Neuanfang in Slytherin von Schlangenmaedchen ================================================================================ Kapitel 16: Der Fuchsbau ------------------------ Kapitel 16 : Der Fuchsbau Harry kehrte schmunzelnd in die Eingangshalle des Manors zurück, wo Narzissa gewartet hatte, die ihn nun fragend ansah. „Das war Pansy, sie wollte mich sprechen und um ein längeres Gespräch bitten.“ Narzissa hob fragend die Augenbrauen, schwieg aber. „In der Großen Halle hat sie vor dem Kampf vorgeschlagen, dass man mich doch ausliefern solle und damit wäre alles beendet. Sie hat es aus Angst getan, nicht weil sie mich wirklich töten wollte. Sie muss in drei Tagen vor dem Zaubergamott erscheinen. Ich habe heute eine Eule bekommen, in der stand, dass ich als Zeuge geladen bin.“ Narzissa sah ihn erschrocken an. „Sie wird um Vergebung dafür bitten wollen. Pansy ist ein nettes Mädchen, dass….“, Harry unterbrach sie. „Das weiß ich, ich werde für sie aussagen. Das hätte ich auch ohne das Treffen morgen gemacht. Und nun lass uns gehen, Narzissa.“ Zögernd folgte sie ihm und als sie auf dem Platz vor dem Manor standen, nahm er die blonde Hexe am Arm und disapparierte. Sie tauchten vor dem seltsamsten Gebäude wieder auf, das Narzissa je gesehen hatte: dem Fuchsbau. Molly hatte wohl aus dem Fenster geschaut, denn kurz nach ihrer Ankunft kam sie in Begleitung der Zwillinge aus dem Haus. Derweil kamen Ron und Ginny aus dem Garten dazu und außer Ron sah jeder die Hexe taxierend an. Nur er begrüßte sie freundlich und ihr dankbares Lächeln wurde erstaunt registriert. Man merkte ihr an, dass sie sich unwohl fühlte und lieber woanders wäre. „Wie geht es Ihnen, Mrs. Malfoy?“ Rons Stimme durchbrach die Stille und Narzissa wandte sich ihm augenblicklich zu. „Mir geht es gut, danke. Die Hexen und Zauberer würden sagen es geht mir viel zu gut. Mr. Potter ist sehr großzügig, dass er mir Arbeit gibt nach allem, was geschehen ist, nicht nur was auf Malfoy Manor mit Ihnen geschehen ist würde viele daran hindern mir zu helfen. Auch Dracos Verhalten lässt unsere Familie nicht in einem guten Licht erscheinen. Ich möchte mich für meinen Sohn entschuldigen, bei allen Mitgliedern der Familie Weasley.“ „Sie liefern gute Arbeit ab und…“, damit wandte er sich an Molly „ sie ist wirklich gehorsam. Ich bereue nicht ihr eine Chance gegeben zu haben. Man kann sich sehr gut mit ihr unterhalten und sie weiß viel.“ Narzissa war daran gewöhnt, dass Harry in der Öffentlichkeit anders war und brachte trotz der Worte ein Lächeln zustande. Sie folgte allen in den Garten und nahm als letzte Platz. Molly betrachtete sie ungeniert und stellte verwundert fest, dass ein Teil ihrer Verachtung verschwunden war. Es fiel ihr nicht schwer, Rons Bitte vom Morgen zu erfüllen Narzissa Malfoy eine Chance zu geben. War das noch die arrogante Frau des Todessers Lucius Malfoy? Sie war Narzissa vor dem endgültigen fall des Dunklen Lords nicht oft begegnet, aber immer sehr herablassend behandelt worden. Vielleicht verdiente die Hexe wirklich eine Chance. Sie hatte in Harrys Stimme trotz der doch eher abwertenden Worte eine gewisse Wärme bemerkt und sie vertraute seinem Instinkt. „Ich gehe dann mal den Kuchen und die Getränke holen.“ Ohne Worte stand Narzissa auf und folgte Molly. „Kann ich Ihnen beim Tragen helfen?“ „Ich hatte gehofft, dass Sie mitkommen würden. Ich wollte unter vier Augen….“, Narzissa unterbrach ihr Gegenüber. „Ich würde alles für Harry tun, bitte glauben Sie mir das. Ich werde tun was immer er mir aufträgt, auch weil ich dankbar bin, dass er bereit ist mir überhaupt eine Chance zu geben. Nicht viele wären das, das ist mir schon klar.“ Narzissa nahm den Korb mit den Flaschen, während Molly die Kuchen vor sich her schweben ließ. Verwundert fragte sie sich, warum Harrys Haushälterin den Zauberstab nicht zu Hilfe nahm. Diese bemerkte den Blick und meinte. „Ich darf nur in Ausnahmefällen zaubern, sobald ich das Haus verlassen habe.“ Molly schnaubte empört auf und fragte sich was Harry dazu wohl gesagt hatte. Sie setzen sich wieder zu den anderen und immer noch war Narzissa sehr ruhig und versuchte sich im Hintergrund zu halten. Sie bemerkte, dass Harrys Glas leer war und erhob sich. Nachdem sie ihm eingeschenkt hatte, sah sie Ron fragend an. „Für Sie auch Mr. Weasley?“ Der Angesprochene nickte. „Danke, Mrs. Malfoy.“ „Du kannst diese Frau Narzissa nennen, dass reicht vollkommen, Ron.“ Arthur Weasley war in Begleitung von Kingsley Shackelbolt nach Hause gekommen und dieser hatte die Bemerkung nicht zurückhalten können. Ron runzelte die Stirn. „Das ist nicht höflich, Kingsley. Sie mag Harrys Angestellte sein, aber es steht ihr ein gewisses maß an Höflichkeit zu.“ Ehe der Auror antworten konnte, war Narzissas leise Stimme zu hören. „Narzissa ist vollkommen ausreichend, Mr. Weasley.“ „Aber nur wenn Sie Ron sagen.“ „Das steht mir bei weitem nicht zu." Narzissa räumte den Platz am Tisch und zog sich in den Schatten eines Baumes zurück. Ron war deutlich sichtbar unzufrieden und Molly musste ihm insgeheim recht geben. Sie hatte Narzissa beobachtet, wie dieser Harry umsorgt hatte und dabei war ihre Bedenken Stück für Stück zerbröselt. Wer so besorgt war, konnte kein schlechter Mensch sein. Und soviel Menschenkenntnis traute sie sich dann schon zu um zu erkennen, dass Narzissa Malfoy es ernst meinte und nicht nur eine bessere Behandlung für sich selbst wollte. Molly war sich mit einem Mal auch sicher, dass an den Geschichten nichts dran war, dass Harry Narzissa nur ein kleines zimmer mit unbequemer Schlafstätte zubilligte. Wieder half Narzissa wortlos, als Molly das Geschirr zurück in die Küche brachte und dort machte sich die Blonde sofort an den Abwasch. „Ich stell es dann auf den Tisch, weil ich nicht weiß wo alles hinkommt.“ „Ich räums gleich weg, Mrs. Malfoy.“ „Sie haben doch gehört, dass mir nur die Anrede Narzissa zusteht….“, Molly unterbrach sie. „Ich finde das wie mein Sohn nicht unbedingt höflich.“ Narzissa lächelte und als sie so entspannt arbeiteten platzte Molly heraus. „Wir haben beide ein Ziel. Wir wollen dass es Harry gutgeht.“ „Richtig, nur wird mir von den meisten Berechnung unterstellt. Sie vermuten, dass ich es tue um Gnade für Draco oder Lucius zu erwirken.“ „Ich glaube, dass sie es tun, weil Sie Harry mögen.“ „Ich mag ihn wirklich, er ist mir wie ein zweiter Sohn ans Herz gewachsen.“ Molly gab den letzten Rest Zurückhaltung auf und legte Narzissa eine Hand auf die Schulter. „Ich bin sicher, wenn Harry Draco oder Ihrem Mann nicht hätte helfen wollen, dann hätte er es auch nicht getan.“ Narzissa war unsicher, wusste Molly davon, dass Harry für ihre Lieben bezahlte? Sie beschloss lieber zu schweigen für den Fall, dass die Hexe nichts davon wusste. Molly ahnte etwas, aber auch sie ließ es unerwähnt. Wenn sie an Rons Worte nach dem Besuch bei Draco Malfoy in Askaban dachte, war sie sich fast sicher, dass Harry, der sicher auch davon wusste, dem Blonden und seinem Vater half. Sie verstand es nicht wirklich, aber sie akzeptierte es. Aber die Schilderungen Rons, wie Draco sich verändert hatte, hatten sie alle geschockt. Doch er hatte nichts von der typischen Verwahrlosung der Gefangenen von Askaban erzählt. Und sonst fiel Molly niemand ein, der zahlen würde. Obwohl – wenn sie an die Reaktionen von Hermine, Neville und Luna dachte, könnten die sich auch daran beteiligen. Tatsächlich hatten die drei sich verständigt und die Versorgung von Theodor Nott übernommen. Warum dessen Verfahren so lange dauerte, war allen ein Rätsel. Er trug kein Dunkles Mal und galt eigentlich als unschuldig. Doch jemand hatte ausgesagt, dass Theodor Nott offen gesagt habe, dass er das Dunkle Mal gleich nach der Schule empfangen und sich schon sehr darauf freuen würde. Alle Beteuerungen des Slytherins, dass das eine Lüge war, verhallten ungehört. Hermine war darüber empört und auch die anderen beiden fanden das nicht richtig. Sie trafen sich bei Hermine und beratschlagten was zu tun sei. „Wir müssen Theodor besuchen und ihm Mut machen. Er muss doch langsam verzweifeln.“ Damit hatte die Gryffindor recht. Je länger es dauerte, desto nervöser wurde der Slytherin, der sich vor allem nicht erklären konnte, wer für ihn zahlte. Es machte ihm Angst und er wagte nicht, sich vorzustellen, was derjenige eines Tages von ihm fordern würde. Hermine setzte durch, dass sie zu dritt eine Besuchserlaubnis bekamen und der Minister lächelte bei dem Gedanken wie Theodor Nott Junior zahlen musste. Dieser schrak aus seinen Gedanken, als die Tür aufging und ein Wärter ihn gnadenlos auf die Beine riss. „Zahltag, Todesserfreundchen.“ Zitternd ließ der Slytherin sich fesseln und wegziehen. Entsetzt starrte er kurze Zeit später auf die offene Tür des Nebenzimmers, von dem sein Vater ihm grauenvolle Dinge erzählt hatte. Er wurde hineingestoßen und verlor das Gleichgewicht. „Das ist genau der Platz, der dir zusteht.“ Diese Stimme kannte er: Hermine Granger. Er wagte nicht aufzustehen oder auch nur den Blick zu heben. Der Wärter schloss die Tür lautstark und plötzlich fühlte Theodor, wie ihm die Fesseln abgenommen wurden. Verwirrt sah er hoch, rührte sich aber immer noch nicht. „Ich bitte… um Verzeihung…. Für alles, Hermine.“ „Du hast mir nie etwas getan, Theodor. Es besteht keine Veranlassung um Verzeihung zu betteln.“ „Hermine hat recht, Theodor.“ Bei der weiteren Stimme fuhr der Slytherin herum. Entsetzt weiteten sich seine Augen, als er Neville und Luna entdeckte. Oh er war sowas von geliefert. Drei Leute konnten alles mit ihm machen, was ihnen beliebte und in den Sinn kam. „Fangt an, dass ich es hinter mir habe, ich bitte euch seid gnädig. Auch wenn mir klar ist, dass ich als Slytherin und noch mehr als Todesserkandidat keine Gnade verdiene.“ Ergeben schloss er die Augen. Natürlich hatte er den Verschlusszauber gehört und innerlich rechnete er mit dem Schlimmsten. „Womit sollen wir anfangen?“ Lunas verträumte Stimme drang zu ihm durch. „Mich zahlen zu lassen für die Erleichterungen, die ich durch eure Großzügigkeit habe. Soll ich… euch dreien zu Diensten sein?“ Hätte Theodor bei dieser Frage hochgeschaut, hätte er die entsetzten Gesichter der drei gesehen, als ihnen klar wurde, womit der Slytherin rechnete. „Steh auf und setz dich Theodor. Wir haben nicht vor, dich zahlen zu lassen.“ Verwirrt sah der Angesprochene hoch. Das konnte doch nicht wahr sein. Niemand zahlte für einen Gefangenen von Askaban ohne eine Gegenleistung von diesem zu fordern. Aber offenbar meinten die drei es ernst. Hermine hielt ihm die Hand hin und zog ihn hoch. Zaghaft lächelte er in die Richtung der beiden Mädchen und diese erwiderten das Lächeln freundlich. „Könnt ihr mir sagen wie es den anderen geht?“ „Draco wird heute Abend von Askaban nach Malfoy Manor verlegt, wo er bis zur Verhandlung Harry untersteht. Und Pansy muss in den nächsten Tagen vor dem Zaubergamott erscheinen um sich für die Forderung Harry einfach an Voldemort auszuliefern, um das Ganze zu beenden, verantworten.“ „Arme Pansy, sie hatte doch nur Todesangst. Sie hätte Harry nie wirklich ausliefern können. Dazu…. Liebt sie ihn zu sehr.“ Theodor hatte gezögert und die anderen schnappten nach Luft. Das hatte sogar Hermine nicht geahnt und der Slytherin lächelte. „Sie… liebt ihn?“ Neville sah aus wie ein lebendes Fragezeichen. „Auch Slytherins haben Gefühle und können sich verlieben. Pansy hätte sich eher selber töten lassen als dass sie Harry wirklich ausgeliefert hätte. Aber das wird ihr niemand glauben, nicht nach allem was wir Harry angetan haben.“ „Wir sagen es ihm und ich bin sicher dass er ihr helfen wird. Harry ist warmherzig und wird Pansy nicht bestraft sehen wollen. Es reicht, was die Leute tun, wenn sie sie irgendwo sehen.“ „Ihr seid großzügig. Danke. Warum wird Draco nach Malfoy Manor verlegt?“ Neugierig sah der Slytherin von einem zum anderen. „Harry will ihn in Sicherheit bringen und offiziell will er ihn demütigen.“ „Ihr seid wirklich freundlicher, als wir verdienen.“ Hermine schnaubte auf. „Es ist eine Schande, was sie mit dir hier machen. Du hast kein Dunkles Mal und nur wegen einer Lüge halten sie dich hier fest. Warum setzen sie kein Veritaserum ein?“ „Oh, das haben sie, zumindest bei mir.“ Sprachlos vor Entsetzen starrten die drei ihn an. „Warum bei Merlins Unterhose bist du dann noch hier?“ Neville konnte nicht fassen was er eben gehört hatte. „Ich habe keine Ahnung wie sie meine Inhaftierung begründen. Vielleicht… wollen sie mich hier vermodern lassen. Ich bin der Sohn eines Todessers und dafür muss ich büßen. Sie glauben wahrscheinlich, dass ich einen Weg gefunden habe, Veritaserum sicher zu umgehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)