Part of me von Friends ================================================================================ Kapitel 2: ... zu verlieren? ---------------------------- Als Ryoma in dieser Nacht erneut keinen Schlaf fand, entschied er sich dazu in die Küche zu gehen, um sich etwas zu Essen zu machen. Allerdings blieb er im Türrahmen stehen, als er Inui sah, der irgendwas am Laptop schrieb. Er haderte einen Moment mit sich, ob er hier bleiben oder doch wieder ins Bett gehen sollte. Ihm wurde die Entscheidung jedoch abgenommen, als sein Senpai den Kopf hob und ihn anblickte. „Ah, Echizen, wie ich sehe kannst du nicht schlafen? Möchtest du wieder meinen Schläger haben?“ „Nein danke, Senpai.“ Inuis Augenbraue flog hoch und augenblicklich klappte er den Laptop zu, womit er sich ihm vollständig zuwandte. Leicht wurde Ryoma rot und verfluchte sich seine Kappe nicht auf zu haben. Etwas zögernd trat er an den Tisch heran. Eigentlich vertraute er sich selten seinen Senpais an … und erst recht nicht so verrückten wie Inui, aber Ryoma brauchte etwas Informationen und wer konnte diese ihm besser beschaffen, als der Datenspieler … „Senpai ich hätte eine Frage …“ „Geht es um Fuji?“ Etwas blinzelte Ryoma und wurde sofort rot auf seinen Wangen. Das schien Inui zu reichen, denn er schlug sofort seinen Ordner auf und schrieb sich eine Notiz auf. „Inui-senpai könntest du bitte … also … musst du wirklich darüber schreiben?“ „Hm? Bittest du mich hiermit, das Gespräch nicht zu notieren?“ „Ja, ganz genau.“ So ernst wie er es in der Situation konnte, blickte er gegen die verspiegelten Gläser. Seufzend schlug sein Senpai schließlich den Ordner wieder zu und er überschlug seine Beine. Aufmerksam blickte er Ryoma an und wies ihm gleichzeitig mit der Hand an, sich zu setzen. Für einen Moment musste Ryoma das Bild eines Psychiaters verdrängen … Inui könnte dem äußerlich sehr nahe kommen. Etwas unangenehmes Schweigen herrschte im Raum, da sich Ryoma nicht sicher war wie er beginnen sollte. Inui hingegen schien geduldig wie immer. Das war eine der wenigen Eigenschaften, die er an dem Brillenträger wirklich mochte. Seine Ruhe und die Geduld. Jedoch merkte der Datenspieler recht schnell, dass der Jüngere den Mund wohl nicht aufbekommen würde. Das witzige war – wie Inui fand – dass Ryoma wirklich kackendreist war, doch die Sache schien ihm so nahe zu gehen, dass er wirklich stumm zu sein schien. Was ihm verdeutlichte, dass er am Morgen wohl doch etwas Wichtiges mitbekommen hatte und auch nicht ganz falsch an seiner These lag. „Seid ihr zwei zusammen – du und Fuji?“ „Was?! Iie … ich meine … nein. Nein…“ Ryoma versuchte dieses merkwürdige Gefühl zu unterdrücken, welches begann sich in ihm aufzubauen. Dieses Kribbeln und gleichzeitig diese Enttäuschung. Es machte ihn einfach fertig nicht zu wissen, was er wollte. „Aber du willst, dass ihr zusammen seid? Entnehme ich das letztere Nein nämlich aufgrund der leisen Tonlage richtig … so kommen wir auf einen Pro-…“ „Könntest du bitte deine Berechnungen sein lassen? Ich bin nicht auf irgendwelche Statistiken aus, Inui-senpai.“ Leicht neigte Inui den Kopf und musterte Ryoma hinter seiner Brille aufmerksam, bevor er schwach nickte. Allerdings würde es nun schwieriger werden, wenn er seine Berechnungen zurückhalten sollte. „Nun gut. Aber da du es nicht abgestritten hast … möchtest du eine Beziehung mit Fuji?“ „Ich weiß nicht ... vielleicht?“ „Hm, das ist kompliziert. Hast du mit ihm bereits darüber gesprochen?“ Etwas unwohl fühlend, rutschte Ryoma auf seinem Stuhl herum. Er wünschte sich wirklich nichts sehnlicher, als im Moment Klarheit über das zu haben, was er wollte. Und wie er es ausdrücken sollte. Doch wie, wenn alles an das er denken konnte, Fujis weiche Lippen waren und seine zärtlichen Hände? „Na ja … so halb?“ „Okay, also wenn ich es richtig verstanden habe – heute Morgen, dann seid ihr euch wohl näher gekommen, was dir wiederrum Angst gemacht hat, weil ihr euch noch nicht gut genug kennt. Du weißt allerdings nicht mal wieso es dir Angst macht?“ Etwas schräg sah er Inui an, der den Nagel wohl auf den Kopf getroffen hatte, wobei es Ryoma absolut nicht gefiel, wie aufmerksam der Brillenträger war. Er sah so vieles und meist mehr, als für seine Augen bestimmt war. Irgendwann würde das Inuis Verderben werden, dachte sich Ryoma, während er langsam nickte. „Nun … weißt du Echizen, manchmal ist es ganz gut entgegen seiner Angst zu handeln. Das Gefühl der Angst ist instinktiv in uns allen verankert. Es dient dazu den Menschen vor Verletzungen zu schützen. In deinem Fall, hast du wohl Angst emotional verletzt zu werden.“ „Nein, ich habe keine Angst dass er mich verletzt. Ich … ich denke nur nicht, dass … Ich kann nicht gut mit Gefühlen umgehen. Das konnte ich noch nie und erst recht nicht mit Nähe. Das ist … ich fühle mich gerade, als würden elf Monate in einem Schnellzug auf mich zurasen und ich habe keine Möglichkeit es zu verhindern, weil ich ja bereits schon so empfinde. Ich mag ihn ja und ich weiß auch, dass er mich mag. Aber … wenn ich das nicht hinbekomme. Dann … tue ich ihm doch weh.“ Da war es. Seine Angst … Ryoma konnte nicht glauben, dass er es ausgesprochen hatte. Und das auch noch vor seinem Senpai. Dieser hingegen schien ziemlich … unbewegt hinter der Brille und Ryoma wünschte sich dieses dämliche Ding weg, um wenigstens etwas Emotion zu sehen. Stattdessen seufzte Inui leise und beugte sich etwas zu ihm, um die Hand auf seine Schulter zu legen. „Denkst du nicht, dass Fuji intelligent genug ist, um zu wissen wie du dich gerade fühlst? Er kennt dich, zumindest deine Eigenarten, bereits seit zwei Jahren …“ „Nein, das denke ich nicht, sonst hätte er mich ja heute Morgen nicht einfach stehen gelassen.“ „Oh.“ Ja Oh! Ryoma nickte schwach und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Leicht verschränkte er seine Arme vor der Brust und starrte auf irgendeinen nicht existenten Punkt im Raum, nur um seine Gefühle zu unterdrücken. „Weißt du, Kaoru war anfangs auch etwas schwer zu verstehen. Er schien immer so … angespannt, wenn ich in seiner Nähe war. Aber mit der Zeit hat es sich gelegt. Das schien … mir damals auch recht normal. Und wenn Fuji dich wirklich mag, dann wird er schon Rücksicht auf deine Gefühle nehmen. Zumindest sprechen meine Prozentsätze dafür, dass er dich sehr mag.“ „Und … wenn nicht? Wenn es nicht genug ist?“ „Hm.“ Ryoma blickte Inui kurz an, eh er den Blick wieder abwandte. Die Sache mit Kaidoh überraschte ihn gar nicht. Dass die Beiden was am Laufen hatte, wusste er schon länger. Allerdings beruhigte es ihn, dass er nicht alleine war, mit dem Problem der Nähe. „Oh … ich … geh dann mal. Gute Nacht, Echizen.“ Etwas verwirrt hob er den Kopf und so schnell konnte er nicht schauen, war Inui auch schon weg. Toll, zuerst verjagte er Fuji und nun auch noch einen weiteren Senpai. Vielleicht konnte er am nächsten Morgen ja weiter machen. Waren ja eh nur noch ein paar Stunden. „Du sprichst also mit Inui über uns?“ Erschrocken fuhr Ryoma zusammen, als er die Stimme hörte und wandte den Kopf um, um Fuji anzusehen. Automatisch bekam er ein Déjà-vu. Der Tensai ging langsam um den Tisch herum, um sich neben ihn zu setzen, allerdings wandte er sich ihm dabei zu. „Du hast gelauscht, ja? War‘s informationsreich?“ „Es war keine Absicht.“ „Hm.“ Ryoma nickte halbherzig und warf ihm einen kurzen Blick zu, eh er die Arme erneut distanziert vor der Brust verschränkte. Leise seufzte sein Gegenüber und er beugte sich etwas vor, wobei er die Hände auf Ryomas Knie legte. Alleine die Berührung reichte ihm aus, um in ihm Herzklopfen hervorzubringen. Wie machte Fuji das nur? „Ryoma … das heute Morgen tut mir leid.“ „Die Sache … oder das Gespräch? Beziehungsweise, dass du mich einfach stehen gelassen hast?“ „Saa, Letzteres.“ Er war wirklich bemüht, ihn ausdruckslos anzusehen, doch war es schwer, wenn Fujis blaue Augen ihn so intensiv anblickten. So … voller Gefühl und Intensität. Sein Herz begann erneut zu rasen und in seinem Bauch begann es zu kribbeln. Ryoma schimpfte seinen Körper als Verräter, wenn dieser so weiter machen würde. Wie sollte er denn da rational denken können? „Weißt du, ich mag dich, weil du so bist wie du bist, Ryoma. Und das heißt auch, wenn du nicht in der Lage bist zu verdeutlichen, wie viel ich dir bedeute … dann ist es okay. Denn, alleine dass du hier sitzt und sogar mit Inui über so etwas sprichst … das zeigt mir ganz deutlich wie viel du für mich fühlst.“ Leicht schluckte Ryoma und eh er sich davon abhalten konnte, zog er Fuji im Nacken zu sich und küsste ihn. Er wusste dabei nicht mal, woher dieses plötzliche Verlangen kam, doch er musste die weichen Lippen einfach spüren. Genießend seufzte er auf, als er den Kuss wieder löste und ihn atemlos ansah. „Ich … okay.“ „Saa, siehst du.“ Und Ryoma sah ganz klar … Fuji mochte ihn so wie er war und seine Ängste nicht gut genug zu sein, brauchte er somit nicht. Genauso wenig musste er sich weiter Sorgen darüber machen, was er wollte. Denn in dem Moment hatte er irgendwie schon genau das, was er wollte. Fuji, der einfach da war. Und das war in diesem Augenblick mehr als genug für Ryoma. „Also … schläfst du wieder bei mir?“ Etwas unsicher sah Ryoma ihn an und neigte ein wenig den Kopf, wobei sich seine Wangen leicht röteten. Das leise Kichern seines Senpais brachte ihn jedoch nur noch mehr dazu, zu erröten. War es nicht schon schwer genug für ihn im Moment? „Saa, wenn du mich so fragst, nur zu gerne.“ Damit stand der Tensai auf und hielt ihm seine Hand hin. Kurz zögerte Ryoma, eh er seine linke Hand hob und sie in Fujis dargebotener schob. Sanft wurde er hochgezogen, an den warmen Körper, was ihm ein sehr angenehmes Gefühl bescherte. Erneut blickten sie sich einfach nur an, was Ryomas Herzschlag nur noch schneller werden ließ. Sanft schlang sich Fujis Arm um seine Hüfte, womit er ihn enger an sich heranzog. Ryoma hob die Hand und legte sie auf seinen Arm, allerdings nicht, um ihn wegzuschieben, sondern um Halt zu haben. „Saa du bist doch nicht etwa nervös?“ Fuji hob amüsiert eine Augenbraue, was Ryoma völlig aus dem Konzept brachte. Verlegen und um es abzustreiten, schüttelte er den Kopf und wollte sich von ihm lösen. Sanft wurde er von dem lachenden Tensai gegen den Tisch geschoben, eh sich die heißen Lippen auf die seinen pressten. Überrascht keuchte Ryoma auf, was ausgenutzt wurde. Er versuchte sich irgendwie zurückzuhalten, seinen Körper nicht einknicken zu lassen. Doch am Ende konnte er sich nur dem intensiven und sehr leidenschaftlichen Kuss hingeben. Seufzend krallte er die Finger In Fujis Oberteil und schob sich ihm automatisch entgegen. Die großen und dennoch sehr feminin wirkenden Hände glitten sanft zu seinen Hüften, wo er hochgehoben und auf den Tisch gehoben wurde. Langsam schob Ryoma die Hände in Fujis Nacken, um sich dort festzuhalten. Erneut ertönte ein leises Keuchen im Raum, allerdings war es sein atemloses, als sie den Kuss lösten. Mit geröteten Wangen, blickte Ryoma zu seinem Senpai. Er war so viel Aufregung und gleichzeitig diese merkwürdig neue Hitze einfach nicht gewöhnt. Jedoch wusste er, dass Fuji ihm das schon beibringen würde. „Also … Ryoma. Magst du das?“ Zuerst war er aufgrund der Frage verwirrt, da Fuji nichts tat, außer zwischen seinen Beinen zu stehen und ihn anzusehen, doch dann senkte er seinen Kopf etwas ab und begann seinen Hals zu küssen. Ryoma schob automatisch seine Finger in die weichen, braunen Haare und seufzte gleichzeitig leise auf. „Saa … ist das ein ja?“ „Mada … mada …“ Der Tensai lachte leise, was ihn regelrecht um den Verstand brachte, da dessen heißer Atem gegen seine Haut schlug. Sanft wurde er gebissen, woraufhin Ryoma leise aufstöhnte. „Senpai!“ „Saa … ich nehme das als ‚ja‘.“ Langsam löste sich Fuji von seinem Hals, nur um ihn erneut sehr intensiv zu küssen. Ryoma begann sich langsam daran zu gewöhnen und er mochte es wirklich. Also schloss er seine Augen und begann seine Ängste loszulassen. Dabei schob er sich seinem Tensai etwas entgegen und ging auf die Intensivität des Kusses voll ein, was Fuji nach einigen Minuten ein genießendes Seufzen entlockte. Ein letztes Mal wurde über seine Lippen geleckt, als sich Fuji von ihm löste und ihn zärtlich ansah. „Hm … du lernst so schnell, Ryoma. Ich denke … wir sollten in unser Zimmer gehen.“ Erneut errötete Ryoma, doch diesmal ignorierte er es gekonnt. Stattdessen nickte er leicht und ließ sich von dem Tensai vom Tisch ziehen, nur damit dieser ihn an seine Seite zog, während sie zu – nun ihrem – Zimmer gingen. Ryoma lächelte innerlich. Ja er lernte wirklich schnell und das nicht nur im Tennis. Überrascht musste er feststellen, dass es das erste Mal innerhalb von 24 Stunden war, das er an Tennis dachte. Es überraschte ihn sehr, doch gleichzeitig wusste er, dass er bei all den Gedanken um Fuji und ihrer … Sache eben nicht viel Zeit hatte, um an den Sport zu denken. Und zum ersten Mal, fand er es nicht erschreckend, sondern in irgendeiner merkwürdigen Art sogar … normal. Inui der etwas außerhalb gewartet hatte, dass Beide wieder auf ihr Zimmer verschwinden würden, betrat das Esszimmer wieder, um seine Sachen zu holen. Ein leichtes Lächeln umspielte dabei seine Lippen. Kaidoh würde ihm wohl etwas schuldig sein, denn nun hatte er die Wette gewonnen, dass Ryoma sich auf Fuji einlassen würden. Beide passten einfach gut zusammen. Und er hatte das schon vor Monaten gesehen, als die Beiden angefangen hatten sich in der Nähe des Anderen irgendwie eigenartig zu verhalten. Kaidoh hingegen hatte versichert, dass Echizen sich nie auf den gruseligen Tensai einlassen würde, weil er dafür einfach viel zu zurückhaltend war. Wie er sich irren konnte. Allerdings würde Kaidoh sich diesen Fehler schnell verzeihen, sobald er sie zusammen sah. Sie waren wahrlich ein schönes Paar. Die Frage die sich ihm jedoch stellte war, wie lange es dauern würde, bis Echizen endlich begreifen würde, dass egal wie sehr er versuchte seine Gefühle zu verstehen, er die ganze Sache nur noch verkomplizieren würde. Inui war sich jedoch sicher, dass der Tensai ihn darauf schnell bringen würde … wenn sogar körperliches Verständnis dafür nötig war … ~*~ Ryoma schnurrte leise, während Fuji ihm mit seinen zärtlichen, langen Fingern durch die Haare streichelte. Nun lagen sie schon seit geraumer Zeit wieder im Bett und obwohl sie eigentlich schlafen sollten, konnte sich keiner dazu durchringen. Viel zu schön war es, einfach nur die Nähe des Anderen zu genießen. Zwar schockte es Ryoma sehr, wie angenehm er es fand, die Berührungen, sowie die Nähe. Aber gleichzeitig war es ihm auch egal. Es war zu schön, als dass er es bestreiten wollte. Sein Kopf lag auf der Brust des Tensais wo er den kräftigen und ziemlich schnell gehenden Herzschlag hören konnte. Es gefiel ihm, diese körperliche Reaktion auszumachen, zeigte sie doch Ryoma, dass er nicht der Einzige war, der irgendwie aufgeregt war. Denn sein Herz schlug ebenfalls schnell aufgrund der Nähe des Tensais. Und es gefiel ihm, zu wissen, dass er ihm wohl genauso unter die Haut zu gehen schien, wie es Fuji bei ihm tat. ~*~ Drei Monate waren bislang vergangen, in denen Ryoma ernsthaft versuchte sich Fuji zu öffnen und zu zeigen, dass er in ihn verliebt war. Allerdings stellte es sich für ihn viel schwieriger heraus, als er dachte. Denn jedes Mal wenn er davor war direkter zu werden, bekam er Zweifel. Sie verbrachten zwar zusammen unzählig viel Zeit miteinander und waren einander dabei sehr nahe. Doch je näher die U.S. Open kamen, desto mehr bekam er auch Schuldgefühle, sowie Zweifel. Zweifel darüber, ob Fuji auf ihn warten würde, sollte er gehen. Denn die Zeit, die sie nicht miteinander verbrachten, war Fuji sehr oft – in Ryomas Augen zu oft – mit Tezuka zusammen und meist schienen die Beiden dabei unter sich zu sein. Und es bescherte ihm ein sehr merkwürdiges Gefühl, wenn er daran dachte. Also was würde passieren, wenn er zu den Open ging? Denn Ryoma hatte eine Einladung erhalten und er wollte auch gehen, doch gleichzeitig wollte er auch nicht so lange von Fuji getrennt sein… „Saa … du tust es schon wieder.“ „Hm?“ Fuji seufzte leise und warf ihm einen zweifelnden Blick zu. Ryoma erkannte seinen Fehler sofort, weswegen er etwas unsicher den Blick senkte. Warum musste er auch so schwer darin sein, ihm zu zeigen, wie viel ihm Fujis Nähe überhaupt bedeutete. „Entschuldige.“ „Schon gut. Soll ich noch mal anfangen oder soll ich gehen?“ „Wie … wie du möchtest.“ Sie saßen seit ein paar Stunden auf Ryomas Bett, wobei Fuji ihm von seinen Kakteen erzählte und dazwischen abschweifte zu Mizuki, der wohl seinen Bruder zu verführen schien. Irgendwo dazwischen war Ryoma unweigerlich in seinen Schuldgefühlen versunken. „Gut, dann gehe ich.“ „Moment … warte!“ Ryoma sprang auf und hielt ihn am Handgelenk fest, woraufhin ihn sein Freund etwas überrascht anblickte. Sobald er in die blauen Augen sah, fühlte er schon wieder diese Hitze und dieses Kribbeln in sich aufsteigen und ihm fehlten einfach die Worte. „Nun sag‘s endlich!“ „Was?“ „Sag es endlich!“ Sprachlos starrte er den Tensai an, wobei seine Hand von seinem Handgelenk rutschte. Ein wenig genervt hob sich eine der braunen Brauen, was ihn nur noch mehr fertig machte. Es war so schwer mit Fuji auf ein Level zu kommen. Er liebte ihn doch, aber gleichzeitig fühlte es sich an, als würde Fuji irgendetwas erwarten … und Ryoma konnte ihm nicht mehr geben, wenn er nicht wusste wie er das anfangen sollte. „Ich gehe … in einer Woche fliege ich nach Amerika. Für einige Zeit.“ „Hm. War das so schwer?“ Langsam ging Ryoma zurück zu seinem Bett, wo er sich auf die Kante setzte und Fuji zusah, wie er seine Sachen packte. Dabei fragte er sich, woher der Tensai davon wusste, dass er überhaupt teilnahm. Bislang war die Teilnehmerliste nicht veröffentlicht worden. „Woher …“ „Tezuka.“ Natürlich von ihm. Er senkte etwas den Blick. Es war ja nicht so, dass er Tezuka nicht respektierte oder nicht mochte. Für ihn war sein Buchou besonders. Doch tat sich seit ungefähr zwei Wochen in ihm der Gedanke auf, dass die Beiden sich näher waren, als es der Fall sein dürfte. Und wenn er dem Glauben schenken konnte, dann hielt ihn hier doch eh nichts mehr. Fuji musterte seinen Freund, der schon wieder diesen Blick hatte und er fuhr sich durch die Haare. „Schau nicht so. Wir sind befreundet und nichts weiter.“ „Hm.“ Von dem Thema inzwischen wirklich müde, stand Ryoma auf und begann sein Bett zu machen. Er wollte nichts mehr von diesen Freundschaftsbekundungen hören. Es tat ihm bereits mehr als weh, an Fuji zu zweifeln, da brauchte er nicht noch mehr Bekundungen. „Ryoma …“ „Was?“ Verletz sah er Fuji an, bevor er sich wieder abwandte. Ryoma kannte den Ton inzwischen in Fujis Stimme und es war wie ein Messer, dass ihm das Herz zerschnitt. Schließlich wurde er etwas bestimmter als nötig umgedreht und durch dringlich angesehen. „Du gehst, okay. Nicht ich. Du bist es der gehen wird, also hör auf hier den Verletzten zu spielen!“ „Ja aber nur, weil ich nicht einmal weiß, ob mich hier etwas hält.“ „Oh gut zu wissen. Weißt du was … geh. Geh und von mir aus, bleib da. Denn Tennis ist und wird immer deine erste Wahl sein. Viel Spaß.“ Ryoma sah den Schmerz in den blauen Augen, gleichzeitig jedoch auch etwas anderes, was er nicht einzuordnen wusste. Ruckartig wandte sich Fuji von ihm ab, griff nach seiner Tasche und verließ sein Zimmer. Ergeben schloss er langsam die Augen und hob seine Hand an die Stirn. Unterdrückt schluchzte Ryoma. Er wollte Fuji doch gar nicht verlieren und er wollte auch nicht dass sie sich trennten. Und am aller wenigsten wollte er gehen. Aber er bekam diese Sache zwischen ihnen nicht auf die Reihe. Er war doch so in ihn verliebt, wieso fiel es ihm denn dann so verflucht schwer das zu zeigen? ~*~ Es war soweit … Die freudigen Augen seiner Teamkammeraden strahlten ihm aufmunternd, sowie bewundernd entgegen. Sie freuten sich für ihn und trotzdem fühlte sich Ryoma schlecht. Schlecht, weil Fuji und er sich getrennt hatten und seit dem auch auf dem Court, sowie in der Schule getrennte Wege gingen. Schlecht, weil auch Tezuka ihm die kalte Schulter zeigte. Und umso schlechter, weil er am Vortag gesehen hatte, wie beide alleine im der Umkleide waren und er wollte nicht wissen, was sie getan hatten. „Nya, du wirst mir so fehlen, Ochibi!“ Eiji krallte sich an ihn fest und er wünschte sich, dass es nicht Eiji wäre, der ihn hielt. Aber Fuji war nicht hier. Genauso wenig wie Tezuka. Beide Tatsachen hinterließen unsagbare Schmerzen in seinem Herzen. Sein Flug wurde aufgerufen und er wandte sich ein letztes Mal an seine Freunde. Dabei setzte er ein leichtes, Ryoma-typisches Grinsen auf und zog etwas an seiner Kappe. „Viel Glück, Echizen!“ „Mada mada dane, Senpais.“ Das erntete ihm ein erfreutes Lachen, doch er wollte nur eines hören … Somit wandte er sich um und ging zum Gate, wo er sein Ticket abgab und durch den Gang ins Flugzeug ging. Bei jedem weiteren seiner Schritte, fiel es ihm schwerer zu atmen und er fragte sich – wieso jetzt. Er wusste doch bereits seit Wochen, dass er fliegen würde. Fuji und er waren nicht erst seit gestern getrennt und er wusste auch nicht erst seit gestern, dass zwischen seinem Ex Freund und seinem Buchou irgendwas war. Ruckartig blieb er stehen, wobei eine ältere Dame beinahe in ihn hineinlief. ~ „Syusuke und ich sind nicht zusammen.“ ~ Nein … sie mussten allerdings nicht zusammen sein um irgendetwas zu tun. ~ „Saa, es gibt Menschen die mögen so etwas …“ ~ In seinen Augen sammelten sich Tränen und er hatte Mühe sie nicht fallen zu lassen, doch es war schwer, denn je mehr er darüber nachdachte, desto mehr Sinn ergab es in seinen Augen. ~ „Unsere Beziehung macht wirklich Spaß, ne Ryoma?!“ ~ Er hatte mit ihm gespielt. Fuji hatte nur … gespielt und deswegen hatte Ryoma sich selbst dazu nicht durchringen können, weil er es die ganze Zeit geahnt hatte. Ryoma hatte es geahnt und … Er war so verflucht blind. Verzweifelt schluchzte er auf und erntete die verwirrten Blicke Fremder. „Entschuldigen Sie, geht es Ihnen gut?“ Ohne auf die besorgte Frau zu achten, drehte er sich um und lief zurück. Dass er seine Sachen im Flieger hatte, interessierte Ryoma dabei nicht. Er musste das ein für alle Mal klären. ~*~ Atemlos stand Ryoma vor der Haustüre von Fujis Zuhause und drückte auf die Klingel. Er wusste, dass seine Eltern nicht zuhause waren, da ihr Auto fehlte. Aber dass Fujis Fahrrad dort stand und Licht im inneren des Hauses brannte, bewies, dass sein Ex Freund anwesend war. Immer und immer wieder drückte er die Klingel, bis ihm geöffnet wurde. „Kö … Ryoma?“ „Du hast mich belogen und benutzt.“ Verletz blickte er in die blauen Augen, die in ihm bislang immer das Gefühl von Hitze gegeben hatten. Doch im Moment fühlte er sich nur dämlich, weil er auf ihn reingefallen war. Dämlich und Schwach, weil er hier stand und weinte, obwohl der Tensai ihn gewiss schon längst abgeschrieben hatte. „Ich habe … Ryoma beruhige dich, was ist los?“ „Ich weiß es. Du und Tezuka … er ist dein Ex Freund … er ist der, der diese ‚Dinge‘ mag und zwischen euch war etwas, nicht wahr. Und mit mir hast du nur gespielt … richtig?“ „Ich …“ „Richtig?!“ Dass Fuji daraufhin etwas den Blick senkte, war für Ryoma ausreichend genug. Seine Tränen ließen sich auch nicht mehr zurückhalten, haltlos liefen sie über sein Gesicht und Ryoma fühlte sich im Leben nie schrecklicher. „Du wolltest immer wissen … warum ich dir nicht sagen kann wie viel du mir bedeutest? Deswegen … ich war nur … zu dämlich um es zu begreifen.“ Damit drehte er sich um und ging. Das war so typisch für ihn. Nicht nur, dass er nach elf Monaten erkannte verliebt zu sein, da er kannte er auch noch viel zu spät, was in ihrer Beziehung eigentlich falsch lief. Er liebte Fuji, aber … es würde sich wohl nie ändern, dass er zwischen den Beiden stehen würde. Es würde immer Tezuka mit in dieser Sache geben. Immer … Das einzige was Ryoma in dem Moment wollte … einfach nur von ihnen weg zu kommen. Er würde zum Flughafen fahren, mit dem nächst besten Taxi und … Ryoma hob den Kopf, als das Letzte was er hörte lautes Hupen und Reifenquietschen war, dann wurde alles schwarz … ~*~ Piep Sein Kopf tat schrecklich weh … Piep Ryoma versuchte sich zu erinnern wo er war, beziehungsweise daran, wieso sein Körper so schmerzte … Piep Vorsichtig öffnete er seine Augen, wobei ihm selbst das Schmerzen bereitete. Leise keuchte er auf, als das helle Licht ihn blendete und er drehte den Kopf stöhnend weg. Wo zum Teufel war er? Es roch so abartig intensiv nach Chlor und Desinfizierungsmittel. Diesmal langsamer als zuvor, öffnete er die Augen. Nach dem zweiten Versuch konnte Ryoma sie wenigstens lang genug offen halten, um zu sehen, dass er wohl oder übel in einem Krankenhaus lag. Angestrengt versuchte er sich zu erinnern, wieso. Allerdings war da nur Leere und Schwärze. Ryoma wusste nur noch, dass er Fuji mit seiner Erkenntnis konfrontiert hatte und wie dieser völlig ungerührt schien. Der Schmerz den Ryoma bei der Erinnerung spürte, ließ seine Augen tränen und er versuchte nicht mehr daran zu denken. Langsam drehte er den Kopf in die andere Richtung und erstarrte… Der brünette Haarschopf, der auf seiner Bettkante ruhte, den kannte er besser als seinen eigenen. Eine seiner Hände hielt Ryomas und je mehr Gefühl er in seine Glieder bekam, desto deutlicher spürte er die Hitze von ihr ausgehen. Für den Moment wollte Ryoma es genießen, doch er entschied sich dagegen und entzog ihm die Hand, was ihn leise keuchen ließ vor Schmerz. Erschrocken fuhr Fuji zusammen und seine blauen Augen öffneten sich sofort. „Oh mein … Schwester!“ Die laute Stimme Fujis ließ ihn zucken, da sein Kopf eh schon genug dröhnte. Sofort trat eine Schwester ins Zimmer, sowie kurz darauf ein Arzt. „Wie schön Sie endlich bei Bewusstsein zu sehen, Echizen-kun.“ „Was … mache ich hier?“ Als er sprach spürte er, seine trockene Kehle und wie merkwürdig es sich anfühlte zu sprechen. Die Schwester goss sofort ein Glas Wasser für ihn ein. Dabei half sie ihm etwas, als er trank. Schließlich sah er wieder zu dem Mann. Ryoma entschied sich dafür Fuji erst mal zu ignorieren. Der Arzt griff nach seinem Krankenblatt, welches an seinem Fußende hing und notierte sich etwas, eh er ihn sanft, besorgt und dennoch erleichtert anlächelte. „Sie wurden von einem Auto angefahren. Dabei haben sie sich drei Rippen gebrochen, mehr Sorgen hingegen haben wir uns um ihren Kopf gemacht. Sie hatten eine schwere Gehirnerschütterung und lagen zwei Tage im Koma. Allerdings hatten sie auch unheimliches Glück. Ihnen hätte viel Schlimmeres zustoßen können. Es war alleine ihr Glück, dass der Fahrer schnell genug reagiert hat.“ Er hatte einen Unfall? Hartnäckig versuchte er sich zu erinnern, doch es war alles schwarz und … blau … Für einen kurzen Moment schoss ihm das Bild von Fujis Augen entgegen die über seinem Gesicht schwebten und wahnsinnig verängstigt blickten. Doch war das Bild so schnell verschwunden, dass Ryoma es nicht zuordnen konnte. „Wir geben Ihnen jetzt noch ein Schmerzmittel, damit Sie sich noch etwas ausruhen können, okay. Ihr Freund kann Sie ja bis dahin noch etwas aufklären. Allerdings sollten sie sich schonen.“ Ryoma drehte den Kopf etwas um die Schwester genau zu beobachten, als sie ihm etwas spritzte. Dann lächelte sie ihn sanft an und ging. Es dauerte nicht lange, da begann das harte Ziehen und Stechen in seinem Oberkörper endlich nach zu lassen. Und für einen Augenblick vergas er, dass Fuji überhaupt noch im Raum war. Erst als er ein leises Schluchzen hörte, drehte er den Kopf danach um. Und es schockte Ryoma ihn so zu sehen. Er kannte Fuji als den immer lächelnden Jungen, der nichts ernst nahm. Er kannte Fuji als einen sadistischen Jungen, der es liebte alles und jeden um sich herum ins Chaos zu stürzen. Aber er hatte Fuji noch nie weinen gesehen… Ryoma biss sich leicht auf die Lippen, denn er wusste nicht was er tun konnte. Schwerfällig rutschte er etwas hoch, um wenigstens seine Hand auf Fujis Kopf zu legen, den er so verzweifelt in seinen Händen vergraben hielt. „Ich dachte, dass du … ich wollte dich doch nicht … ich bin dir nachgelaufen, aber du warst … und das Auto … Ich dachte du wärst …“ „Fuji … atme!“ Er ignorierte den Schmerz, als er sich vorsichtig etwas im Bett aufsetzte. Dabei biss er die Zähne zusammen, um sich nicht der Schwärze hinzugeben, die sich so wohltuend für den Moment um ihn ausbreitete. Schließlich öffnete Ryoma die Augen wieder und er fuhr mit der Hand sanft durch die braunen Haare. „Du musst atmen…“ Fuji hob seinen Kopf und die blauen Augen, die ihn bislang immer so intensiv angesehen hatten, sie sahen wieder so ängstlich. Wie in diesem kurzen Moment, den er sah. Und Ryoma fiel es wieder ein – an das Letzte, bevor er in der Schwärze unterging … ~ Die Reifen quietschten so laut, dass es Ryoma regelrecht erstarren ließ. Das grelle Licht nahm ihn gefangen und bevor er reagieren konnte traf ihn ein heftiger Schmerz. Im nächsten Moment schien alles so unklar und völlig unfokussiert um ihn herum. Er fühlte sein Herz rasen und alles tat ihm weh. Seine Brust, sein Kopf. Ryoma konnte nicht mal atmen. Er hörte so viele durcheinander in sich greifende Geräusche, doch die eine Stimme … „Ryoma … bitte … du darfst nicht … bitte du darfst nicht …“ Irgendetwas schob sich in seinen Blickfeld und alles was er sah war braun und intensives blau. Die Stimme hörte sich so verzweifelt an und dieses blau … es war so schön, doch die Schwärze die von ihm Besitz ergriff, war viel schöner … schmerzfreier. „Ryoma…“ ~ „Es tut mir so schrecklich leid! Ich wollte … Oh Gott, ich wollte dir doch nie wehtun!“ Er musste schlucken und die Hand, die er sanft in seinen braunen Haaren vergraben hatte, rutschte langsam hinab, über seine nasse Wange. Fuji ergriff sie und hielt sie fest, als wäre es das einzige, was ihn am Leben erhalten könnte. „Das … ja ich war mit Tezuka zusammen … nur anders … und … ich mochte dich so sehr, aber … ich dachte nicht du würdest … Verflucht ich wollte dir damit nicht wehtun. Ich wollte nur nicht … ich wollte selbst nicht verletzt werden. Und als Tezuka sagte du würdest gehen … ich dachte einfach nicht nach.“ Ryoma blickte ihn einfach nur ein. Völlig unbewegt, obwohl es so vieles in ihm anrichtete. Es tat ihm so weh, Fuji weinen zu sehen, so völlig verzweifelt und haltlos, denn es erinnerte ihn daran, wie er sich gefühlt hatte, nachdem es ihm erst bewusst wurde … „Ich habe dich geliebt … und ich … ich liebe dich immer noch.“ Da hatte er es … Das war es, was er nie sagen konnte, weil ihn immer etwas zurück gehalten hatte. Doch nun wusste Ryoma, dass er es sagen musste, sonst würde er vielleicht nie mit Fuji abschließen können. Die blauen Augen weiteten sich daraufhin, was ihn dazu brachte wegzusehen. Er wollte nichts daraufhin hören, keine Erwiderung, einfach … Er wollte nur noch damit abschließen. „Ich liebe dich auch.“ „Was?“ Sein Herz schlug so heftig, dass die Maschine neben ihm unangenehme Geräusche machte. Ryoma jedoch konnte ihn nur anstarren. Fuji liebte ihn? So wie er ihn? Und dennoch hatte er … „Und was war … vor ein paar Tagen? Ich sah dich mit Tezuka in der Umkleide.“ „Wir haben geredet. Ryoma ich schwöre dir, das da nichts war. Ich war nur so traurig, weil du am nächsten Tag fliegen wolltest. Ich … wollte zum Flughafen, aber Tezuka meinte es wäre nicht gut. Es würde uns beiden nur noch mehr wehtun.“ „Aber du hast mich nun mal hintergangen … du hast mit mir gespielt… wieso?“ Leicht biss er sich auf die Lippen und Ryoma versuchte die Tränen zurück zu halten. Selbst, wenn Fuji ihn liebte, dann verstand er es dennoch nicht. „Ich dachte einfach, dass es dann einfacher wäre, die Trennung zu verkraften.“ „Wenn du mich hintergehst?“ „Nein. Wenn ich gewusst hätte, wie du wirklich empfunden hättest …“ „Ich hätte dich doch nie an mich heran gelassen, wenn ich nichts für dich empfinden würde.“ Entkräftet lehnte sich Ryoma im Bett zurück und hob seine Hand an die Stirn. Ihm wurde schwindelig. Das war für den Moment einfach zu viel für ihn und das verkraftete er nicht mehr. „Fuji … geh einfach.“ „Nein!“ „Fuji …“ „Nein, ich habe den Fehler einmal gemacht. Ich gehe nicht mehr.“ Ryoma blickte ihn für einen langen Moment aus seinen müden Augen an, eh er den Kopf wandte und auf den Schwesternrufknopf drückte. Kurz darauf kam die junge Frau von eben und fragte ob alles in Ordnung sei. „Können Sie meinen … Freund vielleicht raus begleiten? Und ich will … bitte besuch mich nicht mehr.“ Es tat ihm wahnsinnig weh, das zu sagen, doch er hatte nicht die Kraft im Moment, sich mit Fuji auseinander zu setzen. Die Schmerzmittel mochten ja gegen die Schmerzen in seinem Körper wirken, doch nicht gegen das, was die Anwesenheit des Tensais in ihm auslöste. Damit musste er alleine fertig werden und dafür war er im Moment wirklich nicht fähig. Er spürte den traurigen Blick, jedoch wich er ihm aus. In dem Augenblick fühlte er sich so schwach wie nie. Erst, als die Schwester mit Fuji aus dem Raum war, erlaubte Ryoma seine Tränen laufen zu lassen. Verzweifelt schob er die Finger in seine Haare und schluchzte. Wieso konnte es nicht einfacher sein. Und wieso war es so verflucht schwer los zu lassen? Da bevorzugte er sogar die Schwärze … ~*~ Zwei Tage später nach seinem ‚Erwachen‘ saß Ryoma wieder in der Schule, wobei er das ganze Mitleid bereits nach einer halben Stunde nicht mehr hören konnte. Die Lehrer fragten ihn, ob er es ertrug zu sitzen und ob er nicht viel lieber Nachhause gehen würde. Die Mädchen fragten andauernd, ob sie ihm irgendwie zur Hand gehen sollten und Horio … am liebsten wollte er ihn erschlagen mit seinem ‚tut es dir immer noch weh?‘ oder ‚wie fühlen sich gebrochene Rippen an?‘. Ryomas Geduld war wirklich kurz vor dem Kollaps. Das einzige, was er verhindern konnte, war einem seiner Senpais zu begegnen. Keiner von denen wusste bislang, dass er wieder in der Schule war. Und das war auch gut so. Er brauchte im Moment vieles, aber nicht noch mehr Mitleid und ‚ahh‘ oder ‚ohh’. Etwas gelangweilt stützte er sein Kinn in der Hand ab, während sein Blick aus dem Fenster fiel. Hartnäckig versuchte er seine Gedanken nicht in die eine Richtung zu lenken, die sein ganzes Denken umwerfen konnte. Er musste rational bleiben und konnte es nicht gebrauchen sich seinem emotionalen Schmerz hin zu geben. So war er nie gewesen und er würde so nicht werden. Fuji hatte ihn verletz. Er hatte ihm so wehgetan mit dem, dass Ryoma nicht wusste, ob er ihm je verzeihen könnte. Zwar wusste er, worauf er sich bei ihm einließe, doch … Fuji hatte damals gesagt, er würde ihn auch mögen, also … sollte man doch meinen, dass er nicht mit ihm spielen würde. Und Tezuka? Er hatte ihm vertraut. Ihn als größeren Bruder gesehen. Der Buchou riet ihm doch auch damals mehr Zeit mit Fuji zu verbringen. Also wieso das alles, wenn er doch nur wieder verletzt wurde. Ryoma schluckte und er rieb sich mit den Fingern über seine bandagierte Stirn. Er wollte doch nicht darüber nachdenken. Erstrecht nicht, wenn es ihm Tränen in die Augen trieb. „Echizen-kun, geht es dir nicht gut?“ Sein Geschichtslehrer blickte ihn besorgt an und er zwang sich dazu den Kopf zu schütteln. Dieser jedoch schien nicht überzeugt und schickte ihn an die frische Luft. Er schaffte es jedoch noch nicht Treppen zu steigen, weswegen er sich auf eine Stufe setzte und das Gesicht in den Händen vergrub. „Echizen?“ Ryoma versteifte sich automatisch und er presste die Lippen zusammen. Hinter sich hörte er die stetig näher kommenden Schritte seines Buchou’s, weswegen er sich zwang aufzustehen und die Treppe runter zu gehen. Es tat zwar weh, doch er wollte ihn nicht sehen. Nicht jetzt. „Echizen, verflucht … Ryoma!“ Tezuka hielt ihn unnötig grob fest, was ihn leise auf keuchen ließ. Sein Gesicht wandte er dabei jedoch von ihm ab. Er wollte nicht, dass er ihn so sah. Allerdings hob sein Buchou die Hand und drehte seinen Kopf langsam zu sich. „Es tut mir leid.“ Schweigend schüttelte Ryoma seinen Kopf, wobei er bemüht war seine Tränen in den Griff zu bekommen. Was allerdings nicht so leicht war, wenn Tezuka ihn so ansah, als hätte er einen riesen Fehler begangen. Sie hatten alle Fehler begangen. Ryoma hätte sich einfach nie auf den Tensai einlassen sollen, dann wäre nie etwas passiert. Klar, hatte er elf Monate lang diese unentdeckten Gefühle in sich getragen. Doch war das nichts gegen den Schmerz, den er empfand, wenn er jetzt an Fuji dachte. „Du liebst ihn doch oder?“ Er haderte mit sich. Doch konnte Ryoma es wirklich nicht verhindern zu nicken. Tezuka seufzte leise und nahm ihn – auf seine Rippen achtend – in den Arm. Automatisch versteifte er sich etwas und für einen kurzen Augenblick stellte sich ihm die Frage, warum er sich darauf einließ. Doch wusste er, tief in sich. Egal was sie in der Sache an Fehlern begannen hatten, sie doch alle gute Menschen waren. Und so sehr wie er Fuji liebte, so sehr respektierte er Tezuka als Mensch und Buchou. Doch hieß es nicht, dass er sich ihnen noch mal nähern musste … egal ob es Tezuka oder Fuji war. „Lass … mich einfach los. Und dann … irgendwann … kann ich dir vielleicht auch verzeihen.“ Langsam ließ Tezuka ihn wieder los und Ryoma sah den etwas enttäuschten Ausdruck in den hellen, braunen Augen schimmern. Doch er war fertig damit, sich um die Gefühle anderer zu scheren. Ryoma hatte es zugelassen. Die Liebe, die Sehnsüchte, die Nähe … und was hatte er bekommen? Verrat, ein gebrochenes Herz, Lügen und Kummer. „Ich steige aus dem Team aus. Sobald ich wieder spielen kann, bin ich hier weg.“ Damit fuhr er sich über die feuchten Wangen und ging vorsichtig die Treppe wieder hoch. Am Absatz sah er Fuji, der ihn völlig geschockt über seine Worte anblickte. Wobei es Ryoma nicht wunderte, denn wo Tezuka war, schien Fuji nie weit und es zerriss ihn sein eh schon gebrochenes Herz. „Ich bin mit euch fertig.“ Kühl blickte er Fuji an, bevor er an ihm vorbei ging und sich einen anderen Weg suchte, um aus dem Gebäude raus zu kommen. Denn das einzige war Ryoma in dem Moment brauchte, war Luft. Sonst würde er den Schmerz nicht mehr ertragen… ~*~ „Du hast Besuch…“ Ryoma hob seinen Blick aus dem Geschichtsbuch und nickte Nanako leicht zu, als sie kurz vor ihren Worten an seine offene Türe klopfte. Sanft lächelte sie und hielt die Türe für jemanden auf. Sein etwas neugieriger Blick wurde ausdruckslos. Erst als seine Cousine die Türe hinter Fuji geschlossen hatte, erlaubte er es sich zu sprechen. „Was bildest du dir ein, hier einfach aufzutauchen?“ „Ich denke, dass wir immer noch ein Gespräch offen haben.“ „Das denkst auch nur du!“ Er stand von seinem Bett auf, um zur Türe zu gehen, doch hielt der Tensai ihm um die Hüfte fest. Ein schmerzvolles Geräusch entwich Ryoma und er schlug Fujis Hand weg. „Entschuldige ich vergas …“ „Geh einfach wieder, bevor ich mich vergesse.“ „Nein, ich gehe nicht, eh ich dir nicht das sage, wofür ich hier bin.“ Stur sah er hoch, in Fujis blaue Augen, eh er sich abwandte und durch die Haare fuhr. Sein Herz schlug so schnell, dass es ihn wahnsinnig machte. Wieso musste Fuji immer noch diese Wirkung auf ihn haben. Es war nicht fair. Er hätte diese Gefühle nie zulassen dürfen. „Warum … warum kannst du … mich nicht damit abschließen lassen?“ „Weil ich dich liebe. Und du sagtest …“ „Ich weiß was ich sagte. Verdammt du …“ Langsam drehte er sich wieder Fuji zu und musterte ihn. Das Schlimme war, dass er ihn einfach nicht loslassen konnte. Er wollte. Bei Gott, Ryoma wollte nichts mehr, als seine Gefühle einfach los zu lassen. Aber Fuji war … er liebte ihn und das bedeutete einfach so viel. Gerade Ryoma war niemand der alle Welt liebte oder an sich heran ließ. Er stieß die Meisten von sich oder wollte einfach nur sein Tennis spielen. Doch … das hier. Er hatte sich wirklich Mühe gegeben, weil er ihn liebte. „Du hast gewusst, worauf du dich einlässt. Du sagtest, du würdest mich so mögen wie ich wäre und es sei dir egal ob ich dir zeigen könnte, wie viel du mir bedeutest. Weißt du wie ich mich jetzt fühle? Du hast mich erst da reingezogen. Durch dich, hab ich gesehen dass ich elf verfluchte Monate in dich verliebt war. Und dann … ich hab’s doch wirklich versucht. Drei Monate lang… Hat dir das denn nichts bedeutet?“ Etwas verzweifelt sah er Fuji an und es brachte ihn beinahe um, es ihm zu sagen. Ihm zu sagen, wie er empfand. Und in all der Zeit hatte er die Selbstzweifel. Die Schuldgefühle, weil er meinte nicht gut genug zu sein. Nicht gut genug, wenn er einen Kuss auf dem Schulhof nicht erwiderte … Nicht gut genug, wenn er lieber Tennis spielte, als in eine Kakteenausstellung zu gehen … Aber er hatte sich verflucht noch mal bemüht. Ryoma besuchte mit ihm Yuuta, damit er mit Mizuki ‚plaudern‘ konnte, während Fuji sich mit seinem Bruder unterhielt. Er gab Fuji all seine ersten Male. Seinen ersten Kuss, sein erstes Mal … alles … selbst sein Herz … Fuji trat an ihn heran, was Ryoma alleine aus dem Grund zulassen musste, weil der Schreibtisch in seinem Rücken ihm kaum Platz zum Ausweichen ließ. Sanft legte der Tensai seine warme Hand auf Ryomas Wange. „Es hat mir mehr bedeutet, als du denkst. Ryoma ich kann ohne dich nicht atmen … Du fehlst mir so sehr.“ Ryoma spürte wie sich sein Herz zusammenzog. Was sollte er denn sagen? Alles in ihm tat weh, wenn er Fuji sah. Und dabei war es nur das, was er empfand wenn er ihn sah. Alleine seine Anwesenheit … seine Wärme … Ohne es zu wollen, schmiegte er sich gegen die Handfläche. „Fuji bitte …“ „Als wir uns damals gegenüber standen … im Regen. Da traf es mich wie ein Blitz. Und eh ich mich versah verliebte ich mich in dich. Nur … Ryoma Intelligenz hin und her … ich bin auch nur ein Mensch. Ich habe einen Fehler gemacht. Und wenn ich es könnte, würde ich alles ungeschehen machen. Ich würde zu dir gehen und dich küssen. Weil ich weiß, dass du seit dem Spiel ebenso empfunden hattest. Und ich würde dich nie mehr los lassen. Aber das kann ich leider nicht. Aber ich kann … ich kann hier sein, bei dir und dir versprechen, das ich nie wieder so eine Scheiße baue. Du bedeutest mir so viel. Also bitte … bitte!“ Seine Worte waren so voller Verzweiflung, dass Ryoma nicht glauben konnte, dass sie von Fuji kamen. Es erinnerte ihn daran, wie traurig und verzweifelt er im Krankenhaus geklungen hatte. Und er fühlte die Hand auf seiner Wange zittern, wie er es noch nie gefühlt hatte. Langsam hob er seine Hand und nahm sie von seiner Wange, nur um sie festzuhalten. „Du tust mir weh.“ „Was ich … entschuldige.“ Sofort ließ Fuji ihn los und Ryoma schüttelte schwach seinen Kopf. Hart schluckte er die Tränen runter und für einen Moment zögerte er. Doch dann sah er ihn wieder an. „Du sagst du kannst nicht atmen, wenn ich nicht bei dir bin. Ich bin nicht mehr ich, wenn du da bist. Ich kann nicht klar denken, denn alles was ich will, das bist du. Du bringst mich dazu den Unterricht vorzeitig zu verlassen, nur damit wir in deinem Stundenwechsel ein paar Minuten für uns haben. Du … bringst mich dazu vier Stunden Mizuki zuzuhören, wie er über indische Seide philosophiert. Und du bringst mich dazu … lieber aus dem Tennisteam auszusteigen, als noch mal mit dir und Tezuka auf dem Court zu stehen. Ich bin auch nur ein Mensch. Nur habe ich mich bemüht, weil ich dich liebte. Doch jetzt … ich weiß nicht, wie wir das wieder hinbekommen sollen. Denn vergessen kann ich das nicht.“ Während er sprach, senken sich Fujis Lider etwas ab, doch Ryoma sah ihn. Den Schmerz in den blauen Augen, sowie die Schuldgefühle. Sachte wurde ihm die Hand entzogen und Fuji nickte etwas. Ryoma wusste, dass es nicht fair war, ihm gegenüber. Doch er musste es einfach sehen~ wie viel Fuji bereit war aufzugeben, wenn er ihn wirklich liebte. „Wenn dem so ist … dann trete ich aus und lasse dich in Ruhe. Du wirst mich nicht mehr sehen.“ „Du würdest mich los lassen, ja?“ „Wenn es dir damit besser ginge …“ Fuji drehte sich um und ging zur Türe, doch hielt er ihn am Handgelenk fest. Es machte Ryoma zwar Angst, aber in der Zeit in der sie zusammen waren, hatte er eine einzige Sache mit Gewissheit über ihn herausfinden können und daran gab es keine Zweifel. Fuji trat nie einen Schritt zurück. Egal von was oder wem. Er gab nie etwas auf, wenn es ihm ein Besseres Gefühl gab und er hörte nie auf zu kämpfen. Doch würde er ihn nie loslassen, wenn er nicht wüsste, dass es Ryoma dadurch besser ginge. Dass er es tat, das bewies ihm nur eine Sache, die für ihn für Bedeutung war. Ohne auf den Schmerz an seiner Seite zu achten, hob er die Hand und schob sie ihm in den Nacken. Unnachgiebig zog er Fuji zu sich hinab und küsste ihn auf die weichen Lippen. Verzweifelt küsste er ihn, wobei Fuji seine Arme sanft um seine Hüfte schlang und sich mehr zu ihm beugte, damit er sich nicht so zu strecken brauchte. Als sie sich lösten, lehnte Ryoma seine Stirn gegen die des Tensais und blickte in seine blauen Augen. „Wehe du lässt mich noch mal los!“ Damit küsste er ihn wieder, wobei er nicht wusste ob der etwas salzige Geschmack von Tränen von ihm oder Fuji kam … ~*~ Ein Monat später ~*~ Sein Herz raste vor Aufregung und Adrenalin, welches durch seine Adern gepumpt wurde. Ryoma wusste nicht, wann er das letzte Mal so viel Spaß bei einem Match gehabt hatte und gleichzeitig so gefordert wurde. Er spürte den Sand unter seinen Turnschuhen aufwirbeln, als er Richtung Netz lief. Den Schmerz in seiner Seite nahm er kaum noch wahr. Ryoma sprang, holte aus … und traf. Atemlos sank er auf die Knie und starrte auf die gegnerische Linie. Er hatte es geschafft … „7:5 Echizen gewinnt.“ Seine Freunde jubelten aufgrund des tollen Spiels, doch alles was ihn interessierte war sein Gegner. Langsam stand Ryoma vom Boden auf und ging zum Spielfeldrand, wo der Brünette sich bereits ein Handtuch holte und ihm eines mit der anderen Hand hin hielt. „Und … hakst du mich jetzt ab?“ „Hm, noch nicht.“ Leicht frech sah er hoch in die blauen Augen und er lächelte schließlich. Sanft zog ihm Fuji die Mütze vom Kopf und beugte sich zu ihm hinab. „Noch nicht? Oder nie?“ „Mada mada …“ Fuji ließ ihn nicht aussprechen und küsste ihn stattdessen hingebungsvoll, während Ryoma die intime Berührung nur zu gerne erwiderte. Ihm war bewusst geworden, dass es doch wirklich egal war, ob andere sahen, dass er auch Schwächen hatte. Denn selbst wenn … Fuji war eine Schwäche, die Ryoma mit allem verteidigen würde. Und er würde zu ihm stehen. Sie hatten beide ihre Fehler begangen, nun hieß aus ihnen zu lernen und an Neuem zu wachsen. Denn von nun an, war Fuji ein Teil von ihm … ebenso wie Tennis oder Karupin. Nur, dass sich der Tensai seinen ersten Platz mit seiner Katze teilen musste. Was jedoch keinem der Beiden etwas auszumachen schien. Sein geplanter Ausstieg aus dem Team hatte sich diesbezüglich in Rauch aufgelöst, als Tezuka aus heiterem Himmel verkündete, nach Deutschland zu gehen, um sich der weiteren Nachbehandlung für seinen Arm zu kümmern. Doch Ryoma wusste, dass Fuji seine Hände da mit drinnen hatte. Und innerlich war er froh darum, dass Tezuka ging. Der Respekt war aus unerfindlichen Gründen für den Jungen noch da, doch würde Ryoma in ihm nie mehr das sehen, was er einst in ihm sah. Und seit her lief es in ihrer Beziehung umso besser, denn er musste sich nicht andauernd an dem Älteren versuchen zu messen. Stattdessen schoss sich Tezuka diesmal selbst ins Aus und ging. Für Ryoma eröffnete sich eine bislang unbekannte Chance, denn kurz darauf fragte ihn Ryuuzaki-sensei, ob er nicht das Team als Buchou übernehmen sollte. Und so verrückt es sich anhören mochte, dachte er ernsthaft daran, das Angebot abzuschlagen. Fuji hingegen war es, der ihm sagte, dass er als Buchou mehr als geeignet wäre. Zwar hing viel mehr Zeit mit an dieser neuen Verantwortung, doch Fuji schien es nicht zu stören. Er wusste nun, wo er bei Ryoma stand und diesen Platz würde er sich nicht mehr vermasseln lassen. Fuji war in ihrer vorherigen Beziehung so von seinen eigenen Zweifeln zerfressen gewesen, dass er völlig übersah, was für Opfer Ryoma für ihn brachte und Dinge für ihn tat, die er eigentlich nie für einen anderen tun würde. Stattdessen sah er nur, was Ryoma nicht tat und eh er sich versah begann er seine Vergleiche zwischen Tezuka und Ryoma zu machen, was ihn wieder zu ihrem Buchou trieb. Heute würde er sich für diesen fatalen Fehler selbst nicht verzeihen. Doch tat er das einzige, was ihm logisch erschien. Denn im Sinne von Ryomas Zukunft würde er es nicht zulassen, dass er das Team verlassen würde. Egal ob es für die Open wäre oder wegen seiner eigenen Fehler. Weswegen er Tezuka dazu brachte wieder nach Deutschland zu gehen. Denn auch wenn ihr Buchou in allem ein Meister zu sein schien, Fuji konnte mittels seiner Manipulationen alle dorthin bringen, wo er sie wollte. Und das letzte, wo er Tezuka wollte, war hier. Fuji wollte diesmal alles richtig mit Ryoma machen und es schien, als wären sie endlich auf den richtigen Weg. Zusammen gingen zu Richtung Umkleide, wobei Ryoma seine Finger durch seine Bespannung schob. Kurz sah er zu Fuji, der schweigend neben ihm lief und neigte etwas den Kopf. „Wollen wir nachher zu Yuuta?“ „Saa … und was machen wir mit Mizuki?“ „Hm. Ach inzwischen hab ich mich an ihn gewöhnt. Ich muss zugeben, dass es echt interessant ist zu hören wie lange es braucht, um Seide überhaupt verarbeitungsfähig zu machen …“ Etwas überrascht darüber stockte Fuji in seinem Schritt und warf Ryoma einen ernsthaft zweifelnden Blick zu. „Echt jetzt?“ „Nein, es ist die Hölle. Aber … er ist okay.“ Leise lachte er auf und zog Ryoma sanft an der Seite zu sich heran, eh er ihm einen Kuss auf die Schläfe hauchte. „Na wenn es dich nicht stört. Ansonsten bin ich sicher, dass Mizuki gerne gegen dich im Tennis verlieren würde.“ Amüsiert schüttelte Ryoma den Kopf aufgrund seines Vorschlags. Langsam blieb der Kleinere stehen und sah ihn aus seinen schönen Katzenaugen intensiv an, wobei er seine Arme um Fujis Nacken schob. „Na und wenn nicht, musst du eben herhalten.“ „Saa … für dich gerne.“ Ryoma lächelte mehr und zog ihn sanft zu sich hinab, um ihn zu küssen. Dabei schob er sich eng an den Tensai heran und ignorierte die schaulustigen Blicke der Anderen. „Ich liebe dich. Und ihr läuft noch zehn Runden!“ Bei letzterem erhob Ryoma die Stimme, während sein verliebter Blick auf Fuji blieb. Ja sie waren eindeutig dabei den richtigen Weg einzuschlagen und diesmal … diesmal würden sie es schaffen, weil Ryoma kein einziges Aus mehr akzeptieren würde. Sie blieben im Spiel und wenn es nach ihm ging – für immer! ~*~ Ende ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)