This Love von irish_shamrock (Kapitel 3 online.) ================================================================================ Kapitel 2: Won't Go Home Without You ------------------------------------ This ♡ Love W o n't G o H o m e W i t h o u t Y o u Der Geschichte zweiter Teil Fast, beinahe hatte er sie erreicht. Doch die junge Dame, die vor ihm und dem eben stattgefundenen Szenario Reißaus genommen hatte, war so schnell und wendig, dass sie locker mit den Jägern der Quidditch-Mannschaft des Hauses Slytherin mithalten würde, wenn sie sich für diesen Sport begeistern konnte. »Rose, Rose jetzt warte doch!«, bat der junge Mann und versuchte das Mädchen bei der Hand zu fassen und es gelang ihm, wenn auch nur für einen flüchtigen Augenblick, da das Fräulein ruckartig stehen blieb. Die aufwendig hochgesteckten, rotbraunen Locken hingen mittlerweile lose auf ihrem Rücken und schwangen über ihre nackten Schultern, als sie innehielt, allem Anschein nach überrascht von seiner flüchtigen Berührung und dem, was er ihr zu sagen hatte. Scorpius wollte etwas sagen, doch brachte er nur schnaufende Laute hervor. Sein Atem ging schwer, da es ihn wahrlich Mühe gekostet hatte, dem Fräulein zu folgen. Rose zählte innerlich bis zehn und sollte er nicht innerhalb der nächsten drei Sekunden etwas sagen, dann würde sie ohne weiteres so viel Raum zwischen sich und ihn, wie sie für nötig erachtete. Noch vernahm sie seinen Atem in ihrem Nacken und spürte die Kälte seiner Finger, als er mit diesen ihr Handgelenk umschloss. Wieder kniff sie die Augen fest zusammen, als wollte sie die letzten Minuten einfach vergessen und ungeschehen machen, allein durch die Tatsache, dass sie die Augen geschlossen hielt. Sie hatte ihn doch gesehen. Ihn und sie. Warum tat man ihr so etwas an? Warum tat das Gesehene von eben nur so sehr weh? Was hatte sie sich nur dabei gedacht, erhofft? Warum hatte sie jemals auch nur eine Sekunde daran gedacht, dass er anders war als andere Jungen? Obwohl sein Atem nun Regelmäßigkeit verklingen ließ, schwieg er. Rose sah sich außerstande, ihm noch länger Gesellschaft leisten zu können, wenn er wortlos blieb. Ohne einen Laut setzte sie sich erneut in Bewegung, entwand ihren Arm seiner Hand und marschierte den spärlich beleuchteten Gang entlang. Seine Worte hörte sie schon längst nicht mehr. Eine dumpfe Taubheit hatte von ihr Besitz ergriffen und schirmte jedes Geräusch ab, das sie daran hindern könnte, kehrt zu machen, um seiner Entschuldigung zu lauschen. So etwas dummes, einfältiges und ahnungsloses wie sie gab es wirklich kein zweites Mal. »Du bist viel zu vertrauensselig!«, hatte ihr ihre Cousine Lily vor nicht allzu langer Zeit vorgeworfen und, zu Rose bitterer Erkenntnis, Recht gehabt. Sie war nun einmal die kleine, naive, liebenswürdige Rose, die stets in allem und jedem etwas positives sah, statt der harten Realität ins Auge zu sehen. »Aber so warst du ja schon immer, und wahrscheinlich glaubst du auch noch an den Weihnachtsmann!«, hatte ihr kleiner Bruder gespottet als er sich in das Gespräch der beiden Mädchen einmischte. Lily hatte ihren Cousin zwar davon gescheucht, doch war Rose das Schmunzeln auf dem, mit Sommersprossen bedecktem Gesicht des Mädchens nicht entgangen. Dass ihr diese Geschichte in diesem Augenblick wieder einfiel, überraschte sie kaum. Aber dennoch: Was war denn so falsch daran wenn man an das Gute glaubte? Nach einer Weile blieb sie stehen und horchte, ob er ihr folgte. Denn das, was eben auf der kleinen, internen Feier geschehen war, nagte noch immer an ihrem Selbstbewusstsein. Und zu allem Übel hatte sich auch noch ihre eigene Cousine an den Jungen heran gemacht, für den sie schon so lange schwärmte. In diesem Moment verfluchte sie das Mädchen. Das kleine Prinzesschen, das immer das bekam, was es wollte und wann es wollte. Ihre Mutter hatte recht, nachdem sie unzählige Frauengespräche mit ihr geführt hatte, in der kleinen Küche des Hauses der Weasleys. »Ich sag es ja, Harry und Ginny verhätscheln sie bis über alle Maßen!«, hatte Hermine, ihre Mutter, gemeint und damit recht behalten! Lily Luna Potter war verwöhnt und konnte es nicht ertragen, wenn jemand etwas hatte, was sie selbst nicht besaß. Rose war so wütend, dass sie gar nicht bemerkte, wohin sie lief. Sie kannte sich zwar einigermaßen gut auf Hogwarts aus, doch waren ihr manche Gänge noch nie vor Augen gekommen. »Mist!«, schimpfte sie und Bitterkeit breitete sich in ihrem Inneren aus. Aber wenn Rose jetzt umkehrte und den Weg zurück lief, würde sie ihm höchstwahrscheinlich in die Arme laufen und das wollte sie auf gar keinen Fall riskieren! Also ließ sie sich irgendwo an einer kalten Steinwand nieder, schlang die Arme um ihre Beine und bettete ihr Kinn auf den Knien. Warum sie? »Warum sie?«, flüsterte er so leise zu sich, als ob er es sonst nicht glauben konnte. Rose war ihm einfach entwischt, ohne ihn anzuhören oder ihm eine Gelegenheit dazu zu geben. Als sie sich aus seinen Fingern herausgewunden hatte, war ein seltsames Gefühl in ihm aufgestiegen. »Scorpius, wo willst du hin?«, die Stimme des Mädchens dröhnte in seinen Ohren und als sie ihn erreicht hatte, beharrt Lily darauf, dass er sie in Augenschein nahm. Mädchenhaft wickelte sie eine Haarsträhne um ihren Zeigefinger und Scorpius ertappte sich bei dem Gedanken, dass jetzt nur noch eine Kaugummiblase zwischen ihren Lippen hervor gepresst werden musste, und sein Albtraum wäre perfekt. Angespannt tippelte sie mit den Füßen auf, sodass ihre Absätze auf den steinernen Boden nur so klapperten. Ihr Tun brachte Lily Luna Potter nur ein Schnaufen und Kopfschütteln seinerseits ein. »Komm wieder rein, die Feier ist noch nicht zu ende.«, meinte sie, trat an seine Seite und griff nach der Hand, die schlaff am Körper des Jungen baumelte. »Warum hast du das gemacht?«, verlangte Scorpius zu wissen und richtete seinen Blick stur geradeaus. »Was?«, das Mädchen schaute verwirrt zu ihm auf, doch dann lächelte sie. »Lily, du weißt genau, was ich meine!«, fauchte er und obwohl es ihm zuwider war, blickte er neben sich. »Lass sie doch, sie kann nun mal keine Konkurrenz vertragen!«, sagte Lily und lächelte. »Im übrigen noch etwas, was Rosie keine Ruhe lässt. Nebenbuhlerinnen! Sie will in allem perfekt sein.« Scorpius stieß ein verächtliches Schnauben aus und schüttelte erneut das weißblonde Haupt. »Also, kommst du jetzt wieder mit rein, oder nicht?«, fragte sie erneut und mit der zuckersüßesten Stimme, die einem Zahnweh bereiten konnte und als ob seine Reaktion nicht begreifen wollte oder einfach nur nicht wahrgenommen hatte. »Es würde mich nicht wundern, wenn Rose mit dir jetzt nichts mehr zu tun haben will, Lilylein!«, sagte er in ruhigem, aber dennoch gefährlich klingendem Ton und blickte ihr in die rehbraunen Augen, in denen sich plötzlich aufkeimende Wut und Unverständnis spiegelten. »Dann gibst du also zu, dass du etwas für sie empfindest? Dann hast du mir nur etwas vorgemacht?«, schrie sie schlagartig. Scorpius´ Lippen verzogen vor Verblüffung zu einem Lächeln. Eine solche Szene, wie sie Lily gerade zum Besten gab, erschien ihm Hollywood-würdig, filmreif und stand den schmalzigen, schnulzigen und dramatischen Schinken in nichts nach. »Nein, die Einzige, die sich hier etwas vormacht, bist du!«, stellte er sachlich und nüchtern fest. »Und was war das vorhin? Hast du mir nur Hoffnungen gemacht, nur um jetzt einen Rückzieher zumachen?«, giftete sie und ihre Stimme stieg um einige, beängstigend klingende Oktaven an. „Ich hatte nie vor, dir irgendwelche Hoffnungen zumachen, Potter. Also, wie wär´s? Schnapp dir doch einen von den Spinnern da drinnen!«, meinte Scorpius kalt und deutete hinter sich auf die halbgeöffnete Tür. Es amüsierte ihn, dass ihre Wut langsam bis ins Unermessliche stieg und Haut beinahe nicht mehr von Haarfarbe zu unterscheiden war. »Bis dann, Lilylein!«, meinte Scorpius, ließ seine Hände in die Hosentaschen gleiten und stritt lässig davon. »Das wird dir noch leid tun, Scorpius Malfoy!«, schrie ihm das Mädchen nach, doch der junge Mann reagierte nicht. »Hey Lil´, was ist los? Hat er dir ´ne Abfuhr erteilt?«, James vermochte seine Belustigung nicht zu zügeln, als er langsam auf seine kleine Schwester zu schritt. »Er ist ein Malfoy!« »Nein, James, dieser Kerl ist ein Arschloch!«, fauchte Lily ungehalten, ballte ihre Hände zu Fäusten und ignorierte die Blicke der Schaulustigen, die sich seit geraumer Zeit hinter ihnen drängten. »Beruhig dich, ja?! Lass ihn doch und im Übrigen ist er doch sowieso nicht dein Typ. Los, komm!«, meinte der junge Mann und legte seiner Schwester einen Arm um die Schultern. Lily sah ihn an und nickte. »Habe ich dir schon Jackson vorgestellt? In meinem Jahrgang, Ravenclaw!«, sagte James und Lilys wutgetränkte Miene erhellte sich. Als sich Scorpius einigermaßen von dem Geschehen erholt hatte, machte er sich auf die Suche nach dem Mädchen, welches am heutigen Abend wohl allen Grund hatte, ihn zu meiden. Er entzündete seinen Zauberstab, der die Gänge des Schlosses in sanftes Licht tauchte. Im Groben hatte er noch in Erinnerung, in welche Richtung sie davon gelaufen war, doch musste er sich nun entscheiden, wohin genau er gehen wollte. Er wandte sich dem linken Gang zu und versuchte so leise wie möglich zu sein. Zu seinem Glück flog genau in diesem Moment der Hausgeist des Hauses Gryffindor, der fast kopflose Nick, vorbei. »Sir Nick«, sagte der Junge hastig ehe der Geist von dannen schweben konnte und dieser hielt für einen kurzen Moment inne. »Oh, na sieh mal einer an, der junge Malfoy!«, sagte der Geist in seiner gewohnt freundlichen Art und lächelte. »Sir Nicolas, haben Sie Rose irgendwo gesehen?«, Scorpius vermied es, ihren Nachnamen auszusprechen, da das Mädchen dem Hausgeist sowieso bekannt war. »Nein, mein Freund, aber vielleicht ist sie ja in diese Richtung gelaufen!«, meinte Sir Nicolas und schickte Scorpius in die entgegengesetzte Richtung. Je länger er in diesem Korridor umher irrte, desto unbehaglicher wurde es ihm. Hogwarts konnte ziemlich gruselig sein, selbst für einen Slytherin. Dann war es ihm zu bunt. »Rose? Rose!«, Scorpius versuchte seine Stimme zu dämpfen, als er nach ihr rief, dennoch sprach er laut genug in der Annahme, dass sie ihn hören würde. Das Mädchen schreckte kurz auf. »Na klar, als wenn er dir hinterherlaufen würde, du einfältige, dumme Kuh!«, schalt sie sich und schluchzte, wie sooft an diesem Abend, laut auf. »Da bist du ja!«, sagte Scorpius, als er sie endlich gefunden hatte. Schwer atmend stützte er sich an der kalten Wand ab und blickte auf die junge Frau herunter. Diese rieb sich gerade ihren Hinterkopf, da sie sich diesen in dem Moment, als er aufgetaucht war, vor Hektik und Schreck an der Wand gestoßen hatte. »Aua!«, jammerte sie leise und rieb abermals hastig über die wilde Mähne, um eine nahende Beule zu verhindern. Scorpius kniete sich neben sie nieder und nahm sie plötzlich in den Arm. Vielmehr legte er ihren Kopf an seine Brust. Diese unangenehme und doch angenehme Situation ließ dem Mädchen jedoch das Blut in die Wangen schießen. »Ist alles wieder in Ordnung?«, fragte er vorsichtig und schob mit etwas Abstand von sich, um sie prüfend zu betrachten. »Was soll denn schon in Ordnung sein?«, fauchte Rose plötzlich und wirkte noch immer aufgebracht. »Ich meinte eigentlich, ob mit deinem Kopf wieder alles in Ordnung ist, den Rest wollte ich vermeiden!«, sagte er bestimmend. »Oh!«, entkam es dem Mädchen knapp und Rose fühlte sich nun noch unbehaglicher als zuvor. »Vergiss es einfach!«, meinte Scorpius und ließ sie los. Rose biss sich auf Lippen und vermied es, dem Jungen in die Augen zu sehen. Stattdessen zog sie es vor, stumm wie ein Fisch vor sich hin zu glotzen in der Hoffnung, dass Scorpius das Interesse an ihr verlor. »Ziemlich blöd gelaufen, oder?«, fragte der Junge, fuhr sich schnaufend durch das weißblonde Haar und ließ sich neben ihr auf den kalten Steinboden nieder. „Vorhin, meine ich.» »Ja, ziemlich...«, stimmte sie zu und versuchte ihren Kopf an die kühlen Steine zu legen. »Geht´s jetzt besser?«, erkundigte er sich und deutete auf ihren Schopf. »Ein wenig«, doch schon bereute sie, ihm so schnell geantwortet zu haben, da Scorpius sie mit einem seltsamen Blick betrachtete und zu allem Überfluss ein leises, hämmerndes Pochen ihren Schädel in Beschlag nahm. »Was ist?« »Du bist ganz schön naiv!«, stellte Scorpius ohne Umschweife klar und schien keinen Widerspruch zu dulden, geschweige denn zu erwarten. »Vielen Dank. Aber da bist nicht der Erste, der mir das sagt!«, giftete sie plötzlich, ehe sie weiteres für ihn parat hatte. » Na und? Was ist denn schon dabei?« »Dafür, dass du so blauäugig bist, bist du ziemlich temperamentvoll.«, schloss er, sah sie an und lachte auf, als sie versuchte sich zu entschuldigen. »Macht nichts, jeder Mensch ist anders. Keiner ist perfekt.«, sagte Scorpius leichthin und spielte mit seinem Zauberstab, aus dem leuchtende Fäden hervorschossen. »Ja, sicher, außer Lily vielleicht!«, knurrte Rose leise und hoffte, dass Scorpius es nicht gehört hatte und ihr Silberstreifen am Horizont starb mit dem schiefen Lächeln, das seine Lippen umspielte. »Hör mal, dass mit Lily... da ist nichts! Ich war ja selbst erstaunt darüber, was heute Abend passiert ist.«, sagte er wahrheitsgemäß und rechnete aber bereits damit, dass Rose ihm widersprach und ihm keinen Glauben schenkte. »Tzz, bestimmt. Spätestens als sie sich auf deinen Schoß gesetzt und dich dermaßen angemacht hat, dass die Eulen von den Stangen fallen!«, erwiderte Rose grimmig und vernahm ein lautes Lachen neben sich. »Du bist echt der Knüller, Rose!«, brachte er bellend lachend hervor. »Du verstehst überhaupt nichts, oder? Ich meine, ich will deiner Familie nicht zu nahe treten, aber Lily Potter wäre das letzte Mädchen, mit dem ich mich abgeben würde!« Der Drang in ihr, dem Gehörten einfach nicht zu trauen, war stark, doch die Neugierde, was er mit seinen Worten bezweckte, war größer. »Aha, und warum? Ich meine Lily sieht doch super aus und...«, holte Rose gerade aus und versuchte dem Gekicher neben sich keine Beachtung zu schenken. »Ein kleines, verwöhntes Mädchen mag für manche eine recht gute Partie sein.«, stimmte er ihrer Aussage zu und wurde sogleich mit einem heftigen Kopfnicken in seinen Worten bestätigt. »Sie ist vielleicht hübsch, aber reizt ich nicht annähernd soweit, dass ich etwas mit ihr anfangen würde!« »Na so was! Damit hätte ich ja gar nicht gerechnet. Wahre Worte aus dem Mund von jemandem, der im Haus Slytherin ist!«, höhnte Rose und hoffte, dass ein Drachen durch die Decke krachen und sie mit dem heißen Atem und den Feuern der Hölle versengen möge. »Na hör mal, Slytherin hin oder her, Geschmack wird mir ja wohl trotzdem noch zustehen, oder gibt´s da irgendwelche Einwände, Weasley?«, erwiderte er und plötzlich wurden seine Worte kalt und hart, sodass Rose vernehmlich schlucken musste. »Hab ich dir Angst gemacht?«, fragte er und Rose nickte stumm. »Entschuldige, war nicht meine Absicht!« »Und was war dann deine Absicht?«, hakte Rose nach und wartete noch immer auf das Ungeheuer, das sie in Flammen würde aufgehen lassen. »Vorrangig erstmal dich zu finden und alle Unklarheiten zu beseitigen, ich hab es nämlich nicht so gerne, wenn sich Sachen auftürmen. », erwiderte der Junge. »Ich wollte dir kein schlechtes Gewissen machen!«, sagte das Mädchen leise und zupfte etwas nervös an seinem Kleid herum. Scorpius schnaubte verächtlich. »Du wärst die Letzte, die mir eines verpassen könnte!«, sagte er und grinste eneut. »Also, was ist jetzt, Weasley? Party oder nicht?«, fragte er und lachte wieder, denn er ahnte wohl bereits, welche Antwort sie ihm geben würde. »Bist du verrückt?! Keine zehn Trolle kriegen mich wieder dahin. Da reicht es mir schon, dass ich mir das alles nachher im Gemeintschaftsraum anhören kann. Und mit Lily werde ich kein Wort mehr reden!«, grummelte Rose und verschränkte entschieden die Arme vor der Brust. »Außerdem, sieh mich doch mal an, so verheult wie ich bin, ich kann von Glück reden, wenn mich keiner sieht!« Scorpius erhob sich und klopfte sich den nicht vorhandenen Staub von den Klamotten. Dann richtete er absichtlich seinen glimmenden Zauberstab auf die in sich zusammen gesunkene Rose und leuchtete ihr ins Gesicht. »Hm, stimmt!«, machte er, beugte sich zu ihr herunter und wischte ihr mit dem Daumen den verschmierten, schwarzen Kajal von den Wangen. In dem Moment, als er sie berührte, setzte ihr Herz für einen kleinen Augenblick aus. Sie hielt zu allem Überfluss auch noch den Atem an und wich ruckartig zurück an die Wand. »Jetzt halt doch mal still!«, forderte der Slytherin und sah sie eindringlich an. Rose schluckte schwer, da er sich jetzt vor sie gekniet hatte. Sie betete, dass er die Hitze, die von ihren Wangen strahlte, nicht bemerkte. »Hey, deine Wangen sind ganz heiß, sag bloß, dass ist dir unangenehm?«, wollte er wissen. »Du bist ziemlich direkt!«, stellte Rose nervös klingend fest, als sie gerade, mit Mühe und Not, ihre Stimme wiedergefunden hatte. »Kann schon sein. So, das müsste reichen.«, sagte er, nahm seinen Daumen von ihren Wangen und erhob sich. »Danke!«, flüsterte sie leise und blickte auf die steinernen Fliesen vor sich. »Na komm, kleine Rose, ich bring dich zu deinem Gemeintschaftsraum!«, bot er an und erneut schluckte sie schwer. »Eins noch!«, sagte Rose, ehe sie die Hand ergriff, die er ihr reichte. »Nenn mich nie wieder kleine Rose!« »In Ordnung, kleine Rose«, erwiderte Scorpius grinsend und ignorierte ihre gezischten Widerworte. »Hier lang, das ist ´ne Abkürzung, nicht dass dich wirklich noch jemand sieht!« Mit diesen Worten zog er das Mädchen hinter sich her durch diverse Wandbehänge. »Bei Merlin, da würde ich ja nie wieder hin finden!«, gestand Rose und sah sich irritiert und ebenso erstaunt um. Scorpius lachte erneut auf und nach nicht mal fünf Minuten des Laufens standen Beide vor dem Portal zum Gryffindor Gemeintschaftsraum. »Wow, das ging aber schnell!«, meinte Rose und Verblüffung spiegelte sich auf ihrem Gesicht wider. »Hör mal.«, begann Scorpius langsam, steckte seine Hände wieder in die Hosentaschen und zog unschlüssig mit der Spitze seines Schuhs imaginäre Kreise auf den, mit Teppich besetzten Boden. »Das Lily keinerlei Reize auf mich ausübt heißt nicht, dass es andere Mädchen nicht tun.« »Wie meinst du das?«, wollte sie wissen und blickte verwirrt zu dem Jungen auf. Scorpius griff vorsichtig nach einer rotbraunen Haarsträhne und wickelte sie um den Finger. Rose hielt abermals den Atem an. Dann beugte sich der Junge herunter und drückte seinen Mund auf Roses Lippen, die abrupt irritiert und völlig bewegungsunfähig schien. Als sich Scorpius von ihr löste, grinste er verschmitzt, umfasste ihr Kinn mit der rechten Hand und küsste sie erneut. »Bis Morgen, kleine Rose!«, sagte er mit einem Lächeln in der Stimme und auf den Lippen, ehe er seine Hände wieder in die Hosentaschen gleiten ließ und Anstalten machte, in Richtung Kerker zu verschwinden. Beim Gehen grinste Scorpius in sich hinein und die junge Frau hatte alle Mühe, wieder zu Atmen zu kommen. »Also Kindchen, was ist denn nun? Rein oder raus?«, wollte die fette Dame im Portrait in ungeduldigem Ton wissen. Rose wandte sich zu ihr um. Ihre Wangen glühten und ihr Blick war mehr als verschleiert. »Einen Moment bitte!«, bat sie die Dame, die den Eingang zum Gemeinschaftsraum bewachte. Diese verdrehte nur die Augen und gab einen schnaubenden Laut von sich. Mit schnellen Schritten folgte Rose dem Jungen und als er fast das Ende der großen Treppe erreicht hatte, rief sie seinen Namen. Scorpius blieb ruckartig stehen und schaute zu dem Mädchen auf, welches seinen Namen gerufen hatte. »Bis Morgen!«, sagte sie jappsend und versuchte trotz Aufregung zu lächeln. Scorpius drehte sich zu ihr herum und lächelte ebenfalls. Inspiriert durch Musik und Text des Liedes "Won't go home without you" von MAROON 5 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)