Neuschnee - Yaoi von Sentro ================================================================================ Kapitel 1: Menschlichkeit [Damian x Snow] ----------------------------------------- "Wer war das stellvertretende Ratsmitglied der Werwölfe im Jahr 1827?" Damians Stimme hallte leise durch den kleinen Raum, in dem er und Snow saßen. Der Staub, der in der Luft schwebte, wurde von dem goldenen Licht der Nachmittagssonne angestrahlt und funkelte wie Tausende winziger Diamanten, die still auf ihrem Platz verharrten. Entspannt lehnte der Vampir an einem seiner zahlreichen Bücherregale und besah sich mittelmäßig interessiert die Fingernägel seiner linken Hand. Vor ihm saß an einem kleinen, alten Holztisch auf einem ebenso altertümlichen Stuhl Snow, der nervös am Ende eines Bleistifts kaute. Wer war das stellvertretende Ratsmitglied der Werwölfe im Jahr 1827 gewesen? Snow wusste es beim besten Willen nicht, obwohl er sich so sehr auf die Frage konzentrierte wie er nur konnte. War das Ratsmitglied nicht aus dem Scarclaw-Klan gekommen? Oder war es doch der Dust-Klan gewesen? Wenn dem so war, musste der damalige Stellvertreter die strenge Werwölfin Loreen gewesen sein. Oder doch Euphoria, die eine eher lasche, versöhnliche Politik betrieben hatte? Nachdenklich kaute Snow weiter auf dem Ende seines Bleistiftes herum, das schon ganz zerkaut war und einen unappetitlichen Eindruck machte. "Nun?" fragte Damian Snow mit einem leicht drängenden Unterton. Der Mischling warf dem Vampir einen kurzen Blick zu, sah jedoch rasch wieder auf die Tischplatte vor ihm hinunter. Er wusste die richtige Antwort nicht - und Damian war sich darüber im Klaren. "Ich weiß es nicht, Meister", gab Snow beschämt zu. Wie hätte er auch aus all diesen langweiligen Büchern die nötigen Informationen bekommen sollen? Hätte Damian nicht einfach eine Zeitleiste zeichnen können, die alle Mitglieder des heiligen Rates chronologisch auflistete, von Draculas Verschwinden bis zum heutigen Zeitpunkt? Aber nein, der Vampir hatte es nicht getan. Das sei nicht sein Aufgabengebiet, hatte er gemeint. Er hätte Wichtigeres zu erledigen, und irgendwann würde sich schon jemand Anderes finden, der diese Aufgabe übernehmen würde. Damian seufzte tief. "Nun gut", meinte er mit emotionsloser Stimme. "Wieviele Kinder hatte Anubis?" Snow musste lächeln. Das war eine einfache Frage. Natürlich war dort nur Kebehut gewesen, die auch immer noch am Leben war, genau wie ihr Vater. "Kebehut", antwortete der Mischling mit selbstsicherer Stimme, doch Damians Gesicht zeigte bei seiner Antwort keine Regung. "Und?" sagte Damian weiterhin in einem fragenden Tonfall. Und? Snow war verwirrt. Hatte er etwa eines der Kinder von Anubis vergessen? Aber nein, da war doch nur Kebehut gewesen, die recht forsche Tochter des schakalköpfigen Dämons. Aber da Damian sich mit der Antwort offenbar nicht zufriedengab, musste es noch mindestens ein Kind gegeben haben. Doch Snow erinnerte sich nicht daran. Verlegen biss er sich auf die Unterlippe. Spontan fielen ihm nur drei weitere Persönlichkeiten ein, die entfernt etwas mit Ägypten zu tun hatten; dem Land, in dem Anubis früher als Gottheit verehrt worden war. Bei diesen drei Personen handelte es sich um Sachmet, Bastet und Hathor. Soweit Snow noch wusste, konnte es nicht Sachmet sein; deren Sohn war schließlich Nefertem, und der Mischling würde sich daran erinnern, wenn Anubis schon ein Großvater wäre. Damit schied praktisch auch Bastet aus, denn sie war die Schwester von Sachmet. Wäre sie ein Kind Anubis', dann hätte der ägyptische Dämon wegen Sachmet ebenfalls ein Großvater sein müssen. Außerdem hielt Snow es für wahrscheinlicher, dass er nur eine Tochter anstelle von zwei vergessen hätte. Also blieb nur noch Hathor übrig. Sie würde eigentlich passen, da sie vor einer ganzen Weile von Werwölfen umgebracht worden war und Damian seine Frage dementsprechend in der Vergangenheitsform formuliert hatte. Zwar hatte sie auch noch irgendetwas mit Sachmet und Bastet zu tun, so viel war sich Snow sicher, doch maß der Mischling dem keine Bedeutung bei. Sie hatten sich irgendwie in einen dreiköpfigen Hund verwandeln können oder so etwas in der Art, allerdings bedeutete dies ja nicht zwangsläufig, dass Hathor nicht Anubis' Tochter sein konnte. "Hathor?" antwortete Snow in einem zögerlichen Tonfall, durch den seine Antwort eher wie eine Frage klang. Erneut seufzte Damian enttäuscht. "Anubis hat nur eine Tochter, nämlich Kebehut, wie du schon gesagt hast", erklärte der Vampir. "Hathor war die Schwester von Sachmet und Bastet, die vor langer Zeit getötet wurde. Das war eine Fangfrage, Snow." Zwar konnte der Mischling nicht die Augen seines Meisters sehen, da das Sonnenlicht auf dessen Brille reflektiert wurde, jedoch war er sich ziemlich sicher, dass nur eine einzige Emotion ihn ihnen zu sehen gewesen wäre. Enttäuschung. Leise schloss Damian die Tür zu seinem Schlafzimmer. Den ganzen Tag war er im Untergrund unterwegs gewesen, um einige neue Informationen zu besorgen. Noch immer war es ihm ein Rätsel, wo die ganzen Mischlinge, die er fand, nun eigentlich herkamen, weshalb der Vampir versuchte, soviel Tratsch und Klatsch wie möglich in sich aufzunehmen, in der Hoffnung, dass etwas davon eine nützliche Information enthielt. Doch er war auch heute nicht erfolgreich gewesen. Nicht erfolgreich...mit diesem Ausdruck konnte man auch seine Bemühungen, Snow wichtiges Wissen zu vermitteln, beschreiben. Er hatte seinem Schützling versucht, soviel wie möglich beizubringen, doch er tat sich noch immer schwer damit - sehr zu Damians Leidwesen. Bevor er ihn verlassen hatte, hatte er dem Mischling ein Buch über die jüngere Geschichte der Unterwelt auf den Tisch gelegt - "Die neuesten politischen Umwälzungen im Untergrund (Erscheinungsjahr 1798, 4. Auflage)". Damian hatte Snow geraten, dass er sich vor allem das Kapitel "Blut und Wein - der Nutzen der Revolutionen der Menschenwelt für Vampire" anschauen sollte, zumal Damians eigene Wandlung zum Vampir in diesen Zeitraum fiel. Doch wie er den Mischling kannte, hatte dieser sich vermutlich nicht daran gehalten, sondern war stur seinem eigenen Willen gefolgt und hatte irgendetwas getan, was ihm mehr Freude bereitet hatte. So leise wie möglich zog Damian sich sich aus. Auf einen Schlafanzug verzichtete er, denn es war Hochsommer und obwohl ihm Hitze eigentlich nichts anhaben konnte, war es doch ein lästiges Gefühl, wenn die Kleidung regelrecht am Körper klebte. Lautlos schlich der Vampir zu seinem Schrank hinüber, hängte seine Klamotten hinein und schloss ihn wieder. Andrew, sein Puppendiener, würde schon dafür sorgen, dass sie gewaschen werden würden. Leise wie ein Mäuschen setzte Damian einen Schritt vor den anderen, um zu seinem Bett zu gelangen. Deutlich konnte er den Umriss von Snow sehen, der mit dem Rücken zu ihm dort lag und sich trotz der recht hohen Temperatur im Raum bis zu den Schultern mit der Bettdecke zugedeckt hatte. Damian versuchte, so wenig Lärm wie möglich zu verursachen, als er sich ebenfalls ins Bett legte. Seine Brille ließ er dabei auf seiner Nase, denn er hasste es, wenn er sie morgens immer auf seinem Nachttisch suchen musste und sie dabei ausversehen dabei auf den Boden runterschlug. Jedes Mal, wenn er dann aufstand, um sie zu suchen, trat er natürlich auf das empfindliche Gestell, welches sofort unter seinem Gewicht nachgab. Die Glassplitter bohrten sich dann immer in seine Fußsohle, woraufhin er fluchend auf einem Bein durchs Zimmer hüpfte, um sein Verbandszeug zu finden. Nein, die Brille würde er nicht beim Schlafen ausziehen, egal wie komisch dies auch erscheinen mochte. Der Vampir drehte sich auf den Rücken, schloss seine Augen und lauschte auf die Geräusche, die ihn umgaben. Vor dem Fenster machte ein Rabe krächzende Geräusche, die abrupt nach einem tiefen Knurren, das aus einer Hundekehle zu stammen schien, und wildem Blättergeraschel abbrachen. Aus einer anderen Richtung, irgendwo hinter ihm, kam ein leises, kratzendes Geräusch. Vermutlich handelte es sich dabei nur um Skull, der wieder einmal in seinem Käfig Unfug trieb. Doch das Geräusch, das alle anderen überlagerte, war das gleichbleibende, regelmäßige Atmen von Snow, der im Bett neben ihm lag. Es waren die Atemzüge eines Schlafenden, der vollkommen unbehelligt schlummerte und an nichts Böses dachte. Vollkommener Unsinn, wusste Damian. Snow war noch hellwach. Das war der Mischling immer, solange niemand bei ihm im Zimmer schlief. Allein hatte Snow Angst vor der Dunkelheit; eine Angst, von der Damian ihn trotz gutem Zuredens nicht befreien konnte. Wahrscheinlich hatte der Mischling bis gerade eben noch das Licht angehabt und es erst kurz vor Damians Ankunft ausgemacht. "Hast du noch etwas gegessen?" fragte Damian mit lauter Stimme in die Stille hinein. "Ja", ertönte nach einer Weile die karge Antwort. Dann, nach einer weiteren langen Pause: "Ich habe die Schafe besucht." "Ah ja, die Schafe", meinte Damian lächelnd. Er war, bevor er in den Untergrund gegangen war, ebenfalls noch einmal bei ihnen gewesen und hatte sich eines der Exemplare, einen feurigen Neuzugang aus dem fernen Spanien, angesehen. Die Erinnerung daran ließ dem Vampir das Wasser im Mund zusammenlaufen. "Ja, die Schafe", bestätigte Snow mit gedämpfter Stimme. Damian glaubte, eine Spur von unterdrücktem Zorn aus ihr herauszuhören. Der Vampir drehte sich auf die Seite und stützte seinen Kopf mit einer Hand ab, während der Ellenbogen des entsprechendem Arms auf seinem Kopfkissen ruhte. "Bist du immer noch wütend?" fragte er sanft. "Nein, bin ich nicht!" kam die barsche Antwort des Mischlings zurück. "Das klingt für mich aber ganz anders", meinte Damian trocken und küsste die entblößte Schulter Snows kurz. "Komm schon, reg dich nicht auf und entspann dich", schlug er dem Mischling vor. "Ich rege mich nicht auf!" entgegnete Snow aufbrausend, bevor er sich wieder etwas beruhigte. "Ich...es geht mir gut! Wenn nur nicht diese dumme Lernerei wäre!" "Sie ist nicht dumm, sondern notwendig", korrigierte Damian ihn sanft, während seine rechte Hand sachte über die eintätowierten schwarzen Flügel auf Snows Rücken fuhr. Doch der Vampir war gezwungen, seine Hand zurückzuziehen, als der Mischling sich urplötzlich umdrehte, um ihm in die Augen zu sehen. "Aber es ist so vollkommen unnötig!" beschwerte Snow sich. "Ich brauche so eine Zeitverschwendung nicht! Ich bin der stärkste Mischling im Untergrund, und das wisst Ihr auch, Meister! Meine Probleme löse ich mit Fäusten und Tritten und nicht mit nutzlosem Wissen..." Die Stimme des Mischlings wurde immer leiser und leiser, bis sie sich schließlich ganz verlor. "Wissen ist Macht, Snow", ermahnte Damian ihn. "Irgendwann wirst du einem Feind gegenüberstehen, bei dem alle Gewalt nicht hilft. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, dass dein Wissen sich bewähren wird." "Dann habe ich immer noch Euch", widersprach Snow prompt. Nach einer kurzen Pause fragte er: "Bin ich dumm, Meister?" Damian konnte sehen, wie Tränen in die Augen seines Schützlings traten. "Ach Snow...", seufzte er leise. "Du bist nicht dumm, dir fällt das Auswendiglernen nur nicht so leicht. Aber das wird schon, glaub mir." Mit seinen beiden Händen fuhr der Vampir durch das schlohweiße Haar des MIschlings, bevor er sich vornüberbeugte und ihm einen Kuss auf die Stirn gab. Schutzsuchend drängte Snow sich noch näher an seinen Meister heran. "Aber es ist so schwer, sich das alles zu merken!" widersprach der Mischling. "Es ist, als ob ich die Worte lesen und sofort wieder vergessen würde. Sie wollen einfach nicht in meinen Kopf." Snow schmiegte seinen Kopf an Damians Brust, wobei ihn die langen blonden Haare des älteren Vampirs im Gesicht kitzelten. Dann legte er seine Arme um den Brustkorb seinen Meisters, so als ob er ihn nie wieder würde loslassen wollen. Damian schwieg und strich weiter mit seiner rechten Hand über Snows Haare. Ein jeder von ihnen hatte so seine Probleme, und selbst sie Dämonen, egal ob Reinrassige oder Mischlinge, bildeten da keine Ausnahmen. Das Beste, was Damian also tun konnte, war ruhigzusein und abzuwarten, bis Snow von sich aus reagieren würde. So lagen die beiden mehrere Minuten lang beieinander im Bett - sich gegenseitig zugewandt; Damian, wie er Snows Kopf zärtlich streichelte, und Snow, der sein Gesicht an der Brust des Vampirs verbarg - , bis Snow sich leicht zu regen begann. Damian überraschte dies. Normalerweise schlief der Mischling immer ein, wenn er sich bei ihm so geborgen fühlte, doch heute schien dem nicht so zu sein. Als Snow ihn ansah, war jegliche Spur von Trauer aus seinen Augen verschwunden. Stattdessen schien eine tiefes Glücksgefühl in ihnen zu schimmern. "Ich bin so froh, dass ich Euch habe, Meister", sagte Snow mit einem angedeuteten Lächeln, bevor er seine Arme von Damians Brust zu dessen Hals hochbewegte, sich näher an den Vampir heranzog und ihm einen scheuen Kuss auf den Mund gab. Kurz war Damian von dem plötzlichen Gefühlswechsel überrascht, bevor er Snows Kopf ein kleines Stückchen näher an seinen zog und ihm ebenfalls einen Kuss gab, einen etwas längeren dieses Mal. Als er endete, presste der Mischling sich noch enger an Damians Körper. "Meister", hauchte er mit rauchiger Stimme. "Wir...wir haben schon so lange nicht...nicht mehr..." Der Mischling lief im Gesicht rot an und verstummte peinlich berührt. Damian musste grinsen. So war Snow eben - direkt und ehrlich. "Es war ein langer Tag und ich bin müde. Andererseits...", sinnierte der Vampir vor sich hin. "Andererseits würde ein wenig Entspannung sicher nicht falsch sein, bevor wir schlafen gehen. Also warum nicht?" Snow lächelte scheu und schlug ein wenig schüchtern die Augen nieder, als Damian eine Hand an den Hintern des Mischlings legte und seine andere sich an dessen Wange legte. Noch einmal küssten sie sich, wie ein junges, verliebtes Paar, das auf einer Parkbank an einem Flussufer saß. Snow öffnete seine Lippen leicht, und Damian drang sanft, ohne Druck, mit seiner Zunge in den Mundbereich des Mischlings ein. Einen winzigen Augenblick lang zuckte Snow mit seiner eigenen Zunge zurück, als die Zungenspitze Damians sie berührte, doch sofort darauf fing er sich wieder und ließ seinen Meister gewähren. Er spürte, wie Wärme in ihm aufstieg. Bestimmt hatten seine Wangen sich wieder ein wenig rötlich verfärbt, wie immer, wenn er in eine peinliche Situation geriet oder - wie hier - leicht erregt war. Auch war der Mischling sich ziemlich sicher, dass sein Meister dies wusste und bemerkte, doch war er freundlich genug, um darüber hinwegzusehen und es nicht zu beachten. Ein wenig schämte Snow sich dafür - so etwas machte doch bestimmt keinen guten Eindruck bei Damian! - , doch es war nun einmal, wie es war, also beschloss er, dass er dieser Tatsache ebenso wenig Beachtung schenken konnte, wie Damian es tat. Der Vampir war inzwischen noch ein kleines Stück tiefer in Snows Mundhöhle eingedrungen, doch ohne ihn dabei zu etwas drängen zu wollen oder gewaltsam vorzugehen. Ein wenig zögerlich erwiderte der Mischling den Kuss, ohne dabei zu aggressiv zu erscheinen. Er wollte, dass sein Meister sich um ihn kümmerte und nicht umgekehrt. Zärtlich löste Damian den Kuss wieder und zog sich aus Snows Mund zurück. Der Mischling hatte während des Kusses unbewusst seine Augen geschlossen gehalten, die er nun langsam öffnete. Er sah Damian tief in die Augen, die hinter den Gläsern seiner Brille schwach zu erahnen waren. "Meister...", setzte der Mischling an und räusperte sich. Doch bevor er weiterreden konnte, hatte Damian sein Kinn mit der Hand, die zuvor Snows Wange gehalten hatte, den Mischling beim Kinn gepackt. Mit sanftem Druck schob der Vampir das Kinn des Mischlings ein Stückchen nach oben, sodass er Damian in die Augen sehen musste. Dann neigte der Hausherr seinen Kopf leicht, bevor er seine Lippen erneut auf die Snows presste. Die Augen des Mischlings weiteten sich kurz vor Überraschung, bevor er sie erneut schloss und den Kuss einfach nur genoß. Von ihm kam diesmal keinerlei eigenständige Beteiligung, er ließ sich einfach nur von seinem Meister verwöhnen. Der hatte seine Zunge wieder in Snows Mundbereich und zog sie immer wieder ein kleines Stückchen vor und zurück, während er sie auch nach links und rechts bewegte, was dem Mischling überaus gut gefiel und ihm leichte, verlangende Laute entlockte, die allerdings nur gedämpft ertönten. Damian ging unterdessen Millimeter für Millimeter vor, während er seine Zunge sachte immer tiefer in Snows Mund führte, bis es nicht mehr weiterging. Vorsichtig ertastete der Vampir den Innenraum des Bereichs, indem er seine Zunge sehr, sehr sachte bewegte, um zu erfahren, wo bei Snow die Grenzen waren. Die geistigen Grenzen des Mischlings waren auf jeden Fall ziemlich weit gesteckt, da er weiterhin die Augen geschlossen gehielt und lediglich die dumpfen Laute des Wohlbefindens, die er ab und zu hören ließ, darauf schließen ließen, wie sehr ihm die Behandlung seines Meisters gefiel. Jedoch musste auch dieses Vergnügen bald ein Ende finden, als Damian nach nur allzu kurzer Zeit seine Bemühungen einstellte und seine Lippen von denen Snow's löste. Doch der Mischling schlug nicht die Augen auf, sondern wartete, bis Damian seinen Mund an sein Ohr geführt hatte. Mit leiser, verlangender Stimme flüsterte der Vampir: "Leg dich auf den Bauch. Es wird Zeit für das richtige Vergnügen." Ohne sich zu beschweren folgte Snow der Aufforderung Damians und legte sich auf den Bauch. Deutlich konnte er spüren, wie sein leicht zu bemerkendes Zeichen der Erregung ihm beinahe schmerzhaft in seinen eigenen Bauch drückte. Damian stieg währenddessen über den nackten Körper von Snow, dessen Rückansicht dem Vampir auf so hervorragende Weise präsentiert wurde. Mit seiner rechten Hand griff Damian nach seinem eigenen Körperteil, an dem seine Erregung deutlich sichtbar wurde, bevor er sich ein Stück herabsenkte, bis er Snows Körper erreichte. Ein langgezogenes Stöhnen entwich dem Mund des Mischlings, als er spürte, wie sein Meister ihn unten berührte. Einen kurzen Moment des Zögerns gab es noch, bevor Damian sich ein Herz fasste und sehr sanft und langsam ein kleines Stück weiter nach unten rutschte, bis er spürte, wie der Widerstand nachließ. Snow biss sich mit seinen spitzen Eckzähnen selbst auf die Unterlippe, damit er nicht noch einmal laut stöhnen musste, während Damian eine seiner Hände auf dessen Schulter legte. Die andere Hand des Vampirs kam auf der Taille des Mischlings zum Ruhen. "Mei-Meister", stieß Snow mit gepresster Stimme angestrengt hervor, "bitte, fangt an, ich will es, ich will es!" "Nur die Ruhe, Snow", versuchte Damian ihn ansatzweise zu beruhigen, obwohl er die Gefühle des Mischlings mehr als gut nachvollziehen konnte. Der Vampir beugte sich vornüber, um dem Mischling einen Kuss auf seine weißen Haare zu geben, bevor er sich wieder zurücklehnte und begann, sich zu bewegen. Er startete mit einer sehr, sehr langsamen Geschwindigkeit mit Pausen zwischen jeder einzelnen Bewegung. Schließlich wollte er dafür sorgen, dass Snow ein tiefes Wohlbefinden verspüren würde und keine unglaublichen Schmerzen. Nur um sicherzugehen, dass dem auch so war, fragte Damian: "Ist es so in Ordnung, Snow?" "Ja", antwortete der Mischling, der seine Augen inzwischen wieder geschlossen hatte, knapp. "Ja", wiederholte er noch einmal, wie als ob er nicht bemerkt hätte, dass er seine Antwort schon längst gegeben hatte. Damian ließ ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen sehen, bevor er sich mit einer Zunge kurz darüberleckte. Der Vampir verstärkte seinen Griff ein kleines bisschen, bevor er begann, sein Tempo geringfügig zu erhöhen. Er merkte, wie seine eigene Lust sich immer weiter steigerte, obwohl sein Höhepunkt noch weit entfernt zu liegen schien. "Geht es, Snow?" fragte er vorsichtshalber noch einmal nach. Von dem Mischling kam nur ein leises, wohliges Knurren. Er biss sich inzwischen mit seinen Eckzähnen die Unterlippe auf, sodass einige wenige Tropfen Blut auf seinen Lippen zu sehen waren. Ohne sich weiter darum zu kümmern, fuhr der Mischling sich mit der Zunge darüber und leckte sein eigenes Blut auf. Der süßliche Geschmack schien ihn noch weiter zu erregen; denn er ließ einen angenehmen Laut hören, als die schwere Flüssigkeit seine Kehle hinabwanderte. Damian nahm dies zum Anlass, seine Bewegungsgeschwindigkeit noch weiter zu erhöhen und den Abstand zwischen jedem einzelnen Stoß und seinen Pausen zu verringern, bis schließlich kein Unterschied mehr dazwischen auszumachen war. Der Vampir spürte, wie sein erlösender, letzter Stoß immer näher und näher kam. "Snow", keuchte er, "ich...ich bin gleich soweit!" Als Antwort darauf sagte Snow gar nichts. Er bekam nicht einmal mit, dass Damian etwas gesagt hatte, da all seine Gefühle und Empfindungen vollkommen von dem Akt der körperlichen Liebe, der gerade zwischen ihnen stattfand, überlagert wurden. Der Mischling hatte all seine Sinne auf diese eine Tätigkeit, die die beiden ausübten, konzentriert, sodass vor seinem Haus eine Bombe hätte explodieren können, ohne dass er es bemerkte. Sowieso war Snow die ganze Zeit über damit beschäftigt, nicht vor seinem Meister zu kommen, schließlich wollte er, dass der Höhepunkt für sie beide so intensiv wie nur möglich werden sollte - und dafür sollten sie ihn auch gleichzeitig erleben. Snow krallte seine Hände in das Kopfkissen, auf dem sein Kopf ruhte und versuchte, seine letzten Reste an Selbstbeherrschung aufrechtzuerhalten. Plötzlich spürte er, wie Damians Muskeln zu verkrampfen schienen. Der Vampir führte noch zwei weitere schnelle finale Bewegungen aus, bevor er abrupt innehielt. Snow schrie vor Erregung auf, als er ebenfalls seinen Höhepunkt erlebte. Hitze stieg sowohl in dem Mischling als auch an seinem Bauch auf, und sein Mund öffnete sich, um einen langgezogenen, lauten und spitzen Schrei auszustoßen. Ebenso erging es Damian, dessen Stimme sich ebenfalls beinahe zu überschlagen schien, während seine Muskeln verkrampften und er die Kontrolle über sich selbst verlor. Gemeinsam woben die Stimmen der beiden Partner einen seltsam melodischen Ton, der gleichzeitig an- und abzuschwellen schien. Die Laute umspielten einander, wie die beiden Liebenden es zuvor mit ihren Körpern getan hatten, bis Damian spürte, wie er die Kontrolle über seine Muskeln wiedergewann. Erschöpft schloss er seinen Mund, ebenso wie Snow es tat, bevor der Vampir sich zurückzog und die Augenlider schloss. "Ich hoffe mal, dass die Flecken wieder rausgehen", meinte Snow mit einem schelmischen Grinsen. Der Mischling lag mit seinem Kopf auf der Brust von Damian, ließ eine seiner Hände auf ihr ruhen, während der Vampir langgestreckt auf der Bettdeckte lag und seine Arme entspannt hinter dem Kopf verschränkt hatte. Die Bettdecke hatten die beiden kurzerhand auf den Boden ihres Zimmers gelegt, da das Laken von Snow vollkommen eingesaut worden war. "Ach, das geht bestimmt raus", meinte Damian optimistisch. "Ist ja nicht das erste Mal", fügte er noch hinzu, als er in Snows Augen sah, woraufhin sie beide lachen mussten. Als sie sich wieder beruhigt hatten, sagte Damian mit gespielter Strenge: "Aber du musst natürlich trotzdem weiter deine Aufgaben machen und lernen!" "Natürlich", wiederholte Snow, immer noch grinsend. "Denk daran", fügte Damian nun etwas ernster hinzu, "ich kann nicht immer für dich da sein." "Ach was", wischte Snow den Einwand kurzerhand beiseite. "Keiner wird uns beide jemals trennen können!" Der Mischling schloss seine Augen und sein Gesicht nahm einen entspannten Ausdruck an. Damian lächelte traurig, während er damit begann, mit einer Hand durch das lange weiße Haar von Snow zu fahren. Er wusste, dass sie beide nicht ewig zusammen sein könnten und jederzeit getrennt werden könnten - und das eher früher als später. Aber das würde er Snow nicht sagen. Er würde ihm seine Illusionen lassen, damit er seine Zeit hier genießen würde. Er würde ihm seinen gesunden, aber unrealistischen Optimismus lassen. Und damit war Snow den Menschen ähnlicher, als er jemals zu glauben gewagt hatte - in seiner Eigenschaft zu träumen, obwohl er eigentlich wusste, dass dies nicht die Wirklichkeit war und auch niemals sein konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)