Digimon Battle Generation von Alaiya ([Digimon Tamers] Wenn Welten kollidieren) ================================================================================ Episode 23: Illusion -------------------- Episode 23: Illusion Ist es Ignoranz, die sie nicht sehen lässt, was so offensichtlich ist? Diese Welt und jene Welt ähneln sich mit jedem Tag mehr und dennoch will keiner sehen, dass sie am Ende vollkommen gleich sind – kein Wissenschaftler, kein Politiker, kein Philosoph. Sie ignorieren, um sich diesen Kreaturen überlegen zu fühlen, ohne zu verstehen, dass wahre Überlegenheit aus der Erkenntnis und dem Verständnis der Wahrheit kommen. - Deguchi Masahiro Warnsirenen erklangen in den Räumen der Hypnoszentrale. Etwas, das seit einiger Zeit so nicht mehr geschehen war. Mitsuo brauchte nicht erst Megumis angespannte Stimme zu hören, um zu wissen, dass etwas nicht stimmte. „Yamaki-chou!“ „Was ist?“, fragte er und sah zu ihr hinauf, da sie auf der Überwachungsebene saß. „Etwas materialisiert sich“, erwiderte sie. „Aber... Es ist eine riesige Datenmenge... Mehr, als ein normales Digimon. Es...“ Sie schwieg und nahm die Holobrille ab, die sie trug. „Es kommt auch nicht aus der digitalen Welt.“ „Woher kommt es dann?“ Mitsuo sah auf die Überwachungsbildschirme der Halbsphäre. „Ich weiß es nicht“, erwiderte Megumi. „Aber es materialisiert sich in Chiyoda.“ Mitsuos Hand verkrampfte sich. „Verdammt...“ In Chiyoda waren die Tamer, dort sollte das Finale von diesem seltsamen Turnier der illegalen Tamer stattfinden. Es brauchte kein Genie um eins und eins zusammenzuzählen: Was auch immer sich in Chiyoda materialisierte, hatte mit dem Turnier zu tun. Konnte es sein, dass es sich um eine Falle gehandelt hatte? Konnte es sein, dass Takato und die anderen mitten hineingetappt waren. „Verdammt“, fluchte er erneut und ging die Treppe in die Büroräume hinab. Zumindest bei einer Sache war er sich sicher: Was auch immer es war, es bedeutete nichts gutes. Für sie alle nicht. „Ich bin froh, dass ich so viele auch noch hochrangige Zeugen habe“, meinte die Stimme des selbsternannten Meisters der Spiele süffisant, während sich nun auch die beschädigten Hexagone in die Luft erhoben und nun einen Kreis mit den anderen beiden bildeten, in dem sie immer wieder umeinander flogen. „Seht und staunt, was diese Tamer und auch ihr möglich gemacht habt.“ „Was wird das?“, rief Takato aus. „Megalo Growmon!“ Das Perfect-Digimon zögerte nicht. „Mega Blaster!“, rief es und feuerte die Strahlen von seiner Brust ab, doch diese kamen nicht einmal bis zu den Hexagonen, deren Drehung sich immer weiter beschleunigte, sondern blieb etwas von ihnen entfernt in der Luft schweben, ehe die Attacke selbst in Datenpartikel zerstob. Nun färbten sich die Lichtkugeln in den Hexagonen heller, ehe sie sich miteinander verbanden und aus den Hexagonen Strahlen in die Mitte ihres Kreises schossen. Es war Shoji der zuerst verstand. „Runter!“, rief er und Tamer, wie auch Digimon reagierten ohne nachzudenken, warfen sich zu Boden. Im nächsten Moment fegte eine enorme Druckwelle über sie hinweg, die den Nebel des Digital Fields mit sich riss. Eine Lichtsäule bildete sich zwischen den Hexagonen, die sich nun voneinander entfernten und dann sammelten sich Datenpartikel in der Lichtsäule. „Dies ist meine Schöpfung, Tamer“, sagte der Spielemeister höhnisch. „Ich präsentiere euch: Metamormon.“ Vorsichtig sah Takato in die Höhe. Über ihnen schwebte ein Wesen, dessen Körper sicher fünfzehn Meter groß war. Seine Grundform war der, der Hexagone, nicht unähnlich. Es waren zwei Hexagone, die in die Länge gezogen waren, so dass sie höher waren als breit. Zwischen ihnen war keine leuchtende Kugel, sondern eine glühende, rote Masse, aus der kleine Arme hervor zu wachsen schienen. An der Spitze der beiden Hexagone war ein Kopf, der entfernt an den Helm einer alten Samurairüstung erinnerte, während im Inneren ein rotes Licht zu glühen schien. Der gesamte eigentliche Körper schien aus etwas, das an schwarzes Chrome Digizoid erinnerte, zu bestehen. Die kleinen Hexagone umkreisten dieses Wesen. War es wirklich ein Digimon? „Taomon!“, rief Ruki ohne zu zögern. Ihr Partner schwebte in die Höhe. „Bonhitsuen!“ Es schwang seinen großen Pinsel durch die Luft und ließ ein Schriftzeichen erscheinen, das auf Metamormon zuflog, sich jedoch in Datenpartikel auflöste, als es ihren Gegner berührte. „Was...?“ Ruki starrte auf das Wesen, das die Daten nun absorbierte. Derweil hatten sich nun auch Hirokazu und Kenta wieder aufgerappelt. „Andromon!“ „Piccolomon!“ Die beiden Digimon sprangen auf. Piccolomon hob seinen Sperr und ließ eine Energiekugel erscheinen. „Pipopu!“, rief es und schlug die Kugel mit seinem Sperr in Richtung des Gegners. Derweil formte Andromon seinen linken Arm zu einem Bohrer, der aufleuchtete. „Spiral Sword!“ Damit schleuderte das Cyborgdigimon die Energie ebenfalls auf ihren Gegner. Doch es geschah mit beiden Attacken dasselbe, wie mit der Taomons. Sie lösten sich auf und wurden dann von Metamormon absorbiert. „Verdammt“, murmelte Hirokazu. Da erklang die Stimme des Spielemeisters erneut, auch wenn sie ohne den Nebel bei weitem nicht mehr so hallend klang, wie zuvor. „Gebt auf! Ihr könnt nichts gegen mein Digimon machen! Es ist stärker als jedes euer Digimon, stärker als jedes andere Digimon!“ „Das werden wir noch sehen“, murmelte Ruki und hob ihr Digivice. „Taomon!“ Das Digimon schwebte zu ihr und digitierte im Licht ihres Digivices zu Renamon zurück, während auch Shoji, dessen Partner als Gazimon neben ihm im Gras hockte, diesem nun zunickte und sein Digivice hob. „Matrix Evolution!“ „Renamon - Shinka! Sakuyamon!“ „Gazimon - Shinka! Duftmon!“ „Verdammt“, murmelte derweil Takumi und sah zu dem großen vermeintlichen Digimon hinauf. Er gab sich einem Gedanken hin: Hier konnten sie nichts tun. Wenn selbst die Digimon der alten Tamer gegen dieses Metamormon nichts ausrichten konnten, so würden ihre Partner, denen die Erfahrung der alten Digimon fehlte, nichts tun können. Immerhin hatten sie gerade erst das Perfect-Level erreicht. Sein Blick wanderte zu den anderen Tamern, den Turnierteilnehmern, von denen noch sechs vollkommen verängstigt etwas von ihnen entfernt standen. Ihre Partner waren fort. Und dann - er wandte den Blick schnell ab - war da der tote Junge am Boden. Takumi schluckte. Er hatte Angst. Was konnten sie tun? Was wollte dieser Spielemeister überhaupt mit diesem grauenvollen Digimon? Da war es Ai, die seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. „Da!“, rief sie und zeigte auf das Gebäude, dass auf der Nordwestseite des Parks und am nächsten zu der Wiese, auf der sich sich befanden, lag. Zuerst wusste Takumi nicht, was sie meinte, doch dann erkannte auch er eine Gestalt auf dem Dach des dreistöckigen, alten Bauwerks. Eine Gestalt, die sie zu beobachten schien. „Rin!“, rief er und packte das Mädchen, dessen Pupillen ungesund geweitet waren, an der Schulter. Ihre Augen waren auf den toten Jungen gerichtet. Es dauerte, bis sie reagierte. Sie sah ihn an und er zeigte nun ebenfalls auf das Gebäude. „Da ist jemand.“ Langsam klärte sich ihr Blick auf. „Glaubst du, dass das...“ „Wieso sollte er uns sonst beobachten?“, meinte Takumi und sein Blick wurde grimmig. Da kam nun Ai, die Impmon trug, zu ihnen hinüber. „Kommt“, meinte sie. „Wir können in diesem Kampf ohnehin nichts ausrichten.“ Takumi nickte. Derweil drehte sich Ai zu ihrem Bruder um. „Makoto! Komm!“ Ihr Bruder zögerte, doch dann lief er zu ihnen hinüber, ehe sie gemeinsam zum Rand der Wiese hinüber rannten, wobei ihnen auch Waspmon und Hanehamon folgten. Sie hatten die Augen auf die Gestalt gerichtet, die auf den Flachdach stand, und noch immer die Geschehnisse beobachtete, als der Schrei Hanehamons sie warnte. „Runter!“, rief das Digimon und riss sie, noch ehe sie reagieren konnten, zu Boden, als nun eins der wie Drohnen um den Körper Metamormons kreisenden Hexagone einen erneuten Energiestrahl auf sie abgeschossen hatte, der nur knapp einen Meter vor ihren Köpfen nun durch den Boden schnitt. „Danke“, keuchte Ai, während sie sich wieder aufrappelte und erneut zu der Gestalt auf dem Dach sah, die - so schien es - einen Schritt zurückgewichen war. Auch Rin hatte dies bemerkt. „Waspmon!“ Das Digimon flog in die Höhe und auf die Gestalt zu, die sich nun plötzlich vom Geschehen abwandte und davonrannte. Waspmon, das weitaus schneller flog, schien ihn jedoch schnell einzuholen, als es auf einmal zurückgeworfen wurde. „Waspmon“, begann Rin vorsichtig, doch ihr Partner fing sich noch im Fall. „Der Typ haut ab!“, rief Ai aus und war sofort wieder auf den Beinen. Takumi wandte sich seinem Digimon zu. „Hanehamon?“ Das Digimon nickte und hob ihn auf seine Schultern. Dann wandte es sich den drei anderen Tamern zu. „Wir kriegen diesen selbsternannten Meister der Spiele.“ Ganz offensichtlich widerwillig nickten Ai und Impmon. Dann sprintete Dinohumon los. Auch Steve war für einen Moment starr, als er am Boden lag und ansah, wie sich Metamormon vor ihnen materialisierte. Die Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen, als die Attacken von Taomon, Andromon und Piccolomon sich ohne Schaden anzurichten auflösten, waren denen Takumis nicht unähnlich: Wenn diese Digimon nichts ausrichten konnten, so hatten Loader Liomon erst Recht keine Chance. Immerhin hatten es nicht annährend dieselbe Erfahrung, wie jene Digimon, die schon seit zehn Jahren bei ihren Tamern waren. Er sah, wie Takumi, Ai, Makoto und Rin losliefen und war kurz davor ihnen zu folgen, als sein Blick auf die sechs Tamer, deren Digimon den seltsamen Hexagonen zum Opfer gefallen waren und die nun, wie eine Gruppe verängstigter Tiere, beeinander standen. Einige von ihnen waren, wahrscheinlich von der Druckwolle zuvor, leicht verletzt und es war nicht schwer zu erkennen, dass sie unter Schock standen. Wahrscheinlich ging es den Tamern, die zuvor geflohen waren, dahingehend nicht anders. Er sah zu Metamormon, gegen das nun Sakuyamon und Duftmon kämpften, ohne - so schien es ihm - wirklich Schaden anzurichten. Gerade in diesem Moment hielten die zwei jungen Männer, Hirokazu und Kenta, ihre Digivices in die Höhe. Lichtsäulen schossen empor, als die beiden mit ihren Digimon verschmolzen und kurz darauf als Hi Andromon und Slash Angemon ebenfalls mitkämpften. Nur Takato schien nichts zu tun. Er stand an der Seite Megalo Growmons und starrte scheinbar in die Luft. Wieder sah Steve zu den Tamern, die ihre Partner verloren hatten. „Damn it“, murmelte er und drehte sich zu den Straßen. Irgendjemand musste diese Kinder von hier fort bringen. „Loader Liomon!“, rief er und sprang auf den Rücken seines Partners, der daraufhin zu den Kindern hinüberlief. „Ihr müsst hier weg!“, schrie Steve zu ihnen. „Geht zur Straße! Lauft weg!“ Zuerst reagierten die Kinder nicht, doch dann ließ sein Partner ein Brüllen hören, das offenbar reichte, um die Tamer aus ihrer Trance zu wecken. „Lauft weg!“, rief Steve erneut und dieses Mal reagierten die Kinder. Während Loader Liomon neben ihnen herlief, rannten sie zum Rand des Parks. Steve überlegte, wie weit sie würden laufen müssen, um in Sicherheit zu sein, sollte der Kampf an Intensität gewinnen, doch die eigentliche Frage schien eher zu sein, wie weit die Tamer, die allesamt kaum älter als vierzehn oder fünfzehn zu sein schienen, noch laufen konnten. Als der erste von ihnen stolperte und fiel, blieben auch die anderen stehen. Ein Mädchen begann auf einmal zu weinen. So seufzte Steve. Er holte sein Handy aus seiner Hosentasche hervor und rief den Notruf an. Diese Tamer mussten zu einem Arzt und er hatte die Befürchtung, dass sie nicht die einzigen bleiben würden. „Ernste Welle!“ Duftmons Attacke schoss auf Metamormon zu, prallte jedoch an dem schwarzen Metal, aus dem es zu bestehen schien, ab. „Verdammt“, flüsterte Shoji im inneren des Duftmons. Konnten sie denn gar nichts ausrichten? Der Royal Knight wandte sich Sakuyamon zu. „Zusammen!“ Das andere Digimon nickte und so taten es auch Hi Andromon und Slash Angemon. „Ernste Welle!“ „Izuna!“ „Atomic Ray!“ „Holy Espada!“ Die vier Digimon feuerten ihre Attacken gleichzeitig auf den Gegner ab, wobei die Angriffe miteinander verschmolzen und als ein gewaltiger Energiestrahl auf die riesige Metalplatte an der Vorderseite Metamormons trafen und dieses zurückwarfen. Doch noch bevor sie sich über den vermeintlichen Erfolg freuen konnten, zersprang auch diese gemeinsame Attacke in Datenpartikel, die von dem gegnerischen Digimon absorbiert wurden. Nun veränderten die Hexagone ihre Umlaufbahnen, um den Körper Metamormons. Sie schwebten nun leicht versetzt in drei Ringen übereinander - jeweils zwei in jeder Bahn - und noch bevor einer von ihnen verstand, was vor sich ging, feuerten alle sechs Hexagone Energiestrahlen ab. „Verdammt“, knurrte Shoji, nun noch verzweifelter als zuvor, während Duftmon einem der Strahlen auswich, der ihm jedoch sehr gezielt durch die Luft folgte. Andere Energiestrahlen folgten den anderen drei Digimon, während die zwei mittleren Hexagone einfach geradeaus feuerten und dabei Bäume in Flammen setzten, aber auch, wie sie zu spät merkten, umstehende Häuser trafen. Duftmon flog in die Höhe, bis es über Metamormon war, wo dessen Attacke es nicht mehr treffen konnte. Was sollten sie nur machen? Sie hatten kaum eine Chance auch nur Schaden anzurichten und taten sich schwer, die Attacken abzuwehren. Doch wenn es so weiter ging, würden Menschen sterben, das war war Shoji klar - wenn nicht sogar schon welche gestorben waren. Was versprach sich dieser Meister der Spiele überhaupt davon? Wollte er einfach nur die Stadt brennen sehen oder wollte er vielleicht die Regierung erpressen? Doch wieso stellte er dann nun, wo er die Macht Metamormons ausführlich demonstriert hatte, keine Forderungen? Doch wahrscheinlich war es eh egal. So oder so, irgendwas mussten sie tun. Duftmons Blick fiel auf Megalo Growmon, das noch immer am Rand der mittlerweile von Kratern durchzogenen Wiese - Takato neben ihm. Wieso taten sie nichts? Dukemon war im Crimson Mode stärker als sie alle. Wieso griff Takato nicht ein? „Takato! Megalo Growmon!“, rief Duftmon zu ihnen hinunter, erhielt jedoch keine Reaktion. Hanehamon ging in die Hocke und sprang dann selbst auf das Dach des rotsteinernen Hauses, während es Takumi mit einer Hand festhielt, so dass dieser dabei nicht von seiner Schulter fiel. Oben sahen sie sich um. Es war niemand zu sehen. „Wo ist er?“, fragte Takumi, als sein Blick auf eine Feuerleiter fiel. „Da!“ Er zeigte in die Richtung und erneut lief Dinohumon los. Mit einem Sprung war es wieder auf der Straße, wo sie erneut umhersahen und schließlich eine Gestalt davonlaufen sahen. Doch etwas daran stimmte nicht: Die Gestalt lief für einen Menschen - und sie wirkte eigentlich vollkommen Menschlich - viel zu schnell. „Shirou-kun!“, hörte der Junge auf einmal eine Stimme, als Waspmon neben ihnen herschwebte, während Rin zwischen den Schultern ihres Partners saß. „Wir helfen dir!“ Takumi nickte zur Antwort nur, ehe die beiden Digimon die Verfolgung erneut aufnahmen. Dabei war die Gestalt mittlerweile beinahe am Ende der Straße angelangt, wo diese in eine der größeren Verkehrsadern des Stadtteils endete. „Schneller...“, murmelte Takumi und hielt sich an dem Kopf seines Partners fest, während sie am Straßenrand entlangliefen und dabei nicht ganz verhindern konnten, einige Passanten umzustoßen. Die Gestalt warf nun ihrerseits eine Gruppe Touristen auseinander, die zusammen mit einem Stadtführer gerade die Straße entlangliefen. Dabei kam Takumi nicht umher sich zu fragen, wann endlich Polizei und Krankenwagen hier sein würden, denn er wusste sicher, dass einige der anderen Tamer verletzt worden waren und dass noch mehr Menschen verletzt werden würden, wenn sie in die Nähe des Parks kamen. Einen ähnlicher Gedanke schien nun auch Rin gekommen zu sein. „Gehen Sie nicht weiter!“, rief sie einigen Passanten von Waspmons Rücken aus zu, während das Digimon über sie hinwegflog. „Da ist ein Digimon! Sie sind in Gefahr!“ Es war einiges Hupen von der Straße zu hören. Das hieß, die Gestalt – der „Meister der Spiele“ - war wahrscheinlich über die Straße gelaufen. Ein nun folgender Knall sagte ihnen, dass ein Auto offenbar in ein anderes Gefahren war. Sie konnten die Gestalt nicht mehr sehen! „Schneller, Hanehamon!“, rief Takumi nun und löste eine Karte aus seinem Deck. „Card Slash! Highspeed Plug-In H!“ Erneut hielt sein Partner ihn fest, damit er nicht hinunterfiel, als die Geschwindigkeit des Digimon sich nun erhöhte und es innerhalb von nur wenigen Sekunden das Straßenende erreichte. Mit einem Sprung erreichte Hanehamon die niedrige Palisade in der Mitte der Straße, mit einem weiteren Sprung die andere Seite. Einige Menschen schrien erschrocken auf, als das Digimon zwischen ihnen landete, doch Takumi hatte keine Zeit ihnen etwas zu erklären. Stattdessen hielt er nach der Gestalt Ausschau, die er nun nur noch dank ihrer unnatürlichen Geschwindigkeit erkannte, als sie zwischen einigen Bäumen hindurch auf eins der größten Gebäude des Stadtteils zuhielt. „Los!“ Erneut setzte sich Hanehamon in Bewegung und erreichte schnell ebenfalls die Stelle zwischen den Bäumen, während die Gestalt um die Ecke des Hochhauses herumbog. Sie hatten aufgeholt. Nun setzten sie ebenfalls nach, wobei ein Lieferwagen, der die enge Seitenstraße neben dem Wolkenkratzer hinaufkam, quietschend bremste, um nicht mit ihnen zusammenzustoßen. Da konnten sie sehen, wie sich die Gestalt, die sie nun deutlich als einen Mann mit dunklen Haaren erkennen konnten, zu ihnen herumsah. Sie bog um eine weitere Ecke und erneut folgten sie ihr. Auf dieser Seite des Hochhauses, das ein Hotel zu sein schien, war ein großer Platz, der einen Durchmesser von – so schätzte Takumi – mindestens hundert Metern hatte, während er von drei Wolkenkratzern umgeben war. Hier waren mehrere Menschen unterwegs. Doch die Gestalt war nun nur noch wenige Meter von ihnen entfernt. Mit einem kurzen Sprint hatte Hanehamon sie eingeholt, streckte seine Hand auf, um die Gestalt zu Boden zu werfen, als etwas seltsames Geschah. „Shirou-kun!“, hörte er die Stimme Rins von nicht allzuweit entfernt, noch ehe er selbst bemerkte, was geschah. Hanehamon war auf einmal in der Luft und flog Kopfüber gegen ein seltsames spiegelndes Monument in der Mitte des Platzes, während Takumi den Halt auf der Schulter seines Partners verlor und selbst zu Boden fiel, über den er dank ihrer Bewegungsenergie einige Meter schlitterte und sich dabei die Arme und Beine aufschürfte. Er fühlte sich benommen. Was war gerade passiert? Blinzelnd versuchte er sich aufzurichten, wobei er den Eindruck hatte, dass das Bild vor seinen Augen verschwamm. Er war offensichtlich härter gestürzt, als er es bemerkt hatte. Hatte er sich den Kopf verletzt? Dennoch sah er die Gestalt nun nicht mehr als vielleicht sechs, sieben Meter von sich entfernt, auch wenn sie ihm den Rücken zugewandt hatte. Nun war Waspmon bei ihr und wollte die Gestalt offensichtlich tackeln, als auch Waspmon zurückgeworfen wurde. „Okamura-san...“, begann Takumi leise, da er nicht die Stimme zum Rufen fand, doch Waspmon hatte gegenüber Hanehamon den Vorteil fliegen zu können und fing sich. Daraufhin versuchte es nicht mehr seinen Gegner, der nicht mehr als ein Mensch zu sein schien, direkt anzugreifen, sondern feuerte einen Laserstrahl auf ihn ab, der jedoch nicht traf. Stattdessen war es, als würde der Mann von einem unsichtbaren Schild umgeben, so dass der Strahl vielleicht einen halben Meter vom Körper des Mannes entfernt reflektiert wurde und statt ihn den Boden traf, wo er einen Krater hinterließ. Es waren Schreie zu hören und – wie Takumi feststellen musste, zu seiner Erleichterung – auch einige Sirenen in der Ferne. „Ihr nervigen, dummen Gören!“, rief der Mann nun aus und auf einmal fiel Waspmon, als wäre es von einem Haken gepackt und nach unten gezogen worden, zu Boden. „Waspmon!“ Rin, die offenbar nicht verletzt zu sein schien, richtete sich auf und beugte sich über den Kopf ihres Partners. Der Mann atmete schwer. Er trug ein weißes Hemd, das er in seine Hose gesteckt hatte, die mit einem Gürtel zugebunden war. Sein Haar war schwarz. „Ihr müsst mich unbedingt herausfordern, was?“, meinte er, als er sich Takumi zuwandte. Er trug eine Maske, die den oberen Teil seines Gesichts verdeckte, und Takumi an einen Harlekin erinnerte. „Wärt ihr klug gewesen, wärt ihr einfach geflohen, wie all die anderen Nieten.“ Takumi erwiderte nichts. „Es ist egal, wie sehr ihr euch wehrt“, fuhr der Mann fort, „am Ende könnt ihr nichts ausrichten, so lange ihr die Wahrheit nicht akzeptiert.“ „Welche Wahrheit?“, fragte Takumi heiser. „Die Wahrheit, dass alles egal ist“, antwortete der Mann. „Die Wahrheit, dass diese Welt nicht real ist und genau so eine Illusion, wie die Welt, aus der diese... Kreaturen kommen.“ „Was für ein Blödsinn...“, murmelte Takumi. „Du bist kaum mehr als ein Kind. Natürlich verstehst du es nicht.“ Die Stimme des Mannes war überlegen. Da richtete Rin sich auf. „Wofür das alles?“ Nun drehte sich der Mann wieder zu ihr um. „Was?“ „Wofür haben Sie uns kämpfen lassen?“, fragte Rin und die Wut war deutlich aus ihrer Stimme zu hören. „Wofür haben Sie die Digimon der Tamer getötet? Wofür haben Sie dieses... Dieses Monster dort geschaffen?“ „Wofür?“, erwiderte der Mann und lachte leise. „Um meinem Leben in dieser sinnlosen Welt, doch noch eine Bedeutung zu geben – selbst wenn es am Ende egal ist.“ „Ist das nicht vollkommen widersprüchlich?“, antwortete das Mädchen. „Du verstehst nicht mehr, als dein kleiner Freund hier.“ Er machte einen Schritt auf Rin zu. „Diese Welt ist nicht real. Sie ist nur eine Illusion. Keine Wirklichkeit. Deswegen ist es egal, was ich hier mache.“ Damit machte er einen weiteren Schritt zurück und Rin zögerte, etwas zurückzuweichen. „Denn es wird an der wahren Realität nichts verändern!“ Ein weiterer Schritt. „Aber so lange ich aus dieser Illusion nicht entkommen kann, werde ich sie zu meinen Gunsten verändern.“ „Indem Sie Digimon und Kinder töten?“, rief Rin wütend aus und wich wieder etwas zurück. Der Mann lachte leise. „Warum nicht?“ Und mit drei weiteren Schritten war er bei ihr, hatte auf einmal seine rechte Hand um ihre Gurgel gelegt und hob sie so hoch. Sie versuchte nach ihm zu treten und sich loszureißen, hatte aber keinen Erfolg. „Wenn ich dich oder jemand anderen töte – was macht es für einen Unterschied?“, fragte der Mann. „Okamura-san“, murmelte Takumi. Er biss die Zähne zusammen und richtete sich auf, doch noch bevor er etwas machen konnte hörte er einen wütenden Aufschrei. In dem Moment wurde der Mann umgeworfen, als ihn jemand in die Seite stieß. Er stolperte und ließ dabei Rin los, die zu Boden fiel, wo sie sich den Hals reibend sitzen blieb. Takumi sah zu ihnen hinüber. Es war Ai gewesen, die den Mann mit der Schulter in die Seite gerammt hatte und nun atemlos vor ihm stand. „Sie sind verrückt“, murmelte auch sie und sah den Mann an. „Sie sind vollkommen verrückt!“ „Noch eine Göre“, zischte der Mann nun offenbar wütend und wich selbst einen Schritt vor Ai zurück, hinter der Impmon stand, während Makoto neben Rin kniete und ihr aufhalf. „Alles in Ordnung?“ Rin nickte und sah zu ihrem Partner, als dessen Augen auf einmal aufleuchteten und er sich aufrichtete. Auch Hanehamon gab auf einmal ein Keuchen von sich und richtete sich nun ebenfalls auf, wobei es seine Äxte, bereit zum Kämpfen zog. „Ihr dummen Gören macht es nur unnötig kompliziert“, presste der Mann zwischen den Zähnen hervor. „Ich hätte euch schon viel früher töten sollen, als ihr angefangen habt herumzuspionieren.“ Er hob seinen linken Arm und strich mit seiner rechten Hand über das Handgelenk, wo ein Gerät, das einem Smartphone nicht unähnlich sah, angebracht war. Dann hob er seine Linke in die Höhe. „Sterbt endlich!“ „Sei ruhig!“, rief Hanehamon aus und stürzte auf den Mann zu, als ein roter Energiestrahl die Luft durchschnitt. Zwei der Hexagone schossen durch die Luft auf den Mann zu und begannen ihn zu umkreisen. „Ihr könnt mich nicht berühren“, sagte dieser und sah das zurückgewichene Hanehamon mit kaltem Blick an. „Monster.“ „Takato“, knurrte Megalo Growmon und sah zu seinem Partner hinab, der sich nicht rührte. „Takato!“ Der junge Mann reagierte nicht. Stattdessen sah er zu Metamormon, das in der Luft schwebte, während die anderen Digimon es angriffen. „Atomic Ray!“, rief Hi Andromon und schoss einen Energiestrahl aus seiner Brust ab, der jedoch erneut verpuffte. Duftmon und Sakuyamon schwebten beide über dem Digimon und sahen auf es hinab. Dann auf einmal ließen sie sich – einer zu jeden Seite von Metamormon – hinabfallen und griffen dabei nicht den Körper des massigen Digimon an, sondern die Hexagone, die den eigentlichen Körper noch immer umkreisten. „Rairyukyaku!“ Sakuyamon schwang seinen Mikostab und ließ einen Blitz daraus hervorzucken, der den glühenden Kern eines der Hexagone traf. „Aussterben!“ Damit warf Duftmon eins seiner Schwerter auf eins der Hexagone während es ein weiteres mit dem zweiten Schwert aus der Ferne angriff. „Ernste Welle.“ Die drei Hexagone begannen zu Flackern, was für einige Momente andauerte, ehe sie einfach in sich zusammenfielen, jedoch ohne sich in Datenpartikel aufzulösen. Die verbleibenden drei kreisten nun noch schneller um Metamormon, doch auf einmal blieben sie stehen. Zwei der Hexagone lösten sich auf einmal aus der Gruppierung und schossen davon, noch bevor eins der Ultimatedigimon reagieren konnte. Das letzte leuchtete auf, schien erneut einen Energiestrahl abfeuern zu wollen, als Slash Angemon auf es zuflog – eine Klinge zur Attacke bereit haltend. „Heaven‘s Ripper!“ Die Klinge durchschnitt in goldenes Licht gehüllt das Hexagon in der Mitte und tatsächlich fiel es, ähnlich wie die anderen drei, in sich zusammen. „Ja!“, war Kentas Jubeln durch den Mund des Digimon zu hören, doch er freute sich zu früh. Metamormons Köpfer erzitterte und auf einmal streckten sich die rot glühenden Arme, die aus der Masse zwischen seinen Rüstplatten hervorwuchsen, in alle Richtungen aus. Die vier Ultimates versuchten auszuweichen, doch schon bald wurden sie von den tentakelartigen Energiebändern umschlungen. Zuerst erreichten diese Hi Andromon, das da es nicht fliegen konnte einen großen Nachteil hatte. Slash Angemon und Duftmon versuchten auszuweichen, indem sie im Zickzack flogen, doch bald schon wickelte sich einer der Tentakel um das Bein des Engeldigimons und um die Flügel des Royal Knights. Auch der Schutzschild aus Kirschblüten, mit dem sich Sakuyamon umgab, wurde schnell durchbrochen und so waren alle vier Digimon bald von roten Bändern aus Energie umschlungen, ohne sich losreißen zu können. Die Gestalten der Digimon flackerten, ehe kurz darauf Ruki, Shoji, Hirokazu und Kenta zusammen mit ihren Partnern zu Boden fielen. Doch Metamormon hielt danach nicht Inne. Stattdessen setzte es sich auf einmal in Bewegung und eine Krone aus Energiekugeln erschien um seinen im Verhältnis zum Körper viel zu großen Kopf. Diese Kugeln flogen, scheinbar vollkommen zufällig, los. Einige schossen in Richtung Himmel davon, doch andere fielen wie Bomben auf den Boden und lösten dort kleine Explosionen aus, während andere sogar Häuser trafen. „Takato!“, drängte Megalo Growmon und nun stimmten auch andere Stimmen mit ein. „Tu endlich etwas, Takato!“, rief Shoji. „Takato!“, schrie auch Ruki und rappelte sich auf. „Takato! Was ist mit dir los?!“ Doch Takato sah mit leerem Blick zu Metamormon. „Verdammt“, flüsterte er. Er wusste, dass er etwas tun musste, dass er schon längst hätte etwas tun müssen, doch noch immer war er sich nicht sicher was. Denn eine Sache wusste er genau: Selbst im Crimson Mode hatte Dukemon keine Chance gegen dieses Wesen. Es würde nicht mehr ausrichten können, als die anderen. Es sei denn... Er zog die rote Karte aus seinem Deck hervor. „Was ist das?“, fragte Ruki, die nun fast vor ihm stand. Wieso hatte er nur das Gefühl, dass es nicht richtig war, diesen Code zu verwenden? Aber was blieb ihm für eine Wahl? Wenn er nichts tat, würde Metamormon noch die halbe Stadt in Schutt und Asche legen! Erneut schossen einige Energiekugeln durch die Luft. „Takato!“, schrie Ruki nun mit Nachdruck und hob eine Hand, wie um ihm eine Ohrfeige zu geben. Da sah er sie an. „Es tut mir leid.“ Damit zog er die Karte durch sein Digivice, das im nächsten Augenblick aufglühte. Wie von selbst hob er es in die Höhe, als ein Energiestrahl aus ihm in den Himmel – oder in die Digitale Welt? – schoss. Auf einmal begann der Boden zu vibrieren und dann heftig zu Beben. Datastreams schossen aus der Digitalen Welt gen Tokyo und gleichzeitig schien es, als würde sich der Himmel verdunkeln. Megalo Growmon leuchtete auf und digitierte zu Guilmon zurück, ehe es zusammen mit Takato von Licht umgeben wurde. „Matrix Evolution!“ „Guilmon – Shinka! Dukemon Crimson Mode!“ In rote Rüstung gehüllt schwebte das Kriegerdigimon über der Wiese und hob seine doppelschneidige Lanze, während der Boden unter ihm immer stärker bebte. Auch im inneren der Sphäre gab es keinen Boden, doch schwebten Denrei, Shuichon und ihre Digimonpartner nun über einem flachen, bläulich leuchtenden Kreis. Dies war jedoch bei weiterem nicht das seltsamste an ihrer neuen Umgebung, die zwar immer noch weiß war, aber irgendwie doch anders, als die Welt außerhalb der Sphäre. Das Weiß hier schien weniger in den Augen zu stechen, wirkte abgedunkelt, aber dennoch nicht grau. Auch konnten sie Wände – oder was auch immer es war – erkennen, die sie umgaben und wie auch das äußere dieses Raums eine Sphäre bildeten. Leuchtend weiß jedoch war die große, runde Form, die genau in der Mitte des Raums zu schweben schien. Sie bestand nicht, wie sonst alles, was sie hier gesehen hatten, aus Tetraedern, sondern aus weißen Würfeln, deren Kanten jedoch in einem schwachen Pink zu leuchten schienen. „Was...“, begann Shuichon. „Wo sind wir hier?“ Die Würfel erzitterten. „Ihr seid hier“, antwortete dieselbe Stimme wie zuvor. „Dieser Ort hat keinen Namen.“ „War absehbar“, murmelte Lopmon. „Wieso sind wir hier?“, fragte Denrei. Erneut erzitterten die Würfel, doch dieses Mal wurde ihnen nicht sofort geantwortet. Stattdessen breiteten sich die Würfel nun nach oben und unten aus, formten eine Säule, die ihre Gestalt dann jedoch wieder veränderte und etwas bildete, das grob an den Körper eines Menschen erinnerte – wenngleich es ein fünf Meter großer Körper war. „Wir wollen mehr über euch Menschen erfahren“, meinte die Gestalt, wobei es ihnen ihren gesichtslosen Kopf zuwandte. „Wieso seid ihr hier?“ Denrei musste sich zusammenreißen, um nicht zurückzuweichen. Er nahm an, dass die Anomalie diese Gestalt angenommen hatte, um freundlicher zu wirken, doch auf ihn wirkte sie so vielmehr gruselig. „Wir haben es doch schon gesagt“, antwortete Shuichon. „Wir haben eine seltsame Veränderung an der digitalen Welt aus unserer Welt messen können. Und wir wollten wissen, was es war. Und dann... Dann haben wir diese... Das seltsame Ding gefunden, durch das wir hierher gekommen sind.“ „Wir glauben“, begann Denrei dann vorsichtig, „dass ihr etwas mit dieser Veränderung an der digitalen Welt zu tun habt! Diese seltsame Halbkugeln, in die wir gefallen sind, ehe wir hierher gekommen sind hat Daten aus der digitalen Welt absorbiert.“ Die Gestalt, deren Arme starr an ihren Seiten hinabhingen, reagierte nicht, doch die Würfel, aus denen sie bestand, vibrierten. „Ja, das ist auch möglich...“ Die Stimme klang noch immer seicht und monoton. „Wir suchen Wissen. Wissen um jene digitale Welt in der die Digimon leben.“ „Aber müsst ihr sie dafür kaputt machen?“, protestierte Dracomon. „Das ist nicht unsere Absicht“, erwiderte das Wesen. „Wir wollen nicht zerstören... Wir wollen nur wissen...“ „Aber...“, begann Shuichon. „Menschen“, unterbrach sie das Wesen. „Was sind Menschen? Sagt es uns? Was sind Tamer?“ „Tamer sind die Partner von Digimon“, antwortete ihm Lopmon. „Sie geben uns Energie! Machen uns stärker!“ Die Würfel drehten sich leicht. „Interessant... Aber was sind Menschen?“ „Wir Menschen kommen aus unserer Welt“, erklärte Denrei. „Wir sind einfach wir. Es heißt, dass wir uns aus anderen Tieren in unserer Welt irgendwann vor langer Zeit entwickelt haben. Aber ist viele, viele tausend Jahre her! Wir... Wir sind einfach wir. Und wir haben Angst, dass die Veränderungen in der digitalen Welt unsere Welt beeinflussen können.“ „Wieso sollten sie das...?“ „Weil die Welten...“ Doch weiter kam Denrei nicht, als etwas seltsames geschah. Es war als würde ein elektrischer Schlag durch seinen Körper zucken. Er hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen – was seltsam war, da er seines Wissens immer noch in einer digitalen Welt war und damit gar nicht atmen brauchte. „Was...“, begann er und sah auf seine Hände, die angefangen hatten zu flackern. Mühsam sah er zu Shuichon und den Digimon, denen es nicht anders erging. „Etwas... Stimmt nicht...“, krächzte das Wesen, dessen Stimme verzerrt klang, als käme sie aus einem schlecht eingestellten Radio. Die Würfel, aus denen es bestand, waren wieder zu einer Kugel zusammengefallen. Denrei wollte etwas sagen, doch dazu kam er nicht mehr. Ehe er wusste, was geschah, wurde er herumgeschleudert, bis er beinahe das Bewusstsein verlor, ehe das hilflose Gefühl zu Fallen sich in seinem Körper ausbreitete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)