Sweet Amoris with OC von holywaterproof ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- >Tief einatmen, Kopf hoch, Blick nach vorne, und bloß nicht hinfallen!<, das dachte ich mir, als ich die Eingangstüre meiner neuen Schule öffnen wollte. Hinter der Türe lagen die Gänge und Zimmer des Sweet-Amoris-Gymnasiums, welches ich ab heute besuchen sollte. >Irgendetwas stimmt mit der Tür hier nicht. Oder bin ich zu früh?<, fragte ich mich, bevor mein Blick auf das ‚Ziehen-Schild‘ am Eingang fiel. Okay, peinlich. Hoffentlich hatte niemand gesehen, wie ich verzweifelt an der Türe gedrückt hatte. Rund eine Minute, nachdem ich die Schule endlich betreten hatte, kam eine ältere Dame mit einem Lächeln auf den Lippen auf mich zu. Sie begrüßte mich und erklärte mir, sie seie die Direktorin dieses Gymnasiums. Nach den üblichen Formalitäten, Fragen und ‚Wenn etwas ist, kannst du jederzeit zu mir kommen‘ entschied ich mich dafür, erst einmal alles Weitere mit meiner Anmeldung zu regeln. Nicht, dass nachher noch etwas schief gehen würde. Nachdem die Direktorin gegangen war, suchte ich als erstes den Schülersprecher, was gar nicht so einfach war. Das erste mal an einer Schule mit gefühlten tausenden von Zimmern und dann auch noch ganz alleine, da konnte man sich ja nur verlaufen. Zum Glück befand sich das gesuchte Zimmer genau zu meiner rechten Seite, was ich allerdings erst bemerkt hatte, nachdem ich zweimal den Gang hier entlang gellaufen war. Ich klopfte vorsichtig an dem Zimmer an, trat dann aber ohne eine Antwort abzuwarten herein. »Hi, äh.. ich suche den Schülersprecher?«, meinte ich fragend, nachdem ich das Zimmer betreten hatte und dabei ein blonder Kerl in weißen Hemd aufblickte. Erst verwirrt, dann freundlich lächelnd kam der Blonde auf mich zu und stellte sich mir als Nathaniel und Schülersprecher vor. Juchuuh, ich hatte ihn also schon gefunden. »Ein Glück. Ich bin Lucio und neu hier. Die Direktorin meinte, ich solle wegen meiner Anmeldung zu dir kommen.« Der fragende Ausdruck auf Nathaniels Gesicht war nun endgültig verschwunden, als wüsste er nun genau, worum es ging. »Sicher, warte einen Moment.«, antwortete der Blonde, während er begann, auf einem mit Papieren beladenen Schreibtisch herum zu wühlen. Da ich nicht besseres zu tun hatte und gerade Schweigen herrschte, beobachtete ich ihn ein wenig genauer. Er war schlank, unauffällig gekleidet und blond, was bei ihm wohl am auffälligsten war. Vom äußerlichen her war er fast das genaue Gegenteil wie ich. Schwarze, zurecht gegelte Haare wuchsen auf meinem Kopf, wobei mir ein blau gefärbter Pony übers Gesicht fiel, gekleidet war ich auch fast ganz in Schwarz und dazu war ich fast einen Kopf kleiner als er. Durch die genaue Beobachtung fiel mir sofort auf, wie sein Blick sich veränderte und sich kleine Falten auf seiner Stirn zeigten. »Ich glaube, da gibt es ein kleines Problem, da fehlen noch ein paar Sachen. Und ein Passphoto ist hier auch nirgends.« Bei seinen Worten verdüsterte sich leicht mein Blick. »Sicher? Ich war überzeugt, dass ich alles hierher geschickt habe.«, antwortete ich neutral, obwohl es mich innerlich ärgerte. Vor über meine Woche hatte ich das ganze Zeug per Post hierher geschickt, was die Schule an Personalien haben wollte. »Ganz sicher. Vielleicht wäre es besser, wenn du später noch einmal kämest?«, fragte mein Gegenüber. Grummelnd ging ich schonmal Richtung Türe, »Okay. Und räum mal ein paar Papiere auf dem Schreibtisch weg, da liegt bestimmt irgendwas drunter.«, meinte ich schnippisch, bevor ich seufzend den Raum verließ. Das fing ja schon einmal gut an. Resigniert blickte ich den Gang entlang und fragte mich, was ich denn nun tun solle. Warten war so verdammt langweilig. Die Antwort wurde mir zum Glück von einer mir nur zu gut bekannten Stimme abgenommen. »Luciii!!«, erklang von weitem eine weibliche Stimme, die immer näher kam, bis ich von einer stürmischen Umarmung beinahe zu Boden gerissen wurde. »Nenn mich nicht so.«, gab ich grinsend zurück, während ich die Umarmung erwiederte. »Hab dich nicht so. Ich hab dich ewig nicht mehr gesehen.«, erwiederte das Mädchen, deren Umarmung sich langsam lockerte. »Ewig? Du hast mich gestern erst spontan besucht?« Ich lachte leicht bei der Erinnerung. »Aber davor waren es ein paar Monate….« Die Stimme klang leicht enttäuscht, was dem breiten und freudigen Lächeln meines Gegenübers aber nichts abtat und sogar noch breiter wurde, als ich sie nun fest umarmte. Sie, meine beste Freundin aus Kindheitstagen und Kummerkasten, sowie Schwester im Geiste und noch so vieles anderes. Seit der Grundschule waren wir nicht mehr auf der selben Schule, was sich ab dem heutigen Tage allerdings ändern würde. »Ab jetzt werden wir uns ja öfters sehen.«, erklärte ich lächelnd, während sie sich wie selbstverständlich bei mir einhakte, in der festen Überzeugung, dass sie mir ja das Schulgelände zeigen müsste. Bevor sie noch etwas erwiedern konnte, hörten wir beide ihren Namen von jemandem gerufen. »Luna, warte mal.« Wir drehten uns herum. Zu Gesicht bekam ich einen Jungen, der sogar , zu meiner Verwunderung, noch kleiner war, als ich und einen braunen Topfhaarschnitt besaß. Irgendwie sah er ja ganz knuffig aus, wie irgend ein Plüschtier vom Jahrmarkt. Nur sein Blick, der auf Lunas Arm in meinem lag, sah überhaupt nicht knuffig aus, eher schon… eifersüchtig? Als der Kleine, ich würde ihn ab sofort wirklich so nennen, allerdings zu meiner besten Freundin blickte, verfärbten sich seine Wangen rosa und seine Stimme hörte sich ziemlich verlegen an, als er fragte: »Magst du einen Keks?« Innerlich musste ich wegen dieser Frage wirklich losprusten. »Kentin. Nein, aber…«, setzte Luna, die im Übrigen stolz auf ihren recht außergewöhnlichen Namen war, an. »..Ich nehme gern einen. Danke.«, setzte ich lächelnd ihren Satz fort und langte in die von Ken hergehaltene Keksschachtel, wobei ihm fast das Gesicht herunterfiel. »Tschüüss.~«, meinte meine Freundin auf einmal etwas hastig und zog an meinem Arm als Zeichen, dass sie am Liebsten von hier los wollte. Ich spürte den Blick von dem Kleinen noch im Rücken, als wir uns dem Ausgang zuwandten. »Komischer Kerl…«, murmelte ich dabei und Luna warf mir einen leicht genervten Blick a lá Frag mich nicht. Dass sie gegen Haferkekse allergisch war, hatte sie dem Kleinen offenbar nie gesagt. Als wir außer Hörweite von dem Kleinen und fast bei der Eingangstüre waren, fragte Luna mich beiläufig nach meiner Anmeldung, woraufhin sich mein Gesicht leicht verzog. »Blondie meinte, dass mit meiner Anmeldung etwas nicht stimmt und ein Photo noch fehlen würde.«, meinte ich missbilligend. »Blondie? Ach du meinst sicher Nathaniel. Hoffentlich findet sich dein Zeug wieder zusammen, aber..«, bevor Luna ihren Satz beendet hatte, grinste sie mich breit an und stieß leicht mit ihrem Ellbogen in meine Seite. »Wie findest du ihn eigentlich? Wäre er was für dich?« Bei dieser Frage liefen meine Ohren leicht rötlich an. »Nicht so laut.<, zischte ich leise und sah mich kurz nach links und rechts um. Luna war so so ziemlich die einzige, die wusste, dass ich mit Mädchen nichts anfangen konnte. »Das war gar nicht laut.«, empörte sie sich, während wir nach draußen gingen und sie die Tür öffnete, diesmal mit einem Drücken. Nicht, dass ich an der Türe jetzt gezogen hätte, damit sie sich öffnet.. »Aber trotzdem laut genug. Und irgendwie ist er eh nicht mein Typ.«, gab ich etwas leiser zurück, während ich mich abermals umschaute. Ein paar Schritte hinter der Türe blieben wir stehen. Über den Schulhof war ich zwar heute morgen schon gelaufen und hatte ihn dementsprechend zu Gesicht bekommen, aber etwas hatte ich da noch nicht gesehen. Etwas, beziehungsweise jemand, auf den Luna nun zuging und mich am Arm dabei mitzog. Derjenige, der das Gesicht verzog, als wir zwei auf ihn zugingen, hatte rote Haare und trug, so wie es aussah, eine Lederjacke. Das war doch schon eher mein Typ. »Guten Morgen, Castiel. Das hier ist Lucio, er ist neu hier auf der Schule.«, stellte meine beste Freundin mich ganz vertrauensvoll war. Der Rothaarige schien nicht sehr begeistert von unserer Gegenwart, gab dennoch ein knappes »Hi.« von sich, während er mich kurz ansah. »Bist ja nicht sehr gesprächig.«, stellte ich daraufhin nüchtern fest, während mein Blick noch immer auf ihm lag. Dass es hier heiße Typen gab, war schonmal der erste Pluspunkt dieser Schule. Luna hielt sich währenddessen kurz zurück und ich konnte nur erahnen, woran sie gerade dachte. »Na und.«, kam nur wieder als knappe Antwort von Castiel zurück. Ich grinste leicht. Irgendwie gefiel mir dieser Kerl ja. Nach diesem kurzen Gespräch, wenn man es denn so nennen konnte, herrschte kurzes Schweigen, bei welchem Luna zwischen beiden hin und her sah. Wenn man sie kannte, konnte man an ihrem Gesicht ablesen, was sie gerade denken mochte. Schweigend sah ich auf meine nicht vorhandene Uhr an meinem Handgelenk. »Ich denke, ich gehe mal wieder, Papierkram erledigen. Hoffentlich hat Blondie nicht alles davon verschlampt.« Für den letzten Kommentar erntete ich ein Grinsen von Castiel .Er konnte sich wohl vorstellen, wen ich damit meinte. »Bis dann. Viel Spaß noch mit diesem Trottel von Schülersprecher. Und richte bloß keinen Gruß von mir aus.«, meinte der Rothaarige grinsend, während ich mich abwandte und zum Abschied einige Meter entfernt glatt noch einmal winkte. »Luna, ich geh nochmal schnell heim, ich hab da zum Glück noch ein Passphoto rumliegen. Bis später.«, verabschiedete ich mich von meiner besten Freundin, die so langsam mal in den Unterricht gehen sollte. Da mir ja noch kein Stundenplan ausgehändigt wurde, konnte ich schlecht wissen, wann für mich der Unterricht begann. Rund zehn Minuten später war ich in meiner kleinen, beschaulichen, chaotischen Wohnung angekommen. Umzugskisten standen herum, Klamotten lagen auf dem Boden sowie zwei Pizzakartons vom gestrigen Abend. Da ich ein Genie war, der das Chaos beherrschte, hatte ich schnell ein weiteres Passphoto gefunden, dass ich dem Schülersprecher abliefern konnte. Nur gut, dass es beim Photographen immer mehr als nur ein Bild gab. Wenig später war ich zum zweiten Mal an diesem Tag auf dem Weg zur Schule. Nur gut, dass ich relativ nahe an dieser wohnte. Somit konnte ich morgens länger schlafen und in Freistunden auch mal schnell heim. Mit dem Photo in der Hand klopfte ich erneut an der Türe des blonden Schülersprechers und trat ein weiteres mal herein, ohne eine Antwort abzuwarten. Nathaniel schien das seinem Blick nach zu missfallen. »Ach, du bist es. Das mit deiner Anmeldung wird lei…«, begann er zu sprechen, als ich den Raum betreten hatte, aber ich unterbrach ihn einfach. »Ja, ja, hier ist also das Photo. Jetzt kannst du mir die restlichen Unterlagen ja aushändigen.« Was vielleicht ein wenig kühl klang, war allerdings gar nicht so gemeint. Missbilligend sah der Blonde mich an, während er ein paar Blätter auf dem Schreibtisch zusammensuchte, das Bild von mir an sich nahm und schließlich obenauf mit dem anderen Zeugs zusammenheftete. Ein Glück, dass ich ihm wenigstens keine Büroklammer noch vorbeibringen musste. »Hier, das ist alles. Bringe es bitte bei der Direktorin vorbei.«, meinte Nathaniel, während er mir die Unterlagen aushändigte, die ich dankend annahm. Anschließend wendete ich mir der Tür zu und war schon halb heraus, bis ich mich noch einmal umdrehte. »Danke, bis bald dann. Und, ach ja, ich soll dir ´nen Gruß von Castiel ausrichten.« Mit einem Grinsen schloß ich die Türe nach dem letzten Satz hinter mir. Gut, jetzt musste ich also nur noch die Direktorin suchen. Hoffentlich dauerte das nicht zu lange und oh, ich hatte Glück. Die Frau in dem rosa Kleid lief gerade den Gang entlang. >Frau Direktorin!«, rief ich ihr freundlich hinterher und machte einen Schritt schneller, damit ich sie einholen konnte. Mit einem aufgesetzten, freundlichen Lächeln überreichte ich ihr mein Anmeldeformular. »Hier, der Rest für meine Anmeldung.« »Das ging aber schnell. Danke.« Im Gegenzug zu dem Papierbogen bekam ich ein einzelnes Blatt, auf dem mein Stundenplan mitsamt den Uhrzeiten aufgezeichnet war. Nach einem kurzen Plausch verschwand die Direktorin wieder und ich studierte den Zettel in meiner Hand. Gut, damit war erstmal alles erledigt und der erste Unterrichtstag konnte für mich regulär beginnen. Ich war gespannt, was noch auf mich warten und wen ich noch alles kennen lernen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)