Neuanfang in Slytherin von Schlangenmaedchen ================================================================================ Kapitel 4: Nächtliche Gespräche ------------------------------- 4. Kapitel: Nächtliche Gespräche Draco hatte den beiden nachgeschaut und folgte seinen Eltern nun hinunter in den Kerker der Slytherins. Auf sein gemurmeltes Passwort hin öffnete sich der verborgene Eingang und die steinerne Wand glitt zur Seite. Wie Neville vorausgesagt hatte, lag der Gemeinschaftsraum der Slytherins kalt und verlassen da und Draco beeilte sich ein Feuer im Kamin zu entzünden. Neville hatte ihn mit der Geste, als er ihm seinen Zauberstab wiedergegeben hatte, erneut tief beschämt und er schwor sich im Stillen, sollte er je wieder frei kommen, würde er es gutmachen. Allerdings glaubte er im Inneren nicht wirklich daran, dass er die Chance dazu bekommen würde. Das Ministerium würde ihn nie und nimmer gehen lassen oder zulassen, dass er mit einer leichten Strafe davonkam. Kurz nachdem der Dunkle Lord gefallen war, hatte er gesehen wie die Auroren Theodor Nott verhaftet hatten. Die Brutalität mit der diese dabei vorgegangen waren hatte den Blonden mehr als erschreckt. Und im Gegensatz zu ihm hatte der Hauskamerad noch nicht mal das dunkle Mal empfangen, auch wenn dessen Vater das geplant hatte. Wie würden sie dann erst mit ihm umgehen? Schaffte er es überhaupt bis zur Verhandlung zu überleben? Seine Gedanken glitten zurück zu Neville. Wie hatte er den Gryffindor nur immer so unterschätzen und als Versuchsobjekt für alles missbrauchen können? Jetzt wo der geeignete Zeitpunkt der Rache gekommen war, verzichtete dieser großzügig auf seine Genugtuung. Scham erfüllt Draco und er starrte einige Minuten in die Flammen, ohne ein Wort zu sagen, ehe er sich an seinen Vater wandte, der ihn nicht aus den Augen gelassen hatte. „Was erwartet mich in Askaban, Vater?“ Lucius schluckte hart und senkte dann den blick. Er brachte es einfach nicht fertig, Draco in die Augen zu sehen. „Es ist grauenvoll dort und ich würde alles darum geben wenn ich es dir nur ersparen könnte dort Jahre verbringen zu müssen. Ich … schäme mich dafür, dich in diese unheilvolle Situation gebracht zu haben, das musst du mir glauben. Es ist dort wohin die Todesser gebracht werden dunkel und feucht. Man hat schnell in diesen Zellen das Gefühl nie wieder das Tageslicht zu sehen. Und das essen ist grauenvoll und zudem viel zu wenig, es reicht nie um satt zu werden. So wollen sie einen mürbe machen und ich kann nur sagen es gelingt ihnen hervorragend damit. Die gefangenen werden sehr schnell schwach.“ Narzissa erinnerte sich mit Schaudern daran, wie Lucius ausgesehen hatte, als er nach seiner Befreiung zu ihr gebracht worden war. Sie hatte damals allen Geistern gedankt, dass Draco seinen Vater so nicht sehen musste. Nun würde er es am eigenen Leib erfahren müssen. Er hatte tagelang kaum aufstehen können. Unterdessen redete ihr Mann weiter. „Wir haben niemanden der dafür zahlen würde, dass wir besser versorgt werden. Ich werde dem Minister strafverschärfende Maßnahmen für mich anbieten, wenn du dafür genug zu essen bekommst.“ Narzissa schrie leise aber entsetzt auf, während Draco vehement den Kopf schüttelte. „Nein, dass kommt überhaupt nicht in Frage, Vater. Wir stehen das gemeinsam durch und ich werde mich ganz sicher nicht auf deine kosten satt essen. Da bliebe mir jeder Bissen im Hals stecken für den du so teuer bezahlen müsstest.“ Seine Stimme war fest, obwohl sie so leise war, dass man sie kaum hören konnte. Nun war es wieder Lucius, der den Kopf beschämt senkte und sich sichtlich fragte, womit er das verdient hatte. „Danke, Draco.“ Mehr brachte er nicht über die Lippen. „Ich werde jemanden finden, der euch das Geld auslegt, und wenn ich dafür schuften muss, bis ich umfalle.“ Narzissa hatte bereits eine Idee und hoffte, dass besagter Zauberer ihr helfen würde. Sie würde tun was in ihrer Macht stand, um Draco und Lucius ihr Los wenigstens ein wenig erträglicher zu machen. Gleich morgen würde sie Neville Longbottom bitten, ihr ein Gespräch mit Harry Potter zu ermöglichen. Wenn einer jetzt noch helfen konnte, dann war es dieser und Neville hatte sich heute als so freundlich erwiesen, dass Narzissa hoffte er würde helfen. Die Malfoys saßen noch lange aneinandergeschmiegt da und versuchten jede Sekunde festzuhalten. Während die Malfoys unten in den Kerkern von Hogwarts saßen und verzweifelt wünschten, sie könnten die Zeit anhalten und die Verhaftung der beiden so lange wie möglich herauszögen, war Minerva McGonagall hinauf in das Büro gegangen, dass vor wenigen Stunden noch Severus Snape gehört hatte, um mit ihrem Vorgänger zu reden und herauszufinden wie man Draco helfen konnte. Kurz verweilten ihre Gedanken bei dem schwarzhaarigen Zauberer, der nun schwerverletzt im Krankenflügel lag und nach Madam Pomfrey Aussagen mit dem Tod kämpfte. Sie musste unbedingt mit Albus Dumbledore reden und hoffte, dass dieser in seinem Bilderrahmen war. Und sie hatte tatsächlich Glück, der alte weißhaarige Zauberer schien auf sie gewartet zu haben. Schon zu Lebzeiten hatte er stets gewusst, was in der Schule vor sich gegangen war und auch nach seinem Tod schien sich daran nichts geändert zu haben. „Wie kann ich dir helfen Minerva?“ „Ich mache mir Sorgen um Draco Malfoy, Albus. Er ist da in etwas hineingeraten, aus dem er ohne Hilfe nicht wieder herauskommt. Er wird Askaban nicht überstehen, das wissen wir beide.“ Nachdenklich rückte der weißhaarige Zauberer seine Brille zurecht und lehnte sich dann in seinem Sessel zurück. Die anderen Portraits wisperten untereinander und warteten darauf, dass Albus Dumbledore etwas sagen würde. „Ich stimme dir zu. Wir müssen einen Weg finden, den jungen vor weiterem schaden zu bewahren. Ich mache mir Vorwürfe ihn nicht nachdrücklicher unterstützt zu haben. Ich muss mit Harry Potter reden und das wenn möglich sofort…“, er unterbrach sich als er Minerva McGonagalls empörte Miene sah und fuhr dann lächelnd fort. „Sieh mich nicht so an, Minerva. Ich weiß genau was der Junge heute geleistet hat und wie erschöpft er sein muss. Aber wenn wir Draco Malfoy vor weiterem größerem Schaden bewahren wollen, müssen wir schnell handeln. Das Ministerium wird nicht lange fackeln, die wollen Exempel statuieren. Lucius Malfoy hat seine Strafe verdient, aber sein Sohn bedarf unserer Hilfe. In der Küche ist ein Elf, Dobby. Schick ihn zu Harry.“ Minerva kniff die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf, tat dann aber doch worum Dumbledore sie bat. Der ehemalige Direktor würde schon wissen was er tat. Auf einen leisen Ruf hin ploppte es kurz und der kleine Hauself erschien. „Was kann Dobby für die Professorin tun?“ Diensteifrig sah das kleine wesen zu Minerva hoch und die musste trotz ihrer Anspannung lächeln. „Geh bitte in den Raum der Wünsche und wecke dort Harry Potter. Aber sei leise, dass die anderen nicht gestört werden, die dort ebenfalls schlafen. Harry möchte bitte so schnell wie möglich hierher ins Büro des Schulleiters kommen.“ Dobby nickte und war Sekunden später verschwunden. Er tauchte im Raum der Wünsche auf und trat leise zu Harry, der in tiefem Schlaf in seine Decke gekuschelt dalag. Verwirrt fuhr dieser kurz darauf hoch und sah sich um. Leise flüsterte er, um Hermine und Ron nicht zu wecken. „Was ist los, Dobby? Ist etwas passiert?“ „Harry Potter Sir möchte bitte sofort zu Professor McGonagall und dem Bild von Albus Dumbledore ins Büro des Schulleiters kommen.“ Dabei war die ansonsten durchdringende immer etwas piepsige Stimme des Hauselfen erstaunlich leise. Noch verwirrter schlüpfte der schwarzhaarige Gryffindor in seine Sachen, die er beim zu Bett gehen einfach auf den Boden hatte fallen lassen und verließ leise den Raum, ohne Hermine und Ron zu wecken. Von diesen hatte Dobby nichts gesagt und so hatte er stillschweigend beschlossen sie schlafen zu lassen. Allerdings hatte er ihnen eine Nachricht hinterlassen, damit sie sich keine Sorgen machten, sollten sie erwachen bevor er wieder zurück war. Obwohl er ziemlich sicher war dass das nicht nötig war, so wollte er doch kein Risiko eingehen. Er rannte durch die verlassenen Gänge des alten Schlosses, die teilweise Zeichen des Kampfes trugen, und fragte sich dabei was seine Hauslehrerin und sein ehemaliger Direktor nur so dringend von ihm wollten, dass er mitten in der Nacht zu ihnen kommen sollte. Es war ihm klar, dass sie ihn nicht ohne Grund wecken ließen. Schlitternd kam er vor dem Wasserspeier zum Stehen, der sofort zur Seite glitt und den Weg freigab. Kurz darauf stand er im Büro des Schulleiters und sagte, noch immer ein wenig außer Atem: „Hier bin ich. Was ist passiert?“ Lächelnd betrachteten ihn alle leibhaftig oder als Portraits anwesenden Personen und Minerva bat ihn schließlich sich zu setzen. Kaum hatte sich Harry gesetzt, da ergriff Albus Dumbledore das Wort: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)