Dangerous Minds von NobodiesBunny91 ================================================================================ Kapitel 2: Hades ---------------- Ciél erwachte diesen Morgen, etwas unsanft. Das schrille Klingeln von seiner Haustür ließ den dunkelblonden langsam wach werden. Noch etwas schlaftrunken wankte er zu seiner Haustür und sah durch den Türspion. Durch die kleine Glaslinse sah er seinen älteren Kollegen, der etwas blass vor seiner Tür stand. Verschlafen öffnete er die Haustür und ein Teil von seinem Hemd rutschte ihm von der Schulter. „Guten Morgen, womit kann ich dienen?“ fragte Ciél ein wenig verschlafen und rieb sich die Augen. Sein Kollege räusperte sich und richtete seinen Kragen. „Ihnen auch einen schönen Morgen, Ciél. Nun er ist eigentlich weniger schön...“ setzte er an und wandte den Blick ab. Nun war Ciél wach. „Was ist passiert?“ fragte er ein wenig nervös. Ciél´s Partner sah ihn mit gemischten Gefühlen an. „Nun es ist so....heute morgen hat man ihre Vermieterin tot auf gefunden....“ sagte er mit neutraler Stimme. Der dunkelblonde schluckte und trat ein Schritt zurück in seine Wohnung. „Wie bitte?“ fragte Ciél nach. Er glaubte sich verhört zu haben, doch das Gesicht von seinem Kollegen sagte etwas anderes. „Komm mit“ kommandierte der Ältere und Ciél schwang sich nur seinen Morgenmantel über und folgte seinem Partner hinunter in die Erdgeschosswohnung wo sein Vermieterin wohnte. Innerlich war er auf alles vorberietet, doch als sie die Wohnung erreichten, bot ihm ein reines Bild des Grauens. An allen Wänden klebte Blut und Eingeweide. Schnell drehte Ciél den Blick ab, und versuchte sich zu beruhigen und vor allem sich nicht zu übergeben. Er wandte sich ab und ging raus an die frische Luft und versuchte den blutigen Geruch aus seiner Nase zu bekommen. Es dauerte einige Zeit bis sich der Gestank aus seiner Nase löste, doch als er endlich sicher ar das ihn der Geruch nicht weiter verfolgte, drehte er sich wieder seinem Wohnhaus zu. Doch etwas in der langsam ansammelnden Menschenmassen zu wandte, bemerkte er den gleichen Mann wie gestern. Sein altmodischer Zylinder verriet ihn. Ciél versuchte sich alles an dem Kerl ein zu prägen. Doch das einzige,was ihm wirklich ins Auge stach war das scharlachrote Haar von dem Fremden. Deswegen konnte Ciél auch lange nicht die Augen von dem Fremden lassen. „Ich glaub den Typen, hab ich schon mal gesehen.“ murmelte er zu sich selbst und als er einen Schritt auf den Fremden zu gehen wollte, merkte er plötzlich das ihn was festhielt. Ciél drehte sich um, um zu sehen wer ihn da festhielt. „Sie können den Tatort nicht verlassen, Mulhouse!“ knurrte sein Partner und verstärkte den Griff um den Oberarm von Ciél. Der dunkelblonde wollte sich befreien, doch es gelang ihm nicht. „Bitte, lassen sie mich los. Ich hab eine verdächtige Person entdeckt!“ sagte Ciél und versuchte sich immer noch zu befreien. „Und wie sah diese Person aus, wenn ich fragen darf?“ fragte der bullige Mann. Ciél seufzte und gab es auf sich zu befreien. „Nun, die Person war an beiden Tatort und sie war schwarz gekleidet und trug einen altmodischen Zylinder, wie aus dem 18. Jahrhundert, oh und die Person hatte scharlachrote Haare.“ beschrieb Ciél und überlegte ob er nicht´s ausgelassen hatte. Der Griff von seinem Kollegen lockerte sich und dann lies er schlaff den Arm fallen. Kalter Schweiß trat dem Mann auf die Stirn und ein leichter Schauer machte sich auf seinem Rücken breit. „Bist du sicher???“ hakte der Mann nach. Ciél nickte. Der Mann merkte wie ihm die Farbe aus dem Gesicht verschwand. „Auf keinen Fall verfolgen wir nicht diesen Mann!“ knurrte Ciél Kollege. Der Blonde zuckte zusammen. „A... Aber der Mann kann ein wichtiger Zeuge sein!“ wandte Ciél ein. „ICH HAB GESAGT NEIN!!!“ brüllte der Mann regelrecht und Ciél zuckte noch mehr zusammen. Am Hals von Ciél Kollegen konnte man die Adern sehen die hervor traten. Der dunkelblonde sah den älteren Man verängstigt an. Dieser seufzte und richtete wieder seinen Kragen. „Wir haben genug hier zu tun und keine Zeit irgendwelche Zeugen zu suchen. Also zurück an die Arbeit.“ sagte der Mann und ging wieder in Richtung des Gebäudes. Ciél senkte den Blick. Warum hat sein Kollege eben so heftig reagiert. Und was hat es mit dem Mann auf sich? Ciél sah über seine Schulter in die Menschenmenge. Der Mann war verschwunden. Nach dem man in der Wohnung der alten Frau alles gesichert hatte und die Leiche abtransportiert hatte, konnten die Polizisten den Tatort betreten. Ciél sah traurig auf den alten Orient-Teppich ihm Wohnzimmer, der regelrecht von dem Blut der Vermieterin durchtränkt war. „Welch Wahnsinniger hat hier gewütet?“ murmelte einer der Polizisten. Ciél sah zu dem Mann hinüber. Er hatte recht....welcher Mensch würde so etwas einer alten wehrlosen Frau antun. Diese Brutalität, mit der sie ermordet wurde, sprechen für einen Killer, dennoch....wie kann es sein das niemand etwas gehört oder gesehen hatte. Ciél ging durch die Wohnung und suchte nach irgendetwas. Etwas was ihm helfen würde den Fall zu lösen. Er ging in die Küche und sah einen Stapel von Briefen durch, bis ihm etwas ins Auge sprang. Auf dem Esstisch lag, ordentlich zusammen gefaltet ein Hemd von Ciél. Der dunkelblonde blinzelte kurz. Er erinnerte sich das ihm bei der letzten Wäsche, ein paar Knöpfe abgegangen waren. Da er in Punkto nähen nicht sonderlich begabt war, fragte er seine Vermieterin ob sie es für ihn nähen konnte. Mit einem freundlichen Lächeln hatte sie es ihm abgenommen. Das war das letzte mal wo er sie lebend gesehen hatte. Traurig seufzte er. „Mulhouse! Haben sie etwas gefunden?!“ rief sein Kollege. Ciél zuckte zusammen und drehte sich in die Richtung aus der die Stimme kam. „Ähm nicht´s besonderes! Nur ein paar Briefe und ein Hemd!“ rief Ciél zurück. Ein leichtes brummen kam aus dem Wohnzimmer. Ciél ging zu dem Fenster in der Küche und sah hinaus. Er folgte mit den Blick ein paar Wolken, bis ihm etwas ins Auge sprang. Auf der Mauer die das Grundstück von dem des gegenüberliegendem Grundstück trennte saß jemand auf der Mauer. Ciél lehnte sich weiter vor und schon bald sprang ihm die Farbe rot in die Augen. Der Blonde staunte nicht schlecht, als die Person auf der Mauer ihn an grinste und ihn zu sich winkte. Ciél ging zu der Hintertür und rannte zu der Mauer hin. Leicht außer Atem kam er zu der alten Steinmauer an und hob den Kopf. „Sieh an, sieh an...was für ein niedlichen Ermittler ich hier hab.“ schnurrte der Fremde. Ciél funkelte den Mann an. „Wer sind sie und was haben sie an dem Tatort zu suchen?“ fragte Ciél. Doch der Fremde fing an zu lachen. „Nein, du scheinst mir einer von der neugierigen Sorte zu sein. Nun gut, ich gib dir ein kleinen Tipp:Ich bin aus dem gleichen Grund hier wie du.“ sagte er und zwirbelte eine von den langen roten Strähnen zwischen seinen Fingern. Ciél sah in verwirrt an. „Sind sie auch von der Polizei?“ fragte er verwirrt doch der Rotschopf grinste erneut. „Von der Polizei bin ich nicht, aber...ich sorge auf meine Art für Recht und Ordnung.“ murmelte er und zog seinen Zylinder mehr in sein Gesicht. „Wie hab ich das den zu verstehen?“ hakte Ciél nach. Der Rotschopf neigte leicht den Kopf und schwieg ein paar Sekunden. „Wie ist dein Name Junge?“ fragte der Fremde. Ciél verschränkte die Arme vor der Brust. „Tut das was zu Sache?“ grummelte er. „Nein, aber ich bin nur neugierig. Ich weiß halt gern nur den Namen von meinem Gegner.“ sagte er. Ciél musste unwillkürlich schlucken. Irgendwas an dem Mann war unheimlich. „Mein Name geht dich nicht´s an.“ sagte Ciél und ging einen Schritt zurück. Der Mann legte einen Finger an sein Kinn. „Nun gut, dann bleiben wir Unbekannte. Ach ja, nur als Info man nennt mich >Undertaker<.“ meinte er grinsend und schwang sich über die Mauer. Ciél blinzelte kurz. „Hey, hier geblieben, ich war noch nicht fertig mit der Befragung.!“ rief Ciél. Er rannte zu dem kleinen Tor was zu der Straße führte doch als er das Tor öffnete war niemand mehr zu sehen. Ciél fluchte leise unter seinem Atem und ballte die Fäuste. Er ging mit langen Schritten wieder zurück zu seinem Haus und betrat die Küche. Ciél setzte sich auf einen der Küchenstühle und murmelte immer noch aufgebracht etwas. Sein Kollege kam in die Küche und wunderte sich wieso sein Schützling so aufgebracht war. Er ging zu ihm hinüber und tippte ihn auf die Schulter. Was aber eher dazu führte das Ciél erschrocken zusammen fuhr und aus dem Stuhl sprang. Schnell wirbelte er herum um zu sehen wer ihn an getippt hatte und atmete erleichtert auf. „Ach sie sind es nur, Herr Kollege.“ murmelte Ciél und beruhigte seinen starken Herzschlag. Der älter Mann sah ihn fragend an. „Wieso so schreckhaft, Ciél. Ist was passiert?“ fragte er verwirrt. Der Blonde sah ihn kurz an und senkte wieder den Blick. Er schüttelte leicht den Kopf. „Nein, ich bin nur etwas überfordert grad....“ setzte Ciél an. „Ich versteh schon, nicht leicht wenn ein Mord gleich vor der Haustür passiert.“ sagte er und lehnte gegen den Holzrahmen der Tür. Ciél nickte stumm. „Jedenfalls...sollten Sie sich was anziehen, so können sie nicht mit auf das Polizeirevier.“ meinte sein Kollege und deute mit dem Kopf auf das zerzausten Aussehen von Ciél. Er blickte langsam an sich hinunter und merkte das er immer noch seinen Pyjama an hatte und darüber sein ausgewaschenen Morgenmantel. Seine Füße waren dreckig durch die aufgeweichte Gartenerde....der Garten. „Herr Inspektor, vorhin hab ich eine verdächtige Person im Garten gesehen. Ich hab sie verhört.“ sagte Ciél. Sein Kollege schnaubte, sichtbar nicht glücklich über die Vorschnelligkeit seines Kollegen. „Ich fragte ob die Person zur Polizei gehörte, doch er sagte etwas seltsames. Er stellte sich selbst als Undertaker vor.“ berichtete Ciél. Die Augen von seinem Kollegen wurde so groß wie Untertassen als er den Namen hörte. Sein Gesicht wurde blass wie ein Leichentuch und kalter Schweiß trat auf seiner Stirn. Er musste sich an dem Holzrahmen abstützten. „Was hast du da grade gesagt, Ciél?“ fragte er mit zitternder Stimme. Ciél sah seinen Kollegen verwirrt an. „Die Person hat sich mit dem Namen Undertaker vorgestellt.“ wiederholte Ciél und der Kollege ging auf die Küchenstühle zu und setzte sich. „Das ist nicht gut Ciél, hast du eigentlich eine Vorstellung wer das ist?“ fragte er den Blonden ohne ihn an zu sehen. „Nein, ich höre den Namen zum ersten Mal.“ antwortete Ciel offen. „Hat er dich nach deinem Namen gefragt?“ fragte er und sah über seine Schulter zu Ciél. Er wirkte besorgt. „Ja, hat er. Ich hab ihm aber nicht geantwortet, der Mann kam mir gleich suspekt vor.“ meinte Ciél und verschränkte die Arme vor der Brust und sah aus dem Küchenfenster. Erleichtert atmete sein Kollege aus und lehnte sich etwas in den Stuhl zurück. „Dann ist gut, tu mir ein Gefallen Ciél. Wenn du ihm noch einmal begegnen solltest, mach einen Bogen um ihn.“ sagte er und richte seine Kleidung als er aufstand. Ciél sah ihn verwirrt an. Doch als er fragen wollte was mit diesem Undertaker nicht in Ordnung war klopfte ihm sein Kollege, beim vorbei gehen auf die Schultern. „Ziehen sie sich was an, wir fahren jetzt zum Präsidium!“ befahl sein Kollege und verlies die Küche. Der Blonde sah ihm verwirrt hinterher, doch gehorchte. Er ging hoch in seine Wohnung und zog sich um. Schnell zog sich Ciél frische Sachen an und packte seine Tasche. Er wusste das es ein langer Tag werden würde. Ciél wusste das so ein Verhör schon recht lange gehen konnte. Langsam ging er die alten Stufen des Hauses hinunter, dabei umklammerte er den Träger seiner Tasche ganz fest. Es war ihm unbehaglich hinten in einen Streifenwagen zu sitzen. Ciél fühlte sich wie ein schwer Verbrecher, obwohl er wusste das er nicht´s getan hatte. Während der Fahrt blickte der Partner von Ciél ein paar mal in den Rückspiegel. Er machte sich Sorgen um seinen Schützling. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln gingen sie in das Gebäude, still lies Ciél den Kopf hängen. Als er in den Verhörraum gebracht wurde und auf den unbequem Aluminium Stühlen platz nahm, sank ihn der Magen immer weiter in die Kniekehlen. Sein Partner wollte ihm etwas aufbauendes Sagen, doch er schüttelte den Kopf und verließ den Raum. Ciél seufzte und lies weiter den Kopf hängen. Er fuhr sich nachdenklich durch die rotblonden Haare. Dann ging mit einem lautem Poltern die Tür auf und eine Mitarbeiterin der Asservatenkammer herein gestolpert. Ciél blinzelte kurz und sah die Frau an. „Ahh, du bist es, Michelle.“ sagte er erleichtert. Die Frau die hinein gestolpert kam richtete ihren Rock und strich sich ein paar von den hellbraunen Strähnen aus dem Gesicht die sich aus ihrem Zopf gelockert hatten. „Ciél, ich hab gehört was passiert ist. Ist auch alles in Ordnung mit dir?“ fragte sie. Ciél nickte steif. „Ja, mir geht’s der Situation entsprechend....Was machst du eigentlich hier?“ gab er zurück und musterte Michelle eindringlich. Sie zuckte zusammen und fing an mit ihren Fingern zu spielen. „Ähm nun ja, ich....wie soll ich sagen......“ stotterte sie und lief leicht rot an. Ciél seufzte und sah aus dem Fenster des Verhörraumes. Ihm gefiel irgendwie die gesiebte Luft nicht, die durch die Gitterstäbe hindurch kam. Dann kam ihm ein Gedanke. Schnell sah er zu Michelle, die sich über die Wangen strich. „Michelle, kann ich dich um einen Gefallen bitten?“ fragte Ciél und legte den Kopf ein wenig schräg so dass ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht fielen. Michelle schluckte und nickte als Antwort. Ciél winkte sie an sich ran. Langsam kam die schüchterne Beamtin auf ihn zu. Als sie auf der richtigen Höhe war flüsterte Ciél ihr etwas ins Ohr. Erst schluckte sie und wollte widersprechen, doch Ciél sah sie mit seinen großen blauen Augen an. Geschlagen seufzte sie. „Okay, ich seh was ich tun kann.“ sagte sie schließlich und Ciél sah sie lächelnd an. „Dank dir ,Michelle.“ bedankte er sich und Michelle drehte sich um und ging aus dem Raum. Nach ein paar Minuten kamen zwei Kollegen von Ciél in den Verhörraum. Sie befragten ihm zu dem Mord an seiner Vermieterin und zu seiner Unterredung mit >Undertaker<. Ciél antwortete ausführlich und korrekt auf die Fragen seiner Kollegen, so wie er es gelernt hatte. Nach einer knappen Stunden war es vorbei und er konnte gehen. Als die dicke Tür des Verhörraumes hinter ihm ins Schloss fiel merkte Ciél wie ihm eine Last von den Schultern fiel. Er ging den Flur entlang und drückte den Knopf von dem Fahrstuhl, der ihn in Richtung Freiheit entlassen sollte. Mit einem metallischem Pling ging die Tür auf und Ciél ging in den Fahrstuhl hinein. Bevor sich die Türen schlossen, wurden diese von einer Hand aufgehalten. Michelle keuchte als hätte sie einen Marathon hinter sich. „Hier....keuch....ich hab gefunden was du suchst.“ sagte sie und reichte Ciél ein dickes Bündel mit Akten. Der blinzelte kurz und nahm es ihr ab. „Dank dir, Michelle. Du bist ein wahrer Schatz.“ sagte er und nahm vorsichtig ihre Hand und drückte einen leichten Kuss drauf. Michelle lief hochrot an. „Ge...Gern gesehen Ciél!“ rief sie, ehe sich die Türen von dem Fahrstuhl schlossen. Ciél lehnte sich gegen die kalte Wand des Liftes und blätterte durch die Akten. Nach ein paar Sekunden fand er was er suchte. Seine Augen blieben an einer Zeile hängen. Es waren Angaben zu einer Zeugenaussage. An der Akte hing noch ein kleines Foto von dem Zeugen. Der Mann trug einen Zylinder und scharlachrote Haare. Ciél grinste als er den Namen lies. >Hades Undertaker< „Hab ich dich!“ murmelte Ciél mit einem breitem Grinsen und ging aus dem Fahrstuhl. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)