kowareta omoi von Ruki-chan_ (jeder hat ein Geheimnis) ================================================================================ Kapitel 8: Verlorene Liebe -------------------------- „Und wie läuft es so bei dir?“ Byou war gerade dabei, Reitas Konsole an seinen Fernseher anzuschließen. Dieser saß auf der Couch und beobachtete ihn. „Gestern hat sich wieder einer aus Liebeskummer betrunken. Als ich ihm nach dem vierten Cocktail keinen mehr geben wollte, war er wohl der Meinung, er müsse den Club auseinander nehmen. Die Security hatte ziemlich mit ihm zu tun.“ Byou wurde rot. „W-War … ich auch so?“ Reita lachte. „Oh nein, auf keinen Fall. Du hast zwar auch ziemlich tief ins Glas geschaut, trotzdem hast du dir wenigstens helfen lassen“, er beugte sich nach vorne und griff nach der Fernbedienung, „und ansonsten hätte ich wohl nie etwas von deinem Problem erfahren.“ Byou setzte sich neben ihn, betrachtete ausgiebig den Boden. „Ist dir das immer noch unangenehm?“ Er nickte. Reita legte ihm einen Arm um die Schulter. „Hey, jeder hat doch mal Kummer, ob nun wegen der Liebe oder sonstiges. Und jeder hat einen anderen Weg, um damit fertig zu werden. Obwohl ich die Lösung, alles im Alkohol zu ertränken total bescheuert finde.“ Byou strich sich durch die Haare. „Wie steht’s eigentlich momentan?“, Reita sah ihn fragend an. Er zuckte nur mit den Schultern. „Ich dachte, er hätte es jetzt endlich geschnallt, aber am Wochenende hat er sich wieder mit jemand anderem vergnügt.“ Man konnte genau den enttäuschten Unterton in seiner Stimme hören. Byou legte den Kopf in den Nacken. „Manchmal denke ich darüber nach, es vielleicht aufzugeben. Ich werde nie an Kazuki rankommen.“ Reita schlug ihn leicht gegen den Arm. „Das ist die blödeste Idee, die du jetzt haben kannst! Nur weil es im Moment nicht danach aussieht, ist das noch lange kein Grund, einfach aufzugeben! Ich bin anderes von dir gewöhnt, Byou! Wo ist dein Kampfgeist?“ Der Braunhaarige seufzte leise. „Weg“, war sein einziger Kommentar dazu. Reita wusste nicht, was er darauf noch antworten sollte, schaltete lieber in das Menü von dem Videospiel. „Wie immer?“ Byou nickte. Er tippte einige Male auf der Fernbedienung, bevor die Musik das startende Spiel ankündigte. Sobald das Startzeichen ertönte, war das Gespräch von eben wie vergessen, doch eine Sache geisterte weiterhin durch Byous Gedanken. Was war mit Ruki? Reita erzählte schon seit Wochen kaum noch von seinem Freund. Hatten sie sich gestritten? „Reita?“ „Hm?“, der Blonde war total vertieft in das Spiel. „Was ist eigentlich mit Ruki? Der Kleine hat sich ziemlich zurückgezogen und lacht kaum noch.“ Reita ließ den Controller sinken und stellte das Spiel auf Pause, bevor er es schließlich ganz ausschaltete. „Das ist dir also aufgefallen?“, er musterte seinen besten Freund mit festem Blick. Der nickte nur. „Habt ihr euch gestritten oder ist etwas passiert?“ Reita seufzte und stand auf. Er war durcheinander, das sah man ihm an. „Ich hab’ ihn geschlagen.“ Ein lauter Knall ließ den Blonden zusammenzucken. Byou hatte seinen Controller fallen gelassen. „Du hast was?!“ Reita fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut, sah Byou unsicher an. „Es … mir sind die Sicherungen durchgebrannt. Ich war halt wütend und –“ „und es war ein großer Fehler, hab’ ich Recht?“ „Ruki redet seit dem kein Wort mehr mit mir. Er geht mir aus dem Weg und wenn ich ihn ansprechen will, kommt es mir so vor, als ob er vor mir flüchten will.“ Byou rollte mit den Augen. „Wundert dich das etwa? Soll er dir vor Freude in die Arme hüpfen, wenn er dich sieht? Du hast ihm doch damit totale Angst eingejagt. Gab es wenigstens einen guten Grund dafür?“ … „Er hat mit Uruha gefickt!“ Byou hätte beinahe erneut den Controller fallen gelassen. „Wow, das … Okay. Ich kann verstehen, dass du sauer warst, aber … trotzdem musstest du ihn doch nicht gleich schlagen, oder?“ Reita scharte mit dem Fuß über den Teppichboden und zuckte mit den Schultern. „Du kennst mich doch.“ „Das kannst du aber nicht immer als Ausrede nehmen“, Byou seufzte, „wenn du willst, kann ich dir helfen.“ Reita sah ihn verwirrt an. „So wie ich Ruki kenne, ist er mir, sprich diese sanfte und liebesbedürftige Art, ziemlich ähnlich und umgekehrt ist es mit Kazuki und dir. Vielleicht können wir uns so gegenseitig helfen. Ich sag’ dir, wie du bei Ruki besser ankommst und du hilfst mir bei meinem Problem mit Kazuki.“ Reita schien über die Idee nachzudenken. Eigentlich klang das nicht schlecht, abgesehen davon, dass er Ruki nicht wirklich wiederhaben wollte. Nun ja, indirekt. Er liebte ihn nicht mehr, aber für den Sex war er der einzige, der sich ihm vollständig unterworfen hatte, ihm alle seine perversen Gedanken erfüllte. Doch das konnte er Byou nicht sagen. Er log seinen besten Freund nur ungern an, aber in diesem Falle ging es nicht anders. „Okay, versuchen können wir es ja.“ Byou grinste. „Gut! Also, ich gehe mal davon aus, dass wir bei Ruki fast von vorne anfangen müssen. Was du mir gesagt hast, wie sein Verhalten in letzter Zeit ist, hat er wohl große Angst wieder etwas falsch zu machen.“ Reita verschränkte die Arme vor der Brust. „Wann habt ihr beide denn das letzte Mal so richtig romantisch zu Abend gegessen?“ Der Blonde dachte nach. Das müsste schon länger her sein, erinnern konnte er sich kaum noch. Waren sie da nicht gerade erst einen Monat zusammen gewesen? Er hatte keine Ahnung, zuckte mit den Schultern. Byou sah ihn entsetzt an. „Du weißt es nicht mehr?! Warum ist Ruki eigentlich so dünn?“ „Keine Ahnung? Ist doch nicht meine Schuld, wenn er zu wenig isst“, Byou schüttelte den Kopf. „Wie wär’s, wenn du ihm was zum Abendessen kochst?“ Reita streckte ihm die Zunge raus. „Ich und kochen? Vergiss’ es. Am Besten häng’ ich mir noch ’ne Schürze um!“ „Ich helfe dir doch. Allein würde ich dich sowieso nicht in die Küche lassen. Was ist denn Rukis Lieblingsgericht? Das wirst du ja hoffentlich noch wissen.“ „Tu’ nicht so, als ob ich nichts über ihn wissen würde“, Byou sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, „okay, manches weiß ich wirklich nicht. Spaghetti“, beantwortete er schließlich die Frage. „Das bekommst selbst du noch hin!“ Reita wurde am Handgelenk gepackt und mit in die Küche gezogen. „Was glaubst du, brauchen wir denn?“ Der Blonde verdrehte die Augen. „Nudeln, Töpfe, Wasser? Ist mir doch egal.“ „Reita! Jetzt streng’ dich doch mal an. Willst du Ruki nun oder nicht?“ Eigentlich wollte er ihn nur vögeln, aber was tat er nicht alles dafür, auch wenn es vielleicht das letzte Mal sein würde … „Gibst du mir bitte den Löffel.“ Byou rührte mittlerweile schon an der Sauce, während Reita darauf achtete, dass das Wasser bei den Nudeln nicht überkochte. „Mhh, das riecht aber echt gut hier“, Kazuki steckte den Kopf zur Küchentür hinein, „Reita? Du hier? Sag’ bloß, du lässt dir von Byou Kochunterricht geben? Ach, hi Byou.“ Der Brünette drehte sich lächelnd zu seinem Mitbewohner um. „Hi, Kazuki.“ „Ich wollte nur schnell mein Portmonnaie holen, bin schon wieder weg.“ Kurze Zeit später fiel die Wohnungstür wieder ins Schloss. Reita lachte. „Byou! Das wäre deine erste Chance gewesen! Du darfst ihn doch nicht wie eine wartende Hausfrau begrüßen. Du musst seine Neugierde wecken. Das nächste Mal nickst du einfach nur mit dem Kopf.“ Byou lief rot an. „D-Deswegen brauche ich ja deine Ratschläge. … Aber das kennt er doch nicht von mir, er wird sich sicher fragen, was los ist.“ „Dann behaupte einfach, es ist nichts. So machst du dich gleich interessanter.“ Byou dachte nach. Reita hatte Recht, wenn er nicht gleich seine gute Laune preisgab, war er doch gleich viel undurchschaubarer. „Reita, probier’ mal, ob die Nudeln schon weich sind. Die Soße ist fertig.“ Reita fischte mit dem Löffel eine aus dem Topf und steckte sie sich in den Mund. Sofort fächerte er sich mit der Hand Luft zu, riss den Mund auf. „Heiß?“, Byou kicherte und hielt ihm ein Glas Wasser entgegen. „Sind weich genug“, hauchte Reita leise. Seine Zunge brannte immer noch. „Dann hilf’ mir mal, die Töpfe zu euch zu tragen.“ „Zünde du schon mal die Kerzen an.“ Byou dimmte das Licht und verteilte noch ein paar weitere Rosenblätter auf dem Tisch. Reita musterte ihn skeptisch. „Und du meinst, Ruki gefällt das, ja?“ „Definitiv. Der Kleine ist ziemlich romantisch, das müsstest du eigentlich wissen.“ Und schon wieder würgte Byou ihm das rein. Nur weil er sich nicht mehr so für Ruki interessierte. Er stand nun halt nicht auf dieses ganze Kitschzeug und Ruki hatte auch nie davon erzählt. „Habt ihr Filme?“ Reita schreckte hoch. „Hm? Ja, da hinten im Regal.“ Byou besah sich die verschiedenen Cover. „Auch welche ohne Blut und Gewalt? Ich glaube, dass ist nicht wirklich das passende für heute.“ „Oh man, ich ziehe mir aber keine Schnulze mit Ruki rein. Das kannst du vergessen.“ „Es soll ja auch nicht ’schnulzig’ sein, wie du es nennst. Es gibt auch Filme, die handeln von Romantik und haben aber noch ganz andere Themen. Wenn du weißt, was ich meine.“ Er zwinkerte. „Du meinst ’nen Porno?“ „Reita! Mach’ doch nicht immer alles kaputt. … Ja, ich meine einen Porno.“ Der Blonde grinste. „Sag’ das doch gleich“, schnell verschwand er ins Schlafzimmer. „Aber ohne Gewalt!“, rief Byou ihm hinterher. Kaum 2 Minuten später hielt Reita ihm vier DVD’s unter die Nase. Byou entschied sich für den, der noch am harmlosesten aussah. Die Darsteller trugen auf dem Cover wenigstens noch Kleidung, im Gegensatz zu den anderen drei. Und Reitas enttäuschtem Gesichtsausdruck nach, war dieser auch ein paar Nummern sanfter. „Woher weiß Ruki eigentlich, dass er herkommen soll?“, die Frage schwirrte Reita schon seit dem Kochen im Kopf. „Ich hab’ ihm von deinem Handy eine SMS geschrieben.“ „Okay, dann ist gu-… von meinem Handy?! Was hast du ihm denn geschrieben?!“ Byou hob abwehrend die Hände. „Nur das du eine kleine Überraschung für ihn hast.“ Reita nickte erleichtert. „Wie wär’s noch mit Musik?“ „Nein! Das reicht jetzt wirklich! Ich will ihn nicht gleich heiraten, ich will ihn nur zurück haben.“ Byou lachte. „Wenn irgendwas sein sollte, schreib’ mir“, er hielt sein Handy hoch, „ich werde dann wieder rüber gehen. … Viel Glück.“ Vorsichtig wurde ein Schlüssel im Schloss herumgedreht und langsam öffnete sich die Tür. Unsicher trat Ruki in den Flur, bemerkte sofort die vielen Rosenblätter, die ihm den Weg ins Wohnzimmer weisen sollten. „Reita?“, flüsterte er leise. Er folgte den Blütenblättern bis ins Zimmer und im selben Moment fiel die Tür hinter ihm zu. Erschrocken wollte Ruki sich umdrehen, als sich zwei warme Hände über seine Augen legten. „Keine Angst, mein Kleiner. Ich bin’s nur“, wisperte ihm eine raue Stimme ins Ohr, bevor sanfte Lippen einen Kuss in seinen empfindlichen Nacken hauchten. Eine Gänsehaut überzog den schmalen Körper und Ruki keuchte leise auf. Die Hände wanderten über seine Arme nach vorn, zogen langsam den Reißverschluss hinab und streiften ihm die Jacke von den Schultern. Dann griffen sie um ihn herum und legten sich auf seinen Bauch. Behutsam führten sie ihn zum Tisch. Erst jetzt fiel Ruki das gedämpfte Licht auf. Der Tisch vor ihm war ebenfalls mit Rosenblättern dekoriert und die Kerzen verliehen dem Ganzen einen romantischen Touch. Was sollte das hier? Was war denn mit Reita los? War das nur wieder eine Falle? Sonst gab er sich doch auch keine Mühe, Ruki zu beeindrucken. Also warum jetzt? Aber andererseits sah alles wunderschön aus. Vielleicht meinte Reita es ja diesmal wirklich ernst mit ihm. Bestimmend wurde er auf den Stuhl gedrückt. Reita nahm ihm gegenüber Platz. Ruki spürte die lauernden Blicke auf sich. Zögerlich hob er den Kopf und sah direkt in Reitas Augen, spürte einen eiskalten Schauer. „Schmeckt es dir nicht?“, wurde er leise gefragt. Was sollte er antworten? Natürlich schmeckte es ihm, immerhin hatte er sein Lieblingsessen vor sich stehen. Aber würde Reita es dann wieder falsch verstehen und denken, er solle das nächste Mal wieder kochen? „Du kannst ruhig sagen, wenn es dir nicht schmeckt!“, schon war der liebe Unterton von gerade verschwunden. Ruki hatte sich zu viel Zeit mit seinen Überlegungen gelassen und somit Reita die Antwort schon indirekt gegeben. Schnell schüttelte er den Kopf. „N-Nein, es s-schmeckt wirklich“, er starrte auf seinen Teller, „aber … willst du mir vielleicht etwas sagen?“ Reita ließ die Gabel los, die mit einem lauten Klirren auf den Tellerrand fiel. Ängstlich sah Ruki auf. „Können wir nicht mal einen schönen Abend miteinander verbringen, ohne dass du gleich misstrauisch wirst?! Oder vertraust du mir gar nicht mehr?“ Unruhig zupfte Ruki an seinem Oberteil, starrte wieder stur auf seinen Teller, um Reita nicht ansehen zu müssen. Dieser atmete einmal tief durch, ehe er sich von seinem Stuhl erhob. „Ich räum’ dann ab. Wir könnten ja einen Film gucken, setz’ dich schon mal rüber.“ Er nahm sich die Teller und verschwand in der Küche. Eilig zog er sein Handy aus der Hosentasche, um Byou zu fragen, was er nun tun sollte. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. “Bleib’ ganz locker. Versuche nicht die Situation wieder zu Recht zu biegen. Tu’ einfach so, als wäre das nicht passiert. Vielleicht hilft etwas Wein?“ Alkohol, klar. So bekam er Ruki immer willig. Der Kleine vertrug sowieso kaum etwas. Er nahm sich die Rotweinflasche und zwei Gläser und ging zurück ins Wohnzimmer. Ruki hatte sich auf die Couch gesetzt, die Beine an den Körper gezogen. Er sah nicht auf, als Reita sich neben ihm niederließ. „Willst du die DVD schon mal einlegen?“, er hielt dem Kleinen die Hülle hin, der sie mit zittrigen Händen entgegen nahm. Reita goss unterdessen den Wein in die Gläser. Ruki besah sich das Cover. Den Film kannte er nicht, aber so wie er aussah, war es definitiv kein Action- oder Horrorfilm. Ob er den extra für ihn gekauft hatte? Er legte die DVD in den Player ein und startete den Film. Mit einem kleinen Abstand setzte er sich wieder neben Reita. Der legte einen Arm um seine Hüfte und zog ihn nahe zu sich. Gespannt folgte Ruki dem Geschehen im Film. Er liebte solche dramatischen Geschichten und konnte sich immer in die handelnden Personen hinein fühlen. Er litt, liebte und weinte mit ihnen. Das Reita nur genervt mit den Augen rollte, bekam er nicht mit. Doch die Stimmung schwenkte um, als die beiden Liebenden sich küssend die Kleider vom Leib rissen. Ruki erstarrte und hoffte innerlich, dass die Szene ab einer gewissen Stelle wegschweifte. Doch nichts geschah. Reitas Hand strich leicht über seine Seite, bevor sie unter seinem T-Shirt verschwand. Die andere fuhr sanft, kaum spürbar seinen Arm hinauf. Ruki wusste, worauf das ganze hier wieder hinaus laufen würde. Aber heute war er einfach nicht in der Stimmung. Er wollte nicht mit Reita schlafen. Heute nicht. Er griff nach den Händen des Blonden und schob sie von sich, ehe er wieder zum Fernseher sah. Hoffentlich verstand Reita damit seine Aussage. Der atmete tief durch. Gut, vielleicht war er zu schnell gewesen. Er sollte Ruki den Film noch ein wenig weiter gucken lassen, dann würde dieser sich sicher auch nicht mehr beherrschen können. Das Liebespaar auf dem Bildschirm hatte mittlerweile alle Hemmungen fallen gelassen, stöhnte und schrie ihre Lust hinaus. Unruhig rutschte Reita auf seinem Platz hin und her. Okay, genug der Selbstbeherrschung. Er brauchte Ruki! Jetzt und sofort! Erneut ließ er seine Hände unter das Shirt des anderen fahren, spürte wie seine Handgelenke wieder sanft umfasst wurden. Doch diesmal nicht. Er griff nach Rukis Kinn, drehte sein Gesicht zu sich, drängte ihm einen harten Kuss auf. Der Kleine kniff die Augen zusammen, wollte den Kopf wegdrehen, doch Reita war einfach stärker. Verzweifelt biss er fest in dessen Unterlippe, bis er sich von ihm löste. „Nein“, hauchte er, versuchte aufzustehen, wurde jedoch von Reita an Ort und Stelle gehalten. Reita fasste nach dem Saum von Rukis Oberteil und zog dieses nach oben. Aber der hielt krampfhaft die Arme an den Körper gepresst. „Hör’ auf. Ich will das nicht!“ Der Blonde knurrte und riss kurzerhand das Shirt entzwei. Geschockt sah Ruki ihn an. „Ich hab’ den ganzen Mist hier nicht mitgemacht, nur um von dir dann eine Abfuhr zu bekommen!“ Reita hob die Hand und ließ sie auf sein Gesicht zusausen. Instinktiv schloss Ruki die Augen, machte sich auf den Schmerz bereit. Doch dieser blieb aus. Dafür legte sich die Hand sanft an seine Wange, strich sanft darüber. Hilflos sah Ruki den anderen an. Er hatte Angst. Er musste raus hier. Panisch schob er Reita von sich, der es sich seltsamerweise gefallen ließ. „Du warst also die ganze Zeit nur auf Sex aus?!“, schrie Ruki ihn dann mit einem Mal an. „Was denkst du denn? Ich hasse diesen ganzen Romantik-Mist“, er lehnte sich zurück. „Ich hätte Byou nicht davon erzählen sollen“, sagte er mehr zu sich selbst, doch Ruki verstand jedes Wort. Entsetzt weiteten sich seine Augen. „Du hast das nicht einmal allein gemacht?! Selbst dafür brauchst du noch Hilfe!? Mir reicht es! Fick’ wen du willst, aber zu mir brauchst du nie wieder kommen!“, er drehte Reita den Rücken zu, ging in den Flur. Überrascht sah Reita ihm nach. Niemand durfte so mit ihm reden! Was fiel dem Kleinen überhaupt ein?! Mit wenigen Schritten hatte er Ruki eingeholt, packte dessen Handgelenke und pinnte ihn mit einer Hand gegen die Wand. „Du denkst wohl, mit mir kannst du alles machen?“, er schob sein Knie fest zwischen Rukis Beine. „Denkst du, ich lass’ mir das gefallen?“, die andere Hand legte er um seinen Hals, drückte langsam zu. Verzweifelt schnappte Ruki nach Luft. Er wollte nicht sterben, aber Reita sah auch nicht danach aus, dass er ihn in den nächsten Minuten loslassen würde. Ihm fehlte der Atem zum Schreien, niemand wusste, was hier oben vor sich ging. Ihm blieb nur noch eine Möglichkeit. „Koron!“, rief er kraftlos, „Koron! Fass’!“ Der kleine Hund hatte bis eben noch ruhig in seinem Körbchen geschlafen, doch sobald sein Herrchen nach ihm rief, kam er angerannt. Er biss in Reitas Hosenbein und anscheinend hatte er auch etwas von der Haut erwischt, denn der Blonde ließ ihn schlagartig los und ging fluchend in die Knie. Ruki überlegte nicht lange, rannte zur Tür und hinaus in den Hausflur. Er lief die Treppe hinab und hämmerte verzweifelt gegen die nächstbeste Wohnungstür. Immer wieder glitt sein Blick nach oben, ob Reita ihm vielleicht folgen würde. Mit einem Schwung wurde die Tür aufgerissen. „Was soll denn der Scheiß?! Weißt du wie spät - … Ruki?! Was ist passiert?!“ „U-Uruha … H-Hilf’ mir …“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)