Misery Business von abgemeldet (Some like to talk, but I'm into doin'!) ================================================================================ Kapitel 11: Fall ---------------- „Das können Sie doch nicht tun, Captain! Gerade wo wir einigermaßen vorankommen.“, beschwerte sie sich lautstark, sodass es jeder auf dem Präsidium hören konnte, obwohl die Türen des Büros geschlossen waren. Sie war aufgebrachter denn je und hätte am liebsten irgendwas nach ihrem Vorgesetzen geworfen, konnte sich allerdings gerade noch zusammenreißen. „Natürlich kann ich das, Inspector Ito. Sie haben viel zu lange gebraucht, um überhaupt etwas über diesen ominösen Raubmörder herauszufinden. Denken Sie, dass wir so viel Geld einfach so zum Fenster hinauswerfen können? Ich hatte deswegen schon Differenzen mit dem Comissioner.“, erklärte der aufgebrachte Chef ihr. Sie verschränkte allerdings nur die Arme vor der Brust und begann sich noch mehr aufzuplustern. Wie bitte? Sie würden zu viel Geld herauswerfen? Kaiba war doch derjenige der diese Unternehmung finanziell voll pumpte! Wakazawa sollte sich mal nicht so aufspielen, als läge das alles auf dem Rücken der Polizei! „Ach, scheißen Sie doch auf den Comissioner! Hier geht es um einen Dieb und gefährlichen Mörder. Der Mann würde alles daran setzen, dass zu bekommen, was er will! Und er scheut absolut nichts, um es zu bekommen!“, murrte sie und er erhob sich. „Inspector!“, ermahnte er sie, da sie langsam etwas zu ausfallend wurde. Immerhin beleidigte sie den Obersten aller Polizeipräsidien des Staates. Er konnte ihre Rage ja verstehen, aber das ging wirklich zu weit. „Sie verstehen mich nicht, Captain Wakazawa! Er hat mir eine Botschaft geschickt... Über diesen Artikel, in dem über Kaiba und mich geschrieben wurde.“, wandte sie ein und warf ihn genau vor die Augen des dicken Mannes. Der bemerkte sofort, was sie angestrichen hatte, tat allerdings so, als würde das nichts bedeuten. „Das bilden Sie sich bloß ein, Ito.“, entgegnete er und zerknüllte den Zeitungsausschnitt, um ihn, seine Ungläubigkeit und Nachgiebigkeit demonstrierend, in den Papierkorb zu befördern. Sawa schüttelte nur fassungslos den Kopf. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein! Hatten die hier etwa alle eine Vollmeise? Sie hatte zuvor schon mit ihren anderen Kollegen darüber geredet und jeder, bis auf Jared, hatte eine ähnliche Reaktion, wie der Captain, gezeigt. „Sehen Sie den Ernst der Lage denn nicht? Diese Botschaft ist eindeutig an mich adressiert. Ich wurde bis jetzt nur von einem als kleine Prinzessin betitelt. Von dem Mörder meiner Eltern!“, versuchte sie es ein letztes Mal, doch sein Blick sagte ihr, dass er nichts mehr von alledem hören wollte. „Ich verstehe, wenn Sie das Ganze ziemlich mitnimmt, Inspector. Immerhin hat dieser Mann Ihrer Familie etwas unvorstellbar Schreckliches angetan und ich verstehe auch, dass Sie ihn lieber hinter Gittern sehen würden... Aber vielleicht war das Alles etwas zu viel Stress für Sie. Ich werde Ihnen einen Sonderurlaub genehmigen und Ihnen psychologische Hilfe zur Verfügung stellen. Vielleicht sehen sie dann klarer.“, bot er ihr an, was sie nun wirklich mehr als empörte. Psychologische Hilfe?! Klarer sehen?! Hatte der sie nicht mehr alle?! Sie brauchte keinen Psychodoktor! Sie wusste, was Sache war! Und alles was sie brauchte war mehr Zeit, um diesen verdammten Schweinehund, der ihr Leben zerstört hatte, zu finden und ihm zu geben, was er verdient hatte! „Wissen Sie was, Captain? Wenn Sie so von mir denken, dann kann ich nichts weiter tun, als den Dienst zu quittieren!“, konterte sie und in dem Moment, in dem er realisierte, was sie eben gesagt hatte, hatte sie ihm bereits ihre Dienstpistole und die Marke vor die Füße geworfen. „Sie können nicht quittieren!“, murmelte er fassungslos, die Augen weit aufgerissen. Sie war doch seine beste Ermittlerin. Wenn sie nicht mehr bei der Polizei arbeitete, dann würde der Laden hier doch den Bach runtergehen! „Und ob ich das kann, Sir, das sehen sie doch!“, erwiderte sie mit einem triumphalen Lächeln. Sie würde auch so herausfinden, wer ihre Eltern ermordet hatte. Dazu brauchte sie nicht die Hilfe von irgendwelchen Behörden. Und sie hatte ja immerhin noch Kaiba. Vielleicht würde er ihr einen Job in seiner Firma geben. Eventuell als Sicherheitsbeauftragte. So könnte sie weiterhin an dem Fall arbeiten. Sie verließ das Büro, gefolgt von dem aufgebrachten Captain, dessen hochrote Rübe kurz vor der Explosion stand. Jared stellte sich ihr in den Weg, als er herausgefunden hatte, was da vor sich ging. Aber sie hätte ihn einfach über den Haufen gerannt, hätte er sie nicht am Handgelenk festgehalten. „Ich kann dich nicht gehen lassen, Chef! Was wird dann aus unserer Partnerschaft?“, wollte er wissen und seine grünen Augen blitzten verständnislos. Wollte sie etwa alles, was sie sich so rasch aufgebaut hatte, zurücklassen? „Tut mir leid, Blondie. Du wirst einen neuen Partner finden. Aber ich habe andere Sachen zu erledigen.“, entschuldigte sie sich bei ihm, klopfte ihm verabschiedend auf die Schulter, machte sich von ihm los und ging an ihm vorbei. „Ich quittiere den Dienst ebenfalls, Captain.“, ertönte dann, vollkommen unerwartet, die Stimme des blonden Officers. Verblüfft wandte sie sich wieder in seine Richtung und er blickte sie über die Schulter hinweg an. Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht und er zwinkerte. „Ich kann dich doch nicht im Stich lassen, Sawa!“, raunte er ihr zu und sie musste ebenfalls grinsen. Zum ersten Mal war sie wirklich froh, dass sie so einen tollen Partner, wie ihn, hatte, auf den sie zählen konnte. Wenigstens einer ihrer Kollegen, der hinter ihr stand und mit ihr, sprichwörtlich, durchs Feuer gehen würde. Sie saß in seinem Arbeitszimmer, als er sie fand. Leise Musik erklang von dem schwarzen Flügel, der mitten im Raum stand. Vorsichtig betrat er den Raum, um sie nicht zu stören. Sie spielte Beethovens Mondscheinsonate. Ein unglaublich zartes, verletzliches Stück, dass vor Traurigkeit beinahe überlief. Aber er liebte es, ihr dabei zuzuhören und sie zu beobachten. Ihre Finger, die so sanft über die Tasten glitten, erinnerten ihn daran, wie sie sich liebten. Sinnlich, aber mit unbändiger Leidenschaft. Ihr konzentrierter Gesichtsausdruck war nicht krampfhaft, sondern ruhig und entspannt und ihre Augen waren geschlossen, was sie zerbrechlich wirken ließ. Er konnte sich kaum zurückhalten, sie berühren zu wollen. Doch plötzlich hörte sie auf. Sie hatte anscheinend die Absätze seiner Schuhe auf dem Parkett gehört, obwohl er sich angestrengt hatte, sich leise zu verhalten. „So ein trauriges Stück... Und das, obwohl bald Weihnachten ist?“, bedachte er und blickte ihr ins Gesicht. Sie sah niedergeschlagen aus und es schien als hätte sie geweint. „Was ist los?“, harkte er nach, Besorgnis in der Stimme. Sie seufzte, als er sich neben sie setzte und nach ihrer Hand griff. Er kannte sie zu gut. Es nützte nichts ihm etwas vorzumachen. „Captain Wakazawa wollte mir nicht zuhören. Er sagt, dass ich mir das alles nur einbilde, weil der Fall mich emotional zu sehr berühren würde. Er hat sich nicht mal richtig die Nachricht angesehen, die dieser Hundesohn mir hinterlassen hat.“, klärte sie ihn auf und ließ die Hände, die eben noch auf den Tasten gelegen hatten, in ihren Schoß fallen. „Der Mann kam mir von Anfang an nicht kompetent genug rüber. Ich hätte viel mehr aus dem Deal mit der Kaiba Corp. rausgeschlagen.“, versuchte Kaiba sie aufzumuntern, was ihm allerdings nicht recht gelingen wollte. Stattdessen lenkte sie das Thema in eine etwas andere Richtung. „Sag mal, hast du vielleicht einen Job für mich, Seto? Ich werde mir wohl einen Neuen suchen müssen.“, meinte sie dann, fast schon wispernd, und er traute seinen Ohren nicht. Entsetzt sprang er auf. Hatte dieser Wakazawa ihr etwa gekündigt? Wie konnte er es wagen eine so ausgezeichnete Ermittlerin rauszuschmeißen? Dafür würde er einen netten Brief von Kaibas Anwälten erhalten. Darauf konnte er Gift nehmen. „Was? Warum? Hat er dich etwa vor die Tür gesetzt, Sawa?“, brachte er nur hektisch hervor, doch sie schüttelte nur den Kopf, was ihn erleichtert ausatmen ließ. Doch das nächste Geständnis ihrerseits schockte ihn umso mehr. „Nein. Ich hab gekündigt. Jared übrigens auch.“, berichtete sie und seine Augen weiteten sich so sehr, dass sie glaubte, sie würden jeden Moment aus den Höhlen fallen. „Ihr habt was?!“, stocherte er ungläubig nach und raufte sich fassungslos das Haar. Das war jetzt nicht ihr ernst, oder? War es nicht ihr großer Traum gewesen bei der Polizei zu arbeiten und Verbrechen aufzuklären? Sie hatte ihm noch gesagt, dass sie schon so lange hinter diesem Typen, der ihre Eltern getötet hatte, her war. Und nun kündigte sie bei der Polizei und verwarf somit die einzige Möglichkeit diesen Kerl zu finden. Sie gab damit doch alles auf, was sie sich zuvor aufgebaut hatte. „Ich kann doch jetzt nicht aufhören nach ihm zu suchen, Seto. Ich bin so nah dran ihn endlich aufzuspüren...Wakazawa hätte all das zunichte gemacht!“, wandte sie entschuldigend ein und er raufte erneut sein braunes Haar. Sie überraschte ihn doch immer wieder. Wie stellte sie sich das eigentlich vor? „Aber wie willst du ihn jetzt weiterverfolgen, wenn du nicht mehr bei der Polizei arbeitest?“, harkte er nach und sie wusste, dass er ein wenig an ihr zweifelte. „Das Equipment, dass ich benötige, kann ich mir doch auch selbst kaufen... Ich kenne ja schließlich jemanden, der das nötige Kleingeld hat. Du unterstützt mich doch sicherlich dabei, oder nicht?“, raunte sie ihm zu und er kam ihr auf diese verführerische Art näher. Wie konnte er ihr denn seine Hilfe verwähren? Sie lehnte ihre Stirn an seine und seufzte. „Natürlich, mein Liebling... Wenn ich dir damit helfen kann, dann tue ich das auch... Aber wie willst du ihn schnappen? Er ist nahezu unsichtbar.“, konterte er ihre Idee auf eigene Faust zu ermitteln. „Dann werde ich ihn eben aus seinem Versteck hervorlocken müssen. Aber das verrate ich dir nachher... Jetzt muss ich erst mal dich in die Falle locken.“, gestand sie ihm und lachte, um dann hervorzuschnellen und ihn feurig und entschlossen zu küssen. Sofort wurde er schwach und fühlte Schwindel in sich aufkommen. Er fasste in ihr lockiges Haar, um Halt zu suchen, und drückte sie nach hinten. Sie hatte ihn doch schon längst gefangen genommen. Ihre Hände landeten ineinanderverflochten auf den Tasten des Klavier und spielten ihre eigene Melodie, die nur sie verstanden. Schnell fand sie sich auf seinem Schreibtisch wieder. Er war vor ihr und schob nervös ihr Kleid hoch, wobei seine Finger über die Spitze ihrer Strümpfe tasteten und zitterten. „Ich liebe dich, Seto.“, wisperte sie ihm zu und öffnete seine Hose. Seine Lippen fuhren ihren schmalen, eleganten Hals entlang und er biss nervös zu, was sie aufschreien ließ. „Und ich liebe dich... noch viel mehr.“, brachte er hervor, während er sich in ihr bewegte und so unkontrolliert war, dass es sie schon wieder belustigte. Nur sie konnte den großen CEO der Kaiba Corp. so erleben. Nur sie konnte ihn aus der Fassung bringen und in den Wahnsinn treiben. Er gehörte ihr ganz allein. Es dauerte nicht lange und sie landeten in seinen Lacken. Der Aufprall war weich, doch ließ er das Bettgestell knarren und sie kicherten liebestoll. „Ich bin froh, dass wir uns wieder so nah gekommen sind.“, offenbarte er und sie hielt ihm den Zeigefinger vor die Lippen, damit er schwieg. Liebevoll strich sie eine dünne Haarsträhne aus seinen Gesicht, um seine blauen Augen besser betrachten zu können. Sie war doch auch so froh, dass sie sich gefunden hatten, auch wenn der Weg dahin nicht immer der Einfachste gewesen war. „Nicht reden... Küss mich lieber.“, forderte sie ihn auf und er ging ihrer Aufforderung nach. Er war zwischen ihren nackten Schenkeln, die sich um seine Hüfte wanden und ihn festhielten. Er konnte nicht entkommen und das wollte er auch gar nicht. Zu süß war das Gefühl bei ihr zu sein. In ihr zu sein. Wie dumm er nur gewesen war, dass er das nicht schon damals erkannt hatte. Vielleicht wären sie dann heute schon verheiratet. Aber diese Gedanken konnte er nicht weiter ausführen, denn schnell spürte er einen erregenden Schmerz an seinem Hals, den ihre saugenden Lippen verursachten. Fingernägel stießen sich in seine Brust. Haut schlug ungehindert auf Haut auf und Schweiß lief in schmalen Rinnsäle über seine Stirn über seine Nasenspitze. Sie war so gut zu ihm. So gut, dass es seinem Herzen einen kleinen Stich verpasste und ihn aufkeuchen ließ. Hingebungsvoll bedeckte er sie mit Liebkosungen, die sie ihm hundertfach zurückzahlte. Sein Herz schien so schnell zu rasen, dass es ihm vorkam, als würde es jeden Moment aufhören zu schlagen. Er ließ sich fallen, tiefer und tiefer und wollte nicht mehr aufstehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)