Die gefallenen Helden von SukiChii (Avengers Teil 1) ================================================================================ Junger und alter Mutant ----------------------- AN: Charles Charakter gleicht ebenfalls mehr dem Charles aus XMFC (wie auch sein Aussehen. Sorry, James McAvoy ist einer meiner Lieblingsschauspieler), das heißt, er ist nicht so weise, sondern eher noch jugendlich, ja fast noch lernbedürftig, aber keinesfalls auf den Kopf gefallen. Und Jeans Charakter habe ich ein wenig neu interpretiert. Sie gleicht mehr dem Phönix, ist sich jedoch ihrer Kräfte bewusst, hat keine multiple Persönlichkeit, und naja, ihr seht es dann ja selbst. ^^ Verwirrt und ängstlich blieb Peter im Wohnraum stehen. Ein unsicheres »H-Hallo?« kam über seine Lippen und im nächsten Moment ertönten Schritte auf dem Parkettboden. Der Blick des Jungen folgte den Geräuschen und er zuckte erschrocken zusammen, als von einem der Flure her eine blaue Frau kam. Ihr gelben Augen fixierten ihn, wie er mehrere Schritte zurückging, bis er die Wand in seinem Rücken spürte. Schützend hob er beide Hände hoch. Das schmerzende Pochen in seinem Kopf wurde nun durch seinen schneller werdenden Herzschlag unterstützt. »Ganz ruhig, Peter«, sagte Raven in sanfter Stimme. Sie blieb auf mehreren Metern Abstand stehen und hob ihre Hände nach oben als Zeichen dafür, dass sie ihm nichts tun wollte. »Mein Name ist Raven Darkholme, du brauchst keine Angst vor mir zu haben.« »W-wo bin ich?«, fragte Peter panisch. »U-und was ist mit deiner Haut?« »Ich bin eine Mutantin und du befindest dich in Sicherheit«, antwortete Raven weiterhin mit freundlicher und beruhigender Stimme. »Wir sind hier in einem alten Kriegsbunker, der so hergerichtet wurde, dass man hier wohnen kann.« »Warum bin ich hier?!« »Wegen den Huntern, sie wollten dich töten.« »Was?« Peter blickte sie verstört an, fasste nun mit beiden Händen an seinen schmerzenden Kopf und schüttelte diesen. »Das kann nicht sein. Ich hab nichts mit irgendwelchen Mutanten zu tun, ich bin doch nicht -« »Du bist ein Mutant«, unterbrach Raven ihn. Hilflos starrte Peter sie an, unfähig dazu ihre Worte zu realisieren und seine chaotischen Gedanken zusammenzufassen. Nur schwerfällig erinnerte er sich an das, was nur wenige Stunden zuvor geschehen war. Es kam ihm vor wie ein Traum, so unrealistisch, dass er glaubte immer noch träumen zu müssen. Verwirrt sackte er an den Wand zusammen, zog die Knie an seinen Körper heran und presste weiterhin beide Handflächen gegen seinen Kopf. Er vergrub das Gesicht in seinen Knien. Vorsichtig ging Raven ein paar Schritte vor, langsam und bedacht, um den Jungen nicht zu erschrecken oder weiter zu verunsichern. Ungefähr einen Meter vor ihm, blieb sie schließlich stehen, kniete sich auf den Boden und musterte ihn mit ihren ungewöhnlichen Augen. »Peter, ein sehr guter Freund von mir, Logan, hat dir das Leben gerettet und dich hierher gebracht. Wir wohnen hier zu Viert. Vier Mutanten und du darfst gerne bei uns bleiben, wenn du möchtest. Hier bist du sicher, hier findet dich niemand«, erklärte Raven leise. »Wir können deine Sachen nicht bei dir abholen, weil die Hunter mit Sicherheit die gesamte Umgebung nach dir absuchen werden, deswegen können wir dir vorerst Klamotten von uns leihen. Wir haben genug, glaub mir. Und wir haben auch genug Zimmer. Du darfst dir eins aussuchen und das richten wir Zwei dann gemeinsam her. Okay?« »Ich versteh gar nichts«, schüttelte Peter den Kopf und blickte nun doch auf. »Was ist denn mit meiner Tante?« »Deine Tante?«, fragte Raven. »Logan hat nur von deiner Mutter erzählt.« »Nein, nein, das war meine Tante«, erwiderte Peter. »Ich kann mit ihr doch einfach umziehen und ich muss wissen, wie es ihr geht.« Raven atmete einmal tief durch, ehe sie sich vorsichtig neben den Jungen setzte. Mitleid zeichnete sich bereits auf ihre Gesichtszüge, ehe sie sagte: »Weißt du, was das Problem ist, wenn man ein Mutant ist?« »Von den Huntern gejagt zu werden?«, fragte Peter scharfzüngig. »Das größte Problem ist, dass man es nicht bestimmen kann.« Raven tat so, als hätte sie die Bemerkung des Jugendlichen überhört. »Du wirst als Mutant geboren und irgendwann, wenn du noch ein Kind bist oder bereits als Jugendlicher, entwickeln sich deine Fähigkeiten plötzlich. Du hast keine Macht darüber. Selbst, wenn du Mutanten aus der Tiefe deines Herzens hasst, kannst du als solcher enden und dann jagen dich die Hunter, auch wenn du immer auf ihrer Seite gewesen warst. Und die Hunter jagen nicht nur dich. Sie töten jeden, der im guten Kontakt mit Mutanten steht.« Bei den Worten blickte Peter sie wie paralysiert an. Langsam realisierte sich die Bedeutung dieses Satzes in seinem Kopf. Sein Mund ging geschockt auf, er wollte etwas sagen, brachte jedoch keinen Laut über die Lippen. »Selbst, wenn deine Tante nun sagt, sie würde dich verstoßen und nie wieder etwas mit dir zu tun haben wollen, wird ihr das jetzt nicht mehr helfen«, fuhr Raven fort, den Blick starr auf einen der Stühle gerichtet, die am Esszimmertisch standen. Sie wollte den Gesichtsausdruck von Peter gar nicht sehen. »Heißt das, die werden sie...« Peter musste einmal hart schlucken bevor er das Wort »umbringen« hervorbrachte. Als Antwort nickte Raven bloß. Aus dem Augenwinkel erkannte sie, wie er den Kopf erneut auf seine Knie fallen ließ und die Arme zitternd um seine Beine schlang. Gefühlte Ewigkeiten lang herrschte dröhnende Stille zwischen den beiden, bis Raven merkte, dass der Junge damit kämpfte nicht zu weinen. Vielleicht wollte er nur nicht vor ihr weinen. »Soll ich dich alleine lassen?«, fragte Raven leise. Die Antwort war ein kaum merkliches Nicken. Sofort stand die junge Frau auf, verließ den Wohnraum und packte sich die Klamotten, die sie herausgesucht hatte. Sie brachte sie in das größte noch freie Zimmer, welches in eine feine Staubdecke gehüllt war und verstaute sie dort in einem niedrigen Schubladenschrank. Im Flur, über welchen man alle Schlafzimmer und auch den Wohnraum erreichen konnte, holte sie sich den Staubsauger aus einem kleinen Abstellraum. Während sie ihn in das zukünftige Zimmer von Peter schleifte, hörte sie den Jungen aus dem Wohnraum leise weinen. Mitleidig blickte sie den Flur herunter, doch sie blieb nicht stehen. Nur wenige Sekunden später übertönte das laute Rauschen des Staubsaugers Peters Schluchzen, wofür Raven sehr dankbar war. Gedanklich versuchte sie sich ebenfalls von der Tatsache abzulenken, dass ein zerbrochener Jugendlicher im Wohnzimmer saß. Sie überlegte welchen alten Freund Logan denn besuchen gehen wollte, doch eigentlich war die Antwort offensichtlich. Er suchte mit Sicherheit Wade Wilson. Zitternd schalteten sich die Straßenlaternen an. Schwarze Wolken, die in der Dunkelheit kaum zu erkennen waren, hatten sich vor die Sterne und den Mond gezogen und Wade vermutete, dass es mal wieder zu regnen beginnen würde. Dies war um diese Jahreszeit herum nicht ungewöhnlich. Besonders nachmittags und nachts tröpfelte der Regen vom Himmel herunter und morgens überzog die Häuserdächer eine hauchdünne Nebelschwade. In einer Hand hielt Wade einen Beutel mit gestohlenen Lebensmittel, mit der anderen zog er die Feuerwehrleiter herunter, über welche er wie immer in seine heruntergekommene Wohnung kletterte. Das Haus, in dem er lebte, war bis auf ihn selbst unbewohnt. Es gab keine Stromversorgung, da es offiziell gesehen, leerstehend war. Dies war eines der vielen Lose, die man als Mutant zog. Nässe zog sich durch die Wände, in den Ecken und Kanten bildete sich bereits seit Jahren schwarzer Schimmel, der die Luft verpestete. Unter seinen Füßen knirschte der morsche Holzboden, den Wade vom Wohnzimmer aus entlang schritt. Er legte Mantel und Hut über der Couch ab und wollte die Lebensmittel in die Küche bringen, doch als er diese betrat, blieb er im Türrahmen schlagartig stehen. Ein genervtes Seufzen entfuhr ihm, als er James 'Logan' Howlett an der Küchenzeile lehnend erkannte. »Dich zu sehen bedeutet nie etwas Gutes«, stellte Wade fest. Geräuschvoll warf er den Beutel auf den Küchentisch, der bedrohlich quietsche. Lässig zog sich Wade einen der beiden Stühle heran und ließ sich auf diesem nieder. Die metallenen Füße sanken unter seinem Gewicht leicht zusammen. Lange würde die Einrichtung auch nicht mehr mithalten. »Eigentlich bin ich auf Befehl von Bucky hier«, sagte Logan, der die Arme vor seiner Brust verschränkt hatte. »Bucky?« Wade fuhr sich mit der Zunge über seine rissigen Lippen. Sein gesamtes Gesicht, wie auch jeder andere Zentimeter seines Körper, war mit Narben übersät. Kleine, weiße Narben, die von Zeit zu Zeit verblassten, wie auch tiefe Risse, in welche man mit der Fingerspitze hinein tasten konnte. Früher hatte Wade immer eine schwarze Maske über die untere Hälfte seines Gesichtes getragen, doch mittlerweile war er so vereinsamt, dass es niemanden mehr gab, den er mit seinem Aussehen einschüchtern könnte. »Du führst immer noch Befehle für jemanden aus, für den du bereits seit zwei Jahren nicht mehr arbeitest und, der dich genau genommen eigentlich fangen und einsperren sollte?«, fragte Wade neckisch. »Ich habe ihm viel zu verdanken und er hält trotz des Anti-Mutanten-Gesetzes zu uns. Aber, wenn du es so genau haben willst, dann nenne es eben Gefallen«, murrte Logan. »Ich bin nicht hier, weil ich hier sein möchte. Es wäre besser, wenn du mich nicht provozieren würdest, Wilson.« »Und warum bist du hier?« Wade lehnte sich vor. »Soll ich ein paar Schwerverbrecher abschlachten gehen. Bekomme ich einen Auftrag oder macht sich Bucky einfach nur Sorgen?« »Ehrlich gesagt, macht er sich nur Sorgen.« Kurz lachte Wade auf, doch als er sah wie ernst Logan ihn anblickte, stutzte er einige Sekunden lang, ehe er realisierte, dass er diese Aussage ernst meinte. »Hä, was?« Logan atmete tief durch. Jahrelang war er Wade ständig hinterher gerannt, er wurde zu seinem Betreuer degradiert und hatte eigentlich gehofft, diese Zeit hinter sich zu haben. So schwer fiel es ihm nun auch, die folgenden Worte über seine Lippen zu bringen: »Bucky würde dich gerne in Sicherheit wissen und der Rest von uns eigentlich auch. Würdest du mir also den Gefallen tun und einfach mit ins Hauptquartier kommen?« Wade starrte Logan mit offenem Mund an. Langsam schloss er seine Lippen, leckte dabei nachdenklich über die Innenseite seiner Zähne und sagte schließlich: »Du meinst das echt Ernst? Welchen Grund habe ich jetzt mitzukommen? Im Hauptquartier passiert nie was. Sehe ich so aus, als würde ich monatelang da rum sitzen, in der Hoffnung, dass mal was Spannendes passiert? Mir ist es da viel zu langweilig.« Mit den Worten lehnte er sich im Stuhl wieder zurück, griff mit einer Hand in den Beutel hinein und zog eine Bierflasche hervor. »Ich würde dir ja auch eine anbieten, aber ich hab nur fünf gestohlen.« »Glaub mir, ich weiß, dass es langweilig im Hauptquartier ist«, sagte Logan, doch ehe er fortfahren konnte, wurde er von seinem Gegenüber unterbrochen: »So langweilig ist es dir da bestimmt nicht, schließlich versuchst du immer noch Jean rum zu kriegen, oder?« Ein freches Grinsen bildete sich dabei auf seinen Lippen, welches Logan nicht ansatzweise teilen konnte. Seine ernsten Gesichtszüge verzogen sich nur noch mehr ins schlecht gelaunte. »Vergiss das endlich, ehrlich mal«, fuhr Wade ungehalten fort. »Sie ist emotional tot, eiskalt, der einzige, der ihr noch irgendwas bedeutet ist Charles und der ist für sie wie ein Bruder. Sie ist nicht zum Lieben gemacht, klar?« »Ich bin nicht hier, um über Liebe zu sprechen«, knurrte Logan. »Kommst du nun mit, ja oder nein?« »Nein.« »Dann eben nicht. Ich werde derjenige sein, der lachen wird, wenn sie dich einfangen.« Damit stieß sich Logan von der Küchenzeile ab und wollte ohne weitere Worte zu verlieren die Wohnung wieder verlassen, doch er blieb noch einmal kurz stehen, als Wade ihm hinterher rief: »Die fangen mich niemals ein und, wenn doch, befreie ich mich und dann komme ich zu euch ins Hauptquartier, weil du Recht hattest. Versprochen, Mann!« Das Schlafzimmer sah verlassen aus, karg und kalt. Peter saß auf dem Bett und starrte die geschlossene Holztür an, während seine Finger zitternd auf seinem Schoß lagen. Er fühlte sich nicht ansatzweise wohl und er verstand die Welt nicht mehr. Alles, was an dem heutigen Tag passiert war, konnte unmöglich die Wahrheit sein. Er war kein Mutant, das wusste er ganz sicher. In den Zeitungen stand, Mutanten würden ihre Fähigkeiten im Durchschnitt im Alter zwischen zwölf und vierzehn Jahre entdecken und er war sich ziemlich sicher, dass da nie etwas Seltsames gewesen war. Peter versuchte sich auf diese zwei Jahre seiner Kindheit zu konzentrieren, doch es fiel ihm schwer an etwas anderes zu denken, als an seine Tante May. Die blaue Frau – Peter war so durcheinander, dass er nicht einmal mehr ihren Namen abrufen konnte – hatte ihm gesagt, seine Tante würde ganz sicher getötet werden, doch das konnte er so nicht akzeptieren. Erst vor einem halben Jahr war sein Onkel in der Stadt erschossen wurden, seine Eltern starben als er noch ein Kleinkind war, jetzt konnten sie ihm nicht noch die Tante nehmen. Das war einfach nicht fair! Mit einem Schlucken schloss Peter die Augen, die unter den Lidern sofort schmerzhaft brannten. Seine Wangen waren erhitzt vom Weinen und sein Körper fühlte sich seltsam schwach an. Kopfschmerzen bereiteten ihm ebenfalls Ärger, doch nur, weil er so verwirrt war. Das alles ergab für ihn keinen Sinn. Er konnte kein Mutant sein... oder? Vielleicht war es doch seltsam, dass er damals als 13-Jähriger von jetzt auf gleich nicht mehr einer der langsamsten, sondern der Schnellste der Klasse gewesen war. Vielleicht sollte er doch ernsthafter darüber nachdenken, warum er schlagartig so gut klettern konnte und problemlos das Seil empor hangelte, ohne dabei die Muskeln zu überbeanspruchen. Vielleicht war er doch etwas stärker, etwas schneller, etwas besser als all seine Mitschüler, aber in seinen Augen war dies keine Mutation. Es war zu einfach. Es gab Mutanten, die Feuer bändigten, Gedanken lasen oder sonstige unglaubliche Fähigkeiten hatten. Gab es denn auch Mutanten mit solchen einfachen Kräften? Die einfach nur ein bisschen besser waren als Menschen? »Du hast jeden Grund verwirrt zu sein, Peter Parker.« Erschrocken fuhr Peter hoch, als eine weibliche Stimme in seine Gedanken drang. Sie klang scharf und klar in seinem Kopf, schnitt in seine Gedankengänge wie ein Messer und es war unangenehm. Wie erstarrt saß der Jugendliche nun im Raum und griff sich vorsichtig mit den Händen an seinen Kopf, als könnte er die Stimme erfassen. »Komm zu uns nach unten in die Arbeitsräume. Ich leite dir den Weg.« Nein. Er wollte sich nicht mit neuen Lappalien auseinander setzen, neue Dinge über sich und sein Leben erfahren, die er vorher nicht gewusst hatte oder sich so etwas wie 'Alles wird wieder gut' anhören müssen, doch so sehr er sich auch wehrte, sein Körper schritt zur Zimmertür, öffnete diese und ging durch das Haus, als wenn er es bereits kennen würde. Es war ein schreckliches Gefühl nicht Herr über seinen eigenen Körper zu sein, Peter kämpfte verzweifelt dagegen an, fremd geleitet zu werden, doch es war ein vergebener Kampf. Und ebenso anstrengend, weshalb der Junge kläglich aufgab, gerade als er eine hölzerne Treppe herunter schritt, die ihn sogleich in eine Art Labor leitete. Hier spürte er die fremde Kraft aus seinen Gedanken dringen, während er verwirrt und neugierig zugleich den Raum betrachtete. Auf einer Erhöhung, die von einem silbernen Geländer eingegrenzt wurde, stand ein Mann mit braunen, etwas längeren Haaren, die von einem seltsam aussehenden Helm an seinen Kopf gedrückt wurden. Dieser Helm war über unterschiedliche Kabel mit einer länglichen Machine verbunden vor der die blaue Mutantin stand. Als Peter den Blick ihrer gelben Augen erwiderte, erinnerte er sich auch wieder an ihren Namen: Raven. Sie lächelte ihm sanft zu, doch das Mitleid in ihren Augen war nicht zu übersehen. Peter versuchte das Lächeln zu erwidern, was ihm jedoch nicht ansatzweise gelang. Stattdessen schaute er auf zu dem Mann, der mit der seltsamen Machine verbunden war. Mit seinen blauen, großen Augen und dem glatt rasierten Gesicht sah er relativ jung aus, doch der Ausdruck in seinen Augen und seine elegant wirkenden Klamotten ließen ihn viel erwachsener erscheinen. Hinter ihm trat nun eine weitere Frau vor, die ein paar Zentimeter größer war als Raven. Sie hatte langes, feuerrotes Haar und ein schmales Gesicht aus welchem ihm zwei bernsteinfarbene, kühle Augen entgegen blickten. »Tut mir Leid für diese Unannehmlichkeit«, sagte sie eisern. Aus irgendeinem Grund hatte Peter Respekt vor ihr. Es lag nicht an der Tatsache, dass sie seinen Körper gelenkt hatte, sondern mehr an der Atmosphäre, die sie ausstrahlte. Sie war so kühl, schön anzusehen und gleichzeitig hatte man das Gefühl nichts Falsches sagen zu dürfen. Es war seltsam, wie alles an diesem Tag. »Mein Name ist Jean Grey und dies ist mein Bruder Charles Xavier.« Jean deutete auf den Mann mit dem Helm, der Peter freundlich zunickte. Kurz wollte Peter fragen, warum die beiden denn unterschiedliche Nachnamen hatten, wenn sie doch Geschwister waren, doch er beließ es bei einem Schweigen. »Du interessiert dich für Wissenschaften und bist ziemlich gut in Physik und Technik.« Dies war keine Frage, sondern eine Feststellung, weshalb Peter die rothaarige Frau verdutzt anblickte. »Woher -« »Ich bin Telepath«, antwortete Jean sogleich. »Genau wie mein Bruder und Raven ist Gestaltwandlerin. Deine Mutation ist noch nicht sehr ausgeprägt, doch es sollte nicht mehr lange dauern. Unruhen in Körper und Geist beschleunigen oftmals die Fähigkeitenentwicklung und heben die natürlichen Blockaden schneller auf. Ich möchte dir ein wenig Arbeit zur Ablenkung geben. Dies hier ist Cerebro.« Sie deutete auf die Machine an der Charles angeschlossen war. »Cerebro funktioniert nicht. Charles wird dir alles zu der Machine erklären, vielleicht kannst du sie reparieren. Ich möchte ein wenig meine Ruhe haben.« Kaum, da sie diese Worte ausgesprochen hatte, verließ sie das Labor durch eine der Türen und Peter blieb verwundert zurück. Er suchte Augenkontakt mit Raven, die bloß mit den Schultern zuckte. »Es klingt immer wie ein Befehl, wenn sie einem etwas Gutes tun möchte. Du musst natürlich nicht helfen, wenn du nicht möchtest. Das ist alleine deine Entscheidung. Sie denkt nur, dass es dich vielleicht etwas ablenken könnte.« Charles entfernte den Helm und schritt die Erhöhung herunter, sodass er schließlich vor Peter stand, der ein wenig größer war als der Telepath. »Ich denke auch, dass es dir gut tun würde«, sagte er. »Das ist keine Arbeit, die an einem Tag gemacht ist, es wird dich für Wochen ablenken.« »Für Wochen?«, wiederholte Peter murmelnd. Wie lange sollte er denn hier bleiben? Sollte er jetzt einfach hier einziehen, ohne persönliche Wertgegenstände oder ähnliches, zu irgendwelchen fremden Leuten, die ihm versuchten weiß zu machen, ein Mutant zu sein? »Vielleicht hast du doch erst mal Klärungsbedarf«, stellte Charles fest und setzte sich auf die Erhöhung, den Rücken an das Geländer gelehnt. »Ich beantworte dir jede Frage, die du beantwortet haben möchtest.« Peter hatte viele Fragen. Deswegen ließ er sich auch gleich im Schneidersitz auf den Boden plumpsen und Raven, die anscheinend merkte, dass dies etwas länger dauern wird, verschwand, um etwas zum Essen zuzubereiten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)