Trust and fear von AkazuIzuya (Itachi x Sakura) ================================================================================ Kapitel 16: Trust ----------------- „Ich kann mich einfach nicht dran gewöhnen, das du mich ‚Hana‘ nennst.“ „Das kommt jetzt? Nach 14 Tagen?“ „Naja, besser spät als nie, oder?“ „Soll ich‘s lassen?“ „Ich bitte darum…“ Sakura seufzte. Dann stellte sie die Schüssel beiseite. Viel hatte sie nicht gegessen, und die Dienerinnen musterten sie besorgt, jedoch reagierte die Rosahaarige nicht sonderlich darauf. Sie ließ den Kopf in den Nacken fallen und betrachtete die reichlich verzierte Decke. Wenn sie über ihren vorgesehenen Tagesablauf nachdachte… Lernen, Papierkram, Lernen, Konferenz…. Darauf brannte sie nun wirklich nicht. Sie wand sich Naoki zu, der am Rande stand. Wie immer, da er ihre Seite kaum verließ. Eben so wenig wie Itachi es inzwischen tat. „Naoki, streich alle Termine für heute. Ich möchte mir einmal einen Tag Ruhe gönnen“ sprach sie ihn an. Ihr treuer Gefährte nickte und machte sich sofort daran, ihr gesagtes um zu setzten während Sakura auf das kaum angerührte Essen vor sich starrte. Sie wartete bis auch Itachi aufhörte zu essen, bevor sie sich erhob und mit ihm in ihre privaten Gefilde verschwand; um genauer zu sein wieder in den Garten. Schon seit geraumer Zeit schwirrten verschiedene Gedanken in ihrem Kopf herum, verdarben ihr den Appetit. Nagten an ihr und traten immer wieder hervor. Die Prinzessin wollte endlich Gewissheit haben über ihre Erinnerungen. Manches wusste sie wieder… aber das meiste eben nicht. „Itachi?“ fragte sie leise, während sie eine Hibiskus-Blüte in die Hand nahm um sie näher zu betrachten. „Hm?“ „Obwohl ich meine Erinnerungen nicht habe, habe ich das Gefühl ich kenne dich. Warum?“ sie entlies die Blume aus ihren Händen, und drehte sich nun zu dem Uchiha. Sie betrachtete ihn genau. Seine Mimik und Gestik. Seine schwarzen Iriden. Wenn er sie anlog würde sie es bemerken. Aber… würde er sie anlügen? Die Antwort dauerte lange. Itachi hatte eine ganze Weile einfach nicht reagiert. Er zwinkerte einmal kurz und schien sehr genau nach zu denken was er ihr antworten würde. Waren sie sich vorher schon einmal begegnet? Würde er ihr gestehen Sasukes Bruder zu sein? Oder warum lies sie einfach das Gefühl nicht los ihn zu kennen? Sakura erwartete nach einigem Minuten schon gar keine Antwort mehr von ihm und wand endlich den Blick ab. Sie widmete sich wieder den Blüten und hatte ihm den Rücken zugedreht, als sie spürte wie er sehr nahe hinter ihr war und die Arme um sie legte. „Wir sind uns zuvor nie begegnet.“ hörte sie ihn sagen. Dann legte er seinen Kopf auf ihrer Schulter ab. „Aber du wirst viel von mir gehört haben, Sakura. Wahrscheinlich hast du deswegen das Gefühl, mich zu kennen“ Sakura meinte beinahe etwas wir Reue zu hören. Sie schloss die Augen, lehnte sich ein wenig nach hinten, gegen ihn. „Was werde ich gehört haben?“ fragte sie leise. „Jedenfalls nicht das Beste. Sakura… es wäre besser, wenn du dieses Thema auf sich beruhen lässt“ sprach er ruhig. Sie jedoch schüttelte den Kopf. „Ich will aber nicht. Ich will meine Erinnerungen zurück haben. Alle. Und ich möchte… dass du an meiner Seite bleibst. Und deswegen möchte ich alles wissen. Über dich und über mich“ „Sakura… nicht.“ Sie spürte sein Kopfschütteln und schaute betrübt zu Boden. „Ist es so schlimm? Was kannst du schon getan haben?“ sie wand sich aus seiner Umarmung und nahm sein Gesicht in beide Hände. Betrachtete ihn aus ihren Smaragden. „Was ich getan haben kann? Sakura… ich bin nicht der, für den du mich hältst. Ich bin nicht so lieb und nett, wir du offensichtlich den Eindruck von mir hast. Ich habe schreckliches getan“ er erwiderte ihren Blick. Furchtlos und doch las Sakura Unbehagen in ihm. „Also hat du wen getötet“ schlussfolgerte sie. Offensichtlich lag sie vollkommen richtig, denn Itachi antwortete nichts darauf. „Es ist leider nicht unnormal in dieser Welt. Ich wünschte ich könnte es ändern“ seufzte sie leise und suchte nach Worten. „Warum willst du es mir nicht erzählen?“ fragte sie ihn. „Weil es Vergangenheit ist.“ „Es wirkt mir eher so, als wenn es gegen deinen Willen geschehen war. Itachi, ich weiß nicht warum aber ich glaube nicht, dass du vollkommen grundlos töten würdest. Eher, als hättest du deine Gründe. Auch, wenn ich damit nicht andeuten möchte, das es das Töten rechtfertigt.“ „…“ seinem Schweigen nach lag sie wohl wieder richtig. „Dein Vertrauen möchte ich haben“ seufzte er schließlich. Offensichtlich hatte er aufgegeben. „Du wirst keine Ruhe geben, bis ich es dir erzähle, oder?“ „Du hast es erfasst. Aber nicht hier. Und nicht jetzt. Lass uns raus gehen“ meinte sie, wofür sie einen verwirrten Blick erntete. Sie wusste warum er so skeptisch war. Sie durfte den Palast ja gar nicht verlassen. Aber sie hatte nur ein mysteriöses Lächeln dafür übrig. „Du musst mir mal behilflich sein mit meinen Haaren“ meinte sie dann. Sie ließ die Hände von seinem Gesicht los und nahm stattdessen seine Hände, zog ihn in ihr Zimmer. Dort lief sie direkt zu einer Kommode und grub da drin ein wenig rum. Nach wenigen Augenblicken zog sie eine Phiole aus einer Schublade und hielt sie hoch. „Damit Waschen wir jetzt meine Haare.“ „Wir?“ „Ja, wir. Sonst hab ich das Zeug gleich überall nur nicht in meinen Haaren. Außerdem kannst du es dir dann nicht anders überlegen und doch sagen du behältst alles für dich.“ Zusammen verschwanden sie in dem Waschraum. Es war gar nicht so einfach ihre Haare zu Waschen ohne die Kleidung direkt mit nass zu machen, denn sie hatte sich vorher ja nicht umgezogen. Aber es funktionierte glücklicherweise so wie sie es geplant hatte. Ihr rosanes Haar war fast gänzlich schwarz. Sie betrachtete sich in einem Spiegel, hob vereinzelte Strähnen hoch und lächelte schließlich zufrieden. Dann drehte sie sich halb zu Itachi um und schaute ihn an. „Und? Wie findest du es?“ fragte sie, allerdings antwortete ihr Schweigen. Itachi sah nicht sonderlich zufrieden aus. „Schau nicht so. Nach einmal Waschen ist das wieder raus. Nur, damit ich nicht erkannt werde.“ „In der Kleidung wirst du auf jeden Fall erkannt werden“ „Ich zieh mich ja auch noch um. Und du brauchst auch noch andere Kleidung. In dem Yukata meines Vaters fällst du ein wenig auf.“ Sie sah wie er sich selbst betrachtete. Es war ihm nicht schwer anzusehen dass er ihren Kommentar wohl nachvollziehen konnte. Leise schlichen sie sich in Naokis Zimmer, um sich schlichte Yukatas zu leihen. Dort fanden sie in der Tat auch zwei vor. Einen etwas längeren und einen etwas kürzeren. Sie waren beide Schwarz und sie zogen sie an. Dann nahm Sakura den Uchiha an die Hand und zeigte ihm, wie man aus dem Palast kam – ohne von den Wachen erwischt zu werden. Ihn hinter sich herziehend rannte sie den Weg ins Dorf hinunter, welches den gesamten Palast umgab. Schon bald umfing sie das Getümmel der Bewohner. Reges Treiben herrschte hier, denn sie hatte sie beide direkt auf den Markt geführt. Keiner erkannte sie und Sakura hatte sich schon lange nicht mehr so befreit gefühlt. Sie grinste ihn über ihre Schulter hinweg an und zog sie beide mitten in das Gedränge und Geschiebe. Hier wurden Waren angepriesen, dort lautstark gefeilscht, von rechts vernahm man Geschimpfe und von überall her wurde der Duft verschiedenster Sachen an sie herangetragen. Sie spürte wie Itachi ihre Finger ineinander verhakte und lächelte leicht. Nach einigen Minuten des Schubsens hatten sie es sogar geschafft, dass sie nebeneinander laufen konnten. „Und nun?“ fragte der Schwarzhaarige. „Nun holen wir uns hier was und suchen uns ein schönes Plätzchen zum hin setzten“ „Holen? Hast du etwa Geld mitgenommen ohne das es mir aufgefallen ist?“ fragte Itachi mit skeptisch hochgezogenen Augenbrauen. „Hm..~ Nein. Aber man muss ja nicht unbedingt Geld haben“ meinte sie grinsend, schnappte sich an einem Stand ein paar Äpfel. „Hey du da! Was wird das!?“ der Standbesitzer starrte sie finster an. Sakura blickte auf, streckte ihm die Zunge raus und Rannte mit Itachi davon. „Hey! Stehen geblieben! Diebe! Haltet sie!“ die Rosahaarige grinste und bahnte sich unsanft aber geschickt einen Weg durch die Menge. Der träge und bestohlene Händler kam nicht so schnell hinterher und die Massen verstanden nicht schnell genug wen man denn nun festhalten sollte. So waren die beiden Palast-Bewohner ziemlich schnell verschwunden und die aufgeregte Rufe hinter ihnen verebbten. Schließlich blieben sie am Rand stehen, beide ein wenig am schnaufen. Sakura blickte den Uchiha an und sie brachen in Gelächter aus. „Das hätte ich dir gar nicht zugetraut Sakura“ meinte er. Sie grinste. „Ich mir auch nicht“ lachte sie jedoch bloß. Dann setzten sie ihren Weg fort. Die junge Medic-Nin reichte Itachi einen Apfel. „Nun, hier brauchen wir uns keine Sorgen zu machen dass wir unterbrochen werden“ meinte sie. „Zu meinem Leidwesen“ nickte ihr Begleiter. „Also, fangen wir von vorne an. Wen hast du umgebracht“ meinte sie, während sie in ihr Obst biss. „Meinen gesamten Clan bis auf eine Ausnahme“ antwortete er. „Bis auf Sasuke“ ergänzte sie. Sie erntete einen irritierten Blick und erklärte „Ich erinnere mich ein wenig an ihn. Dass ich in ihn verliebt war. Und das er dein Bruder ist. Das war‘s dann aber auch.“ Sie knabberte an ihrer Beute herum, während Itachi nur auf seinen Apfel starrte. „Du nimmst das ganze ja ziemlich gefasst auf“ meinte er schließlich. Darüber dachte sie einen Moment nach, nickte jedoch schließlich. „Ja. Ich vertraue dir. Du wirst schon deine Gründe gehabt haben“ entgegnete sie ihm. „Sie wollten das Oberhaupt stürzen. Sie fühlten sich unterdrückt und wollten alles in Schutt und Asche zerlegen, um schließlich selbst zu reagieren und die Stärksten zu sein. Viele hundert Leben währen verloren gewesen.“ Sprach er. „Verstehe. Du hast dich also entschieden ein paar hundert Leben auszulöschen, um ein paar Tausend zu retten.“ resümierte sie. Er nickte. Sakura starrte ihren Apfel an und biss noch ein Stück ab. „War es deine Entscheidung?“ „Ja“ „Ganz? Oder ließ man dir die Wahl?“ hakte sie weiter nach. Allerdings bekam sie darauf keine weitere Antwort. Eine Weile stand die Stille zwischen ihnen in der sie ihnen Apfel endgültig vernichtete. Sie schaute sich die Umgebung an und entdecke einen kleinen See. Ein kleiner Abhang führte zu diesem runter. Er war von einer Wiese umgeben und wirkte sehr Idyllisch. Einige Pärchen saßen in dem hohen Gras. Sakura nahm Itachi wieder an die Hand und ohne ihn vorzuwarnen, zog sie ihn den Abhang runter. Sie stolperten ein wenig, sie verlor ihre Sandalen und landete schließlich mit einem dumpfen Geräusch platt auf dem Boden. Itachi war da eleganter. Er konnte sich abfangen und landete sanft neben ihr. „Alles in Ordnung?“ hörte sie ihn spotten. „Hm. Ja. Prima. Erde schmeckt echt widerlich“ seufzte sie und setzte sich richtig hin. Sie deutete Itachi es ihr gleich zu tun und er folgte ihrer Aufforderung. „Warum hast du uns hierhin geführt?“ fragte er schließlich. „Mir war die Stimmung zu schlecht. Außerdem kann man von hier bestimmt super den Sonnenuntergang betrachten“ „Was hat das eine mit dem anderen zu tun?“ „Nichts. Du brauchst bei mir nicht immer nach Logik suchen.“ „Das merk ich mir“ „Na danke.“ Sie rollte mit den Augen. Dann legte er sich ins Gras. Sie tat es ihm gleich und schmiegte sich an ihn. Ganze Stunden lagen sie einfach nur da. Ohne miteinander zu Sprechen. Der Sonnenuntergang kam. Die ganzen anderen Menschen verschwanden langsam und die Temperaturen sanken etwas. Irgendwann war es dunkel geworden. Sakura lächelte. „Es ist schön, einfach mal nur Frau und Mann zu sein.“ „Hm“ meinte er zustimmend. Dann legte er eine Hand an ihre Wange, küsste sie. „Wie weit vertraust du mir eigentlich?“ fragte er schließlich. Eine Weile antwortete Sakura nicht, lächelte ihn nur an. „Genzenlos“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)