Die Träne der 16 Monde von Erenya (~~Wichtelgeschichte für KiyuaRizumu~~) ================================================================================ Kapitel 1: Ich werde für dich ein Dämon der Traurigkeit ------------------------------------------------------- Ich wusste, dass der Kampf schon viel zu lange ging, denn meine Kräfte schwanden von Sekunde zu Sekunde mehr. Unsicher sah ich zu Rhythm, deren weißes Cure-Dress schmutzig und zerrissen vom Kampf war. Wir mussten schnell etwas unternehmen, selbst wenn Ako und Ellen nicht da waren, um dieses Überbleibsel von Noises ehemaligem Gefolge zu beseitigen. “Melody, ist alles in Ordnung?” Keuchend drang Rhythms Stimme zu mir vor. Wahrscheinlich ließ ich mir zu sehr anmerken, dass ich schwächer wurde, doch das durfte nicht sein. Ohne groß darüber nachzudenken, stand ich auf und nickte. Ich musste sie beschützen, egal zu welchem Preis. Erst langsam, doch dann immer schneller, rannte ich auf das Negatone zu, welches das Abbild eines alten Shoguns von 1868 war. Zumindest sollte es das, laut Rhythm darstellen. Inwieweit das aber stimmte, konnte ich nicht sagen und eigentlich war es auch nicht wichtig. Das wichtigste war, dass wir das Negatone besiegten. Immer näher kam ich dem Monster, dass nur noch die Hand ausstrecken musste, um mir eine langen. “Miracle Belthier - Separation!” Mit Hilfe von Mimi und Dodo, teilte ich mein Miracle Belthier in zwei Teile, von denen ich nun eines Jeweils in einer Hand hielt. Eigentlich, und das wusste ich, hatte ich ohne Rhythm nicht den Hauch einer Chance. Sie hatte aber kaum noch Kraftreserven übrig, weswegen ich nun die Kraft für uns beide aufbringen wollte. “Miracle Session, die alles erfüllende Melodie!” Sicher setzte ich zu meinem nächsten Angriff an. Es gab nur noch mich und das Negatone, das sich ebenfalls bereit machte. “Precure Miracle Heart…” Mit einem Mal spürte ich einen Ruck, der mich von den Füßen riss. Verwundert ging mein Blick zu der weißen Cure, die mich aus dem Angriffsfeld geschubst und sich dafür geopfert hatte. Der Kampf war vorbei und das Negatone verschwunden. In meinen Armen hielt ich Kanade, die noch immer bewusstlos war. Tränen rannen über meine Wange, denn ich konnte es mir einfach nicht verzeihen, meine beste Freundin so regungslos daliegen zu sehen. “Hibi-ki…” Leise und schwach signalisierte mir meine Freundin, dass sie wieder zu sich gekommen war. Ich sah sie an und suchte die passenden Worte, um mein Versagen zu entschuldigen, doch eigentlich gab es dafür keine Worte. Stattdessen saß ich da und weinte stumme Tränen der Reue. “Das nächste mal”, flüsterte Kanade, doch sie verstand nicht, warum ich weinte, was mir wirklich so nahe ging. Wie sollte sie auch wissen, was für Sorgen ich mir gemacht hatte? “Für dich wird es kein nächstes Mal geben”, flüsterte ich leise, denn ich hatte für Kanade eine Entscheidung gefällt, als diese bewusstlos gewesen war. “Du wirst nie wieder eine Cure werden.” Kanades grüne Augen weiteten sich, denn sie verstand, dass dies hier kein Spaß für mich war. Ohne was zu sagen, oder mich zu rechtfertigen, stand ich auf. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich, wie sie ihre Brosche suchte, doch ich wusste, dass sie die nicht finden würde, weil ich sie bei mir hatte. Ich spürte das Gewicht des Metamorphose-Gerätes und lief einfach weiter. Selbst als Kanade meinen Namen rief und ich an ihrer Stimme hören konnte, dass sie weinte, blieb ich nicht stehen, denn auch ich kämpfte mit den Tränen. Als ich Zuhause war, wollte ich nur noch schlafen. Ich wollte nicht mehr an Kanade denken und an das, was ich ihr angetan hatte. Wahrscheinlich würde sie mich nun hassen und wahrscheinlich war das auch gut so. Denn ich hatte mich in einen Dämon verwandelt, der sie traurig gemacht hatte. Müde legte ich mich in mein Bett. Hummy war zusammen mit Ako und Ellen im Dur-Land um Aphrodite und Mephisto zu besuchen. Lediglich die Fairy Tones waren hier und redeten auf mich ein und versuchten mich zu überzeugen, dass ich mich wieder mit Kanade vertragen sollte. Aber es war schön zu spät, denn ich hatte meine Entscheidung bereits getroffen. Und gerade jetzt wollte ich nur noch dieser Realität entfliehen und schlafen. In eine Welt fliehen, die weit weg von Kanade und ihren verweinten, grünen Augen. Kapitel 2: Himmlischer Wind, verstreu meine Gefühle --------------------------------------------------- Als ich aufwachte, wunderte ich mich, denn mein Bett fühlte sich ungewöhnlich hart an. ‘Hatte ich so schlimme Träume, dass ich rausgefallen bin?’, fragte ich mich in Gedanken und öffnete die Augen, wodurch ich das Dach sah, unter dem ich lebte. Die Ziegel schienen alt und verrutscht zu sein, so dass es fast schon an ein Wunder grenzte, dass ich in all den Jahren noch nicht nass geworden war, wenn es geregnet hatte. “Hibiki, beeil dich! Wir müssen auf Patroulie.” Grummelig setzte ich mich auf, als ich Itsuki hörte. Es war selten, dass Freunde von soweit herkamen um mit mir auf… Es hatte gedauert, doch nun erkannte ich den Fehler. Was machte Itsuki hier? Und warum wollte sie mit mir auf Patroulie gehen? Eilig sprang ich vom Boden auf und sah mich in dem kleinen Zimmer, dass vor dem zu Bett gehen noch meines gewesen war, um. Hier lagen vier Futonbetten und einziger Schrank diente wohl als Stauraum. Zweifelnd sah ich an mir runter, wo der rosa Schlafanzug, den ich von Kanade geschenkt bekommen hatte, durch einen verschlissenen Hakama ersetzt wurden war. Dieser hing mit halbgeöffnet an der linken Schulter herunter, weil er schon von den Nächten, die ich darin geschlafen haben musste, ausgeleiert war. Wo war ich hier? Was machte ich hier und vor allem welches Jahr hatten wir? Verwirrt schlüpfte ich in das paar Holzsandalen, dass neben meinem Bett stand und rannte raus, dahin wo ich Itsuki vermutete, die mir vielleicht sagen konnte, was passiert war. Hektisch verließ ich das Zimmer und stand auf einer belebten Straße, die denen aus den alten historischen Samurai-Filmen und Animes sehr ähnelte. “Da bist du ja endlich.” Genervt von meiner unbewussten Verspätung, drückte mir Itsuki ein Schwert, das wohl meines war, in die Hand. Fragend sah ich auf die schwarze Scheide, die mit edlen, goldenen Fragmenten verziert war. ‘Ich verstehe, ich schlafe noch. Das ist also ein Traum. Na dann spiele ich doch einfach mit.’ Es war schon aufregend zu wissen, dass dies ein Traum war und alles doch so authentisch und real wirkte. So lange ich aber Kanade nicht sehen musste, oder von ihr träumte, war es mir recht. “Verzeih Itsuki. Du weißt doch wie schwer ich immer aus den Federn komme.” Wie selbstverständlich kamen mir die Worte über die Lippen. Es fühlte sich nicht einmal so an, als hätte ich gesprochen, und doch war es eindeutig meine Stimme gewesen. “Komm mit. Wir haben keine Zeit zu vertrödeln.” Schnell schnürte ich mir mein Katana um die Hüfte und lief schließlich Itsuki nach, die sich so sicher durch die Straßen bewegte, als würde sie schon von Kindesbeinen an hier wohnen. Die Patroulie verlief ruhig und bis auf wenige Diebe, die Itsuki mit bloßen Händen außer Gefecht setzte, war nicht viel passiert. Wir waren auf dem Weg zurück zu unserer Unterkunft, denn wir waren bereits von Yuri und Rin abgelöst worden. “Trainierst du heute wieder mit deiner Einheit?” Den ganzen Weg über hatte die Braunhaarige nichts gesagt, weswegen ich leicht zusammenzuckte. Doch ich fing mich recht schnell wieder, so dass ich ihr mit einem Nicken antworten konnte. “Ich komme dann mit. Meine Leute brauchen soviel Training wie sie kriegen können, bevor der Krieg uns erreicht.” Erneut nickte ich nur, denn eigentlich wusste ich ja nicht einmal, wovon Itsuki sprach. Aber durch die Patroulie war mir bereits klar gewesen, dass wir sicher nicht in friedlichen Zeiten lebten. “Aus dem Weg! Macht Platz für die Tochter des Fürsten.” Laut hallte die Stimme des Wachmannes über die Straße. Laut genug, dass auch ich sie hörte und an den Rand der Häuser ging, um die Fürstentochter und ihr Gefolge vorbei lassen zu können. Es interessierte mich nicht, wer sie war, doch ich konnte nicht anders als zu Staunen. Durch die milchigen Seidenvorhänge, der goldenen Sänfte, konnte ich nur den Schatten der Silhouette erkennen, die wohl der Fürstentochter gehörte. Ich wusste, dass niemand, außer ihrem Gefolge, je ihr Gesicht gesehen hatte, denn ihre Anonymität war es, die ihre Sicherheit gewährte. Nur die Diener im Palast wussten wie lang und welche Farbe ihre Haare hatten. Sie wussten auch in welchen Farben ihre Augen leuchteten und wie ihre Stimme klang. Unerwartet blies ein Luftzug über die Straße und hob einen der Seidenvorhänge an, so dass ich die langen, hellbraunen Haare des Mädchens sehen konnte. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, denn ich kannte nur ein Mädchen das so hellbraunes Haar hatte. Ich verfluchte den himmlischen Wind des Schicksals, der mir ihr Bild gezeigt und damit meine Gefühle verstreut hatte. Kapitel 3: Wenn Worte dich nicht erreichen ------------------------------------------ Das ich Kanade doch noch gesehen hatte, warf mich schon ein wenig aus der Bahn. Obwohl die Sänfte mitsamt Gefolge schon lange nicht mehr zu sehen war, blickte ich noch immer in die Richtung, wohin sie entschwunden waren. Ich konnte nicht anders als ihr nach zu sehen, sogar in meinen Träumen. Ich war irgendwie froh Kanade gesehen zu haben, doch gleichzeitig verletzte es mich, weil ich ihr so wehgetan hatte. “Nicht schon wieder Hibiki. Du solltest langsam wirklich über Kanade hinweg kommen. Das was zwischen euch war, liegt schon lange in der Vergangenheit.” Fragend sah ich Itsuki an, die meinen Arm gepackt hatte und nun an diesem zerrte, weil sie weiter gehen wollte. Scheinbar gab es auch in diesem Traum eine Verbindung zwischen Kanade und mir. Eine Verbindung, die nun genauso kaputt war wie in der Realität. “Was war zwischen uns?” Ich konnte nicht anders als zu fragen, denn der Gedanke, dass es für Kanade und mich auch hier keine Zukunft gab, war grausam. “Jedes Mal dasselbe mit dir. Du warst mal Kanades Leibwache. Doch ihr wart mehr als nur das. Ihr wart Freunde. Und dann hat Kanade dich von heute auf Morgen entlassen. Du bist so gesehen ein Rônin.” Obwohl meine Noten nicht gerade so gut waren wie die von Ellen oder Kanade, wusste ich, was ein Rônin war. Ein herrenloser Samurai. “Vergessen wir das. Lass uns nach Hause gehen, ich habe Hunger.” Ich seufzte und nickte. Ändern konnte ich es nicht mehr, denn im Prinzip hatte die Traum - Kanade mit mir dasselbe gemacht, wie ich mit der realen. Schnell hatten Itsuki und ich uns etwas zu Essen organisiert und dies auch runtergeschlungen. Es war schon merkwürdig, wie anders Itsuki in diesem Traum wirkte. Im Prinzip war sie eine vollkommen andere Person. Sie war so ruhig, ernst und… Okay, die echte Itsuki wirkte auch sehr männlich auf ihre Weise. Jedenfalls war dies hier vollkommen anders als die Realität die ich kannte. “Schau mal, da ist Nozomi.” Da Itsuki und ich auf dem Weg zu unseren Truppen waren, mussten wir an einer belebten Straße mit einem Takoyakistand vorbei. Und diesem Stand stand wirklich Nozomi. “Nozomi!!!” Laut rief die Braunhaarige durch die Menge, damit die Pinkhaarige uns erkennen konnte. Verwundert drehte sie ihr Gesicht zu uns, so dass man schon vom weiten erkennen konnte, dass sie sich ausgiebig bei den Takoyaki bediente und in sich reinschaufelte. Unerwartet griff Itsuki nach meiner Hand und lief zu dem Mädchen, das uns endlich erkannt hatte. “Hallo Itsuki und Hibiki! Wollt ihr zum Training?” Ein breites Grinsen lag auf Nozomis Lippen, als sie sich die nächsten drei Takoyakibällchen in den Mund stopfte. “So ist es. Aber sag, wie geht es dir?” Kaum dass Itsuki gefragt hatte, schwand Nozomis Lächeln. Es war klar, dass auch bei ihr nicht alles in Ordnung war. “Ich habe Coco seit Tagen nicht gesehen. Kanade scheint in letzter Zeit so unaufmerksam zu sein, dass er länger bleiben muss, damit sie den Lehrplan einhalten.” Ich wurde hellhörig, denn es passte nicht zu Kanade, unkonzentriert zu sein. Das war meine Aufgabe, nicht ihre. “Was ist mit Kanade?” Wie von selbst platzte die Frage aus mir raus, wodurch ich verwunderte Blicke von Itsuki und Nozomi erntete. In aller Kürze hatte Nozomi erzählt, was sie gehört hatte. Spürbar hatte der Krieg uns noch nicht erreicht, aber diplomatisch war es eine ganz andere Sache. Beide Seiten, sowohl der Shogun als auch dessen Gegner, forderten Kanades Vater auf Stellung zu beziehen. Dieser wusste aber nicht was er tun sollte und das machte auch Kanade zu schaffen, da sie ihrem Vater gerne helfen wollte. Ich wusste, wie Kanade sich fühlen musste, denn mir wäre es nicht anders ergangen, wenn ich in ihrer Haut gesteckt hätte. “Ein Glück ist Tsubomi bei ihr. So hat sie wenigstens eine Vertraute, der sie sich mitteilen kann.” Itsuki sah mich an. Es wirkte so, als hätte sie Tsubomi nur erwähnt, um mich zu beruhigen. Doch es half nicht. Wenn ich es nicht war, die Kanade unterstützen konnte, war ich einfach nicht zufrieden. “Nozomi, bring mich in den Palast.” Ich hatte meinen Entschluss gefasst und nicht einmal Nozomis und Itsukis entsetzten Blicke konnten daran noch etwas ändern. “Aber du hast doch schon so oft versucht mit Kanade zu sprechen.”, setzte Nozomi an, doch ich hob die Hand und gebot ihr zu Schweigen. “Wenn Worte sie nicht erreichen, dann lasse ich eben Taten sprechen.” Kapitel 4: Unsere sichere Begegnung ----------------------------------- Wider Itsukis Willen hatten Nozomi und ich uns einen Plan erdacht, der uns ganz sicher in den Palast brachte. Die Pinkhaarige hatte sich für meine Idee begeistert, weil sie wusste, dass sie so auch Coco sehen konnte. “Schau dir doch mal deinen Yukata an. Wir haben den extra für dich besorgt.” Wir brauchten noch etwas, um Itsuki von unserem Plan zu überzeugen, weswegen wir unsere Geheimwaffe, die Yukatas besorgt hatten. Scheinbar gab es noch eine Sache, die sich bei der Traum-Itsuki nicht geändert hatte. “Oh mein Gott. Ist der süß, und diese Farben! Darf ich ihn wirklich anziehen?” Mit einem Schrei der Begeisterung reagierte Itsuki auf den hübschen gelb-orangen Yukata. Nozomi grinste, denn der “Fisch” hatte angebissen. “Nur wenn du mit uns in den Palast gehst”, sagte das pinkhaarige Mädchen und grinste noch breiter. Itsuki seufzte. In ihr tobte der Kampf zwischen Vernunft und Ehre eines Samurais und der Seite, die unbedingt diesen niedlichen Yukata tragen wollte. Stolz präsentierte sich Itsuki in ihrem neuen Yukata, als sie mit uns Richtung Palast lief. Sie bekam das Lächeln einfach nicht mehr aus dem Gesicht, denn sie liebte dieses Kleidungsstück abgöttisch. Stufe eins des Plans war damit also geglückt. “Nozomi, hast du Kokoda bescheid gegeben?”, fragte ich Nozomi, die auf meine Frage hin nickte. Noch bevor wir die Yukatas gekauft hatten, hatte Nozomi einen Brief an Coco verfasst und ihm unser baldiges Erscheinen angekündigt. Wir mussten nun nur noch hoffen, dass Coco diesen Brief auch erhalten hatte. Schon von weitem sah ich den Palast, in dem Kanade mit ihrer Familie lebte. Wir kamen uns immer näher und wenn ich es rein schaffte, war unsere Begegnung auch schon gesichert. “COCO!!!” Quitschig und Ohrenbetäubend laut rief Nozomi den Namen des braunhaarigen Mannes, der am Eingang bereits auf uns wartete. Stürmisch rannte sie trotz der höheren Holzschuhe auf ihn zu und stolperte über einen winzigen Stein, der auf dem Weg lag. Nun flog die Pinkhaarige ihrem Liebsten förmlich in die Arme. “Nicht so stürmisch.” Seufzte er, Nozomi ermahnend, die ihn aber einfach nur anlächelte. “Sind das Itsuki und Hibiki?” Wild nickte die Pinkhaarige auf die Frage des Jungen und schmiegte sich noch ein wenig mehr in seine Arme. Höflich verbeugte ich mich vor ihm, schließlich war er so freundlich mir einen Weg in das Schloss zu zeigen, der mir sonst verwehrt gewesen wäre. “Du bist also Hibiki?! Kanade spricht oft über dich. Ich habe mich schon gefragt, was für ein Samurai du bist, dass du Kanade nicht aus dem Kopf gehst.” Ernst sah Coco mir in die Augen. Ich schluckte, denn ich wusste nicht, was Kanade von mir erzählt hatte. Innerlich hoffte ich aber, dass es nur gute Sachen waren. “Kanade hat Recht. Du hast wirklich die treusten Augen, die ich je gesehen habe. Kommt mit, ich führe euch in den Palast.” Obwohl ich mich fragte, was Coco mit “treusten Augen” meinte, folgte ich ihm in den Palast. Ohne ihn wäre mir der Eintritt wirklich nicht so leicht von der Hand gegangen, soviel stand fest. Alleine sah ich mich im Palast um. Coco und Nozomi wollten ihre Zeit, die sie hatten, miteinander verbringen und Itsuki suchte Tsubomi, die eine Freundin aus Kindheitstagen war, und der sie unbedingt den Yukata präsentieren wollte. Somit hatte jeder also eine Beschäftigung, die ihn erfüllte und auch Spaß machte. Zielsicher lief ich zu Kanades Zimmer. Obwohl ich noch nie in diesem Palast gewesen war, kannte ich mich hier aus, als hätte ich wirklich schon einmal hier gelebt. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass dies ein Traum war, für den es keine Logik brauchte. Mit jedem Schritt den ich mich Kanade näherte, schlug mein Herz höher. Wie würde sie reagieren, wenn sie mich sah? Wie würde ich reagieren? Ich wusste es nicht. Schon von weitem sah ich die Schiebetür, die zu Kanade Gemächern führte. Wenn ich wirklich Kanades Leibwache gewesen war, hatte ich sicher auch viele Nächte vor dieser Tür verbracht. Ich hatte aber keine Erinnerungen daran, weil es eben nur ein Traum war. Vorsichtig legte ich meine Hand auf den Griff der Schiebetür. Gleich war es soweit, gleich würde ich sie sehen können. “Hibiki, was machst du hier?” Erschrocken drehte ich mich um, als ich ihre Stimme hörte. Sie stand leibhaftig vor mir, Kanade. Sie trug einen weißen Kimono, der so anmutig auf ihren Schultern ruhte, dass ich glaubte einen echten Engel gesehen zu haben. Ich konnte nicht anders als zu ihr zu gehen und sie in meine Arme zu ziehen. In Gedanke, dankte ich aber dem Gott des Schicksals, der diese Begegnung ermöglicht hatte. Kapitel 5: Der Duft der Schicksalsblumen verbleibt -------------------------------------------------- Kanade hatte mich in ihr Zimmer gebeten, um vor ihrer Tür nicht allzu großes Aufsehen zu erregen. “Was machst du hier, Hibiki? Und wie kommst du in den Palast?” Ernst sah mich die Hellbraunhaarige an, als sie von mir Antworten verlangte. Sie schien aber keinesfalls wütend auf mich zu sein. “Ich habe erfahren, dass du Probleme hast und da wollte ich einfach für dich da sein, weil wir doch Freunde sind.” Kanade schien verwundert zu sein, als sie meine Antwort hörte. Doch sie fing sich schnell und seufzte unhörbar. “Hibiki… Du bist nicht mehr meine Leibwache. Du solltest nicht einmal hier sein, schon gar nicht wegen mir. Geh wieder, sonst…” Sie stockte als sie sprach, was mich verwunderte, denn das passte überhaupt nicht zu Kanade. In der Regel sprach sie immer alles offen aus. “Sonst was?”, fragte ich nach, weil sie keine Anstalten machte, ihren Satz zu beenden. “Sonst bereue ich es, dass ich dich gehen lassen habe.” Kleine Tränen rannen an Kanades Wange herab, als sie endlich allen Mut zusammengefasst hatte, mir zu sagen was sie bedrückte. Ich schluckte und ging wie schon vor der Tür auf Kanade zu und schloss sie in meine Arme. Dankbar krallte sie sich an meinen Yukata fest und weinte einfach nur, ohne ein Wort zu sagen. Ich verstand auch ohne Worte wieso, denn mir ging es ähnlich wie ihr, doch ich wollte nicht weinen. Ich wollte stark für sie sein, damit sie wusste, dass ich ihr immer, egal was passierte, Halt geben würde. “Ich schaffe es nicht ohne dich, Hibiki.” Minuten verstrichen, in denen ich Kanade einfach in meinen Armen hielt und sie sich an meiner Schulter ausweinen konnte. Doch die Stille wurde von einer Explosion jäh gestört und erschütterte den Palast in dem Kanade lebte. Schützend drückte ich Kanade an mich, während ich mit der anderen Hand unter meinen Yukata griff, wo mein Katana verborgen lag. Von draußen hörte ich bereits Schritte, die sich uns schnell näherten. Mit einem Schwung wurde die Tür zu Kanades Zimmer aufgerissen und ich konnte genau erkennen, dass es Ellen war, die wie ich zuvor, einen Hakama trug und um ihrer Hüfte ihr Katana hatte. “Dono!! Wir werden angegriffen. Wir müssen schnell fliehen.” Mir war klar, wie es aussehen musste, dass ich in dem Augenblick, wo der Palast angegriffen wurde, hier in Kanades Zimmer stand und die Bewohnerin in meinen Armen hielt. Eilig löste sich meine Freundin aus meinen Armen und sah verlegen zu der Schwarzhaarigen, die schon ihre Hand auf dem Griff ihres Katanas hatte und bereit zum ziehen war. “Ellen! Das ist Hibiki, wir sind Freunde.” Durch Kanades Worte beruhigt, nahm Ellen die Hand wieder vom Griff und trat ins Zimmer ein. “Wir müssen gehen, Dono”, hauchte sie und packte Kanade sanft am Arm. Doch Kanade entzog sich ihr und drückte sich schutzsuchend an mich. “Ich gehe mit Hibiki. Hilf du Vater und seinen Männern.” Ellen war verwundert über Kanades Reaktion. Ebenso war ich es, doch gleichzeitig war ich auch froh darüber, dass ich ihr noch soviel bedeutete, dass sie sich mir anvertraute. “Dono, ich…” Ellen wollte gerade widersprechen, doch Kanade hob die Hand und fuhr ihr scharf ins Wort. “Das ist ein Befehl, Ellen!” Ellen seufzte, schwieg aber und verbeugte sich wortlos vor ihr, ehe sie schnellen Schritte das Zimmer wieder verließ. “Warum hast du das getan?”, fragte ich, denn ich war mir bewusst, dass sie in Ellens Händen sicher gewesen wäre. Ich hatte der Schwarzhaarigen zugetraut, dass sie Kanade beschützen konnte, denn sie war ja nicht ohne Grund ihre Leibwache oder wurde von ihr als Verstärkung geschickt. “Warum? Weil du die Einzige bist, von der ich mich beschützen lassen will.” Ich schluckte, denn es war eine große Aufgabe, die Kanade mir da aufbürgte. Ich wollte ihr gerecht werden und sie wenigstens in meinen Träumen beschützen, wenn ich es schon nicht in der Realität konnte. “Okay, dann bleib aber immer an meiner Seite, denn nur dort bist du sicher.” Kanade nickte. Sie war bereit und das Feuer, das wie eine Rose in ihren Augen leuchtete, loderte vor Selbstsicherheit. Kapitel 6: Du hauchst mir Leben ein ----------------------------------- Mit Kanade an meiner Hand rannte ich durch die endlos scheinenden Gänge des Palastes. Überall kämpften die Krieger gegen die Eindringlinge, die Rüstungen der kaiserlichen Garde trugen. Konnte es sein? War es wirklich der Shogun der angriff, weil Kanades Vater so lange nicht geantwortet hatte? “Tsubomi! Pass auf!” Erschrocken hielt ich inne, denn Itsukis Stimme war zu mir vorgedrungen. Sie war uns nahe, weswegen ich mein Schwert griff um zu helfen, wenn sie in Schwierigkeiten war. In einer kleinen Nische sah ich sie schließlich. Ihr Yukata war an den Beinen zerrissen und gab ihr die Bewegungsfreiheit, die sie brauchte. Ihr zu Füßen lagen schon einige Kämpfer, die sie und ihre Kampfkunst wohl unterschätzt hatten. Wie eine Mauer stand sie vor der rosahaarigen Tsubomi, die Itsuki mit bewunderten Blicken ansah. “Itsuki, brauchst du Hilfe?” Nur um sicher zu gehen, dass alles okay war, erkundigte ich mich bei der Braunhaarigen, die gerade einen Angreifer außer Gefecht setzte und die Bewegung nutzte, um zu mir und Kanade sehen zu können. “Bring lieber Kanade-dono raus. Ich komme schon zurecht.” Ich nickte zum Zeichen, dass ich verstanden hatte und rannte zusammen mit Kanade wieder los. Obwohl wir an vielen kämpfenden Männern vorbei liefen und ich einige Gegner aus dem Weg räumen musste, schaffte es Kanade unbeschadet nach draußen. Schwer atmend standen wir auf der obersten Stufe der Treppen, die zum Palast führte. Feuer brannten im Dorf, Menschen schrien und am Fuße des Palastes versammelten sich immer mehr Soldaten, die nur darauf warteten, diesen überrennen zu können. Angeführt wurden sie vom Shogun, den ich noch sehr gut kannte. Es war das Negatone, dem Kanade und ich unterlegen waren. “Nega - Tone!!!” Es hob seine Hand und zeigte auf Kanade und mich. Sofort setzte sich die Welle von Soldaten in Bewegung und stürzte sich auf uns. Ich musste kämpfen und ich musste Kanade beschützen, das war meine oberste Priorität. Sanft schob ich sie hinter mich, wo ich wusste, dass sie wirklich sicher war. “Bleib dicht hinter mir”, flüsterte ich zu. Ich wusste, dass Kanade sich keinen Meter bewegen würde. Ebenso wenig würde ich das tun. Denn ich war alles, was zwischen Kanade und dieser Armee stand. Siegessicher umklammerte ich mein Schwert und machte mich bereit für den Tanz des Todes. Keuchend erledigte ich den letzten der Soldaten und stieß seinen leblosen Körper die Treppe runter. Ich hatte es geschafft, ich hatte diese Armee besiegt und Kanade beschützt. Ein letztes Mal schwang ich mein Schwert, allerdings nur, um das Blut von der bläulich leuchtenden Klinge zu schütteln. Halbwegs sauber steckte ich es in die Scheide zurück. Es gab nur noch einen Gegner, der Kanade im Weg stand. Langsam drehte ich mich zu ihr um und legte sanft die weniger blutverschmierte Hand auf ihre Wange. “Bleib hier, ich hab noch etwas zu erledigen. Warte bitte auf mich.” Kaum dass ich die Worte gesagt hatte, wandte ich mich um. Es gab nur noch das Negatone und mich. “Warte, Hibiki!” Ich hatte gerade einen Schritt machen wollen, als mich Kanades sanfte Hände zurückhielten. Verunsichert drehte ich mich zu ihr um und sah den ernsten Blick in ihren Tannengrünen Augen. Was hatte sie vor? “Du wirst nicht alleine gehen. Ich komme mit.” Entschlossen sah sie mich an, doch ich wusste, dass das niemals gut gehen konnte. Mitten im Getümmel war sie noch mehr in Gefahr als hier oben. Das konnte ich doch nicht so einfach zulassen. “Nein, du bleibst hier. Dir darf einfach nichts passieren. Das könnte ich mir niemals verzeihen.” “Aber dir darf was passieren? Du musst keine Märtyrerin werden um mich zu retten. Lass es uns gemeinsam durchstehen. Lass mich der Grund sein, warum du diesen Kampf überleben willst und sei auch mein Grund, warum mein Leben einen Sinn hat.” Ich stockte. Wie konnte ich dagegen etwas sagen. Natürlich wollte ich überleben. Ich wollte doch noch soviel Zeit mit Kanade verbringen. Aber ohne sie… war mein Leben nichts wert. Sie hauchte mir erst Leben ein, indem sie existierte. “Außerdem hast du doch gesagt, dass ich nur an deiner Seite sicher bin.” Sie hatte gewonnen. Und vor allem hatte sich mich mit meinen eigenen Worten geschlagen. “Na schön, dann machen wir das gemeinsam.” Lächelnd nickte Kanade, als ich endlich nachgab. Sie hatte wirklich gewonnen und war von uns beiden wohl der wahre Samurai. Kapitel 7: Ich vertrau dir meine Flügel an ------------------------------------------ Langsam stieg ich mit Kanade die Treppe runter. Wir hatten ein Ziel: Negatone besiegen. Angetrieben von unserer Freundschaft und dem Vertrauen zueinander, mobilisierten wir unsere Kräfte. In dieser Welt, meinen Träumen, würde das Negatone nicht gewinnen. Hier waren Kanade und ich vereint und es gab nichts, dass unser Band der Freundschaft zerstören konnte. Mit jeder Stufe die wir nahmen, näherten wir uns unserem Sieg. Ich wusste, dass wir nicht verlieren konnten. Und noch deutlicher wurde mir das bewusst, als sich mein Katana in mein Miracle Belthier verwandelte. Noch einmal würde ich nicht versagen, denn dieses Mal kämpfte ich mit und für Rhythm. Ich sah neben mich, als wir auf der vorletzten Stufe standen. Rhythms blonde Haare wehten leicht im seichten Wind. Wir hatten uns in Suite Pretty Cure verwandelt. Ohne Tones und die Broschen. Allein mit der Kraft der Harmonie, die in unser beider Herzen schlug, hatten wir dieses Wunder vollbracht. “Bist du bereit, Rhythm?” Ein letztes Mal fragte ich meine Partnerin, ob das hier wirklich in Ordnung war, denn noch hatte sie die Chance zu fliehen. Doch Rhythm dachte nicht daran mich jetzt alleine zu lassen. Fester drückte sie meine Hand, die in der ihren lag und verdeutlichte, dass sie ihre Meinung nicht mehr ändern würde. “Gut, dann lass uns gehen.” So als ob meine Worte ein Zeichen gewesen wären, stießen wir uns, immer noch Händchen haltend, vom Boden ab und visierten unseren Gegner an. Wie schon in der Realität dauerte dieser Kampf viel zu lange. Doch anders als dort schwanden nicht nur Rhythms und meine Kräfte. Keuchend kam Negatone wieder zum stehen und bereitete einen Angriff auf mich und meine Partnerin vor. Wir waren fest entschlossen. Wir würden nicht ausweichen, denn wir hatten schon einen Plan, wie wir diesen Kampf beenden würden. Mit einer gewaltigen Wucht kam der Klang der teuflischen Schallwellen auf uns zugerast. Fest verankerten wir unsere Füße mit dem Boden und hoben unsere Belthier. Es kam auf das richtig Timing von uns beiden an, soviel stand fest. Kurz bevor die Schallwelle uns erreichte, schwangen wir unsere Belthier wie ein Katana und wehrten damit den Angriff unseres Gegners ab. “Jetzt!!!” Rhythm nickte auf mein Zeichen hin und teilte ihr Phantastic Belthier, so wie ich es mit meinem Miracle Belthier gleich tat. Freundschaftlich tauschten wir jeweils einen Teil unseres Belthiers mit einander aus und fügten es zusammen. “Miracle Belthier - Cross Rod!” “Phantastic Belthier - Cross Rod!” Wie gewohnt bewegten wir uns und führten alle notwendigen Bewegungen für unseren Angriff aus. “Steige auf, Ring des Tones.” Synchron kamen die gewohnten Worte über unsere Lippen. Es löste ein Glücksgefühl in mir aus, denn ich hatte das Gefühl, dass sich nichts zwischen mir und Rhythm geändert hatte. “Pretty Cure Music Rod Super Quartet!” Gemeinsam ließen wir unseren Angriff auf Negatone los. Das war sein Ende, dieses Mal würde er nicht gewinnen. “Eins - zwei! Finale!!” Mit einer gewaltigen Explosion verschwand das Negatone schließlich in einer Rauchwolke. Wir hatten es geschafft. Rhythm und mir war es, allein durch die Kraft unserer Freundschaft, gelungen, dieses Monster zu besiegen und für erneuten Frieden zu sorgen. Erschöpft brach ich zusammen, als sich der Rauch gelegt und unserer Cure-Kräfte uns verlassen hatten. Ich fühlte mich mit einem Mal so schwach, aber doch glücklich. Ich war es einfach, weil ich bei Kanade sein konnte. “Hibiki!!!” Panisch rannte Kanade zu mir und hob mich in ihre Arme. Sie weinte und obwohl mir ihr lächelndes Gesicht besser gefiel, war sie wunderschön. “Stirb nicht, bitte!”, flehte sie und drückte mich fester an ihren warmen, weichen Körper. Erst jetzt konnte ich die Schmerzen wahrnehmen, die ich mir im Kampf gegen die Armee zugezogen hatte. Ich hatte selbst nicht einmal bemerkt, dass ich mich verletzt hatte, wahrscheinlich war es so, weil ich Kanade um jeden Preis beschützen wollte. Doch nun, wo sie gerettet war, brauchte sie meinen Schutz nicht mehr. “Ich… werde immer bei dir sein, Kanade. Denn, ich vertrau dir meine Flügel an.” Meine Stimme war nur noch ein schwaches wispern und obwohl ich kaum noch Kraft hatte, hob ich meinen Arm, in dem ich noch immer mein Katana hielt. Sie nahm es mir ab, doch mehr merkte ich von dieser Welt nicht mehr. Ich hört nur noch ihre Stimme, die meinen Namen rief. Sie wirkte so fern und so traurig. ‘Wenn ich wieder aufwache’, dachte ich mir: ‘weiß ich, was ich tun muss.’ Kapitel 8: Träume sind flüchtig ------------------------------- Als mein Wecker klingelte, sprang ich, wider meiner Natur, sofort aus dem Bett. Ich musste raus, zu Kanade, denn es gab etwas wichtiges, dass ich zu erledigen hatte. Schnell rannte ich ins Bad, duschte, putzte mir die Zähne und zog mich an, bevor ich runter ins Wohnzimmer stürzte. “Guten Morgen, Hibiki! Willst du frühstücken?” Wie erwartet war mein Vater bereits wach. Doch anders als sonst war er nicht zu einer Probe unterwegs, so dass er eigentlich die Zeit für ein gemeinsames Frühstück mit mir hatte. Es war so gesehen einer dieser seltenen, perfekten Tage. Doch es gab eine Kleinigkeit, die ich noch erledigen musste. “Keine Zeit, Paps. Ich muss los.” Eilig sprang ich die letzte Stufe runter, ehe ich zur Haustür stürmte und mich auf dem Weg zu Kanade machte. In Windeseile war ich bei Kanade angekommen. Fast schon Sturm klingelte ich an der Tür und wartete, dass mir jemand öffnete. “Hibiki, was machst du hier?” Es war Kanade, die mir die Tür geöffnet hatte. Ein Glück. Ich konnte meine Freude, sie endlich zu sehen, nicht zurück halten und umarmte sie sogleich. Verwundert über meine stürmische Art, blieb Kanade einfach stehen. “Was ist mit dir los, Hibiki?” Sie verstand die Welt nicht mehr. Wie sollte sie auch, den Tag zuvor hatte ich ihr offenbart, dass sie nie wieder eine Cure werden würde und nun klammerte ich mich an ihr fest, als wäre ich ein Ertrinkender und sie meine Rettungsleine. “Es tut mir leid wegen gestern, Kanade. Ich hatte so furchtbare Angst dich zu verlieren. Du… hast mich beschützt und ich… ich war so machtlos, als du bewusstlos vor mir lagst.” Unter Tränen brach es aus mir heraus. Ich erzählte ihr alles, was ich gefühlt und geträumt hatte und wie viel sie mir bedeutete. “Bitte verzeih mir…”, bat ich sie reumütig und holte ihr Cure Module aus meiner Tasche. Zittrig hielt ich ihr den Gegenstand entgegen, doch ich wurde ruhiger, als sie meine Hand zwischen ihre nahm. “Hibiki, ich habe darauf vertraut, dass du zurückkommst. Wir sind schließlich Freunde und ein Team. Gemeinsam bewältigen wir alle Höhen und Tiefen und das wird sich auch niemals ändern.” Ich war erleichtert diese Worte zu hören. Ohne Kanade machte mein Leben einfach keinen Sinn. Sie war für mich der wichtigste Mensch auf Erden. “Es gibt allerdings noch eine Sache die wir regeln müssen.” Lächelnd nahm sie ihr Cure Module aus meiner Hand und hielt es hoch. Ich wusste genau was sie meinte und nickte. “Und dieses Mal tun wir es gemeinsam. Ich weiß auch schon genau wie.” Vorsichtig wischte ich mir die letzten Tränen weg und lächelte ebenfalls. Ich wusste, dass wir es dieses Mal schaffen konnten, denn wir waren wieder verbunden. “Let’s Play, Precure Modulation!!!” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)