Neuanfang in Slytherin von Schlangenmaedchen ================================================================================ Kapitel 14: Mehrere Besuche --------------------------- Kapitel 14 Mehrere Besuche Während Harry in der Winkelgasse seine Besorgungen machte und mit Pansy Parkinson sprach, war auch Katie nicht untätig gewesen. Sie hatte ihre Eule zu den Weasleys geschickt und Ron eingeladen. Postwendend kam diese zurück mit der Nachricht, dass er sich freute und am nächsten Tag kommen würde. Sie beschloss, seinen Lieblingskuchen zu backen und dabei musste Harry ihr helfen. Sie disapparierte und stand wenig später am unteren Ende des Zufahrtsweges von Malfoy Manor. Eilig ging sie den Weg entlang und bewunderte das imposante alte Herrenhaus. Sie versuchte sich vorzustellen, wie Draco hier aufgewachsen war. Auf ihr Klopfen öffnete ihr Narzissa, die sofort in die Rolle der aufmerksamen Hausdame schlüpfte. „Darf ich Ihnen den Umhang abnehmen?“ „Gern“, Katie lächelte die Mutter von Draco freundlich an. Dann fragte sie nach Harry und wurde in einen prachtvoll ausgestatteten Salon geführt. Harry sah erstaunt auf und lächelte dann erfreut. „Katie, wie schön, dass du mich besuchen kommst. Ava!“ Die kleine Hauselfe erschien sofort. „Ich wurde gerufen?“ Auch die Elfen wurden gut behandelt und hatten ihre Angst vor Harry längst verloren. „Bring und bitte Tee und wenn noch Kuchen da ist, den auch.“ Die Elfe verschwand und Katie lachte. „Kuchen ist das richtige Stichwort, ich wollte mich nach Rons Lieblingskuchen erkundigen. Er kommt morgen und ich will ihn bitten bei Draco Gnade vor recht ergehen zu lassen. Du hattest Recht, Draco hat sich furchtbar verändert.“ Narzissa zuckte zusammen und Katie, die sie ganz vergessen hatte, lächelte entschuldigend. „Oh, körperlich geht es ihm soweit gut, nur seelisch ist er kurz vor dem Kollaps. Vielleicht kann man durchsetzen, dass er hier unter Hausarrest gestellt wird, anstatt in Askaban seine Strafe zu verbüßen.“ Narzissa wandte sich an Katie: „Ich…. Ich möchte Ihnen danken Miss Bell. Mein Sohn hat sie in Todesgefahr gebracht und dennoch verzeihen Sie ihm und wollen ihm sogar helfen.“ Die Stimme versagte Narzissa und sie verstummte. „Er hat um Verzeihung gebeten und ich glaube ihm seine Reue.“ Harry, der bisher nur zugehört hatte, verriet nicht, dass Ron längst bereit war Draco zu verzeihen und ihm ebenfalls helfen wollte. „Er liebt eigentlich alles, was irgendwie mit Schokolade zusammenhängt. Und das Ganze mit sehr viel Sahne.“ „An die Sahneberge kann ich mich noch gut erinnern“, bei der Erinnerung lachte Katie auf, „ich wusste nur nicht, was drunter war.“ Jetzt lachte auch Harry und sogar Narzissa lächelte. Sie dachte an ihren Sohn, der auch nie genug Sahne nehmen konnte. Die beiden Gryffindors waren erstaunt, als sie sagte: „Ganz wie Draco.“ „Echt? Das wusste ich gar nicht, aber wie auch, ich hab Draco nie auf den Teller geschaut.“ „Das wäre auch schlecht möglich gewesen - so einmal quer durch die Halle.“ An diesem Nachmittag hatten sie noch viel spaß miteinander und als Narzissa Katie schließlich zur Tür brachte und wieder zurückkam, saß Harry nachdenklich im Sessel. „Was ist, Harry?“ „Katie hat mich auf eine Idee gebracht. Ich könnte wirklich versuchen, ob Draco hier unter Hausarrest gestellt wird.“ „Das wird der Minister nicht zulassen, es ist hier viel zu komfortabel.“ „Ich kann ihm auch dabei nicht ersparen, gedemütigt zu werden. Er bekommt natürlich nicht sein Zimmer, sondern nur einen kargen Raum, der zusätzlich mit Antifluchtzaubern belegt wird. Oder er wird schlicht an eine lange Kette gelegt. Aber er wäre außerhalb der Reichweite der Dementoren und gewisser Wärter und du könntest ihn jeden Tag sehen.“ Narzissas Augen füllten sich mit Tränen. „Das wäre…, ich würde alles für dich tun, wenn du das erreichen kannst.“ „Nachdem wir morgen in Askaban waren, werde ich nochmal den Minister aufsuchen. Und du machst mir das Leben doch ohnehin angenehm. Ich habe das Gefühl, eine Mutter bekommen zu haben.“ Vor Freude, aber auch vor Verlegenheit errötete Narzissa. Am nächsten Morgen wachte Narzissa sehr früh auf und machte sich fertig. Als sie den Salon betrat, kam sie gerade recht, um das Fenster zu öffnen. Eine Eule des Ministeriums hatte begonnen mit dem Schnabel dagegen zu pochen. Sie nahm ihr das Pergament ab und rollte es auf. Es war die erwartete Aufforderung sich die Schmach von Lucius und Draco anzusehen. Harry hatte unbemerkt den Raum betreten und kam nun herüber. „Vom Minister?“ Narzissa zucke erschreckt zusammen und sofort entschuldigte der Gryffindor sich. „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.“ Er musste die blonde Hexe fast zwingen wenigstens eine Kleinigkeit zu essen, ehe sie nach Askaban aufbrechen konnten. Narzissa hatte das verständliche Gefühl, als wäre ihr der Hals wie zugeschnürt. Endlich konnten sie aufbrechen und Narzissa erschauderte, als sie vor Askaban standen und sie die dunklen Mauern betrachtete. Langsam folgte sie Harry und dem Wärter, der schließlich vor einer Zelle stehenblieb. „Wir sind da, ich hole Sie in einer Stunde wieder ab.“ Er wandte sich an Harry und ignorierte die Hexe vollkommen, ehe er aufschloss. Beide traten ein und die Tür fiel hinter ihnen knarrend ins Schloss. Draco und Lucius waren wie erstarrt, doch dann sprang der Jüngere auf. „Mutter!“ Mit diesem Schrei stürzte er auf Narzissa zu, die ihn liebevoll umfing. Harry drehte sich taktvoll um, denn diese Augenblicke gehörten nur den dreien. Lucius trat ebenfalls näher und hätte Harry ihn beobachtet, so hätte er bemerkt, wie aufgewühlt dieser war. Seine Maske hatte deutliche Risse bekommen. Draco kam herüber zu Harry und bedankte sich. „Danke, dass du meine Mutter so freundlich behandelst. Aber sie sollte…. uns in dieser Schmach nicht sehen.“ „Verstehe ich, aber Narzissa wollte zu euch und anders war das eben nicht möglich.“ Lucius hatte sich mittlerweile auch wieder gefangen, war aber nicht bereit, seine Frau loszulassen. Narzissa schmiegte sich an ihn und Harry zwinkerte Draco zu. „Katie hat mich auf die Idee gebracht zu versuchen, dass du bis zu deiner Verhandlung auf Malfoy Manor unter Hausarrest gestellt wirst. Ich kann dir dort keinerlei Komfort bieten, aber du könntest deine Mutter jeden Tag sehen.“ „Wenn dir das gelingt, stehe ich auf ewig in deiner Schuld. Nicht dass ich das nicht ohnehin tun würde.“ „Bitte versuchen Sie meinen Sohn hier herauszuholen, er übersteht das nicht viel länger.“ Lucius Malfoy hatte sich an Harry gewandt und in seiner Stimme lag deutliche Besorgnis. „Ich werde nachher nochmal zum Minister gehen und versuchen das durchzusetzen und dann werde ich einen der Kellerräume herrichten. Mehr als ein Bett und eine Decke kann ich dir nicht geben, Draco, aber du wärst wenigstens die Dementoren los. Dem Minister werde ich das irgendwie als Demütigung verkaufen.“ Man sah Draco an, dass er sich schämte. Er hatte sich wieder an seine Mutter geschmiegt und wirkte nun wie ein verängstigtes Kind und nicht mehr wie der arrogante Schüler, als den viele ihn in Erinnerung hatten. Während die drei Malfoys und Harry redeten, hatte Katie den Tisch gedeckt und wartete nun auf Ron. Der erschien leicht verspätet und versuchte sich erst gar nicht herauszureden. „Was wolltest du mit mir besprechen?“ „Es geht um Draco Malfoy.“ „Vater geht heute zum Minister und holt die Besuchserlaubnis für mich. Er soll mir erklären, warum er mich vergiften wollte.“ Ron verstellte sich, da ihm noch nicht klar war, wie Katie zu dem Slytherin stand. „Eben darum geht es. Ich war schon dort und Draco hat sich erschreckend verändert. Er bereut seine Taten zutiefst und wenn ich ehrlich bin, so glaube ich ihm das. Ich wollte dich bitten, in seiner Verhandlung gnädig mit ihm zu sein.“ Ernst sah Katie den ehemaligen Hauskameraden an und sah erstaunt, dass dieser lächelte. „Wie…Was…“, Ron unterbrach sie. „Harry hat schon mit mir geredet, ebenso wie Neville und Luna. Ich wusste eben nur nicht wie du dazu stehst. Ich werde Draco nicht zur Höchststrafe verurteilen.“ „Das ist gut. Ich hätte nie gedacht, dass ich mir mal ausgerechnet um Malfoy Sorgen mache. Er wirkte wie ein total verängstigtes Kind.“ „Er weiß was ihm drohen kann und ehrlich gesagt hätte ich davor auch Angst.“ Unterdessen war die Stunde in Askaban viel zu schnell vergangen und ein letztes Mal umarmten sich die Malfoys unter Dickens höhnischen Bemerkungen. Während Narzissa auf Harrys Anweisung hin nach Malfoy Manor disapparierte, wurde Draco von dem Wärter ins Nebenzimmer gezerrt. Ehe er ihn hineinstieß meinte Dickens: „Ich würde mich dieses Mal besser anstellen an deiner Stelle. Oder du verlierst ein paar Vergünstigungen.“ Harry verdrehte die Augen und als er hinterher wieder herauskam meinte er an Draco gewandt. „Na also, es geht doch. Warum nicht gleich so.“ Der ehemalige Slytherin errötete und ließ sich in seine Zelle zurückbringen. Wenig später lauschte der Minister, verwirrt durch Harrys schnelles Wiedererscheinen den Worten des Gryffindors. „Da haben Sie eigentlich eine gute Idee, der man unter einer Bedingung zustimmen kann. Der Gefangene muss in einen Kellerraum, bekommt nur eine Decke wie in Askaban auch und wird zudem an eine magische Kette gelegt.“ „Narzissa wird den Raum heute Nachmittag herrichten. Morgen soll sie mich zu den Weasleys begleiten und am Abend ist dann alles bereit für Draco. Also ich freu mich darauf, dieser arrogante Todesser gefangen im Keller seines einstigen Zuhauses.“ Harry sagte genau das, was der Minister hören wollte. Endlich konnte er gehen und zu Hause gab er Narzissa den Auftrag den Kellerraum vorzubereiten. „Ich könnte den Minister…..! Er hat Draco nicht einmal ein Bett zugestanden, nur eine Decke.“ „Mehr hatte mein Sohn in Askaban auch nicht, Harry.“ „Ich wollte es ihm doch ein wenig bequemer machen. Die Auroren bringen morgen auch noch eine magische Kette mit, an der er sich zwar im Zimmer frei bewegen kann, aber nicht fliehen. Als würde Draco das versuchen. Er weiß, dass er nirgends hinkann und nie sicher wäre. Außerdem würde er nur seine Lage verschlimmern wenn er nicht kooperiert. Es ist reine Schikane.“ Narzissa nickte bekümmert und machte sich daran, den Auftrag von Harry auszuführen. Dieser suchte unterdessen die größte Decke, die er finden konnte und belegte sie mit einem Wärmezauber. Darin konnte Draco sich einwickeln und hatte es etwas weicher. Er brachte sie in den Raum, den Narzissa gerade gereinigt hatte. „Fertig Harry“, Narzissa drehte sich zu ihm um und lächelte. „Hier ist die Decke und morgen Abend kommt Draco.“ „Ich hatte gehofft…“, Harry lächelte. „Wir gehen morgen zu den Weasleys. Sie haben mich eingeladen und akzeptiert, dass meine Hausdame mich begleitet.“ Narzissa erschrak sichtlich und murmelte. „Sie haben mich wirklich akzeptiert? Mrs. Weasley will mich eher mal so richtig unter die Lupe nehmen. Ob man mir trauen kann, denn davon ist sie noch lange nicht überzeugt. Die magische Welt würde die Angehörigen der Todesser am liebsten mit nach Askaban sperren und ich kann es den Leuten noch nicht einmal übel nehmen. Ohne deine Hilfe wäre ich auch nicht sicher, ich müsste auf der Straße um Almosen betteln. Das hätten sich die Leute für mich gewünscht und so müsste ich in ihren Augen zahlen.“ „Das hast du nicht verdient, Narzissa, ich hab dich wirklich gern, du bist freundlich und warmherzig. Und ich beneide Draco, dich zur Mutter zu haben. Narzissa errötete vor Freude, aber auch vor Verlegenheit. „Danke Harry. Du…du bist auch fast wie ein Sohn für mich. Bitte verzeih mir, wie ich euch behandelt habe, als die Greifer euch zu uns gebracht haben. Ich hatte panische Angst um meine Familie.“ „Verständlich. Ich trage dir das nicht nach. Ich hätte vermutlich nicht anders gehandelt.“ In dieser Nacht schlief Narzissa fast gar nicht. Einerseits freute sie sich auf Draco, andererseits hatte sie auch Angst vor den Weasleys. Sie befürchtete trotz aller Bemühungen keine Gnade zu finden. Sie stand auf und trat ans Fenster, um in den Park hinaus zu schauen. Sie erinnerte sich, wie Draco als Kind den Park geliebt und darin gespielt hatte und ein bitteres Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. So würde es nie wieder werden. Draco würde nach den Erfahrungen unter Voldemort und jetzt in Askaban nie wieder so unbeschwert sein können. Dabei ahnte sie noch nicht wie sehr ihr Sohn noch leiden würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)