Neuanfang in Slytherin von Schlangenmaedchen ================================================================================ Kapitel 6: Schwere Zeiten kündigen sich an ------------------------------------------ Kapitel 6: Schwere Zeiten kündigen sich an Am Morgen nach der alles entscheidenden Schlacht in der Großen Halle von Hogwarts erwachte Neville Longbottom wie zerschlagen. Er hatte in der Nacht geträumt, wie Draco verzweifelt vor dem Zaubergamott um Gnade gefleht hatte und dann unter dem höhnischen Gelächter der Zuschauer abgeführt worden war. Der Gryffindor wusste, dass sein ehemaliger Widersacher kaum Milde finden würde und beschloss Harry zu bitten über seinen Schatten zu springen und dem Slytherin beizustehen. Sonst bestand die hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Traum zu einer schrecklichen Gewissheit werden würde. So wie er ihn am vergangenen Abend kennengelernt hatte, verdiente Draco keine Bestrafung in Askaban. Er musste sich einen Plan zu Recht legen, wie er ihn davor bewahren konnte, doch zuerst galt es ihm die Vergünstigungen zukommen zu lassen. Unterdessen waren auch die Malfoys erwacht und nachdem sie sich fertig gemacht hatten, entdeckten sie ein Frühstück im Gemeinschaftsraum, dass keine Wünsche offen ließ. Aber sowohl Lucius als auch Draco war die Kehle wie zugeschnürt. Beide wussten nur zu gut was in wenigen Minuten geschehen würde und gaben vor Narzissa zu Angst zu haben. Schließlich war es soweit. Die Auroren betraten in Begleitung von Professor McGonagall den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Draco und Lucius erhoben sich zögernd, während Narzissa aufschluchzte. Sie umarmte beide ein letztes Mal, ehe sie hilflos zusehen musste, wie ihre Lieben grob an den Handgelenken gefesselt wurden. „Es geht nach Askaban, wo ihr eure gerechte Strafe empfangt.“ Die Auroren gaben sich keine Mühe ihre Verachtung zu verbergen und Draco zuckte unwillkürlich zusammen. Schließlich spürte er den Zauberstab eines Auroren im Rücken und ging gehorsam los. Seine Zukunft lag nun in den Händen anderer und nicht mehr in seinen eigenen. Er konnte sich nur noch fügen. Während unten in den Kerkern die Malfoys die letzten Minuten in Freiheit verbrachten, erwachten Ron, Hermine und Harry im Raum der Wünsche. Harry brachte es nicht fertig den Freunden sofort von dem nächtlichen Gespräch im Büro des Schulleiters zu erzählen und brütete still vor sich hin. Die beiden anderen ließen ihn i Ruhe in dem Glauben, dass er noch bei dem Kampf am Abend davor war. Unterdessen ließ sich Harry viel Zeit mit dem fertigwerden und schickte seine Freunde schließlich zum essen. Er hatte keine Lust sich erneut den neugierigen Blicken der Leute auszusetzen, doch sein immer schlimmer knurrender Magen zwang ihn schließlich dazu den gemütlichen Raum zu unterlassen und Richtung Große Halle zu gehen. Gerade als er die große Marmortreppe hinunter kam, sah er wie zwei Auroren die gefesselten Slytherins, an die er eben noch gedacht hatte, grob vor sich hertrieben. Draco bekam just in diesem Augenblick einen kräftigen Stoß in den Rücken, der ihn unter dem höhnischen Gelächter der Auroren fast zu Boden gehen ließ. Ein leises Keuchen Harrys lenkte die Aufmerksamkeit aller auf den schwarzhaarigen Zauberer. Dracos Augen schienen allen Glanz verloren zu haben und resigniert sah er hinüber zu seinem ehemaligen Erzrivalen. Er schien sichtlich mit Spott zu rechnen, aber Harry dachte nicht daran. Er erkannte schlagartig, dass Dumbledore und seine ehemalige Hauslehrerin Recht gehabt hatten mit ihrer Einschätzung des Slytherins. Wie immer hatte Dumbledore tiefer gesehen als alle anderen. Der jüngere der Malfoys schien zu ahnen, was ihm bevorstand und Harry vermutete zu Recht, dass Lucius seinem Sohn das berüchtigte Gefängnis von Askaban genau geschildert hatte. Schließlich war er bereits einige Monate dort gewesen, ehe Voldemort ihn hatte befreien lassen und hatte es kennengelernt. Mit einem Mal fühlte Harry verwundert so etwas wie Mitleid mit dem blonden Mitschüler in sich aufsteigen. Er ahnte das Draco in dem kalten und für seine Grausamkeit bekannten Gefängnis entsetzlich leiden würde. Zögernd trat er näher und einer der Auroren fragte katzenfreundlich. „Können wir etwas für sie tun, Mr. Potter?“ „Kann ich kurz mit Draco unter vier Augen sprechen?“ Überrascht sah dieser hoch. Wollte Potter ihn doch nicht offen verhöhnen? Er kam gar nicht auf die Idee, dass Harry nicht im Mindesten vorhatte ihn zu quälen. Er rechnete vielmehr damit dass dieser sich rächen wollte für all die Gemeinheiten die er begangen hatte und die ihm jetzt leid taten. Draco war mittlerweile ehrlich genug sich einzugestehen, dass er den Gryffindor wirklich extrem mies behandelt hatte und hoffte, dass er die Gelegenheit bekam sich bei ihm zu entschuldigen. „Das ist eigentlich nicht üblich, aber ich denke, für Sie können wir eine Ausnahme machen. Aber wir werden von hier aus die Zauberstäbe auf ihn richten. Die kleinste falsche Bewegung wird er bereuen.“ Dann wandte er sich an den jungen Todesser und ermahnte ihn: „Denk daran, wir haben deinen Vater als Pfand. Du willst doch nicht, dass ihm etwas passiert, oder?“ Das letzte klang in Dracos Ohren wie eine Drohung. Aber ehe er reagieren konnte packte ihn Harry überraschend sanft am Arm. „Gut, geht klar. Komm Draco.“ Widerwillig folgte der Slytherin der Aufforderung. „Bitte verzeih mir alles, was ich dir je angetan habe.“ Ehe ihn der letzte Rest Mut verließ, wollte Draco die Entschuldigung hinter sich bringen und Harry lächelte beim Anblick des verlegenen Klassenkameraden freundlich. „Vergeben und vergessen, Draco. Wir haben nicht viel Zeit also hier nur kurz: Ich will versuchen dir zu helfen. Du hättest Dumbledore nicht töten können…“, der Angesprochene unterbrach ihn. „Woher willst du das wissen?“ „Ich war unter dem Tarnumhang dabei. Warum hast du die Todesser nach Hogwarts gebracht?“ Draco schluckte, ehe er leise gestand. „Der Dunkle Lord drohte meine Eltern zu töten, wenn ich es nicht tue. Es war seine Rache für Vaters Versagen im Ministerium, als er es nicht geschafft hatte ihm die Prophezeiung zu bringen und stattdessen auch noch verhaftet wurde.“ „Gut, also war das auch nicht freiwillig. Da müsste man bei deiner Verteidigung ansetzen können. Hermine wird da bestimmt etwas einfallen.“ Draco schnaubte. „So wie ich sie immer behandelt habe? Da wird sie sich eher freuen mich am Boden zu sehen. Würdest du aber bitte Hermine und auch Ron meine Entschuldigung für mein Benehmen übermitteln. Ich weiß dass es kaum wieder gut zu machen ist, aber ich schwöre, dass es mir ehrlich leid tut.“ „Mach ich. Aber in einem irrst du dich, Hermine ist nicht so, wenn sie alles weiß wird sie dir helfen.“ Harry legte mehr Sicherheit in seine Stimme als er empfand und wurde mit einem kurzen Lächeln des Blonden belohnt. Doch nun wurde Draco grob mitgerissen. „Los komm schon, Todesser. Genug geplaudert. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit und Askaban wartet schon auf dich.“ Harry sah der Gruppe nach bis das Eingangstor ins Schloss fiel und ihm die Sicht nahm. Dann seufzte er und wandte sich der Großen Halle zu. Bei seinem Eintreten verstummten alle Gespräche, ehe unbeschreiblicher Jubel losbrach. Harry verzog innerlich das Gesicht und ging zum Haustisch der Gryffindors. Narzissa hatte vor der Halle mit Neville gesprochen und war überrascht gewesen, dass dieser ihr sofort helfen wollte. Nun wartete sie auf ein Zeichen, dass sie sich Harry nähern konnte. Dieser ließ sich neben Hermine auf die Bank fallen und murmelte: „Ich hasse dieses Theater.“ Die umsitzenden Gryffindors grinsten, kannten sie Harry doch nicht anders. Schließlich nickte Neville und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Das war das vereinbarte Zeichen und Narzissa kam langsam näher. In der Großen Halle verstummten nach und nach die Gespräche und alle Augen folgten der blonden Hexe. Kurz vor Harry blieb sie stehen, der sie verwundert ansah und Dracos Mutter sofort erkannt hatte. „Mrs. Malfoy?“ Fragend sah er sie an und bemerkte dabei ihr Zittern. „Ich möchte sie bitten Draco zu helfen, Mr. Potter.“ Kaum hatte sie diesen Satz ausgesprochen da ertönte schallendes Hohngelächter vom Tisch der Gryffindors durch die Große Halle. Narzissa schien in sich zusammenzusinken und Dean Thomas rief ihr spöttisch zu: „Tollen Sohn haben Sie da. Als Todesser war er der Held, aber jetzt wo er zahlen soll, versteckt er sich hinter Mami.“ Nur Harry und Neville bemerkten die Tränen in Narzissas Augen, die diese mühsam zurückzuhalten versuchte. Ron mischte sich ein: „Harry wird ihrem Abschaum von Sohn sicher nicht helfen.“ Hermine nickte zustimmend zu den Worten des rothaarigen. „So ist es doch, oder Harry?“ Der zuckte die Achseln und zwinkerte Neville zu. Harry wollte noch nicht allen verraten dass er Draco helfen wollte. Erst musste er mit seinen Freunden reden. „Ich wüsste nicht wie.“ Narzissa verlor in diesem Augenblick jede Hoffnung und wollte gehen. Sie hatte die Tür fast erreicht als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter fühlte. „Ich weiß noch nicht wie, aber ich werde einen Weg finden Draco zu helfen.“ „Danke, Mr. Potter. Dafür werde ich alles tun was Sie von mir fordern.“ Atemlos verfolgten die Schüler das Schauspiel am Eingang zur Großen Halle. Was würde Harry von Narzissa Malfoy verlangen? Es waren nicht wenige Schüler die hofften, dass er sie ordentlich demütigen würde. Der Gryffindor verließ mit der Mutter seines ehemaligen Feindes die Große Halle und strebte dem Raum der Wünsche zu. Dabei zog er Narzissa sanft mit sich mit, was diese auch willenlos geschehen ließ. Im Raum der Wünsche rief er nach Dobby, der auch sofort erschien und dann wie erstarrt auf Narzissa starrte. Diese schluckte, ehe sie sich an den Hauselfen wandte: „Bitte entschuldige, Dobby, wie wir dich immer behandelt haben, das war nicht richtig.“ Vorsichtig kam der kleine Hauself näher, während harry zufrieden lächelte. Er hatte sich gefragt wie Narzissa Malfoy auf ihren ehemaligen Hauselfen reagieren würde und sie hatte ihn positiv überrascht. Sie hatte sich von sich aus entschuldigt, ohne dass er etwas hatte sagen müssen. „Bitte bring uns eine Auswahl vom Frühstück.“ Harry unterbrach sich und wandte sich an Narzissa. „Ich nehme doch zu recht an, dass Sie heute noch nichts gegessen haben. Oder?“ Die Angesprochene schüttelte den Kopf. „Nein, Mr. Potter. Ich hatte keinen Appetit, ich mache mir viel zu viele Sorgen um Lucius und Draco.“ Sie zitterte und wie von selbst legte der Gryffindor ihr den Arm um die Schultern. Sie litt Höllenqualen, weil sie nicht wusste wie es mit ihren beiden Lieben weiterging. Er drücke sie vorsichtig an sich. „Ich werde Draco helfen so gut ich kann. Er wurde gezwungen und ich denke er bereut aufrichtig. Welche Chance hatte er denn Sie und ihren Mann zu retten?“ „Das tun sie beide, auch wenn es zumindest bei Lucius niemand glauben wird. Er ist bereit seine Schuld abzubüßen und wird sich gegen keine Strafe wehren. Aber Draco wird Askaban nicht lange überstehen.“ Ehe Harry reagieren konnte, flog die Tür auf und Ron und Hermine dicht auf stürmten herein. Neville und Luna folgten den beiden. „Du wirst diesem Abschaum doch nicht wirklich helfen?“ Narzissa zuckte bei diesen harten Worten zusammen und Harry lächelte ihr kurz beruhigend zu, während Luna sich vor Ron aufbaute und ihn wütend anfauchte. „ Halt den Mund Ron, du verstehst nichts, aber auch gar nichts.“ Verdutzt schloss der Gryffindor den Mund wieder, während Hermine den Blick zwischen Luna, Narzissa und Harry hin und her wandern ließ. „Okay Harry, erklär uns was hier los ist. Seit wann hilfst du Todessern?“ „Draco wurde nicht freiwillig einer der Schergen Voldemorts. Er bereut aufrichtig und wird von mir seine Chance bekommen.“ Neville nickte und setzte zum Sprechen an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)