Wenn Liebe dich findet von jane-pride (Chelsea&Vaughn) ================================================================================ Kapitel 20: Ich bin immer für dich da ------------------------------------- 20. Ich bin immer für dich da Allmählich verabschiedete sich der Herbst und mit ihm das prächtige Farbenspiel der Blätter. Sämtliche Bäume wurden kahl, die Luft fing langsam an zu gefrieren. Man konnte leicht den Schnee in der Luft wahrnehmen, der sich ankündigte. Mit diesem Jahreszeitenwechsel legte sich Ruhe und Stille über die gesamte Sonnenschein-Insel. Das hektische Treiben, welches dem Sommer angehörte und die Vorbereitungen im Herbst auf die kalte Jahreszeit, gehörten der Vergangenheit an. Was war nicht alles in den letzten Monaten geschehen? Verträumt lag Chelsea auf ihrem Bett und schaute aus dem Fenster in den Himmel. Es war nach dem Mittag und Chelsea hatte beschlossen kurz in ihrem Zimmer auszuruhen und nachzudenken. Natürlich waren ihre Gedanken bei Vaughn. Wie sollte es auch anders sein? Geistesabwesend spielte sie mit ihrem Pferdeanhänger, der ihr um den Hals hing. Was er wohl gerade macht, fragte sie sich. Ich wäre so gerne bei ihm. Verabredet hatten sie sich für 16 Uhr. Bis dahin waren es noch zwei Stunden. Das braunhaarige Mädchen konnte es kaum erwarten ihren Freund wieder zu sehen und ihm um den Hals zu fallen. Chelsea kicherte bei diesem Gedanken. Ach ja, ihr Vaughn. Wer hätte gedacht, dass es sich jemals so entwickeln würde? Doch Chelsea war unglaublich froh und absolut glücklich, dass alles so gekommen ist. Sicher, sie hatten ihre Probleme, aber diese wurden erfolgreich bewältigt. Die Zeit würde sie nicht zurück drehen wollen. Keinen einzigen Tag ändern. Es war richtig so. Daran wollte Chelsea nichts ändern. Hoffentlich erfüllte sich somit ihr größter Traum. <> Pünktlich wie immer stand Elliot vor Julias Tür und klopfte. Ein paar Sekunden später wurde sie auch schon von Julia geöffnet. „Elliot, endlich!“ Stürmisch fiel Julia ihrem Freund um den Hals. Er konnte gar nicht so schnell reagieren, was nun geschah, verlor sein Gleichgewicht und fiel samt Julia auf seine vier Buchstaben. „Entschuldige. Habe ich dir sehr wehgetan?“, besorgt schaute Julia Elliot ins Gesicht. „Kein Problem, es geht schon. Ich war darauf nicht vorbereitet.“ „Es tut mir Leid. Es ist nur, es ist schon eine Ewigkeit her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben. Da habe ich die Beherrschung verloren.“ „Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Aber könnten wir erstmal aufstehen? Der Boden ist ziemlich kalt.“ „Aber natürlich.“ Nachdem beide aufgestanden waren, gingen sie erstmal ins Haus und Elliot konnte sich seiner Jacke entledigen. Als er seine Jacke an den Kleiderharken gehängt hatte, drehte er sich zu Julia, die unmittelbar vor ihm stand und ihn erwartungsvoll anblickte. Selbst Elliot verstand, was es zu bedeuten hatte. Kurzum nahm er Julia in seine Arme, beugte sich zu ihr runter und küsste sie. Kaum hatten sich ihre Lippen berührt, schlang Julia ihre Arme um Elliots Hals und schmiegte sich ganz eng an ihn. Der junge Mann war für einen Moment überrumpelt, gab sich aber ebenfalls inniger diesem Kuss hin und drückte seine Freundin ebenso näher an sich ran. Sie verschmolzen in diesem Moment ineinander. Keiner wollte den anderen wieder los lassen. Wie lange sie so dastanden, wussten sie nicht. Wahrscheinlich noch länger, wenn sich mit einem Mal nicht Vaughn hinter ihnen geräuspert hätte. Sofort fuhr das junge Paar erschrocken auseinander. Peinlich berührt blickten beide zu Boden. Doch Vaughn erging es nicht anders. „Es tut mir leid euch gestört zu haben, aber diese Tür ist die einzige, die nach draußen führt.“ „Wie? Klar, natürlich. Wir gehen dann auch nach oben.“ Eilig nahm Julia Elliot an der Hand und zog ihn mit nach oben zu ihrem Zimmer. „Meine Güte war das gerade peinlich.“, sagte Julia kurz nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Wohl war. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken.“, gab Elliot zu, der immer noch ziemlich rot im Gesicht war. „Tut mir Leid. Ich hatte vergessen, dass Vaughn mit Chelsea um diese Zeit verabredet ist.“ „Du musst dich nicht für alles entschuldigen. So etwas passiert nun mal. Allerdings hoffe ich, dass es nicht all zu oft geschieht.“ „Dem stimme ich zu.“ Um einiges erleichtert setzte sich Julia auf ihr Bett und deutete Elliot an, neben ihr Platz zu nehmen. Sofort erstarrte er. „B-bist du d-dir sicher? Ich nehme auch gerne den Stuhl.“ „Sei nicht albern Elliot. Ich möchte nur mit dir hier sitzen und mich dabei an dich lehnen, das ist alles.“, versuchte Julia ihren Freund zu beruhigen. Es stimmte zwar, dass auch Julia etwas mulmig zumute war, doch beide hatten noch nicht vor ihre Beziehung weiter zu vertiefen. Der nächste Schritt konnte definitiv noch warten. Erstmal wollten sich beide in Ruhe näher kommen. So verbrachten Julia und Elliot den restlichen Tag in ihrem Zimmer und sprachen über alles Mögliche, was ihnen gerade einfiel. „Weißt du Elliot, was ich dir länger schon sagen wollte.“ „Was denn?“ „Nun ja, an dem Tag, an dem du mich zum Essen eingeladen hast, da war ich so überglücklich gewesen, ich hätte die ganze Welt umarmen können. Außerdem hatte ich seit längerem das Gefühl, dass ich mich zu dir hingezogen fühlte. Es war für mich echt schwer gewesen, mir nichts anmerken zu lassen, weil ich nicht wusste, ob du dasselbe auch für mich empfindest.“ „Oh, Julia. Ich muss gestehen, dass es mir nicht anders erging. Seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe, konnte ich nur noch an dich denken. Mein Kopf war randvoll mit Gedanken nur von dir. Immer wenn ich dich gesehen habe, war ich völlig überfordert, ich wusste einfach nicht, wie ich mich dir gegenüber verhalten sollte. Es war mir immer so peinlich, nur ein Wort herauszubringen.“ „Dann hatten wir also dieselben Gefühle füreinander und trauten sie nicht auszusprechen?“ „Scheint so.“ Elliot zog Julia näher an sich und sah ihr auffordernd in die Augen. „Julia, was ich dir schon so lange sagen will, ich…“ „Ja, Elliot?“ Erwartungsvoll sah Julia ihn an. „Ich…ich liebe dich.“ „Elliot, ich…ich…ich dich auch.“ Mit diesen Worten schlossen sich ihre Lippen erneut zu einem zärtlichen Kuss und besiegelten somit ihre Gefühle füreinander. <> Ungeduldig lief Chelsea am Tor zur Starry-Sky Ranch auf und ab. Seit einer Viertelstunde tat sie das schon. Das Warten in ihrem Zimmer hatte sie allmählich wahnsinnig gemacht. Hoffentlich kommt er bald, dachte sie sich. Es dauerte auch nicht mehr lange und Vaughn tauchte in ihrem Blickfeld. Erfreut über seinen Anblick lief sie ihm zugleich entgegen und fiel ihm um den Hals. „Hoppla. Da konnte jemand wohl nicht länger warten.“, neckte Vaughn sie. „Und wie. Aber jetzt bist du da.“ „Das stimmt. Ich habe es auch kaum noch erwarten können, dich wieder in meine Arme zu schließen.“ „Ach, Vaughn.“ Glückseelig schmiegte sie sich an ihm. „Wohin gehen wir denn?“ „An einen schönen Ort, wo alles angefangen hat.“ „Was meinst du damit?“, fragend blickte Chelsea zu Vaughn hoch. „Ich erkläre es dir, sobald wir da sind. Aber wir sollten mit Shadow dorthin reiten, dann geht es schneller. Außerdem wird es bereits eher dunkel.“ „Na gut. Ist es denn weit?“ „In den Bergen. Aber bitte, frag mich jetzt nicht weiter darüber aus. Ich möchte dich schließlich überraschen. Ich hoffe, du fasst es so auf.“ „Oh.“ Chelsea nickte bestätigend. Dann harkte sie sich bei ihm ein und gemeinsam holten sie Shadow aus seinem Stall. <> Nathalie und Mark hatten einen gemeinsamen Ausflug zur Göttinnen-Quelle gemacht. Zu dem Ort, wo ihre Geschichte begonnen hatte. Gedankenverloren starrten beide auf die Oberfläche der glitzernden Quelle. Zu dieser Jahreszeit sah sie einfach traumhaft aus. „Ich fühle mich gerade, wie in einem Märchen.“, flüsterte Nathalie ihrem Freund zu. „Ja, es ist bezaubernd. An diesem Ort habe ich mir damals von der Erntegöttin etwas gewünscht.“ „Tatsächlich? Was? Ist es auch in Erfüllung gegangen?“ „Besser als ich es gedacht hatte.“ Prompt zog Mark seine Freundin näher zu sich heran und küsste sie. Das pinkhaarige Mädchen erwiderte den Kuss und verlor sich, wie so oft, in seiner Zärtlichkeit, die ihr häufig die Sinne raubte. „Was war es denn nun für ein Wunsch?“, fragte Nathalie erneut, als der Kuss beendet war. „Soll ich es die verraten?“ „Nur wenn du willst. Auch wenn ich ziemlich neugierig bin.“ Mark lächelte. „So kenne ich dich. Aber ich hatte sowieso vor es dir zu erzählen. Also, weißt du noch, wie wir hier zum ersten Mal gemeinsam gewesen sind?“ „Ja, daran erinnere ich mich noch sehr gut. Ich bin heulend weggelaufen.“ „Und du wolltest mir weis machen, dass du etwas im Auge hattest. Ich habe gleich gemerkt, dass das nicht stimmte. Nun gut. Als du dann weg warst, war ich verzweifelt. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Denn auch für mich war das eine neue Erfahrung. Ich wusste bloß, dass ich dich nicht verlieren wollte. Also, habe ich mir von der Erntegöttin etwas gewünscht. Ich habe gehofft, ob sie nicht einen Rat wüsste, was ich tun sollte. Selbstverständlich weiß ich, dass man mit ihr nicht verbal kommunizieren kann, dennoch wünschte ich mir von ihr Beistand und das du nicht mehr so traurig bist.“ „Das ich nicht mehr so traurig bin? Wie meinst du das?“ „Du hast für mich immer so verloren gewirkt. Irgendwie wollte ich dir helfen. Doch je näher ich dich kennen lernte, desto mehr wollte ich bei dir sein, desto mehr Gefühle entwickelte ich für dich.“ „Aber Mark, dass…Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“ „Du musst gar nichts sagen. Ich wollte nur, dass du es weißt und ich hoffe, dass sich mein Wunsch auch erfüllt hat.“ Lächelnd sah er ihr tief in die Augen. „Ich kann keine Traurigkeit mehr sehen.“, sagte er nach kurzer Zeit. Nathalie errötete. „Da wirst du auch keine mehr finden.“, antwortete Nathalie. „Dein Wunsch hat sich erfüllt.“ „Darüber bin ich erleichtert. Küsst du mich nochmal?“ „Sonst fragst du doch auch nie.“ <> Gemeinsam ritten Chelsea und Vaughn durch den Wald in den Bergen. Das junge Mädchen war ganz neugierig, was Vaughn mit ihr im Wald zu suchen hatte. Ausnahmslos alle Bäume waren blätterlos. Es war ruhiger als sonst. Kein Vogelgezwitscher war zu hören. Chelsea war nur froh, dass sie nicht alleine hier war. Allmählich ging die Sonne auch schon unter. „Wir sind da.“, rief Vaughn. Gespannt sah sich Chelsea um. Dann entdeckte sie die Höhle, in der ihr Bruder und sie Vaughn damals entdeckt hatten, als es zu regnen anfing und sie einen Unterschlupf brauchten. „Die Höhle also.“, sagte Chelsea. „Ja. Gehen wir hinein.“ Sie stiegen von Shadow ab und banden ihn am nächsten Baum fest. Hand in Hand betraten beide die Höhle. Chelsea staunte nicht schlecht, eine Decke auf dem Boden zu sehen. „Was hat das zu bedeuten?“ „Ich dachte, wir machen es uns hier etwas gemütlicher. Der Boden ist doch schon recht kalt geworden.“ „Aber wozu?“ „Setzen wir uns erstmal, okay?“ Rasch ließ sich Vaughn auf die Decke nieder. Chelsea zögerte kurz, setzte sich dann aber doch. Sofort nahm Vaughn seine Freundin in die Arme, damit beiden nicht ganz so kalt war. „Ich bin gerne hier.“, begann Vaughn zu erzählen. „Es ist ein ruhiger und friedlicher Ort. Hier konnte ich mich jedes Mal entspannen, wenn die Arbeit zu stressig war oder die Bewohner mich wieder genervt hatten. Anfangs fiel es mir gewaltig schwer, mich drauf ein zu lassen. Auf das Inselleben, meine ich.“ „Ich finde, du hast es aber ganz gut bewältigt. Außerdem hatte ich in letzter Zeit nicht das Gefühl, dass du genervt warst.“ „Das ist richtig. In erster Linie habe ich es dir zu verdanken.“ „Was habe ich denn getan?“, verdutzt sah Chelsea ihren Freund an. „Du warst die einzige, die immer wieder mit mir gesprochen hatte, egal wann und wo. Du hast jedes Mal gelächelt und so fröhlich dabei ausgesehen. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich vor dieser Insel, so freundlich angesehen worden bin. Die Leute haben mich in Ruhe gelassen. Es war mir recht so. Etwas anderes, dachte ich zumindest, brauche ich nicht.“ „Ist wirklich alles okay, Vaughn?“ Vaughn schmunzelte. „Siehst du, und wieder machst du dir Sorgen um mich. Aber keine Sorge, dafür besteht kein Grund.“ Zärtlich streichelte er seiner Freundin über das Gesicht. Zufrieden schmiegte sich Chelsea enger an Vaughn. „Ich kam ahnungslos hierher. Ich dachte, ich müsste bloß für eine Weile hier arbeiten und dann verschwinde ich wieder. Ich wusste schließlich nicht, wie ernst der Gesundheitszustand meiner Tante war. Das merkwürdige war nur, dass ich die ganze Zeit über nicht ein einziges Mal das Bedürfnis verspürt habe, von hier fort zu gehen. Vermutlich nie wieder.“ „Das hoffe ich. Du bleibst doch bei mir?“ „Hab keine Angst, das wird nicht passieren. Garantiert nicht.“ „Da bin ich aber froh. Ich wüsste auch gar nicht mehr, was ich ohne dich tun sollte. Es ist für mich zwar noch ziemlich neu und trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich ohne dich nicht mehr sein kann.“ „Mir geht es genauso. Du bist auch der Grund, dass ich nicht vorhabe, diese Insel jemals wieder zu verlassen. Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll. Du hast mich aufgefangen, als ich drohte vollends zu versinken. Ich dachte, dass ich es nicht verdient habe von jemanden so gemocht zu werden, wie du es anscheinend tust.“ „Vaughn, ich…“ „Nein, bitte. Lass mich ausreden.“ Behutsam legte er ihr einen Finger auf die Lippen. „Chelsea, du bist diejenige, bei der ich mich zu Hause fühle. Ich habe das Gefühl endlich meinen Platz im Leben gefunden zu haben. Und den möchte ich mit dir an meiner Seite verbringen. Wenn es geht für immer.“ Sanft legte er seine Lippen auf ihre und atmete ihren unwiderstehlichen Duft ein. „Ich liebe dich.“, hauchte Vaughn ihr zaghaft ins Ohr. Vor Freude kamen Chelsea die Tränen, die sie zugleich wegwischte. „Wie dumm von mir. Du sagt sowas Schönes zu mir und ich heule.“ „Solange es aus Freude geschieht, bin ich damit einverstanden.“ „Natürlich freue ich mich. Oh, Vaughn. Ich möchte auch an deiner Seite sein, solange es geht. Ich…ich liebe dich doch auch.“ Die einzige Reaktion darauf, war wieder ihre Lippen miteinander zu versiegeln. Das junge Paar hatte sich nach langer Zeit endlich gefunden und würden so schnell nicht wieder voneinander loslassen. Auch wenn niemand von ihnen sagen konnte, wie es mit ihnen weiter gehen wird, so hatten sie diesen Moment, um sich immer wieder daran zu erinnern, was sie beide verband. Tiefe, innige Gefühle, die so plötzlich aufgetaucht waren, dass man sie nicht einfach so wegfegen konnte. Vaughn und Chelsea liebten sich, bereits viel länger als ihnen bewusst war. Es war schwierig für beide gewesen, aufeinander zuzugehen. Dennoch, hatten sie es geschafft und zueinander gefunden. ================================================================================================ The End Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)