Wenn Liebe dich findet von jane-pride (Chelsea&Vaughn) ================================================================================ Kapitel 6: Vaughns erster Besuch -------------------------------- Hi! Ich möchte nicht viel sagen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. Eure Jane-pride ================================================================================ 6. Vaughns erster Besuch „Ist das wirklich wahr? Unser Elliot hat das zu dir gesagt?“ Neugierig lauschte Chelsea Julias Erzählung. Nachdem sich der Trubel um das Kuhfest einen Tag später gelegt hatte, stattete das Ranchmädchen ihrer Freundin einen Besuch ab, um ihr zum wiederholten Mal, zu ihrem Sieg zu gratulieren. „Ja, das hat er. Ich war genauso überrascht wie du jetzt.“ „Das glaub ich dir sofort. Elliot ist ja sonst extrem schüchtern.“ „Ja, aber auch…ähm. Du, Chelsea?“ „Ja?“ „Kann ich dir etwas anvertrauen? So unter Freundinnen?“ Das junge Mädchen errötete. Es schien ihr unangenehm zu sein, was sie sagen wollte. Gespannt wartete Chelsea, bis ihre Freundin zu reden anfing. „Ich kann nicht genau sagen, was es ist, aber…Seitdem Elliot hier war und das gesagt hat, da hatte ich so ein merkwürdiges Gefühl, dass…Chelsea, ich weiß einfach nicht, was es ist. Es fühlt sich so…gut…und warm an, wenn ich an ihn denke, verstehst du.“ „Oh.“ Chelsea lächelte ihre Freundin herzlichst an. „Also, wenn ich dich so ansehe, würde ich fast glauben, dass du in Elliot verliebt bist.“ „Wie? Meinst…meinst du das im ernst?“ „Es sieht für mich zumindest danach aus, aber, normalerweise müsstest du es am besten wissen, Julia.“ „Ich…“ Julia dachte über Chelseas Worte nach. Könnte sie Recht haben? War es tatsächlich Liebe, die sie spürte, wenn sie an Elliot denken musste? Für sie war er immer ein netter und zuvorkommender Nachbar gewesen, auch wenn er ein wenig unbeholfen war. Irgendwie machte ihn das nur noch liebenswürdiger. Liebenswürdiger? Verliebe ich mich wirklich in Elliot? Julias Herz fing mächtig an zu klopfen bei diesem Gedanken. Bisher war sie noch nie verliebt gewesen, woher sollte sie dann wissen, ob es Liebe ist, die sie empfand. Seine aufbauenden Worte, die er ihr einen Tag vor dem Fest gemacht hatte, hatten in ihr etwas bewegt. Sie hatte sich danach so stark gefühlt. Jedes Wort nahm sie in ihr Herz auf. Es war ein unglaubliches Gefühl gewesen. So neu und auch gut. Nie wieder wollte sie es loslassen. Nie wieder. Dann wurde Julia nachdenklich. „Was soll ich denn jetzt tun, Chelsea? Ich war noch nie verliebt gewesen, das wäre das erste Mal und außerdem…wie soll ich ihm gegenübertreten? Ich weiß schließlich nicht, wie er für mich fühlt.“ „Hmm, ich verstehe, was du meinst. Aber ich denke, dass du dir darüber keine Gedanken zu machen brauchst. Verhalte dich so normal wie immer, dann denke ich, wirst du am Ehesten merken, was er für dich empfindet. Vielleicht bringt Elliot sogar wieder den Mut auf und gesteht dir seine Gefühle. Versuche einfach soviel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen.“ „Vermutlich hast du Recht. Ich bin mir selber immerhin auch noch nicht sicher. So wird es wohl am besten sein, für uns beide. Danke, Chelsea. Eine Bitte habe ich aber, kein Wort davon zu Elliot oder sonst jemanden, ja? Ich möchte nicht, dass die Leute über uns reden, einverstanden?“ „Sicher doch. Ich werde schweigen. Bei mir ist dein Geheimnis sicher. Ich freue mich, dass du dich mir anvertraut hast. Das bedeutet mir ebenfalls wahnsinnig viel.“ In diesem Moment kam Vaughn in den Laden und entdeckte die beiden Mädchen, die vergnügt miteinander tuschelten. „Hallo. Chelsea, du hier?“ „Oh! Hi, Vaughn! Wie geht es dir?“ „…Gut. Warum fragst du?“ „Ach, nur so. So oft sehen wir uns ja leider nicht. Da fällt mir ein Vaughn, was ich dich bereits länger fragen wollte.“ Neugierig schaute der junge Mann Chelsea an. Was könnte sie von ihm wollen? „Hättest du nicht mal Lust, meinen Bruder und mich auf der Ranch zu besuchen? Ich würde mich wahnsinnig darüber freuen. Hast du Lust?“ „Ich…ähm…“ Vaughn war von dieser Einladung völlig überrumpelt. Sollte er sie annehmen? Bisher hatte ihn noch keiner zu sich nach Hause eingeladen. Nicht das er es erwartet hätte. Im Gegenteil. Doch bei Chelsea war es anders, aber warum? Irgendetwas zog ihn an. Jedes Mal, wenn er ihr begegnete. Sie strahlte eine Freundlichkeit aus, die er nicht begreifen konnte, ihn aber in seinen Bann nahm. Irgendwie fühlte er sich in Chelseas Nähe wohl. Ohne es richtig zu merken, nahm er ihre Einladung an. „Super! Da freue ich mich aber! Morgen, dann? Am Nachmittag? Ich werde uns einen Kuchen backen. Ach, herrje, die Küche! Ich muss sie ja noch aufräumen. Am Besten sofort. Bis dann, Julia! Und wir sehen uns morgen, Vaughn. Tschüss, ihr beiden.“ Damit war sie blitzartig aus dem Geschäft verschwunden. „Was für eine Energie sie hat. Immer wieder bemerkenswert. Findest du nicht auch, Vaughn? Vaughn? Alles okay bei dir?“ „Wie? Oh! Klar! Alles gut!“ Sein Kopf war gesenkt, als er ebenfalls den Laden, in Richtung Ställe, verließ. Diesbezüglich war sein Gesicht schwer zu erkennen, da er seinen Hut erneut ins Gesicht gezogen hatte. Wie so oft, wenn ihm etwas unangenehm war. Julia war erstaunt, ihren Cousin so zu sehen. Bisher war er noch nie so durcheinander gewesen. Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Könnte es vielleicht sein, dass Vaughn Chelsea mochte? Das er Gefallen an ihr gefunden hatte? Sie beschloss, ihren Cousin im Auge zu behalten. <> Am nächsten Tag erschien Vaughn zur abgemachten Zeit am Tor der Starry Sky-Ranch. Bis zu diesem Zeitpunkt war er sich noch nicht sicher gewesen, ob er überhaupt kommen sollte. Vor einer Stunde hatte er noch überlegt, den Besuch abzusagen, was ihm aber zu unhöflich erschien. Außerdem musste er zugeben, dass er neugierig auf die Ranch war, die Chelsea und Mark zusammen leiteten. Mittlerweile lebte er nun schon seit 5 Wochen auf der Sonnenschein-Insel, da wollte er schon gerne einen Blick auf die Ranch werfen. Vaughn durchschritt gerade das Tor, als er von weitem ein braunhaariges Mädchen auf sich zu rennen sah. Es war Chelsea. „Hi, Vaughn! Schön, dass du bereits da bist. Ich wollte dich unbedingt am Tor schon in Empfang nehmen.“ Wieder strahlte Chelsea über das ganze Gesicht. Wie konnte man immer gute Laune haben? Gleichzeitig beruhigte diese Tatsache, Vaughn, auch wenn er nicht sagen konnte, warum. Es hätte ihn erstaunt, wenn es anders wäre. In diesem Moment fiel ihm zum ersten Mal ein angenehmer, blumiger Geruch auf. Dieser schien von Chelsea zu kommen. Das muss ihr Parfum sein, dachte Vaughn. Es riecht gut. Moment mal! Dachte er das gerade wirklich? Hatte er gerade wirklich gedacht, dass er findet, dass Chelsea gut riecht? Irgendetwas stimmte mit ihm nicht. In ihrer Gegenwart bekam er die eigenartigsten Gedanken. Was war nur los mit ihm? Irgendeine Erklärung muss es dafür doch geben. Es überraschte ihn nach wie vor noch, die Einladung ohne Weiteres angenommen zu haben. Das junge Mädchen vor ihm übte eine Anziehung auf ihn aus, die ihm unbegreiflich war. Er genoss ihre Nähe und ihr heiteres Wesen. „Dann komm mit, Vaughn. Ich zeig dir alles.“ Weitere Gedanken konnte er sich diesbezüglich erstmal nicht machen. Entschlossen zog sie Vaughn mit sich mit. <> Chelsea zeigte Vaughn jedes einzelne Feld, welches sie und ihr Bruder angelegt hatten. Angefangen bei den Erdbeerfelder, bis hin zu den Tomaten- und Maisfeldern. Aber auch das Sonnenblumenfeld ließ sie nicht aus. Dazu erzählte sie ihm alle möglichen Details, zum kultivieren der einzelnen Felder, wie anstrengend es bei diesem warmen Wetter war und auf was man alles, bezüglich der Bodenbeschaffenheit und der Düngergabe beachten musste. Sie berichtete auch, dass sie leider noch keine automatische Bewässerungsanlage besaßen, weswegen sie alles per Hand gießen mussten. Vaughn staunte darüber nicht schlecht und meinte, dass das doch zu anstrengend zu zweit sei, ob sie keine zusätzliche Hilfskraft in dieser Saison einstellen. „Das können wir uns leider nicht leisten. Noch nicht. Wir besitzen zwar viel Ackerland, können aber aufgrund von zwei Personen, nicht sämtliche Fläche nutzen. Daher legen wir nur so viel an, wie wir es auch arbeitsmäßig schaffen.“, erklärte Chelsea. „Habt ihr nicht auch Tiere, die ihr versorgen müsst?“, hakte Vaughn nach. „Ja, aber nicht soviele, wie bei euch im Laden. Zurzeit besitzen wir zwei Kühe, zehn Hühner und einen Hahn, zwei Hengste und unseren Wachhund Toto. Damit haben wir schon alle Hände voll zu tun.“ „Einen Wachhund sagst du? Den habe ich aber noch nicht gesehen.“ „Mein Bruder hat ihn auf seinem Spaziergang in den Wald mitgenommen. Er besorgt gerade Brennholz für den Winter. Besser zu früh, als zu spät, sagt er immer.“ „Ach so.“ Danach setzte Chelsea ihren Rundgang fort. Jetzt waren die Ställe dran. Zuerst schauten sie bei den Hühnern rein, dann bei den zwei Kühen, die auf der Weide grasten und zum Schluss sahen sie sich die Pferde an, die ebenfalls zufrieden auf ihrer Weide grasten. „Wie alt sind die Hengste denn?“, fragte Vaughn neugierig, nachdem er sie einige Minuten lang angesehen hatte. Sie beeindruckten ihn aufs Neue. Shadow kannte er ja bereits, doch der andere Hengst war nicht weniger anmutig und elegant. Er war ebenfalls komplett schwarz, bis auf einen weißen Fleck am Gesäß des Tieres. Beide Hengste sahen einfach nur unbeschreiblich schön aus. „Sie sind jetzt beide 6 Jahre alt. Shadow hast du ja bereits gesehen. Der da neben ist sein Bruder Sparky. Den reitet mein Bruder immer. Vor vier Jahren haben wir sie beide mit auf diese Insel genommen.“ „Es muss schwierig gewesen sein, sie zu dressieren.“, bemerkte Vaughn, mehr zu sich selbst als zu Chelsea. „Du irrst dich. Die Hengste sind auf der Ranch meiner Eltern gezüchtet worden. Weswegen sie schon von klein auf an uns gewöhnt waren.“ „Ach so. Züchten eure Eltern mehrere Pferde?“ „Eine Zeit lang schon, aber vor sechs Jahren erkrankten mit einem Mal mehrere Pferde gleichzeitig, wodurch letzten Endes viele von ihnen den Tod fanden. Das hat meinen Vater so sehr mitgenommen, dass er keine weiteren Pferde züchten wollte. Die zwei hier vor uns hatten Glück. Es war die letzte Geburt von Vaters einziger Stute gewesen, die nicht erkrankt war. Leider gebar sie zwei Hengste. Weitere weibliche Pferde besaß mein Vater nicht mehr und deren Mutter war schon zu alt geworden. Vor knapp drei Jahren war auch sie gestorben.“ „Das ist ja schrecklich. Und was betreiben deine Eltern sonst so, wenn sie keine Pferde mehr züchten?“ „Eine ganz normale Farm, kleiner von der Quadratmeterzahl, als diese hier. Hauptsächlich kultivieren sie Gemüsepflanzen. Einige Kühe, Hühner und Schafe haben sie auch noch. Ansonsten aber nichts. Ihr Augenmerk war ausschließlich die Pferdezucht gewesen.“ „Interessant.“ „Interessierst du dich sehr für Pferde, Vaughn?“ „Ja, schon als ich ein kleiner Junge war, haben mich Pferde fasziniert. Ich finde, es sind die stolzesten Geschöpfe, die es gibt. Allerdings habe ich erst mit 12 Jahren reiten lernen können, vorher war es aus familiären Gründen nicht möglich gewesen. Mein Vater…“ Plötzlich stockte Vaughn. Soviel hatte er gar nicht preisgeben wollen. Beinahe hätte er von seinem Vater gesprochen und das ist nun wirklich etwas, was niemanden anging. „Ist alles okay bei dir, Vaughn? Du siehst so blass aus.“ Besorgt trat Chelsea einen Schritt näher an Vaughn heran. Dieser wiederum hatte für einen Moment vergessen, wo er sich befand, dass er immer noch auf der Starry Sky-Ranch war. Seine Erinnerungen an seinen Vater hatten ihn kurz aus dem Konzept gebracht. „Es geht schon. Es ist nichts weiter.“ „Möchtest du darüber reden? Manchmal hilft das.“ „Nein!“ Entschlossen schüttelte Vaughn seinen Kopf. Seine plötzliche Schärfe in seiner Stimme, ließ Chelsea kurz zusammen zucken. So hatte sie ihn schon mal erlebt. Im Wald in der kleinen Höhle. Da hatte er den gleichen Gesichtsausdruck gehabt, wie eben. Wieder überkam dem jungen Mädchen das Gefühl, das Vaughn etwas verbarg. Etwas quälte ihn. Doch sie wusste auch, dass sie ihn nicht zwingen konnte, sich ihr zu öffnen, wenn er es nicht freiwillig wollte. Trotzdem wollte Chelsea ihm unbedingt helfen. Sie wusste nur noch nicht, wie sie das anstellen sollte. „In Ordnung. Dann lass uns auf die Terrasse gehen. Mein Bruder müsste auch bald zurück sein. Und du musst unbedingt den Kuchen probieren, den ich gebacken habe. Ich habe ihn zum ersten Mal gemacht. Ein Rezept von Pierre.“ Und so führte sie ihn zum Haus und warteten dort gemeinsam auf Mark. <> Der Kuchen schmeckte fantastisch. Zwar war es Vaughn peinlich, dies offen zuzugeben, konnte aber auch nicht leugnen, dass dem nicht so war. „Das freut mich.“ Chelsea errötete leicht. „Die Erdbeeren sind vom unseren Feld, die ich für den Kuchen verwendet habe.“ „Da sieht man mal wieder, dass wir ausgezeichnete Farmer sind.“, lobte Mark gleichzeitig seine Schwester und sich selber. „Und was hältst du von unserer Ranch, Vaughn?“ „Ich finde sie gut. Ihr steckt viel Arbeit in sie hinein.“ „Na, das will ich doch hoffen. Immerhin wollen wir sie nach und nach erweitern, wenn sich unsere Produkte weiterhin so gut verkaufen, könnte es sehr wahrscheinlich sein, die Felder nächstes Jahr zu erweitern.“ „Meinst du, dass dann auch eine Bewässerungsanlage möglich wäre?“, fragte Chelsea hoffnungsvoll. „Das Gießen raubt einem die meiste Zeit.“ „Vielleicht. Wenn keine Reparaturen anfallen.“ „Hoffentlich, hoffentlich!“ „Braucht ihr dann aber nicht mehr Arbeitskräfte, wenn ihr weiter ausbaut?“, fragte Vaughn Mark. „Mal schauen. Wir werden ja nicht gleich, um das doppelte die Felder erweitern. Bloß ein Stück mehr.“ „Glaubst du, dass es uns gelingen wird, irgendwann eine solche Ranch zu besitzen, die so groß ist und die beste Ware liefert, dass uns jeder auf den Nachbarinseln und auf dem Festland kennen wird, Bruder?“ „Ja, doch. Warum nicht? Wir können es zumindest versuchen.“ Chelsea lächelte in sich hinein. Der Gedanke gefiel ihr. Man merkte ihr an, dass sie das Ranchleben in vollen Zügen genoss. Sie wollte nichts anderes. Dies war ihr Leben. Wer weiß, dachte Chelsea, vielleicht lebe ich sogar eines Tages mit meiner eigenen Familie hier. Ach, wäre das schön. Unauffällig beobachtete Vaughn, Chelsea. Er sah ihr an, dass sie gerade in Gedanken war. Ihr Gesicht errötete leicht, wobei ihr das ihrem Aussehen eine zusätzliche Note verlieh. In diesem Moment sah sie einfach nur…süß aus. Ohne Zweifel war sie ein bemerkenswertes Mädchen, das viel Feingefühl besaß. Stets war sie freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Jeder, der sie näher kannte, musste so von ihr denken, ob er nun wollte oder nicht. Es blieb ihm gar nichts anderes übrig, dieses Mädchen in sein Herz zu schließen. Vaughn sah es ihr an, konnte es in diesem Moment allerdings noch nicht richtig fassen. Er spürte lediglich, dass sie anders war, als die Mädchen, die er bisher kennen gelernt hatte. Chelsea war etwas Einzigartiges. So jemanden konnte man so schnell nicht wieder finden. Unwillkürlich musste Vaughn lächeln. „Oh! Dein Gesicht!“, rief Chelsea aus. „Was…was ist damit?“, fragte Vaughn irritiert. „Du lächelst, oder?“ „Wie? Das musst du dir eingebildet haben.“ Der junge Mann mit dem Hut errötete und zog ihn wieder vors Gesicht. „Nein, das habe ich nicht.“, beharrte Chelsea. Sie war jetzt leicht bockig. „Du hast gelächelt, das habe ich genau gesehen.“ „Du irrst dich.“ Ihm war es einfach unendlich peinlich. Am liebsten wäre er aufgestanden und verschwunden. „Warum genierst du dich so? Es steht dir, wirklich.“ Das war zu viel für Vaughn. Sein Gesicht lief rot an, wie eine Tomate. Hastig sprang er vom Tisch auf und verließ die Ranch ohne sich großartig zu verabschieden. Chelsea wollte ihn noch zurückrufen, doch Vaughn reagierte nicht. „Was habe ich denn falsch gemacht?“ Traurig starrte das junge Mädchen Vaughn hinterher, der, im wahrsten Sinne des Wortes, fluchtartig das Weite suchte. „Ich nehme mal an, das Vaughn Komplimente nicht all zu gut vertragen kann. Du warst zu direkt gewesen.“, versuchte Mark das Verhalten zu erklären. „Aber…Ich habe es doch nicht böse gemeint.“ „Ich denke, das weiß, Vaughn. Trotzdem scheint ihm sowas nicht leicht zu fallen, nette Worte anzunehmen. Du musst langsamer auf ihn zu gehen, Schwesterherz. Nicht jeder ist so offen und ehrlich, wie du. Das erschreckt viele.“ „Mmh. Wenn du meinst. Ich versuche ihn doch bloß besser kennen zu lernen. Er schweigt recht viel. Außer, wenn es um Pferde geht. Da war er sehr gesprächig gewesen.“ „Dann unterhalte dich doch häufiger darüber mit ihm. Vielleicht würde er sogar einen Ausritt mitmachen, wer weiß. All zu schlau bin ich auch noch nicht aus ihm geworden. Aber er scheint mir kein schlechter Kerl zu sein.“ „Das finde ich auch.“ Chelsea nickte bestätigend. Sie würde auf jeden Fall weiterhin versuchen, Vaughn besser kennen zu lernen. Vielleicht schafft sie es sogar, dass er sich ihr gegenüber öffnete, was seinen Vater betraf. Irgendetwas scheint ihn diesbezüglich Sorgen zu machen, da war sich Chelsea sicher. Sie konnte es sich nicht erklären, aber sie mochte Vaughn. Darum würde sie auch nicht aufgeben und versuchen, dass sie irgendwann Freunde werden. Das braunhaarige Mädchen war sich ziemlich sicher, dass ihr das gelingen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)