Sweet Amoris with OC von holywaterproof ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Sonntags war Lysander wieder einmal nicht lange geblieben. Am Nachmittag hatte er Bandprobe und mir blieb nichts anderes übrig, als den ganzen Tag daheim rumzuhängen. Das Wetter hatte sich nicht gebessert, es wurde eher schlimmer. Da wollte man wirklich keinen Fuß mehr vor die Türe setzen. Ich hatte zuerst gedacht der Regen konnte dafür sorgen, dass Lysander noch länger bei mir blieb, aber das war nicht der Fall. Einer von den anderen von Lysanders Band und Castiel hatten ihn mit dem Auto abgeholt. An diesem Tag bekam ich allerdings noch zwei SMS von meinem Freund, eine davon kurz bevor ich einschlief. Ein paar Stunden zuvor hatte ich auch noch mit ihm gegen Abend gechattet, ebenso mit Luna, bis wir irgendwann alle zusammen in einem Gruppenchat geschrieben hatten. Meine beste Freundin fragte uns natürlich nach unserem Date aus, aber mit den wenigen Details, die sie bekam, war sie nicht wirklich zufrieden. Allerdings steigerte sie sich auch schon schnell in das nächste Thema rein. Ein Thema, das auch Lysander sehr beschäftigte, da es sich um seinen besten Freund handelte. Castiel. Wir schrieben darüber, dass der Rothaarige sich in letzter Zeit unmöglich verhalten hatte, ganz zu schweigen davon, was er mit mir gemacht hatte. Wegen ihm und Nathaniel hätte ich mich ja beinahe mit Lysander gestritten und ihn verletzt. Wir alle drei waren einer Meinung, dass wir an dieser angespannten Situation zwischen den beiden Kerlen etwas ändern mussten. Relativ lange schrieben wir, was und wie man was ändern konnte, bis wir alle doch Lunas Meinung am einleuchtendsten fanden. Castiel und Lysander benahmen sich wie Hund und Katze, stritten andauernd und es war zwischen ihnen auch schon zu körperlichen Auseinandersetzungen gekommen. Die beiden fanden andauernd einen Streitpunkt, wobei es meistens Castiels Nichterscheinen zum Unterricht oder seine Raucherei auf dem Schulhof war. Und jedes mal, wenn sie wieder mehr Stress miteinander hatten, wie es Luna stets zu sagen pflegte, benahmen sich die beiden gereizt und einfach nur komisch. Sah man sie anschließend alleine, machten sie eher einen deprimierten trübseligen Eindruck, als ob ihnen irgendetwas leid täte. Ganz klar, dass da irgendwas nicht stimmte. Lysander, Luna und ich beschlossen, uns morgen vor der Schule noch kurz beim Bäcker zu treffen, um unseren Plan zu beginnen. Ich war allerdings auch wirklich froh, dass mein Freund und meine beste Freundin sich ebenfalls verstanden. Die beiden schrieben fröhlich miteinander und heckten so fast nur zu zweit den ganzen Plan aus. Ich ging sogar irgendwann vor ihnen ins Bett, da es doch langsam spät geworden war. Das war auch der Zeitpunkt, an dem mich Lysanders zweite SMS erreichte, in der er mir super süß eine gute Nacht wünschte. Und ab morgen würde die Operation „Wir-bringen-Casi-und-Nathi-endlich-zusammen“ beginnen. Ich gähnte herzhaft und hätte an diesen Montagmorgen beinahe verschlafen, wenn mir Lysander keine Gute-Morgen-SMS geschickt hätte, mit dem Inhalt, ob ich auch schon wach wäre. Zu süß, dieser Kerl. Und ich hatte doch definitiv den besten Freund, den man sich nur vorstellen konnte! Meinen routinemäßigen Ablauf musste ich heute um einiges verschnellern, da ich doch sehr in Verzug war. Vielleicht sollte ich mir ja zwei Wecker zulegen, speziell für Montage. Mit verstrubbelten Haaren erreichte ich als letzter von uns dreien schließlich die Bäckerei. Lysander und Luna standen schon mit je einem Kaffeebecher in der Hand an einem der Stehtische. Ich hörte noch, wie sie sich übers Haare färben unterhielten, bevor sie mich entdeckten. Luna umarmte mich als erstes, wie sie es immer tat, danach Lysander. Und da gerade niemand außer uns hier war, küsste er mich sogar zur Begrüßung. Schon nach einer Sekunde zerfloss ich fast und wollte Lysanders Lippen gar nicht mehr freigeben, hätte er mich nicht bestimmt aber sanft von sich geschoben. Dass er mich allerdings hier geküsst hatte, war schon mal ein guter Start. Luna hatte das ganze unter Quietschen beobachtet und hatte seither ein merkwürdiges Glitzern in den Augen. Verstehe einer die Vorlieben dieses Mädchens. Bevor wir anfingen den Tag heute zu planen, holte auch ich mir einen Kaffee, den ich mir nicht von Lysander bezahlen ließ, auch wenn er es versuchte. Wäre ich früher dagewesen, hätte ich mal ihn einladen können. »Also«, begann Luna nun, als wir alle drei um den kleinen runden Tisch versammelt waren. »Womit fangen wir heute an? Am besten die beiden gezwungenermaßen zusammenbringen an einem Ort, an dem sie nicht vermuten, dass der jeweils andere auf ihn wartet.« Lysander und ich nickten. Luna und er hatten das gestern ja schon ganz gut geplant und durchdacht. Jetzt mussten nur noch die Einzelheiten geklärt werden, und vor allem die Uhrzeit. Schon bald hatten wir das alles geregelt, wobei hauptsächlich Luna Feuer und Flamme war. Sie war ganz in ihrem Element. Als wir langsam los mussten, erhoben wir noch unsere mittlerweile leeren Kaffeebecher zum Anstoßen. »Also, auf uns und das Gelingen unseres Planes. Am Ende der Woche sind Casi und Nathi glücklich zusammen!«, sprach die Blauhaarige euphorisch und wir stießen an. Im Endeffekt mussten wir uns noch beeilen, dass wir es rechtzeitig zum Unterricht schafften. Ich ging neben Lysander her, während meine beste Freundin die Straße eher entlang hüpfte. So gut gelaunt, und das am frühen Morgen. Als wir die Schule erreichten, fiel es mir schwer, mich von meinem Lys ohne eine Umarmung oder sonstiges zu trennen. Sehen würden wir uns erst wieder in der großen Pause, da er Unterricht immer in den Räumen hatte, die ganz weit entfernt von meinem und Lunas Klassenzimmer waren. Seufzend ging ich zu meinem Platz und überlegte, wie ich das später am besten anstellen sollte. Wir hatten uns überlegt, dass ich mit Castiel reden sollte und ihn so am Nachmittag in ein leer stehendes Klassenzimmer locken sollte. Wenn uns das Wetter hold war, da es noch immer relativ regnerisch war, würde das auch gar nicht so arg verdächtig wirken. Luna hingegen würde zu Nathaniel gehen und ihn fragen, ob er ihr heute ein wenig Nachhilfe geben würde. Der Schulsprecher war gut in Mathematik, im Gegensatz zu Luna. Außerdem hatte der Blonde ihr schon früher einmal ein paar Sachen erklärt, sodass auch das funktionieren würde. Na hoffentlich ging bei Schritt eins unseres Plans auch nichts schief! Im Unterricht konzentrierte ich mich fast wie üblich nicht auf das, was der Lehrer vorne erzählte. Irgendwas mit Logarithmen und Zahlen oder so. Ich redete leise mit Luna, wie ich Castiel später am besten fragen könnte. Als der Lehrer uns allerdings böse angesehen hatte, ging das Gespräch allerdings auf kleinen Zellen weiter. Die große Pause, in der Luna und ich jeweils Nathaniel und Castiel fragen gehen würden, war viel zu schnell gekommen. Draußen hatte es derweil wieder stark zu regnen begonnen, sodass der Flur vor dem Klassenzimmer mit Schülern überfüllt war. Wegen des schlechten Wetters durfte man die Pause über drinnen verbringen, allerdings auch nur auf dem Flur. Es war ein Wunder, dass wir Lysander in dieser Menschenmasse fanden, aber er hatte sich anscheinend auch so positioniert, dass wir ihn sehen würden, wenn wir aus dem Klassenzimmer kämen. Castiel war nirgends zu sehen und wir vermuteten, dass er trotz des Regens bestimmt draußen war. Ich seufzte. Luna hatte es gut, da sie Nathaniel gewiss im Schülersprecherzimmer vorfinden würde. Am besten beeilte ich mich aber den rebellischen Rothaarigen zu finden, damit ich nachher noch etwas von meiner Pause hatte. Gleichzeitig gingen Luna und ich, während Lysander meinte, er würde hier auf uns warten. Es passte mir absolut nicht, dass ich nach draußen in den Regen und in die Kälte müsste. Wenigstens hatte ich Castiel schon nach wenigen Sekunden ausfindig gemacht. Er stand zumindest im Trockenen unter einem kleinen Vordach. Leise ging ich zu ihm und begrüßte ihn mit einem »Hey«, als ich ihn erreicht hatte. Der Rothaarige sah wie üblich mürrisch und schlecht gelaunt aus, jedoch täuschte er ein Lächeln vor, als er mich sah. »Was willst du?« Auch seine Stimme klang bemüht freundlich, aber man konnte dennoch heraushören, dass er schlecht gelaunt war. Der vorherrschende Wind brachte die herabfallenden Regentropfen zum herumwirbeln und diese sorgten dafür, dass ich trotz allem nass wurde. Außerdem war das verdammt kalt. Ich war für einen Moment abgelenkt und blickte erst wieder auf, als Castiel seine Hand unter mein Kinn gelegt hatte und er mir verdächtig nahe gekommen war. »Was ist denn? Sprachlos geworden?«, fragte mich mein Gegenüber, woraufhin ich erst mal den Kopf schüttelte. »Ich wollte eigentlich nur mit dir reden«, meinte ich bestimmt. »Äh… aber nicht jetzt, hier ist es eh zu kalt. Und ich muss noch Hausaufgaben für die nächste Stunde machen«, fügte ich gleich noch hastig hinzu, damit ich einen Grund hatte, gleich wieder gehen zu können. »Soll ich dich wärmen?«, fragte Castiel auf einmal grinsend. Den letzten Satz hatte er einfach mal komplett ignoriert. Gerade wollte der Rothaarige seine Arme um mich schlingen, wenn ich nicht schnell einen großen Schritt nach hinten gemacht hätte. Beinahe wäre ich allerdings in eine große Pfütze getreten, sodass ich noch einen Schritt zur Seite machen musste und nun so stand, dass ich die Eingangstür der Schule sehen konnte. Ich schluckte heftig, als genau dort mein Blick dem des blonden Schulsprechers begegnete. Hatte er das etwa schon wieder mitangesehen und hatte sich Castiel deswegen gerade wieder so benommen, weil er ihn gesehen hatte? Na super. »Danke, aber ich muss eh gleich wieder rein«, meinte ich nun zu Castiel, als ich mich gefasst hatte. Irgendwie schaffte ich es dann noch, ihn zu überzeugen, dass er später mit mir reden sollte. »Meinem Charme kann’ste wohl nicht widerstehen, was?«, fragte er noch, aber ich ging nicht weiter darauf ein. Er wollte Nathaniel doch eh nur eifersüchtig machen, da war ich mir mittlerweile sicher. Aber irgendwie musste ich Castiel jetzt eben dazu bringen später auch wirklich zu kommen. »Naja…also… ach, egal, ich muss jetzt echt rein. Wenn ich meine Aufgaben wieder nicht habe, gibt’s echt Stress«, erklärte ich ihm, bevor ich nun endlich gehen konnte. »Bis später«, meinte ich noch ausdrücklich zum Abschied zu ihm. Die Uhrzeit und den Raum hatten wir schon vorher ausgemacht. Ich hatte es geschafft, ihm zu verklickern, dass wir dort dann ja ungestört wären. Das hatte ihn überzeugt. Erleichtert ging ich den warmen, wenn auch vollen Gang entlang wieder zu Lysander und Luna. »Und?«, fragten sie mich beide schon beinahe im Chor. »Alles geregelt. Und bei Nath?«, erwiderte ich sogleich. »Naja, er war nicht gut drauf, aber im Endeffekt konnte ich ihn schon überreden. Vielleicht brauch ich demnächst ja wirklich wieder Nachhilfe von ihm«, erklärte Luna nun, wobei sie beim zweiten Teil leicht grinste. Luna, unser Mathegenie eben, Nachhilfe wäre bei ihr nie verkehrt. Sie rechnete ja sogar den Einkaufszettel falsch zusammen. >Aber bei Cas war’s bestimmt schwerer, oder?«, fragte die Blauhaarige mich gleich weiter. Ich zuckte mit den Schultern, bevor ich vorsichtig zu Lysander sah. »Naja… nachdem er mich angemacht hat, hat er eingewilligt« Ich konnte sehen, wie bei diesen Worten ein dunkler Schatten über Lysanders Gesicht glitt. Anscheinend konnte er ja doch eifersüchtig sein. Vorsichtig schmiegte ich mich an Lysanders Seite, was bei dem Gedrängel hier gar nicht mal weiter auffiel. Dazu schnappte ich mir noch eine seiner Hände und hielt sie in der meinen. »Ich bin natürlich nicht drauf eingegangen«, meinte ich auch gleich beschwichtigend. »Es ist wirklich Zeit, dass die beiden zusammen finden.« Ich war wirklich gespannt, ob das alles so klappen würde, wie wir uns das vorgestellt hatten. Stufe 1 des Plans hatte begonnen und ich war in der letzten Stunde schon ein wenig nervös, wie es ausgehen würde. Ich glaubte nicht daran, dass wir bereits bei Stufe 1 Erfolg hatten, aber wir hatten ja noch zwei weitere Stufen in Petto, wobei die dritte wohl die radikalste war. Was auch kein Wunder war, da dies auf Lunas Mist gewachsen ist. Als der Unterricht vorbei war, packte ich meine Sachen ein und verließ mit der Blauhaarigen das Klassenzimmer. Wie schon in der großen Pause wartete bereits Lysander auf uns, was mich verdammt freute. Auch freute es mich, dass er sich noch immer hervorragend mit Luna verstand. Ich umarmte ihn kurz, da eh kaum noch jemand auf dem Gang war. Alle wollten nach Hause, sodass sie sich beim Ausgang rumdrängelten, um schneller heraus zu kommen. Nur wir drei standen noch auf dem Flur und gingen ein paar Schritte. Gerade, als wir am Zimmer des Schülersprechers vorbei gingen, öffnete sich die Tür. Lysander reagierte sofort und zog mich und Luna an der Schulter hastig um die nächstbeste Flurecke. Es war natürlich Nathaniel, der herauskam und es wäre verdammt schlecht gewesen, wenn er Luna gesehen hätte. Immerhin hatten wir ihn unter dem Vorwand, Mathenachhilfe zu geben, in das Zimmer gelockt, in welchem schon Castiel wartete. Dass der Rothaarige allerdings schon da war, wussten wir nicht. Wir hatten ja keinen Blick mehr in das Zimmer geworfen. Nathaniel ging an dem Flur vorbei, an dessen Wand wir uns drückten und hofften, nicht entdeckt zu werden. Zum Glück bemerkte uns der Blonde wirklich nicht und er verschwand nun auch in besagtem Zimmer. Wir atmeten erleichtert aus, bevor wir neugierig unsere Ohren spitzten. Noch war es ruhig und keine Stimmen waren zu hören. War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Ich näherte mich als erster dem Zimmer, dessen Türe geschlossen war, um besser hören zu können. Die zwei redeten anscheinend, aber was genau, das konnte ich nicht verstehen. Nun waren auch die anderen beiden herangeschlichen, doch bevor auch diese ihr Ohr an die Tür legen konnten, erschien eine breit gewachsene Person hinter uns. »Was macht ihr denn hier? Wollt ihr nicht nach Hause gehen, oder wollt ihr freiwillig länger bleiben?«, erklang die verwunderte Stimme der Direktorin. Wir fuhren zusammen. Mit dieser Frau hatte auch niemand gerechnet. Und es sah ja auch kaum verdächtig aus, wie wir hier alle vor der Tür rumstanden… Zum Glück hatte Lysander eine Antwort parat, bevor die Direktorin wieder einmal aus unerfindlichen Gründen sauer wurde. »Ich habe mein Notizbuch verloren und die beiden haben mir beim Suchen geholfen«, erklärte Lysander freundlich und lächelnd, während wir unauffällig von der Tür weggetreten waren. Dass der Weißhaarige öfters mal seine Sachen verlor oder irgendwo liegen gelassen hatte, war nichts Neues. Sein Notizbuch lag meistens an den unmöglichsten Orten herum und Lys wusste nie, wie es dahin gekommen war. Auch die Direktorin wusste von seiner Schusseligkeit diesbezüglich, sodass es die beste Begründung war, die wir hier abliefern konnten. »Verstehe. Hast du es wiedergefunden?«, fragte die Direktorin weiter, wobei sie kaum ein Schmunzeln unterdrücken konnte. Ich fand es gar nicht lustig, darüber zu lachen, dass mein Freund andauernd seine Sachen irgendwo vergaß. Aber solange er mich mal nirgends vergessen würde, war das schon in Ordnung. »Äh, ja. Es lag hier im Gang«,antwortete Lys auch gleich in einem Tonfall, den man nicht hinterfragen konnte. »Dann husch, auf nach Hause«, meinte die Direx noch lächelnd, aber ernst, bevor sie verschwand. Mist aber auch. Sie würde bestimmt auch bald gehen und dann würde es Ärger geben, wenn sie uns noch immer hier sah. Wir sahen uns an. Jeder von uns war neugierig, wie es mit Nathaniel und Castiel verlaufen würde, aber es war wohl das Beste, wenn wir jetzt doch gingen. Ärger wollte schließlich keiner von uns. Außerdem würden wir ja gewiss noch früh genug erfahren, ob es geklappt hatte oder nicht. Draußen regnete es noch immer und wir beschlossen, noch alle zusammen einen Kaffee trinken zu gehen. Bei diesem Wetter war etwas Warmes zu trinken nie falsch, oder zu kuscheln. Ich war so verdammt neugierig, wie es gestern mit Castiel und Nathaniel abgelaufen war. Es war zu bezweifeln, dass sie jetzt schon zueinander finden würden, aber vielleicht war das ja doch irgendwie ein Anfang. Zumindest hoffte ich das. Ich wollte auch auf keinen Fall, dass Cas sich länger an mich ranmachte und unser Schulsprecher das wieder zufällig sehen würde. An diesem Morgen verschlief ich nicht, was irgendwie schade war. Hätten wir drei uns vor der Schule noch getroffen, wäre ich sogar mal pünktlich gewesen. Gestern Abend hatte ich wieder sowohl mit Lysander als auch Luna gechattet. Wir hatten heftig spekuliert, was alles geschehen sein könnte. Verschiedene Möglichkeiten wurden durchgespielt, von denen Luna wieder einmal die nicht jugendfreien aufschrieb. Als ob Castiel und Nathaniel miteinander nach Las Vegas durchgebrannt wären und dort geheiratet hätten. Was dieses Mädchen auch immer für Ideen hatte. Wie üblich führte mich mein Schulweg erst beim Bäcker vorbei, bevor ich als erster auf dem Schulhof ankam. Heute war ich es mal, der auf die anderen zu warten hatte. Beide ließen allerdings auch nicht lange auf sich warten. Luna umarmte mich zur Begrüßung und Lysander tat es einfach mal auch, wobei unsere Umarmung ein wenig länger war. Ich hoffte, dass irgendwann der Tag noch kam, an dem ich ihn mit einem Kuss begrüßen konnte, auch in der Öffentlichkeit. Wir wollten gerade wieder über gestern diskutieren, als Nathaniel an uns vorbei lief. Sofort drehten sich unseren Köpfe in seine Richtung, bevor wir wieder wegsahen. Es sollte ihm ja nichts verdächtig vorkommen. Der Schülersprecher sah eigentlich aus wie immer und er grüßte jeden freundlich. Viel zu heißen hatte das nichts, seine Gefühle konnte man ja auch gut unter einer netten Maske verstecken. Als der Blonde außer Sichtweite war, begannen wir nun endlich zu reden. »Also. Tritt dann heute Stufe 2 unseres Plans in Kraft?«, begann Luna auch gleich. Lysander nickte leicht. »Ich würde schon sagen, auch wenn wir vielleicht noch die große Pause abwarten sollten«, fügte er gleich noch hinzu. Danach waren zwei Augenpaare auf mich gerichtet. »Stufe 2 war das Zusammentreffen an einem neutralen Ort in romantischer Atmosphäre, richtig?«, fragte ich gleich, was mit einem Kopfnicken beantwortet wurde. »Und ihr wart beide dafür, das kleine neue Café von gestern auszuwählen, richtig?« Erneut wurde genickt und ich überlegte noch einen kurzen Moment. »Gut. Die Pause sollten wir wirklich noch abwarten, und diese dann nutzen.« Damit waren beide einverstanden. Es klingelte auch bald schon und wir mussten in den Unterricht. Luna und ich fieberten allerdings seit den ersten Minuten, in denen der Lehrer geredet hatte, der Pause entgegen. Wieder einmal zog sich die Zeit so endlos lange, als wäre der Sekundenzeiger eingefroren oder in einem Paralleluniversum gelandet, in welchem es keine Zeit gab. Luna nahm vorsichtshalber einen Stift und ihren Block mit in die Pause, damit wir die Briefe auch schreiben konnten, wenn Lysander wieder einmal sein Notizbuch verlegt hatte. Wir hatten vor, unseren beiden „Opfern“ jeweils einen anonymen Brief zu schreiben und sie in diesem um ein Treffen baten. Ein Name würde nicht dabei stehen, nur das Datum und der Ort. Natürlich war das Risiko groß, dass beide oder zumindest einer von ihnen diesen Brief ignorieren würden, aber wir hofften einfach einmal das Beste. Draußen trafen wir uns mit Lysander auf einer Bank, auf die wir uns setzten. Am besten sollte der Poet in unserer Runde die Briefe schreiben, er konnte sich immerhin am besten ausdrücken. Lysander war da allerdings anderer Meinung. »Castiel kennt meine Schrift, das wäre also nicht so gut. Am Sinnvollsten wäre es doch, wenn die Briefe mit einer Mädchenschrift geschrieben werden würden. Luna?«, fragte der Weißhaarige mit dem Blick zu meiner besten Freundin. Sie nickte. »Klingt logisch, vor allem, wenn sie denken, der Brief wäre wirklich von einem Mädchen. Also, aufschreiben kann ich es, wenn du mir den Text diktierst«, erwiderte die Blauhaarige lächelnd, während sie bereits eine freie Seite auf ihrem wohlweislich mitgebrachten Block suchte. Lysander brauchte nicht lange, um sich einen kurzen, präzisen Text zu überlegen. Luna brachte das Ganze in Briefform und schrieb die Worte sorgfältig auf. Sie hatte eine wirklich schöne geschwungene, aber klare Schrift. Und im Gegensatz zu meiner konnte man diese ohne Probleme lesen. Während Lysander sprach und ein paar Passagen auch wiederholte, lehnte ich mich leicht an seine Seite. Ich schwieg, damit ich die beiden nicht aus dem Konzept brachte und suchte nach Lysanders Hand. Irgendwie wollte ich ihn einfach berühren. Die Briefe waren schnell geschrieben und wir würden sie am Ende der Pause in die Schließfächer von Cas und Nath stopfen. Wir alle hofften, dass dies auch funktionieren und beide kommen würden. Das Café war immerhin wirklich der perfekte Treffpunkt und die Atmosphäre passte auch. Es hatte erst vor wenigen Wochen aufgemacht und verfügte über zwei großzügig aufgeteilte Etagen. Die obere bot einen perfekten Überblick über die unteren, wenn man am Rand saß. Genau dort würden wir uns positionieren, da wir diesmal mitansehen wollten, ob das ganze klappen würde. Zu unserem Glück hatten wir das Café gestern gefunden, als wir noch einen Kaffee trinken wollten. Zu Lunas Überraschung arbeitete dort eine alte Freundin von ihr. Sie weihte das Mädchen sogar in unseren Plan ein und brachte es damit fast zum Quietschen. Luna wusste anscheinend, dass es gut war, sie miteinzubeziehen. Ihre Freundin bot nämlich ihre Hilfe an, wenn es morgen mit Castiel und Nathaniel doch nicht so gut klappen würde. Auf jeden Fall mussten die beiden an einem Tisch sitzen, und dieser war auch schon reserviert. Lunas Freundin wollte im Gegenzug dafür nur hören, wie die ganze Geschichte ausging und ob es eventuell Photos geben würde. Der Nachmittag konnte nicht schnell genug kommen! So vielversprechend, wie wir uns das vorgestellt hatten, war es leider nicht verlaufen. Aber wenigstens waren Castiel und Nathaniel bis zum Ende an einem Tisch sitzen geblieben und es war auch nicht in einem riesigen Streit ausgeartet. Luna fand, dass das zumindest ein Anfang war, aber es dauerte immer noch zu lange. Wir drei hatten das „Date“ gestern bis zum Schluss verfolgt und gesehen, dass im Endeffekt nur Castiel den Geldbeutel gezückt hatte. Der Rothaarige und der Schulsprecher waren sogar gemeinsam gegangen, aber ob danach noch etwas passiert war, wussten wir nicht. Wir hofften es nur. Gemeinsam mit Luna und Lysander war ich noch relativ lange in dem Café gesessen, bis es gegen Abend geschlossen hatte. Dementsprechend sah auch unsere Rechnung aus. Lunas Freundin, die in dem Café arbeitete, hatte uns allerdings noch einen Kaffee spendiert. Das Mädchen fand, dass Nath und Cas total gut zusammen passen würden und ab diesem Zeitpunkt wusste ich, warum sie mit Luna befreundet war. Auch meinte die Bedienung, dass man Castiel und Nathaniel noch den letzten Anstoß geben würde, da sie beide sich nicht trauten zu ihren Gefühlen zu stehen. Dadurch, dass sie immer wieder an den Tisch der beiden kam, konnte sie perfekt die Gespräche von ihnen belauschen. Nachdem wir dies erfahren hatten, nickten wir uns alle zu. Es war jetzt also Zeit für die radikalste aller Stufen in unserem Plan. Und wenn das nicht gelang, wusste ich auch nicht weiter. Heute würde Stufe 3 durchgeführt werden. Mir war zwar nicht ganz so wohl dabei, aber es musste wahrscheinlich sein. Die beiden Trottel musste man ja direkt mit der Nasenspitze daran stoßen lassen, damit sie es bemerkten, was sie für den jeweils anderen empfanden. Bei Lysander und mir war das alles so unkompliziert verlaufen. Er war so liebevoll zu mir und gab mir das Gefühl, dass er mich wirklich an seiner Seite wollte. Wenn wir uns einmal streiten würden, ich glaube, ich würde den ganzen Tag nur heulen und mir Vorwürfe machen. Castiel und Nathaniels Beziehung würde wahrscheinlich ganz anders verlaufen und ich befürchtete, zwischen den beiden existiere eher eine Art Hassliebe. Sie konnten anscheinend nicht miteinander, aber irgendwie auch nicht auseinander. Was für eine Problematik. Ob sich das heute doch noch irgendwie ändern würde, interessierte mich verdammt heftig. Laut Luna funktionierte das alles und ihrer Meinung nach sollten Cas und Nath uns auf ewig dankbar sein, dass wir sie zusammengebracht hatten. Davon redete Luna auch dann noch, als der Unterricht heute längst begonnen hatte. Wie so oft wurde sie vom Lehrer ermahnt und war erst still, als ihr wieder eine Strafaufgabe drohte. Zu allem Übel hatte ich heute auch noch Nachmittagsunterricht, sodass mir der Tag endlos vorkam. In der großen Pause konnte ich auch Lysander nicht sehen, da er eine Arbeit schrieb, die bis in die Pause hineinging. Erst in der Mittagspause traf ich ihn wieder, und wenigstens hatte er diese gleichzeitig wie ich. Lysander war in der Mittagspause nicht sehr begeistert zu McDonalds zu gehen, obwohl dieser nur fünf Minuten entfernt gewesen wäre. So kam es, dass wir zu dritt mit Sandwiches in den Händen auf einer Bank auf dem Schulhof saßen. Luna und ich hatten ja eher zu Fast Food tendiert, aber wenn Lys das nicht wollte, wollte ich auch nicht. Das einzige Mädchen in unserer kleinen Runde hatte sich damit abgefunden, auch wenn sie noch genörgelt hatte. Alleine wollte sie wiederum aber auch nicht gehen. Nach dem Essen lehnte ich mich ein wenig an Lysanders Seite. Es regnete zwar derzeit nicht, aber es waren dennoch ausreichend graue Wolken am Himmel zu sehen und auch der Wind war relativ frisch. Bei meinem Freund war es allerdings schön warm, da er mich in den Arm genommen hatte. Bei diesem Wetter waren kaum Leute hier draußen, sodass es für ihn anscheinend okay war. Luna kuschelte sich stattdessen einfach in ihre Jacke. Sie quietschte auch erfreut, als Lys und ich uns kurz küssten. Die Mittagspause war aber auch wieder viel zu schnell rum und ich konnte mich nur schwer aus Lysanders Armen loseisen. Am liebsten würde ich mich jetzt mit ihm irgendwo in trauter Zweisamkeit einkuscheln und den Tag an mir vorüber ziehen lassen. Zumindest vorstellen konnte ich es mir ja, da mir diese Gedanken den Unterricht versüßten. Ich träumte noch immer vor mich her, als der Lehrer die letzte Stunde beendete. Luna musste mich sogar am Arm rütteln, damit ich in die Realität zurückkam. »Lass mich raten… du hast dir die ganze Zeit irgendwelche tollen Szenen mit Lys ausgemalt?«, fragte sie mich schließlich mit einem leichten Grinsen. Wie Recht sie doch immer hatte. Dass ich leicht errötete, war ihr allerdings Antwort genug. Gemeinsam verließen wir das Klassenzimmer, nachdem ich nun auch meine Sachen zusammengepackt hatte. Wir mussten uns noch gut überlegen, wie Stufe 3 unseres Plans beginnen sollte. Es war schön, zu sehen, dass Lysander auch dieses Mal vor dem Klassenzimmer auf uns wartete. Diesmal freute ich mich noch mehr, da er eigentlich eine Stunde früher bereits ausgehabt hatte. Auch wenn er an unserem Plan beteiligt war, hätte er ja schon mal heimgehen können. Aber er war geblieben und hatte sogar die Lösung parat. Mit einem leichten Grinsen hielt er uns einen Schlüssel vor die Nase. »Wofür ist der?«, fragte Luna auch gleich verwundert. Auch mich interessierte es, was Lysander mit dem Schlüssel vorhatte, da sein Gesichtsausdruck sehr zufrieden aussah. »Für den Raum, in dem die großen Landkarten für den Geschichtsunterricht und so aufbewahrt werden«, erklärte der Weißhaarige schließlich. »Der Raum ist perfekt für Stufe 3«, fügte er dann auch noch hinzu. Irgendwie wollte ich gar nicht wissen, woher er den Schlüssel hatte, aber die Idee war gut. »Okay, dann wäre das mit dem Raum ja geklärt. Aber wie kriegen wir jetzt Nath und Cas da rein?« Das war allerdings wirklich ein Problem. »Lasst mich das am besten machen«, meinte nun Luna, während sie siegessicher lächelte. Ihre Augen funkelten und sie war sich vollkommen sicher, dass das ganze klappen würde. Lysander und ich sahen uns kurz an, bevor wir gleichzeitig nickten. »Versuch es«, meinte Lys danach und übergab der Blauhaarigen den Schlüssel. »Gut, dann verhaltet euch unauffällig, ich bin gleich wieder da.« Nach diesen Worten war Luna auch schon losgerannt. Was sie tat konnten wir leider nicht beobachten, aber es wäre wirklich das Beste, wenn wir uns nicht auch noch an dem Ort des Geschehens herumtreiben würden. Luna rannte den Gang entlang, bog um die Ecke und wurde dann langsamer. Niemand zu sehen, das war gut. In normalem Tempo ging sie nun weiter, den Schlüssel fest in der Hand haltend. An einer Tür, neben der ein kleines Plastikschild mit der Aufschrift „Karten“ angebracht war, machte sie halt. Mit dem Schlüssel von Lysander schloß sie auf und ging einen Schritt hinein. Genau rechtzeitig, denn nur einen Moment später bog Nathaniel um die Ecke. Die Blauhaarige tat nun gleich so, als ob sie gerade aus dem Raum rausgekommen wäre und setzte einen leicht verzweifelten Gesichtsausdruck auf. »Nathaniel«, meinte sie, als sie einen Schritt heraustrat. »Kannst du mir vielleicht helfen? Ich wollte gerade eine Karte vom Geschichtsunterricht zurückbringen und dabei sind mir ein paar Kartenständer da drin umgefallen.« Luna hoffte, dass ihr bittender Tonfall Wirkung zeigte. Aber so, wie sie den Schülersprecher kannte, würde er ihr sicher helfen. Dazu war er einfach viel zu nett. »Klar. Bist du hängen geblieben? Da drin herrscht auch immer ein Chaos«, meinte der Blonde auch gleich hilfsbereit, bevor er seine Schultasche an die Wand lehnte. »Danke«, meinte Luna auch gleich erleichtert. Nathaniel trat in den dunklen Raum und kniff seine Augen leicht zusammen. »Ist das Licht hier immer noch kaputt?«, fragte er. »Ja, leider. Und das, obwohl es da drin so verdammt dunkel ist…..«, erwiderte das Mädchen und trat nun ebenfalls einen kleinen Schritt in den Raum hinein. »Da hinten in der Ecke ist mir alles zusammengefallen, als ich die Karte ordnungsgemäß aufhängen wollte«, erklärte sie, was Nathaniel dazu veranlasste, weiter in den Raum zu gehen. Man konnte da drin wirklich kaum etwas erkennen und das wenige Licht, das durch ein verstaubtes Fenster hereinkam, brachte auch nicht viel. Luna überlegte, wie sie nun weiter vorgehen sollte. Nath war schon mal in dem Raum, jetzt fehlte nur noch Castiel. Sie überlegte, ob sie zumindest ihn hier jetzt schon einsperren sollte und danach Castiel suchen gehen sollte. Vielleicht konnten Lysander und Lucio den Rothaarigen ja auch hierher locken. Wie es der Zufall, der Schicksalsgott, Amor oder sonst wer aber wollte, kam in genau diesem Moment Castiel den Gang entlang gelaufen. Als Luna diese Schritte hörte, kam sie gleich wieder aus dem Raum heraus. Castiel sah nicht gerade begeistert aus, als ob er gerade wieder einmal Nachsitzen gehabt hätte. Das war Lunas Chance. Sie musste nur rechtzeitig handeln, bevor Nathaniel etwas mitbekam und wieder aus dem Raum wollte. Der Blonde war aber eh gerade damit beschäftigt, die umgefallen Kartenständer ausfindig zu machen. »Hey, Cas. Komm mal kurz her, ich brauch deine Hilfe«, rief Luna dem Rothaarigen nun zu, der sowieso in ihre Richtung ging. Sie hoffte nur, dass Nath das jetzt nicht gleich mitbekam. Castiel murrte allerdings nur, als er sie erreicht hatte. »Kein Bock«, meinte er einfach nur und wollte eiskalt vorbei gehen. Freundlich wie immer, der junge Mann. Luna fackelte nun allerdings nicht länger, diesen Augenblick durfte sie jetzt nicht verpassen. Sie packte Castiel nun einfach an der Schulter und nutzte damit den Überraschungsmoment aus, um ihn in den Raum zu schubsen. In Sekundenschnelle schlug sie anschließend die Tür, an welcher noch der Schlüssel steckte, zu und schloß ab. Nachdem der Schlüssel abgedreht worden war, atmete sie erleichtert aus. »Das wär geschafft…«, murmelte sie leise vor sich hin, während sie sich von dem abgeschlossenen Raum entfernte. Sie konnte zwar noch Castiels wütende Stimme hören und wie er gegen die Tür schlug, aber sie ignorierte es gekonnt. Gedanklich wünschte sie den beiden noch alles Gute. Die Zeit verging und ich fragte mich, ob Luna es auch wirklich schaffen würde. Das Warten darauf wurde allerdings alles anderes als langweilig, da Lysander mich gekonnt ablenkte. Er war der Meinung, dass man es ausnutzen musste, wenn wir gerade alleine waren. Der Weißhaarige hatte mich gerade an die Wand gedrückt und wir küssten uns innig, als Luna wiederkam. Bemerken tat ich das allerdings nur an ihrem Quietschen. »Wie süß ist das denn! Bleibt mal einen Moment so!!«, quiekte sie begeistert. Eigentlich wollte ich mich da von Lysander wegdrücken, aber er verhinderte es. Anscheinend wollte er den Kuss noch ausnutzen. Kurz danach hörte ich das Klicken einer ausgelösten Kamera und da wusste ich, was Luna getan hatte. Ohje. Aber ich glaube, das war ich ihr vielleicht schuldig. Ich schloß kurz meine Augen und gab mich noch etwas dem Kuss hin. Erst, als die Kamera noch ein paar Mal geklickt hatte, löste sich Lysander von mir. Ich war noch so gebannt, dass ich noch auf seine Lippen starrte, als er sich entfernt hatte. Klick! Und das war anscheinend noch das nächste Photo. Lysander räusperte sich daraufhin, als hätte auch er sich erst jetzt wieder richtig gefangen. »Und? Hat es geklappt?«, fragte er daraufhin neugierig. Lunas Lächeln wurde daraufhin breiter und sie formte mit den Fingern ihres ausgestreckten Armes ein Peace-Zeichen. »Strike!!«, meinte sie. »Die beiden, hinter verschlossener Türe, allein. Wenn das nicht klappt, verbrenne ich meine Yaoi-Manga-Sammlung!« Ich kicherte bezüglich ihrer Wortwahl. Egal, was passieren würde, ihre Homo-Mangas würde sie niemals verbrennen. Aber zumindest war sie verdammt zuversichtlich, das waren wir jetzt alle. Lysander und ich grinsten uns noch kurz zu. Jetzt mussten nur noch abwarten und Castiel und Nathaniel würden morgen dann verdammt glücklich zusammen sein. Zumindest hofften wir das mal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)