Emotionless von HannaHanoka ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Hallo, also, erstmal eine Kleinigkeit die ich erwähnen möchte. Ich benutze oft „eigentlich“, „ohnehin“, „vielleicht“, „egal“ (wobei das zu Beginn noch recht wichtig ist) etc. Und verrutsche eventuell auch gelegentlich in den Zeiten und schreibe eventuell auch manchmal etwas wirre Sätze, ich hoffe, dass kann man verzeihen. Ich würde mich über Kritik freuen. Denn ich möchte mich natürlich verbessern. :) Viel Spaß beim Lesen. [Edit]: Ich habe ein wenig an dem Prolog verändert. Absätze eingefügt (Danke für den Hinweis an )und einen anderen Anfang eingefügt. Ich hoffe es gefällt weiterhin.  Liebe Grüße, Hanna ~ Prolog Dies ist eine Geschichte einer etwas anderen Art. Sie berichtet von einem Menschen voller unkontrollierbaren Gefühlen, welcher sich nichts sehnlicher wünscht als von seinem Schwarm geliebt zu werden. Sie berichtet davon, dass es diesem Menschen so schmerzt zu fühlen, dass er sich schließlich nichts anderes mehr wünscht, als ohne jegliches Gefühl sein Leben fortführen zu können, sämtliche seiner Emotionen einzusperren und sie am liebsten einfach nur loswerden zu können. Er hat Angst an diesen Gefühlen umzukommen, bis er auf einen jungen Mann trifft, der kein gewöhnlicher Mensch zu sein scheint. Der es darauf belässt ein „Dämon“ zu sein. In all seiner Verzweiflung, wird ihm von diesem... Dämonenmann eine Art Pakt angeboten. Ein Pakt, welcher auf ungeahnte Weise sein Leben verändern wird. Keuchend schleppe ich mich in das Schulgebäude. Dieser Schmerz. „Was willst du denn hier?“ „Zieh Leine!“ „...“ „Sowas wie dich will hier keiner!“ „Guck mal, ist heute Auslauf der Hässlichen?“ „Ohh, gleich fängt's zu Heulen an.“ „...“ „Was 'ne Heulsuse!“ „Verschwinde doch einfach!“ „..Verreck' du scheiß Schwuchtel..“ Jeden Tag das gleiche. Nichts ändert sich. Alles bleibt gleich. Alle bleiben gleich. Alle sind gleich. Keiner zeigt Verständnis, keiner Mitgefühl. Ich beiße mir auf die Unterlippe. Und doch ist es gelogen. Es hat sich etwas entscheidendes verändert. Warum hat er das getan? Ich habe ihm doch nie etwas getan. Und wieder ertönt dieser Satz. Stärker, lauter, intensiver. »Verreck'« Ich dachte, er wäre mein bester Freund.. Ich fühle wie eine Träne meine Wange entlang läuft und.. Ich ergreife die Flucht. Ich ertrage es nicht mehr. »Verreck'« Erneut laufe ich zu meinem üblichen Ort. Dort hin, wo ich immer bin, wenn sie mich wieder fertig machen. »Verreck'« Der verlassene alte Spielplatz, für den sich sowieso keiner mehr zu interessieren scheint. Er ist.. »Verreck'« Ich schüttele den Kopf. Nein. Er war mein bester Freund. Bis vor nicht einmal zwölf Stunden. Und bis vor wenigen Minuten, habe ich noch einen Funken Hoffnung behalten, dass das alles nur ein böser Traum sei. Doch eines ist mir nun klar geworden, an diesem Tag hat sich einfach alles für mich verändert.. »Verreck' du scheiß Schwuchtel« Noch nie habe ich ihn so erlebt. Ich lasse mich vor der Bank nieder und schlage mit meiner Faust auf diese ein. Ich spüre im Moment keinerlei physische Schmerzen, denn die Psychischen sind so stark, dass sie im Moment einfach alles übertreffen. Ich versinke in Gedanken und bekomme nur am Rande mit, dass jemand den Spielplatz betritt und mich ansieht. Es spielt allerdings keine Rolle für mich, ich bin mit den Gedanken bei dem Moment, an dem sich scheinbar alles verändert hat. Kapitel 1: Flashback - Part 1 ----------------------------- Sooo. Das erste "richtige Kapitel" hat etwas auf sich warten lassen. Da ich eigentlich erst die Charaktere usw. einfügen wollte. Allerdings bin ich mehr als nur unzufrieden damit, weshalb dies wohl noch etwas auf sich warten lassen wird. Ich hoffe die Story gefällt euch trotzdem.  Nun wünsche ich viel Spaß beim lesen, Liebe Grüße  Hanna ~ Flashback – Part 1 “Na? Kira. Was geht?“, grinst er schelmisch. Ich liebe dieses Grinsen. Ich liebe sein Lächeln. Ich liebe ihn. Wenn er wüsste was ich fühle, was würde er wohl denken? Ich mein, er weiß ja, dass ich nicht so auf Frauen stehe, aber was würde er wohl sagen, wenn er wüsste, dass es an ihm liegt? „Kiiraaa! Man. Wo bist du denn wieder?“, meint er und wedelt mit seinen Händen vor meinem Gesicht herum, bis ich mich selber wieder fassen kann. „Sorry. War gerade mit den Gedanken woanders. Was war?“, antworte ich ihm und schlucke danach einmal heftig. „Ich hab' dich gefragt was geht. Mensch, Kira. Krieg' das mal wieder in den Griff. Ich mein, dass du verknallt bist schön und gut. Aber du musst es ihm schon sagen. Sonst wird das nie was. Das du das noch nicht gemacht hast, oder der Kerl das noch nicht bemerkt hat. Ich mein, du schwärmst mir seit - Wie lange jetzt schon? - zweieinhalb Jahren von dem Kerl vor und hast immer noch nicht vor, ihm endlich zu sagen was du fühlst?“, redet er vor sich hin und bewegt seine Hände dabei voller Euphorie. Wie er seine Hände so in die Luft wirbelt und wieder senkt, ein Traum. „Kiraa, ignorier' mich gefälligst nicht“, tönt es mittlerweile schon etwas genervt von ihm. Ich lächle zaghaft: „Tut mir leid. Ich ignoriere dich doch nicht.“ „Tust du wohl“, schmollt mein Gegenüber. „Wenn du wüsstest“, seufze ich ungewollt laut, aber noch so leise, dass er es nicht hatte verstehen können. „Hä? Was? Man. Dann sagst du endlich was und dann nuschelst du voll. Was soll denn das? Willst mich wohl ärgern, hm?“ Oh, wenn du wüsstest.. Wenn du nur wüsstest was in mir vorgeht. Aber das kann keiner verstehen. Ich meine, du respektierst mich immer noch. Du bist nicht so wie die anderen, die mich abweisen und beleidigen und auch gerne handgreiflich werden. Du schenkst mir trotz allem Aufmerksamkeit. Du bist der Lichtstrahl in dem Tunnel, welchen ich in meinem Leben zu durchwandern habe. Du gibst mir Hoffnung.. -Rrrrrring- Meine Gedanken werden unsanft und schrill von dem Läuten der Schulklingel unterbrochen. Leise atme ich auf. Als ich gerade losgehen will werde ich mitgezogen. „Boah, pennst du noch oder was? Wir kommen zu spät du Idiot!“, patzt er mich an. Ich spüre wie mein Herz langsam schneller schlägt. Seine Hand hat meine ergriffen und zieht mich zum Unterricht. Ich hasse es, wenn er mich so berührt. Er weiß doch, dass ich total empfindlich bin. Nicht, dass es nicht angenehm wäre, wenn er mich berührt... Völlig außer Atem sieht er mich an und holt Luft: „Gerade rechtzeitig. Wir können froh sein, dass die Olle Schabracke immer zu spät kommt.“ „Hehe“, lache ich leicht verlegen und kratze mich dabei am Hinterkopf, „Tut mir leid, ist heute wohl nicht mein Tag.“ „Hmpf! Ich merk' schon. Aber trotzdem, sieh' zu, dass du das in den Griff kriegst.“, meint er etwas besorgt. „Jaja, ich bemüh' mich ja.“, meine ich zu ihm, klopfe ihm auf die Schulter und stelle mich vor die Tür zum Klassenraum. Die meisten anderen sind auch schon da. Und gerade wenn davon die Rede ist, kommt auch unsere Lehrerin. Hektisch schließt sie den Klassenraum auf und beginnt den Unterricht schon, bevor wir im Klassenraum sind. „Guten Morgen. Setzt euch. Holt eure Hausaufgaben raus. Irgendjemand, der sie heute nicht hat?“, fragt sie gereizt – wie sie es jeden Morgen ist. Haoru sitzt neben mir und schielt zu mir rüber. Das ist mal wieder typisch für ihn. Ich schiebe ihm mein Heft rüber und melde mich. Ich bin sowieso der Außenseiter, also warum nicht? „Aber Kira, du hast doch sonst immer deine Hausaufgaben gemacht. Was ist denn in der letzten Zeit los mit dir? Nach der Stunde kommst du bitte zu mir. Wir müssen, glaube ich, mal ein ernstes Wort miteinander wechseln.“, mahnt sie mich. Na super, dass hat mir gerade noch gefehlt. Nur weil ich jetzt ein paar mal meine Hausaufgaben 'nicht gemacht' habe? Ich verdrehe genervt die Augen und zucke dann mit den Schultern, was soll's? „Frau Yukina, das bringt doch sowieso nix. Der ist schwul, bei dem ist doch von Grund auf irgendwas verkehrt im Kopf!“, kommt es aus der hintersten Reihe. Das hat gesessen. Ich beiße mir auf die Unterlippe. Warum? Was ist denn so falsch daran sich zum eigenen Geschlecht hingezogen zu fühlen? Es fällt mir schwer meine Gefühle in Sachen Liebe zu zeigen. Ebenso schwer fällt es mir meine Gefühle in Sachen Wut, Trauer, Verzweiflung zu unterdrücken. Unter meinem Tisch balle ich meine Hände zu Fäusten. Wenn ich bloß nicht so verweichlicht wäre.. Wenn mir meine Mutter nur nicht gesagt hätte, ich solle weinen, wenn ich es müsste. Mein Körper ist empfindlich was Berührungen anbelangt und genau so empfindlich ist meine Seele, was Worte anbelangt. Sie lachen laut. Und sie hören nicht auf zu lachen. Immer fester drücke ich mir meine ohnehin schon kurzen Fingernägel in das Fleisch meiner Handflächen. Immer fester beiße ich mir auf meine Unterlippe. Ich ertrage das nicht. Sie sollen aufhören. „Schwuchtel!“, tönt es aus allen Ecken. „Schwuuchtel!“, ertönt es wieder. „Fahrt doch zur Hölle!“, schreie ich es laut raus und schlage dabei auf meinen Tisch. Der sowieso etwas morsche Tisch knackst laut und ich fühle, wie sich einige kleine Holzsplitter in meine Faust bohren. Ich erhebe mich und verlasse den Klassenraum. Als ich gerade den Raum verlassen will, laufe ich auf einmal in jemanden hinein. Ich ziehe mir die Kapuze meines Kapuzen-T-Shirts über und raune die Person, die nun wirklich nichts dafür kann, an: „Pass doch auf, Vollidiot!“ Wütend stapfe ich so durch das Schulgebäude bis ich dieses gänzlich verlassen habe. Danach renne ich einfach nur los. Dort hin, wo ich immer hin laufe, wenn es mir so richtig mies geht. Auf einen ziemlich alten Spielplatz, der aufgrund dessen auch eigentlich gesperrt ist. Da sich keiner für eine Sanierung oder ähnliches einsetzt, ist der Spielplatz in der Regel verlassen. Ich halte meine rechte Hand an mein Herz. Es tut so weh. Ich kneife meine Augen zu und ich fühle wie einige Tränen fließen. Ich setze mich auf eine der schon ziemlich eingerosteten Schaukeln und sehe zum Boden, als ich plötzlich eine Stimme rufen hören. Ich schluchze noch einmal und wische mir dann die Tränen aus dem Gesicht. „Kira! Wusste ich's doch, dass du hier bist.“, ruft mir die Stimme zu. Ich hebe meinen Kopf leicht an und sehe zu der Person. Meine Gedanken sind noch so benebelt vor Zorn und Schmerz, dass ich im ersten Augenblick die Stimme nicht zuordnen kann. Auch erkennen kann ich nicht viel. Lediglich die verschwommene Silhouette dieser Person kann ich erkennen, da mir erneut die Tränen kommen. -to be continued-  Kapitel 2: Flashback - Part 2 ----------------------------- Flashback – Part 2 Völlig außer Atem steht die Person vor meiner Nase. „Gott sei Dank.“, hechelt die Person vor mir. „Was war denn wieder los?“, fragt er mich und ein ganzer Schwung von Sorge liegt in seiner Stimme, „Du hast mich vorhin umgerannt und warst total sauer.“ „Kyouha..“, hauche ich leise und kann es nicht mehr zurück halten, „Ich ertrage das nicht mehr.“ Stimmt, Kyouha hält auch stets zu mir, in jeder Situation. Kyouha kommt auch zu mir, um mich zu beruhigen. Aber warum ist es nicht Haoru in dessen Arme ich mich gerade stürze und mich einfach in diesen ausheule? Ich spüre Kyouhas Hand über meinen Rücken streicheln. Er hat etwas beruhigendes an sich. Er fragt nicht weiter nach. Er weiß wie er mich beruhigen kann, weil er dies schon immer getan hat. Warum denke ich eigentlich immer, dass nur Haoru da ist? Dass ich nur ihn habe? Kyouha ist genauso für mich da, wenn nicht sogar mehr. Aber vermutlich, ist mir das nie aufgefallen. Vielleicht ist es mir nie aufgefallen, weil ich es für Mitleid halte. Ob es Mitleid ist? Heuchelei? Oder ist seine Sorge um mich wirklich real? Was ist noch real? Sind meine Gefühle zu Haoru überhaupt real? Oder glaube ich nur ihn zu lieben? Immer stärker weine ich, schluchze ich, huste zwischendurch, weil es mir schwer fällt Luft zu holen. Wo kommen all diese Zweifel her? Nein! Ich liebe ihn wirklich! Nur durch ihn habe ich doch gemerkt, dass ich nun einmal nicht auf die ganzen Mädchen stehe.. „Hey“, spricht mich Kyouha sachte an, „Es wird schon irgendwie alles werden. Ich bin ja bei dir. Wenn es etwas gibt, worüber du reden möchtest, dann hab' ich immer ein offenes Ohr für dich, hörst du?“ Reden? Über was denn? Er weiß doch genau, weshalb es mir so geht. Aber vielleicht, ist das keine schlechte Idee. Vielleicht kann ich mich ihm anvertrauen? Vielleicht kann ich ihm erzählen, wie ich wirklich fühle. Vielleicht hat er wirklich Verständnis dafür. „Es ist..“, beginne ich leise, doch meine Stimme verliert sich mitten im Satz. Ich kann es unmöglich jemandem sagen. Ich kann unmöglich jemandem den Namen sagen. Es ist ja nicht so, dass ich es nicht Haoru schon erzählt hätte, was mich bekümmert, aber ich kann unmöglich jemandem sagen, dass es um Haoru selbst geht.. „Es ist in Ordnung, wenn du nicht darüber reden möchtest, oder du jetzt gerade nicht darüber sprechen kannst. Ich bin immer für dich da. Okay?“, sagt Kyouha zu mir und streichelt mir dabei noch immer über den Rücken. Angenehm. Beruhigend. Ich schließe meine Augen und für einen Augenblick scheint alles vergessen. Doch dieser Augenblick vergeht, sobald ich darüber nachdenke, was ich nun machen soll. Ich könnte nach Hause. Obwohl. Nach Hause zu meinem Vater will ich nun auch nicht. Also frage ich Kyouha: „Kann ich heute Nacht bei dir pennen?“ Dabei lege ich meine Stirn auf seine Schulter. „Klar“, meint Kyouha und nickt. Kyouha steht auf und reicht mir seine Hand. Ich wische mir noch einmal die Tränen aus meinem Gesicht und ergreife seine Hand. Sie ist warm. Er lächelt mich sanft an. Alles an ihm wirkt irgendwie – beruhigend. Merkwürdig. Was soll's. Ich stehe ebenfalls auf und hebe meine Tasche auf. Als ich mich einigermaßen beruhigt habe, rufe ich von meinem Handy aus meinen Vater an, ich würde heute Nacht bei einem guten Freund schlafen, nicht nach Hause kommen. Wie nicht anders zu erwarten – war es ihm ohnehin egal was mit seinem Homosexuellen Sohn – also mir – los ist und wo dieser sich befindet. Bei Kyouha angekommen gehen wir sofort auf sein Zimmer. Seine Eltern sind wohl gerade einkaufen, oder so. Nervös spiele ich mit meinen Händen. In seinem Zimmer bietet er mir seinen Sessel zum Sitzen an und ich setze mich auch gleich hin. Er verlässt noch einmal das Zimmer, um nur wenig später mit einer Kanne und zwei Tassen wiederzukommen. „Willst du auch? Ist 'n ganz guter Tee“, fragt er mich und ich nicke zur Antwort. Ich probiere den Tee. Schmeckt nach nichts. Liegt aber wohl nicht am Tee, denke ich. Wir sitzen noch eine ganze Weile da und schweigen. Kyouha scheint nichts sagen zu wollen, oder er weiß nicht was er sagen soll. Als er hört wie die Haustür aufgeschlossen wird steht er auf und meint, er würde schnell Bescheid sagen, dass heute Nacht Besuch da wäre. Ich nicke. Als er sein Zimmer verlässt sind meine Gedanken das erste mal heute so klar, dass ich mich umsehe und seine Einrichtung realisieren kann. Seit meinem letzten Besuch hat sich hier einiges verändert. Ist auch schon eine Ewigkeit her. Kann es sein, dass ich die Freundschaft zu wenig gepflegt habe, weil ich zu besessen davon gewesen bin Haoru nahe zu sein?Keine Ahnung. Was soll's? Ist jetzt auch egal. Ich wende mich wieder seinem Zimmer zu. Er hat nicht viel Schnickschnack in seinem Zimmer, wodurch es sehr geräumig erscheint, obwohl es gar nicht so groß ist. Er hat ein großes Bett, welches fast so groß ist, wie das ehemalige Bett meiner Eltern. Welcher Mensch braucht denn bitte ein so großes Bett nur für sich allein? Naja, vielleicht schläft er unruhig. Soll nicht meine Sorge sein. Links vom Bett steht noch ein kleiner Nachttisch, auf dem eine kleine, für meinen Geschmack zu altmodische, Lampe steht. Und rechts vom Bett ist das große Fenster. Es ist wirklich relativ groß. Gardinen hat er keine. Aber gut, er braucht ja auch nicht unbedingt welche, sein Zimmer liegt schließlich nicht im Erdgeschoss. Am Kopfende des Bettes hängen an der Wand zwei Regalbretter, worauf ein paar Bücher stehen. Vermutlich Fantasy, oder so ein Kram. Ich glaube das mag Kyouha ganz gerne. Ich weiß es aber nicht. Seine Bettwäsche ist dunkelblau, ohne besondere Muster oder so. Am Fußende steht ein Schreibtisch, auf dem ziemlich geordnet ein paar Zettel herumliegen und sich der ganze Schulkram sortiert zu stapeln scheint. Einen Computer hat er auch, einen relativ alten wie es aussieht. Hat er damals schon einen gehabt? Vermutlich. Wahrscheinlich ist es auch noch der selbe. Viel Leistung hat der allerdings wahrscheinlich nicht. Etwas weiter von dem Schreibtisch entfernt steht der Sessel auf dem ich sitze, ein Ledersessel. Für Ledersessel-Verhältnisse sogar recht bequem. Rechts vom Sessel steht ein großer Kleiderschrank. Mehr gibt es auch eigentlich nicht in seinem Zimmer zu sehen. Alles in allem passt es zueinander. Seine Wände hat er wohl auch seit dem letzten mal gestrichen. Sie sind nicht mehr so schlicht weiß, sondern haben ein angenehmes Dunkelblau, passend zu seiner Bettwäsche. Die Türklinke sinkt nach unten, wodurch ich aus meinen Gedanken gerissen werde und mein Blick sich zur Tür wendet. Kyouha betritt das Zimmer. „Wir sollten bald schlafen gehen“, sagt er und deutet auf den Flur, „mein Vater hat mir die Matratze bis hier hoch getragen. Hat deswegen etwas länger gedauert, sorry. Hilfst du mir kurz sie hier rein zu legen?“ Ich stehe auf, was ihm als Antwort genügt und wir tragen die Matratze durch die schmal gebaute Tür. Zum Glück ist sie schmal und hoch, nicht schmal und niedrig. Als wir die Matratze auf den Boden gelegt haben, holt er noch ein Handtuch aus seinem Schrank und hält es mir hin: „Hier, wenn du duschen willst kannst du das gerne machen. Musst dann mal schauen, 'ne neue Zahnbürste und so haben wir im Schrank unter dem Waschbecken noch.“ Wortlos stehe ich auf nehme das Handtuch entgegen und verlasse den Raum. Kurz bevor ich die Tür zu Kyouhas Zimmer schließe bedanke ich mich noch leise bei ihm. Eine heiße Dusche kann ich jetzt gut gebrauchen. Im Bad angekommen schließe ich zunächst die Tür und sehe in die Spiegel des Hängeschranks. In meinem Gesicht sind noch immer die Tränenspuren zu erkennen. Ich sehe wohl ziemlich fertig aus. Ist das vielleicht der Grund für Kyouhas Handeln gewesen? Ist auch egal. Ich schüttle meinen Kopf und entledige mich meines schlichten, schwarzen Kapuzen-T-Shirts. Auf meinem Brustkorb sind noch immer einige blaue Flecken zu erkennen. Nur schwach, aber dennoch. „Tze“, entkommt es mir schwach und ich ziehe auch meine dunkelblaue Jeans-Hose aus. Ich lege das Handtuch vor die Dusche, entledige mich schließlich noch meiner Boxer Short und steige in die Dusche. Eine Dampfdusche. „Hm“, seit wann er die wohl hat? Oder haben sie die schon immer? Keine Ahnung. Im Moment weiß ich sowieso nicht viel. Ich drehe das heiße Wasser auf und lasse es auf mich niederprasseln. Ich stelle die Temperatur etwas höher, wie kleine Nadeln die auf mich herabregnen, so fühlt es sich an. Viel zu heiß. Aber es dauert nicht lange bis ich mich an die Temperatur gewöhnt habe und die Hitze ignorieren kann. Meine Haut tut weh. Aber mein Herz schmerzt noch immer am meisten. Ist bei mir wirklich etwas schief gelaufen? Ist es nicht so in Ordnung wie ich denke, wenn man das gleiche Geschlecht anziehend findet? Ich nehme etwas von dem Duschgel, das auf der Ablage in der Dusche steht. „Kokusnuss. Naja. Passt irgendwie zu ihm.“ Ich reibe mich mit dem Duschgel ein, es tut weh. Langsam lässt sich die Hitze nicht mehr ignorieren. Ich sehe mich um. „Wo hat er denn sein Shampoo?“ Ich drehe mich einmal um mich selbst, viel mehr Platz ist sowieso nicht vorhanden, schaue auf den Boden der Dusche und erblicke das Shampoo. „Honigmelone.“ Ob das sein Shampoo ist? Ich zucke mit den Schultern. Ich wasche mir meine Haare. Währenddessen steigt mir der Geruch des Shampoos in die Nase. Besser als man denkt. Langsam fühlt es sich an, als würde meine Haut verbrennen. Das Shampoo ist aus den Haaren und das Duschgel von meinem Körper gewaschen. Ich denke es reicht. Ich drehe das Wasser aus und steige wieder aus der Dusche, wickle das Handtuch um meine Hüfte und bücke mich nach dem Badezimmer-Schrank. „Verdammt“, murre ich und wühle mich eine gefühlte Ewigkeit durch das kleine Schränkchen, bis ich endlich eine Zahnbürste finde, „Warum nicht gleich?“ Ich mache den Schrank wieder zu und stelle mich vor das Waschbecken. Im Spiegel erblicke ich, wie rot meine Haut eigentlich ist. Ich putze mir die Zähne und zucke mit den Schultern. „Was soll's“, nuschle ich durch die Zahnpasta und die Zahnbürste hindurch. Fertig mit Zähneputzen. Ich ziehe meine Boxer Short wieder an und schmeiße das Handtuch in den, in der Ecke stehenden Wäschekorb. Ich hebe mein T-Shirt und meine Jeans auf und gehe in Kyouhas Zimmer zurück, welcher mich zunächst etwas verblüfft ansieht. „Du weißt schon, dass es nicht unbedingt gesund ist, zu heiß zu duschen?“, mahnt er mich und ich zucke mit den Schultern. „Schmerzverlagerung.“, meine ich trocken. Ich wollte nicht schon wieder 'Was soll's' sagen. Wie oft habe ich diesen Satz in den letzten Tagen schon gesprochen? Er nervt mich mittlerweile selbst. Aber was soll ich machen, wenn es nun einmal so ist, wie es ist? Ich schmeiße mich mit dem Bauch auf die Matratze und drehe mich in einem Zug auf meinen Rücken. Bei all den Veränderungen in seinem Zimmer, wieso hat er dann diese hässliche Lampe hängen lassen? Ist mir vorher gar nicht aufgefallen. Aber sie passt weder farblich, noch modisch in sein Zimmer, geschweige denn zu ihm. Kyouha macht das Licht aus und schmeißt sich auf sein Bett. „Gehst du nicht duschen?“, frage ich ihn irritiert. „Ich geh' doch immer morgens. Vergessen?“, erwiedert mir mein Gegenüber, wobei er etwas verwirrt klingt. Ja, stimmt. Das macht er immer so, morgens duschen. Glaube ich. Ich glaube, es sind zwei Stunden vergangen, ich bin noch immer wach. Ob Kyouha auch noch wach ist? „Kyouha?“, frage ich zögernd, ganz leise, nur für den Fall. „Mh?“, kommt es zurück. Er ist noch wach. Und jetzt? Ich glaube, ich sollte mit ihm darüber reden. Sonst platze ich. „Es ist Haoru.“, sage ich zunächst nur. Kyouha räuspert sich kurz. Vermutlich hat er einen Frosch im Hals oder es schockiert ihn – oder so. „Mhm. Wie schlimm ist es für dich?“, fragt er mich direkt und ich bin erstaunt, dass er scheinbar wirklich sofort weiß worum es geht. „Ziemlich. Ich weiß nicht wie ich ihm gegenüber damit umgehen soll..“, ich strecke meine Hand in die Luft, als würde ich nach etwas greifen. „Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder du sagst es ihm, oder du lässt es bleiben. Wenn du es ihm sagst, könnte er es entweder ablehnen oder erwidern. Wenn du es ihm nicht sagst und es nicht von selbst irgendwann herauskommt, dann wirst du wohl ewig darunter leiden, wenn du dich nicht gerade gezielt nach einem anderen umsehen würdest.“, meint Kyouha. Er hat wohl recht. „Was ist, wenn er anfängt mich zu hassen? Oder er beginnt mit mir genauso umzugehen wie es all die anderen tun?“, frage ich unsicher und meine Hand zittert. Durch den Vollmond der heute Nacht herrscht, scheint Kyouha das mitzubekommen und greift nach meiner Hand. Warm. Sanft. Es herrscht kurze Stille. „Wenn das so sein sollte, dann wäre er deine Liebe gar nicht erst wert. Dann war er nie ein wirklicher Freund.“ Wieder herrscht die Stille über dieses Zimmer. Ich kann nichts sagen. Ich schlucke einmal heftig. Er hat schon irgendwie recht, doch ich könnte es vermutlich nicht einfach so akzeptieren, oder? Ich meine, ich liebe ihn immerhin. Und das nicht erst seit gestern. Vor dreieinhalb Jahren habe ich angefangen zu merken, dass ich nicht so wie die anderen auf Mädchen stehe. Und vor drei Jahren bin ich in die Zeit gekommen in der ich nachgedacht habe, was an Mädchen so besonders sei. Dabei bin ich immer wieder zu dem Schluss gekommen, dass kein Mädchen perfekt war. Kein Mädchen dieser Welt könnte der Perfektion in Person das Wasser reichen. Haoru. In meinem Kopf bildet sich zunächst die Silhouette von Haoru ab. Schlank, aber nicht mager. Ein paar Muskeln hat er auch. Langsam habe ich nicht nur seine Silhouette vor Augen. Seine tiefblauen Augen, in welchen ich mich verloren habe. Sein kurzes schwarzes Haar, das er mit Hilfe von Gel immer in die Richtige Form bringt. Ein leichtes Lächeln überkommt meine Lippen. Langsam dämmre ich dahin, mit dem Bild von Haoru in Gedanken. Auch Kyouha scheint eingeschlafen zu sein. Ich kann meine Augen nicht mehr länger offen halten. Es dauert nicht mehr lange, bis mich die Nacht endgültig gefangen nimmt. ______________________________________   So viel zum zweiten Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen. Ach, da fällt mir ein, bevor ich es vergesse - Ich hoffe ihr verzeiht mir meine "Unfähigkeit" Absätze sinnvoll einzuteilen. Ich bemühe mich wirklich, allerdings fällt es mir doch noch recht schwer. Über positive, sowie negative Kritik freue ich mich natürlich.   PS: Die Charaktere sind weiterhin in Arbeit - Ich bin nur leider verdammt unzufrieden damit und werde wohl, sobald ich das nächste Kapitel hochlade, vorerst eine reine Beschreibung der Charaktere einfügen.  Liebe Grüße Hanna ~ Kapitel 3: Flashback - Part 3 ----------------------------- Flashback – Part 3 -PiepPiep- Ich murre. Ich spüre etwas warmes, weiches in meiner Hand. Was ist das? Achja. Ich bin ja bei Kyouha. Ich öffne langsam meine Augen. Hat er etwa die ganze Nacht meine Hand gehalten? Verdammt, mein ganzer Arm tut weh. Stellenweise fühlt er sich sogar ziemlich taub an. Kommt davon, wenn man so komisch pennt. -PiepPiep- Ich fange an zu grummeln. Dieses elende Piepen. Woher kommt das? Ich höre wie die Decke von Kyouha bewegt wird und spüre wie Kyouhas Hand zuckt und etwas zudrückt, als wolle sie testen ob sie wirklich etwas hält. Ich ziehe meine eigene schnell zurück. Kurz darauf schlägt Kyouha mit seiner Hand auf den Nachttisch und sucht scheinbar nach der Ursache für das Piepen. -PiepPiep- Wie hält er das nur aus? Und vor allem, wie kann er dabei so gelassen einfach weiter halb schlafend im Bett liegen bleiben? Ich drehe mich auf den Bauch und sehe zu ihm. „Wie viel Uhr ist es?“, frage ich ihn mürrisch. „Mh?“, kommt es nur zurück. „Kyouha! Wie viel Uhr ist es.?“ Ich fühle mich, als hätte ich nur wenige Minuten geschlafen und vermutlich war es auch nicht so viel länger gewesen. „5:40“, murrt der Rotschopf. 5:40?! Das war doch wohl hoffentlich nicht sein ernst. -PiepPiep- Schalt' doch das dämliche Piepen bitte aus! Seine Hand ergreift etwas. Endlich. Er hat sein Handy gefunden. Warum hat er nicht einfach einen kleinen Tischwecker, auf den er nur mal eben drauf schlagen muss, damit Ruhe ist? Er setzt sich auf und fährt sich mit der rechten Hand durch sein rotes Haar. Es ist total durchgewuschelt. Steht ihm gar nicht mal so schlecht. Ich muss kurz schmunzeln. „Ich geh duschen“, knirscht er zwischen seinen Zähnen hervor. Ich drücke mein Gesicht in das Kopfkissen und hebe eine Hand, um deutlich zu machen, dass ich es mitbekommen habe. Eine geschlagene Ewigkeit verbringt Kyouha im Bad. Kein Wunder, dass sein Wecker um 5:40 klingelt. Er kommt wieder in sein Zimmer. Nur halb abgetrocknet steht er vor mir. Und mich gestern Abend ermahnen wollen, weil ich zu heiß geduscht habe? „Trockne dich ab. Du holst dir noch sonst was.“ Mir ist nie aufgefallen, dass Kyouha solche Oberkörpermuskeln hat. Er hat sogar ein richtiges Sixpack. Seine Haare werden von dem Wasser in ihnen nach unten gezogen. In regelmäßigen Abständen tropft etwas von dem Wasser auf den Bogen. Eins, zwei, tropf. Eins, zwei tropf. Auf meine Aufforderung zuckt er nur desinteressiert mit den Schultern. Wieso hat er sich eigentlich die Haare bis zu den Schulterblättern wachsen lassen? Naja, was geht es mich an. Ist ja nicht so als würde es ihm nicht stehen. „Frühstück?“, fragt er und ich drehe mich wieder auf den Rücken, um schließlich aufzustehen. Ohne etwas zu sagen begeben wir uns in die Küche. Die Küche ist noch so, wie ich sie in Erinnerung habe. Modern eingerichtet. In einem Wechselspiel von schlichtem Silbergrau und glänzendem Schwarz. Es hat sich sichtlich nichts verändert. Seine Eltern sind wohl schon wieder auf der Arbeit, da ich sie nicht sehe. Ich setze mich an den Esstisch und stützte mich mit meinen Ellenbogen auf dem Tisch ab und stütze meinen Kopf auf meine Hände. Kyouha stellt einen Korb mit Brot auf den Tisch und holt etwas Käse, Wurst und etwas süßes aus dem Kühlschrank. Pfirsich-Marmelade. Ich nehme mir das Glas und schmiere mir ein Brot damit. Ich beiße in das Brot herein und das, was ich merke, gefällt mir nicht. Es schmeckt nach nichts. Wie der Tee gestern. Und manches anderes in letzter Zeit. „Mh“, gebe ich von mir, worauf Kyouha mich nur schief anschaut. Ich zucke mit den Schultern, er tut es mir gleich. Das Frühstück verläuft ansonsten mehr oder weniger in reiner Stille. Naja, fast. Mein Handy vibriert. Eine SMS. „Jo, wo steckste? Hab' gedacht ich hol' dich heute mal ab. Nicht, dass du auf die Idee kommst wegen dem Scheiß von gestern mal wieder zu schwänzen. ;) Haoru.“ Ein Lächeln räumt den Morgenmuffel aus meinem Gesicht. „Haoru?“, fragt Kyouha interessiert. Ich nicke. „Wollt' mich abholen und fragt wo ich stecke.“ Kyouha lacht kurz – wirklich nur kurz, da er sich an einem Brotkrümmel – oder so – verschluckt hat. Ich klopfe ihm auf den Rücken, damit es besser wird und er beruhigt sich auch schnell. „Besser?“, frage ich, worauf Kyouha nur nickt. „Bin bei Kyouha. Kein Bock auf meinen Alten gehabt.“ Schicke ich Haoru in einer SMS. Ich grüble kurz, sehe zu Kyouha, welcher mir warm entgegen lächelt. So ein zaghaftes, sachtes Lächeln sieht man selten auf seinen matten, aber dennoch schönen Lippen. Ich tippe noch schnell eine SMS an Haoru. „Ich muss nachher dringend nochmal mit dir reden.“ -Rrrr- Wieder eine SMS von Haoru . „Nach Sport?“ Schnell antworte ich, „Okay.“ Normalerweise hasse ich diese Art von SMS, in der einfach nur 4 Buchstaben stehen. Geldverschwendung, eigentlich. Aber Normalerweise, ist es auch nicht dringend. Obwohl ich es ihm auch hätte sagen können, wenn wir in der Schule angekommen wären. Aber gut, auch egal. Bei dem ganzen Hin und Her zwischen Haoru und mir habe ich gar nicht mitbekommen wie Kyouha den Tisch abgeräumt hat. Naja, wenn er Hilfe gebraucht hätte, hätte er sich wahrscheinlich bemerkbar gemacht. Wir holen unsere Taschen aus seinem Zimmer und ziehen uns noch schnell um und machen uns anschließend auf den Weg. „Wirst du's ihm sagen?“, fragt Kyouha, worauf ich nur nicke und unsicher lächle. „Wie glaubst du wird er reagieren?“ „Keine Ahnung. Ich kenne ihn nicht so gut wie du. Ich häng' ja nicht ständig mit ihm rum. Und wenn, dann nur weil ich mit dir abhäng'.“ Logische Erklärung. Kann er Haoru etwa nicht leiden? Oder hat er nur einfach nichts mit ihm zu tun? Mh, auch egal. Im Laufe der ganzen Zeit, vor allem der letzten, ist mir sehr viel „egal“ geworden. Unbedeutend. Glaube ich. Ein seufzen entgleitet meinen Lippen. Ich räuspre mich kurz und hoffe, dass Kyouha nichts mitbekommen hat. Ich muss noch bis zum Nachmittag warten, bevor ich Haoru sagen kann, was mich schon so lange bewegt. Es dauert von Kyouha aus nur halb so lange zur Schule wie von mir aus, nur 20 Minuten zu Fuß. Ich mache mich schon einmal dafür bereit die heutigen Sprüche entgegen geworfen zu kriegen. Wäre nichts neues. Ich ziehe mir meine Kapuze über und ziehe sie etwas ins Gesicht. So fühle ich mich weniger verletzlich. Sie ist wie eine Art.. Schild. Überall um mich herum nichts als Getuschel. Kyouha läuft immer noch neben mir. „Kannst ruhig gehen, Kyouha. Ziehe ungern noch andere mit rein.“, nuschle ich ihm zu. Kyouha schüttelt den Kopf. „Wofür sind Freunde denn da, mh?“, meint er mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Ich zucke mit den Schultern. „Sorry.“ Wofür entschuldige ich mich eigentlich? Auch egal. -Rrrrring- Der Unterricht beginnt. Nur noch wenige Stunden trennen mich von dem Augenblick der Wahrheit.  -to be continued- ______________________________________________________ Soviel zum 3. Kapitel. Ich hoffe es hat euch soweit gefallen. Ich setze mich gleich auch an die Charakterbeschreibungen und versuche diese so ausführlich wie möglich zu gestalten. Des Weiteren möchte ich mich bei  recht herzlich für die Kommentare bedanken. (: Es ist doch sehr aufbauend und anspornend zu sehen, wenn jemandem die Story gefällt und er sich für sie interessiert.  Ich muss allerdings leider gestehen, dass die Drama-Schiene zunächst erhalten bleiben wird und der Flashback ziemlich lang geworden ist, aber ich finde das irgendwie alles wichtig um den späteren Verlauf zu verstehen.  Deshalb verzeiht mir bitte den langen - womöglich recht eintönig wirkenden - Flashback.  Jaja, Kyouha ist schon ein feiner Kerl. Ich habe glaube ich geschlagene 7 Stunden überlegt bis mir die Namen Kyouha und Haoru eingefallen sind. Und ich muss sagen, ich bin doch recht zufrieden mit der Namenswahl - Kyouha ist ein Name, der mir im Nachhinein sehr gut gefällt und schon in einigen anderen Story-Plänen seinen Platz gefunden hat. Und ich finde, irgendwie passt der Charakter des jeweiligen Jungen auch zum Namen.  Naja - Genug geschwafelt. Ich halte euch ja nur auf. *lach*  Bis zum nächsten Kapitel von Emtionless  Kapitel 4: Flashback – Part 4 ----------------------------- Flashback – Part 4 Bevor ich in den Unterricht gehe, ziehe ich meine Kapuze wieder ab. Ich betrete den Klassenraum und das erste was ich höre, wie soll es auch anders sein, ist: „Die Schwuchtel kommt auch immer wieder zurück.“ Gelächter. Heute ist es irgendwie nicht ganz so schlimm für mich wie in den letzten Tagen. Liegt eventuell daran, dass ich mir vorgenommen habe Haoru es endgültig zu erzählen. Ich bin total nervös. Ich begebe mich auf meinen Platz, neben welchem Haoru auch schon Platz genommen hat. Ich setze mich neben ihn und er legt mir seine Hand auf den Kopf und durchwühlt mein Haar. Ich drehe meinen Kopf in die andere Richtung. Warum macht er das? „Dachte schon du würdest wieder schwänzen“, meint er und ich bin mir sicher, dass er dabei grinst. Ich weiß nicht wieso, aber ich habe da so ein Gefühl. Ich ziehe mir meine Kapuze wieder über. Es ist mir egal ob ich mich im Unterricht befinde. Ich will nicht, dass jemand, nein, dass Haoru die Röte, welche mir ins Gesicht gestiegen ist, bemerkt. Frau Yukina gibt allen einen Arbeitsauftrag und jeder fängt an zu arbeiten. Zu meinem Erstaunen, meckert sie gar nicht darüber, dass ich meine Kapuze auf habe. Ein zu einem Klumpen verarbeitetes Stück Papier trifft mich am Kopf. Ich hebe ihn auf, entfalte ihn und mir stockt der Atem. Die letzte Zeit ist schon schlimm gewesen, aber das ist nun doch.. Ziemlich 'krass'. Ich zerknülle den Zettel wieder und stecke ihn in meine hintere Hosentasche. Der Rest der Stunde verläuft relativ ruhig. -Rrrrring- Die Schüler packen ein. Ich lasse mir Zeit, alle haben bereits den Klassenraum verlassen. Haoru wartet auf mich und ich schnappe mir meine Tasche. „Du bleibst bitte hier, Kira.“, ermahnt mich meine Lehrerin. Genervt verdrehe ich meine Augen. Was will sie denn von mir? Haoru schaut mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Ich winke ab und nicke ihm zu. „Geh schon mal vor.“ Er zuckt mit den Schultern und verlässt den Raum. Ich hocke mich desinteressiert auf meinen Tisch. „Was ist?“, frage ich Frau Yukina, mehr unhöflich als alles andere. Sie stellt sich vor mich und schaut mich an. Ich sehe es nicht, da ich meinen Kopf gesenkt und meinen Blick auf den Boden gewandt habe, aber ich spüre es deutlich. Dieses Starren. Sie legt ihre Hand auf meine Schulter und beginnt, in einem merkwürdig besorgten Ton: „Hör' mal zu, Kira. Du warst immer ein sehr guter Schüler. Das dich das Mobbing fertig macht, dass kann ich durchaus verstehen. Das ist mit Sicherheit nicht leicht. Aber warum lässt du dich denn so stark einfach.. Hängen? Ich weiß, dass du dich in einer durchaus komplizierten Phase befindest...“ Phase? „.. Aber so kann das nicht weitergehen, verstehst du? Du musst dich wieder fassen. Und vielleicht, solltest du dir.. Hilfe holen? Ich meine, professionelle Hilfe.“ „Hmpf“, entgegne ich meiner Lehrerin, „Was wissen sie schon.“ Ich nehme ihre Hand von meiner Schulter und springe von meinem Tisch. „Mischen Sie sich nicht in Dinge ein, von denen Sie keine Ahnung haben, Frau Yukina. Sie sind vielleicht meine Lehrerin, aber auch nicht mehr. Und ich brauche keinen Seelenklempner!“ Ich verlasse den Raum ohne ein weiteres Wort und lasse Frau Yukina einfach stehen. Ohne sie auch nur einmal angeschaut zu haben. Was weiß sie schon? Sie kennt weder mich, noch meine Lage. Als würde sie etwas davon verstehen. Ich schüttele den Kopf und mache mich auf den Weg zum nächsten Unterricht. Das ist so typisch erwachsener Hetero. Alle stempeln Homosexualität einfach als eine Phase ab und damit ist für die das Thema gegessen. Vor dem Klassenraum sehe ich Haoru und meine restlichen Mitschüler stehen, während einige von ihnen den Flur verlassen zu scheinen. „Was ist hier los?“, frage ich Haoru. „Keine Ahnung genau. Der Olle ist irgendwie total merkwürdig gewesen. Hat irgendwas von Kind und Krankenhaus oder so gelabert.“ Er zuckt mit den Schultern. Dann haben wir also frei. „Jo, du wolltest doch mit mir über was labern? Um was geht's?“ fragt er mich. Ich schaue ihn eine Zeit lang an und überlege. Soll ich es ihm jetzt schon sagen? „Also.. Weißt du?“, beginne ich, „Ach, ich würde das ganz gerne trotzdem nach Sport machen, wenn das okay ist.“ Haoru zuckt wieder mit den Schultern. Warum zuckt er immer nur mit den Schultern? Ich meine, ich zucke ja auch oft mit meinen Schultern.. Aber doch nicht zu allem, oder? Naja.. „Schulhof?“, fragt er mich. – Ich zucke mit den Schultern. Ah, verdammt, ich tu's ja doch. Wir begeben uns auf den Schulhof zu einigen Bänken und lassen uns dort nieder. Ein Seufzen meinerseits. Wäre alles wohl leichter, wenn ich mich nicht geoutet hätte? Wenn ich auch auf Mädchen stehen würde? Ich lehne mich zurück und lege meine Arme hinten auf die Banklehne. Und im nächsten Moment schrecke ich auf und schnelle mit einem Ruck nach vorn. „Au!“, was war das denn bitte? Erst jetzt fällt mir auf, dass auch Kyouha hier ist. Stimmt, er hat glaube ich auch Freistunden, wie jeden Donnerstag. Ich reibe mir mein Bein. „Ach, auch wieder auf Mutter Erde?“, grinst Haoru, während Kyouha mich nur unsicher anschaut. „Man, Haoru, das tat verdammt weh dieses mal.“, beschwere ich mich bei ihm. „Stell dich nicht so an, war nur ein kleiner Klatscher“, erwidert Haoru und streicht mir einmal kurz über das Bein, „Alles wieder gut, ja?“ Gänsehaut. Meine Sinne gefrieren. Haoru hör doch bitte auf. Oder nein, hör nicht auf. Verdammt. Ich muss mich beruhigen! „Bin gleich wieder da.“ Ich stehe auf und begebe mich zu den Toiletten – nicht ohne fragende Blicke auf den Gesichtern der anderen beiden zu hinterlassen. Dort angekommen stütze ich mich auf dem Waschbecken ab und klatsche mir eine ganze Ladung kaltes Leitungswasser in mein Gesicht. Ich atme in schweren Stößen aus. Das war beinahe zu viel. Ich glaube ich verbringe jetzt schon fast zehn Minuten hier drin. Und die Röte will nicht aus meinem Gesicht weichen. Immer und immer wieder lasse ich eine Ladung Wasser in meinem Gesicht landen. Ich muss runterkommen! Nach, ich glaube, weiteren vergangenen 10 Minuten bin ich wieder einigermaßen klar im Kopf. Ich verlasse die Toiletten und mache mich wieder auf den Weg zu Haoru und Kyouha. Kurz bevor ich draußen bei ihnen ankomme, falle ich gekonnt hin. Hinfallen? Naja. Ich spüre einen Tritt im Rücken. „Hngh.“ „Na, wie geht's dir? Superschwuchtel?“, ertönt es von der Seite. Ich stehe auf und entscheide mich, das ganze Spielchen zu ignorieren. „Ignorier mich nicht du Hund!“ Einfach nicht beachten. Drüber stehen und nichts anmerken lassen. Dennoch balle ich meine Hände zu Fäusten, es völlig ignorieren kann ich nun mal nicht. Ich brauche geschlagene 15 Minuten, in welchen ich noch den ein oder anderen Boxer auf die Schulter oder in den Rücken bekommen habe, bis ich die Idioten abgehängt habe. Und weitere fünf Minuten vergehen, bis ich bei Haoru und Kyouha ankomme: „Sorry, wurde aufgehalten.“ Ich versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass mir mein Rücken weh tut. „Das hat aber ordentlich gedauert.“, lacht Haoru. Ich setze mich wieder auf die Bank zwischen Haoru und Kyouha. Der Tritt hat total gesessen. Nur wenige Minuten später -Rrrring-. „Dann mal auf zum Sport.“ Voller Energie springt Haoru auf und schaut mich erwartungsvoll an. Ich stehe nur langsam auf und drehe mich nochmal zu Kyouha. „Danke nochmal wegen gestern. Und so. Bis morgen.“ Kyouha nickt und hebt zum Abschied die Hand. Allerdings hat er mich nicht angeschaut. Warum wohl? Doch nur Mitleid? Ich drehe mich um und gehe hinter Haoru hinterher. Heute ist Ausdauersport dran. So gar nicht mein Ding. Ich habe den Sportkurs sowieso nur belegt, weil Haoru in diesem ist. Wir ziehen uns um und der Sportkurs beginnt. Es dauert nicht lange bis ich an meinem Limit angelangt bin. Ich versuche weiterzulaufen, was mir nur sehr schwer fällt. Meine Ausdauer ist schon immer schlecht gewesen. „Mikana ist umgekippt!“ Ein schrilles Pfeifen dröhnt durch meine Ohren. Aua. Ist Mikana nicht eigentlich von der sportlichen Sorte? „Schluss für heute!“, brüllt unser Lehrer über den Sportplatz. Ein großer Teil der Schüler bleibt um Mikana herum stehen und gaffen blöde rum. Hauptsächlich Mädchen. Die Jungs scheinen das weniger interessant zu finden. In der Umkleidekabine ziehen sich alle wieder um und machen sich danach auf den Heimweg. Haoru ist die ganze Zeit so still. „Ich warte draußen, Haoru.“, mit diesen Worten verlasse ich die Umkleide und lehne mich draußen an die Wand. Arme Mikana, auch wenn sie mir dadurch eine peinliche Situation erspart hat, sie tut mir irgendwie leid. Haoru kommt raus und lässt die Tür zu der Umkleide zufallen. „Warum?“, kommt es von Haoru. Was meint er mit 'Warum?'? Er stellt sich vor mich und schaut mich von oben herab an. Was hat er nur? So.. So kenne ich ihn gar nicht. Wieso sieht er so abfällig auf mich herab. Bitte Haoru! Sie mich nicht so an. Ich flehe dich an. „Jetzt denken alle ich bin genauso wie du.“ Er sieht mich mit seinen tiefblauen Augen an, welche mit Hass gefüllt sind. Ein Schlag in meine Magengrube. Warum..? Was.. War das? Ich keuche und gehe zu Boden. „Hngh.“ Aber.. Ich habe dir doch nichts getan.. Ein Zettel fliegt mir vor mein Gesicht. »Noch so eine scheiß Schwuchtel brauchen wir nicht, geht und verreckt doch zusammen!« Was hat das zu bedeuten? Ein Tritt in den Magen. Ein lautes Keuchen meinerseits. „Ich hasse dich. Als wäre ich schwul. Sehe ich etwa aus als würde ich auf Kerle stehen?“ Ich reiße meine Augen weit auf. Ein Stich ins Herz. Mitten hindurch. „Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben, merk' dir das.“ Ein weiterer Stich, mitten in mein Herz. Ich bitte dich Haoru, tritt mich meinetwegen weiter. Aber hör auf mir mein Herz zu zerreißen. Ich flehe dich an. Hör auf. „Ich will dich hier nie wieder sehen. Mir scheiß egal wie du das anstellst. Am einfachsten wäre, du verreckst einfach. Du.. Scheiß Schwuchtel.“ Weitere Tritte gegen meinen Magen folgen. Schützend lege ich meine Arme vor meinen Magen. Es fühlt sich an, als hätte Haoru mein Herz in seine kleinsten Einzelteile zerfetzt. Nein. Noch viel kleiner. Und immer wieder. Nur um schließlich immer wieder darauf herum zu treten und mit dem Fuß darin zu bohren. Haoru hat sich bereits mit dem Rücken zu mir gewandt und ist fort. Keuchend und zitternd stehe ich auf. Diese Schmerzen. Ich glaube, ich weiß wie es sich anfühlt durch die Hölle zu gehen. »Verreck'« hallt es in meinem Kopf wieder. Ich habe ihm doch nichts getan. Das ist bestimmt nicht sein Ernst. Das ist bestimmt nur ein übertriebener Witz. Ich weine und komme nach der dreifachen Zeit, die ich sonst brauche, auf dem verlassenen Spielplatz an. Ich lege mich auf die morsche Holzbank. Ich kann nicht mehr stehen, sitzen geschweige denn laufen. Das ist alles nicht wahr.. Nur wenige Minuten nachdem ich mich hingelegt habe, bin ich ein Opfer der Bewusstlosigkeit geworden. Ich zittre. „Aua.“, keuche ich. „Scheiße..“ Doch kein Traum. Ich halte meine Arme an den Magen. Es tut weh. Ich fahre mit einer Hand an mein Herz. Das schmerzt aber noch viel mehr. Das kann doch nicht wahr sein. Nein. Das ist bestimmt nur ein dummes Missverständnis... Ich stehe auf und keuche erneut. Ich mache mich schwankend auf den Weg in die Schule und ignoriere dabei jeden Menschen der mir entgegen kommt, mich merkwürdig ansieht oder anspricht. Dabei hauche ich immer wieder vor mich hin: „Das ist alles... Einfach nur.. Ein blödes.. Missverständnis.“ „Hey.. Kann ich irgendwie helfen?“, fragt mich eine zaghafte Stimme. Erst jetzt realisiere ich wirklich, dass jemand neben mir steht und ich in meinen Gedanken nahezu ertrunken bin. Ich fühle, dass mein T-Shirt nass ist. Hat es geregnet? Nein. Das ist wohl durch meine Tränen so nass geworden. Mir ist gar nicht bewusst gewesen, dass ich so am Heulen gewesen bin und es noch immer bin. Aber ich kann nicht damit aufhören. Mir fällt das Luftholen schwer und das Schlucken ebenso. Warum leide ich nur so? Ich fühle wie eine Hand auf meine Schulter gelegt wird. Im nächsten Augenblick sehe ich verschwommen die Silhouette einer anderen Hand, die mir hingehalten wird. Ich zittere, zögere. Langsam hebe ich meine rechte Hand nach der anderen Hand. Warm.Wieso vergesse ich immer, dass nicht nur Haoru für mich da ist.. „Kyouha..“ Kannst du mir das verzeihen? ____________________________________________________________________ So. Da ist es, das neue Kapitel und damit der letzte Part des Flashbacks von Kira.  Von nun an geht es in der Story vorwärts! (: Verzeiht bitte noch einmal den langen Flashback, aber ich denke im Laufe der Story werdet ihr verstehen, dass der Flashback eine große Rolle spielt.  Wie wird es wohl weitergehen? Das erfahrt ihr im nächsten Kapitel von Emotionless.  Liebe Grüße Hanna ~ Kapitel 5: Fremdling -------------------- Kapitel 5 - Fremdling Ich fühle wie die Hand von meiner Hand aus über meinen Arm streift, auf meine Schulter in Richtung meines Nackens wandert und somit unter meine Kapuze, die ich mir irgendwann vorhin übergezogen haben muss. Wie mir die Kapuze von meinem Kopf gestrichen wird und die Hand von dort aus unter mein T-Shirt fährt. Gänsehaut. Moment mal! Das ist doch nicht Kyouha?! Kyouha würde SO etwas niemals tun..! Ich komme zurück in die Realität und weiche reflexartig von dem neben mir Stehenden nach hinten zurück. Ich wische mir einmal mit meinem rechten Handrücken über mein Gesicht, sodass die Tränen vorerst verschwinden. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.“, kommt es gelassen. Die Stimme ist so – kühl, dennoch klingt sie nicht abweisend. „Es gibt da wohl ein Missverständnis. Mein Name ist nicht Kyouha. Ich heiße Zero.“, ein wärmendes Lächeln erscheint auf den Lippen des mir Fremden. Wer ist das? Wieso will er mir... helfen? „Wie heißt du?“, fragt er mich höflich und ich muss zunächst einmal schlucken, bevor ich überhaupt in der Lage bin etwas sagen zu können. Mit leiser zittriger Stimme antworte ich ihm: „Ich... Mein Name ist Kira.“ Er hockt sich vor mich und ergreift meine Hand, mit welcher ich vor kurzem noch auf die Bank eingeschlagen habe. „Kann ich dir vielleicht irgendwie helfen? Du siehst aus als könntest du Hilfe im Moment gut gebrauchen.“ Seine grauen Augen, welche im ersten Moment sehr kalt wirken, strahlen erstaunliche Ruhe und Wärme aus. Ich sehe auf den Boden. Irgendetwas stimmt mit dem Jungen doch nicht, ich mein er kennt mich nicht und will mir trotzdem helfen? Und dann diese Gestik vorhin..! Ich meine, was hat er denn bitte unter meinem T-Shirt zu suchen?! „Ich bezweifle, dass man mir helfen kann. Und schon gar nicht, wenn man mich nicht kennt.“, erwidere ich ihm, trotziger klingend* als gewollt. Aber es stimmt nun einmal, wie will er jemandem helfen, den er nicht einmal kennt? Er rückt näher an mich heran und zieht mich an meinem Nacken zu sich. Was zum?! Er drückt meinen Kopf an seine Brust und streicht mir dann sanft über den Rücken. „Ich kenne dich vielleicht nicht, aber ich kann durchaus erkennen, dass du leidest – und das nicht gerade wenig.“, meint der Typ – Zero wenn ich mich nicht verhört habe – sachte. Ich kann nicht mehr. Ich fange wieder bedingungslos zu weinen an. Sehe ich wirklich so hundeelend aus? Sehe ich so beschissen aus, dass mir ein Fremder einfach mal eben eine Runde Mitleid und Hilfe spendieren will? Verdammt..! Wie kann ein Mensch einem Fremden soviel Wärme und Güte entgegenbringen? „Du willst mir helfen?“, schluchze ich schwerfällig. „Wenn ich denn darf.“ „Dass das klar ist, ich glaube trotzdem nicht daran, dass du mir helfen kannst..!“, meine ich – mit ziemlich kratziger Stimme, da ich die letzte Zeit schließlich ewig viel geheult hatte – und sehe dabei zur Seite. Soll er mal schauen, ob er mir helfen kann, ob er damit etwas anfangen kann. Ich glaube nicht daran. Ich glaube einfach nicht daran, dass einem ein Fremder Mensch einfach helfen kann – ohne den leisesten Schimmer über diese Person zu haben. Ich greife mit der Hand die nicht in der Hand des grauhaarigen liegt in meine hintere Hosentasche und hole einen Zettel hervor. Da ich nun schon mehrere Tage in den gleichen Klamotten rumrenne, ist er noch immer dort drin. Ich versuche ihn mit einer Hand zu entfalten. Es fällt mir allerdings sichtlich schwer. Letztlich fällt er mir auch noch aus der Hand. „Verdammt“, fluche ich leise, worauf der Fremde meine Hand loslässt – nur um den Zettel aufzuheben und im Anschluss die Hand hinter meinen Rücken wandern zu lassen. Was soll das jetzt schon wieder werden?! Schließlich entfaltet er jedoch nur den Zettel hinter meinem Rücken. „Das ist nicht sehr nett. Wieso hast du solch einen Zettel bei dir?“, fragt mich der Fremde ziemlich perplex. „Er hat mein Leben verändert.“, antworte ich monoton. „Inwiefern?“, hakt mein Gegenüber nach und streichelt dabei nun meinen Rücken auf und ab. „Ich wurde schon immer... anders behandelt, weil ich anders bin. Weil ich nicht auf Mädchen stehe. Und gestern, habe ich zum ersten mal diesen Zettel an den Kopf geworfen bekommen. Und gestern war es auch, als der in den ich nun schon seit Jahren verliebt bin, zu mir sagte ich solle doch verrecken. Wir waren bis zu diesem Zeitpunkt beste Freunde... Ich... Es tut einfach nur weh. Ich will diesen Schmerz nicht mehr spüren.“, platze ich aus mir heraus und heule nun vollends los. „Du willst keinen Schmerz mehr spüren?“ „Ja, ich will keinen Schmerz, keine Trauer, keinen Hass mehr fühlen. Ich will auch gar nicht mehr wissen was es heißt, fröhlich zu sein. Denn wenn ich nicht wüsste was es heißt fröhlich zu sein, dann würde es mir jetzt nicht so verdammt dreckig gehen.“ „Soll ich dir denn helfen?“ „Wie willst du das denn bitte anstellen? Als ob du etwas dagegen ausrichten könntest!“, schreie ich ihn an und stoße ihn von mir, falle dabei rückwärts auf meinen Hintern. Will der Kerl mich verarschen? Sehe ich denn wirklich SO verzweifelt aus, dass andere Menschen denken sie könnten einfach keine Ahnung was tun, um mich aufzuheitern? Am besten kommt jetzt so etwas wie 'Abrakadabra, weg ist der Schmerz' – oder weiß der Geier was für ein Scheiß! So eine Scheiße will ich gar nicht hören! Ich erhebe mich zitternd, da mir noch immer alles weh tut und ich auch gerade ziemlich wütend darüber bin, dass sich dieser Fremdling ganz offensichtlichen einen Scherz mit mir erlaubt Ich drehe mich gerade um, als eine seiner Hände mein Handgelenk erneut umfasst und mich wieder nach unten zieht. Ich lande geradewegs so, dass ich nun mit dem Rücken auf seinem Schoß sitze. „Hör' mir wenigstens zu!“, zischt er mir leise ins Ohr. Gänsehaut. Schon wieder. Ich schlucke laut – Ich kann mich einfach nicht bewegen. Ich spüre keinen einzigen Muskel in meinem Körper. Mein Körper gehorcht mir einfach nicht mehr! Ich will hier weg! „Du sagst du willst vergessen wie es ist zu fühlen. Du sagst du willst nicht mehr leiden. Dann kommt hier jemand vorbei, der dir helfen will und du rennst davon.“, meint der hinter mir Sitzende, diesmal jedoch ein wenig ruhiger. „Wie willst du mir denn bitte helfen?“, meine ich verächtlich und versuche mich aus seinem Griff zu befreien, doch meine Muskeln regen sich noch immer nicht. Liegt das an dem Griff?! Oder hab ich einfach so viel Schiss, dass ich mich nicht bewegen kann?! „Wirst du mir vertrauen und mich dir helfen lassen?!“, raunt mich der hinter mir Sitzende an. „Woher weiß ich, dass du mir helfen kannst?! Und woher weiß ich, dass du mir nicht sonst etwas antun wirst?!“, fauche ich zurück. „Grr...“, knurrt mich mein Gesprächspartner an. Mir läuft ein eiskalter Schauer über den Rücken. „Du wirst mir wohl vertrauen müssen“, säuselt er mir, nun fast schon zu sanft für mein Gehör, zu. Ich reiße meine Augen weit auf und auf einmal, ein Wunder, kann ich zumindest meinen Kopf wieder bewegen und drehe mich mit diesem zu ihm. Mit einem entsetzten Blick schaue ich ihm in die Augen. Er dreht seinen Kopf zur Seite und hebt seine Hand an seinen Mund. Muss er sich räuspern? Und im nächsten Moment spüre ich nur seine Lippen auf meinen. Weit reiße ich meine Augen auf. Was zum?! Er drückt mit einer Hand gegen meinen Hinterkopf, um meinen Kopf bei sich zu halten, vermutlich um sicherzugehen, dass ich der Situation nicht entkommen kann. Wie auch? Ich bin noch immer wie gelähmt. Ich kann mich noch immer nicht bewegen. Mit der anderen Hand streift er mir über den Nacken. Nicht..! Da bin ich so... empfindlich. Ein Keuchen meinerseits, was es dem Kerl ermöglicht, seine Zunge zwischen meinen Lippen hindurchzupressen. Ich fühle wie seine warme, weiche Zunge nach meiner tastet. Ich bin völlig überfordert. Ich weiß nicht was ich tun soll. Nicht, dass ich sonderlich viel tun könnte... Das kommt alles viel zu plötzlich! Und doch gebe ich mich ihm letzten Endes hin und wehre mich, keineswegs. Ganz im Gegenteil. Bis – Ich etwas fühle, was irgendwie nicht dort hin gehört. Es fühlt sich an wie eine Pille, oder so.. Aus Reflex schlucke ich sie natürlich hinunter. Was zum!? Mir wird schwindelig. Ich halte meine Hand an meinen Kopf, worauf Zero aufsteht und mich hochzieht. „Was..?“, will ich ihn fragen doch er hält mir einen Finger an die Lippen und küsst mich erneut. So warm. Kurz bevor ich erneut den Status der Bewusstlosigkeit erreiche, höre ich Kyouhas Stimme. „Hey, verdammt! Was machst du da mit Kira! Lass ihn los du...“ Die letzten Worte Kyouhas kann ich nicht mehr vernehmen, da ich immer mehr der Schwärze verfalle. Ich fühle wie ich hochgehoben werde und auf zwei Armen in irgendeine Richtung getragen werde. Danach ist es endgültig vorbei. Ich höre auf mich gegen die Schwärze zu wehren und gebe mich nun auch dieser hin. Es ist sowieso alles egal. ____________________________________________________________________________ Guten Abend an alle, tut mir leid, dass es etwas länger gedauert hat als geplant s:  Aber das Kapitel ist noch durch die Probe gelaufen... Und hat es vorerst überstanden... Ich werde auch noch das ein oder andere Mal darüber lesen und das alles nochmal korrigieren, aber nicht mehr heute, ich wollte euch aber dennoch nicht das neue Kapitel vorenthalten.  Ich hoffe es hat euch ein wenig gefallen, auch wenn ich noch nicht damit zufrieden bin.  Bis zum nächsten Kapitel. :) *Da haben meine Beta-Leserin und ich sehr gegrübelt, weil wir uns auf einmal nicht sicher waren wie es heißt: „trotziger klingend“ oder „trotzig klingender“... Wer es besser weiß – gerne einfach mal Bescheid geben ;) Kapitel 6: Kein zweites mal! ---------------------------- Kapitel 6 - Kein zweites mal! Ich zucke mit meinen Fingern. Nein, ich will mich nicht bewegen, es tut weh. Scheinbar liege ich auf einer Matratze oder einer Couch, wo zur Hölle bin ich?! Es spielt keine Rolle ob Couch oder Matratze, es ist hart und verdammt unbequem! Ich zucke mit meinen Augenlidern, aufhalten kann ich sie aber nicht. Weshalb fühle ich mich so schlapp? Nur langsam gelingt es mir, meine Augen offen zu halten. Da es nicht gerade hell ist, fällt es mir nicht wirklich schwer mich an die aktuellen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Mit einem enormen Kraftaufwand gelingt es mir mich aufzurichten. Erneut stelle ich mir die Frage, wo ich mich eigentlich befinde. Ich sehe mich um, um mir einen Überblick über meinen aktuellen Standort – oder wohl eher Sitzort – zu verschaffen. Ich befinde mich in einem kleinen Zimmer, das kleiner ist als das von Kyouha! Dementsprechend kann ich also schon einmal ausschließen, dass ich mich bei ihm befinde. Das Zimmer ist ziemlich minimalistisch eingerichtet. Ein Bett, ein Schreibtisch und ein dazugehöriger Stuhl. An der Wand, an welcher der Schreibtisch steht, hängt noch ein einzelnes Regalbrett, auf welchem ein paar Bücher stehen. Ich kann bei dem Licht und auf die Entfernung jedoch nicht ausmachen, was für Bücher dort stehen. An dem Fernster, welches sich hinter mir befindet, also hinter dem Bett, hängen keine Gardinen und wenn ich einen Blick hinaus werfe, sehe ich nichts weiter als die Wand eines anderen Gebäudes – was also die nicht vorhandenen Gardinen erklären würde. Ich höre wie die einzige Tür, die mir aufgefallen ist, geöffnet wird und wende mich ihr zu. Im nächsten Moment ertönt ein Klicken und die Glühbirne an der Decke beginnt zu flackern. Verdammt ist das grell! Meine Augen brennen und ich muss oft blinzeln bis ich mich einigermaßen an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt habe. Als ich mich vollständig vom Dämmerlicht an das extrem grelle Licht, der vermutlich 100 Watt-Glühbirne, gewöhnt habe, fällt mir ein Junge in mein Blickfeld. Merkwürdig, der sieht total jung aus und hat so komische grau-silberne Haare und.. Moment mal! Ich erinnere mich! Ich weiß endlich wieder was passiert ist... Er dreht seinen Kopf zur Seite und hebt seine Hand an seinen Mund. Muss er sich räuspern? Und im nächsten Moment spüre ich nur seine Lippen auf meinen. Weit reiße ich meine Augen auf. Was zum?! Er drückt mit einer Hand gegen meinen Hinterkopf, um meinen Kopf bei sich zu halten, vermutlich um sicherzugehen, dass ich der Situation nicht entkommen kann. Wie auch? Ich bin noch immer wie gelähmt. Ich kann mich noch immer nicht bewegen. Mit der anderen Hand streift er mir über den Nacken. Nicht..! Da bin ich so... empfindlich. Ein Keuchen meinerseits, was es dem Kerl ermöglicht, seine Zunge zwischen meinen Lippen hindurchzupressen. Ich fühle wie seine warme, weiche Zunge nach meiner tastet. Ich bin völlig überfordert. Ich weiß nicht was ich tun soll. Nicht, dass ich sonderlich viel tun könnte... Das kommt alles viel zu plötzlich! Und doch gebe ich mich ihm letzten Endes hin und wehre mich, keineswegs. Ganz im Gegenteil. Bis – Ich etwas fühle, was irgendwie nicht dort hin gehört. Es fühlt sich an wie eine Pille, oder so.. Aus Reflex schlucke ich sie natürlich hinunter. Das erklärt diese Kraftlosigkeit in mir! Eine andere Erklärung dafür kann es einfach nicht geben. Diese Pille... „Schön dass du schon wieder wach bist“, lächelt mich der Grauhaarige an und reißt mich damit aus meinen Gedanken. Hinter sich schließt er die Tür und sieht mich mit einem schelmisch-kecken Grinsen an. „Es ist erstaunlich, dass du dich so schnell von der Tablette erholt hast.“, stellt er trocken fest und kommt mir immer näher. Jetzt sag bloß, der macht so etwas öfter?! Ich meine – woher sonst will er wissen, dass meine Erholzeit sonderlich schnell sein soll? Und was zur Hölle sind das für Pillen, wenn es erstaunlich ist, dass ich mich schnell von ihnen erholt habe?! Und überhaupt, was versteht der Kerl denn bitte unter 'erholt'? Ich habe das Gefühl, mir wurde jeder Funken meiner Energie aus meinem Körper gesaugt! Und was hat er eigentlich mit mir vor?? Irgendwie ist mir unwohl bei der Sache. Er hat mir Angeboten mir zu helfen, doch wie will ihm das gelingen? Irgendwie bin ich mir nun ziemlich unsicher, ob ich mir von ihm überhaupt helfen lassen sollte. „Zero“, hauche ich unbewusst den Namen, des mir eigentlich völlig Fremden. „Sieh an, sieh an“, grinst dieser Typ mich an, „du erinnerst dich sogar an meinen Namen. Das ist schon eine Seltenheit. Nicht nur, dass du dich wirklich schnell von dieser Tablette erholt hast, du scheinst auch noch so gut bei Verstand zu sein, dass du dich an meinen Namen erinnern kannst.“ Zero kommt mir immer näher. Es wirkt ein wenig beängstigend, da ich nicht weiß wo ich bin und mich auch kaum bewegen kann. „Sag bloß, du fällst öfter auf diese Art und Weise Jugendliche an“, kontere ich gedankenlos und sehe dabei ein wenig beschämt zur Seite, denn immerhin bin ich selbst Schuld an meiner aktuellen Situation. Ich habe mich schließlich hinreißen lassen. „Wer weiß“, kommt es von dem schlanken Körper, welcher mir nun gegenüber steht und sich leicht zu mir herunter beugt. So langsam wird es kritisch... Mir wird verdammt heiß in solchen Situationen. Was zur Hölle hat er denn jetzt mit mir vor?! Will der Kerl mich – Meine Gedanken werden augenblicklich unterbrochen. Als ich mir meiner Situation endlich bewusst bin, reiße ich meine Augen weit auf und sehe geradewegs in das blasse Gesicht, zu welchem die Lippen, welche auf meinen liegen, gehören. Dieser Zero... Der ist doch nicht ganz dicht...! Erst jetzt fällt mir wirklich auf, dass er seine Augen geschlossen hält. Das macht ihn nicht normaler... Dennoch ist es mir in diesem Moment wieder egal geworden. Seine Lippen sind irgendwie so verdammt verführerisch und weich. Ich hasse es, wenn mir Dinge egal werden. Dennoch lasse ich mich erneut hinreißen und schließe meine Augen ebenfalls, um mich einfach gänzlich fallen zu lassen. Jedenfalls für einen kleinen Augenblick. Bei dem Gedanken daran, was ich dafür geben würde, wenn Haoru mich so küssen würde, muss ich geradezu mit den Tränen kämpfen. Plötzlich verkrampfe ich wieder total und presse meine Lippen aufeinander. Zero drückt mit seine Zunge gegen meine Lippen, aber ich will ihn einfach nicht gewähren lassen. Schließlich hat er mir beim letzten Mal diese Pille eingeflößt...! Sachte führt er seine linke Hand an meinen Nacken, doch zweimal lasse ich das sicher nicht zu! Ich weiche mit meinem Kopf zurück, wobei ich mich an der sich hinter mir befindenden Wand stoße und dann zur Seite schaue. Mit seiner rechten Hand zwingt mich Zero ihm ins Gesicht zu sehen. Wo nimmt der Typ nur diese Kraft her, so schlank und blass wie der aussieht?! Er öffnet seinen Mund und streckt mir seine Zunge entgegen. „Siehft du da irgendwaf wie eine Pille oder fo?!“, meint er zu mir und sieht dabei etwas beleidigt aus. Ich schlucke einmal laut und sehe ihn leicht irritiert an. Was ist denn bitte bei dem schief gelaufen? Ist doch ganz normal, dass ich ihm nach so einer Aktion misstraue!   ______________________________________________________________________ Guten Abend. (:  Hier habt ihr also das 6. Kapitel dieser Story und ich hoffe doch sehr, dass auch dieses Kapitel hier euch gefallen hat. ^-^ Die Rechtschreibfehler und eventuelle Formulierungsfehler werde ich die Tage korrigieren. Habe aber nun erst einmal das Kapitel geschrieben, zweimal durchgelesen und ein wenig ausgebessert.  Meine Beta-Leserin kriegt das Kapitel erst nachher, daher verzeiht mir wenn noch einige gröbere Fehler in dem Kapitel enthalten sind. Ich bemühe mich immer Plotfehler, etc. zu vermeiden, doch nach 2x lesen gelingt das einem nicht unbedingt vollständig. Ich freue mich über jeden Kommentar der geschrieben wird, denn es gibt mir Elan weiter an der Story zu arbeiten und sie auszubauen. Ich muss mich jedoch ehrlich gesagt auch erst einmal daran gewöhnen regelmäßig ein Kapitel hochzuladen xD Die bisherigen Kapitel waren immerhin in ihrer Rohfassung schon geschrieben... Aber ich bin zuversichtlich! :3 Ich hoffe ihr freut euch auf das nächste Kapitel.  Bis dahin - *Lebkuchen hinstell'*.  Bis zum nächsten mal. (: Kapitel 7: Merkwürdiges Gespräch...! ------------------------------------  Vorweg: Das Kapitel ist ein kleines Zwischenkapitel und es ist aus Kyouhas Sicht erzählt. Das Kapitel spielt zu dem Zeitpunkt, an dem Kira in der Freistunde auf die Toilette verschwindet. Es beginnt nur einige Augenblicke bevor Kira geht, um sich zu beruhigen. Die Gedanken eines guten Freundes und ein kleiner Konversationsversuch. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem, auch wenn ich mich jetzt um 19 Uhr erst an das Kapitel setze, hoffe ich dass dennoch was dabei herum kommt :3“ Kapitel 7 – Merkwürdiges Gespräch...! Was macht denn Kira hier? Hat der nicht eigentlich Unterricht? Ich hoffe er schwänzt nicht wieder. Meine rechte Augenbraue wandert in die Höhe und ich begebe mich zu ihm. Und diesem lästigen Kerl, Haoru. Ich stelle mich vor die Beiden und hebe meine linke Hand zum Grüßen. Keine Reaktion Kiras. Ich verdrehe genervt die Augen. Kann der nicht einen Moment nicht an diesen Kerl da zu seiner Rechten denken? Er sitzt doch gerade neben ihm, wieso denkt er dann noch so offensichtlich an ihn. Haoru hebt ebenfalls eine seiner Hände, um mich zu begrüßen. Ich schüttele nur mit meinem Kopf, worauf Haorus linke Hand vom Gruß zum Schlag ausholt. Der wird doch nicht...? -KLATSCH- Das... hat doch einen sehr schmerzhaften Klang gehabt. Miese Aktion, wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen kann. Immerhin ist Kira mit seinem ganzen Körper in einem Ruck nach vorne gezuckt. „Au!“, kommt es vom Betroffenen. So langsam tut er mir doch leid. „Ach, auch wieder auf Mutter Erde?“, meint Haoru ein wenig provokant. Unsicher sehe ich nun zu Kira hinüber. Das er diesen Schlag meiner Anwesenheit wegen bekommen hat, kann ich nicht abstreiten, dass es mir nun doch ziemlich leid tut, zumal es echt so aussieht, als würde es ihm weh tun. „Man, Haoru, das tat verdammt weh dieses mal.“, jammert Kira ihm die Ohren zu, wirklich großartig beachtet hat er mich deshalb allerdings noch immer nicht. „Stell dich nicht so an, war nur ein kleiner Klatscher“, versucht Haoru Kira zu beruhigen, wobei er ihm über das geschundene Bein streichelt, „Alles wieder gut, ja?“ Gedanklich schlage ich mir gerade meine Handkante gegen meinen Kopf. Kira kann einem schon leid tun, zunächst wird sein Bein geschunden und dann von seinem Angebeteten liebevoll gestreichelt. Das ist wohl gerade so etwas wie dieses Himmel-und-Hölle-Spiel, was die kleinen Kinder immer spielen, aber für ihn ist das kein Spiel. Kiras panischer Blick sagt schon alles. Ich seufze kopfschüttelnd auf. Versteh einer den Jungen. Was findet der nur an diesem Haoru so toll? Ich meine, ich kenne ihn nicht, klar, aber dennoch. „Bin gleich wieder da.“, flüchtet sich Kira in Sicherheit und verschwindet in Richtung Schulgebäude. Kurzzeitig schaue ich ihm verwirrt hinter her. Vermutlich geht er jetzt auf die Toilette, um sich zu beruhigen. Haoru scheint jedoch keinerlei Ahnung zu haben was Kiras Intention ist. Aber gut, Haoru ist in diesem Sinne auch ziemlich unwissend. Ich denke, man kann ihm das verzeihen. Als Kira außer Sichtweite, also im Gebäude verschwunden, ist entschließe ich mich doch auch mal dazu mich auf der Bank niederzulassen. Ich muss nun wirklich nicht die ganze Zeit vor ihm stehen. Muss ja wirken wie jemand der bestellt und vergessen wurde. Oder wie ging dieser Spruch noch gleich? Mit so einem Kram habe ich es nicht so. Aber ist ja auch nichts weltbewegendes. „Na, wie geht's?“, quatscht mich auf einmal dieser Haoru an, „Kyouha, so heißt du doch, oder nicht?“ Soll das der Versuch einer Konversation werden? Ich schaue ihn aus dem Augenwinkel heraus an und hole dabei mein Handy heraus. „Ja, so ist mein Name.“, antworte ich ihm, so neutral wie möglich. Auf seine erste Frage reagiere ich gar nicht erst. Mit dem will ich mich irgendwie nicht verstehen. Ich tippe ein wenig in meinem Handy herum. Der ist eh schon total verrufen. Jedenfalls bei den Jungs der oberen Klassen. Bei den Mädchen aus den unteren Klassen und aus seinem Jahrgang, soll er wohl ziemlich beliebt sein. „Ich heiße Haoru, falls du das noch nicht weißt.“, stellt er sich total begeißtert von sich selbst vor, „Ich bin Kiras bester Freund. Und ich bin froh, dass ich nicht sein einziger bin!“ Freund? Dann auch noch sein 'bester Freund'? Was weißt du denn schon von Freundschaft, würde es am liebsten aus mir herausplatzen, jedoch meldet sich mein Verstand und mein Gewissen, dass die einmal zusammen gegen mich arbeiten würden? Ich tippe wieder etwas in mein Handy und drücke hier und da auf einen 'Senden'-Knopf. Mein Verstand sagt mir, ich solle dem Kerl eine Chance geben, weil ich ihn ja gar nicht kenne. Was ich auch normalerweise liebend gerne machen würde, aber ich kann ihn einfach nicht ausstehen. Wenn er sich als bester Freund von Kira ausgibt, wo verdammt noch einmal war er dann, als er ihn gebraucht hat und hundeelend auf dem Spielplatz gesessen hat? Ja, mein liebes Gewissen, ich weiß ich kann es Kira nicht einfach antun Haoru von Grund auf abzulehnen. Wie ich diese zwei Parteien hasse, die sich immer gegen mich auflehnen. Aber zusammen...! Das kommt doch äußerst selten vor! „Weiß ich. Freut mich.“, entgegne ich ihm nach einiger vergangener Zeit. „Pennt Kira eigentlich öfters bei dir?“, fragt er total aufdringlich. „Nicht mehr.“ „Echt nicht? Wieso das?“, zwingt er mir seine Fragen auf. Dieses mal tippe ich etwas energischer auf die Tasten meines Handys. Nein! Echt nicht! Warum? Wegen dir! - Das alles rast mir jedenfalls durch den Kopf. Aussprechen tue ich nichts von alle dem. „Hat viel um die Ohren, schätze ich.“, antworte ich ziemlich monoton. „Wie habt ihr euch eigentlich kennen gelernt?“ Merkt der Typ nicht, dass er nervt? „Weiß nicht mehr. Ist schon ziemlich lange her.“, natürlich weiß ich noch, wie Kira und ich uns kennengelernt haben, aber das geht ihn verdammt noch einmal einfach nichts an! „Gehst du ab und zu mit ihm weg?“ Seit meiner letzten Tipp-Pause sind nun einige Minuten vergangen, aber aufhören will ich gerade auch nicht. Erneut entfacht ein gedanklicher Kampf zwischen meiner Hand und meiner Stirn. Und in meinen Gedanken gibt meine Hand nicht so schnell auf, wie sie es im echten Leben tun würde! „Ich denke nicht“, beantwortet er sich selbst, die an mich gerichtete Frage, nach ungefähr zehn Minuten, in denen ich nicht reagiert habe, „Du solltest unbedingt öfter mit ihm weggehen. Der muss mal den komischen Typ da aus seinem Kopf kriegen, ist ja nicht mehr zum aushalten mit ihm in letzter Zeit.“ „Und warum gehst du nicht mit ihm weg?“, frage ich mehr aus reflex, als mit Verstand bedacht. Keinerlei Reaktion seinerseits. Hey, Gegenfragen wirken ja wie wunder! Denkt der jetzt nach? Na, hoffentlich explodiert er nicht gleich neben mir! Ja, Gewissen, es tut mir leid. Geistig verdrehe ich gerade meine Augen. Kann es mich nicht einmal in Frieden lassen? Ich kann doch auch nichts dafür, dass der Kerl so unausstehlich ist. Immerhin blickt er seit mehreren Jahren nicht, dass Kira voll in ihn verknallt ist. Und das ist eigentlich mehr als offensichtlich... Jedenfalls, wenn man Kira kennt. „Ja... Warum ich...?“, beginnt Haoru zögerlich. Dein Ruf dir wohl zu schade, mh? Gerade höre ich auf zu tippen. „Ja, also...“, versucht er zögerlich eine Erklärung in Worte zu fassen. Um Himmelswillen, Kira, wie lange brauchst du denn, um dich zu beruhigen? Komm gefälligst wieder, damit ich mich nicht mehr mit diesem komischen Vogel hier herumschlagen muss. „Naja -“,versucht der andere wieder zu beginnen, als er jedoch von Kiras Stimme unterbrochen wird: „Sorry, wurde aufgehalten.“ Jackpot-Situation. Ich tippe erneut etwas. Zum Glück sieht man dieses Leuchten um mich herum nicht, dass durchaus vorhanden ist, jedenfalls im Rahmen meiner Vorstellungskraft. „Das hat aber ordentlich gedauert.“, kommentiert Haoru unnötigerweise die Rückkehr von Kira, vermutlich, um seine unangenehme Situation von eben zu überspielen. Kira setzt sich zwischen uns – und wohlgemerkt, so langsam und versteift wie der sich zwischen Haoru und mir nieder lässt, könnte man glatt denken, er hätte einen Stock zwischen seinen Po-Backen stecken...! Oder aber auch ganz simpel, irgendwo Schmerzen. Und wieder flüchte ich mich in die Tätigkeit mit meinem Handy herumzutippen. Ich kann so etwas einfach nicht ausstehen, solche Situationen. Nach nur wenigen Minuten schrillen die Schulglocken und die beiden stehen auf. Der eine schneller, der andere weniger schnell. Mit meinem gesenkten Kopf und einem auf mein Handy gerichteter Blick, fällt es mir nur aus dem Augenwinkel heraus auf, dass Kira sich noch einmal umdreht. „Danke nochmal wegen gestern. Und so. Bis morgen.“, meint er ziemlich kurz gebunden und wenig theatralisch wie es normal von vielen meiner Freundinnen kommt, wenn ich mal wieder Seelendoktor gespielt habe. Aber hey, er hat sich bedankt! Ein weiterer Eintrag in mein Handy. Auch deshalb ist mir Kira mit seinen Frauenproblemen nicht so unwillkommen, wie es meine ganzen Freundinnen sind. Die machen aus allem immer total die Szene. Kira labert sich den Mist von der Seele runter, jammert kurz und damit hat sich das Thema dann für eine ganze Weile, manchmal sogar für immer, erledigt. Ich nicke ihm zu und hebe erneut meine Hand, diesmal jedoch, um zu verabschieden. Bin ich mal gespannt, was bei deren Gespräch herauskommt. So wie Haoru eben auf mich gewirkt hat, kann es in meinen Augen nur zwei Gründe geben, weshalb er keine gescheite Antwort geben konnte. Entweder er steht auf ihn oder ihm ist sein Ruf wirklich zu wichtig, wobei ich vom letzteren eher überzeugt bin. Da bin ich mal gespannt. Auch ich erhebe mich langsam und trotte gemächlich zu meinem Unterrichtsraum. Dabei verschwindet mein Handy in meiner rechten Hosentasche. Wow, 20:20 und ich bin fertig und es ist doch länger geworden als gedacht. Ich hoffe es hat euch dennoch gefallen und es wird insg. Schnell hochgeladen °-°' Und ich hoffe ihr könnt mir auch generell dieses Filler-Kapitel verzeihen. o.o Mhh... Zu sagen habe ich heute mal nichts. (: Demnach bleibt nur eines: Bis zum nächsten Kapitel von Emotionless. Kapitel 8: Wer oder was bist du?! --------------------------------- Kapitel 7 - Wer oder was bist du?! Noch immer sitzt mir dieser Zero so verdammt dicht gegenüber, wie lange hat er noch vor mich so extrem anzustarren und sich nicht zu bewegen? Na ja… vermutlich so lange, bis ich ihm antworte.   Das mag jetzt mehr als naiv sein, aber in den ganzen Filmen und Serien, in denen Leute entführt werden, da benehmen sich die Entführten doch immer total bockig und kindisch, vielleicht hilft das ja! Also, dann mal los! Ich setze meinen trotzigsten Blick auf den ich rausholen kann und drehe nach einer weiteren vergangenen Minute meinen Kopf von ihm weg.   „Schade, du scheinst gerade echt nicht zu wollen“, meint das Grauhaar und ich könnte schwören dass er dabei einen Schmollmund macht! Aber ich muss standhalten, ich werde mich definitiv nicht zurückdrehen. Als ich fühle, wie die Matratze wieder leicht nachgibt, schiele ich doch ganz kurz in die Richtung.               Unfassbar! Das hat ja echt gewirkt! „Ich hol‘ dir etwas zu Essen und zum Trinken, vielleicht willst du dann ja wieder“, sagt er, mit dem Rücken zu mir gedreht und verschwindet durch die Tür. Von der anderen Seite mein ich zu vernehmen, dass er die Tür abschließt – so ein Mist!   Dann nutze ich die Zeit, die er fort ist besser mal, um mich hier nach nützlichen Dingen und einem Ausweg umzusehen! Ich versuche erneut aufzustehen, doch die Wirkung der Pille macht mir einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Kann denn nicht einmal etwas ganz nach Plan laufen?!   Was soll’s, dann sehe ich mich eben vom Bett aus um, da er das Licht angelassen hat, kann ich immerhin noch etwas sehen. Das ist genauso gut. „Ich sehe alles bestens!“, rufe ich aus Zorn in den leeren Raum hinein.   Eine gefühlte Ewigkeit liege ich jetzt alleine in diesem Zimmer. Gefunden habe ich allerdings nichts. Jedenfalls nichts, das mich weiterbringen könnte.   Mittlerweile scheint die Nacht begonnen zu haben. Meine Augenlider werden wieder schwer. Ja, ich denke, das ist das Beste, was ich tun kann. Wieder schlafen und meine Kräfte sammeln. Ich drehe mich auf meine rechte Seite und winkle meine Beine ein wenig an. Es dauert nicht lange, bis ich endgültig eingeschlafen bin.   Als ich meine Augen wieder öffne, ist es ziemlich hell. Und dieses Mal liegt es nicht an einer eingeschalteten Deckenlampe. Ich schätze, es ist später Vormittag, aber ich bin mir nicht sicher. Ich drehe mich auf dem Bett herum und setze mich auf, was mir heute schon wesentlich leichter fällt. Aber ich sollte mir nicht allzu sehr anmerken lassen, dass ich wieder zu Kräften gekommen bin.   -knuuurrrrr~-   Ich halte meine Hand an meinen Bauch und seufze laut. Ich sehe mich erneut im Zimmer um. Und als mein Blick auf den Schreibtisch fällt, erblicke ich doch tatsächlich etwas zu essen! Ich reibe mir über meine Augen, nur um sicher zu gehen, dass ich nicht halluziniere.   -knuuuurrrrr~-   Gerade strecke ich meine Hand nach dem Teller mit ein paar belegten Broten, da ziehe ich sie wieder zurück. Wer weiß, was für Kram er da mit drunter gemischt hat!   Ich setze mich in die cke des Zimmers, an die das Bett grenzt und lehne meinen Kopf nach hinten. Aus dem Augenwinkel heraus, sehe ich aus dem Fenster, nach unten in die Gasse.             „Miau“, höre ich draußen eine Katze fauchen.   -krach- -schepper-   Ich schrecke leicht auf, was zum Henker ist das für eine Gegend?! Im nächsten Moment zucke ich erneut zusammen, da die Tür geöffnet wird. Ich atme erleichtert auf, ich dachte schon, jetzt würde wer weiß passieren.               „Na, ausgeschlafen?“, fragt mich Zero. „Tze“, gebe ich nur genervt von mir und wende mich wieder den kämpfenden Katzen in der Gasse zu. Zero kichert kurz: „Hast du keinen Appetit?“ Ich schnaufe einmal lautstark, um deutlich zu machen, dass ich meine Ruhe will. „Bist du beleidigt, weil dich die Katzen geweckt haben? Die schmeißen hier öfter Mülltonnen um“, erzählt er und klingt dabei, wie die Mädchen aus meiner Klasse, wenn sie sich über den neusten Klatsch und Tratsch über die Promis austauschen. Ich schiele verächtlich zu ihm rüber. „Ach, so ist das!“, ruft er total begeistert. Genervt verdrehe ich meine Augen und wende meinen Blick wieder von ihm ab. „Du hast Angst, dass ich dir was ins Essen gemischt habe!“, beendet der Holzkopf seine Entdeckung.               „Sag bloß“, grummle ich ihn miesepetrig an.   „Wenn ich auch davon esse, isst du dann auch etwas?“, fragt er mit einer total unschuldig klingenden Stimme. Ich schüttle verneinend den Kopf. So blöd und naiv bin nicht einmal ich!   -knuuurrr~-   Ich ignoriere das Knurren, das von meinem Magen kommt und starre weiter stur aus dem Fenster. „Ach, komm schon, du musst doch etwas essen. Sonst kommst du nie zu Kräften“, fleht er mich schon förmlich an.   Ich ziehe eine Augenbraue in die Höhe und sehe dem Typ ins Gesicht: „Na, dann überleg‘ mal gut, weshalb ich hier so kraftlos, wie ein Schluck Wasser in der Kurve, hänge!“   -Ding Dong- „Miaaaauuuu~“   Ich horche auf.             Das könnte meine Rettung sein! „Warte einen Moment, das ist vermutlich der Lieferservice“, meint Zero und verschwindet erneut aus dem Zimmer. Und wieder schließt er ab. Mist! Nur wenige Minuten später höre ich, wie er die Zimmertür wieder öffnet. Und zusammen mit ihm zieht ein angenehmes Aroma in das Zimmer. Verdammt!   -knurrrr~-   Das riecht als wäre es von diesem super Asiaten in der Stadt. Er stellt eine der Polystyrol-Boxen* vor mich auf das Bett und setzt sich mit einer weiteren an den Schreibtisch. Der glaubt nicht ernsthaft, dass ich mich jetzt hier hinsetze und esse!?   -knuuurrr~-   Halt die Klappe Magen! „Na, komm schon, da kann ich dir nun wirklich nichts reingemischt haben. Wann soll ich das denn gemacht haben?“, meint er, während er seine Box öffnet. Nun gut. Ich denke, ich riskiere es…   -knuurrr~-   Ja, ja! Du kriegst ja gleich! Langsam öffne ich die Box und nehme mir die darauf geklebte Plastikgabel. Gebratene Nudeln mit Ei! Ich hätten ie gedacht, dass ich mich einmal über so ein einfaches Gericht so freuen würde!   -knuuuuuuurrrrr~-   Ist ja gut! Na dann – guten Appetit! Ich nehme mir zuerst nur wenig auf die Gabel und führe mir eine nach der anderen in den Mund. Ich habe noch nicht ganz fertig gekaut, da folgt auch schon die nächste Portion.   Nachdem ich nun etwa ein Viertel der Box geleert habe, mäßige ich mich wieder, ich darf nicht unachtsam werden. Vielleicht wird er unvorsichtig, wenn ich mich interessiert zeige.             „Was für ein Tag ist heute?“, frage ich mit vollem Mund. Was Besseres fällt mir gerade echt nicht ein! Wie ein Kaninchen, dass ein Rascheln hört, hebt Zero seinen Kopf: „Sonntag!“, meint er lächelnd. Sonntag also…   Moment mal! „Sonntag!?“, rufe ich total entgeistert und verschlucke mich dabei. Doch noch bevor sich ihm eine Gelegenheit bietet den Retter in der Not zu spielen, beruhige ich mich wieder. Etwas irritiert sieht er zu mir rüber: „Ja, du hast von Freitagabend, als ich dir etwas zu Essen gemacht habe, bis vorhin durchgeschlafen.“   Das erklärt die Energiezufuhr... „Sag mal, wer – oder eher was – bist du eigentlich?“, beginne ich erneut die Konversation, „Ich meine, du bist blasser als jeder Albino-Mensch den sie im Fernsehen zeigen und kannst trotzdem problemlos an die Sonne. Du siehst zierlicher aus, als so manches Mädchen auf unserer Schule und hast trotz allem enorme Kraft. Vermutlich auch noch mehr, als einige unserer Schlägertypen. Ich habe auch noch nie jemanden gesehen, der so silbergraues Haar und solche Augen hat wie du! Nicht einmal mit Färbemittel und Kontaktlinsen sehen die Leute so aus.“   „Ich weiß nicht wirklich, was du mir damit sagen willst, aber ich fasse das mal als Kompliment auf. Danke“, grinst er mich frech an, „Ich würde sagen, wir belassen es ganz einfach dabei, dass…“     -         – To be continued –   Jaaa… Da ist mal wieder nach langer Zeit etwas von meiner Wenigkeit.  Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und ihr seid gespannt auf das folgende! Das steht nämlich auch schon. Hatte einen kleinen Schreibwahn und habe an einem Stück 3 Kapitel erst einmal geschrieben. Und ich schätze mal, die nächsten folgen die Tage auch noch, bin zurzeit ziemlich motiviert und „beflügelt“. Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr! J Kapitel 9: Wo hast du dich herumgetrieben?! ------------------------------------------- Kapitel 8 - Wo hast du dich herumgetrieben?! „… ich ein Dämon bin.“   Trotz gefülltem Mund kann ich nicht verhindern, dass meine Futterluke aufklappt und sich diese dabei halb auf meinem schwarzen lieblings Kapuzen-T-Shirt entleert. Zum Glück fällt es mir noch einigermaßen rechtzeitig auf, sodass ich den restlichen Inhalt meiner Luke noch herunterschlucken kann.             Der hat das so brottrocken gesagt, dass ich ihm das fast geglaubt hätte. Leicht verwirrt ziehe ich meinen rechten Mundwinkel in die Höhe: „Ich hätt’s dir fast abgekauft.“ „Glaub mir…“, beginnt er, wird allerdings von einem fürchterlichen Klingeln unterbrochen. Er seufzt und springt sofort auf. In Windeseile hat er das Zimmer verlassen und – Oh, Wunder! – die Tür ausnahmsweise sperrangelweit offen stehen gelassen! – Das ist meine Chance!               Ich höre wie er mit jemandem telefoniert, verstehe allerdings nicht, um was es geht. Das spielt jetzt aber sowieso keine Rolle! Ich befinde mich im Flur, der auf mich relativ eng wirkt, und sehe mich hektisch, aber dennoch vorsichtig um.   Es gibt drei weitere Türen, neben der, aus der ich gerade komme. Die eine ist einen Spalt weit geöffnet und aus dieser vernehme ich Zeros Stimme, das heißt, dass eine der beiden übrigen nach draußen führen muss. Und an Hand der Verarbeitung der beiden Türen, lässt sich leicht herausfinden, welche die richtige ist, es ist die mir gegenüberliegende Tür. Sie scheint generell etwas älter zu sein, und hat zudem noch so einen altmodischen Kettentürverschluss.   Nahezu lautlos gelingt es mir die Tür zu öffnen. Ich hoffe nur, er bemerkt nicht sofort, dass ich gerade abhaue! Leise schleiche ich durch das Treppenhaus, hinunter zum Erdgeschoss und verlasse das Gebäude. Ich lasse die Tür nur langsam zufallen, damit ich ihm keinen unnötigen Grund zum Nachsehen gebe. Zuerst verschaffe ich mir möglichst schnell einen kleinen Überblick darüber, wo ich mich befinden könnte.   Es dauert nicht sonderlich lange, bis ich die Gegend wieder erkenne. Hier in der Nähe gibt es einen Park und es ist auch nicht allzu weit vom verlassenen Spielplatz entfernt. Hier war ich… Ach, was mach ich hier eigentlich?! Ich habe keine Zeit dafür! Von hier aus sind es nur etwa 20 Minuten bis zum Spielplatz, wenn ich erst einmal dort bin, dann finde ich wieder überall hin!   Ich schaue mich noch ein letztes Mal um, dann renne ich los. Ich darf nun auf keinen Fall zurückblicken. Sonst endet das wie in den schlechten Filmen! Immer wenn man den Charakteren geraten hat, nicht nach hinten zu sehen und sie es letztlich doch getan haben, wurden sie erwischt!             Unterwegs greife ich in meine Hosentasche, wieso bin ich da eigentlich nicht schon viel früher drauf gekommen?! Leise fluche ich vor mich hin. Wo ist dieses verfluchte Handy?! Ich greife schnell in meine andere Hosentasche und überlege im gleichen Atemzug, was ich als nächstes tun kann. Endlich habe ich es! Ich ziehe es aus meiner Hosentasche heraus: „Geht doch!“             Nun zurück zum Thema: ‚Was tun? ‘ Die Polizei wird mir ohnehin nicht glauben. Es stellt sich die Frage, wer einem Jungen glaubt, dass er von einem DÄMON entführt wurde.   Ich bin am Spielplatz angekommen. Ich habe nicht einmal ansatzweise die 20 Minuten gebraucht. Und obwohl ich nur diese recht kurze Strecke gelaufen bin, bin ich schon völlig fertig.             Ach ja, da war ja was. Die Tritte von Haoru in die Magengrube habe ich bisher glatt verdrängen können…   Ich bin so blöd! Ich weiß wen ich anrufen kann! Ich hebe mein Handy vor mein Gesicht, um die gewünschte Nummer zu suchen. „Verfluchte Scheiße!!“, rufe ich lauter als gewollt, „Warum muss gerade jetzt mein scheiß Akku leer sein!?“ Hat sich denn wirklich alles und jeder gegen mich verschworen? Ach, ist auch egal! Dann lauf ich eben einfach so hin!   Trotz der starken Schmerzen renne ich schnellstmöglich am Spielplatz vorbei, direkt in die Richtung, in welcher sich das Haus befindet, in dem Kyouha mit seinen Eltern lebt. Auch diese Strecke bezwinge ich viel schneller als es für mich üblich ist.             Als ich dort ankomme klingle ich sofort gedankenlos an der Haustür. Ich bin völlig atemlos. Ich sehe mich total panisch um, in der Hoffnung dass mir dieser Zero nicht doch gefolgt ist. Gerade als ich schmerzvoll Keuchen muss, wird die Haustür geöffnet.   „Kira!!!“, ruft Kyouha sofort und zieht mich ein wenig nach oben, bis ich ihm einigermaßen standfest erscheine. „Ich…“, keuche ich und halte meine Arme an meinen Bauch. Ich sinke wieder in die Knie, doch bevor ich auf dem Boden aufkomme, gibt Kyouha mir Halt und schleppt mich mühsam mit enormen Kraftaufwand in das Haus.   Nachdem er die Tür hinter uns verschlossen hat, hilft er mir erneut hoch. „Denkst du, du schaffst es noch bis in mein Zimmer?“, fragt er besorgt. Da es mir noch immer an Sauerstoff mangelt nicke ich ihm nur mit schmerzverzerrtem Gesicht zu.   Die Treppe zu seinem Zimmer fühlt sich so endlos an.   Der Weg über diese Treppe fühlt sich viel länger an, als der Weg von der Zeros Wohnung hierher.             In seinem Zimmer angekommen setzt Kyouha mich vorsichtig in seinen Sessel. Noch immer fällt mir das Atmen schwer. So bleibt mir erneut nichts anderes übrig, als zu nicken, um Kyouha mitzuteilen, dass ich es mitbekommen habe, dass er noch einmal nach unten geht.   Mein Hals und mein Bauch schmerzen so sehr, dass ich anfange zu husten. Aus dem Augenwinkel heraus bemerke ich die Matratze, die an seinem Kleiderschrank lehnt.   Die Zimmertür wird geschlossen und Kyouha stellt ein Tablett auf seinem Schreibtisch ab. Er hält mir ein Glas Wasser hin und in einem Zug leere ich dieses aus. „Haaa!“, gebe ich erleichtert von mir. Ich bin schon so gut wie ausgetrocknet gewesen! Mit einem Schubser landet die Matratze wieder am Boden.             „Leg dich lieber hin, du siehst aus, als hätte man dich gejagt“, meint Kyouha mit einem sanften Unterton. Wenn du wüsstest, Kyouha…!   Mühevoll stütze ich mich vom Sessel ab. Nur, um mich im nächsten Moment sofort, mit dem Gesicht voraus, auf die Matratze fallen zu lassen. „Au“, nuschle ich recht kraftlos vor mich hin.   Eine gefühlte Ewigkeit vergeht, bis Kyouha mich wieder anspricht, aber allzu lange kann es doch nicht gewesen sein, denn es ist noch immer recht hell.             „Wieder Luft zum Atmen?“ – Ich nicke wortlos. Ich drehe mich vorsichtig so auf meine rechte Seite, dass ich zu Kyouha sehen kann. „Also, dann erzähl mal, wo du dich die letzten zwei Tage rumgetrieben hast.“ – „Also…“, beginne ich, pausiere allerdings sofort. Ich sollte mir gut überlegen, was ich ihm erzähle. Ich will ihn nicht anlügen, aber so eine Story glaubt mir einfach kein Mensch…!   „Ich höre?“, hakt er wieder nach, „Kira, jetzt hör mir mal gut zu. DU warst zwei Tage auf keinen Weg zu erreichen, hast wieder Schule geschwänzt und dann war da der Typ auf dem Spielplatz, der meinte er würde dir helfen. Er hat dich mitgenommen und ich konnte nichts dagegen tun. Des Weiteren habe ich auf dem Spielplatz einen zerknitterten Zettel gefunden. Ich will jetzt, dass du einmal aus dir rauskommst und bis zum Ende ehrlich zu mir bist. Das ist mir verdammt wichtig, hörst du, Kira!?“       Sooo… Das war’s dann mit dem Kapitel. Es ist leider etwas kurz geraten dieses Mal, aber der Schnitt hat an dieser Stelle einfach so gut gepasst x3“ Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.   Liebe Grüße und…   … Was wird Kira dem armen besorgten Kyouha wohl erzählen? Wie wird Kyouha reagieren? Das und noch mehr erfahrt ihr im nächsten Kapitel von – Emotionless. Kapitel 10: Kapitel 9 --------------------- Bevor ich mit dem Kapitel anfange - ein ganz, ganz, GANZ fettes »ES TUT MIR LEID«. v.v *in Ecke rumsteh und mich schäm* Schande über mein Haupt!  Ich weiß es ist schon eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich mich mal zu Wort gemeldet habe. Und das, obwohl meine Prüfungsphase schon längst vorbei ist und ich sogar das Abi schon in der Tasche habe, aber irgendwie hing ich in so einer "Leerphase" fest Q_Q Dabei hätte ich nur 3 Kapitel abtippen(!) müssen. >-< Ich bemühe mich ab jetzt weiter zu schreiben, abzutippen und möglich regelmäßiger hochzuladen, ABER! ich möchte nichts versprechen ._.! Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen und lest trotzdem die Story weiter. Natürlich hoffe ich auch, dass sie euch genauso gefällt - oder noch besser - als vorher und dass ihr mir eventuell den ein oder anderen Kommentar da lasst, ich würde mich sehr freuen - das ist immer ein riesiger Motivationsschub den man durch Kommis bekommt! Und noch ein riesiges Entschuldigung an alle die bisher meine Story als Favorit gekennzeichnet haben - ich bin ein unfähiges kleines Etwas und habe erst nach dem online stellen des letzten Kapitels herausgefunden, wo ich sehen kann, wer meine Story alles als Favorit gekennzeichnet hat. Mega riesen lieben Dank dafür!! ;_; Ich war so gerührt als ich das gesehen habe! Wie immer bin ich mit dem neuen Kapitel nicht sonderlich zufrieden, aber ich hoffe es gefällt euch trotz allem, genug gelabert, viel Spaß beim weiterlesen! ----------- Kapitel 9 „Also, weißt du, das war so…“, beginne ich stockend. Ich beiße mir auf die Unterlippe: „Ich wollte ja mit Haoru reden, wegen… du weißt schon!“ Kyouha nickt nur und sieht mich erwartungsvoll an. „Jedenfalls…“, beginne ich erneut, unterbreche mich aber selbst sofort wieder. Ich weiß nicht was ich sagen soll, wie ich es sagen soll! Ich finde keine passenden Worte, um all das zu beschreiben!   „Hat er dir eine Abfuhr verpasst?“, fragt Kyouha, relativ unsensibel, gerade heraus. Ich schlucke laut, schüttle dann aber meinen Kopf: „Ich kam gar nicht erst dazu, ihm zu sagen, was ich wirklich für ihn empfinde.“ Kyouha zieht seine linke Augenbraue in die Höhe und sieht mich weiterhin, noch erwartungsvoller, an. Tief atme ich ein und aus: „Wir hatten früher Schluss gemacht, weil eines der Mädchen zusammengebrochen war. In der Umkleide war Haoru auf einmal so still, ich hatte mich total gewundert. Außer uns waren auch schon alle weg, also bin ich nach draußen, um dort zu warten. Aber kaum war Haoru draußen, hat er mir einen heftigen Schlag in die Magengrube verpasst.“ Kyouha sah mich total schockiert an und ballte seine rechte Hand zur Faust, doch bevor er etwas erwidern konnte, sprach ich weiter: „Dabei hat er einen Zettel fallen lassen.“   „Den hier?“, fragt er nach und wirft mir einen Zettel zu. Ich verneine ihm diese Vermutung durch ein Kopfschütteln: „Den habe ich am gleichen Tag gegen den Kopf geschmissen bekommen. Auf seinem stand etwas in der Art wie »„Noch so einen brauchen wir nicht“«.“ Im Zimmer herrschen einige Minuten Stille.   Ich versuche den roten Faden, den ich durch diese Pause verlor, wieder zu finden und erzähle weiter: „Er hat mehrere Male auf mich eingetreten.“ Kyouha scheint fast vor Wut zu platzen, das kenne ich von ihm gar nicht, aber ich ignoriere es vorerst, sondern komme ich nie am Ende der „Geschichte“ an. „Er sagte, es wäre besser, wenn ich sterben würde. Er würde nicht mehr länger etwas von mir wissen wollen. Er würde nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war, nicht allzu viel, das steht fest. Jedenfalls habe ich mich irgendwie zum Spielplatz geschleppt. Nicht richtig dort angekommen, verlor ich mein Bewusstsein“, beende ich die Erzählung fürs erste.   Wenn ich Kyouha jetzt so in die Augen sehe, meine ich Wut, Sorge und Fassungslosigkeit in seinem Blick erkennen zu können. Die ganze Zeit über, hat er mich ausreden lassen. Und jetzt sagt er noch immer nichts. Erwartet er noch mehr? Irgendwie beängstigend.   Schließlich erzähle ich doch lieber schnell weiter, bevor er sauer wird: „Als ich wieder zu mir kam, schleppte ich mich wieder zurück zur Schule, weil ich hoffte, es wäre nur ein Missverständnis, doch dann fing alles von vorne an. Und der, auf den ich mich sonst immer verlassen habe, stand daneben. Haoru sah mir tief in die Augen, hasserfüllt und sagte mir ins Gesicht…“ Erneut schlucke ich lautstark: „Er sagte »Verreck‘«, daraufhin brach ich in Tränen aus und bin so schnell wie es mir mein physischer Zustand erlaubte zurück zum Spielplatz. Und irgendwann tauchte dieser Typ auf und meinte er würde mir helfen. Er hat solange auf mich eingeredet, bis ich ihm erzählt habe, was passiert ist… nun ja, ich habe ihm nur ein Bruchstück erzählt. Jedenfalls habe ich nur wenig später wieder das Bewusstsein verloren.“   Dass ich mich auf den Typ eingelassen habe und mir eine Pille hab‘ einflößen lassen, erzähle ich ihm besser nicht. Wer weiß wie er reagieren würde. „Als ich wieder zu mir kam, das war vorhin, hatte er etwas zu Essen bestellt. Als ich ihn fragte wer er sei…“, ich unterbreche die Erzählung selbst. Ich kann ihm unmöglich sagen, dass er behauptet ein Dämon zu sein! Ich meine, ich glaube das ja selbst nicht! „Was sagte er da?“, drängelt Kyouha.   Betreten schaue ich zur Seite und beiße auf meine Unterlippe herum: „Er hat behauptet sein Name sei Zero und… er sei ein Dämon. Danach klingelte sein Telefon und ich bin auf dem schnellsten Wege hier her. Ich wollte dich vorher anrufen, aber der Akku von meinem Handy ist leer.“   „W-warte“, stottert Kyouha irritiert, „ein Dämon?“ Bestätigend nicke ich ihm zu. „Der Kerl muss ja ‘ne Vollmeise haben!“, stellt er lautstark fest, „Jetzt wo du mir endlich einmal alles erzählt hast, geht es mir schon ein wenig besser. Immer muss man sich Sorgen um dich machen!“ Er steht auf und geht zu seinem Kleiderschrank. Er kramt ein paar Teile aus dem Schrank und wirft sie mir mit voller Kraft mitten ins Gesicht. Völlig perplex sehe ich ihn an. „Jetzt geh du erst einmal duschen und zieh die Sachen an. Du rennst ja schon wieder eine gefühlte Ewigkeit in den gleichen Klamotten rum!“ Zunächst starre ich ihn weiter an, dann entscheide ich mich jedoch dafür, seinem Rat – wobei, eher seinem Befehl – zu folgen.   „Danke“, murmle ich vor mich hin und begebe mich in Richtung Badezimmer. „Kein Problem, dafür sind Freunde doch da!“, ruft er mir grinsend hinterher. Ich drehe mich kurz um und sehe nochmal zu ihm, doch er dreht sich gerade weg. Bilde ich mir das ein, oder ist sein Lächeln gerade zu einer finsteren Miene geworden? Ach was, das ist sicher nur Einbildung.   Im Badezimmer angekommen schließe ich die Tür hinter mir zu und nehme das nächstbeste Handtuch und lege es vor die Dusche. Geistesabwesend sehe ich für einen Moment in den Spiegel, entledige mich dann meiner Klamotten und steige in die Dusche. Ich lasse das – dieses Mal lauwarme – Wasser auf mich niederprasseln und schließe die Augen. Einen Moment verweile ich so, bevor ich das nächstgelegene Shampoo und Duschgel suche, um mich jeweils damit einzuschäumen. Ich dusche mich ab und gerade als ich das Wasser abstelle, höre ich wie ein Wagen in den Hof fährt und Türen knallen.   Ich putze mir schnell die Zähne, ziehe mir Kyouhas Sachen über und gehe dann hinunter, um Kyouhas Eltern auch zu begrüßen. Wie lange habe ich mit Kyouha geredet? Draußen ist es schon dunkel! „Guten Abend, bitte entschuldigen Sie die Umstände!“, begrüße ich Kyouhas Eltern. „Ach, mach dir keine Gedanken“, entgegnet mir seine Mutter mit einer sanften Stimme. „Wir freuen uns, wenn Kyouha nach so langer Zeit endlich mal wieder jemanden mit nach Hause bringt. Immerhin sind wir leider nur selten da“, fügt sein Vater hinzu.   Kyouha ist die Situation sichtlich unangenehm, weshalb er sich wohl auch räuspert und mich an seinem T-Shirt die Treppe hinaufzerrt. „Gute Nacht, Mama! Gute Nacht, Papa!“, ruft er hinunter und schließt hinter uns die Zimmertür. Erleichtert atmet er auf und legt sich in sein Bett: „Wie peinlich!“ – „Hm“, gebe ich ungewollt laut von mir. „Hm?“, will Kyouha nun genauer wissen. „Nichts weiter, nur wenn man deine Eltern sieht, dann weiß man sofort, woher deine Herzensgüte und dein ewiges Verständnis und deine Sorge um andere Menschen kommen“, schmunzle ich leicht. Erneut räuspert sich Kyouha und schaltet das Licht aus: „Ich denke, wir sollten schlafen gehen. Gute Nacht.“   Ich lege mich auf die Matratze und starre die Decke an: „Du hast recht, gute Nacht.“ In den letzten Tagen ist so viel passiert, dass es nicht lange dauert, bis ich einschlage, obwohl ich noch mitbekomme, wie Kyouha mit seinem Handy tippt. Zum Glück hindert mich so etwas nicht am Einschlafen. Jedenfalls nicht heute. Ich hoffe soooo sehr, dass es euch gefallen hat. Zur Fortführung:  Die nächsten beiden Kapitel stehen auch schon, auch nicht sonderlich berauschend, aber sie stehen! Und Ideen und Planung der folgenden Chapter sind genauso schon vorhanden, jetzt muss ich es nur noch verknüpfen und in einen Text fassen. Ich bemühe mich am Ball zu bleiben. Ich würde mich über Feedback sehr freuen. Viele liebe Grüße und bis zum nächsten Kapitel von – Emotionless. Kapitel 11: Ein neuer?! ----------------------- Halli hallo hallöle. Da isse wieder. :3 Etwas früher als geplant, aber ich dachte mir einfach, dass ich es ja auch heute hochladen kann. Mir ist bei Kapitel 8 ein Fehler unterlaufen, ich habe dort damals Kapitel 7 hingeschrieben, demnach habe ich den Fehler hier in den letzten beiden Kapitel leider mitgenommen und weitergeführt. Hier allerdings habe ich ihn wieder ausgebügelt. Bei Kapitel 10 habe ich noch dazu vergessen eine Überschrift einzusetzen, das werde ich demnächst aber berichtigen. x.x Verzeiht mir! QQ ^-^' Nun zum aktuellen Kapitel, es ist verhältnismäßig glaube ich etwas kurz geraten. Aaaaber, ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Ich persönlich denke, dass der Cut ganz gut gewählt ist. Viel Spaß beim Lesen. x3 Kapitel 11 - Ein Neuer?!   -Pieppiep- Meine Handkante begrüßt freudig meine Stirn. Das Piepen kenne ich ja mittlerweile schon. Ein Murren kommt aus Kyouhas Richtung, heute brauch er gar nicht so lange wie das letzte Mal! „5:40 Uhr, mh?“, frage ich nach. „Mhm“, grummelt mein ‚Gesprächs’-Partner und steht auf. Er kramt sich ein paar Klamotten und ein Handtuch aus seinem Schrank zusammen und verschwindet ins Badezimmer.   Ich setze mich auf und sehe aus dem Fenster, es ist noch recht dunkel. Ich gähne ausgiebig und denke dabei über eine passende Ausrede nach, nicht zur Schule zu müssen, jedoch fällt mir wirklich nichts ein, das Kyouha durchgehen lassen würde!   Nach schätzungsweise einer Stunde kommt Kyouha zurück in sein Zimmer, mit nassen Haaren natürlich. „Hab‘ schon Tisch fürs Frühstück gedeckt“, murmelt er und gähnt so lange, dass ihm aus seinem rechten Auge sogar eine Träne fließt. Artikel kennt der um die Uhrzeit wohl auch keine mehr, mh? Ich muss leicht schmunzeln. Er packt schon mal seine Schultasche und begibt sich wieder in Richtung Zimmertür. „Kommst du?“, fordert er mich auf, woraufhin ich ihm in die Küche folge. „Meine Eltern arbeiten heute später und schlafen deshalb noch, also nicht so laut, auch wenn das bei dir keine Probleme gibt, ich wollte es trotzdem zumindest erwähnt haben“, bittet er mich und klingt dabei ziemlich verplant.   Ich seufze und versuche ihm verständlich zu machen, dass ich nicht zur Schule gehen möchte. „Du, hör‘ mal.“ – „Hm?“ – „Mir ist aktuell echt nicht nach Schule und…“  – „Mir egal“, kontert Kyouha eiskalt und lässt mich nicht einmal ausreden. Bei seinem Blick könnte man meine er wolle mich erstechen! Kyouha kann echt beängstigend sein! „Du gehst! Du hast schon oft genug geschwänzt. Außerdem haben wir heute die Stunden gemeinsam. Das solltest du wohl noch schaffen, oder?“, redet Kyouha bestimmend auf mich ein. Als hätte er mir eine Gehirnwäsche verpasst, nicke ich bestätigend und sage kleinlaut: „Ja, ist ja gut.“   Etwa eine Stunde später ist der Tisch abgeräumt und wir machen uns auf den Weg in die Schule. Mir ist ganz schön mulmig zumute. „Wo ist eigentlich deine Schultasche?“, fragt mich Kyouha nach halber Strecke plötzlich. Er scheint mittlerweile ganz wach zu sein. Nach einer Weile zucke ich nur mit den Schultern: „Entweder, die liegt noch auf dem Spielplatz, jemand hat sie mitgenommen, oder dieser Zero hat sie mitgenommen. Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung.“ Kyouha lacht kurz  und meint dann: „So viel kann da ja eh nicht drin gewesen sein!“   Gerade als er seinen Satz beendet hat, bleibe ich stehen. Kyouha dreht sich zu mir um und lächelt vorsichtig: „Na komm schon, ich bin doch da.“ Er streckt mir seine linke Hand entgegen und ich seufze. Er hat so ein warmes Lächeln, das wirkt echt beruhigend. Ich greife nicht nach seiner Hand, wer weiß was die anderen sonst noch denken, das will ich ihm wirklich nicht antun, aber ich laufe wenigstens wieder neben ihm weiter auf das Schulgelände. „Warum hat dein T-Shirt keine Kapuze?“   Erneut spielt die Kassette des Elends ihr Lied. Aus allen Richtungen vernehme ich ihre Melodie, sie wird immer lauter, intensiver und sie wird vor allem eines – niemals enden.   Ich ignoriere all die Bemerkungen und Beleidigungen und gehe stumm neben Kyouha her, in Richtung Klassenzimmer. Da Kyouha ein Jahr älter ist als ich, haben wir nicht direkt zusammen Unterricht. Montags ist an unserer Schule jedoch der Praxistag. An diesen Tagen unterrichten einzelne Schüler der 13. Klasse in unterschiedlichen Fächern eine Doppelstunde lang die Schüler der 11. und der 12. Klasse. Man kann sich aussuchen in welchem Fach man unterrichten möchte. Die Doppelstunden die man in diesem Schuljahr unterrichtet machen etwa ein Drittel der Gesamtnote im entsprechenden Fach aus. Des Weiteren wird die entsprechende Leistung als „Besondere Leistung“ im Zeugnis vermerkt. Kyouha hat sich damals dafür entschieden Mathe zu unterrichten.   Frau Yukina schließt den Klassenraum auf und die Schüler betreten den Raum. Auch Kyouha und ich folgen der Klasse hinein. Während ich mich auf meinen üblichen Platz setze, welcher verhältnismäßig leer zu sein scheint, begibt sich Kyouha in Richtung Tafel und Lehrerpult. „Bevor wir heute mit dem üblichen Unterricht beginnen, möchte ich euch bitten, einen neuen Schüler zu begrüßen. Er ist erst vor kurzem hier in die Stadt gezogen“, erklärt Frau Yukina.   Unbeeindruckt von dem Neuankömmling sehe ich zum Platz an meiner rechten Seite. Leer. Bis vor kurzem saß dort noch Haoru, der hat sich allerdings ans andere Ende der Klasse gesetzt. Meine Klassenkameraden fangen an zu tuscheln, wer zu dieser Zeit, mitten im Schuljahr, in unsere Klasse kommen würde. Ich spüre einen mahnenden Blick vom Lehrerpult aus und sehe zu Kyouha. Ich seufze auf und widme meine Aufmerksamkeit der sich öffnenden Tür.   Noch bevor der – oder die – Neue den Klassenraum richtig betreten hat, flippen die Mädchen alle total aus. Definitiv ein Neuer. Interessiert erhebe ich meinen Blick.   Doch mir stockt der Atem.   Unmöglich! So das wars auch schon. Ich hoffe es hat euch gefallen und ich hoffe es schreibt vlt. auch der eine oder andere ein Kommentar ._. Wäre mega lieb, höhö *Kekse und Kuchen und Milch da lass* Kapitel 12: ------------ Hier ist das 12. Chapter. :) Ich wünsche allen viel Spaß beim lesen & hoffe es gefällt euch.  Kapitel 12 – Kein Entkommen   „Stell dich bitte deinen Klassenkameraden vor“, fordert unsere Lehrerin den Neuankömmling auf. „Mein Name ist Zero Nanashi-ni*. Wenn ihr Fragen an mich habt, beantworte ich euch die gerne in der Pause“, stellt sich der grauhaarige Blasse meiner Klasse vor. Ich sehe panisch zu Kyouha und auch dieser scheint durchaus verwundert. „Wir haben nicht viele freie Plätze, bitte suche dir einen aus“, bittet ihn Frau Yukina. Und wie soll es anders sein, der Typ setzt sich auf Haorus alten Platz! „Also, Kyouha, Sie können mit Ihrer Stunde beginnen.“ Kyouha nickt und stellt sich ans Lehrerpult. Er lässt sich nichts anmerken, doch ich merke, dass er nicht so ist wie sonst. Irgendetwas scheint auch ihn an Zero zu stören.   Zero rückt zu mir herüber und ignoriert dabei die Rufe und Kommentare der Klasse: „Der ist schwul, pass bloß auf!“ Er grinst auf unbeschreiblich beängstigende Art und Weise und säuselt mir in mein rechtes Ohr: „Weglaufen ist zwecklos.“ Mir läuft ein eiskalter Schauer über den Rücken und ich meine in seinen Augen ein rotes Schimmern gesehen zu haben. Irgendwie… wirkt er gerade äußerst… dämonisch.   „Bleib auf deinem Platz“, versuche ich ihn mir vom Leib zu reden, doch dem kann er etwas ganz simples entgegensetzen: „Ich bin neu hier und habe noch keine Bücher und ich weiß auch gar nicht was ihr gerade als Thema abhandelt. Also werde ich ja wohl bei meinem Klassenkameraden mit in die Unterlagen sehen dürfen?“ „Gibt es ein Problem?“, werden Zero und ich von Kyouha ermahnt und ich schüttele meinen Kopf: „N-nein.“ Da frage ich mich doch gerade, wer hier der Dämon ist, wenn ich Kyouha so reden höre. Ich kann schlecht laut sagen, dass ich Zero nicht in meine Unterlagen gucken lassen möchte, mal abgesehen davon, dass ich eigentlich keine dabei habe. Wenn ich sage, ich hätte keine Unterlagen, dann müsse Zero zwar wo anders reinsehen, jedoch müsste ich bestimmt auch Nachsitzen und darauf habe ich echt keine Lust!   Zero rückt mit seinem Stuhl ganz nah neben meinen und säuselt mir grinsend ins Ohr: „Ich kriege immer was ich will, du kannst dich nicht verstecken, verlass dich drauf!“   Hilfesuchend blicke ich zu Kyouha, der sich ganz offensichtlich bemühen muss sich auf seinen Unterricht zu konzentrieren. Kyouha räuspert sich mit einer hochgezogenen Augenbraue und ruft von vorne: „Entschuldige bitte, Zero? So war doch dein Name, nicht? Würdest du es bitte unterlassen an deinem ersten Schultag hier deine Mitschüler abzulenken?“ Zero zischt – so dass nur ich es hören kann – und sagt mit einem plötzlich höflichem Lächeln: „Tut mir leid, ich wollte Ihren Unterricht nicht stören. Ich habe meinen Sitznachbarn nur noch gefragt ob er mir nach dem Unterricht die Unterlagen zum Thema geben könnte und ob er mir bei Gelegenheit die Schule etwas zeige könnte.“   Eine Gänsehaut macht sich auf meinem Körper breit, bei dem Gedanken ihm die Schule zeigen zu müssen. Doch ich kann schlecht „Nein“ sagen, Frau Yukina hat mich aktuell eh schon so auf dem Kicker. Verdammt! Der Kerl soll sich wegsetzen, das Schlimme an Zero Argumenten und Gründen ist, dass Kyouha nichts dagegen sagen oder machen kann. Mürrisch widmet sich Kyouha wieder seinem Unterricht. Ich dagegen kann mich kaum auf den Unterricht konzentrieren.   Diese Doppelstunde zieht sich heute noch viel mehr als sonst. Und Zero grabscht mich ständig unterm Tisch an! Und egal wie sehr ich versuche all das zu ignorieren, es will mir einfach nicht gelingen. Wer kann so etwas schon ignorieren?! Das grenzt ja schon an sexueller Belästigung! Eine Gefühlte Ewigkeit vergeht, bis Kyouha seine Doppelstunde endlich beendet.   Endlich Pause!   Ich stehe schnell auf, so dass Zero keine Gelegenheit hat mich anzusprechen oder dergleichen, woran die Jungs und Mädchen aus meiner Klasse nicht ganz unschuldig sind, weil diese ihn sofort belagert haben. Ich laufe zu Kyouha und packe ihn am Handgelenk. Der zunächst perplexe Kyouha folgt mir ohne Widerworte in die Pause.   Ich werde immer schneller und begebe mich zu einer etwas weiter abgelegenen Bank  hinter dem Schulgebäude. Keuchend stehe ich da und lasse mich auf die Bank fallen. Kyouha, kaum außer Atem, setzt sich neben mich und fragt mich irritiert, teilweise auch fassungslos: „Sag mir, dass das nicht der Typ war, sondern, dass er ihm nur zum Verwechseln ähnlich sieht!“   Atemlos schüttele ich meinen Kopf: „Er ist es! Und verdammt! Ich weiß nicht was ich machen soll, der Kerl ist echt creepy! Der hat mich die ganze Zeit im Unterricht angetatscht und befummelt!“ Kyouha reißt die Augen auf und räuspert sich kurz: „Versuch dich möglichst wenig mit ihm abzugeben und mach nur das nötigste mit ihm im Unterricht.“ Während er versucht mich so zu beruhigen kramt er sein Handy aus der Tasche und tippt wild irgendetwas hinein. Doch so einfach lasse ich mich jetzt nicht beruhigen!   „Verdammt, nur weil Haoru sich von mir weggesetzt hat sitzt jetzt »der« Kerl neben mir!“ Kyouha sieht mich seufzend an: „Schon okay. Ich verstehe dich ja schon irgendwie. Aber sie es so, bald ist das Festival und dann sind Ferien. Dann hast du in jedem Fall erst einmal Ruhe.“ Er steckt sein Handy wieder in die Hosentasche.   Stimmt! Das Schulfestival! Da kann ich ihm ziemlich gut aus dem Weg gehen! Und während der Vorbereitungszeit ebenfalls. Ich werfe mich Kyouha um den Hals. „Du bist ein Genie!“, entgegne ich seinem Vorschlag und umarme ihn.   Sofort weiche ich zurück und springe von der Bank auf. Was mache ich da bitte?! Ich kann doch nicht auch noch veranlassen, dass Kyouha auch noch so behandelt wird. „Tut mir leid!“, entschuldige ich mich sofort und sehe mich dabei um, ob jemand da ist, der etwas mitbekommen haben könnte. Keiner da, zum Glück!   Kyouha hat gar nichts gesagt, nimmt er mir das krumm? Bitte nicht du auch noch, Kyouha! Er zieht sein Handy wieder aus der Tasche, drückt ein paar Tasten und packt es sofort wieder weg. „Der Unterricht geht gleich wieder, los geht’s!“, lächelt er mich zaghaft an. Was ist denn nun bei ihm kaputt? Irgendwie ist er gerade etwas eigenartig, oder bilde ich mir das ein? Nun ja, egal. Hauptsache er ist nicht sauer oder so!   Zurück in die Hölle – Unterricht.   Kyouha muss nun in eine andere Klasse, also muss ich mich alleine mit der Dämonenfratze rumärgern. „Wenn was ist, schreib mir einfach“, sagt Kyouha ruhig und sieht mich an. In dem Moment haue ich mir mit der Handkante gegen die Stirn: „Verdammt… ich habe mein Handy nicht aufgeladen…“ Verzweifelt sehe ich ihn an und Kyouha schüttelt den Kopf: „Wenn dein Kopf nicht angewachsen wäre, wer weiß, wo der sich rumtreiben würde! Ehrlich. Dann musst du da durch. Im Zweifel melde dich und geh für die nächsten beiden Stunden ins Krankenzimmer. Ich hol dich in der Pause auf jeden Fall vor deiner Klasse ab, es sei denn ich finde dich im Krankenzimmer vor. Also warte dort auf mich.“ Etwas beruhigt durch seine Worte atme ich schwer aus und sehe ihm nach, wie er in eine andere Richtung geht.   Seufzend schlendere ich langsam in die Richtung meines Klassenzimmers. Ich will nicht in den Unterricht. Doch nur 5 Minuten später bin ich an der Tür zum Klassenzimmer. Ich bin zu spät. Egal. Ich betrete den Raum und setze mich auf meinen Platz, neben dem sich das Grauhaar schon breit gemacht hat. Der Lehrer sieht mich mahnend an, spricht mich aber wegen des Zuspätkommens nicht an. Mehr oder weniger tue ich zumindest so, als würde ich dem Unterricht folgen. In Wirklichkeit bin ich jedoch darauf fixiert Zero zu ignorieren, der mir schon wieder so gefährlich dicht kommt.   Ver-schwin-de! Die Stunde zieht sich wie Kaugummi und will einfach nicht vorübergehen. Ich mache Andeutungen meine Hand zu heben und ziehe den Kopf schon mal im Voraus ein. Doch bevor meine Hand oben ist drückt Zero sie bestimmend, aber lautlos, an den Tisch und grinst mich an: „Du verwindest nirgends hin.“ Ich schlucke laut auf und mein Herz scheint für einen Moment stehen zu bleiben. Lass mich gefälligst hier weg! „Wenn du jetzt einen Aufstand anfängst, was denken wohl die anderen?“, schreibt er auf einen Zettel. Verdammt. Ich muss ruhig bleiben.   Nach gefühlten 10 Unterrichtseinheiten endet auch diese Doppelstunde und ich will aufstehen und raus gehen, doch Zero hält meine Hand noch immer fest. Meine Hand schwitzt schon total. Er soll einfach loslassen. „Wo willst du denn hin?“, säuselt er, nachdem alle anderen den Klassenraum verlassen haben. „Wird’s bald ihr beiden. Ich habe auch noch was zu tun“, keift der Lehrer von draußen. So kommt es, dass Zero und ich – Hand in Hand, weil er noch immer nicht loslässt – den Raum verlassen. „Nirgends will ich hin, ich warte hier auf Kyouha!“, fauche ich Zero an, nachdem der Lehrer das Zimmer abgeschlossen und den Flur verlassen hat. So, das war's :3 Kleine Info vorweg... das nächste Chapter wird vermutlich wieder aus Kyouhas Sicht geschildert (: Bis zum nächsten Chapter ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)