Des Herzens tiefste Abgründe von Kiwikeks (Mit fremden Organen spielt man nicht~) ================================================================================ Kapitel 1: "Er will Shichibukai werden!" ... "Er will was?" ----------------------------------------------------------- Was geschah mit einem Mann, dessen Ego verletzt wurde? Nun, erstmal musste man feststellen, wodurch sein Ego angekratzt war und wie schwer dieses wiegen würde. Das war ja nun von Männlein zu Männlein unterschiedlich. Theoretisch. Im praktischen Sinne waren sie doch gleich. Sagst du was gegen sie, steigen sie dir aufs Dach. Es bleibt nur die Frage, wie hoch dieses Dach war. Es gab Kleinigkeiten und Riesigkeiten. Entweder die eine Extreme oder die andere. Was dazwischen gab es nicht. Und es konnte alles Mögliche sein. Etwas, was für Frauen unscheinbar und völlig sinnlos erscheint. Wenn man so drüber nach dachte... war es eigentlich immer sinnlos. Jemand hatte das Mädchen abbekommen, was man selber mochte und haben wollte. Jemand bekam einen Arbeitsplatz, den man selber haben wollte. Es gab so viele Sachen, so viele banale Auslöser. Und dann kam es... Das Ego... Leise und schleichend übernahm es die Vernunft das Mannes und machte ihn zu einem willenlosen Sklaven seiner Bedürfnisse. Der Wandel kam so schnell, dass man das kaum mitbekam. Nur das schelmische Grinsen verriet, dass irgendwas im Argen war und bald abgedrehte Ideen zum Vorschein kommen sollten. Und was das Schlimmste war... die Kerle, die für so was besonders anfällig waren, hatten meistens eine hohe Position. Chef einer Firma, ein hohes Tier bei der Marine oder auch ein Piratenkapitän. Was für ein Zufall, dass wir hier ein passendes Beispiel parat haben. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Die Mannschaft von Law kam nach mehreren Tagen auf See endlich wieder an einer Insel an. Solyara hieß das Eiland, das sie anliefen. Eine recht verrufene Insel. Keine Marine, keine Soldaten, keine Polizei. Nur Piraten und Nutten. So gesehen eine gute Mischung. Genug Kunden für die Damen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen konnten. Und für Jungs der Crew ideal. Die würden hier ihren Spaß haben und sich endlich mal wieder austoben können. Ein Nakama von ihnen aber würde an Bord bleiben, um freiwillig Wachdienst zu schieben. In ihrem moosgrünen Bikini lag die Schiffszimmerfrau der Crew auf einer Decke auf dem Hauptdeck der Deep Water. Die Sonne schien hell und heiß auf sie herunter, aber der Wind kühlte diese Hitze angenehm ab. Also ein perfektes Wetter, um an Deck ein wenig faul herum zu liegen. Immer, wenn die Heart-Bande auf so einer Insel war, blieb sie immer zurück. Was sollte sie als Frau zwischen Nutten und Freiern? Man würde sie ohnehin als Freiwild ansehen, was kostenlos und blind durch die Gegend lief. Also blieb sie auf der Deep und ließ den Jungs ihren Spaß. „Sollten die sich doch austoben“, murmelte Abigail Flint und streckte sich ausgiebig, „Ich mach es mir hier gemütlich“. Nichts konnte sie jetzt aus der Ruhe bringen. Auch keine dummen Räuber, die meinen, dass sie nur eine hilflose Frau war. Die liefen hier ja auch zur genüge rum. Aus diesem Grund hatte sie eine Eisenstange neben sich liegen. Es sollte ruhig einer versuchen sie anzugreifen. Den würde sie mir nichts, dir nichts ins Wasser schicken und sich dann wieder genüßlich in die Sonne legen. Wobei die Sonne keinerlei Effekt auf sie hatte. Egal, wie lange sie draußen lag oder auch arbeitete. Ihre Haut weigerte sich einfach Farbe anzunehmen. Sie blieb so hellhäutig und blass, wie sie es immer war. Passend dazu stand neben ihr eine offene Milchpackung. Abby liebte Milch. Schon als kleines Kind hat sie mehrere Liter davon in der Woche getrunken. Das hatte sie beibehalten, vor allem, weil sie es so super mit ihrer Teufelsfrucht kombinieren konnte. Milch war zwar nicht das Lebensmittel, das viel Kalzium enthielt, aber es war am Einfachsten einzunehmen. Man sollte ja viel trinken, also trank sie auch viel Milch. Im Lagerraum für die Lebensmittel war schon extra ein Regal für ihre Sachen eingerichtet worden. Milch, verschiedene Käsesorten, allerhand Gemüse und Nüsse. Alles nur, damit Abby beim Einsatz ihrer Teufelskräfte nicht zu schaden kam. Ja, es hatte Vor- und Nachteile, wenn man in der Lage war, seine Knochen nach Lust und Laune wachsen zu lassen und das auch außerhalb vom Körper. Aus dem Grund hatte die junge Frau auch viele feine Narben auf ihrer Haut. Damit das nicht allzu übermächtig wurde, benutzt sie für ihre Techniken immer die gleichen Körperstellen, um ihre Knochen nach außen wachsen zu lassen. Natürlich passte sie auf, dass sie keine Organe traf. Law hatte auch so schon genug damit zu tun, sie wieder zusammen zu flicken. Da musste man es nicht noch unnötig herausfordern. Zu mal sie die medizinischen Behandlungen eh schrecklich fand und immer versuchte sich zu drücken. Sehr zum Leidwesen ihres Käptns, den so was furchtbar nervte. Doch das störte sie jetzt alles nicht. Sie hatte keine Verletzungen, die akut behandelt werden mussten. Ergo war der Käptn nicht da so wie der Rest der Crew. Also genoss Abby ihre Ruhe und döste auf ihrem Kissen vor sich hin. Nur leider~ dauerte die Ruhe nicht lange an. Nur ein paar Minuten nach ihrem kurzen Monolog, hörte sie zwei Männerstimmen, die ziemlich schnell auf das Schiff zu kamen. „Oh nein, bitte nicht“, murmelte sie und legte sich das Kissen auf den Kopf, um ihren Hörsinn zu dämpfen. Gerade die beiden wollte sie nicht hören. Wenn die Zwei früher als der Rest der Crew zurück kamen, hieß das meistens nichts Gutes. Law und Pen kannten sich schon viele, viele Jahre und vertrauten einander blind. Doch in manchen Sachen waren sie dermaßen unterschiedlicher Meinung. Und ausgerechnet an diesem Tag, bei diesem Wetter und vor allem in diesem Moment musste so eine Situation eintreffen. Abby bemitleidete sich jetzt schon selbst. Sie versuchte möglichst ruhig zu liegen und sich weder zu bewegen, noch einen Laut von sich zu geben. //Vielleicht übersehen sie mich ja//, dachte sie und wartete jetzt ab. Die Stimmen kamen näher und näher, auch aufs Schiff. //Bitte geht einfach vorbei//, betete sie. „Law, das kann nicht wirklich dein Ernst sein“, meinte Pen und folgte seinem Käptn aufs Deck. „Jetzt reg dich mal wieder ab, Pen“, erwiderte Law genervt, „Das wird alles ändern. Du wirst schon sehen“. „Ja, aber zu welchem Preis wird das alles ändern? Hast du mal überlegt, was da alles schief gehen kann?“, entgegnete Pen dann wieder. //Ich will nicht wissen, worum es geht. Nein, nein//, dachte sich die Grünhaarige und blieb weiter einfach liegen. Noch hatte sie keiner der Beiden entdeckt. „Es wird nichts schief gehen. Wenn ich so etwas angehe, dann richtig und nicht nur halbherzig“, polterte der Kapitän und kam weiter auf Abby zu, „Du kennst mich jetzt schon so lange, Pen. Wann habe ich mir je etwas vorgenommen, was ich nicht schaffen könnte?“. Sein bester Freund murrte nur, fand er doch keine passende Antwort drauf. Law besaß viel Ehrgeiz und riss ein ums andere Mal Sachen, die die Anderen nicht verstehen konnten. Die Rettung von Ruffy beim Kampf am Marineford war nur ein Beispiel davon. Doch der Arzt hatte bis jetzt alles geschafft, was er sich vorgenommen hatte. Pen hatte also nichts, was er dagegen sagen konnte. Allerdings war die Diskussion trotzdem nicht vorbei. „Aber das ist purer Wahnsinn, Law“, meinte er dann wieder und folgte ihm. Beide standen jetzt direkt neben Abigail, die sich immer noch nicht regte. „Wahnsinn? Ich nenne es die Chance auf bemerkenswert viele Vorteile nicht nur für mich, sondern auch für euch“, meinte der Jüngere der beiden Männer, „Denkst du, ich mach das, um euch zu ärgern?“. „Würdest du es auch machen, wenn es nichts mit Kid zu tun gehabt hätte?“, erwiderte Pen dann, bekam aber keine Antwort. //Kid?//, dachte Abby und drehte vorsichtig den Kopf, um unter dem Kissen durch zusehen, //Wenn Kid mit im Spiel ist, dann geht das eh nie gut, egal was er vor hat//. Eustass Kid war ein rotes Tuch für Law, was nicht unbedingt an dessen Haarfarbe lag. Schon bei ihrer ersten Begegnung auf dem Shabaody Archipel war klar, dass die beiden niemals Freunde werden würden. Law hingegen blieb Pen diese Antwort schuldig. Mit seinem Schuh stupste er gegen Abbys Bein. „Wärst du so freundlich damit aufzuhören so zu tun, als wärst du tot?“, sagte er zu ihr und stupste etwas doller, „Man kann dich atmen sehen, Abigail, also lass den Blödsinn“. Ein genervter Seufzer war zu hören. Abby zog das Kissen von ihrem Kopf und starrte nach oben. „Verschwindet, ihr steht mir in der Sonne“, blaffte sie nur, „Ich will damit nichts zu tun haben, also lasst mich in Ruhe“. „Du musst etwas für mich machen“, sagte Law von oben herab und ignorierte ihren Wunsch wissentlich. Die Grünhaarige hob die Augenbrauen: „Ich muss? Heißt das nicht eher ''Liebste Abby, hättest du die Zeit und die Muse etwas für mich zu erledigen?'' ?“. Auch das ignorierte der Kapitän ohne jede Gesichtsregung: „Einen Schrank“. Für so etwas mochte sie ihn manchmal einfach schlagen. „Wofür denn jetzt schon wieder einen Schrank?“, wollte sie wissen, doch Pen hakte ein. „Du willst das alles auch noch hier lagern? In einem Schrank?“. Jetzt war Abby wirklich verwirrt. Was zum Henker war hier los? „Ja, wo denn sonst Pen?“, erwiderte Law und wandte sich ab, „Also, Abigail, einen Schrank. Wie der genau aussehen sollen, bereden wir später. Ich muss noch was vorbereiten“. Und damit ließ er die Beiden alleine auf dem Deck zurück. „Was zum Geier war das, Pen?“, fragte Abby und sah nun zu Pen hoch. Er antwortete allerdings nicht, sondern presste nur die Lippen aufeinander. Die Jüngere schüttelte den Kopf. „Männer“, murmelte sie und legte sich wieder auf ihr Kissen. „Er will Shichibukai werden“, sagte er dann nach ein paar stillen Minuten. Zuerst reagierte sie nicht, sprang dann aber auf. „Er will was?“, brüllte sie Pen förmlich an. „Er will Shichibukai werden“, wiederholte er kleinlaut und hielt sich seine Ohren zu. Wie erstarrt stand Abby in ihrem Bikini vor Pen, der sich bemühte nicht hinzusehen. „Shichibukai....“, murrte sie, hob die Stimme dann aber wieder, „Wie kommt er darauf? Wer hat ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt? Und warum hast du denjenigen nicht aufgehalten ihm diesen Floh ins Ohr zu setzen?“. „Ich war gar nicht dabei, als ihm das eingetrichtert wurde“, rechtfertigte sich der Ältere der Beiden, „Er kam aus einer Kneipe mit einem seeligen Grinsen im Gesicht und teilte mir im Vorbeilaufen mit, dass er seinen Beruf wechseln will. Als ich ihn fragte, was er damit meinte, hat er nur gesagt, dass Kid nicht weiß, was gut für ihn ist, er aber schon und er sich diesen Titel nicht nehmen lassen wird“. Abby schüttelte den Kopf und starrte Pen fassungslos an. Dann patschte sie sich auf die Stirn und schnappte sich Top und Shorts, die neben der Milchpackung lagen. „Das kann nun wirklich nicht sein Ernst sein“, wisperte sie, zog sich an und folgte ihrem Käptn barfüßig unter Deck. „Abigail, warte“, rief Pen ihr nach und folgte ebenfalls. „Seit ihr Zwei jetzt zusammen hier, um mich von meinem Plan abzubringen?“, meinte Law ohne von seinem Buch hochzusehen. Er saß an seinem Schreibtisch und hatte einen dicken Wälzer zur Kardiologie in den Händen. Pen seufzte, als er das Buch sah. „Woher hast du diese wahnwitzige Idee?“, wollte Abby wissen und stützte sich mit den Händen ihm gegenüber auf den Schreibtisch. „Was geht dich das an? Ändern kannst du es nicht mehr“, erwiderte er gelangweilt und las weiter in seinem Buch. Die Grünhaarige hatte ihm gegenüber keinen langen Geduldsfaden, vor allem nicht, wenn er so etwas machte. Also schnappte sie ihm kurzerhand das Buch aus den Fingern und klappte es laut auf dem Tisch zusammen. „Du erwartest von uns, dass wir dir folgen und das tun wir auch“, entgegnete sie ruhig und sah ihn eindringlich an, „Es wäre nur fair, wenn wir auch erfahren würden, warum du dir zum Teufel nochmal diese nur minimal gefährliche Idee in den Kopf gesetzt hast“. Und jetzt musste Law sie ansehen. Wahrscheinlich überlegte er jetzt, ob er sie sofort rausschmeißen oder sich erst eine grausame Todesart überlegen sollte. Pen ahnte so was schon und stellte sich neben Abby. Er würde sich dazwischen stellen, sollte Law gegen seine Prinzipien verstoßen und ihr eine knallen. Der Kapitän und die Schiffszimmerfrau lieferten sich einen Kampf der Blicke. Keiner sah weg und keiner blinzelte. Pen seufzte wieder. //Diese beiden Sturköpfe//, dachte er nur und wartete ungeduldig. Bei den Beiden konnte jederzeit ein hitziger Streit ausbrechen. So unterschiedlich sie auch waren, der Dickkopf war bei beiden unglaublich stark ausgeprägt. Wenn es Diskussionen an Bord gab, dann waren fast ausschließlich Law und Abby daran beteiligt. „Ich war in einer Kneipe und habe den Wirt nach den neuesten Informationen ausgefragt. Nicht gerade billig, aber irgendwann hat er mir erzählt, was ich wissen wollte“, sagte der Schwarzhaarige dann irgendwann und erhob sich. Er hatte ihr nachgegeben, doch das gab er natürlich nicht offen zu. Aber Law musste ihr Recht geben. Wenn er das in Angriff nehmen wollte, sollte die Crew informiert werden. Insbesondere die, die ihn am meisten nervten. Und die Zwei standen ja auch direkt vor ihm. „Es gibt bis jetzt keine neuen Shichibukai. Es wurde bloß eine Einladung rausgegeben. Und die ging an Kid. Keine weiteren Anwärter“, erzählte er weiter. „Lass mich raten“, erwiderte Abby, „Er hat sie nicht angenommen“. Pen meinte vorhin immerhin, dass Law so was sagte wie, dass Kid nicht wüsste, was gut für ihn ist. „Der Trottel hat die Bewerbung aber nicht angenommen. Er war sich wohl zu gut dafür, aber ich bin es nicht“, meinte der Käptn und sah die anderen Beiden ernst an, „Ich werde Shichibukai“. Für einen Moment herrschte Stille im Zimmer. „Moment...“, fing Abby dann wieder an, „Begründest du den Gedanken Shichibukai zu werden darauf, dass dein Ego einen Kratzer abbekommen hat, weil Kid eine Einladung der Weltregierung bekommen hat und du nicht?“. Wenn ja, dann müsste man sich Gedanken um seinen Geisteszustand machen. „Natürlich nicht“, erwiderte er, aber mit einem bissigen Ton. „Also ja“, murrte die Grünhaarige, „Ihr, Ruffy, Kid und du, ihr seid wie ein Haufen Kinder im Sandkasten. Jeder will die größte Sandburg bauen und die der Anderen wenn möglich auch noch kaputt machen. Es hat dein Ego verletzt und deswegen machst du das jetzt“. Law's Laune verfinsterte sich zunehmend: „Erstens bin ich bestimmt kein Kind mehr. Und zweitens, wenn ich etwas kaputt machen will, dann ist es das verdammte Schiff von Kid“. „Und was machst du, wenn Kid dir zu vor kommt?“, fragte Abby mal so völlig aus dem Zusammenhang. Pen stand weiterhin brav daneben und passte auf beide auf. „Die Deep ist außer Konkurrenz. Sie~“, wollte der Kapitän sagen, aber die Handwerkerin fuhr ihm in die Parade: „Die Außenhülle der Deep besteht aus Metall. Egal, ob wir tauchen und zu ihm fahren oder über Wasser und offensichtlich. Mit seiner Teufelsfrucht würde er uns zusammen quetschen und wir würden es nicht mal mitbekommen, weil es so schnell geht“. „Ich werde nicht zu lassen, dass dieser Bastard auch nur einen Finger an mein Schiff legt. Er muss sich mir gegenüber stellen. Mann gegen Mann“, polterte Law dann bestimmend, „Dann soll er doch mal zeigen, was für ein toller Kerl er doch ist“. Abby seufzte. Diese Diskussion war sinnlos, also ließ sie es dabei. Zumindest bei dem Thema Schiff. „Was versprichst du dir davon Shichibukai zu werden? Außer ein Schoßhund der Marine zu werden“, kam sie dann wieder zum eigentlichen Thema zurück. „Glaubst du wirklich, dass ich der Marine loyal gegenüber wäre? Tze, du kennst mich wirklich schlecht, Abigail“, antwortete er und gab ihr dann als eigentliche Antwort nur ein Wort: „Immunität“. „Immunität?“, wiederholte sie und sah ihn an. „Ja, Abigail, Immunität“, erwiderte Law und grinste sie jetzt breit an, „Du weißt doch, was das heißt, oder?“. „Sicherlich weiß ich, was das heißt“, knurrte sie. Er sollte sie bloß nicht auf die Palme bringen. Abby war eh schon sauer, dass ihr Sonnenbad gestört wurde und da brauchte sie so was nicht auch noch. „Stell es dir vor, welchen gewaltigen Vorteil wir dadurch hätten“, sagte der Käptn, ging auf sie zu und blieb vor ihr stehen, „Wir müssten keine Angriffe vor der Marine fürchten, könnten Rivalen einfach aus dem Weg räumen, weil es unsere Pflicht wäre sie anzugreifen. Die Archive der Marine stünden uns zur Verfügung. Riesige Bibliotheken, vollgestopft mit Wissen aus verschiedenen Bereichen. Medizin, Chemie, verschiedene Handwerkskünste. Forschungseinrichtungen, Laboratorien und die höchstpersönliche Werft der Marine würden uns offen stehen“. Er wusste, dass er sie damit kriegen konnte. Nichts überzeugte Abby mehr, als die Aussicht jedes Wissen über verschiedene Handwerksbereiche sammeln zu können. In diesem Fall war sie wie er. Law wollte alles über Medizin wissen und seine Schiffszimmerfrau eben über Handwerk. „Was meinst du, wie blöd der Strohhut und dieser Mistkerl von Kid gucken würden...“, stand er nun hinter ihr und griff an ihre Schultern, „... wenn wir uns auf Unicon begegnen und die Marine die beiden in die Mangel nimmt, während wir in aller Ruhe zum One Piece gehen könnten? Es würde den Weg, Piratenkönig zu werden, um so vieles vereinfachen“. „Ein Shichibukai als Piratenkönig...“, murmelte Abby gedankenverloren. Anscheinend stellte sie sich das wirklich gerade vor. „Ja“, hauchte er ihr entgegen, „Ein Shichibukai als Piratenkönig“. Sie drehte den Kopf leicht hinten, um ihn aus den Augenwinkeln sehen zu können und schmunzelte: „Findest du das nicht ein bisschen langweilig, wenn du so völlig ohne Gegenwehr Piratenkönig wirst? Ich dachte, du wolltest dich mit den Beiden zumindest ein wenig bekriegen“. Der Schwarzhaarige lachte leise: „Glaub mir, Abigail. Ich werde nicht zulassen, dass es langweilig wird“. Sie erwiderte sein Lachen mit einem breiten Lächeln. „Scheint, dass ich dich überzeugen konnte“, sagte Law und ließ sie los. „Naja“, meinte sie, verschränkte die Arme und sah ihn an, als er sich wieder an seinen Schreibtisch setzte, „Es sind schon wichtige Vorteile, die du da genannt hast. Die bergen natürlich genau so viele Gefahren in sich. Wenn die Weltregierung ruft, musst du kommen, um den Titel nicht zu verlieren. Eventuell musst du dann Sachen machen, die dir nicht passen. Und wir ebenso. Auch wenn besonders unsere Leben auf der Waagschale liegen, durch diese hirnrissige Idee von dir“. „Aber?“, warf Pen dann ein, der die ganze Zeit über ruhig war. Wenn die beiden diskutierten, hielt er sich lieber raus. Sonst rollte sein Kopf noch irgendwann. „Aber, wir haben schon so einiges überlebt“, erwiderte sie und sah ihren Nakama an, „Den Bären auf dem Archipel. Den kurzen Aufenthalt am Marineford und die Admiräle. Uns gegenseitig auch des Öfteren. Da bin ich mir fast sicher, dass wir das auch noch gebacken kriegen“. Abby grinste ihn an, aber Pen erwiderte das nicht. „Dann wäre doch alles geklärt“, sagte Law dann und griff wieder nach seinem Kardiobuch. „Sag ihr, was du machen willst, um Shichibukai zu werden“, entgegnete Pen, woraufhin sein Käptn in seiner Bewegung innehielt. Penguin, wie er ja mit vollem Vornamen hieß, lehnte sich an die Wand und sah den Jüngeren an. Für diese Aussage erntete er einen bösen Blick. Abby hingegen sah zwischen beiden verwirrt hin und her. „Was?“, fragte sie dann, „Was willst du machen, Law?“. Der Arzt seufzte. Diesen Aspekt wollte er ihr jetzt nicht unbedingt preisgeben. „Willst du wie Teach jemanden ausliefern, so wie er es mit Ace getan hat?“, bohrte die junge Frau nach. „Sei nicht albern, Abigail“, erwiderte Law, nun wieder schlechter gelaunt, „Erstens kann ich Ace nicht mehr ausliefern, da er schon tot ist und zweitens wäre das eine reine Nachahmung“. Abby rollte wegen dem ersten Punkt die Augen. „Mir ist schon klar, dass du Ace nicht mehr ausliefern kannst“, murrte sie nur. Hielt er sie manchmal für dusselig? Sie schüttelte kaum merklich ihren Kopf. „Was willst du machen, Law?“, wiederholte sie die Frage nochmal. „Etwas Einmaliges, etwas was nur ich machen kann. Niemand wird es nachmachen können. Damit werde ich mich unvergesslich machen“, murmelte er und sein irres Grinsen tauchte wieder auf. Dieses Grinsen hatte nie was Gutes zur Folge. „Law, was zum Teufel....“, flüsterte die Grünhaarige. „Ich schenke dir mein Herz“, sagte er daraufhin. Ihre Augen weiteten sich. „Bitte was? Was ist das denn jetzt bitte für ein Themenwechsel?“, entgegnete sie und sah zu Pen, der allerdings keine Miene verzog. Handelte es sich hier bei um einen ganz schlechten Scherz? „Ihr Frauen redet dauernd in Metaphern. So wie du eben mit dem Sandkasten. Und mir ist die Metapher ''Ich schenk dir mein Herz'' in den Sinn gekommen“, erklärte Law, „Ich habe mich gefragt, was wohl passieren würde, wenn jemand diese Metapher ernst nimmt. Natürlich ist es ja so gemeint, dass ein Mann das zu einer Frau sagt. Dass sie sein Herz haben soll, über sein Leben bestimmen soll. Das ist ein wirklich interessanter Gedanke“. Abby drehte den Kopf wieder zu ihrem Kapitän und dieser sah in ein eher fassungsloses Gesicht. „Du willst... ein Herz verschenken?“, fragte sie nur noch mal nach. Natürlich würde er sein Herz nicht verschenken, jedenfalls nicht im ernst gemeinten Sinne, wie er es gerade meinte. „Eins?“, lachte Law kalt, „Nein, Abigail, nicht nur Eins. Hundert. Einhundert Herzen für die Weltregierung und natürlich nicht einfach so Herzen. Herzen von Piraten, von gesuchten Piraten. Mit einem hohen Kopfgeld. Mit weniger gebe ich mich nicht zufrieden“. Der Blick, den er jetzt von Abby bekam, war eindeutig. Pures Unverständnis. Sie verstand seine unbändige Leidenschaft für die Medizin einfach nicht. Ebenso wenig wie er es verstehen konnte, was an Holz und Metall so faszinierend war. In diesem Punkt unterschieden sie sich deutlich. Sie waren Meister ihres Fachs, aber für das des jeweils Anderen konnten sie sich nur wenig bis gar nicht begeistern. „Hundert Herzen für die Weltregierung... okaaaaay“, meinte sie und musste das erstmal verdauen, „Und wie willst du das, als einmalig darstellen? Ich meine, sie sind doch dann~“. Doch dann fiel ihr ein, was die Einmaligkeit daran sein sollte. Es waren nicht einfach so hundert Herzen. Wozu hatte Law schließlich seine Teufelskräfte? Die Herzen würden noch schlagen, wenn Law sie aus den Körpern entfernte. Als ihr diese Erkenntnis kam, wurde sie blass im Gesicht. Nicht, dass sie nicht ohnehin schon blass genug war, aber nun war sie weiß wie ein frisch gewaschenes Laken. „Das ist das Widerlichste, was du dir jemals hättest einfallen lassen können“, wisperte sie. „Ich brauche einen Schrank, in dem ich diese hundert Herzen aufbewahren kann, Abigail“, ignorierte er kalt ihre Aussage. „Da mache ich nicht mit, Law. Bau dir diesen Schrank selber, wenn du ihn haben willst“, entgegnete sie nur, drehte sich um und verließ die Kajüte mit einer Hand auf ihrem Mund. „Abby, warte!“, rief Pen, stieß sich von der Wand ab und folgte ihr sofort. Law hingegen bleib wo er war und widmete sich jetzt endgültig seinem Buch. Er war sauer. Verstand sie nicht, wie wichtig das war? Er brauchte diesen Schrank. Wenn er ihn selber zimmern könnte, dann hätte er das auch getan, aber er konnte das nicht. Wozu hatte er einen Zimmermann an Bord, wenn dieser sich weigerte etwas zu zimmern? Und außerdem sollte sie sich nicht über diese makabere Angelegenheit aufregen. Wer von den Beiden konnte denn seine Knochen nach belieben wachsen und verrenken lassen? Er jedenfalls nicht. Law würde sie schon noch dazu kriegen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)