Neuanfang in Slytherin von Schlangenmaedchen ================================================================================ Kapitel 20: Es ist soweit ------------------------- Kapitel 20: Es ist soweit Neville hielt Wort und nahm den Slytherin am nächsten Tag mit ins Ministerium. Es wurde der reinste Spießrutenlauf für Theodor, aber tapfer stand er es durch. Den Arbeitsvertrag unterzeichneten sie schnell und nun erst wurde Theodor bewusst, dass er in Sicherheit war. Er würde alles tun, damit es auch so bleiben würde. Neville erkundigte sich bei Harry, wie es Draco ging und erfuhr, dass dessen Verhandlung schon zu Beginn der nächsten Woche war. „Weiß Draco das schon, Harry?“ Neville konnte die Besorgnis nicht ganz aus seiner Stimme verbannen und Harry schüttelte den Kopf. „Noch nicht, ich war gerade auf dem Weg zu ihm, als du mich angefloht hast. Wie stehst du zu ihm?“ harry hoffte, dass Neville nicht auf einer harten Strafe bestehen würde, was er sich aber auch nicht vorstellen konnte. Der ehemalige Hauskamerad enttäuschte ihn auch wirklich nicht. „Ich werde kein hartes urteil fordern, wenn du das meinst. Ich habe eingesehen, dass er gar nicht anders handeln konnte und will ihm daraus keinen Nachteil machen. Was hätte sein Vater wohl mit ihm gemacht, wenn er nett zu uns gewesen wäre?“ Beruhigt unterbrach harry die Verbindung und das grüne Feuer im Kamin erlosch. Als Harry dem Blonden die Nachricht brachte, wurde dieser blass. „Ist es nun soweit, Harry? Ich…ich habe Angst.“ „Wir stehen dir alle bei. Ron und Katie werden milde Urteile fordern, Hermine hat eine Aufforderung zur Zeugenaussage bekommen und wird dich verteidigen. Und das ich dir beistehe hast du hoffentlich schon gemerkt.“, versuchte Harry zu beruhigen. „Ja, habe ich und ich bin euch auch so dankbar. Aber ich habe Todesser nach Hogwarts gebracht und das wiegt schwer. Ich sollte Albus Dumbledore töten und…“, Harry unterbrach ihn. „Ich war Zeuge unter dem Tarnumhang, dass du es nicht fertig gebracht hast. Sie werden dich vielleicht auslachen, aber besser verspottet als verurteilt.“ Draco nickte. Dennoch fand er in der Nacht vor der Verurteilung keinen Schlaf. Nach einem Frühstück, das so gar nicht den Vorgaben entsprochen hatte, räumte Harry alles weg, was er Draco zur Zerstreuung gegeben hatte und gemeinsam warteten sie auf die Auroren. Kingsley Shackelbolt musterte Draco mit eisiger Verachtung und sah dann zu Harry hinüber. „Du scheinst ihn verwöhnt zu haben, Harry.“ „Hab ich nicht, er hatte hier nicht mehr, als er in Askaban auch hatte. Ich habe ihm heute nur gestattet zu duschen, statt sich an einer Schüssel zu waschen und sich zu rasieren. Ich wollte das Zaubergamott nicht mit seinem Anblick beleidigen.“ Draco ließ den Kopf hängen, während der Auror schallend lachte. Dann fesselte er Draco die Hände auf dem Rücken und trieb ihn zum Ausgang. Kurz darauf war das typische Plopp des Apparierens zu hören. Narzissa trat leise neben Harry, den Blick zur Tür gewandt. „Ich habe Angst um meinen Sohn.“ „Wir werden tun was wir können, Narzissa. Das verspreche ich dir.“ „Ich weiß Harry. Es werden schwere Stunden für Draco werden und Lucius und ich sind dran schuld, dass es so gekommen ist. Wir haben ihn zu dem gemacht was er nun ist.“ Harry musste Narzissa insgeheim Recht geben, aber das hätte er niemals laut gesagt. Sie litt so schon genug unter der Situation. Gestern war er nochmal bei Lucius gewesen und hatte versucht diesem die Angst um seinen Sohn zu nehmen, während der Wächter gedacht hatte, dass sonst etwas im Nebenzimmer vor sich ging. Der blonde Todesser hatte nicht einmal sein eigenes Schicksal erwähnt, sondern nur davon gesprochen, dass Draco nicht nach Askaban gehörte. Er hatte hinterher Narzissa davon erzählt und diese war blass geworden. +++++ Rückblick+++++ Harry hatte sich in das Besuchszimmer führen lassen und dort verlangt, dass das Nebenzimmer aufgeschlossen wurde. Nun wartete er auf Lucius, der wenig später auch von Dickens hereingezerrt wurde. Der Gryffindor hatte eine höhnische Miene aufgesetzt, die erst verschwand, als er mit dem Blonden allein war. „Ich habe heute die Mitteilung bekommen, dass die Verhandlung von Draco ansteht. Morgen muss er vor Gericht erscheinen. Wir werden unser Möglichstes tun ihn da einigermaßen unbeschadet herauszuholen.“ „Danke, ich weiß nicht was wir ohne Sie machen würden. Wir wären verloren, Narzissa müsste auf der Straße leben und Draco würde eine lange Haftstrafe bekommen.“ Kein Wort kam dem Ex- Todesser über die Lippen, dass ihm selbst der Dementorenkuss drohte. Er wusste, dass er das verdient hätte. Harry unterhielt sich noch eine Weile mit Dracos Vater, ehe dieser wieder in die Zelle zurückmusste. +++++++ Rückblick Ende +++++++ Endlich wurde es auch für Harry Zeit. Narzissa hatte sich kurzfristig entschieden doch mitzukommen und wartete schon in der Halle, wo sie nervös am Verschluss ihres Umhangs nestelte. „Wir werden es schaffen, Narzissa“, bekräftigte Harry und die blonde Hexe nickte. Sie hatte ihre Zweifel, klammerte sich aber an jede Hoffnung. Im Ministerium wurde Harry bereits erwartet. Narzissa schluckte trocken, als ihr Pfiffe und Schmähungen entgegen geschleudert wurden. Sie senkte den Kopf, während Harrys Augen vor Zorn dunkel wurden. Wie konnten die Leute nur so mit Dracos Mutter umspringen? Narzissa folgte den anderen ehemaligen Slytherins in den Gerichtssaal und Harry sah ihr besorgt nach. Er saß woanders und auf dem Weg dorthin traf er auf eine Gruppe Slytherins, die eilig Platz machten. Er fing einen Blick von Blaise auf, der ihm schmerzlich die Situation vor Augen führte, in der das Haus Slytherin sich befand. Wären die Schlangen früher arrogant und stolz aufgetreten, so kuschten sie jetzt scheu und wehrten sich gegen keine Behandlung oder Bemerkung. Harry musste manches Mal ziemlich an sich halten, bei dem was er so hörte. Blaise schien ihn um etwas bitten zu wollen, doch die anderen schoben sich dazwischen und drängten ihn schon fast brutal ab. Harry nickte ihm zu und der Dunkelhäutige verstand. Endlich erreichte Harry den Saal und nahm neben Hermine Platz. Die Gryffindor zitterte vor unterdrückter Wut. „Es ist unglaublich, wie mit den Slytherins umgesprungen wird. Irgendwelche Idioten haben Pansy vorhin einen Stolperfluch…..“, Harry unterbrach sie entsetzt. „Ist sie verletzt?“ Er wäre am liebsten aufgesprungen und zu der dunkelhaarigen Hexe hinübergeeilt und Ron schaltete sich von Hermines anderer Seite ein. „Ein wenig glaub ich. Aber schlimmer hat sie vermutlich der Spott getroffen.“ Katie, die ebenfalls bereits anwesend war, dachte sich ihren Teil bei Harrys Reaktion. Offenbar war er nicht abgeneigt und die ehemalige Jägerin der Gryffindors nahm sich vor den Hauskameraden darin zu unterstützen. Sie hatte ohnehin nie verstanden was er an Ginny gefunden hatte. Harry würde nicht vorhaben Pansy nur als Gespielin zu haben, da war Katie sich sicher. Er würde jeden Beistand brauchen den er bekommen konnte. Schließlich betraten die Mitglieder des Zaubergamotts den Raum und langsam verebbten alle Gespräche. Kaum hatten die Richter Platz genommen, wurde Draco Malfoy hereingezerrt. Den Blick auf den Boden gerichtet, stolperte dieser hinter den Auroren her und wurde schließlich grob auf die Bank gestoßen. Gelächter hallte durch den Raum und Narzissa traten die Tränen in die Augen. Was hatten ihr Mann und sie ihm nur angetan? Blaise legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm. „Harry wird ihm helfen. Du kannst ganz beruhigt sein, Narzissa.“ Er war schon als Kind sehr oft bei den Malfoys gewesen und nannte Narzissa schon lange beim Vornamen. Der Vorsitzende bat um Ruhe, musste aber eine ganze Weile warten, bis diese schließlich eintrat. „Es geht heute darum, herauszufinden, was an den Anschuldigungen gegenüber Draco Malfoy dran ist. Ihm wird folgendes zur Last gelegt: Er soll, obwohl zum damaligen Zeitpunkt noch nicht volljährig das dunkle Mal empfangen haben und ein Mitglied der Todesser von Du-weißt-schon-wem geworden sein. Zudem hat er versucht Ronald Weasley zu vergiften, sowie Katie Bell mit Hilfe eines verfluchten Halsbandes zu töten. Am schwerwiegendsten wiegt jedoch der Mordversuch gegen Albus Dumbledore, um den wichtigsten Gegner Voldemorts auszuschalten.“ Hier unterbrachen den Vorsitzenden Pfiffe und Schmähungen und Draco sank noch mehr in sich zusammen. Er rechnete jede Sekunde damit, dass ihn ein Fluch traf und er wusste, dass die Auroren ihn nicht schützen würden. „Das er versuchte Todesser nach Hogwarts zu bringen, was ihm letztendlich auch gelang, wiegt da schon fast nicht mehr so schwer. Der Angeklagte hat das Wort.“ Totenstille senkte sich über den Gerichtssaal, als Draco den Kopf hob. „Ich…muss gestehen….ich bin ein Todesser.“ Der einsetzende Tumult unterbrach den Slytherin und er schluckte. „Ich…möchte…um Vergebung bitten. Ich…weiß, dass…ich…viel Leid über Menschen gebracht habe. Ich bitte Ron und Katie um Verzeihung, vielleicht können sie mir irgendwann vergeben, was ich ihnen angetan habe. Ich möchte mich bei allen entschuldigen, die unter meinen Beleidigungen in der Schule gelitten haben, besonders bei Neville Longbottom. Ich bin bereit… für meine Sünden zu zahlen.“ Es war totenstill, als Draco geendet hatte und einen letzten verzweifelten Blick auf die Reihe warf, wo Harry, Ron, Hermine und Katie saßen. Neville saß neben Katie und bei ihm wusste er wirklich nicht wie dieser entschied. Er hatte ihn gequält und verhöhnt und wenn der Gryffindor sich rächen wollte, wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt gekommen. „Er tut mir leid, es muss gerade die Hölle für ihn sein.“ Neville flüsterte und die anderen nickten. Auch ihnen tat der Blonde leid, auch wenn sie es noch nicht zeigen durften. Unterdessen wünschte Draco sich, dass der Boden ihn verschlingen würde, aber selbstverständlich geschah das nicht. Harry musste bei der Reaktion der Anwesenden sehr mit sich kämpfen, um ruhig zu bleiben. Er hätte am liebsten das Wort ergriffen, aber damit hätte er dem Slytherin ganz gewiss keinen Gefallen getan. Hermine flüsterte ihm zu: „Ich bin stolz auf dich, dass du dich so gut beherrscht.“ „Das fällt mir auch mehr als schwer. Aber ich helfe Draco nicht, wenn ich mich aufrege.“ Nach und nach wurden die ehemaligen Klassenkameraden aufgerufen und ungeachtet der Entschuldigung des Slytherins malten sie sein Bild in den schwärzesten Farben. Draco wurde mutloser, je länger die Verhandlung dauerte. Gern hätte er einen Schluck getrunken, aber niemand dachte daran, ihm eine solche Erleichterung zu verschaffen. Schließlich waren Hermine und Neville als Zeugen an der Reihe. Sie waren die ersten von der Gruppe, die aussagen sollten. Die Slytherins beobachteten sie bang, als sie nach vorne zu den bequemen Sesseln gingen. Wie würde besonders Neville reagieren? Draco verfluchte sich selber, dass er Harry nicht gebeten hatte, den Gryffindor zu bitten zu ihm zu kommen, damit er sich entschuldigen konnte. Doch nun war es zu spät, er musste die Rache Nevilles hinnehmen. Der Richter sah sie auffordernd an und Neville ergriff das Wort. „Es stimmt schon, dass Draco“, ein Raunen ging durch die Zuschauer, als er den Slytherin beim Vornamen nannte, „mich oft verletzt hat, wenn er über mich gespottet hat oder zum Ausprobieren von Flüchen herangezogen hat. Aber letztendlich hat er irgendwann dazu beigetragen, dass ich mich verteidigen konnte. Irgendwann war das Maß voll und ich entschloss mich zu lernen wie ich mich wehren konnte. Wäre er nicht gewesen hätte ich das vielleicht nicht geschafft.“ „Sie wollen aber doch jetzt nicht sagen, dass Sie Draco Malfoy dankbar sind, Mr. Longbottom?“ Der Vorsitzende konnte es nicht fassen und nicht wenigen Zuhörern erging es ähnlich. „In gewisser Weise schon.“ Draco hob ruckartig den Kopf. Der Gryffindor, den er so oft gedemütigt hatte verteidigte ihn offen? Er fühlte Scham in sich hochsteigen, der sich verstärkte, als nun Hermine zu sprechen begann. „Ich kann mich Neville im Prinzip nur anschließen. Natürlich hätte ich Draco so manches Mal gern eine schmerzhafte Lektion erteilt“, Gelächter unterbrach sie und so mancher stellte sich das genüsslich vor, „Aber letztendlich hat es mich dazu gebracht noch mehr zu lernen, um ihn in allen Fächern schlagen zu können und das ist mir in den meisten auch gelungen. Ich möchte daher den(das) Zaubergamott bitten…. Hier mildernde Umstände zu berücksichtigen. Diese bestehen darin, dass Draco seine Eltern schützen wollte, was wohl jeder Sohn und auch jede Tochter gemacht hätte.“ Nun war es nicht nur Draco der sich schämte. Auch die anderen Slytherins aus Hermines Jahrgang senkten den Kopf, waren sie bei Hermine doch nicht besser gewesen, als der Blonde. Blaise beschloss, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit um Verzeihung zu bitten. Nach den beiden kam Ron als Zeuge an die Reihe und er fühlte sich unbehaglich, als er nach vorne ging. So oft er Harry auch beneidet hatte, um die Aufmerksamkeit, die der Freund immer erhielt, so sehr wünschte er sich jetzt ganz weit weg. Aber ein kurzer Blick in Dracos angespanntes Gesicht ließ ihn weitergehen. Er wusste, dass der andere Zaubrer seine Hilfe brauchte, um möglichst ungeschoren aus der Sache rauszukommen. „Stimmt es, dass Mr. Malfoy Sie vergiften wollte, Mr. Weasley?“ „Ich kann nur sagen, dass ich vergifteten Met getrunken habe, wobei es allerdings nicht in Dracos Absicht lag, dass es mich treffen sollte. Das war lediglich ein dummer Zufall. Man kann ihn verantwortlich machen, dass er das Gift untergemischt hat, aber nicht, dass es mich getroffen hat.“ Rons Mutter musste einen Aufschrei unterdrücken. Sie hatte gewusst, dass ihr Sohn Draco helfen würde, aber nicht, dass es so offensichtlich geschah. Auch wenn sie bereit war, Narzissa eine Chance zu geben, so hieß das noch lange nicht, dass sie bereit war, deren Sohn zu vergeben. Aber genau darauf lief Rons Aussage hinaus. Draco Malfoy würde ein milderes Urteil bekommen, als es ihm ihrer Meinung nach zustand. Sie sah nicht die Dankbarkeit im Gesicht des Slytherins, sie wollte ihn nur hart bestraft sehen. Unter dem Raunen des Publikums war nun Katie Bell nach vorn gekommen und hier waren sich alle sicher, dass sie schonungslos mit dem Slytherin abrechnen würde. Katie warf dem Blonden im Vorrübergehen einen beruhigenden Blick zu und sekundenlang lächelte dieser. Die Gryffindor nahm Platz und Sekunden später brach erneut ein Tumult los, als auch sie Draco keine Absicht unterstellte, vorgehabt zu haben, sie zu töten. „Werden Sie bedroht, Miss Bell? Sagen Sie deswegen zugunsten des Angeklagten aus?“ Der Vorsitzende des Zaubergamotts fragte sie mit besorgt aussehender Miene. Noch immer waren einige Todesser auf der Flucht. „Nein. Ich habe lange über Dracos Motive nachgedacht und bin von alleine zu dem eben vorgetragenen Entschluss gekommen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)