Bis der Regen fällt von m-and-m (Im Zeichen der Himmelsfische) ================================================================================ Kapitel 4: Im Regen - II - -------------------------- Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen, bei der Erinnerung an früher. Von diesem Moment an, haben wir jeden verregneten Tag zusammen verbracht. Und obwohl ich später begriff, dass es meiner Mutter darum ging, dass ich durch den Regen krank würde, bin ich niemals krank geworden. Der Glaube an deine Worte allein, dass ich sicher bin, solange ich meinen Schirm habe, hat mich scheinbar stark gemacht. >Wie naiv wir waren. Ich neige den Kopf zurück und blicke in den Himmel hinauf, die Tropfen prasseln auf mich nieder. >Himmelsfische. Langsam schließe ich meine Augen und versuche, es mir wie damals vorzustellen. Als ich gerade glaube, dass es mir gelingt, werde ich von einem Geräusch zurück in die Wirklichkeit geholt. Ich drehe mich herum, um in die Richtung zu schauen, aus der das Geräusch kam und erblicke zwei Kinder. „Los, schnell! Wir werden ganz nass!“ Sie eilen zu einem Gebäude, das über ein verlängertes Dach verfügt. Eines der Kinder hat seine Regenjacke schützend über beide geworfen, bis sie schließlich unter das Dach gelangen. Einen Moment muss ich schmunzeln. >Sie sind nicht wie wir. Als ich meinen Blick gerade wieder abwenden will, höre ich erneut das Geräusch, dass zuvor meine Aufmerksamkeit erweckt hat. „Iiiih hör mal.“ Der ältere Junge hat sich gerade hingesetzt und sieht das Mädchen fragend an, diese hält sich ihr Haar zurück, während sie in ihren Schuhen vor und zurück wippt. Ein matschendes Geräusch ertönt bei jeder ihrer Bewegungen. „Meine Schuhe sind voll Wasser.“ Leicht angewidert lässt sie sich auf dem Boden nieder, um ihre Schuhe auszuziehen, während der Junge über sie lachen muss. „Ich hab dir ja gesagt, dass die Schuhe bei dem Wetter nichts bringen.“ Er steht auf und geht demonstrativ ein paar Schritte um sie herum, dabei fällt mir auf, dass ich bei seinen Schritten kein Geräusch hören kann. Mein Blick wandert zu seinen Füßen hinab. Meine Augen werden groß. >Barfuß. Mein Atem stockt einen Moment, als ich seine nassen Fußabdrücke auf dem trockenen Weg sehe. „Du hast aber große Füße!“ Lachend tapst das Mädchen hinter ihm her, als sie sich ihre Schuhe abgestreift hat. „Sind sie eben größer.“ Widerwillig setzt der Junge sich wieder auf die Treppe des Gebäudes und verschränkt beleidigt seine Arme. Mit einem entschuldigenden Lächeln setzt sich das Mädchen zu ihm. Der Junge schaut noch immer beleidigt zur Seite. „Immerhin weiß ich so immer, welche deine sind.“ Der Junge schnauft die Wut wegblasend. Dann sieht er unter dem Dach hervor. „Sieht nicht aus, als ob es bald aufhört, lass uns schnell nach Hause laufen, unsere Eltern machen sich bestimmt Sorgen.“ Ich sehe den beiden noch eine Weile ungläubig nach, als meine Gedanken abschweifen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)