Niemals will ich weiß tragen! von Ayno (Shikamaru x Temari) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Ach ihr netten Menschen, verzeiht, dass es so elendig lange gedauert hat. Aber nun ist ein neues Kapi da und ich bin etwas zufriedener als mit den letzten. =/ Viel Spaß. ♥ Die Woche, die Temari noch in Konoha verbringen musste, verging wie im Flug. Shikamaru wartete jeden Morgen vor ihrer Wohnung und dann gingen sie zuerst zum Krankenhaus um Temaris und Shikamarus Verband wechseln zu lassen. Nach 4 Tagen durfte Temari ohne Krücken laufen und Shikamaru seinen Verband völlig entfernen. Die Wunde an seiner Hand war inzwischen geschlossen und der Arzt empfahl ihm, seine Hand wieder möglichst normal zu nutzen, damit die neue Haut sich anpassen konnte und später nicht spannte. Temari humpelte zuerst noch sehr und musste sich mehr als einmal bei Shikamaru aufstützen, doch langsam gewöhnte sie sich wieder an das normale Laufen. Ihre Tage verbrachten die beiden stets gemeinsam. War das Wetter gut, wollte Shikamaru in die Wolken gucken und Temari ließ sich mehrmals dazu breitschlagen. War das Wetter schlechter oder kälter, saßen die beiden bei Ichiraku’s oder in Temaris Wohnung um dort zu lesen oder Shogi zu spielen, was Temari aber nur in Ansätzen beherrschte, so dass das nur eine Notlösung war. Insgesamt verstanden sich Shikamaru und Temari blendend. Sie kabbelten sich ab und an, konnten aber auch viel lachen oder sich ernst unterhalten. Sie genossen die Gesellschaft des anderen, ohne dass es nötig war, dieses Gefühl in Worte fassen zu müssen. Auch machten sie sich keine Gedanken über die Gefühle dem anderen gegenüber – sie waren einfach Freunde. Nach Ablauf der Woche bekam Temari vom Arzt und von Tsunade die Erlaubnis, wieder nach Suna zurück zu kehren. Die einzige Auflage von Seiten der Hokage war, dass Shikamaru sie begleiten müsse. Am nächsten Morgen trafen sich Shikamaru und Temari am Haupttor. Er hatte einen großen Rucksack auf dem Rücken, in welchem alles für die Reise verstaut war. Sie passierten zusammen die Schneise, die Temari bzw. Kamatari geschlagen hatte als sie in den Kampf verwickelt war. Temari hielt einen Moment lang inne und betrachtete die Verwüstung, schüttelte dann aber den Kopf, wie um wieder zu Sinnen zu kommen und folgte Shikamaru. Als sie das Ende des Waldes und damit den Übergang zur Wüste erreichten, beschlossen sie, ihr Nachtlager aufzubauen, da die Dämmerung nahte. Nachdem eine geeignete Stelle für ein Nachtlager gefunden war, baute Shikamaru zwei kleine Zelte auf, während Temari Feuerholz sammelte und ein Feuer entfachte. „Du kommst ja doch ganz schön schnell voran, Häuptling Humpel“, zog Shikamaru sie auf, nachdem er sich auf der Karte angesehen hatte, wie weit sie es an einem Tag geschafft hatten. „Sehr witzig, Mister Schlendrian“, gab sie zurück und warf eine Dose Suppe nach ihm, die sie gerade aus dem Rucksack gefischt hatte, doch er fing sie mühelos mit seiner gesunden Hand auf. Unbewusst schonte er die rechte Hand noch immer. „Oh, Hühnersuppe. Exzellente Wahl“, grinste er, öffnete die Dose mit einem Kunai aus seiner Tasche und gab den Inhalt in einen Topf, den Temari ebenfalls aus dem Rucksack geholt hatte. Er stellte den Topf auf den vorbereiteten Rost über dem Feuer und begann mit einem Löffel in der Suppe zu rühren. „Weißt du, es wird komisch sein, dich nicht mehr jeden Tag um mich zu haben“, sagte Shikamaru plötzlich, noch immer rührend und den Blick noch immer auf die Suppe gerichtet. „Ja, das stimmt wohl. Aber wir haben jetzt Herbst also ist bald wieder Frühling und dann sind wieder die Chuunin-Auswahlprüfungen. Also ist es quasi weniger als ein halbes Jahr bis ich dich wieder ertragen muss“, erwiderte Temari und klang zuversichtlich und neckend doch wurde sie durch Shikamarus Worte irgendwie nachdenklich gestimmt. Sie sprachen beide nicht mehr viel und aßen weitestgehend schweigend. Schnell nach dem Essen wünschte Temari Shikamaru eine gute Nacht und zog sich in ihr Zeit zurück. Er wollte die erste Wache übernehmen und blieb daher am Feuer sitzen. „Hm, es stimmt, in weniger als einem halben Jahr werde ich sie schon wiedersehen. Aber es wird trotzdem komisch sein. Diese Woche mit ihr.. war wirklich schön. Anders noch, als mit ihr zu arbeiten, weil wir machen konnten, wonach uns war. Und es war wirklich nett mit ihr. Sie ist zwar eine grausige Shogi-Spielerin aber dafür ist es fast gar nicht anstrengend mit ihr. Sie ist witzig und klug und hat sogar mit mir Wolken betrachtet. Und das, ohne ewig zu plappern. Sie konnte still daliegen und schien immer sehr versunken. Wenn ich überlege, wie das wohl mit Ino oder Sakura gewesen wäre. Niemals hätten die so was mitgemacht. In dem Punkt ist Temari einfach ideal. Aber was? Ideal? Für wen? Für was? Für mich? Ach, das ist alles so anstrengend. Und keine Ahnung, ob sie was für mich empfindet. Aber so was fragt man ja auch nicht einfach. „Hey Temari, was denkst du über mich?“ Pah! Als würde ich so was sagen. Und als würde sie auf so was antworten. Ich würde mir wohl eher eine einfangen. Hmm, aber ich kann nicht leugnen, dass ich sie mag. Viel mehr als alle anderen Mädchen im Dorf. Ich bin gern in ihrer Nähe. Und wenn ich so drüber nachdenke, kann ich auch nicht leugnen, dass sie wirklich süß ist. Ihre Augen sind schön und mir gefallen ihre Zöpfe. Und das alles ohne Make-up oder so ein Gedöns. Zumindest soweit ich das erkennen kann. Und dann wär da noch der Traum, den ich hatte als ich von der Mission zurück kam. Kann es wirklich so offensichtlich sein, dass ich sie mag? Aber was drücken Träume sonst aus? Und diese Wut und Verzweiflung die ich gefühlt habe, wirkten so… real.. Also muss es so sein. Ich mag sie. Sehr… Na toll. Und was fang ich jetzt mit dieser Erkenntnis an? Sie wohnt mehrere Tage entfernt und es ist ja auch nicht so, als würde ich sie lieben. Glaube ich…,“ brütete Shikamaru über seinen Gedanken und Gefühlen während er mit einem Ast im Feuer stocherte. Auch Temari hatten Shikamarus Worte zum Nachdenken gebracht. „Er hat gesagt, dass er mich vermissen wird. Das ist süß von ihm und ich hätte nicht erwartet, dass es so was mal sagen würde. Ob er mich doch mag? Da ist ja noch die Sache mit der Mission. Er scheint sich wirklich nur wegen mir in Gefahr gebracht zu haben. Das wäre zwar nicht nötig gewesen aber es ist wirklich, wirklich süß von ihm. Überhaupt ist er ziemlich nett zu mir. Und die Woche mit ihm war so schön. Shogi ist zwar nicht so cool aber dafür könnte ich mich beizeiten, ab und an, ganz selten vielleicht mal, zum Wolken schauen überreden lassen. Ihm scheint das viel Spaß zu machen und so schlimm war es auch gar nicht, wenn man den Wolken erst mal ne Chance gibt. Vielleicht mach ich das auch zu Hause mal. Obwohl.. allein.. und ohne ihn macht es wahrscheinlich nicht mal halb so viel Spaß. Aber was soll das denn heißen? Ich werde mich ja wohl kaum in ihn verliebt haben! Er ist oft so faul und unausstehlich wenn er nicht genug geschlafen hat. Schrecklich! Aber er hat auch all diese süßen Dinge gemacht.. was er sich dabei wohl gedacht hat? Vermutlich gar nichts. Obwohl er so clever ist. Ach, ich weiß auch nicht. Was mach ich denn jetzt? Ich mag ihn wirklich sehr. Aber liebe ich ihn? Nee, so weit kommt’s noch. Außerdem wohnt er eh viel zu weit weg. Also muss ich mir da keine Gedanken drum machen, oder?“ Mit diesem Gedanken schlief Temari ein wenig beruhigter ein. Gegen 2 Uhr schlich Shikamaru in Temaris Zelt um sie zu wecken, weil sie sich abwechseln wollten mit der Nachtwache. Gerade wollte er sie wecken, als er sie genauer ansah. Er verharrte einen Moment und betrachtete nur ihr Gesicht. Wieder fiel ihm auf, wie friedlich sie aussah und ein warmes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Wie schön sie ist.“ Er strich kurz mit seinen Fingern über ihre weiche, warme Wange. Dann räusperte er sich und flüsterte etwas lauter: „Hey, Temari. Es ist Zeit. Aufstehen. Wir wollten tauschen, weißt du’s noch?“ Verschlafen blinzelte sein Gegenüber und gähnte. „Schon Szeit,“ nuschelte sie, reckte sich aber und schlug die Decke zurück. „So ist’s brav. Ich leg mich dann jetzt auch etwas hin. Es ist kühl geworden, zieh dir besser was über.“ „Oh, dange. Du gannst auch in meim Bett schlafn, noch ist’s warm,“ murmelte Temari verschlafen, offenbar noch im Halbschlaf. „Hm, danke für das Angebot,“ erwiderte Shikamaru überrascht, doch kroch er an ihr vorbei und legte sich auf den Platz, auf dem sie kurz zuvor noch gelegen hatte. Temari verließ das Zelt langsam und taumelte mehr als dass sie ging zum Platz am Feuer. Nachdem sie einen Schluck aus der Wasserflasche genommen hatte, kam sie langsam zu sich und ihr wurde bewusst, was sie Shikamaru gerade angeboten hatte. Einen Moment lang wollte sie ihn aus ihrem Bett jagen, doch dann musste sie lächeln und ließ ihn lieber schlafen. Sie legte noch immer lächelnd zwei Scheite Holz nach und schlang dann ihre Oberarme um ihren Körper. Es war wirklich kalt. Sie brauchte noch was zum Überziehen – ganz klar. Also ging sie zurück zu ihrem Zelt und flüsterte: „He, Shikamaru. Schläfst du schon? Ich brauch nur kurz was zum Überziehen, es ist echt kalt.“ Sie öffnete das Zelt und schon flog ihr ein Stück Stoff entgegen. „Aber nicht kaputt machen,“ sagte Shikamaru müde und drehte sich wieder auf die Seite. Überrascht schloss Temari das Zelt wieder und nahm das merkwürdig warme Stück Stoff mit zu ihrem Platz. Als sie es genauer ansah, sah sie, dass er ihr seine Weste zugeworfen hatte, die er offenbar noch kurz zuvor angehabt hatte, da sie noch warm war. Sie starrte in Richtung des Zeltes und lächelte breit vor sich hin. Sie schlüpfte in die Weste und kuschelte sich ein. Sie schloss die Augen und schon wurde sie von dem Geruch aus Regen und Wald empfangen. Dieser herrliche Geruch, der sie so ansprach überdeckte sogar den Geruch des verbrennenden Holzes und des Rauches. All diese Momente im Krankenhaus kamen ihr wieder in den Sinn. Wie sie sich nach dem Geruch, seinem, Shikamarus Geruch, gesehnt hatte als er nicht da war. Wie er ihre Hände gestreichelt hatte und was er ihr erzählt hatte. Sie musste einfach lächeln und ein wohliges Kribbeln erfüllte ihre Magengegend und sie fühlte sich plötzlich so leicht als ob sie sich nur kurz vom Boden abstoßen müsste um in den sternenbedeckten Himmel zu fliegen. „Hmm, es wird wohl doch nicht so leicht, dich wieder gehen zu lassen.“ Am nächsten Morgen weckte Temari den schlafenden Shikamaru in dem sie ihm die Decke wegzog, so dass er sich zusammenrollte um sich vor der Kälte zu schützen. „Hey hey, aufstehen. Frühstück ist gleich fertig,“ flötete Temari mit ungewohnt guter Laune und verließ das Zelt, nicht ohne die Decke mitzunehmen. Shikamaru kam langsam zu sich als die Kälte in seinen Körper kroch. Es stand dann doch lieber zügig auf und krabbelte aus dem Zelt. Die Sonne ging gerade zwischen den Bäumen auf und Shikamaru stellte sich so hin, dass sein Rücken von der Sonne angestrahlt wurde während seine Vorderseite vom Feuer gewärmt wurde. Er beobachtete Temari, die gerade im Topf über dem Feuer rührte und ihm eine Sekunde später eine Schüssel mit Suppe in die Hand drückte. „Danke. Übrigens, meine Weste steht dir“, sagte Shikamaru schlicht und schob sich einen Löffel Gemüsesuppe in den Mund. „Was? Äh, danke“, erwiderte Temari und lief leicht rot an. Sie lächelte kurz, schüttelte dann schnell den Kopf und konzentrierte sich auf ihre Suppe. Shikamaru hatte ihr Verhalten unauffällig und doch interessiert beobachtet und lächelte in sich hinein. Nach dem Frühstück und dem Abbau der Zelte gab Temari Shikamaru seine Weste mit einem leisen „Danke “ zurück, dann brachen sie wieder auf. Der Tag verlief ereignislos. Sie begegneten niemandem und machten nur wenige Pausen um schnell voran zu kommen. Auch sprachen sie wenig, da die Wüste nichts Überraschendes oder Interessantes bot. Als sich die Sonne dem Horizont zuneigte stoppte Temari. „Wir sollten langsam unser Lager aufschlagen. Wenn die Sonne erstmal weg ist, wird es wirklich kalt. Da vorne sind ein paar vertrocknete Bäume, die können wir als Feuerholz nutzen.“ „Alles klar. Heute baust du die Zelte auf, ich sammle das Holz,“ antwortete Shikamaru und machte sich auf den Weg zu den Bäumen. 10 Minuten später kam er mit beiden Armen voller Holzscheite zurück. „Man, es fängt wirklich an kühl zu werden. Meinst du, dass wir eine Nachtwache brauchen“, fragte er, als er Temari erreichte, die gerade ein Zelt zu Ende aufgebaut hatte. „Hab ich auch schon überlegt. Dafür wird es zu kalt. Anfang Oktober kann es schon richtig Frost und Eis geben hier. Wir haben also eindeutig nicht die richtige Kleidung dafür. Und das Holz brennt wie Zunder und reicht gerade um unser Abendessen und morgen früh Frühstück zu machen.“ „Hm, mehr Holz war da aber nicht. Und wenn es wirklich so kalt wird, dann können wir auch in einem Zelt schlafen. Du bist immerhin noch dünner angezogen als ich“, fügte Shikamaru mit Blick auf ihren schwarzen Kimono hinzu. Temari betrachtete ihn kurz und dachte über seinen Vorschlag nach. Sie glaubte nicht, dass er Hintergedanken verfolgte – tatsächlich würde sie das jedem zutrauen aber nicht ihm. „Na gut. Dann muss ich wenigstens nichts mehr aufbauen“, gab Temari betont entspannt zurück und zuckte mit den Schultern. Zusammen machten sie das Lagerfeuer fertig und aßen hastig und schweigend, da die Sonne inzwischen kaum noch zu sehen war und die Temperatur rapide abfiel. Nach dem wärmenden Eintopf löschten sie das Feuer mit etwas Sand und zogen sich ins Zelt zurück. Jeder lag für sich auf einem dünnen Futon und unter einer Wolldecke, die nur mäßig wärmte. Temari rollte sich frierend unter ihrer Decke zusammen und schlang ihre Arme um ihren Körper. Trotzdem konnte sie ein Zittern nicht vermeiden. In diesem Moment verfluchte sie ihren Kimono, den sie immer trug. Er war einfach nicht das richtige für solche Nächte. Aber es war ja auch nie geplant gewesen, dass sie sich so lange in Konoha aufhalten würde. Shikamaru hingegen hatte noch zusätzlich seine wärmende Weste und fror daher fast gar nicht. Er lag auf dem Rücken, die Hände hinter dem Kopf verschränkt und starrte an die Zeltdecke, die immer dann Falten warf, wenn der Wind darüber hinwegfegte. Er war sich der Anwesenheit Temaris sehr bewusst, doch war es nicht unangenehm, sie so nah bei sich zu wissen. Er müsste sich theoretisch nur nach links drehen und seine Hand ein bisschen ausstrecken um sie zu berühren. Theoretisch. Praktisch würde er das nie wagen. „Hey Shikamaru. Schläfst du schon,“ presste Temari mühsam hervor und versuchte ihr Zähneklappern zu verbergen. Vergeblich. „Ne. Frierst du?“ „Ne, ich vergehe gleich vor Hitze und wollte fragen, ob’s dich stört wenn ich mich ausziehe, Idiot,“ giftete Temari ihn gereizt an. Trotz seines IQs stellte er wirklich dumme Fragen. „Ach so, stört mich nicht. Tu was du nicht lassen kannst“, fuhr Shikamaru gelassen fort. Er lächelte, wagte aber nicht, zu ihr rüber zu sehen. „Als würde ich einen gefährlichen Drachen mit einem Stock pieksen,“ kam es ihm in den Sinn und er grinste breiter. „Man. Sei nicht so. Ja, ich friere, ok? Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich so lange in deinem blöden Dorf feststecken würde,“ gab Temari gereizt zurück. Sie hasste es so sehr, wenn sie Schwäche eingestehen musste. Und Frieren und falsche Klamotten fielen für sie klar in den Bereich Schwäche. „Na sag das doch gleich. Hätte ich das eher gewusst“, tat Shikamaru überrascht, drehte sich aber zu ihr um zog sie so leicht in seine Arme als würde sie nichts wiegen. Temari lief scharlachrot an, ließ ihn aber gewähren und war dankbar, dass es so dunkel war, dass er sie unmöglich sehen konnte. Nach einer Minute entspannte sie sich und auch das Zittern und Zähneklappern hörte auf. Sie wagte es sogar ihren Kopf auf seinem Oberarm abzulegen, schmiegte sich an ihn, und sog den Geruch ein, den sie so mochte. Shikamaru hatte seine Augen zusammen gekniffen und war im ersten Moment angespannt. Würde sie ihm eine runterhauen? Als es nicht den Anschein hatte und er merkte, dass sie sich entspannte, kam auch er langsam zur Ruhe. Doch sein Herz klopfte noch wie wild und eine Million Schmetterlinge wirbelten in seinem Bauch. Ein herrliches Gefühl. Als sie ihren Kopf auf seinen Oberarm legte, schloss er die Augen und atmete den Duft ihrer Haare ein. Sie roch so anders aber irgendwie anziehend. Überraschend blumig und doch erinnerte ihn irgendwas an ihrem Geruch an die Wüste. Da er zuvor auf der Seite gelegen hatte, drehte er sich jetzt vorsichtig auf den Rücken, damit sie bequemer liegen konnte. Als hätte sie verstanden, rückte sie mit und legte ihren Kopf auf Höhe seines Schlüsselbeins ab. Ihre Arme, die sie bis dahin gekreuzt hatte, öffnete sie und schlang ihren linken Arm um seinen Oberkörper. Shikamarus linker Arm lag locker auf ihrer Taille, da sie jetzt vollends in seinem Arm lag. Seine rechte Hand fing unbewusst an, ihre linke Hand zu streicheln. Fast so, wie er es im Krankenhaus gemacht hatte. Er hatte die Augen geschlossen und genoss ihre Nähe. Temari ging es nicht anders. Es fühlte sich, als wäre dies genau ihr Platz. In seinem Arm. Als er begann, ihre Hand zu streicheln, wollte sie die ihrige zuerst überhaupt nicht bewegen um ihm nicht das Gefühl zu geben, dass er etwas falsch mache, doch dann fuhr sie mit ihren Fingern die Linien seiner Hand nach bis sie die Stelle in der Mitte seiner Handfläche erreichte, die stärker hervortrat. Dort bildete sich gerade die Narbe, die er im Prinzip wegen ihr hatte. Vorsichtig berührte sie die Erhebung um zu testen, ob sie ihm weh tat. Als er sich nichts anmerken ließ, fuhr sie fort seine Hand mit ihrer zu erkunden. Es war schon komisch. Niemals hätte sie gedacht, dass sie so was machen würde. Normalerweise war sie überhaupt nicht gefühlsduselig oder so. Aber es hatte sich auch bis jetzt noch nie eine Gelegenheit ergeben um gefühlsduselig zu sein. Also konnte sie im Prinzip nicht sagen, ob sie so war oder nicht. Sie hatte schließlich auch nie jemanden so nah an sich ran gelassen. Nicht nur körperlich, auch seelisch. Natürlich liebte sie ihre Brüder aber Familienliebe ist anders als die Liebe, die man Fremden entgegen bringt. In diesem Moment war ihr egal ob sie ihn liebte oder nicht. Und ob er sie liebte oder nicht. Es war nur schön, so in seinem Arm zu liegen, seine Hand zu streicheln und dem Wind zu lauschen, der über das Zelt hinweg fegte. Sie seufzte einmal zufrieden, schloss die Augen und war eingeschlafen. Als Shikamaru merkte, dass ihre Hand nur noch in seiner lag und ihre Atmung ruhig und gleichmäßig wurde, entspannte er sich noch etwas mehr. Sein Herz ging inzwischen wieder normal und er öffnete kurz seine Augen. Ihre offenen, blonden Haare zeichneten sich gegen die Zeltwand ab, so dass er sehen konnte wie sie lag. Ihr Kopf war seinem so nah, dass einzelne Haare ihn im Gesicht kitzelten. Er hob den linken Arm, strich ihre Haare glatt und aus seinem Gesicht, dann legte er ihn wieder bedächtig auf ihre Taille um sie nicht zu wecken. Er seufzte leicht. Wie konnte es sein, dass er vor einer Woche noch als Bekannte von ihr redete und jetzt lag sie so in seinem Arm und er genoss es auch noch so. Ohne dass er es richtig bemerkt hatte, hatte er sich immer mehr an ihre Gegenwart gewöhnt und jetzt machte ihn der Gedanke traurig, dass sie morgen Abend in Suna ankämen und sich dann für ein halbes Jahr nicht mehr sehen würden. Mit traurigem Blick betrachtete er noch einen Moment ihr Haar und legte dann seine Lippen kurz auf ihren Scheitel. Er schloss die Augen und schlief ein. ____ Ich noch mal. Shikamaru ist am Ende irgendwie Ooc oder? Hmpf. Ich hoffe, dass es nur mein Empfinden ist bzw. dass ihr euch nicht zu sehr dran stört.. Adios! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)