Yes I do it! von Sephania ================================================================================ Kapitel 25: Gefängnis --------------------- Luca saß, wie seit Wochen schon in seiner kleinen Zelle und starrte die Wand an, während er dabei mit den Fingern spielte. Was sollte er auch sonst machen? Andere Beschäftigungsmöglichkeiten gab es ja hier leider nicht. Er wartete sowieso hier nur noch auf sein Urteil, das vermutlich bald kommen wird. Zurzeit schweiften seine Gedanken aber ab zu der Villa und vor allem zu Nathan. Er vermisste seinen kleinen, aber er fragte sich auch, ob sein bester Freund Johnny es geschafft hatte, alles weitere zu vernichten und ab zu hauen. Sein Blick wanderte nun zu dem leeren Tablett an der Tür und bekam wenigstens etwas zu essen und duschen durfte er auch mal. Aber dieser Tag würde anders werden, den früher als erwartet schloss jemand die Tür auf. Fragend sah er auf und sah den Wärter der in der Tür stand Fragend an, der ihn ernst anblickte „Heute ist dein Glückstag, du hast Besuch“, sagte der blonde, gut gebaute Mann und kam zu ihm herüber. Dabei lächelte Luca nur etwas vor sich her „Nun, dan will doch noch jemand etwas von mir wissen“. Sie gingen den langen Flur entlang, wo rechts und links Zellen waren und die Türen wurden von grauen Beton eingerahmt. So stellte sich Luca ein Klischee Gefängnis vor. Als sie durch ein vergittertes Tor gingen, bogen sie Rechts ab zu den Besucherräumen. Der Wärter ging vor und Luca konnte nichts anderes als ihm zu folgen. Sie gingen an eine Art Fensterwand vorbei, wobei diese immer mit Wänden abgetrennt waren, sodass niemand bei einem Gespräch stören konnte. In der Scheibe, die vermutlich aus Plastik bestand befanden sich Löcher durch die man mit seinem gegenüber reden konnte und sonst gab es nichts, außer zwei Stühle. Manche dieser Zeilen war schon besetzt, doch der Wärter ging immer weiter auf das Ende zu und blieb dort endlich stehen. Luca selbst musterte kurz seinen Bewacher und sah dan zu dem Stuhl der auf der gegenüberliegende Scheibe stand und auch die Person, die in diesen Stuhl saß. Leicht fing er an innerlich zu lächeln, da er dieses Gesicht unter tausenden kannte. „Du hast zwanzig Minuten“, sagte der blonde Wärter mit einem ernsten Ton und wartete bis Luca sich gesetzt hatte, danach verschwand er wieder nach unten. Luca hatte diesen kurz hinterher gesehen und drehte sich zu seinem Besuch um, wobei er zufrieden lächelte „Du hast es geschafft“, sagte er und bekam ein leicht schräges grinsen von Johnny zurück „Ja aber die anderen hatten weniger Glück“, fing er an und senkte etwas betrübt den Blick. Luca erkannte es sofort und beugte sich etwas weiter vor, wobei die Handschellen an seinen Hanglenken etwas raschelten „Was ist passiert?“ Fragte er nach und wartete fast eine halbe Ewigkeit, bevor Johnny wieder den Blick hob und den Kopf schüttelte „Es geht um Nathan. Sie haben ihn eingefangen. Aber eines Nachts ist er plötzlich aus der Psychiatrie entkommen. Aber niemand hatte etwas gesehen.... Und nun ja, sie setzten die Kinder auch unter Schlafmittel“, erklärte er vorsichtig, wobei Lucas Magen sich gerade etwas umdrehte „Das heißt also, er muss entführt worden sein“, stellte er fest und schüttelte den Kopf „Und ich kann mir auch vorstellen von wem“. Johnny sah ihn interessiert an „Mich würde es brennend interessieren, wer es ist, aber erst mal haben wir wichtigere Dinge zu klären“, sagte er ernst und sah sich etwas um, bevor er etwas näher an ihn heran rückte und Luca das gleiche tat „Ich kann dir zwar nicht die nötigen Hilfsmittel geben, aber wen du ein Messer mit aus der Kantine nimmst, kannst du über die Lüftungen in den Duschen abhauen. Ich habe alles durchdacht und werde draußen auf dich warten“, sagte er leise, damit niemand anderes sie hören konnte. Danach lehnten sie sich beide zurück und Luca nickte nur einmal „okay, danke“ meinte er und in dem Augenblick war scheinbar schon seine Zeit vorbei und er sah den Wächter wieder zu sich kommen. Das waren doch keine zwanzig Minuten, dachte er sich und blickte zu dem blonden Mann auf, als er hinter ihm stand und sah fragend aus. „Ich muss die Zeit kürzen. Ein Anwalt möchte noch mit dir reden“, meinte er, wobei Luca seufzte und einmal nickte „okay, ich komme“, sagte er und stand auf, bevor er sich noch ein letztes mal zu Johnny umwand und ihn anlächelte. Danach verschwand er mit dem Wächter. Das Mittagessen kam schneller als erwartet und wie immer war er heute dran den Spüldienst zu schieben. Das war die beste Möglichkeit eines der Messer ein zu stecken. Mit den Handschellen an den Händen, gingen sie den Gang hinunter, zu der riesigen Küche und stellten ihn wie immer an die Waschstraße und im Nacken hatte er auch wie immer einen der Wächter. Jetzt hieß es auf den richtigen Moment zu warten. Er benahm sich deswegen so wie immer und räumte das ganze Besteck auf die Besteckkästen und tat sie auf das Laufband, bevor er das gleiche mit den Tellern machte. Irgendwann merkte er, das sein Wächter unaufmerksam war und er stopfte sich einfach schnell eines der Messer, die am wenigsten dreckig war in den Saum seiner Unterwäsche. Mit einem kurzen Ruck hatte er auch das Oberteil drüber gezogen und begab sich weiter daran, die Sachen in den Korb zu legen. Als er fertig war, fiel es auch niemanden auf, das er etwas gestohlen hatte und führten ihn dan zu den Duschen, wo der Wächter an dem Schalter ihm nun Sachen zum Duschen gab und er nun alleine in die Gemeinschaftsduschen ging. Ein paar waren zwar hier, doch nun ging es auf Zeit und er zog sich schnell in den Umkleiden um, wobei er das Messer in dem Handtuch versteckte und weiter zu den Duschen ging. Das er dabei komplett Nackt war, störte ihm relativ wenig und sah er sich nach diesen Lüftungsschächten um. Bis jetzt waren nur zwei weitere Insassen in der Dusche und er sah einen der drei Schächte in einer Ecke, wo niemand ihn sehen konnte. Schnell kramte er das Messer aus dem Handtuch und wickelte sich das Handtuch um die Hüfte, bevor er sich zu der Lüftung hin kniete, die fast auf den Boden war und vermutlich gerade mal so groß war, sodass er hindurch schlüpfen konnte. Er hatte auch Glück, das es Schlitzschrauben waren und keine Kreuz. So konnte er relativ schnell die Schrauben lockern. Dabei hatte er natürlich die Dusche angestellt, sodass es nicht weiter auffiel und zog das Gitter mit einem Ruck heraus und stellte es neben das Loch. Schnell sah er sich noch einmal um, bevor er sich rückwärts durch das Loch quetschte und das Messer dabei mitnahm. Danach nahm er noch das Gitter wieder in die Hand und tat es wieder auf seinen Platz zurück. Das einzige was noch von seinem verbleib übrig war, war das Shampoo auf dem Boden. Nun hieß es sich rückwärts hier heraus zu quetschen und den richtigen Weg zu finden. Es war ziemlich verwirrend, doch er folgte immer wieder dem Windzug und konnte auch schon bald die frische Luft riechen. Dennoch hatte es ziemlich lange gedauert, bis er den Weg gefunden hatte und die Wächter würden ihn bestimmt auch gerade suchen, was natürlich nicht so gut war. Irgendwann kam er an einem Lichtpunkt und einem weiteren Gitter an. Als er über die Schulter blickte, sah er durch das Gitter Bäume. Leicht lächelte er, bevor er sich nun auf den Rücken drehte und immer wieder kräftig gegen das Gitter trat, was seinen Nackten Füßen nicht so gut tat. Aber der Drang nach draußen zu wollen, war stärker, als der Schmerz und so versuchte er es immer wieder, bevor er eine Stimme vernahm „Luca“, hauchte sie laut und er hielt inne „Johnny?“ fragte er nach und erkannte das vertraute Gesicht, hinter dem Gitter, was ihn nur zu gute kam. Zufrieden seufzte er „hol mich endlich hier raus“ quengelte er und hörte wie Johnny scheinbar versuchte die Schrauben zu lösen. Für Luca dauerte es eine halbe Ewigkeit und wartete geduldig darauf, das er endlich dieses verdammt Gitter öffnete. Als er es endlich geschafft hatte, kroch er schnell heraus und fiel kurz einen Meter in die Tiefe. Knurrend setzte er sich auf und band sich das Handtuch neu um die Hüfte, da es abgegangen war und versuchte auf die Füße zu kommen, die nachgaben, da er sich mehrere Schnitte zugezogen hatte. Auch an den restlichen Stellen seines Körpers waren Schürf- oder Schnittwunden, doch das war ihm ihm Moment egal. Johnny half ihm aber dennoch direkt auf und ging mit ihm schnellen Schrittes in die nächste Gasse „Nicht mehr weit, dan haben wir es geschafft“, versuchte er seinen Freund auf zu muntern und trug ihn durch die dunkle Gasse, zur nächsten Straße, wo er ein Auto geparkt hatte und verfrachtete ihn dort rein, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. In der ferne hörte er schon die Sirenen, was wohl hieße, das sie seinen Fluchtweg gefunden haben und sie sich nun beeilen mussten. Seufzend entspannte sich nun Luca in dem Sitz, bevor Johnny ins Auto stieg und schnell los fuhr „Wir fahren zu dem Geheimversteck. Ich denke das es sonst niemand kennt“, schlug Johnny vor, wobei Luca nur etwas nickte „Ja ich denke du hast recht“, meinte er und wusste genau dass das besagte Geheimversteck im Wald lag. Ein Versteck, wo er sich erst mal erholen musste und danach würde er Nathan suchen. Den Jungen, der ihn mittlerweile viel bedeutete. Leicht zitterte er vor Kälte, wobei ihm Johnny eine Jacke vom Rücksitz anbot und er sich lächelnd entgegen nahm. Es würde eine Weile dauern, bis sie in den Wald ankommen, doch bis dahin murmelte sich Luca in die Jacke und schlief etwas ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)