Neuanfang in Slytherin von Schlangenmaedchen ================================================================================ Kapitel 15: Noch mehr Hoffnung ------------------------------ Kapitel 15 Noch mehr Hoffnung Narzissa wandte sich vom Fenster ab und ging ins Bett. Wenn Harry es gestatte, würde sie Draco ein wenig verwöhnen. Sie konnte ihm die Ketten nicht ersparen, aber sie konnte ihn in ihre Liebe einhüllen. Endlich fiel sie in einen unruhigen Schlaf. Noch jemand schlief in dieser Nacht schlecht und das war Ron. Er wollte am nächsten Morgen Draco besuchen und nach allem was Harry und Katie so erzählt hatten, musste es dem Blonden grauenvoll gehen. Er hatte am Abend noch mit Harry gesprochen und wusste von Dracos Verlegung in das Verließ von Malfoy Manor. Er ahnte, dass der Freund den Slytherin vor einigen Wärtern schützen wollte. Endlich hörte er seine Mutter aufstehen und zog sich rasch an. Als er die Küche betrat, sah Molly erstaunt auf. „Seit wann bist du ein Frühaufsteher, Ron?“ „Ich konnte nicht mehr schlafen.“ „Ist es wegen Draco Malfoy? Du solltest dir wegen ihm keine Sorgen machen, er bekommt was er verdient. Immerhin hat er dich mit dem vergifteten Met töten wollen.“ „Es lag nie in seiner Absicht dass es mich treffen sollte. Wenn er mich deswegen um Vergebung bitten sollte, werde ich ihm das Nachsehen. Blieb ihm denn wirklich eine andere Wahl? Hätte er seine Eltern opfern sollen, um selbst frei von Schuld zu sein? Ich möchte dich auch bitten Narzissa heute freundlich zu behandeln, sie bereut und will neu anfangen. Dazu kann sie jede nur erdenkliche Hilfe brauchen.“ Selten hatte Ron so ernst gesprochen und Molly lächelte. „Ich kann nicht versprechen, dass ich sie mag, aber ich werde dieser Frau eine faire Chance geben.“ „Danke Mum. Mehr kann sie nicht erwarten, aber ich bin sicher, sie würde alles in ihrer Macht stehende für Harry tun.“ Endlich war es spät genug sodass Ron gehen konnte. Er wusste nicht genau, wann die Gefangenen geweckt wurden, aber er nahm zu Recht an, dass es sehr früh war. Er konnte sich nicht vorstellen, dass das Ministerium ihnen auch nur den kleinsten hauch an Freundlichkeit entgegen brachte. Er fröstelte, als er schließlich vor dem Gebäude stand und in den Besucherraum geführt wurde. Wenig später wurde der Slytherin von Dickens hereingezerrt. Wieder war er gefesselt und es schien, als wage er es nicht den Kopf zu heben. Erst als der Wärter gegangen war, hob Draco den Kopf und begegnete Rons Blick. Wie auch bei Katie waren ihm auf Rons Wunsch die Fesseln abgenommen worden. Draco zögerte ehe er aufstand und vor Ron auf die Knie fiel. „ Bitte Ron, verzeih mir, dass du beinahe getötet wurdest. Ich schwöre bei allem was du willst, dass ich das niemals im Sinn hatte. Ich bin mir bewusst dass du keinerlei Veranlassung hast, mir zu glauben, aber es ist die Wahrheit. Ich habe dir und deiner Familie das Leben in Hogwarts zur Hölle gemacht und das tut mir aufrichtig leid.“ Er konnte Ron nicht in die Augen sehen und begann zu zittern. Von dem Gryffindor hing letztendlich ab, wie seine Zukunft aussehen würde. Ob er Milde erfahren würde oder die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekam. Als der Rothaarige zu sprechen begann, hielt Draco unbewusst den Atem an. Er bereute, was er seinem gegenüber angetan hatte und hatte Angst, dass dieser sich nun gnadenlos rächen würde. „Steh auf und setz dich hin, Draco.“ Ron wartete, bis Draco der Aufforderung Folge geleistet hatte, ehe er weitersprach: „Du hast mir oft wehgetan mit deinen Bemerkungen und ich muss ehrlich sagen, dass ich dich damals am liebsten verflucht hätte.“ Draco schloss unwillkürlich die Augen. Katie Bell mochte ihm verziehen haben und auf die Höchststrafe verzichten, aber Ron Weasley würde es mit Sicherheit nicht tun. Er war erledigt. Askaban willkommen. Nach einer rechtskräftigen Verurteilung würde er die letzten Tage bis zum Kuss hier verbringen müssen. Er schluckte trocken und Ron, der ihn still beobachtet hatte, lächelte. „Aber ich halte dir zugute, dass du dich entschuldigt hast. Und du wolltest deine Eltern vor Voldemorts Rache schützen. Wahrscheinlich hätte ich genauso gehandelt, wenn ich das Pech gehabt hätte, an deiner Stelle gewesen zu sein. Ich werde bei deiner Verhandlung ein nachsichtiges Urteil fordern.“ „Danke, Ron, das kann ich kaum wieder gut machen.“ Ehrliche Dankbarkeit klang aus Dracos Worten. „Weißt du wie es den anderen Slytherins geht?“ „Teilweise. Sie werden gedemütigt wo immer sie sich sehen lassen. Theodor wird hoffentlich freigesprochen von dem Verdacht ein Todesserkandidat zu sein und Pansy muss sich in den nächsten Tagen vor dem Zaubergamott verantworten, wegen der Äußerung man solle Harry doch einfach ausliefern, dann wäre alles vorbei.“ Draco schluckte trocken, als er an die dunkelhaarige Hexe dachte, von der viele gedacht hatten, dass er sie heiraten würde. Ebenso eilten seine Gedanken zu Theodor den er zu recht hier in Askaban vermutete. „Das hat sie nie ernst gemeint, Ron. Sie hatte wie wir alle nur Angst vor dem Dunklen Lord, nur deswegen hat sie so etwas gesagt. Sie werden sie einsperren.“ „Werden sie nicht. Hermine hat für Harry eine Verteidigungsrede geschrieben, uns ist auch klar, dass Pansy das nicht so gemeint hat.“ „Danke Ron. Bitte richte auch Hermine meinen Dank aus, dass sie Pansy hilft. Ich werde heute Abend in das Verließ von Malfoy Manor verlegt, dort wird sie mich nicht besuchen dürfen, sodass ich ihr persönlich danken kann oder um Verzeihung für alle Handlungen und Worte bitte.“ „Wenn du das gern tun möchtest wird sie einen Weg finden.“ Ron klang trocken und Draco lächelte. „Allerdings, sie schon. Ich habe sie immer um ihre Klugheit beneidet.“, gestand der Slytherin. „Du hattest doch auch hervorragende Noten. Oder sind die durch Bevorzugung entstanden?“ „Nein, auch wenn viele das behaupten. Professor Snape hat uns nie bevorzugt, wir wurden im Geheimen nicht minder hart bestraft als ihr. Nur bekamen wir eben nie einen Punktabzug. Er hätte mir nie bessere Noten gegeben als ich verdient habe.“ Ron staunte, das hätte er nie erwartet zu hören. Ehe er weiter fragen konnte, begann Draco zu husten. In den Zellen war es kalt und natürlich stand den Todessern keine medizinische Versorgung zu. Während Draco sich fast die Seele aus dem Leib hustete, goss Ron ein wenig Wasser aus dem Krug in den Becher und schob diesen dann dem Slytherin hin. „Ich … darf … ….das nicht…. Annehmen. Es…. steht mir ….. nicht zu.“ Draco keuchte und wurde immer wieder vom husten unterbrochen. Ron stand auf, nahm den Becher und ging hinüber zu Draco. Sanft zwang er ihn das Wasser zu trinken und nun endlich gehorchte der Blonde. Das Wasser tat ihm wirklich gut und er bedankte sich. Nachdem ihm nun auch Ron die Angst genommen hatte, dem Kuss eines Dementors ausgesetzt zu sein, fühlte er sich zum ersten Mal zuversichtlich. „Danke Ron.“ „Gern geschehen. Soll Hermine einen Weg finden, dich zu besuchen?“ „Ja bitte, ich möchte sie direkt um Verzeihung bitten. Ich werde das zwar auch offen in der Verhandlung tun, aber ich möchte…“, er brach ab, aber Ron hatte ihn auch so verstanden. Dickens erschien wieder und ehe es schmerzhaft wurde, streckte der Slytherin die Hände nach hinten, um sich fesseln zu lassen. Er konnte schon gar nicht mehr zählen wie oft er in letzter Zeit gefesselt gewesen war. Manchmal glaubte er schon die Fesseln zu spüren, wenn sie gar nicht da waren. Er warf einen letzten dankbaren Blick auf Ron, ehe der Wärter ihn mit sich zerrte. Lucius sah besorgt auf, als Draco zurück in die Zelle gestoßen wurde. „Ron hat mir verziehen, er wird ein gnädiges Urteil fordern. Das hätte… ich nicht zu hoffen gewagt.“ „Das freut mich wirklich“, Lucius atmete auf. Dracos Vater war wirklich erleichtert, dass wenigstens sein Sohn vor dem Kuss sicher zu sein schien. Man konnte nie wissen, wie das Ministerium das Zaubergamott bei seinen Urteilen gegenüber den Todessern beeinflussen würde, aber Draco schien zumindest Chancen zu haben eine humane Strafe zu bekommen. Unterdessen saß Pansy Parkinson in ihrem kleinen schäbigen Zimmer und zitterte. Es war nicht nur die Kälte die sie dazu brachte, nein, es war auch nackte Angst. Sie hatte Post vom Ministerium erhalten, in der ihr mitgeteilt wurde, wann sie sich wegen des Angriffs auf Harry Potter zu verantworten hatte. Sie wusste, dass sie dafür bestraft werden würde, aber sie hatte das doch nur aus Angst gesagt. Wenn sie gleich zu Beginn um Verzeihung bat, würde Harry vielleicht großzügig sein. Die magische Welt an sich war es nicht. Seit Justin Finch-Fletchley in einem Interview erklärt hatte, sie hätte den Tod von Harry Potter gefordert, traute sie sich kaum noch auf die Straße. Wobei ihr kalte Verachtung lieber war, als wenn die Leute sie anspuckten oder ihr Flüche aufhalsten. Einmal war sie drei Tage mit einem Gefieder herumgelaufen, ehe sich der Fluch von selbst wieder aufhob. Die Slytherin überlegte sich, ob sie Harry eine Nachricht zukommen lassen sollte. Sie könnte ihn anflehen sie zu versschonen. Wenn die Geschichten über den Helden der magischen Wellt stimmten, die bis in den Slytherinkerker hinunter gedrungen waren, dann würde er vielleicht in der Verhandlung gnädig sein. Sie stand auf und entnahm einer Dose etwas Flohpulver, eine Eule konnte sie sich nicht leisten, und ging zum Kamin. Sie warf es hinein und rief leise: „Potter Manor.“ Pansy hatte Glück und traf Harry noch an, der von Ava schnell herbeigeholt worden war. „Was kann ich für dich tun, Pansy?“ Erstaunt hörte sie, dass seine Stimme freundlich klang. Sie hatte erwartet, dass er sie verachtete für die Aussage, die sie in der Großen Halle getroffen hatte. Sie musste sich mehrfach räuspern, ehe sie einen Ton herausbrachte. „Kann ich persönlich mit dir sprechen, Harry? Bitte.“ Wenn Harry von dem flehenden Ton überrascht war, so zeigte er es nicht. „Klar, können wir miteinander reden. Treffen wir uns morgen im Tropfenden Kessel?“ Ein anderer Treffpunkt wäre der Slytherin zwar lieber gewesen, aber sie war nicht in der Position Bedingungen zu stellen und so stimmte sie zu. „Gut, dann bis morgen Pansy, ich freue mich.“ Noch lange, nachdem Harry verstummt war, kauerte Pansy bewegungslos vor dem Kamin. Er freute sich? Das konnte doch nur eine Floskel sein. Niemand freute sich einen Slytherin zu sehen, außer um ihn zu demütigen und ihm seinen Platz in der Gesellschaft zu zeigen. Und immerhin hatte sie seinen Tod „gefordert“. Was würde Harry morgen mit ihr machen? Würde er sie überhaupt anhören? Aber wiederum war er heute freundlich gewesen und bei ihrem letzten Treffen hatte er sie auch anders als die anderen Magier behandelt. Ihr blieb nur, das Beste zu hoffen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)