfolgerte sie. „Ein wenig, ja.“ „Gut, dann eben diesen Welpen.“, Cheyenne nickte und trug die Schüssel wieder aus dem Schuppen hinaus, schloss hinter sich die Tür und geleitete dann ihre Fürstin stillschweigend in einen Pavillon am See. Es waren zwei Diener, die ihnen wie aufs Stichwort Tee und Gebäck servierten, als Chizu sich gerade auf einem Kissen niederließ. Leise betrachtete Cheyenne den Welpen auf ihrem Schoß und schob dann die Schale über den Boden zu ihrer Fürstin. ** Begleitet von Masakazu marschierte Sesshoumaru durch das Tor in den abgeschirmten Bereich seines Harems und stieg gerade die lange, gewundene Treppe an einer niedrigen Klippe herab, als er sie schon roch. Seine Frau. Sie lief draußen herum. Ihr wollte er eigentlich nicht begegnen. Am besten nie wieder. Auf einem Sandpfadstieg er den Berg von weiter oben, wo das Hauptgebäude stand, weiterhinab, bog um die Kurve und ergötzte sich an dem glitzern des Sees, der sich weiter unten hinter der Wiese erstreckte. Zwei Diener kamen ihm entgegen und verneigten sich hastig. Sie kamen aus der Richtung des Pavillon in dem unverkennbar zwei Frauen saßen. „Ah, das Ritual des Wächterdämonen!“, bemerkte der Arzt. Sesshoumaru blieb stehen und beobachtete das Gebäude. Wie konnte das sein, wenn es keinen Welpen um die beiden Frauen herum gab? Er musste an seine Theorie denken, dass Chizu ein Dämon war, der ihnen Schaden wollte. Wollten sie das Wächterritual durchziehen, dann würden sie die Milch einer Dämonenmutter brauchen. Allein ein Schluck davon konnte in einem erwachsenen Dämonen unbändige Kräfte hervorrufen und ihn für einige Zeit unbesiegbar machen. Das wäre ihr Ende. Masakazu konnte gar nicht so schnell seine Sinne ordnen, da war Sesshoumaru schon auf dem schnellsten Weg zum See hinunter gerannt. Doch was er da vorfand, war natürlich nicht, was er sich gerade eben noch in seinen finstersten Vorstellungen ausgemalt hatte. „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass die Kraft so schnell wieder zu ihm zurück kommt!“, erklärte Chizu begeistert ohne von ihm weiter Notiz zu nehmen und stützte den kleinen Hund mit einer Hand ab, den sie gerade eben noch von dem Boden der Scheune gefischt hatte. Gierig stopfte er seine kleine Schnauze in die Milch und schlang in großen Zügen. „Immerhin kam sie wieder.“, bemerkte Cheyenne und sah auf in das herrische Gesicht ihres Fürsten. Sofort sprang sie auf und verneigte sich. Erschrocken sah Chizu auf, doch als sie sah, dass es „nur“ Sesshoumaru war, wandte sich wieder ab und beobachtete den Welpen vor ihren Knien. Leise lachend trat Masakazu näher und ging hinter Chizu um sie herum, ehe er sich neben ihr auf die Knie sinken ließ. „Da habt ihr euch aber einen ungewöhnlich jungen Welpen ausgesucht.“, erklärte er liebevoll. „Zu jung. Welpen dürfen erst ab der der achten Woche mit der Dämonenmilch gefüttert werden.“ „Dieser ist eine Ausnahme, Herr.“, erklärte Cheyenne. „Er wurde verstoßen. Die Fürstin hat ihn gerade in der Scheune gefunden.“ „Wieso ich? Das bist du gewesen.“, erklärte Chizu lächelnd, als nun auch in den kleinen Schwanz des Hundes Kraft zurück kehrte. Schnell wie ein Kolibri wackelte er hin und her. Unfähig dieses Bild einzuordnen betrachtete Sesshoumaru diese Szenerie. Konnte er wirklich glauben, dass dieses Mädchen ein Dämon mit finsteren Gedanken war? Sanft strich sie dem Welpen hinter dem Ohr entlang unter das Kinn. Er zog den Kopf aus der Milch und liebkoste ihre sanfte Haut mit der Zunge. „Na hallo, wer wird da denn munter?“, fragte Masakazu amüsiert und hielt reflexartig eine Hand unter das Tier, als es versuchte aus der Schale zu klettern und dann den großen Berg, namens Chizus Knie zu erklimmen versuchte. Ein verzaubertes Lächeln von Chizu ließ Sesshoumarus Sinne aussetzen. Wie erstarrt versuchte er das Bild zu fassen das er vor sich sah. „Kann er sich denn nicht für mich interessieren? Ist es so abwegig?“, schoss es ihm durch den Kopf. Geschockt griff er sich an die Stirn und taumelte einen Schritt zurück. „Sesshoumaru-sama!“, rief Cheyenne schockiert und auch Masakazu sprang auf. Chizu wusste nicht, was sie tun sollte und nahm ihren Hund auf den Arm. Mit weit geöffneten Augen und Mund beobachtete sie ihn, wie er mit Hilfe von Cheyenne wieder Boden unter den Füßen fand. „Vielleicht seid ihr es, den ich einmal gründlicher untersuchen sollte.“, stellte Masakazu fest. „Nein, es geht schon.“, versicherte Sesshoumaru mit rauer Stimme. „Seid Ihr Euch sicher, Sesshoumaru-sama?“, flüsterte die Fürstin und trat näher heran. Es war ein Drang in ihm, dass er näher ging, doch er konnte sich beherrschen. Dieser kleine Dämon vor ihm wollte doch nur genau das. Sie wollte ihn verhexen. „Ihr seht nicht gut aus, Herr.“, gab sie zu bedenken und legte, ehe er protestieren konnte einen Handrücken auf seine Wange. „Ihr seid ganz heiß...“, ihre Finger strichen über seine Haut. Für einen kurzen Moment wollte er die Augen schließen, doch da holte ihn etwas anderes aus ihrem Bann zurück. „Sesshoumaru-sama!“, rief eine begeisterte, weibliche Stimme quer über die Wiese. Ausgelassen lachend, die Kleider wehend ihm Wind liefen gleich vier Frauen auf sie zu. Ihre bloßen Füße schienen den Boden nicht einmal zu berühren – bloße Füße? Bei der Kälte? - , dabei war ihre seidige Kleidung und die Haare so leicht wie federn. Chizu machte überrascht drei Schritte Rückwärts und trat in die Schale mit der Dämonenmilch, die sich quer über den Steinboden ergoss. „Oh nein!“, jammerte sie und kümmerte sich augenblicklich nicht mehr um die Frauen. „Das ist schon in Ordnung, Herrin. Da wo die herkam gibt es noch viel mehr!“, Cheyenne hielt sie am Arm fest ehe sie die Splitter einsammeln konnte, dann baute sie sich schützend vor ihr auf. Chizu hätte sich nichts dabei gedacht, doch dann schob sich auch Masakazu halb in ihr Sichtfeld. Lachend sprang die erste der Frauen auf das Podest des Pavillon und klammerte sich vor süße nur so strotzend an Sesshoumarus Arm. „Oh, Sesshoumaru-sama, endlich seid ihr wieder bei uns!“, sang sie los und drückte sofort ihre Wange in seinen Oberarm. Die nächste war noch schlimmer, sie schlang sofort ihre Arme komplett um ihn und vergrub das Gesicht unter seinem Arm in den Rumpf. „Sesshoumaru-sama!“, erschrocken wandte Chizu sich den Schlafräumen zu. Beinahe ein Dutzend weitere Frauen kamen auf ihn zu gerannt. Empört riss sie den Mund auf, als sie das Schauspiel sah, wie er einer von ihnen über den Haarschopf strich und sich dann von ihnen mitziehen ließ. „Das sind doch wohl nicht etwa...“ „Seine Frauen. Ich fürchte doch, meine Herrin. Das sind alle Mätressen unseres Fürsten.“ Chizu schluckte. Sie wollte sich selbst die Kugel geben, als sie die wunderschönen Silberhaare in den verschiedensten Frisuren sah. Ihre Kleidungen verhüllten sie, doch gaben genug Spielraum für Phantasien. Man sah ihnen an wofür sie gemacht waren: Sie sollten dem Fürsten Kinder gebären. Eine von ihnen würde ihm einen Thronerben schenken. Wenn Chizu noch für einen kurzen Moment die Hoffnung hatte, dass alles besser wurde, so war diese nun verloschen. Mit keiner der Dämoninnen konnte sie auch nur im entferntesten Mithalten. Gegen all diese Schönheiten, die sich hier um ihren Mann versammelten, war sie das hässliche Entlein im Teich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)