The cage von lunalinn (Kisame/Itachi) ================================================================================ Kapitel 29: Plan B ------------------ „Ich muss verrückt sein, diese Scheiße mit dir durchzuziehen…“ Kisame sparte sich einen Kommentar, während er neben seinem Kumpel im Wagen saß und immer wieder zu dem teuren Lokal herüberspähte. Eigentlich musste er Zabuza Recht geben, denn es war in der Tat hirnrissig, was sie hier machten. Zumal er sich soeben selbst nicht sicher war, was für ein Spiel der Uchiha mit ihnen trieb. Warum glaubte er diesem überhaupt, dass er sich an die Regeln halten würde? Warum glaubte er ihm die Geschichte, die er ihnen aufgetischt hatte? Er konnte es nicht mal begründen, doch Fakt war, dass er mitspielen wollte. „Ist er das?“, brummte Zabuza neben ihm und er schaute auf. „Denke mal…der Beschreibung nach zu urteilen, passt es.“ Der Mann musste um die 60 Jahre alt sein, dennoch war sein Haar noch nicht ergraut. Seine rechte Gesichtshälfte war von einem Verband umwickelt, die andere Seite offenbarte faltige Haut. Narbe am Kinn? War aus der Entfernung schwer zu erkennen, aber es kam wohl hin. Er war gut gekleidet, Anzughose mit Bügelfalte…teuer aussehender Mantel. Kisame schnaubte leise, war ebenso wenig wie Zabuza von dem Plan des Uchihas begeistert. Es barg einfach zu viele Risiken, denn wenn etwas schief ging, saßen sie gleich wieder im Knast. „Er steigt ein…lass uns hinterher.“ „Hoffe mal, Itachi weiß, was er tut…“ „Itachi, ja?“ „Passt dir was nicht?“ „Seid ja ganz schön vertraut…“ „…fahr einfach.“ Es ärgerte Kisame insgeheim, denn er wusste, dass sein Kumpel mit seiner Bemerkung Recht hatte. Vorher war er immer nur Uchiha oder der Junge gewesen – seit wann hatte sich das eigentlich geändert? Nach dem Pakt im Gefängnis wohl noch nicht. Er wusste es nicht mehr, wollte es auch nicht wissen. Eigentlich war es egal, denn es änderte nichts an dem Fakt, dass er interessiert war. Zabuza konnte ja aussteigen, wenn es ihm nicht passte, aber Kisame hätte es ihm dann wohl übelgenommen. Immerhin hatten sie die Geschichte mit Haku auch zusammen ausgestanden, sogar bis in den Knast war Kisame ihm gefolgt. Sowas nannte man wohl echte Freundschaft. „Ich frag mich, was der Alte wissen kann. Hätte er ja mal ruhig erzählen können.“ Unrecht hatte Zabuza mit dem Gesagten auch nicht, aber mehr aus dem Uchiha herauszubekommen, war immer noch schwer. Zwingen ließ er sich dazu nämlich nicht und sie hätten nur Zeit verschwendet, wenn sie sich wieder gestritten hätten. Zumal keiner von ihnen wusste, wann dieser Tobi, Obito oder wie er hieß wieder auf den Plan trat. Noch mal würde der es sicher nicht bei einer Warnung belassen, da war er ziemlich sicher. Kisame hatte zwischenzeitlich überlegt, ob er Itachi nicht einfach bewusstlos schlagen und mit ihm und Zabuza außer Lande verschwinden sollte, so wie es Kakuzu wohl gerade tat. Aber wenn er das tun würde, würde ihm der Jüngere niemals vergeben. Er würde es ihm übelnehmen, ihn hassen und ihm bei der nächstbesten Gelegenheit entwischen. Und wenn er ihn anbinden würde, würde er ihm vermutlich eingehen, so dass er ihn bald nicht mehr gebrauchen würde können. Es war nicht das, was er wollte. Im Gefängnis war es so herrlich einfach gewesen, da hatten ganz klare Regeln geherrscht, doch hier draußen? Dort hatte er ihm nicht weglaufen können, er war auf ihn angewiesen gewesen…jetzt nicht mehr. Sicher, im Team war es einfacher, doch der Uchiha konnte sich ebenso schnell absetzen. Kisame wollte ihn für sich, wollte seinen Körper, doch er wollte auch den Teil von ihm, den er bisher nicht hatte bekommen können. Vielleicht konnte er das ändern, wenn sie seinen Bruder gefunden hätten…und wenn er ihn mit diesem erpressen müsste. „Werden wir ja gleich sehen“, meinte er nur und behielt den Wagen im Blick. Es dauerte etwa eine halbe Stunde, bis der Wagen endlich anhielt – vor einem recht schick aussehenden Apartment, das sich vermutlich weder er noch Zabuza hätten leisten können. Eben jener stieß einen leisen Pfiff aus und Kisame schnaubte leise. „Geld hat der alte Sack ja…“, bemerkte er abfällig und Zabuza warf ihm einen Blick zu, bevor er den Wagen an der nächsten Ecke parkte. „Wer weiß“, setzte er an, während er den Zündschlüssel abzog. „…vielleicht lässt er uns hier auflaufen und macht sich mit seinem neuen Wohltäter ein schönes Leben?“ Sofort verdüsterte sich Kisames Miene, denn auch wenn er das nicht glaubte, wollte er es nicht hören. „Hör auf mit dem Schwachsinn.“ „Ja, ja…bleib locker.“ Daraufhin gab es nichts mehr zu sagen. Jetzt hieß es einfach nur warten. Keiner von ihnen war mit dieser Idee einverstanden gewesen, doch es war wohl die einzige Möglichkeit, mit dem Kerl allein zu reden. Hoffentlich wusste Itachi, auf was er sich da eingelassen hatte… Eben jener fühlte sich schon unwohl, seit er in den Wagen gestiegen war. Es war leicht gewesen, den Fahrer auszuschalten, dessen Kleidung auszuborgen und dessen Platz einzunehmen. Der Mann würde sich nicht mehr an viel erinnern, doch zumindest lebte er noch. Zuerst hatte seine Zielperson gar nicht bemerkt, dass da ein anderer im Wagen saß…und als er sich zu erkennen gegeben hatte, war der Schock groß gewesen. Allerdings waren seine Worte wohl gut genug gewählt gewesen, so dass die auf ihn gerichtete Waffe schnell sinken gelassen worden war. Er hatte um ein Privatgespräch gebeten, nachdem er sich erklärt und…explizit darauf hingewiesen hatte, dass er möglicherweise ein paar Informationen für ihn hatte. Informationen aus Uchiha Fugakus privater Datenbank, verschlüsselte Daten, die niemals hatten vernichtet werden können und dabei doch so wichtig waren. Er bluffte nicht einmal, denn tatsächlich hatte er solche Daten in der Hinterhand, wenn sie auch momentan nicht greifbar für ihn, sondern in einem geheimen Safe verborgen waren – darüber hinaus würden sie ihn nicht entlasten. Jedoch würden sie Akatsuki belasten. Und nun saß er hier, in diesem schicken Apartment, das sich dieser Mann nur aus einem Grund hatte leisten können, nämlich weil er ein korrupter Mistkerl war. „Wein?“, wurde er gefragt und lehnte sogleich ab. „Ich trinke nicht. Danke.“ Er beobachtete, wie sich sein Gegenüber selbst einschenkte, ehe er hinter dem hölzernen Schreibtisch Platz nahm. Das noch gesunde Auge lag lauernd auf ihm, der strenge Ausdruck zog sein Gesicht in noch tiefere Furchen. „Was willst du für die Informationen?“, kam der Ältere auch gleich zum Punkt und lehnte sich zurück, das Weinglas in der Hand haltend und dieses ein wenig hin und her schwenkend. Unbeeindruckt erwiderte Itachi den Blick, während er den Mund öffnete. „Uchiha Sasuke. Er sollte in Sicherheit sein…Hatake Kakashi hat das Sorgerecht bekommen“, begann er, auch wenn der andere das natürlich wusste. „Doch nun hat Akatsuki ihn. Ich will wissen, wo er sich befindet…ich will, dass sie ihn gehen lassen, damit er ein normales Leben führen kann. Das war die Vereinbarung. Dafür habe ich mich verurteilen lassen.“ Schweigen. Itachis Haltung war angespannt, während seine Mimik kontrolliert war, keine Emotion durchsickern ließ…nur seine Stimme, an der hörte man, wie zornig er wirklich war. Er lächelte. Shimura Danzou, oberster Polizei-Chef und Politiker, belächelte ihn wie ein Kind, dem man erklären musste, wie die Welt funktionierte. „Du wurdest verurteilt, weil du einen Doppelmord begangen hast“, korrigierte er ihn langsam und nippte einmal von dem Rotwein. „Und dein Bruder ist gar nicht in der Lage, ein normales Leben zu führen. Man hat ihn sicher nicht gezwungen, Akatsuki beizutreten…ebenso wenig wie dich damals.“ „Das ist mir egal“, erwiderte Itachi ohne mit der Wimper zu zucken. „Wir hatten eine Vereinbarung. Sie wissen, wo mein Bruder ist…ich verlange keine Hilfe, ich will nur diese Information. Das sind sie mir schuldig.“ Er wünschte sich mittlerweile, er hätte eine Waffe mitgenommen, als sein Gegenüber ihn abermals so ansah, als mache er sich lächerlich. „Itachi…du bist dir wohl nicht bewusst, in welche Lage du mich bringst. Du bist ein gesuchter Verbrecher, genau genommen hast du Glück, dass ich dich nicht sofort habe verhaften lassen und-“ „Hören Sie auf damit“, schnitt der Uchiha ihm das Wort ab. „Ich habe alles getan, was Sie verlangt haben. Ich habe Ihnen jeden Beweis zukommen lassen, den ich bekommen konnte…ich wollte nur Schutz für meine Familie.“ Der Geschmack in seinem Mund wurde bitterer, je mehr er davon sprach. „Doch Sie wissen, wie das ausgegangen ist…alles, was ich noch habe, ist mein Bruder.“ Damals war niemand da gewesen, der ihm den Rücken gestärkt hatte, niemand, der ihn da rausgeholt hatte. Man hatte ihn auflaufen lassen, um nichts zu gefährden…und er hatte sich geopfert. Alles ertragen und wofür? Es war immer das Gleiche. „Sie haben doch sicher neue Leute dort eingeschleust“, nahm er das Thema wieder auf, da ihn die Vergangenheit nicht weiterbringen würde. „Jemand muss wissen, wo er ist. Helfen Sie mir.“ Er brauchte einen Moment, um unter dem kalten Blick tatsächlich zu bitten…doch er tat es. Er bat um Hilfe. Schon wieder ein Déjà-vu. Gut, dass Kisame und Zabuza davon nichts mitbekamen. Doch anstatt ein Einsehen zu haben, gab Shimura nur einen verächtlichen Laut von sich. „Denkst du wirklich, ich würde dir solch wichtige Informationen anvertrauen? Du hast damals gewusst, auf was du dich einlässt und was du riskierst. Du wolltest aussteigen, ich habe dir die Möglichkeit geboten – dass du unvorsichtig warst, ist nicht mein Verfehlen. Zudem sind die Leute, die du verraten hast, Verwandtschaft…wie kann ich also überhaupt einem Uchiha vertrauen? Dein Bruder ist genauso alt, wie du es bei deinem Einstieg warst – und er wird genau wie du töten.“ Ein abwertender Blick traf ihn. „Wenn er nicht noch mehr tut…“ Es dauerte nur zwei Sekunden, bevor ein Scheppern den Raum erfüllte, als Itachi sich erhob und mit nur einer Handbewegung die Weinflasche vom Tisch fegte. Rote Flüssigkeit färbte den Boden, fraß sich in den cremefarbenen Teppich, doch ihn kümmerte das nicht. Er packte Danzou grob am Kragen, zerrte diesen halb über den Tisch und funkelte ihn an. „Das hier ist kein Spiel“, raunte er warnend. „Und ich habe dieses Mal keine endlose Geduld. Also…wo ist er?“ Danzou schnalzte unbeeindruckt mit der Zunge, hielt seinem Blick stand. „Mir zu drohen, wird dich auch nicht weiterbringen, mein Junge“, gab er ruhig zurück und legte eine Hand an die Waffe an seinem Gürtel. Itachi fixierte die Pistole nur kurz, ehe er seinen Griff löste und sich wieder hinsetzte. Danzou nickte ihm scheinbar wohlwollend zu, richtete sein Hemd. „Brav. Wir wollen doch nicht, dass diese kleine Unterhaltung eskaliert, nicht wahr?“ Die Antwort darauf sparte sich der Uchiha, während sein Gegenüber noch einen Schluck von seinem Wein nahm. „In der Tat weiß ich etwas mehr über deinen Bruder als du…aber wie schon gesagt, er ist freiwillig dort und wird sich wohl kaum von dir überreden lassen, dort auszusteigen und wieder in die Schule zu gehen.“ „Dann holen Sie ihn gewaltsam da raus.“ „Hm…um die Tarnung meiner Leute zu gefährden? Das würde sich für mich wohl kaum lohnen, denkst du nicht?“ „…dann sagen Sie mir einfach, wo ich ihn finde.“ Das Gespräch dauerte schon viel zu lange, doch er musste sich gedulden, immerhin brachte es ihm nichts, forsch zu werden, wenn der andere am längeren Hebel saß. „Er ist nur ein Kind“, beschwor er ihn, doch Danzou schien da wenig Einsehen zu haben. „Falsch. Er ist Mitglied einer der gefährlichsten Organisationen des Landes“, wurde er korrigiert. „Ebenso wie du es warst. Deshalb bist du festgenommen worden. Du bist wie Gift für deine Umwelt, Uchiha Itachi. Jeder, der mit dir in Berührung kommt, hat hinterher Probleme…und dieses Mal hat es deinen Bruder getroffen. Weißt du, wie sie ihn auf ihre Seite bekommen konnten? Indem sie ihm versprochen haben, dafür zu sorgen, dass er derjenige sein würde, der dich richten darf.“ Augenblicklich bildete sich ein Kloß in seinem Hals – wenn ihm das auch bereits bewusst gewesen war. Es war schwer genug gewesen, seinem Bruder bei der Verhandlung in die Augen sehen zu müssen…dessen Hass ertragen zu müssen. Doch er hatte dieses Schicksal gewählt, er musste es somit ertragen. „Wie lange, denkst du, wird es dauern, bis sie dich haben? Dein Gesicht ist bekannt…mittlerweile sind die Fahndungsbriefe an die Medien rausgegangen. Wer dich schnappt, erntet sehr viel Ruhm. Vor allem da du in Begleitung weiterer Verbrecher bist… Itachi wollte gerade etwas sagen, als er innehielt; weitere Verbrecher? Ihm wurde entsetzlich übel, als er begriff, was die Worte bedeuteten. “Vielleicht möchtest du einen Blick aus dem Fenster werfen?“ Ohne darauf einzugehen, erhob sich der Uchiha, trat auf die riesige Fensterfront zu und schaute hinunter. Kurz glaubte er, seine Beine würden ihm wegknicken, als er die vielen blau blinkenden Lichter sah. „Das Gebäude ist videoüberwacht. Zudem habe ich schon vorher einen anonymen Hinweis erhalten, dass du wieder auf freiem Fuß und nicht allein bist.“ Itachi wurde kalt, obwohl die Heizung mit Sicherheit eingeschaltet war und sein Blick heftete sich weiterhin auf den Auflauf dort unten. „Ich habe bereits im Vorfeld einige meiner Leute herbeordert. Wie schön, dass du mir so in die Hände gespielt hast – ich hielt dich für klüger.“ Er sah, wie zwei Männer auf jeweils einen der Polizeiwagen gedrückt und ihnen Handschellen angelegt wurden. Zabuza und Kisame. „Du musst wirklich verzweifelt gewesen sein, dass du das Risiko auf dich genommen hast, mit mir Kontakt aufzunehmen“, vernahm er die krächzende Stimme des alten Mannes und schauderte, als dieser ihm beinahe sanft durchs Haar streichelte. Dann wurde der Griff fest und sein Kopf grob in den Nacken gerissen, doch kein Laut verließ seine Lippen, als er in das freigelegte, graue Auge sah, das ihn erbarmungslos fixierte. „Mir ist es vollkommen gleichgültig, was aus deinem Bruder oder dir wird…meinetwegen kann deine ganze Sippschaft zur Hölle fahren. Ich schulde dir gar nichts, du dummer Junge.“ Itachi schloss kurz die Augen, spürte, wie sich der Lauf der Pistole in seinen Rücken drückte. „Ich bin nie davon ausgegangen, dass Sie mir helfen würden“, erwiderte er leise, sich nicht rührend. „Ich weiß genau, was Sie von mir halten…ich hatte nur gehofft, dass Sie wenigstens in Bezug auf Sasuke Wort halten und mich anhören würden.“ „Also bist du hier, um mir deinen Kopf anzubieten?“ „Anscheinend ist der nicht mehr genug wert…deshalb die Informationen.“ „Wissen deine beiden Komplizen da unten, was du hier versucht hast?“, hakte Danzou nach. „Nein.“ Kisame und Zabuza hatte er natürlich nicht erzählt, was der eigentliche Plan gewesen war. Warum auch? Sein ehemaliger Zellengenosse hätte da sicher nicht mitgemacht, wenn er ihm gesagt hätte, dass er vorhatte, sich auszuliefern, sollte dies seinen Bruder zurückbringen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Shimura vorgewarnt worden war, doch selbst wenn er es geahnt hätte, der Versuch wäre es ihm wert gewesen. Dass die beiden anderen mit hineingezogen worden waren, war unvermeidlich gewesen, doch er hatte sie ja davon abzubringen versucht. „Da hast du die Antwort darauf, weswegen ich keine erneute Abmachung mit dir eingehen würde. Man kann dir nicht trauen.“ Ein schmallippiges Lächeln legte sich auf Itachis Züge, ehe er ein Auge öffnete und den anderen kühl anblickte. „Wohl wahr“, erwiderte er knapp und reagierte dann schnell. Mit genügend Schwung drehte er sich in dem Griff des anderen, schlug diesem gleichzeitig gegen den Arm, so dass die Pistole notgedrungen aus seinem Rücken verschwand. Ein Schuss ertönte, streifte ihn aber nicht einmal, sondern traf die Scheibe vor ihnen, wo die Kugel stecken blieb. Kugelsicheres Glas…natürlich. Er bekam Danzous Arm zu fassen, mit der anderen die Pistole und drehte beides mit genug Kraft herum, so dass die Mündung nun auf seine Brust zeigte. Itachi war stärker, als man es ihm ansah und sein Gegner nicht mehr der Jüngste, er war ihm an Kraft überlegen. „Du-“, zischte der Alte, doch Itachi zog ihm kurzerhand das linke Bein weg, woraufhin der Mann den Halt verlor. Itachi folgte ihm auf den Boden, ohne die Pistole abzusetzen, woraufhin diese sich in die Brust des Mannes bohrte. Ein Keuchen ertönte, Blicke trafen sich…und Itachi drückte ab, spürte den Rückstoß der Waffe durch seine Hand vibrieren. Das vertraute, taube Gefühl machte sich in seinem Körper breit, während er das Gurgeln Shimura Danzous nur wie in Watte gepackt vernahm. Es rauschte in seinen Ohren, er hörte sein eigenes Herz schlagen, fühlte das Adrenalin in sich aufsteigen. Es dauerte nicht lange, vermutlich erlag der Ältere eher dem Schock, den die Wunde verursachte und er blieb, starrte in das geweitete Auge, bis es vorbei war und das Leben wich. Normalerweise vermied er Opfer, doch dieses Mal fühlte es sich beinahe befreiend an. Vielleicht hatte er doch nicht gelogen, als er den beiden anderen gesagt hatte, er hätte noch eine Rechnung zu begleichen. Nein, er hatte ganz sicher nicht gelogen. Er sollte wie Gift sein? Ja…er war tatsächlich wie Gift...doch wer hatte dafür gesorgt, dass es so war? Er war ein Lügner, auch das stimmte…doch es gab genügend Heuchler um ihn herum, die ihm keine Wahl gelassen hatten…und einer von ihnen war nun tot. Er hatte noch nie eine solche Genugtuung wie soeben verspürt. Es sollte ihm wohl Angst machen. Bereits jetzt vernahm er Stimmen und laute Schritte, wusste, dass sie gleich hier sein würden. Es gab keinen Fluchtweg, begriff er, während er in der sich langsam ausbreitenden Blutlache kniete. Kisame und Zabuza waren bereits gefasst worden…er saß hier drin mit einer Leiche fest. Schweigend erhob er sich, haderte noch mit sich, bis die Tür aufgestoßen wurde, ob er es in Kauf nehmen konnte, erschossen zu werden…und entschied sich für ein klares nein. Sasuke brauchte ihn. Er hörte ihre lauten, hektischen Stimmen, die ihm befahlen, die Hände hinter den Kopf zu legen und auf die Knie zu gehen. Itachi tat es ohne zu zögern, hielt den Blick gesenkt. Er wehrte sich nicht, als man ihn festnahm und herunter brachte, wo noch mehr aufgeregte Polizisten und sogar die Presse standen. Es würde zurückgehen…er würde wieder im Gefängnis landen und dieses Mal vermutlich in Einzelhaft. Doch da war noch Kakashi. Vielleicht konnte Kakashi ihm hier raushelfen, immerhin hatte der nichts mehr zu verlieren. Er würde davon erfahren, dass man ihn geschnappt hatte und möglicherweise konnte er ihm Zeit verschaffen. Noch gab es einen Plan B und damit war noch nicht alles verloren. Sein Blick streifte den Hünen, welcher in einem der Polizeiwagen saß und ihn mit seinen funkelnden Raubtieraugen fixierte. Ob er schon gemerkt hatte, dass er ihnen aus gutem Grunde nicht alles gesagt hatte? So wütend wie er ihn anfunkelte, hatte er das mit Sicherheit. Nein, eigentlich hätte Kisame es wissen müssen…doch er hatte seinem Wort dennoch vertraut, wie es schien. Schade eigentlich, es war gerade besser zwischen ihnen geworden. Beinahe hatte er angefangen, Sympathie für ihn zu empfinden, doch Itachi wusste selbst, dass das keinen Wert hatte. Wenn man allein und verzweifelt war, fing man an, die Leute um sich herum automatisch in einem anderen Licht zu sehen. Er wandte sich ab, ließ sich in Handschellen abführen und ebenfalls in eines der Autos setzen. Sein Kopf wurde heruntergedrückt, jemand setzte sich neben ihn, ein anderer nach vorn. Still blickte Itachi aus dem Fenster, doch es gab auch nichts zu sagen. Er hatte einen einflussreichen Mann umgebracht, das würde seine Strafe zwar nicht verlängern, aber wohl dafür sorgen, dass man ihn bis zu seiner Überführung ins Ryuuchidou noch schlechter behandeln würde. Polizisten verloren leicht die Beherrschung, wenn man einen von ihnen umbrachte…und mit seinem Vater waren es schon zwei. Itachi versuchte, sich auf die Umgebung zu konzentrieren, um seine innere Ruhe wiederzufinden, doch irgendwas kam ihm komisch vor. Etwas störte ihn an diesem Szenario…was hatte Danzou noch gesagt? Man hatte ihn im Voraus gewarnt? Nun, das wäre vielleicht noch verständlich gewesen, doch da war noch mehr gewesen. Jemand hatte ihm verraten, dass er nicht allein sein würde. Er drehte den Kopf langsam zur Seite, musterte den Polizisten eindringlich, woraufhin dieser seinen Blick erwiderte. Ein Grinsen zog sich langsam über die Lippen des Mannes und Itachi warf einen Blick zum Rückspiegel, wo ihn der andere Polizist ebenso ansah. Ihm fiel auf, dass ihnen keine anderen Streifen folgten…die beiden Männer hatten sich von den anderen abgeschottet. Itachi begriff, was hier soeben passierte…und er ließ sich resigniert zurück in den Sitz fallen. „Ich glaube, er hat’s geschnallt“, sagte der Fahrer und der andere grinste noch breiter. „Der Boss freut sich schon auf dich, Uchiha.“ Davon war Itachi überzeugt, doch er sagte kein Wort. Nun hatte er, was er gewollt hatte…die Möglichkeit, Sasuke wiederzusehen. „Ich möchte nicht in deiner Haut stecken, du arme Sau.“ Die Frage war nur, ob er in seiner Position die Begegnung überleben würde… ________________________________________________________________________________ Hallo zusammen! Ich komm gleich mal zum Titel, denn der ist purer Sarkasmus. Ich hoffe, es ist deutlich geworden, dass Itachi hier versucht hat, jeden gegeneinander auszuspielen. Wenn Danzou ihm geholfen hätte, hätte er Akatsuki liebend gern mit einigen versteckten Infos in die Scheiße geritten. Für den Fall, der eingetreten ist, hatte er Zabuza und Kisame als Fluchtmöglichkeit...und dann hätte er sich wieder einsperren lassen, wenn Sasukes Sicherheit wirklich gewährleistert gewesen wäre. Und selbst, als ihn die Bullen wieder haben, hat er sofort Kakashi im Kopf, der ihn vielleicht noch aus der Misere retten kann. Letztendlich nützt es zwar nichts...aber na ja, er ist jedenfalls nicht auf den Kopf gefallen. Der Inhalt ist mehr ein (hoffentlich) spannender Filler, bevor wir Richting Finale schreiten...nun ja, soweit ist es dann doch noch nicht. Aber wir nähern uns den Szenen, auf die ich mich schon eine geraume Weile freue...und es wird übel~ Bis denne - und frohes Neues! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)