The World is Ours von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Peter, wir sind reich.“ ungläubig sahen große Augen auf den Koffer voll Geld. Der magere Mann seufzte glücklich: „Ich hätte nie gedacht, mal so viel Geld zu haben.“ Lautes Lachen, dann sagte Peter: „Der Vollidiot hat mir doch tatsächlich die fünfzigtausend Berry für den runtergekommenen Kahn gezahlt.“ „Haha wie blöd muss man sein, um die alte Betty zu kaufen? Bestimmt ist der schon lang abgesoffen.“ - „Ja, wirklich. Wie blöd muss man sein? Wobei ich ihm noch davon abgeraten habe, irgendwelche Dummheiten zu machen.“ erschrocken wandte Peter sich um und sah an der Wand hinauf. Dort saß Masao und grinste ihn an. „Yo. Hättest was dagegen, mir mein Geld zurück zu geben? Oh, und das von meinem Freund.“ seine blauen Augen verdunkelten sich. Er wirkte wie der leibhaftige Tod. Als Peter versuchte wegzulaufen machte Masao eine Bewegung, zu schnell um sie zu erfassen. Feine Eisenketten schossen aus seinen Ärmeln, direkt hinter dem fliehenden Mann her. Eng umschlungen sie Peter und mit einem kräftigen Ruck, verfrachtete Masao ihn wieder auf seinen vorherigen Platz. Mit starren, unergründlichen Augen schaute er ihn an. „Nē, onegai.“ ~ ~ ~ Depressiv, frustriert, am Boden zerstört – Kazuki verkörperte in etwa alle Arten der Niedergeschlagenheit. Schon seit einer Woche hing er leblos in der Gegend herum und tat rein gar nichts mehr. Ja gut, es war wirklich kein Grund zum Feiern, verlor man sein ganzes Geld – oder ging es im Meer unter. Aber das war Kazuki's eigene Schuld gewesen. Er hatte gleich gesagt, das würde nichts werden. Seufzend sah Masao seinem Freund zu, wie dieser halb auf dem Tisch lag als hätte er allen Grund zu leben verloren. „Alter, jetzt reiß dich mal zusammen. Du kannst nicht die ganze Zeit so 'ne Fresse hinziehen.“ sagte er als Kazuki ihn, wie drei Tage Regenwetter, ansah. Wollte er auf ewig den Hintergangenen spielen? Na das konnte ja spaßig werden. Tief vergrub er die Hände in den Hosentaschen und kickte einen Stein beiseite. Er konnte Kazuki schon verstehen. Jahrelang hatte er gearbeitet und sich abgerackert, um seinen Traum vom eigenen Schiff zu verwirklichen und dann so was. Ja, er verstand es. Ihn ließ es auch nicht kalt, dass nun alles futsch war. Sein eigenes Geld war mit in die Anschaffung der Schrottlaube geflossen und das war nicht wenig gewesen. Außerdem hatte er hier auch weg wollen. Runter von der Insel, raus in die Welt und neue Orte, Leute und Dinge sehen. Aber es sollte halt noch nicht sein, bei Gott. Dafür gab es bestimmt einen guten Grund – er musste ihn nur finden. Verwirrt blieb er stehen als er raues Lachen in einer völlig menschenleeren Straße hörte und sah sich um. Niemand, nicht eine Person, war auf dieser Straße zu finden. Erst dachte Masao, er habe es sich nur eingebildet, doch als er weiter lief hörte er es erneut. Vorsichtig schielt er in eine Sackgasse, aus welcher die Stimmen zu kommen schienen. „... fünfzigtausend Berry.“ Seufzend erhob er sich. Masao hatte schon recht. Er konnte nicht auf Ewig Trübsal blasen – irgendwann war Schluss. Und, wenn er ein Schiff und raus auf's Meer wollte, dann brauchte er Geld. Bekanntlich konnte man dieses aber nicht mit jammern verdienen. Er würde sich einen neuen Job suchen müssen. Eigentlich würde er gern wieder seinen alten Knochenjob machen, aber als er so plötzlich gekündigt hatte, war der Boss ausgerastet. Rausgeworfen hatte er ihn und ihm sehr deutlich weiß gemacht, er brauche sich nie mehr dort blicken lassen. Das war wohl Kazuki's größter Fehler gewesen – sah man von Betty einmal ab. Er war sauer. Nein, viel mehr als das. Was war mit dieser Stadt los? Niemand wollte ihm einen Job geben. Knurrend warf er den Katalog mit Anzeigen quer durch den Raum als die Tür aufging. „Ah!“ knapp verfehlte er den hereinkommenden Masao und knallte an die Wand. Verwirrt blinzelte dieser, sah auf die herausgefallenen Seiten. „Wieder unter den Lebenden, wie ich sehe.“ sagte er und warf Kazuki einen vielsagenden Blick zu. „Gut, da du voller Energie steckst, kannst du gleich mitkommen.“ ohne auf die Flüche seines Freundes einzugehen, zog er diesen mit sich. „Hey! Warte, Masao. Ich- Uah!“ der Schwarzhaarige blieb so plötzlich stehen und ließ seinen Arm los, dass Kazuki das Gleichgewicht verlor und schließlich mit rudernden Armen zu Boden fiel. „Itai~ Man, du spinnst doch, du ...“ all die Verwünschungen und Beleidigungen blieben ihm im Hals stecken als er auf sah. Wunderschön und friedlich trieb das kleine Fischerboot im Meer. „Masao~, du-“ - „Lass stecken, Alter.“ angewidert hob er die Hand und hielt ihn sich vom Leib als er sah wie seinem besten Freund Rotz und Wasser herunter liefen. Das war widerlich. „Du Penner bist echt das Beste, was mir je passiert ist.“ schniefte Kazuki und wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht. Freudig sprang er zu dem Boot und begutachtete es von allen Seiten. Es war eine wahre Schönheit, fand Kazuki. „Aber sag mal, woher hattest du das Geld?“ neugierig sah er Masao an. Er konnte sich nicht erklären, wie dieser so viel Geld in der kurzen Zeit hatte auftreiben können. Jedoch gab Masao keine Antwort und zuckte nur mit den Schultern. Kazuki sollte nicht wissen, dass er Peter, den Verkäufer von Betty, in einer einsamen Gasse kopfüber hatte aufgehängt und ihn solang gepiesackt hatte, bis er mit der Sprache raus gerückt war. Nein, das musste Kazuki nun wirklich nicht wissen. Erstaunlich einfach schafften sie es diesmal aus der Bucht. Keine Schwierigkeiten oder Probleme. Als Masao seinen Freund fragte, wo sie denn eigentlich hin wollten, sah dieser ihn perplex an. „Na, zur Grand Line. Wohin denn sonst?“ sagte er mit einer Selbstverständlichkeit, als wäre Masao der größte Idiot auf Gottes Erdboden. Nun ja, vielleicht war er das auch. Anders konnte er sich nicht erklären, wieso er Kazuki's Traum so viel Bedeutung zumaß und das Geld aufgetrieben hatte. Nur ein wahrer Vollidiot würde das tun. Gut, einzig für Kazuki hatte er es nicht getan. Es war auch sein Wunsch gewesen, von Kahakai zu verschwinden, aber um dies zu tun hätte es weitaus mehr Möglichkeiten gegeben als nur Pirat zu werden. Denn, ganz zweifelsfrei, das würden sie werden – Piraten. „Du spinnst doch.“ - „Ha! Das sagt derjenige, der uns im Kreis navigiert.“ seit geraumer Zeit stritten sie, in welcher Richtung die Grand Line lag. Keiner von ihnen hatte die geringste Ahnung vom Navigieren, geschweige denn Kartenlesen. „Ich sag dir, wir müssen nach Norden.“ überzeugt von sich zeigte Kazuki in eine Richtung. „Schön. Aber erstens kommen wir aus'm Norden und zweitens liegt da Westen.“ vor Scham errötete Kazuki ein Wenig und blinzelte verlegen. Das konnte jedem einmal passieren. „Dann sag du doch wo wir hin müssen, Schlaumeier.“ Völlig ruhig besah Masao sich die Karte, dann nickte er sicher. „Da lang.“ er deutete nach Südost und rollte die Karte zusammen, ehe er sie Kazuki über brat. „Ich sagte, da lang. Wende schon den verdammten Kahn. Aber plötzlich!“ grummelnd machte der Größere sich an die Arbeit. „Klugscheißer.“ leise verfluchte er Masao, der dies mit purer Ignoranz konterte. Die Beiden verstanden sich, wie immer, einfach blendend. Mehr oder weniger. Summend saß Kazuki auf der kleinen Fischerkabine. Seine Augen glänzten vor Freude in einem mysteriösen Grün. So glücklich war er schon lang nicht mehr gewesen. Okay, außer das eine Mal, als er es geschafft hatte in weniger als dreißig Minuten zwei Kästen Bier zu leeren. Wer wäre da nicht glücklich? Allein der Alkohol reichte dazu schon aus. Zufrieden ließ er sich zurück fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Ja, so ließ es sich leben. Kein Stress, keine Verpflichtungen. Wäre da nur nicht ... „Sag mal,“ nachdenklich sah Masao erst in Richtung Horizont, dann zu ihm, „wo ist eigentlich unser Proviant?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)