Chess von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: The Knight --------------------- The Knight Unendlich langsam legte Mycroft Holmes sein Handy auf den Tisch vor sich, obwohl die Verbindung mit dem Mann am anderen Ende immer noch stand. „Sir? Sir, was sollen wir tun? Sir?“ Mycroft antwortete nicht. Seine Finger fühlten sich taub an, so als würden sie nicht zu seinem Körper gehören. Dann kam die Kälte, die Kälte des Entsetzens, die wie eine Horde Ameisen über seinen Körper krabbelte. Über und unter seine Haut in sein Innerstes, in seinen Kopf, solange, bis nur noch ein Gedanke seinen Kopf beherrschte. Sebastian Moran war gestern Nacht aus dem Gefängnis ausgebrochen und geflohen. Nach James Moriarty der gefährlichste Mann in ganz London. Und eine Lebensgefahr für seinen kleinen Bruder. Ausgebrochen. Verschwunden. Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis er sich zu einem kleinen Nebentisch bewegte und mit zitternden Fingern eine Glaskaraffe öffnete und bernsteinfarbenen Scotch in ein elegantes Glas fließen ließ. Mit dem edlen und starken Alkohol in der Hand ging er zurück zu seinem Handy und nahm dabei einen großen Schluck. Er drückte auf die Kurzwahltaste und hob das Handy an sein Ohr. „Was verschafft mir die Ehre, Bruderherz?“, hob Sherlock mit dunkler und kühler Stimme ab. „Können wir für einen kurzen Moment damit aufhören uns wie Kinder zu benehmen?“, sagte Mycroft verkrampft. „Sherlock, ich will, dass du mir jetzt ganz genau zuhörst.“ „Was hat deine Regierung jetzt schon wieder nicht auf die Reihe gekriegt, Mycroft?“ „Moran.“ Darauf kam keine Antwort zurück. Kein spitzer Kommentar, keine bissige Bemerkung. „Erst ist weg.“, stellte Sherlock schließlich fest. „Gestern Nacht ist er aus dem Hochsicherheitsgefängnis ausgebrochen.“ „Muss ja ein richtig gutes Hochsicherheitsgefängnis gewesen sein, wenn er es geschafft hat auszubrechen.“ Die spitze Zunge war wieder da. „Sherlock, das ist nicht witzig!“, zischte Mycroft. „Du weißt ganz genau, was er will. Du weißt ganz genau, wen er will.“ „Du musst mich nicht daran erinnern.“ „Er hat bereits zwei Mal versucht dich umzubringen, bevor wir es vor acht Monaten geschafft haben, ihn zu schnappen.“ „Und wer hat das noch mal bewerkstelligt? Soweit ich weiß, war es nicht deine Regierung, Mycroft.“ „Du bist zwar derjenige gewesen, der ihn geschnappt hat, aber du wirst dich nicht noch einmal in solche Lebensgefahr begeben.“ Sherlock gab keine Antwort. „Sherlock, hast du mich verstanden?“ Mycrofts Finger krallten sich um sein Handy. „Du wirst nichts machen, um Moran zu schnappen. Ich werde das tun und du hältst dich raus. Du trittst in den Hintergrund, bis...“ „Ich gehe nicht schon wieder ins Exil.“, sagte Sherlock scharf. „Das verlange ich auch gar nicht. Fahr für eine Weile weg, zu unserer Mutter oder tauche in den Untergrund ab, es ist mir egal. Nur verschwinde aus der 221B Baker Street. Hast du mich verstanden?“ „Ich bin nicht taub.“ Mycroft nickte. „Okay, ich rufe jetzt John an. Wenn Moran ausgebrochen ist, sind John und Mary möglicherweise auch in Gefahr.“ „Nein!“ Mycroft fror in der Bewegung ein in der er war. Das Handy am Ohr, das Glas auf halben Weg zu den Lippen. „Was?“ „John hat nichts damit zu tun.“, sagte Sherlock ruhig. „Er soll nichts davon wissen. Es würde ihn nur in Gefahr bringen. Und möglicherweise Mary und dem Baby schaden.“ Eine neue Welle von maßlosen Entsetzen machte sich in Mycroft breit. „Ich soll John also nicht informieren?“ „Nein. Lass ihn in dem Glauben, dass alles in Ordnung ist.“ „Sherlock...“ „Viel Erfolg, beim Schnappen von Moran, Mycroft.“, sagte Sherlock spöttisch. „Du wirst es brauchen.“ Damit war die Leitung tot. Die Verkrampfung seiner Finger um das Telefon löste sich und seine Hand glitt schlapp von seinem Ohr. Er ließ sich jedes Wort von Sherlock durch den Kopf gehen und je mehr er darüber nachdachte, desto mehr ergab es Sinn. Und was da Sinn ergab, beförderte Mycroft in die tiefsten Abgründe seiner persönlichen Hölle. Genau wie vor drei Jahren, als er die Zeitung mit der Titelseite Selbstmord eines falschen Genies in der Hand gehalten hatte. „Oh mein Gott!“ John Watson sah auf die Uhr, als sein Handy klingelte. Es war viertel vor Sechs. Noch eine Stunde und eine Viertelstunde bis er Feierabend hatte. Höchstwahrscheinlich war es Sherlock. Sherlock kümmerte sich nie darum, wann er arbeitete und wann nicht. Doch als er auf den Display sah, leuchtete ihm nicht Sherlocks Name entgegen. Es war Mycroft. Und Mycroft rief ihn nicht wegen Kleinigkeiten an. „Mycroft? Ich bin bei der Arbeit.“ „Ich weiß. John, draußen steht ein Auto für dich bereit. Steig sofort ein.“ John verzog die Lippen zu einem zynischen Grinsen. „Seit wann kündigst du mir an, wann du mich entführst? Ist ja mal was ganz Neues.“ „John, das ist kein Witz! Steig bitte sofort ins Auto.“ Zwei Dinge ließen John in seinem Tun inne halten. Erstens war es Mycrofts Tonfall und zweitens war es die Tatsache, dass er Bitte gesagt hatte. Und normalerweise klang Mycroft nicht flehentlich und sagte größtenteils genau wie sein kleiner Bruder nicht Bitte. „Was ist los?“, fragte er sofort. „Es ist Moran.“ „Wer?“ „Sebastian Moran. Er ist ausgebrochen und hinter Sherlock her.“ Johns Herz machte einen unangenehmen Satz in seiner Brust. Zu gut erinnerte er sich daran, wie Sherlock ihm lang und breit von der Festnahme des Mannes erzählt hatte, der Moriartys rechte Hand gewesen war. Dann riss er sich den Arztkittel vom Leib und schnappte sich seine Jacke. „Hast du Sherlock schon angerufen?“ „Ja, habe ich.“ „Was hat er gesagt?“ „Er hat gesagt, dass ich dir nicht Bescheid geben soll.“ „Warum tust du es dann?“ „John, verstehst du nicht, was ich dir damit sagen will?“, fauchte Mycroft aufgebracht ins Telefon. „Sherlock lehnt es ab, dass ich dich und deine Frau in Sicherheit bringe, wenn der beste Scharfschütze, den England in den Afghanistan-Krieg geschickt hat, frei ist und Jagd auf Sherlock und seine Freunde macht.“ Johns Kehle wurde eng. „Du meinst … Mycroft, verarsch mich nicht!“ Er konnte hören, wie Mycroft tief Luft holte. „Er ist schon bei ihm. Moran hat Sherlock.“ Gelassen drückte Sherlock den Anruf seines Bruders weg und steckte sein Handy in seine Brustinnentasche zurück. Dann legte er die Fingerspitzen aneinander. „Und was machen wir jetzt?“ Sebastian Moran lächelte, während er nach wie vor die Pistole genau auf sein Herz richtete. „Jetzt machen wie einen kleinen Ausflug, Mr Holmes.“ ^^ hallo wieder ein neuer versuch da sebastian in The Empty House ja eine wichtige rolle spielt und ich nur sherlocks rückkehr beschrieben habe, mache ich hier mehr oder weniger meine kleine interpretation von The Empty House XD der titel der FF klärt sich im Laufe der FF auf nur so zur Info: Knight ist der Springer lg und viel spaß C Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)