kowareta omoi von Ruki-chan_ (jeder hat ein Geheimnis) ================================================================================ Kapitel 16: Liebe? ------------------ ja, also das kapitel ist dieses mal nicht so lang es ist auch mehr so ein zwischenkapitel. ^^' aber ich hoffe es gefällt trotzdem ^^ ENJOY! [Der Tag nach Reitas Geburtstag] Ein lautes Klirren riss Uruha aus dem Schlaf. Knurrend drehte er sich auf die andere Seite, bis er den stechenden Schmerz in seinem Kopf spürte. Er kniff die Augen zusammen, doch mit so einem Pochen an der Stirn, konnte er einfach nicht mehr einschlafen. Mühsam rappelte er sich auf, wenigstens waren die Gardinen zugezogen. Er sah zur anderen Betthälfte, wo eigentlich sein Freund liegen sollte. Wann war Reita denn aufgestanden? Wenn dieser verdammte Kater nicht mit jeder Sekunde schlimmer werden würde, wäre er sicher noch liegen geblieben. Aber so war das ja kaum auszuhalten, weshalb er die Beine aus dem Bett schwang und sich langsam durch den Flur in die Küche schleppte. Reita schüttete gerade die letzten Reste einer wahrscheinlich zerbrochenen Tasse in den Müll. Das hatte ihn wohl aufgeweckt. „Guten Morgen“, begrüßte er den anderen schon mit halbwegs besserer Laune und setzte sich an den gedeckten Tisch. Er liebte es, wenn sie gemeinsam frühstückten und sich dabei ein wenig neckten. Erschrocken zuckte er zusammen, als Reita ein Glas vor ihm auf den Tisch knallte, sodass der Inhalt über den Rand schwappte. Was war denn jetzt los, war Reita sauer? „Trink’ das! Du hast doch sicher Kopfschmerzen, oder?“ Uruha nickte leicht, sah Reita fragend an, als der sich ihm gegenüber auf den Stuhl fallen ließ. Doch er griff nur nach der Kaffekanne, goss sich die braune Flüssigkeit in die Tasse. „Und was machen wir heute so?“, fing Uruha plötzlich an. „Vielleicht könnten wir in den Park gehen, frische Luft tut sicher gut gegen die Kopfschmerzen. Ob die anderen auch so einen Kater haben? Aber gestern war schon echt ’ne tolle Party-“, Uruha hielt sofort inne, als er Reitas leeren Blick bemerkte. Was war denn mit seinem Freund los? Mulmig wurde ihm schon, wenn er ihn so ansah. „Anscheinend hattest du viel Spaß mit Aoi.“ „W-Was …? I-Ich weiß nicht, was du meinst.“ Reita sah ihn weiterhin ausdruckslos an, rührte bedrohlich ruhig in seinem Kaffee. „Tu’ nicht so! Ich habe dich draußen mit Aoi gesehen“, seine Augen verengten sich. „Ja, und? Andere waren auch draußen! Ist doch wohl nicht verboten!“ „Du weißt genau, wie ich das meine.“ „Ich habe mich einfach mit ihm unterhalten.“ „So nennst du das also?!“ Reita knurrte gefährlich. „Ihm einen runterholen?! Ich hab’ Aois Stöhnen gehört!“, seine Stimme wurde lauter. Uruha senkte den Blick, knetete nervös seine Finger. „Okay … ich geb’s zu … ich habe es probiert, aber Aoi hat mich abblitzen lassen!“, versuchte er schnell zu erklären. Wütend schlug Reita mit den Fäusten auf die Tischplatte, dass das Geschirr klirrte und die Tasse mit dem Kaffee gefährlich wackelte. Uruha sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an und war wie erstarrt. So hatte er seinen Freund noch nie erlebt. „Du bemerkst es nicht, oder? Wie du mir mit solchen Taten mein Herz immer mehr zerreißt?! Ich liebe dich, Uruha! Ich liebe dich wirklich und ich will es verdammt noch mal nicht sehen, wenn du mit anderen Männern rum machst!“ Ein Schluchzen entkam seiner Kehle, weshalb er sich die Hand schnell vor den Mund hielt. Uruha saß wie versteinert auf seinen Stuhl, betrachtete ihn mit fassungslosem Blick. „Ich will, dass du dich entscheidest. Entweder deine unzähligen Anmachen und Flirtaffären …“, Reita holte tief Luft, „oder ich. Denn so kann ich nicht mehr mit dir zusammen leben. Wenn ich wiederkomme, bist du hier und hast dich für mich entschieden“, stumm liefen die Tränen seine Wangen hinab, tropften von seinem Kinn auf den Tisch, „oder du hast deine Sachen gepackt und bist weg.“ Reita wartete noch auf eine Reaktion seitens Uruha, doch der sah ihn wortlos an. Er nahm seinen Schlüssel und verließ die Wohnung. Erst draußen ließ er sich gegen die Hauswand sinken, vergrub sein Gesicht in den Händen. Immer mehr Tränen stiegen in ihm auf, aber er hatte keine Kraft sie aufzuhalten. Verzweifelt schnappte er nach Luft, als dieser große Kloß in seinem Hals seine Kehle immer weiter zuschnürte. So sollte es doch nie enden … Überrascht und völlig überfordert, sah Uruha noch lange auf den leeren Platz vor sich. Er hatte Reita noch nie andere Gefühle außer Wut zeigen sehen, er hatte ihn noch nie weinen sehen … Aber was fiel ihm eigentlich ein, ihn vor so eine Wahl zu stellen?! Wollte er ihm sein Leben verbieten? Das ließ er sich sicher nicht gefallen! Bitte, wenn Reita es so wollte?! Dann zog er eben aus, er würde schon sehen, was er davon hatte. Verärgert stand er auf und ging ins Schlafzimmer holte aus dem Schrank seine große Reisetasche heraus. Er nahm seine Hosen und T-Shirts, stopfte sie alle in die Tasche. Bis er zwischen den Stapel mit Sachen von Reita und ihm und den alten Schuhkartons ein kleines Kästchen entdeckte. Vorsichtig zog er es hervor, strich über den weichen, lilafarbenden Stoff, in dem es eingewickelt war. Das goldene Band glänzte leicht. Skeptisch betrachtete Uruha das Kästchen, schüttelte es leicht. Schwer war es nicht, was konnte da nur drin sein. Also für ihn war es schon mal nicht, das stand für Uruha fest. Alle Geschenke, die Reita ihm je gemacht hatte, egal ob es Weihnachten oder sein Geburtstag war, hatte er lieblos eingepackt. Das Papier war meist grob zusammengefaltet und mit einigen Klebestreifen befestigt. Ein Mal hatte er sogar noch eine Paketschnur herum gebunden … aber das Geschenk in seinen Händen, war mit größter Sorgfalt eingepackt worden. Jede Ecke war wie perfekt umgeschlagen und es wurde kein einziger Klebestreifen dafür verwendet. Reita sollte mal gefälligst keinen Aufstand wegen seiner Flirts machen, schließlich hatte er ja anscheinend selbst jemand anderen. Denn wem sonst, sollte er das schenken? Erst jetzt fiel ihm das kleine Kärtchen auf, das unschuldig an dem goldenen Band baumelte. Zögernd nahm Uruha es zwischen die Finger. Wollte er überhaupt wissen, für wen es war … doch, schließlich musste er ja den Namen der Person kennen, die ihm seinen Reita streitig machte. Wut stieg in ihm auf, wenn er daran dachte, dass Reita jetzt sicher zu ihm – oder vielleicht sogar ihr? – gefahren war und sich dort trösten ließ. Mit funkelnden Augen sah er auf das Kästchen. Wer war dieser jemand, für den Reita sich solche Mühe gab?! Rasend vor Eifersucht riss er den schönen Stoff von dem Kästchen, ließ ihn ungeachtet auf den Boden fallen. Jedes Jahr wurde er von Reita mit herzlos eingepackten Geschenken abgespeist. Nein, da sollte auch niemand anderes so etwas bekommen! Wie im Rausch zerrte er an dem Band, bemerkte erst, dass er das Kästchen geöffnet hatte, als der Inhalt mit einem leisen Klirren auf den Boden aufschlug. Mit Tränen in den Augen sah er zu dem Ring, der immer kleiner werdende Kreise auf dem Laminat zog, bis er vor Uruhas Füßen zum liegen kam. Lange sah er auf das Schmuckstück vor sich, bevor er sich hinhockte und danach griff. Für einen Moment stockte er, als er die Form und das Design wieder erkannte. Das … konnte doch nicht sein! Das war der Ring, den er sich vor einigen Wochen zusammen mit Reita beim Shoppen angesehen hatte. Uruha hatte ewig vor dem Schaufenster gestanden und ihn bewundert. Erst als Reita ihn weggezerrt und unmissverständlich klargemacht hatte, dass er viel zu teuer sei, hatte auch Uruha eingesehen, dass er ihn nie tragen könnte. Das er ihn jetzt in den Händen hielt, war ein unbeschreibliches Gefühl, dass jedoch sogleich wieder von dem Gedanken zerstört wurde, dass Reita ihn für jemand anderen gekauft hatte und nicht für ihn. Sauer, verzweifelt und enttäuscht wollte er den Ring auf den Boden knallen oder am Liebsten gleich aus dem Fenster werfen, als er die Inschrift bemerkte. Schön! Hatte Reita auch noch ein Liebesbekenntnis eingravieren lassen?! ’Kouyou to Akira’ Mit großen Augen starrte Uruha die geschwungenen Letter an, sein Herz machte einige Hüpfer, bevor es hastig weiter schlug. Das … der Ring war wirklich ein Geschenk für ihn? Seine Hände zitterten, als er ihn über seinen Finger zog. Er passte wie angegossen … Er kam sich plötzlich so unglaublich dumm vor, Reita solche Dinge unterstellt zu haben. Mit den Füßen schob er die kleinen Stofffetzen über den Boden. Was hatte er nur getan …? In der Küche machte er sich daran, den gedeckten Tisch wieder abzuräumen. Als er nach Reitas Kaffeetasse greifen wollte, hielt er inne. Was waren das für nasse Spuren auf der Tischplatte?! … Tränen. Reita hatte geweint, bevor er die Wohnung verlassen hatte. Uruha setzte sich. Was war er nur für ein Freund, der seinen Geliebten so an den Abgrund drängte? Uruha fühlte sich schlecht, sehr schlecht und er wusste nicht, ob er so weiterleben wollte … konnte. .-~-. Es war schon dunkel draußen, als Reita mit seiner Maschine vor dem Haus hielt und einen vorsichtigen Blick nach oben warf. Die Wohnung war dunkel. Seufzend setzte er den Helm ab, sein Herz schmerzte. War es nun wirklich vorbei zwischen ihnen? Und er hatte wirklich gedacht, Uruha würde ihn lieben und bei ihm bleiben. Wie man sich täuschen konnte … Leise schlich er sich im Treppenhaus nach oben, wollte nicht unnötig auf sich aufmerksam machen. Als er den Schlüssel ins Schloss steckte, herumdrehte, musste er leicht lächeln. Uruha würde es nie lernen, die Tür richtig abzuschließen. Außer er hatte den Zweitschlüssel in der Wohnung gelassen, bevor er gegangen war. Reita schluckte trocken. Das Licht ließ er aus, hätte es ihn eh nur geblendet. Er sah kurz ins Wohnzimmer, doch wie erwartet, saß dort kein Uruha, der ihn liebevoll in den Arm nahm und sagte, wie sehr er ihn vermisst hatte. Wie sehr wünschte er sich den Größeren jetzt her. Er konnte es nicht beschreiben … Ein leises Knarren ließ ihn erschrocken zusammenzucken und er sah zum Schlafzimmer, wo sich die Tür immer weiter öffnete und langsam eine Gestalt heraustrat. Sein Mund stand offen, als er seinen Freund erkannte. Doch war es nicht das, was ihn sprachlos machte. Es war viel mehr sein Aussehen. Uruha hatte seine seitlich blonden Haare leicht gelockt, seine Augen waren schwarz umrandet und der glänzende Lipgloss ließ seine Lippen noch voller wirken. Er trug ein schwarzes Tanktop mit einer ebenfalls schwarzen Jacke darüber, seine engen schwarzen Hotpants und kniehohe Lederstiefel. Uruha sah einfach nur heiß aus. Wie in Zeitlupe kam er auf Reita zu, der die Luft anhielt und ihn ansah, als würde er jeden Moment wieder verschwinden. „Du bist hier“, hauchte er leise. Uruha nickte. „Es tut mir so leid, dass ich nicht gemerkt habe, wie kaputt ich dich gemacht habe!“ Reita lächelte, nahm Uruhas Hand und streichelte leicht über seine Finger. Irritiert stockte er, hob ihre Hände und sah zu dem Ring. „Du hast wieder in meinen Sachen gewühlt.“ „Nein, du kannst einfach nur nicht gut verstecken.“ Sie lachten leise. „Ich liebe dich, Akira. Ich liebe dich wirklich!“ „Ich liebe dich auch, Kou. Und deine Entschuldigung ist angenommen.“ Uruha legte die Arme um Reitas Nacken, küsste ihn sanft. Reita zögerte nicht lange, erwiderte sofort und legte seine Hände auf seinen Hintern, was Uruha in den Kuss grinsen ließ. „Du bist noch nicht einmal fünf Minuten zu Hause.“ „Was kann ich dafür, wenn du dich so aufreizend anziehst?“ Ohne noch auf ein Kommentar seitens Uruha zu warten, schob er ihn zurück ins Schlafzimmer, kickte die Tür mit den Fuß zu. Von jetzt an, konnte ihr gemeinsames Leben beginnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)